Alte UFC Events

Rikkson

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Meine lieben Colbys,

Ich bin mir aktuell alte Events am geben, diesmal will ich alles bis 2006 in etwa chronologisch durchschauen, hab ich so noch nie gemacht. Die Pride Events werd ich ebenfalls chronologisch dazwischen setzen. (y)

Ich muss schon sagen Royce ist heute ziemlich underrated. Es wird immer so getan als hätte er das von Anfang an in der Tasche gehabt, aber ich bezweifle ob ein Renzo z.B. so beeindruckend gewonnen hätte wie Royce immer. Dennoch krass wie viel weiter Vale Tudo selbst in den 60ern war im Vergleich zu den frühen UFCs. Für jemanden wie Marco Ruas oder Eugenio Tadeu wäre das der einfachste Abend ihrer Karriere gewesen.

Ich hab aber auch den Eindruck, dass rein technisch Shamrock gegen Royce bei UFC 1 hätte gewinnen KÖNNEN, wenn er einfach mit einer anderen Vorbereitung in den Kampf gegangen wär. Zwischen dem ersten und zweiten Aufeinandertreffen lagen etwa 16 Monate und das zweite hat Shamrock definitiv dominiert. Das ist auch ziemlich beeindruckend. Generell ist Shamrock ein echtes Monster, hätte den Titel gegen Severn nicht verlieren dürfen (schlechtester Kampf ever), absolute Scheiße dass der ins Wrestling ist, aber verständlich.

Coleman und Frye finde ich aber in der Zeit 1993-97 am besten, beides absolute Monster, Frye war vielleicht der modernste nicht-Brasilianer bis Frank Shamrock kam.

Bestes Event bisher fand ich immer Ultimate 95 mit Severn, Ruas, Taktarov, Tank. Dass man nach UFC 8 (?) wieder Tournaments gemacht hat, find ich mega verständlich, unabhängige Fights für sich waren damals einfach unattraktiv. Heute Abend werde ich UFC 14 schauen, bin schon gespannt was mich da erwartet. Ich schau mir die Cards vorher nicht an, auch wenn ich teilweise trotzdem weiß wer gewinnen wird.

Was ich sagen muss: Atmosphärisch absolut geile Veranstaltungen. Das ganze Design mit der Rampe, das Meathead-Publikum, die Vorberichte, das ist alles schon mega cool wenn auch lächerlich, wie bei einem Stallone-Film.

Was sagt ihr? Macht ihr so Marathons auch schon mal und was fällt euch da so auf?
 
Ich hab tatsächlich vor einiger Zeit auch bei UFC 1 angefangen und chronologisch geguckt. Bin im Moment bei UFC 61 im Jahr 2006 (Silvia - Arlovski 3, Ortiz - Shamrock 2). Die ersten zwanzig UFC Events sind mit den heutigen Veranstaltungen nur schwer zu vergleichen. Ab UFC 20 gibt es zumindest ein Regelwerk, welches dem heutigen ähnelt.

Vor allem in den ersten Events sind einige teilweise absurde Situationen. Dieser Boxer, dessen Namen ich vergessen habe, der nur mit einem Boxhandschuh zum Ring kommt, legendär. Einige Kämpfe sind mitunter auch schwer anzusehen, Keith Hackney vs. Joe Soto bei UFC 4 ist wohl das Paradebeispiel.

Frank Shamrock war absolut beeindruckend zu seiner Zeit und stand mehrere Stufen über den anderen. Auch der Auftsieg von Matt Hughes war schön mit anzusehen. Oder die Entwicklungen von Ortiz und Liddell.
 
Ich hab tatsächlich vor einiger Zeit auch bei UFC 1 angefangen und chronologisch geguckt. Bin im Moment bei UFC 61 im Jahr 2006 (Silvia - Arlovski 3, Ortiz - Shamrock 2). Die ersten zwanzig UFC Events sind mit den heutigen Veranstaltungen nur schwer zu vergleichen. Ab UFC 20 gibt es zumindest ein Regelwerk, welches dem heutigen ähnelt.
Was ich halt schwierig finde ist, dass teilweise jedes Event andere Regeln gemacht wurden, teilweise dann auch gar nicht umgesetzt. Hat mit der Ringkleidung usw auch mehr ein Mortal Kombat Feeling als das einer modernen Veranstaltung, aber kann ich mit leben, war mir das Spektakel wert. Allein für die humoristischen Momente. 😂
 
Ich finde auch, dass es damals viel mehr als heute Pro-Wrestling ähnelte. Da es keine Rankings gab, wurden ständig irgendwelche Storylines gebracht um Kämpfe zu rechtfertigen. Auch der Aufbau von bspw Tank Abbott, pures Pro-Wrestling. :D
 
Ich finde auch, dass es damals viel mehr als heute Pro-Wrestling ähnelte. Da es keine Rankings gab, wurden ständig irgendwelche Storylines gebracht um Kämpfe zu rechtfertigen. Auch der Aufbau von bspw Tank Abbott, pures Pro-Wrestling. :D
Findest du? Tank oder auch Frye sind natürlich Charaktere, die immer an der Grenze sind, eine Karikatur ihrer selbst zu werden, aber letzten Endes sind beide real und weniger gespielt als 99% von dem, was man heute in der UFC sieht. Und auch Beefs wie Tito/Ken, Frye/Ken waren damals immerhin echt und nicht gespielt wie heute, wo sich Fighter auf Twitter wie Karens verhalten. Aber was wäre denn ein Beispiel für eine Storyline, die einen Kampf rechtfertigen sollte?
 
Findest du? Tank oder auch Frye sind natürlich Charaktere, die immer an der Grenze sind, eine Karikatur ihrer selbst zu werden, aber letzten Endes sind beide real und weniger gespielt als 99% von dem, was man heute in der UFC sieht. Und auch Beefs wie Tito/Ken, Frye/Ken waren damals immerhin echt und nicht gespielt wie heute, wo sich Fighter auf Twitter wie Karens verhalten. Aber was wäre denn ein Beispiel für eine Storyline, die einen Kampf rechtfertigen sollte?
Vielleicht etwas unglücklich meinerseits ausgedrückt. Hatte eigentlich selten bis nie das Gefühl, dass Kämpfer ungerechtfertigt an große Fights gekommen sind. Aber die UFC hat das viel besser storylinemäßig gepusht als es heute der Fall ist. Wobei ich Tank Abbotts Comeback-Kämpfe schrecklich fand und die in keinem Verhältnis von der Darstellung als bösester Mann überhaupt standen.
Dass heutzutage allerlei Peinlichkeiten bei Twitter passieren, steht außer Frage.
 
Also zu den Events um UFC 15-20 muss ich echt sagen, dass ich mich wunder, ob die UFC überlebt hätte, wenn man nicht einige so charismatische Persönlichkeiten verpflichtet hätte. Der Unterhaltungswert sinkt massiv ab 1998 rum. Ich weiß ja wie schlecht der Zustand des Kaders um 2002 etwa war, diese Phase wo man quasi fast kein legitimes Top-HW hatte und sich BJ Penn zu K1 verdrückt und Pat Miletichs einzigen Siege im Sport seine UFC-Titelverteidigungen waren. Da kann man teilweise mehr von Glück als gutem Management reden, erst Recht mit Tito/Shamrock, dass das so gepasst hat. Aber so um 1998 kann ich auch viele Entscheidungen nicht verstehen, was die Tournaments und generell das Matchmaking betrifft, da hätte die UFC radikal aufs Maul fliegen können. In Anbetracht der Umstände will ich aber gar nicht behaupten, dass ich es besser gemacht hätte, vor allem ohne das heutige Wissen.

Das Publikum feier ich immer noch hart. 99% männlich zwischen 20 und 40, alle mit Bier in der Hand, teilweise Kippe im Maul, das waren noch Zeiten.

Ich versuch an die größeren Vale Tudo Events aus der Zeit ranzukommen, die hatten teilweise auch super starkes Aufgebot, aber ich finde da teilweise gar nichts, obwohl es die eigentlich alle als VHS gab. Falls da jemand eine Anlaufstelle hat, würde mich freuen.

Superbrawl hab ich auch dazwischen geworfen, finde ich teilweise bessere Fights, dafür gefällt mir bei der UFC das "Ambiente" mehr. Ist aber auch ein pain in the ass an die Events zu kommen.

Die ersten Pride Shows um 98 finde ich auch nicht sonderlich genießbar (ab 2000 rum scheint da im positiven viel passiert zu sein), teilweise auch sehr exotische Typen und ein paar Fights sind halt offensichtlich geworkt. Ist noch ein langer Weg bis zum GP 2000.

Was mich wundert bei den alten Pride Shows: Das respektvolle und "aufgeklärte" japanische Publikum gab es da noch gar nicht wie man es aus den Folgejahren kennt, wo bei jedem Guardpass geklatscht wird. Da merkt man wohl, dass die Zielgruppe ausschließlich das Wrestling/K1-Publikum war. Das hat sich offenbar auch schnell geändert.

Heute Abend geht es mit UFC 20 und Pride 6 weiter
 
Jemand hier eine Idee, wo ich Events von IVTC schauen kann? Finde leider nur einzelne Fights von Wanderlei etc.
 
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