So, ich habe jetzt mal die ersten 4 Ausgaben von TUF Latin America nachgeholt und muss sagen, dass mich die Staffel insgesamt gut unterhält, jedoch an einigen Stellen auch etwas nervt. So ist die Qualität unter den lateinamerikanischen Fightern bei weitem nicht so groß, wie bei anderen TUF Staffeln zuvor. Das haben ja auch schon beide Coaches bestätigt, wobei ich die Mexikaner nochmal deutlich stärker finde, als das Team Latin America von Werdum. Dafür ist aber zumindest ordentlich Heat drin, denn das Fass der Rookies ist sehr leicht zum Überlaufen zu bringen, wie man am Brawl im TUF Haus sehen konnte, als Rubio und Canetti aneinander gerieten. Das verspricht also noch einige unterhaltsame Segmente zwischen den Rookies beider Teams.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Coaches. Es ist in einer Staffel immer wichtig, die richtige Mischung aus Coaches und Rookies zu finden, um beiden ausreichend Air Time zu geben. Einerseits müssen sich die Rookies zeigen können, um die Episoden und ihre Fights interessant zu machen, andererseits müssen sich auch die Coaches zeigen, um ihren Coaches Fight zu hypen. Gerade Velasquez bekommt schon seit längerer Zeit Kritik dafür, dass er trotz seines Status' als "baddest Man on the Planet" zu wenig Zugkraft im PPV Business besitzt. Da kommt diese TUF Staffel eigentlich wie gelegen, um seinen Charakter etwas besser zu entfalten und ihn so mehr beim Publikum over zu bringen. Dies gelingt aber bisher nicht, da die Coaches nur selten zu sehen sind, und wenn, dann liegt der Fokus ausschließlich auf den Rookies. Bis auf das Tänzchen von Velasquez kam in diese Richtung noch gar nichts, sodass man auch hier einen Minuspunkt vergeben muss, denn das over bringen von Velasquez war eines der Hauptziele dieser Staffel. Werdum kommt zumindest in den Fights sehr aktiv rüber. Das macht er meiner Meinung nach gut.
Die Trainingssessions, sowie die Vorstellungen der Rookies sind eigentlich so wie immer. Das ist aber auch gut so. Man könnte vielleicht noch etwas mehr auf die Strategien und das Training selbst eingehen, aber im großen und ganzen passt das schon. Werdum versucht bisher wirklich alles, um seine Rookies zum Sieg zu führen, aber die Qualität reicht einfach nicht aus. Da hat Velasquez schon leichteres Spiel und das zeigt sich bei den Fights auch. Interessant finde ich aber auch, dass das Team Velasquez schon mehrfach Probleme mit dem Weight Cut hatte. Also, Velasquez geht da volles Risiko, aber bisher zahlt es sich aus.
Cool fand ich übrigens noch, dass die Rookies zum UFC 173 Event gehen durften. Ein bisschen mehr Freizeit schadet sicher nicht. Sowas sollten sie bei jeder Staffel machen, dass sich die Rookies mal etwas entspannen können.
Kommen wir nun zu den Fights:
Bantamweight bout
Quarterfinal Fight #1
Jose Quinonez vs. Bentley Syler
Quinonez besiegte Syler via TKO (Punches) nach 4:28 in der ersten Runde.
Wie bereits erwähnt geht Velasquez mit seinem Team beim Weight Cut volles Risiko, was sich hier aber gleich mal auszahlte. Quinonez sah aus, als wäre er zwei Gewichtsklassen über Syler. Er hatte viel mehr Power und Masse, welche er clever einsetzte. So konnte er einen Takedown von Syler nach wenigen Sekunden auskontern und sich zurück auf die Beine kämpfen. Im Stand war Quinonez dann deutlich überlegen. Er rockte Syler und bearbeitete ihn mit einem hartem Ground & Pound. Zwar kam Syler nochmal hoch, aber er war gezeichnet. Es setzte einen zweiten Knockdown, Quinonez setzte wieder mit Ground & Pound nach und der Referee brach den Kampf nun endlich ab. Ganz starke Leistung von Quinonez, schon jetzt einer meiner Favoriten auf den Sieg.
Featherweight bout
Quarterfinal Fight #1
Team Mexiko's Gabriel Benitez vs. Team Latin America's Diego Rivas
Benitez besiegte Rivas via Submission (Rear-Naked Choke) nach 3:43 in der zweiten Runde.
Auch Benitez hatte große Probleme mit dem Weight Cut, aber den Gewichtsvorteil im Fight konnte man auch hier wieder deutlich erkennen. Rivas startete besser in die erste Runde und landete gleich mal einen Takedown. Benitez kam jedoch schnell wieder auf die Beine. In der Folgezeit wollte Rivas immer wieder Takedowns landen, aber Benitez setzte seine Masse nun besser ein und wehrte die Takedowns entweder direkt ab, oder drehte die Boden Position dann um. Rivas hatte eigentlich bei keinem Takedown wirklich die Top Control, Benitez nach seinen Kontern für kurze Zeit schon. Außerdem war Benitez im Stand deutlich überlegen. Er konnte einige gute Treffer landen. Daher werte ich die Runde mit 10-9 für Benitez. In der zweiten Runde sahen wir ein ähnliches Bild. Benitez wehrte die Takedownversuche von Rivas ab und bearbeitete ihn im Stand deutlich. Es ging erneut auf den Boden, wo Benitez die Top Position inne hatte. Er attackierte Rivas mit hartem Ground & Pound und sorgte für eine große Platzwunde. Als Rivas schon völlig am Ende war, setzte Benitez den Rear Naked Choke an und beendete so den Fight. Auch er bot eine richtig starke Leistung und stellt eine harte Konkurrenz für Quinonez dar.
Bantamweight bout
Quarterfinal Fight #2
Team Mexiko's Alejandro Dominguez vs. Team Latin America's Fredy Serran
Dominguez besiegte Serran via Unanimous Decision nach 3 Runden.
Serrano begann in der ersten Runde besser und aggressiver. Er versuchte mit Schlägen und Takedowns zum Erfolg zu finden, aber Perez wurde mit zunehmender Zeit sicherer. Dennoch war es Serrano, der den ersten erfolgreichen Takedown landen konnte. Perez kämpfte sich gut zurück auf die Beine, konnte aber danach keine eigenen guten Treffer mehr landen. Insgesamt eine klare 10-9 Runde für Serrano. In der zweiten Runde war Perez nun deutlich verbessert im Stand. Sein Striking gefiel mir viel besser und auch in der Defensive arbeitete er nun intelligenter. Perez konnte nur noch wenige Treffer landen und auch keine Takedowns verbuchen. Man merkte, dass Serrano bereits hier die Puste ausging. Der Takedown zum Ende der Runde war dann zumindest Serrano's Rettung für diese Runde, aber dennoch werte ich diese Runde klar mit 10-9 für Perez. In der dritten Runde war Serrano dann völlig ausgepowert. Er landete zwar einen Takedown, aber den Schaden richtete Perez vom Rücken aus an. Allein das zeigt schon, wie erschöpft Serrano war. Im Stand hatte Perez ebenfalls klare Vorteile und nahm Serrano zum Rundenende richtig auseinander. Somit eine klare Entscheidung, denn auch diese Runde werte ich mit 10-9 für Perez. Damit steht unter'm Strich ein 29-28 für Perez. Hätte Serrano sein Tempo aus der ersten Runde gehalten, hätte er diesen Fight sicher gewonnen, aber hätte, hätte, Fahrradkette...
Featherweight bout
Quarterfinal Fight #2
Team Mexiko's Yair Rodriguez vs. Team Latin America's Humberto Brown
Rodiguez besiegte Brown via Submission (Triangle Choke) nach 2:19 in der zweiten Runde.
In der ersten Runde begann Rodriguez sehr gut. Sein Striking war wirklich ansprechend und brachte Brown mehrfach in Schwierigkeiten. Dieser versuchte daher den Grappling Aspekt ins Spiel zu bringen, aber Rodriguez wehrte alle Takedownversuche ab und präsentierte sich auch im Clinch sehr versiert. Brown war hier nahezu chancenlos und verlor diese Runde klar mit 10-9. In der zweiten Runde brachte Brown dann doch den Takedown durch, aber den Schaden richtete weiterhin Rodriguez vom Rücken aus an. Er landete viele harte Elbows. Dadurch war Brown bereits angeschlagen, sodass ihn Rodriguez mit einem klasse Triangle Choke endgültig finishen konnte. Das Team Velasquez rockt bisher richtig.
Insgesamt bisher eine gute Staffel. Die Fights waren allesamt unterhaltsam und unter den Rookies geht es auch heiß her. Lediglich die Coaches müssen noch mehr auffallen, vor allem Velasquez. Ich bin auf die kommenden Episoden gespannt.