W-I.de Flashback #29 (Podcast): Wrestlemania 17 - die beste Wrestlemania aller Zeiten!

Added to Calendar: 01.04.21

Luebeck007

Jobber
Teammitglied
"vergangene Wrestling-Woche Revue passieren, um auf die TV-Weeklies wie insbesondere "Monday Night RAW", "SmackDown Live" bzw. "NXT" einerseits sowie "Dynamite" oder Impact-Wrestling andererseits und die wichtigsten Nachrichten aus dem Business einzugehen."
Mit diesen Worten beginnen wir stets unseren Wochenrückblick-Podcast. Aber dieses Mal ist alles anders. Da uns die Road to Wrestlemania dieses Jahr so gar nicht abholen will, haben wir reagiert und legen den Fokus weg vom aktuellen WWE-Produkt. Wie angekündigt wollen wir euch diese Woche zur Einstimmung auf Wrestlemania vielmehr abseits der Weeklies etwas Positives präsentieren. Zu diesem Zweck haben wir das Flashback-Format wieder ausgegraben, um in der Vergangengheit zu schwelgen. Und welche Mania wäre dafür besser geeignet als die wohl beste Mania aller Zeiten? Daher wollen wir genau diese Show heute besprechen. Getan haben das Christian (aka Chr1s), Thorsten (aka Luebeck007) und Andreas (aka Silentpfluecker). Wir freuen uns auf euch. Also: Reinhören!!! :)

Wenn ihr weitere (mal qualifizierte, mal dusselige, mal spannende, mal belanglose) Kommentare von unserer WWE-Crew im weitesten Sinne hören wollt, dann schaut gerne mal bei uns bei Twitter rein und fühlt euch natürlich auch eingeladen, uns zu folgen:

Wrestling-Infos.de: @Wrestling_Infos

Silentpfluecker: @Silentpfluecker

Chr1s: @Chr1st1anTalks

JME: @TheOneJME

ZackAttack: @ZackAttack885

Nexus 3D: @nexus_wi

Luebeck007: @Luebeck007


 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diesen Podcast, es war wie immer sehr angenehm euch zuzuhören. WM 17 war die erste WM, die ich je gesehen habe, deshalb sind damit ganz besondere Erinnerungen verbunden. (Auch wenn ich erst seit 2005 Wrestling schaue konnte ich damals noch nicht die zeitnahen PPVs sehen :D ) Ihr habt diese Erinnerungen noch einmal wundervoll aufgefrischt und finde es auch gut, dass ihr hier und da versucht habt, Vergleiche zu heute heranzuziehen.

WM 17 verkörpert für mich das, was der WWE heute fehlt und was ihr im Podcast auch angesprochen habt: Vielfältige Charaktere und Fehden, "Big Time Feeling" , verschiedene Arten, ein Match zu erzählen und zu worken.
 
Danke für den Schönen Podcast und das ihr zumindest eine gute WM dieses Jahr besprechen konntet. Kriegen wir jetzt auch wieder das flashback Format an für sich zurück. Ihr wart ja damals 94 glaub ich stehen geblieben nach dem Summer Slam oder Royal Rumbel
 
Danke für den Schönen Podcast und das ihr zumindest eine gute WM dieses Jahr besprechen konntet. Kriegen wir jetzt auch wieder das flashback Format an für sich zurück. Ihr wart ja damals 94 glaub ich stehen geblieben nach dem Summer Slam oder Royal Rumbel
Letzter Flashback war Royal Rumble 95 & Wrestlemania 11 zusammen aus dem Jahr 1995.
 
Da müsste man wieder ansetzen. Oha
Bin dafür! Durch die Flashbacks (in schriftlicher Form von dir damals) bin ich auf W-I gestoßen. Als es die dann als Podcast gab, dachte ich mir:
Jetzt soll ich mir irgendein Gequatsche dazu anhören? Boah...
Aber dann habe ich es doch mal ausprobiert und wurde ein großer Fan von.
Deshalb fand ich es sehr schade, als die dann aufhörten und freue mich nun, dass es scheinbar doch wieder mit weitergeht. :)
 
Bin dafür! Durch die Flashbacks (in schriftlicher Form von dir damals) bin ich auf W-I gestoßen. Als es die dann als Podcast gab, dachte ich mir:
Jetzt soll ich mir irgendein Gequatsche dazu anhören? Boah...
Aber dann habe ich es doch mal ausprobiert und wurde ein großer Fan von.
Deshalb fand ich es sehr schade, als die dann aufhörten und freue mich nun, dass es scheinbar doch wieder mit weitergeht. :)
Wow, danke für die Rückmeldung. Das ist echt was Besonderes. :)
 
Wow, danke für die Rückmeldung. Das ist echt was Besonderes. :)
Dem kann ich mich nur anschließen. Deine Art wie du den Podcast leitest und vieles was eigentlich nur noch zum heulen ist, mit Humor erträglich machst ist ganz großes Kino. Bitte bleib so und macht so weiter. Ich würd mich freuen. Auch wenn sich mir manchmal die Fußnägel Hochrollen wenn ihr wieder Bezug zu Filmen nehmt, als Filmnerd schlechthin;).
 
Dem kann ich mich nur anschließen. Deine Art wie du den Podcast leitest und vieles was eigentlich nur noch zum heulen ist, mit Humor erträglich machst ist ganz großes Kino. Bitte bleib so und macht so weiter. Ich würd mich freuen. Auch wenn sich mir manchmal die Fußnägel Hochrollen wenn ihr wieder Bezug zu Filmen nehmt, als Filmnerd schlechthin;).
Dankeschön. :)
Was für Vergleiche zu Filmen lassen bei Dir denn die Fußnägel hochrollen? ;)
 
Ich fand den Flashback Podcast auch einfach großartig. Hoffe ihr macht das wieder regelmäßiger. Ich höre euch ja schon bei den Weekley sehr gerne zu und die sind immer schon ganz hohes Niveau. Aber wenn ihr was podcastet, wo euch sehr gut gefällt, dann hebt das den Podcast in ganz hohe Spähren. Gerne könnt ihr auch die Shows podcasten, wo die Must See Kämpfe stattfanden von denen der Andy geschwärmt hat.
 
Sehr feiner Podcast, auch die Kombi inklusive Torsten hat super gepasst.

Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:
1. Wenn man sich die damalige Matchcard ansieht und schaut, wo die betreffenden Leute damals waren, dann sah es damals eigentlich genau gleich mau aus wie heute. Ein paar wenige die rausstechen, aber auch noch nicht wirkliche internationale Topstars waren. Rock, Austin, Taker am Beginn eine Legende zu werden. Dann wars das aber langsam auch wieder. Die Card war gefüllt mit viel Durchschnittsmasse (wie heute) inkl. dem üblichen McMahon Teil

2. Von den Teilnehmern ist kaum noch wer aktiv, waren damals schon großteils etwas älter, oder Midcarder. Auf die schnelle sind die einzig aktiven Y2J, Edge und Christian nach langjährigen Pausen, die Hardys mit Drogen und Alk mehr schlecht als recht....

3. Wenn man sich die Sterne von Melzer ansieht, muss man sagen, dass das damals ziemlich viel schlechtes Wrestling war. -1 Stern, 1 Stern usw. das gibts heute in dieser Art nicht mehr. Das Wrestling (sauber ausgeführte Moves, Athletik etc.) ist um Welten besser als früher. Die große Frage: wieso catched es die Fans trotzdem nicht mehr...?

4. Die Storylinies waren damals unterm Strich auch nicht viel besser als heute. Right to Censor ist doch auch nicht besser als ein Retribution. Stone Cold der William Regal in den Tee pinkelt. Come on, das würdet ihr als Kindergartenscheiss (zu Recht) in der Luft zu reißen.

5. und zur guter Letzt noch ein Schwenk in die Gegenwart: es ist unglaublich bezeichnend für die aktuelle Gemütslage der Fans, wenn die bekannteste Wrestlingseite im deutschsprachigen Raum 2 (!!!) Wochen für Wrestlemania auf einen Weeklyrückblick (zu Recht) verzichtet und lieber eine 20 Jahre alte Show kommentiert. Wir sind 5 vor 12 was die größte Show des Jahres betrifft, und keiner hat so richtig Bock drauf. WTF WWE?!?!?
 
5. und zur guter Letzt noch ein Schwenk in die Gegenwart: es ist unglaublich bezeichnend für die aktuelle Gemütslage der Fans, wenn die bekannteste Wrestlingseite im deutschsprachigen Raum 2 (!!!) Wochen für Wrestlemania auf einen Weeklyrückblick (zu Recht) verzichtet und lieber eine 20 Jahre alte Show kommentiert. Wir sind 5 vor 12 was die größte Show des Jahres betrifft, und keiner hat so richtig Bock drauf. WTF WWE?!?!?
Ich hab so richtig Bock drauf :)
 
1. Wenn man sich die damalige Matchcard ansieht und schaut, wo die betreffenden Leute damals waren, dann sah es damals eigentlich genau gleich mau aus wie heute. Ein paar wenige die rausstechen, aber auch noch nicht wirkliche internationale Topstars waren. Rock, Austin, Taker am Beginn eine Legende zu werden. Dann wars das aber langsam auch wieder. Die Card war gefüllt mit viel Durchschnittsmasse (wie heute) inkl. dem üblichen McMahon Teil
Ja und nein. Es stimmt, dass nicht nur Stars da waren, aber die Stardichte war (zumindest aus meiner Sicht) zumindest "gefühlt" eine ganz andere als heute. Nimm das Tag Team Ladder Match. Da war jedes Team over! Die Fans hatten "ihr" Team und waren voll drin. Dazu hattest Du mit Austin und Rock zwei absolute Stars, die die Show alleine schon zu einem Must-See gemacht haben, auf das die Fans richtig hingefiebert haben. Von aher halte ich die Card eben doch für etwas Besonderes.
2. Von den Teilnehmern ist kaum noch wer aktiv, waren damals schon großteils etwas älter, oder Midcarder. Auf die schnelle sind die einzig aktiven Y2J, Edge und Christian nach langjährigen Pausen, die Hardys mit Drogen und Alk mehr schlecht als recht....
Stimmt, ist ja auch 20 Jahre her. :)
3. Wenn man sich die Sterne von Melzer ansieht, muss man sagen, dass das damals ziemlich viel schlechtes Wrestling war. -1 Stern, 1 Stern usw. das gibts heute in dieser Art nicht mehr. Das Wrestling (sauber ausgeführte Moves, Athletik etc.) ist um Welten besser als früher. Die große Frage: wieso catched es die Fans trotzdem nicht mehr...?
Bin ich bei Dir. Allerdings fand ich das Wrestling bei Mania 17 so schlecht auch in den Undercardmatches stellenweise nicht. Big Show vs. Kane vs. Raven würde heute bestimmt das Doppelte an Sternen von Meltzer bekommen, glaub ich zumindest irgendwie. Das Ding war für mich besser als so manch andere Match aus der heutigen Zeit dieser Kategorie.
4. Die Storylinies waren damals unterm Strich auch nicht viel besser als heute. Right to Censor ist doch auch nicht besser als ein Retribution. Stone Cold der William Regal in den Tee pinkelt. Come on, das würdet ihr als Kindergartenscheiss (zu Recht) in der Luft zu reißen.
Ja. Wobei ich Right to Censor großartig und um Längen besser als Retribution finde. ;)
5. und zur guter Letzt noch ein Schwenk in die Gegenwart: es ist unglaublich bezeichnend für die aktuelle Gemütslage der Fans, wenn die bekannteste Wrestlingseite im deutschsprachigen Raum 2 (!!!) Wochen für Wrestlemania auf einen Weeklyrückblick (zu Recht) verzichtet und lieber eine 20 Jahre alte Show kommentiert. Wir sind 5 vor 12 was die größte Show des Jahres betrifft, und keiner hat so richtig Bock drauf. WTF WWE?!?!?
Amen.
 
Natürlich ist Wrestlemania X-Seven nicht frei auf dem Network. Hab mich dann durch XXX gezappt. Hat mich abgeholt.
Krass das selbst diese Mania schon sieben Jahre her ist.
 
Danke für diesen Podcast und die kleine Zeitreise. Ich habe beim Hören gestoppt und mir die ganze Show reingezogen. Danach habe ich euch zu Ende gehört. Ich teile eure Begeisterung und war sehr überrascht, wie gut mir auch die ganze Aufmachung und das Beiwerk gefiel. Es hatte ein angenehm flottes Tempo.

Aber: Wenn ich die Nostalgiebrille absetze, sehe ich geschmacklose Stroylines (Linda), wirre Storylines (Vince im Main Event), Referee-Bumps in sehr vielen Matches, unzählige Eingriffe von aussen, Random-booking (Rtc vs Apa+Tazz), untalentierte Bodybilderin sqasht talentiere Championesse weg, Shane bekommt mehr Zeit als zB Jericho oder Angle/Benoit... Wäre diese Show heute so gebookt worden, gäbe es jede Menge kritische Stimmen.

Es hat trotzdem für mich funktioniert. Vor allem habe ich jedem einzelnen geglaubt, dass er um etwas Wichtiges kämpft und unbedingt gewinnen will. Dieses Feuer fehlt mir heute fast überall. Vielleicht hat WWE es erreicht, dass heutzutage zu mindest im Main Roster die "Superstars" ohne Verständnis für ihre Rollen ein Skript runterworken und dadurch eben keine Superstars mehr entstehen können.

PS: Angle vs Benoit war der Beginn einer PPV-Matchserie, die sich durch das ganze Jahr 2001 zog. Wer also mehr davon sehen will, sollte einfach nochmal die Zeitmaschine bemühen und die PPVs von damals absuchen. Dieses Match war erst der Anfang und noch nicht das Beste.
 
Es hat trotzdem für mich funktioniert. Vor allem habe ich jedem einzelnen geglaubt, dass er um etwas Wichtiges kämpft und unbedingt gewinnen will. Dieses Feuer fehlt mir heute fast überall. Vielleicht hat WWE es erreicht, dass heutzutage zu mindest im Main Roster die "Superstars" ohne Verständnis für ihre Rollen ein Skript runterworken und dadurch eben keine Superstars mehr entstehen können.
Ich glaube, der Unterschied zu früher ist, dass heute die Worker keine Charaktere mehr sind bzw. sein sollen. Da wird ein gesichtsloser Kerl (bzw. Mädel) nach dem anderen reingehauen, zig mal geturnt, zerkaut und ausgespukt. Früher war alles over the top, klar. Auch storylinemäßig ähnlich peinlich wie heute, korrekt. Aber die Charaktere waren da, auch überzeichnet, logo, aber sie waren da.
Guck Dir den Rumble 1992 - was für eine Freakshow. Aber unterhaltsam und voller Charaktere, die sogar alle gefühlt ihre Relevanz und definitiv ihre Rolle hatten. Kannst Du vergessen so was heute. Belangloser Einheitsbrei...
 
Ja und nein. Es stimmt, dass nicht nur Stars da waren, aber die Stardichte war (zumindest aus meiner Sicht) zumindest "gefühlt" eine ganz andere als heute. Nimm das Tag Team Ladder Match. Da war jedes Team over! Die Fans hatten "ihr" Team und waren voll drin. Dazu hattest Du mit Austin und Rock zwei absolute Stars, die die Show alleine schon zu einem Must-See gemacht haben, auf das die Fans richtig hingefiebert haben. Von aher halte ich die Card eben doch für etwas Besonderes.

so viel unterschied sehe ich da nicht zu heute. Reigns, Edge und Brayn sind (zumindest in Amerika) Mainstream Stars die schon ordentliche Strahlkraft haben. der komische Bad bunny sagt uns halt eher weniger, überm großen Teich aber ne riesen Nummer und sein Gegner ist ja auch nicht per Zufall Miz, sondern es ist Miz, weil der eben mit seinem ganzen Reality TV Zeug da auch dazu passt. Und auf dem Level das damals Y2J, Kane oder Eddie Guerrero waren (Starpower) sind doch ein Kevin Owens, Randy Orton oder Seth Rollins auch. So wie heute als Legenden ein JBL, Kurt Angle oder Mark Henry rausgekramt werden sind das dann in 20 Jahren eben Strowmann und Bray Wyatt. Soviel Unterschied sehe ich da nicht.

Und was die grundsätzliche Qualität angeht kann ich mich @Atticus Finch anschließen:

Aber: Wenn ich die Nostalgiebrille absetze, sehe ich geschmacklose Stroylines (Linda), wirre Storylines (Vince im Main Event), Referee-Bumps in sehr vielen Matches, unzählige Eingriffe von aussen, Random-booking (Rtc vs Apa+Tazz), untalentierte Bodybilderin sqasht talentiere Championesse weg, Shane bekommt mehr Zeit als zB Jericho oder Angle/Benoit... Wäre diese Show heute so gebookt worden, gäbe es jede Menge kritische Stimmen.
 
Reigns, Edge und Brayn sind (zumindest in Amerika) Mainstream Stars die schon ordentliche Strahlkraft haben.


Und genau hier gehen wir auseinander. Die von Dir genannten haben nicht annähernd die Mainstream-Strahlkraft, die Austin und The Rock seinerzeit hatten. Ein Blick auf die Zuschauerzahlen damals und heute belegt das. Da liegen WELTEN zwischen. Wrestling war damals maintreammäßig zigmal präsenter als heute.

Aber so hat da jeder seiner Sicht auf die Dinge - und das dann ist auch gut so. :)
 
Ich denke, dass das Internet vieles derart verändert hat, dass man heute ganz anders booken muss. Der Zuschauer ist aufgeklärter und er kann jederzeit eine WWE-Alternative finden, wenn er sich langweilt. Wäre mal interessant zu anslysieren, wie die heutigen grossen Namen over werden. Man braucht definitiv In-Ring-Skills, Glaubwürdigkeit, Sympathie. Ich denke, dass es dann funktioniert, wenn die Person hinter dem Charakter und der Charakter sich ähneln. Glaubwürdigkeit und Sympathie werden doch sehr, sehr stark durch das Auftreten "out of Charakter" mitgeprägt. So etwas hat man früher ohne Internet kaum sehen können. Ceasaro's Charakter zB verstehe ich nicht, aber ich finde ihn geil im Ring und privat sympatisch. Apollo Crews Charakter verstehe ich und es wirkt nur lächerlich. Die Person dahinter ist mir unbekannt, aber ich glaube mal nicht, dass er aus Wakanda stammt.
 
Guck Dir den Rumble 1992 - was für eine Freakshow. Aber unterhaltsam und voller Charaktere, die sogar alle gefühlt ihre Relevanz und definitiv ihre Rolle hatten. Kannst Du vergessen so was heute. Belangloser Einheitsbrei...
Da hast du natürlich recht. Ich habe von dieser Zeit nur das Ende mitbekommen. Da fallen mir gleich zwei Bilder ein: Giant Gonzales im Strampler mit aufgemalten Muskeln und Brusthaaren und: the Giant (WCW-Paul Wight) und die Mumie nehmen Hulk Hogan in den Sandwich. Das war grausam.

Richtige Charaktäre mit Tiefe gibt es heute für mich wenige: in WWE (ohne NXT) vielleicht Bryan, Owens, Orton, Lotte. Damit meine ich, dass sie 1. einen eigenen Charakter haben uns 2. dass sie diesem Charakter Storyline-übergreifen als Face und Heel treu bleiben. Bei zB AEW und NJ finde ich mehrere solcher Typen. AEW baut meiner Meinung nach auch Darby und Sammy Guevarra so auf.
 
Richtige Charaktäre mit Tiefe gibt es heute für mich wenige

Für mich gibt es die sogar nahezu gar nicht mehr bei WWE.
Die von Dir aufgezählten Bryan, Owens, Orton (Lotte vielleicht mit Abstrichen, meiner Meinung nach zumindest), dazu noch Zayn, Nakamura und Reigns - alle leben davon, dass sie Charakter und Ausstrahlung "mitbringen". Aber sie stellen keinen Wrestling-Charakter dar (ich hoffe, man weiß, was ich gerade sagen möchte).

Der Grat ist immer schmal. Nimm der Berzerker oder den von Dir angesprochenen Giant Gonzales. Das sind schon hardcoremäßig üble Sachen.
Auf der anderen Seite Cesaro, der (bei aller Sympathie für ihn und seinem Charisma) schlicht GAR NICHTS verkörpert (verkörpern soll). Er hat im Ring keine Geschichte, man weiß nicht, was er will oder soll, was ihn ausmacht etc. Er gehört in den farblosen Einheitsbrei, der entsteht, wenn Du jede Woche kurz vor der Show alles nochmal über den Haufen wirfst, neu zusammenschusterst und heden tausendmal turnst und / oder verjobst, bis er alles verloren hat (Nakamura, Cesaro, Roode, Ziggler - die Liste ist endlos).

Bei The Rock, Foley, Austin wusstest Du, was ihren Charakter ausmacht und was sie wollten. Die hatten Ecken und Kannten und waren over. Die Storylines waren mal nett, mal bescheuert. Aber es gab Charaktere, die over waren. Genau das gibt es bei WWE seit Jahren nicht mehr. Und soll es wohl auch nicht mehr geben. Denn der Star ist die Company selbst. Bis das ganze Ding mal gegen die Wand fährt. Und diesbezüglich bleibe ich bei meinem Buddenbrooks-Vergleich: Wenn man auf dem Zenit zu stehen scheint, hat manchmal der innere Zerfall nicht nur schon begonnen, manchmal kann er sogar gar nicht mehr aufgehalten werden. Mal sehen, was es bei WWE ist. Vielleicht ist das auch der Anfang der totalen WWE-Kontrolle und die Neudefinierung von Wrestling, wer weiß...
 
Und genau hier gehen wir auseinander. Die von Dir genannten haben nicht annähernd die Mainstream-Strahlkraft, die Austin und The Rock seinerzeit hatten. Ein Blick auf die Zuschauerzahlen damals und heute belegt das. Da liegen WELTEN zwischen. Wrestling war damals maintreammäßig zigmal präsenter als heute.

Aber so hat da jeder seiner Sicht auf die Dinge - und das dann ist auch gut so. :)
Eine unterschiedliche Sichtweise sei jedem gegönnt - eh klar ;)

Aber ich glaube einfach, dass "Over" damals anders zu bewerten ist wie "Over" heute. Damals konnte Kayfabe viel besser eingehalten werden, weil du defacto nur das über den Star wusstest, was in den Shows und vielleicht noch beim ein oder anderen Bericht geschrieben wurde. Inzwischen hat sich das deutlich verändert. Mit social media kreieren die Worker ihre eigenen Storylines (was WWE jetzt versucht zu steuern), teilweise sind sie Reality Stars, die Dank MTV und co. einer breiten Masse bekannt sind. Die dirt sheets berichten vorab oder "geheimes", generell sind viel mehr öffentliche Infos über die Worker vorhanden. Ich bspw. will mir den Taker so in Erinnerung behalten, wie ich Ihn um die Jahrhundertwende kennen und lieben gelernt habe. Irgendwelchen Bullshit von Tigern am Pool will ich gar nicht wissen. Und das kann dann für mich auch den Reiz erhalten. Ich sag mal so: ich stehe jede Woche im Stadion (vor Corona) und feuere meine Fußballmannschaft an, leidenschaftlich, ohne Rücksicht auf Verluste. Will ich die Jungs privat treffen? Ne, definitiv nicht! Da merk ich dann auf einmal, dass unser Stürmerheld eine doofe Nuss ist und unser Kapitän ein Chauvinist (natürlich fiktive Annahme ;) )

Und so geht es mir im Wrestling eigentlich auch: inzwischen erfährt man viel zu viel Hintergrundinfos, Off-Topics, wer seine Freundin verpügelt oder wieder unter drogeneinfluss Auto gefahren ist. Will/Muss ich das wissen, damit es mich unterhalten kann - ziemlich sicher nein. Verändert es meine Sichtweise auf die Stories/Worker/Company wenn ich es weiss? Ziemlich sicher ja.

Zurück zum "Over". Wenn man sich die unglaublichen Zahlen ansieht, wie viel bspw. eine Zelina Vega mit ihrem Twitch oder was auch immer Account verdient hat, dann sieht man schon, dass man heute in ganz anderen Relationen unterwegs ist. "Over" ist man nicht mehr, weil die Smart Marks in der Halle jubeln, sondern weil das Gesamtpaket von Einschaltquoten, Merchandise, Talk Shows, Trending Topics, Boulevard Berichten und co der eigentliche Wert ist. Aufmerksamkeit ist Geld.
Paradebeispiel Paris Hilton: wieso wurde aus einer Multimillionärin mit einem Hotelimperium, die aber "niemand" kannte über Nacht ein weltweiter Star? Durch perfekte Inszenierung - mit dem Sextape als Höhepunkt (Achtung: schlüpfrige Anspielung ;) ). Oder Verona Feldbusch: kannte niemand - hat aus sich selber dank einer Kurzzeitehe mit Dieter Bohlen und einem etwas dümmlichen Image (wobei in Wirklichkeit sehr schlau) einen deutschen Megastar gemacht.
Ich sehe es im Wrestling ähnlich - Beispiel MIZ: ein solider Worker, selten verletzt, sexy Ehefrau die ebenfalls gerne Aufmerksamkeit hat, sich für nichts zu schade und sehr loyal zu WWE - perfekte aus Company-Sicht. Nun eine "dumme" Fehde gegen Bad Bunny. Was bringt das? Kohle! Wie? Bad Bunny ist ein Megastar überm Teich, wenn der sowas macht, sehen dass X Millionen Fans, die sonst eventuell nichts mit WWE am Hut haben. Also völlig neue Zielgruppe. Und diese neue Zielgruppe (X Millionen Bad Bunny Fans) sehen nun auch ständig Miz. Auf Insta bei BB, im TV, in ihrem Onlineblog etc etc. Und wenn WWE Glück hat, haben diese X Millionen neuen Fans auch Bock auf Miz. Und wenn sie mehr von ihm haben wollen, dann können sie noch viel mehr von Miz kriegen. Shirts, Filme, eigene Serie, Wrestling und und und. Content. Und genau das bringt dank Umwegrentabilität noch mehr Kohle. Und das ist es was zählt. Over ist aus WWE Sicht also nicht mehr der, der in der Halle am meisten Pops bekommt, sondern der, der (weltweit) die meiste Aufmerksamkeit bekommt. Denn das ist die wahre Währung.
Und diese Währung ist sehr kurzlebig, wir kennen das wohl alle, wie kurz inzwischen im TV oder Facebook Newsfeed unsere Aufmerksamkeitsspanne ist. Letzthin hab ich gelesen, dass die durchschnittliche Dauer bei den Facebookvideos die ein Nutzer ansieht ca. 6 Sekunden sind. Holly Shit. Also die Kuh so schnell und fest melken wir es nur geht. Langfristige Storylinies? Als ob sich noch jemand daran erinnert (zumindest in WWE Wahrnehmung) was vor einem halben Jahr war.

Ist für "echte" Wrestling Fans nicht schöne - aus gewinnmaximierender Sicht aber völlig sinnvoll. Gutes Wrestling sieht man bei WWE danke exzellenter Worker oft noch (ich vorzugsweise bei NXT), vernünftige Stories muss man wo anders suchen. Dafür ist im WWE Peacock Universum kein Platz mehr
 
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