Dana White: Fedor will nicht gegen die besten antreten

Aftermath20-9

Upper Card
Immer wieder verhandelten die UFC und Fedor Emelianenko und immer wieder scheiterten sie. Da Fedor seit einer erfolgreichen Zeit bei PRIDE als Topelite des Heavyweights gilt, wollte er entsprechend viel Gehalt und die Möglichkeit, seine Gegner selbst auszuwählen - einen Luxus, den man sich erarbeiten muss. Dana White äußerte sich nun zu dem Russen:

"Strikeforce hat für den 26. Juni, wo Fedor kämpft, insgesamt 4.000 Tickets verkauft. Der Kampf ist in wenigen Wochen. Niemanden scheint das Event zu interessieren und niemand wird sich für Fedor interessieren, wenn er nicht gegen die besten der Welt antritt. Und glaub mir, wenn ich sagte, ich versuchte bereits, das zu ermöglichen. Ich habe Brock Lesnar von der WWE unter Vertrag genommen, James Toney den Boxer. Ich habe Tito Ortiz verpflichtet, obwohl wir uns hassten. Ich habe Chuck Liddell, Matt Hughes und Rich Franklin verpflichtet, als sie Champions waren. Anderson Silva, was habe ich mit ihm nicht alles ausgehandelt. Aber Fedor kann ich nicht verpflichten? Wie ist das möglich? Es ist gar nicht möglich. Er will einfach nicht gegen die besten der Welt antreten."
 
Diese Aussage von Dana klingt einigermaßen hart aber es entspricht der Wahrheit. Ich weiß nicht viel über Fedor aber ich höre öfters, dass er nicht gegen die besten antreten will. Darum will er wohl auch seine Gegner auswählen. Er weiß das Dana ihm Kaliber vor die Nase setzen würde und gegen diese will er nicht antreten. Also kommt er nicht zur UFC. Es steht immerhin sein Ruf als MMA Größe auf dem Spiel und diesen will er doch nicht so einfach aufs Spiel setzen, obwohl er es eigentlich sollte/müsste. Ich bin jetzt mal auf Fedors Antwort gespannt, denn das war eine starke Aussage die auch noch der Wahrheit entspricht.
 
Wozu ich immer mal was sagen wollte...

Muss da Jeff-HHHDXHBK-Hardy (ich kopier den Namen jetzt immer :D) definitiv zustimmen und ergänzen, dass ich selten so eine energische Aussage seitens Dana White gehört habe. Mal abgesehen davon, dass ich beim übersetzen sehr viele Schimpfworte rauslassen musste, legt er bezüglich Fightern wie Fedor selten einen solchen Ton an den Tag. Er hat sich auch bereits oft wegen Skandal-Schläger Nick Diaz, welcher immer wieder wegen Prügeleien, geäußert, aber nie ist er so angekotzt von einem gewesen. Er wendet sich ja auch immer wieder an die Fans und hinterfragt Fedor Emelianenkos Brillianz.

Mir kommen oft Leute an und sagen, Fedor habe bereits ehemalige UFC Champions wie Tim Sylvia geschlagen. Alles richtig, doch man sollte bedenken, dass sie auch EHEMALIGE Champions sind. Das Heavyweight war ohnehin immer sehr sprunghaft und Leute wie Tim Sylvia und Andre Arlovski sind stilistisch total überholt gewesen, als sie gegen Fedor antraten. Es ist schoin merkwürdig, dass sie nach ihrem Karrierehöhepunkt alles mögliche verloren und gar nicht mehr die Möglichkeit hatten, in die UFC zu gehen, da sie einfach schwach waren - auch als sie gegen Fedor antraten. Dieser nutzte solche Leute natürlich. Nachdem Pride aufgekauft wurde, tritt er nur noch gegen Fallobst an. Die einzige, die wirklich gut (im Sinne von Note 2) sind, sind Cro Cop und Minotauro gewesen, gegen die er auch schon große Probleme hatte. Desweiteren hat er das Glück, dass Strikeforce von anfang an auf ihn angewesen war, da er doch ziemlich bekannt war durch Pride. Er konnte sich seine Gegner wirklich aussuchen und nahm nur die, die einen Namen hatten, aber nichts konnten. Zuletzt trat er ja gegen Brett Rogers an, welcher ihn fast ausgeknockt hätte, doch Fedor kam zu seinem Glück noch mit einem Lucky Punch durch und siegte mit einer schwachen Leistung, wobei TKO in der zweiten Runde ja doch schon schön auf dem Papier aussieht.

Irgendeiner - war es Shogun oder wer? - hat mal gesagt, eine Legende zeichnet sich dadurch aus, Niederlagen in Kauf zu nehmen, aber gegen die besten anzutreten. Damit hat er natürlich nicht nur die Genialität von Wanderlei Silva besiegelt, sondern auch ziemlich in Richtung der Leute geshootet, die sich ihre Gegner aussuchen und keine Herausforderungen annehmen. Chuck Liddell wollte immer gegen die besten kämpfen, Matt Hughes wollte immer gegen die besten kämpfen, Randy Couture sowieso und solche Leute interessiert einfach nicht, ob sie eventuell verlieren. Ihre Statistik ist ihnen egal, es zählt nur, das Maximum zu geben und das Maximum zu besiegen. Ich mein, auch GSP will immer gegen die besten antreten und Rich Franklin hat sich auch immer wieder nach oben gekämpft; das muss so im Kampfsport sein.

Fedor mag vielleicht auch kein wirklicher Kämpfer sein. Man erkennt Kämpfer wie Shane Carwin oder Shogun und man erkennt Leute wie Fedor oder B.J. Penn, die denken, durch Siege zu Legenden zu werden. Aber euch sei gesagt: Die wahren Legenden sind Pioniere, keine Sieger!
 
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