WEC - Was ist das eigentlich?

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Upper Card
World Extreme Cagefighting (WEC) ist die drittgrößte MMA Promotion der Welt und unterliegt wie auch die UFC dem Unternehmen Zuffa. Was die Promotion auszeichnet und welche Eigenheiten sie birgt, werde ich in den folgenden Absätzen zusammenfassen.

Die Geschichte der WEC


Wie auch die UFC hat die Promotion einen festen Kader und untersagt den Kämpfern Auftritte bei anderen Verbänden, wodurch man sich z.B. von Strikeforce (siehe http://www.wrestling-infos.de/board/15096-strikeforce-eigentlich.html) unterscheidet. Nachdem das Unternehmen 2001 gegründet wurde, stand es immer im Schatten der großen Promotions UFC und PRIDE. Dennoch konnte sie immer wieder namhafte Fighter wie Frank Shamrock, Ricco Rodriguez, Chris Leben, Mike Swick, Carlos Condit, Nick Diaz oder Chael Sonnen. Die Gewichtsklassen überschnitten sich mit der UFC bzw. PRIDE.

2006 kaufte Zuffa die WEC auf und entwickelte ein eigenes Konzept, welches bis heute beibehalten blieb. So wurden die Fighter in die UFC übernommen und die WEC wurde zu einer Promotion, in der es ausschließlich Lightweights, Featherweights und - das niedrigste - Bantamweights gibt. Damit deckte man genau die Divisions ab, die die UFC nicht beinhaltet. Aufgrund des hohen Startkapitals dank Zuffa entwickelte sich die WEC in dieser Hinsicht schnell zum Marktführer. 2010 veranstaltete man einen sehr großen Hype um die Promotion und sorgte für viel Aufmerksamkeit, indem man den ersten PPV veranstaltete. WEC 48 - geheadlinet von Jose Aldo und Urijah Faber - spielte 200.000 Käufe ein. Viele sehen die Show als eine der besten des Jahres an. Seitdem führt die UFC eine sehr enge Partnerschaft mit der WEC. Aktuell stehen Pläne, dass es eines Tages ein Duell der Lightweight Champions der UFC und WEC geben soll. Auch in punkto Werbung tut Dana White sehr viel für seinen kleinen Zwilling. Von der Art zu planen ist die WEC der UFC sehr ähnlich. Während Strikeforce schonmal Fighter, die zuletzt verloren, Titelkämpfe gibt, muss man sich dies bei der WEC erarbeiten und erhält nur Gegner, die dem aktuellen Status entsprechen.

Die WEC stellt für viele Fans eine Abwechslung dar und hat auf dem amerikanischen Sportsender Versus meist hohe Quoten. Die Shows gelten als abwechslungsreich und garantieren für jeden Fan harte Knockouts, schnelle Submissions und begnadete Technik.

Wie sieht die Zukunft der WEC aus?


Vor wenigen Monaten küdigte die WEC an, sie wolle gegen Ende des Jahres eine Flyweight Division eröffnen. In der Klasse kämpfen Fighter unter 58 Kilogramm - damit die leichteste Gewichtsklasse des Mixed Material Arts. Bisher gibt es die Division nur in Japan, was sich nun jedoch ändern soll.

Im Moment steht im Raum, in einigen Jahren mal ein Duell zwischen dem Lightweight Champion der UFC und dem Lightweight Champion der WEC zu veranstalten. Für die Promotion wäre dies ein Aufschwung und ideale Werbung, zumal bei einem UFC Event je nach Card bis zu 1.000.000 Menschen zuschauen. Ein weiterer Schritt der Werbung wäre es, einen Fighter wie Gary Maynard, welcher sich eines großen Bekanntheitsstatus bei der UFC erfreut, in der WEC unterzubringen und ihn eventuell ein paar mal im Main Event stehen zu haben. Dadurch würde man auf eine gewisse weise auch die Aktuere der Promotion vermarkten. Als Ableger für abgenutzte UFC Lightweights wäre die WEC definitiv geeignet.

Desweiteren ist es möglich, dass wir mal (ich schätze in ca. 5 Jahren) eine integrierte Division sehen, in der ausschließlich Frauen kämpfen. Für Zuffa ist das Gebiet weiblicher Fighter noch eine Marktlücke, die aktuell z.B. Strikeforce ausnutzt und sich die beste Frauen der Welt wie Christiane Santos oder Erin Toughill unter den Nagel reißt. Sobald der Bereich etwas mehr im Mainstream angelangt ist, könnte es sein, dass die WEC ebenfalls eine weibliche Division gründet. Dies muss jedoch zu einem Zeitpunkt geschehen, an dem die WEC bekannter und beliebter als Strikeforce ist, was durchaus noch dauern könnte. Für den Fall, dass es mal eintrifft, wäre dies eine brilliante Möglichkeit für die WEC!

Die aktuellen Champions


WEC Lightweight Champion - Ben Henderson

Ob Ben Henderson in der UFC oben mithalten könnte, ist umstritten. Fest steht jedoch, dass Hederson bislang jede Aufgabe gemeistert hat und sich stetig verbesser hat. So bezwang er zuletzt Donald Cerrone nach 117 Sekunden mit einer Armbar. Aktuell sind noch keine genauen Pläne für Hendersons Zukunft bekannt.

WEC Featherweight Champion - Jose Aldo

Von der Domininaz innerhalb seiner Division kann man Jose Aldo mit Georges St-Pierre oder seinem Teamkollegen Anderson Silva vergleichen. Bislang gibt es keinen, der ihn schlagen kann, jeden seiner Gegner dominierte er problemlos. Sowohl bei seiner Titelgewinn gegen Mike Brown als auch bei seiner ersten Verteidigung bei WEC 48 zeigte der 23-jährige, dass er für den Rest seiner Klasse unantastbar ist. Bald wird Aldo gegen den Armenen Manny Gamburyan bestehen müssen, welches sich zuletzt gegen Mike Brown bewiesen hat. Eine nicht so leichter Aufgabe für den BJJ Schwarzgurt.

WEC Bantamweight Champion - Dominick Cruz

Der 25-jährige Dominick Cruz ist der Champion einer Division, die bislang noch keinen großen Anklang findet. Das Bantamweight lockt noch nicht so viele Fans vor die Bildschirme wie z.B. das Featherweight. Dennoch ist der Amerikaner kein kleiner Name. Er hat bislang jeden Gegner souverän aus dem Weg räumen können, muss am 18. August bei WEC 50 allerdings gegen eine neue Herausforderung antreten. Joseph Benavidez besiegte er zwar schonmal, hat sich den Weg nun jedoch wieder nach oben erarbeitet. Wie die erste Titelverteidigung Cruz' ausgehen wird, werden wir bald sehen.

Andere wichtige Fighter

Jamie Varner (Lightweight)

Bei WEC 49 kam es zu einem Unentschieden gegen Kamal Shalorus, was für den 26-jährigen mehr als schade ist. Sein Gegner entging nur knapp einer Disqualifikation und schwächte Varner mit illegalen Tritten zwischen die Beine extrem und hemmte ihn für den ganzen Kampf. Insgeheim kann man Varner als zweitbestes Lightweight der Promotion betrachten, wenngleich er auch keinen Sieg davon trug. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Varner bald wieder Henderson herausfordert, zumal er gegen diesen auch den Titel verlor, den er einst zweimal verteidigte.

Urijah Faber (Featherweight)

Es ist nicht nur so, dass ich Fan von dem Mann bin - er ist auch eine totale Legende! Er war fast vier Jahre (2005 - 2008) ungeschlagen und verteidigte die WEC Featherweight Championship fünf mal. Sein Run ist legendär, mit dem von Matt Hughes vergleichbar, doch im Alter von 29 Jahren musste er schließlich Mike Brown unterlegen. Unumstritten ist dies das Produkt zunehmenden Alters gewesen, zumal Featerweights in der Regel ab 30 Jahren schwächeln - langsam aber sicher. Auch gegen Jose Aldo hatte er keinerlei Chance, was stark auf ein baldiges Karriereende oder einen Aufstieg ins Lightweight bedeuten könnte. Der Amerikaner hat bei den Fans einen sehr hohen Status und gilt als wahre Kämpfernatur. So kämpfte er vier ganze Runden mit einer gebrochenen Hand gegen Mike Brown, was ihm zwar den Sieg kostete, aber sehr viel Respekt einbrachte.

Manny Gamburyan (Featherweight)

Der 28-jährige befindet sich aktuell auf einem atemberaubenden Höhenflug. Nach seiner Teilnahme bei "The Ultimate Fighter 5" musste er mit mäßigem Erfolg auskommen, wechselte später jedoch ins Featherweight, wo er seitdem einen Sieg nach dem anderen verbucht. Als er bei WEC 48 Mike Borwn ausknockte, war klar, dass Manny der neue Herausforderer werden wird. Der Armene ist Schwarzgurt im Judo und legt seine Technik entsprechend aus, sodass er im Boden oft gut punkten kann.

Mike Brown (Featherweight)

Warum dieser Mann mit 34 Jahren immernoch solche Topleistungen abrufen kann, ist vielen ein Rätsel. Zwar unterlag Brown Manny Gamburyan und Jose Aldo, doch er ist immer noch als respektabler Fighter zu betrachten und spielte im Featherweight zweifellos ganz oben mit. Der Amerikaner legt großen Wert auf Punching und Dominanz im Boden, weshalb er immer wieder Siege einfahren kann, denn wer sich ihm in den Weg stellt, begibt sich auf große Gefahr. Ob Brown eventuell nochmal den Champion herausfordern wird, bleibt offen.

Josh Grispi (Featherweight)

Der 21-jährige könnte bereits in wenigen Jahren ein ganz ganz großer Name werden, vielleicht sogar der neue Champion. Alle vier Kämpfe, die er bisher in der WEC bestritt, beendete er in unter drei Minuten. Zuletzt besiegte er LC Davis bei WEC 49, sein folgender Weg könnte ein ganz großer werden. Er bezwang Jens Pulver in 33 Sekunden - eine Rekordmarke!

Brian Bowles (Bantamweight)

Seitdem er den Titel gegen Dominick Cruz verlor und somit auch die erste Niederlage seiner Karriere hinnehmen musste, liegt die Karriere des 29-jährigen erstmal auf Eis. Bowles befindet sich seit wenigen Wochen wieder im Training, doch ob und wie er sich wieder hochkämpfen wird, ist bislang unbekannt. Der als zweitbestes Bantamweight der Welt bewertete Bowles könnte voraussichtlich auf Joseph Benavidez treffen, falls dieser gegen Cruz erneut verlieren sollte, wovon auszugehen ist.

Joseph Benavidez (Bantamweight)

Benavidez kann damit zufrieden sein, seine bislang einzige Niederlage von Domick Cruz beschert bekommen zu haben. Via Decision unterlag Benavidez dem heutigen Champion und ist verständlicherweise der Herausforderer bei WEC 50. Ob der 26-jährige einen Sieg holen kann, ist umstritten, aber nicht ausgeschlossen. Er zählt zurecht zur Weltspitze des Bantamweights und hat noch einige große Kämpfe vor sich und einen Platz unter den fünf besten Athleten der Division wird er sich reservieren können.
 
Vor wenigen Monaten küdigte die WEC an, sie wolle gegen Ende des Jahres eine Flyweight Division eröffnen. In der Klasse kämpfen Fighter unter 58 Kilogramm - damit die leichteste Gewichtsklasse des Mixed Material Arts. Bisher gibt es die Division nur in Japan, was sich nun jedoch ändern soll.

Stimmt nicht ganz, SRC hält aktuell einen Bantamweight GP ab und Shooto hat sogar noch ein Strawweight.

LG
 
Stimmt nicht ganz, SRC hält aktuell einen Bantamweight GP ab und Shooto hat sogar noch ein Strawweight.

LG
Richtig, wird aber teils noch nicht anerkannt und von den meisten westlichen (und der Westen ist seitdem sich Japan runtergewirtschaftet hat DER Monopol im MMA) "Commission"s dürfen nur Flyweights als untereste Division gelten. Genauso lässt sich diskutieren, ob man das "Super-Heavyweight" also offizielle Division (was es mitlerweile aber für meine Begriffe schon ist) angeben darf. Und wenn das Flyweight schon komplett unbekannt ist, so hat das Strawweight (gab es dazu nicht auch noch andere Begriffe?) aktuell kaum Perspektive, bald etwas zu wachsen oder ähnliches.
 
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