Russland: Die Goldgrube des Mixed Martial Arts?

Happy_Rage

Jobber
When Talents Strike Back

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Fedor Emelianenko ist sein Name. Einige werden beim ersten Satz nun schon die Seite verlassen, das ändert jedoch nichts an seine Einflußnahme am russischen MMA Markt.

Es gab Zeiten, in denen Russland nach Japan, Brasilien und Amerika die größte Nation des modernen Kampfsports war. Zu wirklichen Stars haben sich damals nur Oleg Taktarov und der ukrainische Igor Vovchanchyn entwickelt. Doch seitdem Fedor Emelianenko zur größten Legende des Schwergewichts wurde, schaffte es ausnahmslos keiner mehr sich hochzuarbeiten. Und der Grund liegt vielen auf der Hand.

Man sollte M-1 Global wirklich nicht für alles verantwortlich machen, dennoch steht es außer Frage, dass sie erheblichen Einfluß genommen haben, in der Kombination mit Fedor. Warum sollte klar sein. M-1 ist eine Promotion; Ziel einer Promotion ist es Geld zu verdienen. M-1 ist eine Promotion, die damit erheblich dem Sport geschädigt hat

Ich mache ihnen keinen Vorwurf, rein geschäftstechnisch haben sie bis zum Schluß alles richtig gemacht. Dennoch muss man sich fragen, wie es dazu kam und wie es nun weiter geht.

Mit der Unterschrift Fedor Emelianenkos ist das Unternehmen zu einem der mächtigsten des MMAs geworden, mit nur einem Kämpfer. Es war intelligent, fast schon genial was sie danach machten. Sie koopierierten mit Strikeforce, Affliction und allen anderen Promotions in denen Fedor seit M-1 auftrat und stellten ihnen Fedor zur Verfügung. Den ganzen Rest der Show mussten die anderen Promotions zahlen, organisieren. Sie stellten nur Fedor zur Verfügung und sie konnten es sich leisten, weil Fedor immer der einzige Grund war, die Show zu sehen.

Das brachte Strikeforce natürlich Geld ein, dafür mussten sie mit M-1 "teilen", da die ja schließlich mit Strikeforce zusammen die Show aufstellten. M-1 hat quasi nur das gold aus Fedor gefiltert. Beispielsweise die UFC muss ihre Leute wie Lesnar in eine Card packen, die ihnen Geld kostet; M-1 bringt sie irgendwo unter und kassiert.

Ist das ethisch gut? Nein. Bringt es Geld? Und wie!

Das bedeutete, dass man sich als regional "größte" Promotion eigentlich gar nicht um den Rest kümmern muss. Russland hat keine große Promotion, ähnlich wie Brasilien. Brasileien hat jedoch den Luxus, dass sie direkt in die USA können, da viele brasilianische Camps schon dort sind und man dort in punkto MMA schon fast eine Subkultur entwickelt hat.

M-1 hatte immer die Chance etwas wie Cage Rage (UK), Sengoku (JPN), MFC (CAN) zu bilden. Die russischen Talente hat man jedoch nie gefördert, sie sind nie an internationale Leute gekommen, hockten immer nur in den ganz kleinen Ligen.

Was ist aber, wenn Fedor weg ist? Nein, nicht weg, aber nahezu wertlos. Dann muss man umstellen und das wird M-1 in Zukunft tun, nachdem man sich nun schon Grundlagen geschaffen hat. Denn dass Fedor bald vorbei ist hat sich schon lange angedeutet und das Geld hat man. Also fing man 2010 etwas an, was nun groß werden könnte.

Im Moment sind die Shows von M-1 im Kommen, man hat einige großartige Talente an Bord geholt, veranstaltet nun regelmäßig sehr starkes Shows und vor allem entfernt man sich vom Fedor-Management-Ruf und entwickelt sich zur seriösen Promotion. Es kommt einem langsam fast vor wie Bellator, nur in Russland.

Wer sich später mal von den vielen Talenten durchsetzen wird, kann man erst mit der Zeit sagen, ausser Frage steht aber dass eine so große und halbwegs reiche Promotion sehr fördernd ist und viele Türen öffnet. Natürlich sind die Champions und Contender noch nicht so genial, aber das wird kommen und schlechter als DREAM können sie auch nicht werden.

Nun hat man einiges nachzuholen und bald wird Russland im MMA nicht nur noch aus Fedor und Kharitonov bestehen, die Dichte in der Qualität nimmt zu und der Osten belebt das Konkurrenzgeschäft - auch innerhalb Amerikas!

Tom
 
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