UFC 141: Lesnar vs. Overeem Ergebnisse aus Las Vegas, Nevada (30.12.2011)

Heavyweight bout
Brock Lesnar vs. Alistair Overeem
Mein Tipp war ja dass Brock gar nicht erst in den Boden kommt und Alistair das Ding schaukeln wird. Overeem war natürlich von Anfang an darauf bedacht Takedowns zu vermeiden, landete selbst aber schon böse Treffer mit seinen Knien. Das gab dann auch letztlich den Ausschlag. Er knickte ein und dann war Overeem nicht mehr vom Sieg abzuhalten.


Lightweight bout
Nate Diaz vs. Donald Cerrone
Und jetzt der Fight der Emotionen. Der Mittelfinger von Cerrone nach Diaz’ Provokationen vor dem Fight sagte alles. Der Fight entbrannte dann auch erst mal in einem wilden Brawl mit Vorteilen für Diaz, dem ich persönlich auch beim Boxen den Vorteil einräumte. Cerrone war nach den ersten 1-2 Minuten im Stand hoffnungslos unterlegen. Die Schläge brachten allerdings dank Cerrones starkem Kinn noch nicht den gewünschten Erfolg. Vor allem wirkte Diaz wie beim Fight gegen Gomi. Frisch und unaufhaltsam.
In Runde 2 ging dann auch Cerrone wieder aggressiver drauf, konnte mit Kicks Wirkungstreffer landen. Weiterhin auch ziemlich wild, an Submissions dachte wohl keiner der Beiden. Wobei ich Cerrone dort im Gegensatz zum Stand leichte Vorteile gegeben hätte. Cerrone hatte dann aber eine großartige Taktik für den Stand. Mit Legkicks nahm er Diaz im Stand die ganz große Power und landete durch Niederschläge zusätzlich Punkte. Damit dürfte es nach Runden nun 1:1 stehen.
Tja, vor Runde 3 schlug Diaz zurück mit dem doppelten Mittelfinger
Wollte wahrscheinlich auch Cerrone etwas provozieren und aus dem Konzept bringen. Das funktionierte auch ziemlich gut, Diaz war in Runde 3 wieder weitaus besser, von den Legkicks Cerrones war vor allem in den ersten Minuten nicht mehr allzu viel zu sehen. Er hatte denke ich so langsam auch Probleme mit seiner Ausdauer, was bei Diaz keineswegs der Fall zu sein schien. Ganz starke Vorstellung von Diaz, für mich ein kleiner Vorsprung für ihn. Schön auch, dass sie am Ende die Leistung des jeweils anderen respektieren konnten.


Welterweight bout
Jon Fitch vs. Johny Hendricks
Hendricks hat zwar zuletzt überzeugt, meiner Meinung nach ist Fitch aber noch ein Level über ihm und damit war mein vermeintlicher Sieger auch schnell ausgemacht. MMA ist eben unberechenbar. Ein Lucky Punch gleich zu Beginn und vorbei. Für Hendricks jetzt natürlich ein Riesenschritt.


Light Heavyweight bout
Vladimir Matyushenko vs. Alexander Gustafsson
Hier konnten wir uns ebenfalls auf einen hübschen Fight freuen. Beide vor allem für vorzeitige Finishs bekannt. Das war der Fight dann letztlich auch. Eigentlich war noch gar nichts passiert, dann wurde Matyushenko gerockt und nach den Hammerfists war dann Feierabend. Gutes Timing würde ich sagen, der Hausmeister ist da fett reingelaufen.


Featherweight bout
Nam Phan vs. Jimy Hettes
Hier konnte man sich auf einen klasse Fight freuen. Phan kann so ziemlich alles gehen und stellte für Hettes die erste richtige Herausforderung da. Vor allem da Hettes viel im Boden arbeitet, und den Fight auch sofort dorthin verlegte, und Phan ein Jiu-Jitsu Black Belt ist. Hettes machte dann wirklich einen klasse Job. Schnell im Ground, schöne Submissionansätze und brutales G&P, Dean hätte schon fast abgebrochen. Klsse auch sein zweiter Takedown und die anschließende Arbeit im Ground. Phan fing gleichzeitig an zu bluten und in einem Arm Bar in richtige Probleme zu kommen. Das dürfte dann eine 10-8 Runde gewesen sein.
In Runde 2 war Phan wieder schnell unten, der Versuch eines Leg Locks war so ziemlich der letzte Versuch, denn danach setzte es wieder G&P und Submissions gegen Phan. Man merkte dann aber so langsam die Auswirkungen des schnellen Beginns, beide landeten noch einige Treffer, aber es war bei weitem nicht mehr so dynamisch. Dank der vielen Takedowns, gefährlicheren Treffern und Submissionversuchen wieder eine klare Runde für Hettes.
In Runde 3 verhielt sich Hettes dann gut. Nicht mehr so aggressiv, im Stand seine Reichweite ausnutzend und ansonsten versuchen in den Clinch oder Boden zu kommen, wo er die körperlichen Vorteile hat. Vor allem seine Trips waren immer wieder beeindruckend. Und zurückgelehnt hat er sich auch nicht. Weiterhin schönes G&P und starke Submissionversuche. Überragende Vorstellung von Hettes.


Featherweight bout
Ross Pearson vs. Junior Assunção
Interessanter Fight. Pearson war für mich der Favorit, aber Assuncao hat einen sehr interessanten Stil. Beide waren zwar ziemlich aggressiv, landeten im Stand aber nicht viel, es war aber auch viel Bewegung im Fight. Gegen Ende des Fight lief der Brasilianer leider mehr davon statt zu kämpfen, der unorthodoxe Stil hatte Assuncao aber auch leichte Vorteile gebracht, die Runde dürfte an ihn gegangen sein.
In Runde 2 war Pearson dann aggressiver und hatte mehr Zugriff. Assuncao war bei weitem nicht mehr dominant und wenn es gefährlich wurde lag das am Brite. Schöner Fall von Umstellung während eines Fights. Pearson bekam Assuncao sogar in den Boden und konnte die meisten Takedown Versuche abwenden.
In Runde 3 kam Assuncao dann wieder auf, kam wieder vermehrt in den Boden, aber insbesondere nach dem ersten Takedown konnte er seine Chance nicht nutzen, von einem Jiu-Jitsu Black Belt hätte ich da mehr erwartet. Gegen Ende der Runde kassierte der Brasilianer dann im Stand aber noch ganz schön ein, was die Runde schwierig zu werten macht. Aufgrund der Aktivität und Effektivität würde sich sie Pearson geben, der damit nach meiner Rechnung auch den Fight mit 29-28 gewonnen hätte.


Lightweight bout
Anthony Njokuani vs. Danny Castillo
Njokuani hier mein Boy, spätestens nach der letzten geilen Vorstellung. Castillo gefällt mir aber ebenfalls nicht schlecht, aber als Wrestler ist er nicht gerade mein Stil. Castillo machte das dann auch gut, klasse Takedown von ihm. Danach auch schönes Verhalten im Boden, einen Full Mount bekam er zwar nicht hin, allerdings hatte Njokuani lange Zeit keine Chance hochzukommen. Viel reißen konnte der Nigerianer auch nicht, immer wenn er was landete nutze Castillo sein Wrestling gnadenlos aus, waren wirklich tolle Takedowns dabei. Klare Runde für den Amerikaner.
In Runde 2 stellte sich der Nigerianer dann besser auf Castillo ein, der kam erst mal nicht in den Boden und hatte auch im Stand Nachteile, vor allem nach dem Muay Thai Clinch. Nach den harten Treffern wurde Njokuani dann aber etwas zu sicher und kassierte sich wieder einen Takedown ein womit er seinen Vorteil leider verspielte. Da hätte er sich klüger verhalten müssen, ohne Cage wäre Castillo nicht in den Boden gekommen.
Auch in Runde 3 sah Njokuani in Sachen TDD wieder sehr gut aus, auch wenn Castiloo hier und da noch durchkam. Ohne Cage ging für Danny aber wieder nichts. Im Stand war Njokuani aber leider wieder zu hektisch, sodass er nichts landen konnte und sich schnell wieder am Cage befand. Für mich ein 29-28 für Castillo.

Welterweight bout
Dong Hyun Kim vs. Sean Pierson
Kim ist echt tief gefallen. Von einem Contenderfight auf die Facbookcard. Aber gut, Asiaten haben bei UFC echt einen schweren Stand. Pierson gefiel mir dann auch deutlich besser. Konterte die Kicks des Asiaten und landete im Stand selbst viele Treffer mit dem Wissen, dass er auch im Boden mithalten kann. Circa ab Hälfte der Runde konnte Kim dann aber ebenfalls Treffer landen, die auch einen Tick stärker aussahen. Klasse Abschluss der Runde dann mit Kims Judo und dem hohen versuchten RNC von Pierson.
In Runde 2 starteten beide nun verhaltener, im Stand bei weitem nicht mehr so viel Aktivität und auch etwas anderes wurde nicht versucht. Pierson kam wie gegen Ende der vorherigen Runde nicht mehr so an Kim ran und kam auch nicht in den Clinch. Am Ende der Runde verbuchte Kim die einzigen gefährlichen Treffer und damit auch die Runde für sich. Mit seinem High Leg Kick hätte er sogar fast noch das KO geschafft, Pierson war fast out.
In Runde 3 war mir Kim dann nicht aggressiv genug. Den fetten Treffer hätte er mehr ausnutzen müssen, stattdessen ging er aber im Boden auf einen sicheren Sieg. Gegen Ende konnten dann beide nicht mehr viel landen, insgesamt hat sich Stun Gun aber den Sieg verdient.


Lightweight bout
Jacob Volkmann vs. Efrain Escudero
Mein Mann war hier natürlich Escudero, mag ihn sehr und auf der Facebook Card auch definitiv der populärste Fighter. Escudero legte dann auch gleich richtig los, nicht mehr so vorsichtig wie früher, er ist aggressiver geworden, die Guillotine zu Beginn war auch ein netter Versuch. Leider legte sich der Wrestler Volkmann danach fast nur noch auf Escudero drauf. Landete zwar paar Elbows, aber gefährlich war das nicht. Die Runde dürfte leider trotzdem an ihn gegangen sein.
Escudero beging dann leider denselben Fehler wie in Runde 1. Er ging bei der Guillotine wieder nach unten, sodass der Wrestler Volkmann auf ihm lag und ihn kontrollieren konnte. Leider konnte Efrain auch nicht das Geschenk von Herb Dean nutzen, er lag schnell wieder auf dem Rücken. Im Boden machte er dann auch noch vieler, sodass er sich fast einen RNC einfing.
In Runde 3 war Volkmann wie in den letzten beiden Runden dominierend, am Ende konnte Escudero noch was landen, hätte mit einem North-South Choke sogar fast noch gewonnen. Aber gut, hauptsächlich durch Lay ’n Pray hat Volkmann sich das Ding deutlich geholt.



Featherweight bout
Manvel Gamburyan vs. Diego Nunes
Hier kannte ich beide Fighter nicht, aber die sollen bei WEC beide ja nicht die schlechtesten gewesen sein, vor allem Nunes scheint einen interessanten Stil zu haben. Manvel machte sich dann nicht schlecht, nach anfänglichen Problemen im Stand kam er besser in den Stand rein, Nunes landete aber immer wieder gute Treffer, Gamburyan konnte ihn nicht am Boden halten.
In Runde 2 kam der Armenier dann gut zurück. Er setzte den bisher besten Treffer und nutzte dann jeden Fehler des Brasilianers aus, indem er sofort die Lücke zwischen ihnen schloss, damit Nunes nicht wieder gefährliche Kicks landen konnte. Gute Kontrolle dann auch im Boden, am Ende kam der Brasilianer aber wieder durch sein Muay Thai punkten.
In Runde 3 war Manvel wieder vorsichtiger, ging viel auf Distanz und Bewegung um den Leg Kicks zu entgehen, kassierte sie aber dadurch vermehrt und man merkte auch so langsam die Wirkung. Zwar eine gute Strategie, allerdings habe ich Nunes (sowie Gamburyan) nie ein vorzeitiges Finish zugetraut. Maximal durch das Muay Thai des Brasilianers, welches auch in Runde 3 noch mal etwas Damage machte. Insgesamt hätte ich das Ding knapp mit 29-28 für Nunes gewertet, aber anhand des Wertungssystems (viele Takedowns) wäre auch ein Sieg des Armeniers absolut okay gewesen.