UFC on FOX 3: Diaz vs. Miller Ergebnisse aus East Rutherford, New Jersey (05.05.2012)

Ich geb einfach mal nen paar Fight Predictions ab


Nate Diaz vs. Jim Miller
Ich denke wenn es sich um die sauberste Bodentechnik geht, sind sie in den Top 15 der Division wohl die zwei führenden Fighter, allerdings würde es mich nicht überraschen, wenn der Kampf erst mal ein paar Runden auf der Distanz bleibt bis Miller realisiert, dass er in den Boden gehen muss. Diaz ist im Moment körperlich stark, aber er konnte schon Cerrone nicht ausknocken, was viele andere in den Positionen getan hätte, aber er wird im Stand die Nase vorne haben weil sein Boxen um Längen gefährlicher ist. Den Takedown wird Miller ohne Probleme schaffen und er würde eher in dieGuard wollen als Diaz. Dann kann sich der Fight für jeden entscheiden, ich gehe aber mal mit Diaz, der das mit seiner Ruhe und Kraft schaukeln kann.
DIAZ sub RD 3

Josh Koscheck vs. Johnny Hendricks
Für mich ist Koscheck seit Jahren schon total überschätzt. Wirklich gut sah er nur gegen AJ aus. Er war immer ein Charakter mit Potential und die UFC hat die Gegner oft gewählt ausgesucht. Für Hendricks gillt seit dem Fitch-Kampf in etwa dasselbe, ihn sehe ich aber fast überall vorn. Im Boden hat er sich vielseitiger und kraftvoller gezeigt, seine Kombinationen sind schnell und würden Koscheck wieder an den Rand seiner Nehmerqualität treiben. Ich denke auch nicht, dass das Verlassen der AKA einen Einfluss darauf haben wird, nur seine Takedowns sind besser und daher glaube ich, wird Koscheck immer wieder versucht mit denen zu punkten. Dann könnte es sehr knapp werden und in einem drei-rundigen Kampf enden, den ich dann aber an Hendricks werte.
JOHNBOY DEC RD3

Paul Harris vs. Alan Belcher
Ich frage mich immer wieder wie Toquinho das Gewicht schafft, heute stellt sich dann die Frage ob er seine Power auch gegen nen wirklich guten Gegner nutzen kann und Belcher hat ein sehr gutes Ringen und ist körperlich auf gleichem Level. Ein Fight, der beiden nen großen schub geben kann. Dazu wird Harris beweisen müssen, dass er auch gut ist, wenn er nicht das Bein des Gegners fängt. Er wird Belcher nicht dominieren können wie Marquardt, aber in der zweiten Runde wird er wohl spätestens durchkommen
TOUINHO sub RD2

Mike Massenzio vs. Karlos Vemola
Massenzio dominierte die erste Runde größtenteils. Lediglich Vemola's Takedown am Ende konnte etwas landen. Der war aber der Startschuss für Vemola, denn in der zweiten Runde wirkte er viel frischer und aggressiver. Und wie aus dem Nichts landete er ein paar harte Schläge und einen Rear Nacked Choke, der zum Sieg reichte.


Roland Delorme vs. Nick Denis
Scheiße, was war das denn? Delorme war schon weg. Er wankte und schwankte nach den brutalen Knees von Denis. Und trotzdem kommt er zurück, trifft ein paar mal hart und schafft es sogar mit einer Sekunde auf der Uhr Denis zu finishen. Stark!


Dennis Bermudez vs. Pablo Garza
Bermudez übernahm von Beginn an die Kontrolle und landete einige kranke Takedowns. Nur die Upkicks von Garza trafen zwischendurch mal. Ansonsten klasse Auftritt von Bermudez über die 3 Runden. Völlig verdienter Decision Sieg.


Danny Castillo vs. John Cholish
Dieser Fight enttäuschte mich extrem. Beide liefen eher voreinander weg, als dass sie wirklich fighten wollten. Das war ein Abtasten über 3 Runden, leider nicht mehr. Der Sieg am Ende geht zwar in Ordnung, aber einen Sieger hat dieser Fight definitiv nicht verdient. Schwach!


Louis Gaudinot vs. John Lineker
Nach dem schwachen Fight zuvor gab es nun die Entschädigung. Die beiden haben in einer Runde mehr zugeschlagen, als die beiden Protagonisten im Fight zuvor. Das war toll anzusehen und hatte viel Tempo drin. Klar, wer oft schlägt, schlägt auch öfter daneben, aber hier konnte ich das den beiden verzeihen. Die Submission am Ende war sehr nice. Guter Sieg für Gaudinot.


John Hathaway vs. Pascal Krauss
Tja, unsere deutsche Hoffnung enttäuschte leider. Viel zu passiv und keine Aggressivität. Hathaway machte es clever und hielt Krauss 3 Runden lang am Boden. Verdiente Decision.


John Dodson vs. Tim Elliott
Und wieder faszinierten mich die Flyweights. Unglaublich, dass Elliott während des Fights einfach mal ein Rad zeigt. Es war unterhaltsam, schnell und dynamisch. Am Ende gewinnt Dodson, wobei hier eindeutig die Fans der Sieger waren.


Tony Ferguson vs. Michael Johnson
TUF Gewinner gegen TUF Zweiten. Ein inoffizielles Finale kann man sagen. Trotzdem hielt es nicht umbedingt das, was es versprach. Ferguson war nicht agil genug, um Johnson wirklich in die Bredulie zu bringen. Dieser blieb cool, kontrollierte den Fight und fuhr die Decision ein.


Pat Barry vs. Lawar Johnson
Power vs. Speed. Beide gingen aggressiv in den Fight und ließen es krachen, wobei Barry seine Schnelligkeit nicht wirklich ausnutzen konnte. Johnson's Power rockte ihn mehrmals und brachte ihn spektakulär zu Boden. Johnson sollten wir in der Heavyweight Division im Auge behalten.


Rousimar Palhares vs. Alan Belcher
Während die Heavyweights eher den Stand bevorzugten, sahen wir hier ein klasse Ground Battle zwischen zwei BJJ Black Belts. Schöne Transitions mit vielen geilen Submission Ansätzen. Dazu ein Joe Rogan, der selbst viel Ahnung davon hat und somit wusste, was da passiert. Belcher war einige male in engen Situationen, aber am Ende drehte er sich klasse raus und finishte Palhares, was ich nie für möglich gehalten hätte. WOW!


Josh Koscheck vs. Johnny Hendricks
Joa, ein typischer Fight zweier Wrestler. Im Stand nicht sonderlich gut, am Boden recht ausgeglichen. Problem nur, der, der oben liegt, liegt die ganze Runde oben. Und das war Hendricks, der auch im Stand mehr vom Fight hatte und deshalb zurecht die Decision holte.


Jim Miller vs. Nate Diaz
Und dann der Main Event. Uns wurde ein Feuerwerk versprochen. Und wir bekamen einen soliden Kampf. Klar, ich hatte etwas mehr erwartet, aber das war doch recht anständig. Diaz wirkte von Anfang an aggressiver. Sein Wille schien größer gewesen zu sein, was den Sieg in Runde 2 auch völlig verdient macht. Nun wartet wohl ein Titelfight.


Fazit: Alles in allem war die Main Card wirklich gut. Bei UFC on FOX 1 ging der Fight nicht lang genug, bei UFC on FOX 2 war der Fight zu langweilig, also sind aller guten Dinge doch 3. Hier hatten wir nämlich 4 Main Card Fights, die allesamt einen besonderen Schwerpunkt hatten, sodass der Gelegenheitszuschauer vom Sport einen guten Eindruck erhielt. Um was anderes geht es bei den UFC on FOX Shows ja eh nicht. Ich würde mal 8 von 10 Punkten geben.

Um ganz ehrlich zu sein: Ich war n bisschen enttäuscht. Die Flyweights waren recht lustig anzusehen, haben ganz nett rumgeturnt, aber von den Ergebnissen bin ich einfach unzufrieden.. Lawar hat meinen HD ausgeknockt, Paul Harris hat gegen nen Typen mit nem aufgequollenen Elvis am Arm verloren und Miller muss sich dem Bruder vom berühmten Diaz geschlagen geben.. Bellator hat mir ganz ehrlich die Woche besser gefallen..

Hab ich n ganz anderes Event als der Rest gesehen?

Ich finde nicht, dass Diaz aggressiver wirkte, ganz im Gegenteil. Er war kein wenig aggressiv, Miller dafür umso mehr. Hätte dieser die Distanz mehr gesucht, hätte der Kampf wohl komplett anders verlaufen können, im wesentlich hat Diaz aber Skills gezeigt, die selbst für sein technisches Können ordentlich sind. Immer wieder suchte Miller die Lücke durch unorthodoxe Kombinationen und Clinchpositionen, dadurch schuf er aber selber Lücken in seiner Verteidigung, die Diaz durchgehend bestrafte. Bei den Takedowns war es das gleiche, vor allem das Finish hätte ich so nicht erwartet. Den ganzen Kampf über schonte Diaz sich relativ und landete fast nur sicher und gezielt, bestimmte dabei den Kampf von der Mitte aus und fügte Miller ordentlich schaden zu, und das obwohl Miller ziemlich gut im Nehmen ist. Die Submission hat mich dann nicht gewundert, bei dem Kack den Miller versucht hat, aus der Open Guard irgendwas irgendwie irgendwohin zu machen. Fazit des Kampfes wäre wohl schlicht und ergreifend: Diaz war in allen Situationen besser, ruhiger und sicherer und hat mit Taktik und Skill hochverdient gewonnen. Schade für Miller, mag ihn sehr und gönn ihm diesen Knick in der Karriere eigentlich nicht.

Hendricks vs. Koscheck war ein sehr knapper Kampf, die meisten die was anderes behaupten sehen Koscheck an sich gerne verlieren. Beide hatten ihre Momente und auch wennn ich am Ende Hendricks etwas eher vorne sah, hätte Koscheck das Ding schaukeln können, bin von seiner Leistung sehr enttäuscht. Die erste Runde hat er taktisch dominiert, er hat so viel getan wie nötig, sein Boxen sah aber schwach aus, noch schwächer als sonst und auch körperlich war er irgendwie nicht am alten Maß. Ab der zweiten Runde waren es dann die sehr harten Punches, vor allem Uppercuts, die Koscheck jeden effizienten Takedown versauten und ihn schwer zusetzten, vor allem an seinem Auge.... ja DAS Auge. Die dritte Runde war Henny dann effektiver, der Kampfanteil war jedoch gleich. Ich denke mit mehr Druck hätte Koscheck vieles bewegen können, schon in der ersten Runde, beide haben sich als stiff erwiesen und beide sollten aus dem Kampf viel mitgenommen haben.

Belcher muss ich sehr viel Respekt zollen. Nach ein paar Sekunden lag er am Boden, aber ich hab selten einen Fighter gesehen der sich so gut auf seinen Gegner eingestellt hat und in der Hinsicht verbessern konnte. Am Boden hat er mit Toquinho sachen gemacht, die Maia und Andy nicht geschafft hätten. als Palhares sein Bein hatte, wo viele schon aus Angst vor den Schmerzen abgeklopft hätten war er soo sicher und hat mit dem freien Bein gaaaanz ruhig gearbeitet. Danach war Harris aufgeschmissen, Belcher ging in die Offensive und brachte seinen Gegner in eine Situation, der er noch nichts gewachsen ist. Nach dem ersten Elbowstrike war es vorbei, Rousimar war komplett aus dem Game und Belcher hatte easy going. Krasser und wirklich sehenswerter Kampf, und Belcher hat allen Respekt der Welt dafür verdient. Die Niederlage sollte für Paul Harris ein Ansporn sein, er hat schon gegen Marquardt schlecht ausgesehen, wenn er verteidigen musste, aber er ist kein eindimensionaler Fighter und hat nur Schwächen, die jeder hat. Ziel sollte nun sein, daran zu arbeiten, seine Basics sind ja schon großartig.

Den Rest habe ich (noch) nicht gekuckt.

Prelims habe ich noch nicht zu sehen bekommen, hoffe ich kann das nachholen, denn ehrlich gesagt interessiert mich jeder einzelne Fight, vor allem Gaudinot vs. Lineker soll ja nicht schlecht gewesen sein.

Heavyweight bout
Pat Barry vs. Lavar Johnson
Johnson besiegte Barry via TKO (Strikes) nach 4:38 in der ersten Runde.
Direkt zu Beginn ging es wie erwartet ab, wildes Slugfest, in dem Barry vor allem durch sein Kickboxing Hintergrund auch mit Kicks mehr Treffer hätte landen konnte, weshalb ich ihn ja im Vorteil sah (siehe RT). Nachdem Johnson aber seine körperlichen Vorteile im Clinch gut ausspielte ging Barry nach unten, wo ich ihn auch versierter sah. Bis auf den Submissionversuch arbeitete mir Barry aber auch zu wenig am Boden, gerade ein paar Knee Strikes hätten bei Lavars Masse helfen können, dass dieser im Stand nicht mehr so aktiv agieren kann. Nachdem er schon in der ersten Phase mehrere Treffer im Bauchbereich kassierte, war Barry dann beim erneuten Stand Part schon angeschlagen und war am Ende nur noch ein besserer Boxsack für Johnson. Johnson beweist damit seine Stärke im Stand, wer Beltran ausknockt und Barry so wegbangt hat schon ordentlich Power. Ein Fight gegen Hunt wäre sicher ein Slugfest ähnlichen Kalibers.

Middleweight bout
Alan Belcher vs. Rousimar Palhares
Belcher besiegte Palhares via TKO (Strikes) nach 4:18 in der ersten Runde.
Wie im RT erwähnt rechnete ich dem Allrounder Belcher aufgrund seiner körperlichen Vorteile durchaus etwas aus, falls er Palhares im Stand halten konnte. Marquardt hatte es ja vorgemacht. Nachdem Palhares ihn aber früh runterbrachte machte Belcher wirklich einen exzellenten Job im Ground, überragend seine Verteidigung des Heel Hooks und zuvor war er sogar dominierend im Ground, konnte aber gegen den brutal versierten Palhares keine Submission ansetzen. Er hat sich wirklich perfekt auf seinen Gegner eingestellt und war danach auch so selbstbewusst in der Guard zu bleiben und verdiente sich so einen TKO Sieg via G&P. Eine doch ziemliche Überraschung, die Belcher in die Contenderränge spülen sollte.

Welterweight bout
Johny Hendricks vs. Josh Koscheck
Hendricks besiegte Koscheck via Unanimous Decision (29-28, 29-28, 29-28).
In der ersten Runde konnte der aggressivere Koscheck im Stand gut punkten, jedoch merkte man auch immer wieder, dass er vor der KO Power in Hendricks’ linker Faust Respekt hatte, die er dann auch schon mal zu spüren bekam. Die erste Runde würde ich dennoch knapp an Koscheck geben, der mehr signifikante Treffer gelandet hatte.
In Runde 2 fand ich eigentlich auch Kos wieder aktiver, allerdings begann Hendricks mehr zu landen und die Treffer machten auch sichtbar Damage, denn Koschecks rechtes Auge schwoll wieder wie beim GSP-Fight ziemlich zu. Nicht ganz leicht zu werten, mein Bauchgefühl sagt aber Hendricks.
In Runde 3 ging es nach verhaltenem Beginn so zur Mitte des Fights im Stand mal etwas ab, beide landeten, die schwerwiegenderen Treffer sollten aber wieder auf Seiten Hendricks zu vermerken sein. Durch den Abschluss der Runde hat sich Koscheck aber wieder zurück in’s Geschäft gebracht, sodass auch diese Runde sehr eng war. Die würde ich dann eher an Koscheck geben, denn auch vom gesamten Fight her betrachtet hätte Kos den Sieg meiner Meinung nach verdient gehabt, auch wenn Hendricks mehr Treffer gelandet hat. Auf jeden Fall aber eine sehr enge Entscheidung, was sich auch im Ergebnis niederschlägt.

Lightweight bout
Nate Diaz vs. Jim Miller
Diaz besiegte Miller via Submission (Guillotine Choke) nach 4:09 in der zweiten Runde.
Für Miller im Stand aufgrund der Größe und Reichweite seines Gegners ein schwieriger Fight, seine anfängliche Taktik mit dem Clinch zur Umgehung dieses Problems ging dann ebenfalls nicht so auf, in der erste Runde war Diaz im Stand überlegen, er löste das ganz geschickt und brachte sich nicht in die Bredouille, ziemlich kontrollierter Fight für seine Verhältnisse.
In der zweiten Runde war Miller dann noch aktiver, lief auch ein bisschen besser für ihn, aber Diaz kontrollierte das weiter aus dem Zentrum heraus solide, bis er dann mit seinen gewohnten Provokationen anfing, die Miller dann noch mehr aufheizten und wohl aus dem Konzept brachten, denn Miller ging immer mehr risikoreiche Manöver ein, woraufhin Diaz ihn im Stand zerpflückte. Die Submission war dann ebenfalls stark gesetzt, erneut eine überzeugende Vorstellung von Nate.