UFC 150: Henderson vs. Edgar II Ergebnisse aus Denver, Colorado (11.08.2012)

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Daten


  • [*=center]Datum: 11. August 2012
    [*=center]Ort: Denver, Colorado
    [*=center]Halle: Pepsi Center

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Main Card (PPV)
Lightweight bout
UFC Lightweight Championship
Ben Henderson vs. Frankie Edgar
Henderson besiegte Edgar via Split Decision (46-49, 48-47, 48-47).

Catchweight bout (157.5lbs)

Donald Cerrone vs. Melvin Guillard
​Cerrone besiegte Guillard via KO (Headkick and Punches) nach 1:16 in der ersten Runde.

Middleweight bout
Jake Shields vs. Ed Herman
Ursprünglich besiegte Shields Herman via Unanimous Decision (29-28, 30-27, 30-27). Allerdings gab die Colorado Department of Regulatory Agencies' Boxing Commission am 15.10.2012 bekannt, dass der Fight zu einem No Contest erklärt wird, nachdem Shields verbotene Substanzen nachgewiesen wurden.

Middleweight bout
Buddy Roberts vs. Yushin Okami
Okami besiegte Roberts via TKO (Punches) nach 3:05 in der zweiten Runde.

Featherweight bout
Justin Lawrence vs. Max Holloway
Holloway besiegte Lawrence via TKO (Knee and Punches) nach 4:49 in der zweiten Runde.

Preliminary Card (FX)
Featherweight bout
Dennis Bermudez vs. Tom Hayden
Bermudez besiegte Hayden via Submission (Standing Guillotine Choke) nach 4:43 in der ersten Runde.

Middleweight bout
Jared Hamman vs. Michael Kuiper
Kuiper besiegte Hamman via TKO (Punches) nach 2:16 in der zweiten Runde.

Bantamweight bout
Ken Stone vs. Erik Perez
Perez besiegte Stone via TKO (Punches) nach 0:17 in der ersten Runde.

Bantamweight bout
Chico Camus vs. Dustin Pague
Camus besiegte Pague via Unanimous Decision (29-28, 30-27, 29-28).

Preliminary Card (Facebook)
Featherweight bout
Nik Lentz vs. Eiji Mitsuoka
Lentz besiegte Mitsuoka via TKO (Punches) nach 3:45 in der ersten Runde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Main Event, solide Show

UFC 150 ist also Geschichte. Ich habe leider nur die Main Card gesehen, also mal schauen, wie diese so war.

Holloway vs. Lawrence

Ein Fight, auf den ich mich sehr freute. Beide gehen raus und bangen, was hier aber leider nur vereinzelt der Fall war. In Runde 1 war es mehr ein Abtasten mit einem TD von Lawrence, der ihm dann auch den Rundengewinn brachte. Ps. Man sollte Holloway mal sagen, dass in die Eier treten verboten ist. In Runde 2 plätscherte der Fight so vor sich hin, bis kurz vor Schluss der Runde, als Holloway einen schönen Bodytreffer landete und dann Lawrence finishte.

Okami vs. Roberts

Roberts legte in Runde 1 überraschend aggressiv im Stand los, was für einen Wrestler, wie ihn eigentlich recht komisch ist. Okami kam damit nicht wirklich zurecht und landete daher den TD, der ihm letztendlich auch den Rundengewinn brachte. In Runde 2 das gleiche Bild. Okami landet den TD und startet das G&P. Dean bricht den Fight ab, aber das war am Boden für einen eigentlich guten Wrestler, wie Roberts (hat immerhin Greg Jackson als Coach), echt eine schwache Vorstellung.

Shields vs. Herman

Shields zeigte gleich zu Beginn wieder, dass er kein Striking hat. :D Herman wollte deshalb den Fight auch im Stand halten, aber andererseits muss man Shields einfach zugestehen, dass seine TDs echt gut sind. Wenn er eins kann, dann sind es TDs. Leider hielt er Herman nicht lang genug unten und so clinchten sie sich für den Rest der Runde am Käfig. Runde 1 geht an Herman. In Runde 2 gelang Shields dann der TD und so hielt er Herman für den Rest der Runde unten. Runde 3 sollte also dann den Fight entscheiden. Zunächst schaffte Herman den TD, dann Shields. Shields hielt ihn dann wieder die ganze Runde unten, sodass er meiner Meinung nach den Fight knapp gewonnen hat. Die Judges stimmten mir zu.

Cerrone vs. Guillard

Entweder ein 3-Runden-War oder ein schneller Submission Sieg für Cerrone waren meine Vermutungen. Aber das, was wir dann bekamen, war noch schockierender. Zuerst rockte Guillard den Cowboy, womit ich nicht gerechnet hätte, aber der Konter mit dem Headkick von Cerrone war umso besser. Wat für ein KO, wat für eine Runde. Ganz anders, als erwartet, aber dennoch richtig geil.

Henderson vs. Edgar

Was für ein toller und enger Main Event. Ich möchte gar nicht jede Kleinigkeit erwähnen, weil es einfach zu viele gute Treffer und Aktionen gab. Frankie wirkte im Stand über den gesamten Fight agiler und gewillter. "Bendo" reagierte eher, was er aber größtenteils sehr gut machte. Auch die TDs mit den Submission Holds waren gut gesetzt und halfen ihm zu den Rundengewinnen. Ich hätte am Ende in der Decision ganz knapp auf Henderson getippt. Auch hier stimmten mir die Judges zu.

Fazit: Der Main Event machte eine recht schwache Show zu einer durchaus soliden. Insgesamt fehlte zwar das gewisse etwas, von welchem der Main Event aber nur so strotzte. Man muss die ganze Show nicht gesehen haben, aber der Main Event ist absolut Pflicht. Das gibt 6 von 10 Punkten.
 
Lightweight bout
UFC Lightweight Championship
Ben Henderson vs. Frankie Edgar

Die erste Runde war im Stand-Up noch etwas verhalten, Bendo landete aber einige starke Leg Kicks, die Edgar auch wirklich verletzten. Frankie konnte sich zwar gegen Ende der Runde besser darauf einstellen, seine wenigen eigenen Treffer waren aber bei Weitem nicht so effektiv wie die Kicks seines Gegners gewesen waren. Am Ende konnte er sogar mal wieder einen abfangen, fing sich aber gleich noch einen Gegenkonter mit der Guillotine ein. Die Runde ging für mich auch an den Champion.

Auch in der zweiten Runde bestimmte Henderson mit seinen Kicks zu Beginn die Runde, mixte das auch gut, kurz darauf erlitt Bendo aber den ersten Knockdown, mit dem Frankie bewies, dass er immer noch das bessere Boxen hat. Auch Henderson konnte anschließend noch aus einer versuchten Submission entkommen, sodass wir eine ähnliche Runde wie zuvor sahen - nur dieses Mal in die andere Richtung.
Runde 3 bot dann wiederum einen sehr ausgeglichenen Part im Stand-Up, dort konnten beide landen, ohne die großen Wirkungstreffer zu setzen. Sehr schwierig zu werten, will mich da echt auf keinen festlegen, würde allerdings dann doch Frankie mit einem ganz kleinen Vorsprung in dieser Runde vorne sehen.
In Runde 4 war Edgar im Stand dann wieder aktiver, Henderson allerdings effektiver. Ein Highlight war mal wieder einer von Bendos Kicks mit dem Headkick aus der sitzenden Position, die Runde geht für mich dank Takedown, gutem Submission Versuch und der aggressiveren Vorstellung aber an den Ex-Champion. In dem Fall reichte mir Hendersons Effektivität einfach nicht. Henderson schien mir auch schon etwas verunsichert, da er am Ende der Runde mit Mindgames anfing.
Runde 5 startete dann wieder mit einem dominanten Frankie Edgar, der nun schon seit einiger Zeit im Stand den besseren Eindruck machte. Eventuell hätte Henderson sein Glück mal im Boden versuchen sollen, dass Edgar das bessere Boxen hat war klar und nachdem Hendersons Leg Kicks Taktik nach Runde 1 nicht mehr aufging, hatte er im Stand weniger zu bieten. Man muss Henderson in dieser Runde zu Gute halten, dass er mehr versuchte, allerdings war Edgar für mich in dieser Runde im Stand einfach besser. Und damit hat er sich meiner Meinung nach auch den Titel zurückgeholt, mindestens mit 3-2 Runden, wenn nicht sogar eher mit einer 49-46. Auch vom Gefühl her ohne reines Judging bin ich bei Edgar. Also genau umgekehrt wie bei ihrem ersten Fight, wo Smooth den Fight für mich verdient gewonnen hat. Es war wieder knapp, nicht ganz so stark wie der erste Fight, aber dieses Mal bot Frankie die reifere Leistung und gewann für mich auch deutlicher als Henderson den ersten Fight. Aber man darf sich eben nie auf die Judges verlassen. Henderson hatte zwar insgesamt mehr Treffer, aber die kamen hauptsächlich aus den ersten beiden Runden. Die Mehrheit der Zuschauer haben auch Edgar als Sieger gesehen. Ehrlich gesagt hat Henderson mit seiner verzerrten Art bei mir auch einige Sympathien verspielt.

Lightweight bout

Donald Cerrone vs. Melvin Guillard
Wie gefährlich Guillard mit seinen schnellen und gleichzeitig gefährlichen Punches ist hat man direkt zu Beginn gesehen. Mit etwas Pech hätte es da schon vorbei sein können. Dass es Cerrone aber genau so kann, bewies er nur wenig später mit einem eindrucksvollem Comeback. So kann man einen Stand-Up Fight natürlich auch angehen. Wäre Guillard noch bei Bewusstsein gewesen, wäre mit einem RNC endgültig Schluss gewesen.
Cerrone vs. Pettis – Make it happen.

Middleweight bout
Jake Shields vs. Ed Herman
Shields machte doch wieder einen besseren Eindruck, schaffte es mehrmals Herman auf den Boden zu bringen, konnte das allerdings nur ein Mal etwas ausnutzen. Da im Stand Herman den Fight größtenteils unter Kontrolle hatte, geht denke ich ein Rundengewinn von ihm in Ordnung.

Hermans Herangehensweise an den Fight in Runde 2 war dann etwas fragwürdig. Im Stand hatte er eigentlich die Vorteile, wollte aber selbst in den Ground, wurde dann aber von Shields runter genommen, der den Rest der Runde in einer dominanten Position verbrachte.
In Runde 3 merkte man dann, was ich im RT angesprochen hatte. Herman selbst kann es durchaus gelingen Shields runter zu nehmen und dessen Takedowns zu verhindern. So richtete er im Stand auch etwas Schaden an, musste sich dann aber letztlich doch einem Takedown seines Gegners beugen. Shields war im Ground dann wieder dominant, richtete aber wie in Runde 2 so gut wie keinen Schaden aus. Da hatte er einen guten Kimura-Ansatz, dieses Mal eine Full Mount, was er aber beides nicht nutzen konnte. Der Fight muss an Shields gehen, aber von einer guten Leistung war das doch noch weit entfernt, dafür müsste man eben auch mal etwas mehr tun, als nur den Gegner runternehmen und dort ein paar Transitions zeigen.

Middleweight bout
Buddy Roberts vs. Yushin Okami
Roberts war im Stand der aggressivere Fighter, Okami machte da bei Weitem keinen so guten Eindruck wie gegen Boetsch. Danach konnte Okami aber den Fight im Clinch, sowie am Ground kontrollieren und holte sich noch die Runde, 10 Sekunden länger und es wäre schon ein TKO Sieg gewesen.

In der zweiten Runde ein ähnliches Bild, Roberts machte in den ersten Momentan im Stand den besseren Eindruck, wurde danach aber von Okami im Ground total dominiert. Die Stoppage hätte ich aber nicht unbedingt gegeben, Roberts blockte die Schläge ja ab und verteidigte sich damit noch.

Featherweight bout
Justin Lawrence vs. Max Holloway

Interessanter Start im Stand-Up, Lawrence ist mit seinem Stil einfach klasse, seine Vorstöße sind vorzüglich und auf seine variantenreichen Kicks kann man sich kaum einstellen. Er hielt Holloway damit gut in Schach und konnte im Stand mehr Treffer landen. Lawrence sah zwar schwerer gezeichnet aus, dürfte die Runde aber dennoch gewonnen haben.
In Runde 2 gab es dann nur noch vereinzelte, dafür meist mit spektakulären Techniken erreichte gute Treffer. Bei Weitem nicht mehr so viel Action wie in Runde 2, dennoch immer noch ein sehr interessanter Fight. Auch diese Runde war wieder sehr ausgeglichen, noch enger als Runde 1, Holloway war allerdings in der Runde auch besser und sicherte sich kurz vor Rundenende mit Körpertreffern noch die Stoppage. Lawrence muss übel angeschlagen sein, so wenig wie er sich verteidigte.
 
Dass ein Rückkampf aufm Papier noch knapper aussieht kommt nicht oft vor, wie 90% der nicht-orthodoxchristlichen Fans hab ich den Kampf aber für Edgar gewertet, noch deutlicher als beim ersten Kampf. Henderson hat den Kampf gegen ihn nicht so in den Boden bekommen wie er wollte und auch wenn er Headkicks oder andere Aktionen ansetzte, hatten Edgars Treffer mehr Kraft und es sah bis auf die erste Runde fast durchgehend so aus als würde er mehr kontrollieren und effizienter landen. Vor allem seine hervorragende Beinarbeit und sehr schnellen Hände machten wie so oft den Unterschied. Er hat viel mehr für seine Treffer gearbeitet und sie wirksam erzielt, dabei immer eine gute Verteidigung gehalten. Beide sind sehr schwer zu finishen und auch nicht leicht angeschlagen, über den Kampf haben beide eine sehr gute Genesung. Man könnte sie noch fünf mal gegeneinander kämpfen lassen und es wird immer eine strittige Entscheidung bleiben. Für Edgar ist es schade, aber er ist m.M.n. einer der komplettesten Fightern aller Zeiten und wird sich früher oder später wieder hocharbeiten. Mit Nate Diaz hat man erneut eine stilistisch intressante Kombination gegen Henderson.

Melvin Guillard ist mit Abstand einer der MMA Fightern mit dem niedrigsten IQ. Wenn man sich seine frühen Kämpfe in der UFC ansieht, ist er eine pure Verschwendung von Talent. Cerrone ist ein erfahrener Profi und für die dumme Aktion hat er Melvin bestraft. Dieser schaffte es wenig überraschend Cerrone fast auszuknocken und geht dann in den stall, will weg und wird selber ausgeknockt. Dumm gelaufen :D

shields hat gezeigt wieso er lieber sein No-Gi Jiu Jitsu benutzen sollte als im Kampf auf schlechte Kicks und Jabs zu setzen. Er kann problemlos jeden auf dem Boden kontrollieren, der kein sehr guter Grappler ist. Gegen Mayhem ivt ihm das fast zum Verhängnis geworden. Mit einer besseren TDD könnte Herman vielleicht sogar gewonnen haben, aber keine Chance gegen ADCC Jake. Kein ansehnlicher Kampf, aber es wäre sehr tragisch gewesen, wenn shields schon wieder verliert.

Okami wirkte gestern langsam, gegen Boetsch sah er besser aus. Wo war die schnelle Beinarbeit? Die ersten Runde managete Roberts noch ganz gut, Okami ist aber ein sehr guter Ringer, einer der besten seiner Division, und hat neben Chael die beste Top Control. Dass Roberts auf das GnP von Okami so abgeht hätte wohl niemand gedacht, aber für Okami ein wichtiger sieg, auch wenn er nicht aussah als sei er in der Form seines Lebens. Roberts hat bereits gute Basics im Ringen und kann sich noch hocharbeiten, seine Punches waren nicht schlecht, ob er langfristig in der Division noch was reißen wird halte ich bei der Leistungsdichte aber für fraglich.

Den Rest sehe ich mir später an. ;)
 
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