Kurz gemosert... #19

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Marvel

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”Fear is the path to the dark side. Fear leads to anger, anger leads to hate… Hate… leads to… Me!”
Hardcore Justice 2012 ist Geschichte und das ist auch gut so, denn nach dem katastrophalen Rating der letzten IMPACT-WRESTLING-Ausgabe musste man schnell wieder etwas interessantes auf die Beine stellen. Aber nennen wir die Sache doch einfach mal beim Namen. Beim Summerslam wünschte ich mir er wäre bereits Geschichte, denn dann hätte ich den Kotz-Anfall der mich erwartet schon hinter mir.


Say my Name, say my Name!
Ganz schön hart zu sehen, dass Robert Szatkowski sich in den letzten Wochen offensichtlich nur für den ein oder anderen Mal hingelegt hat, damit er jetzt bei Hardcore Justice 2012 alles mit einem Sprung wieder aufholen darf. Dass man die Punkte nicht an Kenneth Anderson verschwenden möchte, der seinen Leistungsindex im Laufe des Jahres mindestens halbiert hat, verstehe ich natürlich. Aber wie kann man so stur sein und einem aufstrebendem Mann wie Nick Aldis oder dem wohl talentiertesten „Allrounder“ bei TNA oder vielleicht sogar im gesamten Mainstream-Wrestling, Elijah Burke, solch einen Sieg verwehren? „Brownnose yourself to the red and yellow!“ scheint der ein oder andere Unternehmensberater nun laut zu rufen, aber „Fiddlesticks“ ihr geldgierigen Halsabschneider. Hier hilft nur eins. Vitamin B. Und B steht hier für „Brother!“. Sei ein Freund des wohl einflussreichsten Ex-World-Champions im Business und du hast immer einen Job und bekommst auch immer mal wieder deinen Spot. Zwanzig Punkte in die Luft geschossen. Herzlichen Glückwunsch.
Ich würde natürlich auch gerne noch jemandem gratulieren, aber ich weiß nicht wem. Versteht mich nicht falsch, so schlecht läuft es bei TNA im Moment wirklich nicht, aber das Dilemma in dem ich stecke ist, wen möchte ich als World Champion sehen? So langsam werden es doch schon recht viele Kandidaten. James Black, Robert Roode, Mark LoManaco, Allen Jones und natürlich der aktuelle Champion Dan Solwold. Jetzt ist es erst einmal Solwold und bis der Drahtzieher hinter „Ace of Base“ enttarnt ist, wird er es wohl auch bleiben. Ganz besonders freue ich mich natürlich, über den Sieg von Allen Jones der damit hoffentlich den ersten Schritt raus aus der bescheuerten Storyline, um die angebliche Vaterschaft eines Drogenkindes gemacht hat.
Dieses Mal sah der vermeintliche Anführer der „Ace of Spades“, James Black, nach dem Match übrigens aus wie Martin Kesici nach einer seiner legendären Sauftouren mit Thomas Wohlfahrt und Michael Wurst. Mit Mark LoManaco hatte das Match aber natürlich den richtigen Sieger und man kann sich vorstellen, dass das Vertragsgezerre der ehemaligen Dudley Boys aus den letzten Wochen nun beendet sein dürfte, denn auch der Nichtsnutz Devon Hughes gewann sein Match um die TNA-Käseplatte gegen „I am the real Randy Orton“ Frank Gerdelman. Hughes dürfte damit während seiner Regentschaft mittlerweile mehr Matches gewonnen haben wie in seiner gesamten vorherigen Karriere als Einzeller. Ich meine natürlich Einzelwrestler. Man wird sich ja wohl mal verschreiben dürfen. So wie hoffentlich der Holzkopf von Booker der entschieden hat, den Knockouts Championship von einer No-Wrestlerin zur nächsten wechseln zu lassen.

Can you dig it!? Summer!!!!
Booker T hat auch in seiner zweiten Woche als General Manager von Smackdown! weder einen Championship für sich eingeführt, noch der einzigen Dame der Welt die noch nerviger ist als Vickie Guerrero, seine Frau Sharmell, eine On-Air-Rolle beschert. Da freuen wir uns alle hoffentlich ganz dolle, denn sonst gibt es eigentlich nix worüber man sich freuen kann. Unter Einfluss von verbotenen Substanzen hat Mr. „FIVE! FIVE! FIVE!!!!!“ das Match um den World Heavyweight Championship beim Summerslam gestrichen. Einfach so. Welche banale Idee da wohl wieder dahinter steckt… Ich bin natürlich nicht sehr scharf darauf Alberto Del Rio in einem Match zu sehen und mir wäre es auch lieber man würde gleich den kompletten World Heavyweight Champion, inklusive all seiner potentiellen Herausforderer streichen, aber ich habe einfach Angst davor nun irgendeinen Firlefanz beim Summerslam vor die Nase gesetzt zu bekommen, bei welchem am besten noch Sgt. Slaughter und Roddy Piper teilnehmen. Der Summerslam ist nun mal der zweitbeste Payday im Wrestling und da versucht man gewohnt jeden auf die Card zu klatschen der schon mal auf dem Gang gegrüßt hat. Mich würde nicht wundern wenn Randy Orton auch noch einen Platz auf der Card finden würde. Der sitzt abends nämlich öfter mal abwesend rum und grinst alles winkend an was an ihm vorbeiläuft.
RAW war überschattet vom eigentlichen Main Event des Summerslam Brock Lesnar vs. Triple H. Mal schauen ob Vince McMahon sich überwinden kann und tatsächlich nicht John Cena im Main Event antreten lässt. Am Sonntag werden wir erfahren was größer ist. Die Abneigung gegen CM Punk als Champion oder die Liebe zu seinem Steroide-Monster John Cena. Brock Lesnar hat dann doch noch das getan was man von ihm erwartet hat. Er hat Shawn Michaels den Arm gebrochen. Toll. Habt ihr gesehen wie sich Shawn Michaels verhalten hat? Wie ein kleines Kind hat er sich fast drei Stunden lang vor Angst in die Hose gemacht. Meine Frage hierbei wäre, warum er nicht einfach daheim bleibt. Eine andere Frage wäre, warum Triple H erst sagt, dass er es nicht zur Show schafft, nur um doch pünktlich zu erscheinen und Shawn Michaels am Ende dennoch seine Tracht Prügel bekommt. Wie eine Schaufensterpuppe musste sich der Mann der mal Yokozuna und Vader gleichzeitig (!) aus einem Royal-Rumble-Match warf gegen Lesnar präsentieren. Und warum? Damit der großartige Triple H den großen Retter spielen darf. Voll ätzend irgendwie oder? Man kann sich einfach nicht daran gewöhnen. Triple H ist und bleibt ein Vollidiot und wird nach seiner WWE-Übernahme bestimmt noch eine gute Hand voll World Title halten. Gleichzeitig. Da bin ich mir sicher. Von wegen sich aus dem Rampenlicht verabschieden. Das lügt er uns nun schon seit Jahren vor und trotzdem poltert er alle paar Monate für eine Main-Event-Fehde wieder vor die Kamera. Seinen Hals lässt er dabei komischerweise immer daheim.
Bei all dem Einsatz Triple H und John Cena gut aussehen zu lassen, hat Vince McMahon offensichtlich den United States Championship aus den Augen verloren. Irgendein Booker scheint sich nun den Spaß zu machen den Championship nur noch an Nicht-US-Amerikaner zu geben, denn ein Titelwechsel vom „Italiener“ zum Schweizer liegt gerade zu in der Luft. Mal abwarten wann McMahon das fiese Spiel mit den Nationen bemerkt und sich einen großen Amerikaner schafft der die Wrestling-Welt wieder gerade rückt und den United Stastes Championship nach Hause bringt.

Wie man es nicht machen sollte
Was hat WWE eigentlich geritten? Wie viele Elfmeter hat man in der jüngeren Vergangenheit verschossen? Ich erinnere mich da z.B. an John Cena. Viele werden jetzt sagen „Erschossen ist mir in dem Fall lieber als verschossen.“, aber bleiben wir mal ernst. Cena verliert, wie man es erwarten durfte wenn man weiß, dass eins und eins zwei ergibt, sein Wrestlemania-Match gegen einen zweitklassigen Schauspieler der Hauptrollen in den Teilen Vier bis Zehn von erfolgreichen Trilogien bekommt und langweiligen typisch amerikanischen Komödien beiwohnen darf. Danach tritt er bei RAW vor die Kameras und erzählt… dasselbe wie immer. Doch plötzlich erscheint der Mann der wohl jeden professionellen Wrestler mit einer Hand in seine Einzelteile zerlegen kann und bei manchen eventuell sogar mal sollte, Brock Lesnar. John Cena grinst, wie vor Wrestlemania, erst mal alles weg, weil er, wie wir alle wissen, nur diesen und den anderen Gesichtsausdruck, wo er aussieht als hätte er Verstopfungen, gelernt hat. Dafür bekommt er berechtigterweise die Hütte voll. Nach seinem Match mit Brock Lesnar kündigt er eine Pause an, nur um am nächsten Tag gleich wieder bei RAW zu erscheinen und weiterhin den Main Event zu blockieren. Wir alle erinnern uns an sein grandioses „Match“ gegen John Laurinaitis was irgendwie 4 Stunden PPV-Zeit in Anspruch nahm und nur daraus bestand, dass ein muskulöser Überwrestler einen Bürofutzi demütigt. Wie hirnverbrannt es doch ist, wenn man sich das Ganze mal subjektiv ansieht, jemanden auf Biegen und Brechen im Main Event zu halten, selbst wenn man als Gegner nur noch einen 200 Kilogramm schweren Eber zur Verfügung hätte.
Die andere Geschichte ist die um Daniel Bryan. Dieser Kerl kreiert eine Euphorie die man das letzte Mal nach dem King-of-the-Ring-PPV 1996 zu sehen bekam. Die Massen an „YES“-Chants und –Plakaten waren ja schon fast furchteinflößend. Das wusste aber natürlich auch Vince McMahon und wie wir wissen muss er alles was er dem Fan nicht selbst aufgezwungen hat zerstören. Nun hüpft regelmäßig ein hyperaktiver Zwerg durch die Gegend und veralbert den Chant, während Bryan vor den Kameras alles versuchen muss, um sich beim Publikum unbeliebt und lächerlich zu machen.
Denn gerade jemand wie Daniel Bryan, ein Wrestler, ohne 30 Kilo Muskelmasse oder 80 Kilo Fett, darf ein von McMahon geführtes Imperium nicht vertreten. Man muss sich das so vorstellen: WWE ist für Vince McMahon ein Spielball und da er selber kaum in den Ring schreiten kann ohne sich den Fuß zu brechen sucht er sich alle ca. Zehn Jahre eine Art Vertretung heraus, welche er so formt wie er gerne wäre und aussehen würde. Muskulös, dominant, heldenhaft, potent, verehrt von allem was Titten hat. Wer kreiert sich bei seinem Online-Rollenspiel schon gerne einen Zwerg der nur durch seine Intelligenz überleben kann? Keiner, außer irgendwelchen alternativen Ökos. Oder so.
Vergessen darf man sicherlich auch nicht den Mann der wie kein anderer dafür steht sich selbst over zu bringen. Zack Ryder. Sind wir mal ehrlich. Als Major Brother oder Edgehead haben wir doch alle nur darauf gewartet wann verkündet wird, dass der Kerl endlich seine Papiere abholen darf. Doch urplötzlich errang er eine Popularität die schon fast seines Gleichen gesucht hat. Ausgelöst durch eine Internet-Videoshow verbreitete sich der Virus Zack Ryder mit pandemischen Ausmaßen. Bei RAW und Smackdown! gab es Chants und Plakate für Ryder. Alles erinnerte an was? Genau. Stone Cold Steve Austin und dessen Durchbruch. Aber was machte der Herr mit dem Viagra-Abo? Plakate wurden eingesammelt und verboten, Sendungen wurden editiert und man behauptete, dass Ryder kein Draw sei und nur die Internet-Vollpfosten hinter ihm stehen würden. Blöd nur, dass Ryder plötzlich auch noch massig Merchandise verkaufte und somit bewiesen war, dass auch die Zielgruppe von WWPG am Ryder-Virus erkrankt war. Was macht ein Geschäftsmann in dieser Situation? Richtig. Schön dick viel Kohle aus dem ganzen schlagen. Und was macht Vince McMahon? Zack Ryder mit einer jämmerlichen Fehde gegen Kane und mit Beteiligung von Eve Torres begraben. So macht sich WWE als attraktiver Arbeitgeber eine Namen und wirbt für eine Anti-Bullying-Kampagne.
Was passiert wenn man sich beschwert haben wir diese Woche mal wieder gesehen. Man wird vor laufenden Kameras zum Volldepp gemacht. Aber so gehen Ryback wenigstens nicht die Opfer aus.
Und solange WWE und TNA das Vertragsangebot welches sie mir gemacht haben nicht erhöhen, werde ich auch weiterhin brüllen „FEED! ME! MORE!“ und meinen mittelscharfen Senf zu deren vergammelten Würsten hinzugeben.
 
Der letzte Absatz " Wie man es nicht machen sollte " finde ich sehr gut geschrieben und entspricht der Wahrheit.:D
 
Muss echt sagen, dass diese Ausgabe mal richtig gut war. Ich stand der Kolumne immer eher kritisch gegenüber, aber dieses mal hast du echt eine gute Mischung aus Witz und Ernst gefunden. Das hat Spaß gemacht. :)
 
Vor allem Danke für das letzte Kapitel. Wenn es nicht so unglaublich viele und definitiv bessere Wrestlingangebote neben der WWE geben würde, wäre diese systematische Selbstzerstörung richtig traurig. Aber so fällt es irgendwie überhaupt nicht schwer, sich immer mehr von diesem Produkt zu lösen. Viele beschwören richtigerweise, dass Vince McMahon das Sports Entertainment erfunden hat, ich verstehe nur nicht, warum keiner zugeben möchte, dass er sein Händchen bzw. die talentierten Schreiberlinge verloren hat und heutzutage zu 90 % ein peinliches Trauerspiel abliefert. Und damit nicht genug, setzt er dieses Trauerspiel sogar mit Gewalt durch, falls mal Lichtblicke am Horizont auftauchen, indem er diese gnadenlos abwürgt. Na ja, aber wie gesagt spüle ich die WWE ohne große Bedenken durch den medialen Lokus, was ist dieser Furz unterhaltungstechnisch schon gegen PWG, Dragon Gate und neuerdings sogar TNA? Um es mit einem ligainternen Frührentner zu sagen: Rest in peace... :)
 
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