MMA Newsblock vom 14. September 2012: Coker über Titelfights, Bellator Champion beendet Karriere, One FC Titel, Unglaublicher Mord vor Urteil & mehr

Hallo und Herzlich Willkommen zum dieswöchigen MMA Newsblock. Mal wieder prall gefüllt an Themen dreht sich dieses Mal vieles um Titel. So gibt Strikeforce Chef Scott Coker seine Einschätzungen zu den kommenden Titelfights bei Strikeforce, während bei Bellator überraschenderweise ein Champion seine Karriere beendet. Bei One FC hingegen werden erst in wenigen Wochen die ersten Champions gekrönt. Dazu gibt es viele weitere News, darunter die Verurteilung eines unglaublichen Morfalls, der vor über 2 Jahren geschah.

Strikeforce

- Vor wenigen Tagen überraschte Strikeforce Chef Scott Coker ziemlich viele MMA Fans: Nicht wie zuvor erwartet Ronaldo Souza, sondern Lorenz Larkin erhielt den Titelshot auf Strikeforce Middleweight Champion Luke Rockhold. Souza verlor den Titel Ende des Jahres 2011 an Rockhold, konnte aber danach seine beiden folgenden Fights gewinnen und allgemein ging man von einem Rematch aus. Aber auch Larkin hat gute Argumente auf seiner Seite: Nachdem eine Niederlage gegen den früheren Strikeforce Light Heavyweight Champions Muhammed Lawal aufgrund dessen Dopings annuliert wurde, gewann er bei seinem Middleweight Debüt gegen den Veteran Robbie Lawler und kann mit 13 Siegen und einem No Contest einen blütenweißen Rekord vorweisen.

Warum Coker Larkin auf die Card am 3. November setzte, begründete er auch kürzlich in einem Interview:

Ich glaube bei diesem Fight die richtige Entscheidung getroffen zu haben, denn Lorenz ist für mich aktuell ehrlich gesagt der wahrscheinlich gefährlichste Striker im MMA Sport. Er erinnert mich an einen K-1 Kämpfer aus vergangenen Tagen mit enormen Kickfähigkeiten, einer guten Bewegung und großartigem Boxen. Er hat es Robbie (Lawler) ziemlich gegeben und das ist der wahre Grund warum er den Shot auf Luke bekommen hat.

Als wir uns Lorenz' letzte Kämpfe angeschaut haben haben wir gemerkt, dass er die Fähigkeit hat sich durch harte Kämpfe durchzubeißen, er hat mit einer Ausnahme alle seiner Kämpfe gewonnen. Und bei dem Fight wurde King Mo positiv auf Steroiden getestet, sodass es keine Entscheidung gab. Wir denken, dass er ein guter Test für Luke ist. Falls Luke den Kampf im Stand halten will, wird es für ihn kein angenehmer Abend. Deswegen ist der Plan denke ich klar. Er wird gleich loslegen und versuchen den Fight auf die Matte zu bekommen und Lorenz wird versuchen die Takedowns zu verhindern um im Stand zu bleiben. Wer immer seinen Gameplan erfolgreich umsetzt wird den Fight auch gewinnen.

Im selben Interview äußerte sich Coker auch über den Headliner der Show: Das Heavyweight Duell zwischen Strikeforce Heavyweight Grand Prix Sieger Daniel Cormier und Ex-UFC Heavyweight Champion Frank Mir. Dabei machte Coker auch Aussagen über die endgültige Abschaffung der Division, die Unklarheiten in Sachen Titel sowie der Wichtigkeit des Fights. Aber lest selbst:

Cormier hat sich seine Sporen mit der Art und Weise wie er sich im Turnier gegen die vielen anderen Jungs durchgesetzt hat verdient und den World Grand Prix Heavyweight Gürtel gewonnen. Es wird ein fantastischer Fight am 3. November und ich bin sehr glücklich darüber, dass er stattfindet. Ich bin mir aber nicht sicher ob es ein Titelshot ist oder nicht.

Ich erachte noch immer Alistair Overeem als Champion - niemand aus der Heavyweight Division hat ihn geschlagen. Also, auch wenn wir nach diesem Kampf keine Heavyweight Division mehr haben, kann er sagen dass er der Champion war bevor die Heavyweight Division komplett aufgelöst wurde.

Ich denke Frank Mir dient der UFC als Gegner um Daniels Stand zu testen. Ich finde, dass Daniel sich schon bewiesen hat und denke, dass es ein großartiger Fight wird. Frank Mir ist in jedem Bereich erfahren und hat gegen die Besten der Welt gekämpft. Glaubt mir, der Mann ist immer noch gefährlich. In Sachen Knockout Fähigkeiten hat er supergroße Kraft und seine Submissions wird besser sein als das von DC. DC wird also alle Hände voll zu tun haben. Ich denke aber auch, dass Frank alle Hände voll zu tun haben wird, da DC ein ganz anderes Arsenal von Moves mitbringt wenn er kämpft. Es wird ein interessanter Kampf, bei dem ich mich einfach zurücklehnen und ihn genießen werde.

- Außerdem steht nun die Gegnerin für den prominenten weiblichen Neuzugang Sara McMann fest. So wird die nach 6 Kämpfen noch ungeschlagene McMann auf Liz Carmouche treffen. McMann gewann als Wrestlerin unter anderem im Jahr 2004 die olympische Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Carmouche ist eine ehemalige Conterin auf die Strikeforce Women's Bantamweight Championship. Auch dieser Fight wird bei der "Strikeforce: Cormier vs. Mir" Card am 3. November stattfinden.

Bellator

- Schlechte Nachrichten für Bellator FC: Vollkommen überraschend verkündete der Bellator Heavyweight Champion Cole Konrad Mitte der Woche nach nur gut 2,5 Jahren sein Karriereende. Der 28-jährige gewann bisher alle seiner 9 Fights, darunter das Bellator Season 3 Heavyweight Tournament, seit dessen Finalkampf im Jahre 2010 er der Champion ist. Nach einen Non-Title Sieg über Paul Buentello im vergangenen Jahr verteidigte er den Titel im Mai diesen Jahres gegen Season 5 Heavyweight Tournament Sieger Eric Princle via Submission in einer Minute.

Der zweimalige NCAA Wrestling Champion wird künftig als Finanzkaufmann bei einer Firma in Minnesota tätig sein und sich dabei auf Milchprodukte spezialisieren. Was mit dem Titel nach dem Abgang des ersten und bislang einzigen Champions geschieht, ist noch unklar. Bellator Besitzer Bjorn Rebney kündigte allerdings bereits an, dass er Konrad und dessen Familie nur das Beste wünsche und bald eine Entscheidung um die Zukunft des Titels treffen werde.

Konrad selbst begründete seine Entscheidung folgendermaßen:

Diese Entscheidung schwirrte mir bereits einige Zeit im Kopf herum und nun war die Zeit gekommen um es durchzuziehen. Ich habe mein gesamtes Leben lang gewrestlet und es war eines der wenigen Dinge die ich von Beginn an kannte. Als meine College-Zeit vorbei war, schien der MMA Sport die nächste Entwicklungsstufe zu sein, aber es war nie wirklich meine Leidenschaft. Ich habe meine Zeit im Bellator Käfig durchgehend genossen, aber die Beständigkeit und Sicherheit jeden Tag in's Büro zu gehen ist etwas, das für mich Sinn ergibt.

- Nun steht es endgültig fest: Den Main Event von Bellator 76 am 12. Oktober bilden Eddie Alvarez und Patricky "Pitbull" Freire in einem Lightweight bout. Wir berichteten bereits im MMA Newsblock vom 3. August über diesen Fight. Außerdem finden beim Event die Season 7 Featherweight Tournament Viertelfinals statt. Über die Bellator Turniere könnt ihr euch unter folgendem Link auf dem laufenden halten:

http://www.wrestling-infos.de/board/30508-bellator-fighting-championship-staffel-7-a.html#post487342

- Bjorn Rebney äußerte sich in dieser Woche über ein relativ heikles Thema: Nachdem Jose Aldo seinen Fight bei UFC 153 wohl wirklich aufgrund seines Motorradunfalls absagen musste und in der Vergangenheit zum Beispiel auch der damalige UFC Heavyweight Champion Frank Mir nach einem Motorradunfall eine lange Auszeit hinlegen musste, sprach Rebney genau dieses Thema an und äußerte sich dazu folgendermaßen:

Zuallererst, ich bin ein großer Fan von Jose Aldo. Aber... ernsthaft? Du hast einen bedeutenden Fight in naher Zukunft. Motorräder sind einfach gefährlich. Wenn dein Job ist auf dem höchsten Level der 145-Pfund Division zu kämpfen, dann ergibt Motorrad fahren einfach wenig Sinn. Ich denke gerade wenn die Zahlen weiter wachsen, wir größere und größere Events veranstalten und zu Spike wechseln würde ich am liebsten die Verträge so ändern, dass es einem Fighter verboten ist Motorrad auf den Straßen zu fahren. Es kommt nicht drauf an ein wie guter Fahrer du bist. Es braucht nur ein Idiot ohne sich umzuschauen die Spur zu wechseln und du bist am Arsch.

Es ist eine Schande, denn Aldo ist ein klasse Fighter, ein großartiges Talent und es macht Spaß ihn kämpfen zu sehen, aber das ist eines der Risiken, dass man eliminieren kann. Ich denke da an Paul "The Punisher" Williams. Großartiger Boxer... fährt auf dem Motorrad und bricht sich den Rücken (Anmerkung: Der erfolgreiche Boxer ist seit dem schlimmen Unfall am 27. Mai 2012 von der Hüfte ab gelähmt).

- Momentan ist es noch unklar ob man den Ex-Bellator Featherweight Champion Joe Warren ein weiteres Mal in der Promotion sieht. Der Season 2 Feahterweight Tournament Sieger konnte sich im Jahr 2010 den Titel sichern, scheiterte dann aber mit seinem ambitionierten Plan Doppelchampion zu werden. Zuerst scheiterte er im Viertelfinale des Season 5 Bantamweight Tournaments am späteren Finalisten Alexis Vila und zu allem Überfluss verlor er danach mit der zweiten Niederlage in Folge noch seinen Featherweight Titel an Pat Curran.

Warren stellte allerdings klar, dass er es noch ein Mal in der Bantamweight Division versuchen will:

Das ist nicht die Art und Weise wie ich aufhören will. Ich würde es gerne noch ein Mal bei '35 (135 Pfund) probieren. Meine Niederlagen waren verrückt und ich habe gegen Pat Curran gekämpft, dem wohl besten Featherweight der Welt. Es ist nicht meine richtige Gewichtsklasse, aber ich war der Champion und musste den Titel verteidigen. Kann ich noch einen Versuch bei '35 bekommen?

Bjorn Rebney sagte bereits aus, dass er an einer weiteren Chance für den 35-jährigen Warren interessiert ist. Sollte es etwas Neues geben, dann werden wir von Wrestling-Infos.de natürlich darüber berichten!

One FC

- Bereits im MMA Newsblock vom 17. August berichteten wir, dass es bei One FC 6: Rise of Kings am 6. Oktober die ersten Titelfights bei One FC gibt. Von Beginn an bestätigt galt ein Lightweight Titelfight in dem einer der Fighter Zorobabel Moreira werden wird. Der Brasilianer ist in Asien sehr beliebt und konnte sich mit 3 Siegen bei One FC Events für den Titelkampf empfehlen. Zuerst war ein Fight gegen den ebenfalls sehr beliebten Dänen Ole Laursen, der auf den Philippinen geboren wurde, angedacht, doch wie bei One FC 5 konnte sich Laursen mit den Verantwortlichen nicht über einen Vertrag einigen, sodass er nicht nur für den Titelfight, sondern auch für die gesamte Card ausfällt. Ob der ebenfalls angedachte URCC Welterweight Champion Eduard Folayang nun den Spot bekommt ist noch unklar, da dieser bei seiner Heimatpromotion das 10-jährige Jubiläum am 17. November headlinen soll.

Die anderen beiden Titelfights sollen um einen Featherweight- und einen Bantamweighttitel gehen. Für die Featherweight Championship sind momentan 2 URCC Champions vorgesehen. So soll URCC Featherweight Champion Eric Kelly auf URCC Lightweight Champion Honorio Banario treffen. Im Bantamweight Titelfight soll laut ersten Gerüchten Leandro Issa stehen, der seine bisherigen beiden One FC Fights gewonnen hat. Sein Gegner steht allerdings noch nicht fest. Außerdem wurde bekannt, dass die Promotion wohl ein Bantamweight Turnier für die Zukunft plant. Eventuell lässt man damit wieder die sehr populären PRIDE FC Grand Prixs aufleben.

Der PPV wird erstmals übrigens auch in den USA via PPV übertragen und von einem Superfight im Lightweight zwischen Shinya Aoki und Arnaud Lepont geheadlinet.

- Es war der Aufreger des letzten One FC Events: Bei One FC 5: Pride of a Nation endete das vierte Aufeinandertreffen der Ex-UFC Heavyweight Champions und Erzrivalen Andrei Arlovski und Tim Sylvia in einem No Contest, nachdem Arlovski 2 Soccer Kicks auf Sylvia abgab - scheinbar bevor der Referee das Einverständnis dafür gab, was bei One FC in den Regeln vorgesehen ist. Arlovski scheint das Ergebnis aber weniger zu kümmern, ihm ging es laut einem Interview um etwas anderes:

Über meinen Fight mit Tim Sylvia: Es wurde als No Contest gewertet, aber um ehrlich zu sein kümmert mich das nicht. Als der Referee den Arm gehoben hat, war das für mich wie ein Signal ihn zu kicken. Und selbst wenn er seinen Arm nicht gehoben hat, ich hätte es trotzdem getan, denn Tim sagte vor dem Kampf, dass er mich kicken würde, sollte er die Möglichkeit dazu haben. Es ist genau das was ich meinem Team vor dem Kampf gesagt habe. Ich habe ihnen gesagt, dass es mich nicht interessiert ob sie mich disqualifizieren oder nicht. Falls ich eine Chance auf einen Soccer Kick habe werde ich es tun - was ich dann auch getan habe.

Ich habe Tim Sylvia mit meine Kombo, meinen Fäusten zu Boden gebracht. Rechts, Links, Rechts. Es war nicht nötig ihn mit einem Soccer Kick zu treten, aber ich habe es getan und fast jeder weiß, dass ich ihn gefällt habe. Wir machen weiter. Das böse Blut zwischen Tim Sylvia und mir fließt nicht mehr, es ist vorbei.

MMA Weltweit

- Vielleicht steht das nächste Gracie-Familienmitglied kurz vor dem Einstieg in die MMA Szene. Dieses Mal handelt es sich um Kyra Gracie, ein Mitglied der jüngsten aktiven Gracie Generation. Sie ist die Ur-Enkelin von Familienpatron Carlos Gracie und das erfolgreichste weibliche Mitglied der Familie. So gewann sie unter anderem 4 Mal die BJJ-Weltmeisterschaft, 5 Mal die brasilianische BJJ-Meisterschaft, 5 Mal die panamerikanischen BJJ-Meisterschaft sowie 3 Mal die ADCC Submission Wrestling Weltmeisterschaft.

Sie selbst äußerte sich folgendermaßen:

Ich trainiere momentan dafür. Ich habe Boxen zu meinem regelmäßigen Training hinzugefügt. Ich trainiere mit Claudio Coelho, werde mich aber immer mehr auf Jiu-Jitsu konzentrieren, da dies meine Wurzeln sind. Der Wachstum des MMA Sports lässt mich aber von Tag zu Tag mehr nachdenken. Ich überdenke einige Angebote und kläre mit meinen Trainern ab, wann der beste Moment zum Handeln gekommen ist. Ich darf nichts überstürzen. Ich kann nicht alles auf ein Mal machen und dann abbrechen. Ich bein ein Weißgurt (Anmerkung: Der weiße Gürtel ist in vielen Kampfsportarten für Einsteiger vorgesehen) in diesem Sport.

- Es war wohl eine der schrecklichsten Geschichten überhaupt in den letzten Jahren. Der Fall des MMA Fighters Jarrod Wyatt aus dem Jahr 2010 (Unglaublicher Mordfall: MMA Fighter reißt Trainingspartner das Herz raus | Wrestling News) erschütterte nicht nur die MMA Szene. Kurze Rückblende: Wyatt und sein Freund und Trainingspartner Taylor Powell nehmen zusammen einen sogenannten "Mushroom Tea" ein, hierbei handelt es sich um ein Getränk dessen Substanzen Halluzinationen auslösen. Kurze Zeit später greift Wyatt seinen Freund ohne Grund mit der Frage "Willst du sterben?" mit einem Messer an und reißt dessen Herz bei lebendigem Leibe (Was eine spätere Autopsie ergab) aus der klaffenden Wunde und grillt dieses später im Ofen. Die von einer flüchtenden Freundin alarmierte Polizei findet Wyatt schließlich nackt bei seinem Freund, dem Wyatt auch ein Auge und die Zunge abschnitt. In seinem Wahn dachte Wyatt, dass der Teufel von Powell Besitz ergriffen hat und fragte die Polizei ob sie Boten Gottes seien.

Die Gerichtsverhandlungen kamen nun zu dem Ergebnis, dass Wyatt mindestens 50 Jahre Freiheitsstrafe absitzen muss. Danach soll er die Chance haben auf Bewährung wieder aus dem Gefängnis zu kommen, jedoch könnte er nach den 50 Jahren auch noch bis zu seinem Lebensende einsitzen. Damit wurde dem Wunsch der Verteidigung, die Möglichkeit auf Bewährung, stattgegeben. Am 4. Oktober soll das Urteil endgültig gefällt werden.

Das war es dann in dieser Woche mit der MMA Berichterstattung. Ich hoffe es war wie immer informativ und rechne nächste Woche wieder mit euch. Bis dahin eine schöne Woche!

Quellen: fightline.com, mmamania.com, MMAJunkie.com, bloodyelbow.com
 
Oben