Kurz gemosert... #37

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Bald ist das Jahr rum und WWE überrascht mit einem beinahe unterhaltsamen PPV zum Abschluss des Jahres 2012 und zum Ende der Welt, während man in Florida schon im Urlaub verweilt und nur noch das digitale Abspielgerät laufen lässt.

Freitags geht die Welt unter und das nicht nur weil an diesem Tag IMPACT WRESTLING über die Bildschirme flattert. Ich glaube ja nicht an solche Szenarien, aber wenn man sieht wie IMPACT WRESTLING seit Wochen dahin platscht könnte man meinen, dass Dixie Carter eine Verfechterin der Theorie ist, die Welt würde am 21.12.2012 untergehen.
Was wir vor dem vermeintlichen Weltuntergang noch in Erfahrung bringen konnten war, dass Austin Ariesoffensichtlich mehr Vermögen besitzt, als Bobby Roode, was dessen On-Air-Charakter ziemlich mies aussehen lässt. Man stelle sich vor, es hätte irgendwann einmal jemand den „Million Dollar Man“ Ted DiBiase überboten. Der hätte doch noch im selben Augenblick seine sieben Sachen, inklusive Virgil und Juanita Wright, packen können.
Apropos fett. Man glaubt es kaum, aber Joseph Park ist auf dem Weg ein Wrestler zu werden. Nachdem er nun allerdings schon drei offizielle Matches bestritten und davon eins sogar gewonnen hat, kommt solch eine Story in meinen Augen etwas spät und dient nur dazu die Demaskierung von Abyss als hochrangiges Mitglied der Aces & Eights hinauszuzögern. Und mittlerweile freue ich mich nicht einmal mehr auf diese Demaskierung. Ähnlich wie bei Brisco und Bischoff hat die Demaskierung von Abyss bzw. der Turn von Joseph Park so viel Impact wie IMPACT im Jahre 2012. Egal welche Maske fällt, egal wer sich dahinter verbirgt, wirklichen Impact würde wohl nur ein demaskierter John Cena erzeugen und selbst dann hätten wir das gleiche Szenario wie beim Royal Rumble 2008. Die Menge erblickt vollkommen überraschend John Cena und fängt an zu jubeln bis die Hallendecke einstürzt… Dann realisiert man jedoch, dass Cena gerade einen Mega-Push erhält und geht in ein gellendes Pfeifkonzert über. Mit einem feiernden John Cena und einer kotzenden Menschenmenge geht der PPV off Air. So sind wir eben. Wir Smart Marks werden gerne geschockt. Realisieren wir aber dann was uns gerade geschockt hat und beginnen uns auszumalen was jetzt alles passieren kann, dann gehen wir auf die Barrikaden und verfluchen alles und jeden, außer Bryan Danielson und Michael Jordan.
Vielleicht sind wir nach „3.1.13“ schlauer. An diesem Tag tritt Dixie Carter vor die Presse, die Fans und mich, um allen einmal die Hintergründe aller TNA-Fehden und Storylines zu erklären, da kaum eine Sau mehr durchblickt.
Nun gut. Was ich so herauslesen kann sind zwei Heel-Turns für 2013. Zum einen werden wir Mickie Jamesschon bald als Heel bewundern dürfen und zum anderen zeichnet sich ein Heel-Turn von AJ Styles ab. Na fällt euch was auf? Genau. Beide sind in ihrer Division ziemliche Publikumslieblinge und wrestlerisch erste Sahne. Mickie James hatte auf Grund ihres Charismas schon immer einen richtig starken Draht zum Publikum und kann Fehden schon fast alleine führen, während die meisten ihrer Kolleginnen nicht mal wissen, dass sie sich in einer Wrestling Show und nicht in einem Softporno oder bei „Americas Next Top Model“ befinden. Das Problem scheint aber zu sein, dass Dixie Carter ein ähnliches Problem wie Vince McMahon zu haben scheint. Alles was sie nicht erreichen kann symbolisiert sie durch Charaktere in ihrem TV-Produkt. Somit findet sich Dixie in Velvet Sky oder Madison Rayne wohl eher wieder, als in Tara oder Mickie James. Wäre es anders hätten wir eine andere Heel/Face-Verteilung und Mickie James wäre das Gesicht der Knockout Division. ÜberAJ Styles brauche ich nichts mehr zu sagen. Ein Schande was man mit diesem talentierten und beliebten Mann macht. Hier würde ich mich nur wiederholen. Ein Schande was man mit diesem talentierten und beliebten Mann macht. Über AJ Styles brauche ich nichts mehr zu sagen.

Tables, Ladders and Chairs… Was sich anhört wie eine Weihnachtsfeier von Schornsteinfegern ist in Wahrheit ein am Ende des Jahres deplatzierter und sowieso überflüssiger, da nur Lückenfüller, Gimmick-PPV. Manchmal ist es ja so, dass ein PPV recht gut wird wenn die Card nichts hervor gibt. Am Sonntag war das leider nicht so, denn, wie beim Konkurrenten aus Florida, bewegt sich WWE momentan keinen Zentimeter voran.
Ja sicher, Cesaro darf weiterhin Champion bleiben, worauf alle Schweizer und die die es noch werden wollen abspritzen dürfen, auch wenn es bisher keinen „Ausländer“ gab der bei WWE mal wirklich ernsthaft ein dauerhafter Main Eventer, geschweige denn das Gesicht der Company sein durfte. Ausnahmen gibt es nur wenn die Justiz Vince McMahon dazu zwingt. In diesem Fall rächt sich der Anabolika-Monster-Fetischist an diesen „Ausländern“ und zerstört deren Karriere vor heimischem Publikum in Montreal. Auch gab es schon wesentlich schwächere PPV’s was das Wrestling betrifft. Trotzdem kann ich keine wirkliche Weiterentwicklung erkennen.
In Brooklyn gab es zwar keine zerstörten Karrieren, aber einige verstörte Booker-Entscheidungen. Alberto Del Rio, der wohl erfolgloseste Mexikaner der ganzen Welt, durfte nach dem schwächsten Main-Event-Heel-Run aller Zeiten einfach so, mir nichts, dir nichts Face turnen und seinen Begleiter Ricardo Rodriguez, für den er sich jahrelang einen Scheißdreck interessierte, vor 3MB retten. Gemeinsam mit The Miz und dem Lokalmatadoren „Brooklyn Brawler“ wurden die Heel-Jobber dem Erdboden gleich gemacht. Typisch WWE hier einem talentlosen Angestellten den Spot zu geben und zu hoffen, dass ein Kerl mit der „Win-Loss“-Statistik eines Kimbo Slice, außerhalb der Straße, vom WWE-Publikum als Legende angesehen wird. Im Grunde dürfte sogar so gut wie keiner der Anwesenden Kinder diesem Mann überhaupt gekannt haben, was man an den kaum vorhandenen Publikumsreaktionen erkennen konnte. Anstatt also jemanden der es nötig hätte diesen Spot, diesen Sieg und diese PPV-Prämie zu geben, verschwendet man all das lieber an einen fetten Sesselfurzer der mehr Zeit im Schnapsladen gegenüber, als im eigentlichen Bürogebäude in Stamford verbringt. Vielleicht hat er ja noch einen Deckel zu bezahlen gehabt. Oder zehn. Zack Ryder, für den es sogar zahlreiche Chants gab, und Ted DiBiase Jr. haben sich derweil zu Hause die Nüsse gekrault und den Karriereteil der insolventen Frankfurter Rundschau gelesen. Bei RAW spielte man das Spiel dann auch noch weiter und präsentierte dem Publikum Tommy Dreamer, übrigens auch ein Kind New Yorks, welcher dort sicher mehr gezogen hätte als der Brawler, jedoch leider nur in Philadelphia auftreten darf, da dort ECW beheimatet war.
Für Ryback scheint es langsam auch wieder bergab zu gehen. Klar TLC war in New York, da ist alles anders, aber, dass Ryback so gar keine Reaktionen bekommt war schon erschreckend. Selbst bei RAW war es lange nicht mehr so krass wie in den letzten Wochen. Die Zeiten haben sich eben geändert. Vielleicht möchte das Wrestling-Publikum keine One-Man-Show mehr und lieber eine breitere Spitze. Und damit meine ich nicht Jeff Hardy. Jedenfalls kann man schon davon ausgehen, dass Ryback oder John Cena den Royal Rumble gewinnen werden. Je nach dem was man mit The Rock und John Cena, sowie dem WWE Championship vor hat.
Ja, dann gab es natürlich noch das alljährliche Slammy-Gedöns. Man könnte meinen, dass WWE es darauf anlegt Heat aus dem Internet zu bekommen, denn es hat wohl kaum jemand weniger den Wrestling-Oskar für „Superstar of the Year“ verdient, als John Cena. Was hat der Kerl im Jahr 2012 erreicht? Eine Fehde gegen Kane in welcher er seinen „besten Freund“ hinterging. Eine Niederlage gegen ein Hollywood-Sternchen. Mehrere Prügeleinlagen von Brock Lesnar. Mehrere Mobbing-Attacken gegen einen WWE-Angestellten. Einen Money-in-the-Bank-Koffer den er als bisher einziger nicht erfolgreich einlösen konnte. Ein kaputter Arm. Eine kaputte Ehe und eine kaputte Freundin die ihn an ein großes, schwarzes Monster verfüttert. Toll. Nur gut, dass der Grinsepeter das selbst weiß und das wertlose Stück Plastik einem armen, obdachlosen, alten, verwirrten „Has-Been“ schenkt. Moment mal… Das ist ja Ric Flair! Der alte Nuttenpreller! Eben noch auf der offiziellen Rosterpage von TNA Wrestling und nun schon bei den Vince-McMahon-Familien-Festspielen!
Somit ist Ric Flair also der WWE-Superstar of the Year und das, obwohl er 2012 eigentlich für TNA gearbeitet hat. Respekt. The Rock hat dieses Jahr ungefähr genauso viele Auftritte für WWE gehabt wie Ric Flair und hat ebenso einen Slammy abgestaubt. “LOL Moment of the Year”… Ich glaube ja, dass Vince McMahon nicht mal weiß, was LOL bedeutet, denn sonst hätte er sich selbst als Gesamtbild für diesen Preis ausgewählt.

Freitag ist ja sowieso alles vorbei und selbst wenn die Biene Maja sich geirrt hat, passiert in diesem Jahr sowieso nichts mehr.
„Kurz gemosert…“ wird so wie es aussieht keine Pause einlegen. Ich weiß zwar noch nicht was euch am zweiten Weihnachtsfeiertag und dem zweiten Januar erwartet, aber ich könnte mir eine Art Weihnachtsgeschichte vorstellen. Hinzu habe ich „zwischen den Jahren“ noch einen Termin in Stamford und vielleicht schaffe ich es ja Vince McMahon nüchtern zu erwischen. Dann wird er mir für das Jahr 2012 Rede und Antwort stehen müssen. Wer weiß. Ich zumindest nicht, denn ich bin nur ein blöder Miesepeter ohne Hobbies.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes und erholsames Weihnachtsfest. Seid nett zueinander und lasst Wrestling mal Wrestling sein. So wie die großen Mainstream-Promotions es auch tun.
 
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