UFC 178: Johnson vs. Cariaso Ergebnisse aus Las Vegas, Nevada, USA (27.09.2014)

Wow was für ein PPV. Ich habe sehr viel erwartet und wurde nicht enttäuscht. Die Crowd war der Hammer und es gab drei Topkämpfe auf der Main Card, die alle empfehlenswert sind (Cerrone vs. Alvarez, Romero vs. Kennedy und Zingano vs. Nunes). Ich empfehle jedem sich das Event anzugucken und es zu genießen, denn meiner Meinung nach ist es das bislang beste Event des Jahres! Eine ausführlichere Review folgt im Laufe der Woche (dieses mal wirklich ).

Wie erwartet wirklich ein überragendes Events. Meiner Meinung nach das beste UFC Event im bisherigen Jahr. Die Stimmung war überragend. Und der atmosphärische Höhepunkt lag nicht mal bei Conor McGregors Kampf, trotz 10 Prozent irischer Fans in der Crowd. Die Stimmung im Frauenkampf war einfach phänomenal. In der ersten Runde ist fast das Dach von der Hütte geflogen. Es gab auch keinen einzigen schwachen Kampf auf der Card und man hätte gut und gerne die doppelte Anzahl an Performance und Fight of the Night Awards vergeben können. Alles in allem ein gelungener Abend.

Meine Review zu dem Event. Besser später als nie würde ich sagen. Und auch wenn sie noch unvollständig ist, vielleicht kommen die zwei anderen Kämpfe noch hinzu (Je nachdem, ob ich genug Zeit und vor allem Bock habe ).

Flyweight bout
UFC Flyweight Championship
Demetrious Johnson (c) vs. Chris Cariaso
Johnson besiegte Cariaso via Submission (Kimura) nach 2:29 in der zweiten Runde.

Fight Review:

Es war wie zu erwarten. Johnson ließ Cariaso von Beginn an keine Chance und dominierte den Kampf nach Belieben. Um ehrlich zu sein war dieser Kampf das Lowlight der Main Card, obwohl es der Main Event war, denn es kam nie Spannung auf. Man konnte gut sehen, weshlab Cariaso eine Wettquote von 16:1 hatte. Wenn man übrigens 10 Euro auf Johnson gesetzt hätte, hätte man nur 11 Euro gewonnen. Cariaso war also ein noch größerer Außenseiter als es beispielsweise Joe Soto gegen T.J. Dillashaw war. Wie gesagt, man kann nicht viel über den Kampf schreiben, denn Johnson machte was er wollte. Sein Footwork und seine Pace waren wie immer großartig und seine Takedowngenauigkeit war auch wieder exzellent. Cariaso hat zwar im Kimura lange gekämpft, aber am Ende war es zu viel Druck und er musste aufgeben.
Johnson erinnert mich immer mehr an Anderson Silva, denn dieser war in seiner Primezeit auch unschlagbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Johnson den Titel in naher Zukunft verliert, nicht gegen Dodson, nicht gegen Formiga, nicht gegen Benavidez. Der Mann ist unschlagbar und für mich in den Top 3 der P4P Liste, wenn nicht sogar der erstplatzierte.

Wer kommt als nächstes?:

Johnson wird sich wohl erstmal eine Auszeit gönnen. Wie es die Kommentatoren schon so oft sagten, er ist der aktivste Champion der UFC und verdient diese Pause auf jeden Fall. Sein nächster Gegner könnte dann entweder Ian McCall werden oder John Dodson. Dodson ist für mich der einzige mit einer minimalen Chance, dafür müsste er DJ jedoch perfekt treffen. Einen anderen Weg gibt es nicht. Johnson ist der einzige Champ in der UFC neben Cain Velasquez, der für mich unschlagbar ist!
Cariaso wird wohl wieder einen Gegner bekommen, der außerhalb der Top 10 ist. Dieser Titelkampf kam einfach zu voreilig, aber was hätte die UFC auch machen können? Johnson hat bereits alle Contender geschlagen. Ein spannender Gegner wäre Brad Pickett, aber ich vermute, dass er auch etwas zu voreilig käme. Dann vielleicht doch eher Justin Scoggins.

Lightweight bout
Donald Cerrone vs. Eddie Alvarez
Cerrone besiegte Alvarez via Unanimous Decision (29-28, 29-28, 29-28).

Fight Review:

Es wurde ein Feuerwerk erwartet und die haben wir auch zusehen bekommen! Beide Kämpfer schenkten sich von Anfang an nichts und waren stets aggressiv. In der ersten Runde war Alvarez wie eigentlich schon zu erwarten der Dominator, da Cerrone bekanntlich ein Spätstarter ist, wie er auch schon gegen Jim Miller bewiesen hat. Die Kombination im Clinch war unfassbar von Alvarez! Das waren sicherlich an die 20 Schläge, die Cerrone da einstecken musste, aber er hielt sich auf den Beinen und konnte weitermachen. Zum Ende der Runde kam Cerrone dann langsam in den Kampf und konnte einige Leg Kicks landen. Trotzdem war dies eine deutliche Runde für den ehemaligen Bellator Champion!
In der zweiten Runde erwartete ich dann, dass Cerrone den Kampf beenden könne. Er landete sehr viele Kicks, Alvarez war bei weitem nicht mehr so schnell auf seinen Beinen und bekam immer mehr Tritte ab. Cerrone schien den Kampf ab der zweiten Runde zu dominieren, jedoch schaffte er es nicht Alvarez zu rocken. Trotzdem war dies eine ganz klare Runde für den Cowboy!
Die letzte Runde war dann also die Entscheidungsrunde. Cerrones Strategie war perfekt, denn durch seine harten Legkicks hatte Alvarez nicht mehr seine gewohnte Pace und damit konnte Cerrone mehr landen als sein Gegner. Zu Beginn der Runde schaffte Alvarez es jedoch Cerrone mit einer harten Rechten zu treffen und Cerrone schien für einen kurzen Moment etwas benebelt zu sein, aber er fing sich wieder. Cerrone attackierte weiterhin Alvarez Körper und Beine und auch wenn Alvarez viele einstecken konnte, waren die vielen Legkicks am Ende zu viel und er wurde gerockt. Cerrone lag dann die letzte Minute über Alvarez und konnte sich damit die Runde sichern. 29-28 geht absolut in Ordnung! Cerrone bewies also, dass er ein ernsthafter Title contender ist und Alvarez bewies, dass er auch mit den Großen der UFC mithalten kann. Die Niederlage schadet Alvarez meiner Meinung nach nicht allzu sehr, denn gegen den Donald Cerrone des Jahres 2014 kann man verlieren. Der Typ ist einfach nur Weltklasse drauf!

Wer kommt als nächstes?:

Jeder Fighter würde jetzt wohl auf einen Title Show warten, aber Cerrone gab sofort bekannt, dass er in diesem jahr noch einmal kämpfen wolle! Zum ersten Mal gewann Cerrone keinen Performance of the Night Award und dies hat ihn wahrscheinlich nicht so gefallen. Das Problem ist, dass der großteil der Contender entweder verletzt sind oder bereits für einen Kampf gebookt. Der realistischste Gegner für Cerrone wäre dann wohl Michael Johnson, denn er aber auch problemlos besiegen könnte. Danach hätte er seinen Title Shot wohl.
Alvarez wäre mit einem Sieg wohl sofort im Titelgeschehen. So muss er sich erst einmal von der Niederlage erholen und dann wiede rgegen einen Topguy kämpfen. Ein Kampf gegen Jim Miller wäre finde ich perfekt für Alvarez. Miller ist schlagbar und gleichzeitig ein Top 10 Fighter. Man muss Alvarez halt weiter pushen, da er einer der drei größten Stars im Lightweight ist. Der Traumkampf schlechthin ist weiterhin Melendez vs. Alvarez und des werden wir im nächsten Jahr auch hoffentlich zu sehen bekommen. Optimal wäre es dann natürlich wenn es um den Titel ginge.

Featherweight bout
Dustin Poirier vs. Conor McGregor
McGregor besiegte Poirier via TKO (Strikes) nach 1:46 in der ersten Runde.

Fight Review:

Ich kann leider nicht allzu viel über den Kampf sagen, denn er war schon sehr früh beendet. McGregor und Porier belauerten sich am Anfang, bis Poirier begann etwas aggressiver zu werden. Als er McGregor angreifen wollte, konterte er ihn gut aus und beendete Poiriers Ambitionen mit einem perfekten Schlag hinters Ohr. Anschließend konnte er Poirier mit etwas Ground and Pound endgültig finishen. Starke Performance von Conor!

Wer kommt als nächstes?:

Der Hype Train von Conor McGregor geht also weiter. Mit Poirier konnte er einen der besten Featherweights der Welt besiegen und dies auch noch in beeindruckender Manier. Für Conor wird es weiter hoch hinaus gehen. Falls ich Joe Silva wäre, würde ich ihm als nächstes den Verlierer des Title Contender Fights Frankie Edgar vs. Cub Swanson geben. Dies wäre dann sein nächster Big Fight und vielleicht sogar seine Chance sich einen Titelkampf zu erarbeiten. Ein Kampf gegen Swanson könnte auf jeden Fall spektakulär werden. Edgar Fights können gar nicht schlecht werden, weswegen diese Option auf jeden Fall eine sehr gute für die Fans und für die Fighter wäre!
Für Poirier ging es nach diesem Fight in den Rankings etwas bergab. Er bräuchte jetzt wohl einen Gegner, der schlagbar ist, der jedoch in guter Form ist. Ich würde Poirier ein Rematch geben, nämlich gegen Max Holloway! Holloway gewann in diesem Jahr bereits vier Kämpfe und hat sich seit ihrem letzten Aufeinandertreffen stark weiterentwickelt. Außerdem könnte man bei dieser Ansetzung sehen, ob Holloway tatsächlich mal in die Top 10 der Rankings kommen könnte, oder er doch eher ein Mann für die Top 15- Top 20 Regionen sein wird.

Schließe mich [MENTION=10607]The best in the world[/MENTION] an ... lieber spät, als nie!

Vorwort

Auch wenn der Jones vs. Cormier Hauptkampf leider abgesagt werden musste, bot die Fightcard dennoch zahlreiche interessante Ansetzungen, sodass ich mich auf diese Veranstaltung enorm freute. Neben den 5 Main Card Kämpfen habe ich mir zusätzlich noch den Prelim Hauptkampf zwischen Cruz und Mizugaki gegönnt. Wollen wir nun mal schauen, ob diese Kämpfe meine großen Erwartungen erfüllen konnten.

Bantamweight bout
Dominick Cruz vs. Takeya Mizugaki
Cruz besiegte Mizugaki via TKO (Punches) nach 1:01 in der ersten Runde.

Ich muss ja zugeben, dass ich früher nie ein Fan von Cruz war. Ich fand seinen Kampfstil langweilig und kritisierte zudem immer die ausbleibenden vorzeitigen Siege bei seinen Auftritten. Nun kehrte er aber nach fast 3 Jahren Pause zurück und präsentierte sich als ein neugeborener Kämpfer. Ich habe ihn gar nicht mehr wiedererkannt, denn diese Aggressivität, die er hier von Beginn an an den Tag legte, habe ich von ihm vorher noch nie gesehen. Sein Gegner Mizugaki ist bei weitem kein schlechter Kämpfer, aber er war hier absolut chancenlos. Cruz hat ihn einfach überrannt. Im Stand brachte Cruz Mizugaki gleich mal mit seiner schnellen Beinarbeit aus dem Konzept, dann landete er einen krachenden Takedown und setzte sofort mit Ground & Pound nach, was dann auch schon zum Abbruch führte. Gerade mal eine Minute hat der Fight gedauert. Das war definitiv ein Statement! Und ich finde es auch völlig ok, dass Cruz nun als ehemaliger Champion sofort wieder eine Titelchance bekommt, denn diese Leistung hat gezeigt, dass er sogar noch besser, als vor seiner Pause ist. Das Team Alpha Male sollte gewarnt sein.

Women's Bantamweight bout
Cat Zingano vs. Amanda Nunes
Zingano besiegte Nunes via TKO (Elbows & Punches) nach 1:21 in der dritten Runde.

Zingano sah ich hier als große Favoritin, jedoch stellte sich die Frage, ob sie nach einer so langen Pause auch wieder ganz die alte sein würde. In der ersten Runde hatte sie tatsächlich zunächst Probleme. Nunes landete gleich zu Beginn einen Takedown und bearbeitete sie mit hartem Ground & Pound. Zingano verteidigte sich hier nicht gut und versuchte lediglich mit Aufgabegriffen zu kontern. Die Schläge nahm sie allerdings ungeschützt, was ihr sichtlich Probleme bereitete. Nunes machte dann aber beim Ansatz eines eigenen Aufgabegriffes einen Fehler, den Zingano zum Konter nutzen konnte. Nun war Zingano in der Top Position, jedoch nutzte sie die Position eher für eine kurze Pause, als für weitere Attacken. Nunes kam sehr leicht zurück auf die Beine. Dort setzte Zingano aber einen Thai Clinch an und hämmerte Nunes mit einem klasse Front Rolling Takedown zu Boden. Wrestling Fans dürften auch einfach an einen DDT gedacht haben. Leider war die Runde vorbei, sodass Zingano den Takedown nicht ausnutzen konnte. Zwar kam sie zum Rundenende gut zurück, aber dennoch geht die Runde mit 10-9 an Nunes, die weite Strecken der Runde dominierte. In der zweiten Runde wurde Zingano dann immer besser und dominanter. Sie landete direkt einen Takedown und hatte den Fight so unter Kontrolle. Nunes konnte nur noch wenige eigene Attacken landen. Das war eine klare 10-9 Runde für Zingano, jedoch mit viel Leerlauf. In der dritten Runde setzte Zingano gleich zu Beginn wieder den Thai Clinch an und landete erneut einen Front Rolling Takedown. Zingano wirkte konditionell einfach stärker. Nunes hatte wohl zu Beginn des Kampfes schon ihr ganzes Pulver verschossen. Am Boden setzte Zingano mit hartem Ground & Pound nach und sicherte sich so den Sieg. Nun dürfte endlich ihr verdienter Kampf gegen Ronda Rousey folgen. Sie ist definitiv noch die alte und auch definitiv eine Gefahr für Rousey.

Middleweight bout
Tim Kennedy vs. Yoel Romero
Romero besiegte Kennedy via TKO (Punches) nach 0:58 in der dritten Runde.

Wie bereits im Roundtable erwähnt, interessierte mich dieser Kampf nicht so richtig. Dennoch war es einer, über den man in allen Jahresrückblicken sprechen dürfte. In der ersten Runde passierte nicht wirklich viel. Beide schlugen nicht sonderlich oft und landeten fast gar keine richtigen Treffer. Insgesamt eine schwer zu wertende Runde, aber ich gebe sie mit 10-9 an Romero, da er einfach häufiger schlug. Die zweite Runde begann ähnlich. Romero war im Stand etwas besser. Dann landete er noch einen Takedown, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Kennedy kam ohne Schaden wieder auf die Beine und brachte Romero kurz vor Rundenende mit einer klasse Uppercut Kombination ins Taumeln. Er wurde nur durch den Gong gerettet. Dadurch werte ich diese Runde mit 10-9 für Kennedy. Und dann kam der große Skandal. Romero stand einfach nicht auf, obwohl die dritte Runde beginnen sollte. Für mich hätte der Ringrichtiger den Kampf hier einfach abbrechen müssen. Wer nach dem Ende der Pause nicht vom Stuhl aufsteht, hat verloren. So lautet die Regel. Dass der Ringrichter das aber alles so hat laufen lassen, war meiner Meinung nach falsch. Natürlich kann man die Ausrede bringen, dass die Ecke von Romero das ganze nicht richtig verstanden hat, oder, dass der Ringarzt zu viel Vaseline auf Romero's Cut gemacht hat, aber dennoch war diese verlängerte Pause einfach unfair für Kennedy, der Romero sonst sicher schnell ausgeknockt hätte, denn Romero war noch absolut fertig. So kam es in der dritten Runde jedoch völlig anders. Romero feierte eine Rückkehr aus dem Nichts und knockte Kennedy überraschend aus. Es ist wirklich dumm gelaufen. Romero machte sich mit seinem Interview nach dem Kampf auch nicht beliebter. Reine Häuchlerei! Ich hoffe, dass es zum Rückkampf kommt, denn aus dieser Geschichte kann man definitiv Kapital schlagen. Außerdem gibt es in dieser Situation nach aktuellem Stand nur Verlierer.

Featherweight bout
Dustin Poirier vs. Conor McGregor
McGregor besiegte Poirier via TKO (Strikes) nach 1:46 in der ersten Runde.

Allein schon der Jubel bei der Einblendung des Kampfes war Gänsehaut pur. Die vielen irischen Fans haben richtig Stimmung gemacht und das "Big Fight Feeling" rund um diesen Kampf noch weiter verstärkt. Beide Kämpfer waren ziemlich heiß auf diesen Kampf, was nach diesem großen Aufbau aber auch kein Wunder mehr war. Beide Kämpfer wussten, das ist hier eine große Chance für mich. Daher gingen beide auch sehr aggressiv in den Kampf. McGregor versuchte sofort mit einigen Side und Spin Kicks die Kontrolle über den Kampf zu erlangen, während Poirier immer wieder mit Schlägen auf den Inside Fight ging. Insgesamt machte McGregor aber den sichereren Eindruck auf mich. Fast schon in Anderson Silva Manier ließ er dann die Deckung fallen und verhöhnte seinen Gegner. Poirier wollte das nicht zulassen und attackieren, aber McGregor traf ihn mit einem Schlag hinter dem Ohr und knockte Poirier damit aus. Nach diesem Kampf dürfte definitiv ein neuer Star geboren sein, denn McGregor kann nicht nur große Töne spucken, sondern auch Taten folgen lassen. Großartige Leistung! Im Interview nach dem Kampf hat er nun den Titelkampf gefordert. Normalerweise fehlt ihm noch ein Sieg bis zum Titelkampf, aber McGregor ist aktuell so heiß, dass man dies nutzen sollte. Ein Titelkampf um die Federgewichtskrone in einem irischen Fussballstadion wäre wirklich megamäßig. Daher sollte man den Hype rund um McGregor nicht auf's Spiel setzen und den Titelkampf lieber früher, als später bringen. Für die UFC wäre dieser Kampf sicher ein absoluter Kassenschlager.

Lightweight bout
Donald Cerrone vs. Eddie Alvarez
Cerrone besiegte Alvarez via Unanimous Decision (29-28, 29-28, 29-28).

Alvarez feierte hier sein UFC Debüt und musste sich gleich mal einem Top Mann stellen. Viele andere gute Kämpfer, die von außerhalb in die UFC kamen, hatten bei ihrem Debüt Probleme. Auch bei Alvarez sah ich dieses Problem, denn mit Cerrone hatte er definitiv keine Pflaume als Gegner. In der ersten Runde arbeitete Cerrone hauptsächlich mit Kicks, während Alvarez auf sein Boxen setzte. Cerrone machte jedoch mehrfach den Fehler auf den Inside Fight zu gehen, was Alvarez nutzte und im Clinch ein Dutzend Treffer landete. Cerrone war zwar kurz angeschlagen, konnte sich aber wieder fangen. Dennoch geht diese Runde natürlich klar mit 10-9 an Alvarez. In der zweiten Runde kam Cerrone dann besser in den Kampf hinein. Vor allem seine Leg Kicks saßen, wodurch Alvarez bei weitem nicht mehr so schnell und beweglich war wie noch in Runde 1. Auch die Körpertreffer von Cerrone richteten nun mehr Schaden an. Alvarez landete nur noch wenige wirklich gute Treffer. Somit ist das hier eine klare 10-9 Runde für Cerrone. In der dritten Runde hatte Alvarez dann wieder den besseren Start. Er konnte Cerrone kurz ins Taumeln bringen, aber dieser konterte celver mit Leg Kicks und Kniestößen, wodurch Alvarez seine Attacke abbrechen musste. Durch die Kniestöße geriet dann sogar Alvarez ins Wanken. Die harten Leg Kicks sorgten zudem dafür, dass Alvarez nur noch auf sehr wackeligen Knien stand und bald schon zu Boden ging, nachdem Cerrone noch weitere Leg Kicks nachsetzte. Cerrone ging jedoch nicht auf den Kampfabbruch, sondern brachte den Kampf über die Runden nach Hause und siegte dort völlig verdient mit 29-28, denn auch Runde 3 muss man mit 10-9 für Cerrone werten. Da bin ich ganz klar auf Seiten der Punktrichter. Alvarez hatte also tatsächlich in seinem Debüt Probleme wie schon andere UFC Neulinge vor ihm. Allerdings muss man auch anmerken, dass Cerrone in der Form seines Lebens ist. Nach dieser Leistung sollte er nur noch einen Sieg vom Titelkampf entfernt sein. Und wenn er weiterhin Leistungen auf diesem Niveau abrufen kann, dann ist auch der Titel drin. Mein Kampf des Abends!

Flyweight bout
UFC Flyweight Championship
Demetrious Johnson (c) vs. Chris Cariaso
Johnson besiegte Cariaso via Submission (Kimura) nach 2:29 in der zweiten Runde.

Alles andere als ein Johnson Sieg wäre für mich hier eine große Überraschung gewesen. Die Frage war bei mir nicht, ob, sondern wann und wie, Johnson Cariaso besiegen würde. Wenn man den gesamten Kampf nimmt, dann konnte Cariaso auch keine wirklichen Aktionen landen. Er versuchte zwar ab und an mal aggressiv zu werden und nach vorn zu gehen, aber Johnson wich mit seiner blitzschnellen Beinarbeit problemlos aus. In der ersten Runde landete Johnson außerdem noch einen Takedown und dominierte Cariaso fast die gesamte Runde über am Boden. Erst in der Schlussminute kam Cariaso wieder hoch, aber auch im Stand war Johnson deutlich überlegen. Zum Rundenende konnte Johnson Cariaso sogar ins Taumeln bringen, doch der Gong rettete den Herausforderer. Natürlich eine ganz klare 10-9 Runde für Johnson. In der zweiten Runde sahen wir ein ähnliches Bild. Johnson hatte alles unter Kontrolle. Durch einen Ausrutscher von Cariaso kam Johnson erneut in die Top Position am Boden und bearbeitete Cariaso mit hartem Ground & Pound. Aus der Side Control heraus setzte er dann den Kimura an, der zum Kampfabbruch führte. Eine überzeugende Leistung von Johnson, der seinen Status als König der Pound for Pound Rangliste untermauerte. Cariaso war wie erwartet in allen Bereichen absolut chancenlos.

Fazit

Unter'm Strich ein herausragender PPV. Alle Kämpfe, die ich gesehen habe, waren absolut sehenswert und individuell einzigartig. Zwar fehlte ein echter Kandidat auf den Kampf des Jahres, aber die Veranstaltung als großes Ganzes war wirklich klasse. Natürlich halfen dabei auch die zahlreichen irischen Fans, die ordentlich für Stimmung sorgten. Außerdem stellte es etliche Weichen für die Zukunft. So hat man mit Cruz und Zingano gleich zwei neue Titelherausforderer gefunden und mit McGregor den aktuell vielleicht heißesten UFC Kämpfer weiter aufgebaut. Zudem bietet die Kontroverse rund um den Kennedy-Romero Kampf Potenzial für einen heißerwarteten Rückkampf. Cerrone dürfte nach diesem Sieg auch nicht mehr weit von einer Titelchance entfernt sein und Johnson bleibt definitiv der beste Pound for Pound Kämpfer im MMA Sport. Besser hätte es für die UFC in diesem Sinne nicht laufen können. Also, wenn ihr euch in diesem Jahr eine MMA Veranstaltung anschauen wollt, dann schaut verdammt nochmal dieses hier. Mein Kandidat für die Veranstaltung des Jahres!