UFC Fight Night 58: Machida vs. Dollaway Ergebnisse aus Barueri, Brazil (20.12.2014)

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Daten

Datum: 20. Dezember 2014
Austragungsort: Barueri, Brazil
Halle: Ginásio José Corrêa

Poster

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Main Card (FOX Sports 1)

Middleweight bout
Lyoto Machida vs. C.B. Dollaway
Machida besiegte Dolloway via TKO (Body Kick & Punches) nach 1:02 in der ersten Runde.

Bantamweight bout
Renan Barão vs. Mitch Gagnon
Barão besiegte Gagnon via Submission (Arm Triangle Choke) nach 3:53 in der dritten Runde.

Light Heavyweight bout
Antônio Carlos Júnior vs. Patrick Cummins
Cummins besiegte Carlos Junior via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).

Lightweight bout
Elias Silvério vs. Rashid Magomedov
Magomedov besiegte Silverio via TKO (Punches) nach 4:57 in der dritten Runde.

Welterweight bout
Erick Silva vs. Mike Rhodes
Silva besiegte Rhodes via Technical Submission (Arm Triangle Choke) nach 1:15 in der ersten Runde.

Middleweight bout
Daniel Sarafian vs. Antônio dos Santos Jr.
Sarafian besiegte dos Santos Jr. via TKO (Finger Injury) nach 1:01 in der zweiten Runde.

Preliminary Card (FOX Sports 1)

Light Heavyweight bout
Marcos Rogério de Lima vs. Igor Pokrajac
De Lima besiegte Pokrajac via TKO (Punches) nach 1:59 in der ersten Runde.

Featherweight bout
Tom Niinimäki vs. Renato Carneiro
Carneiro besiegte Niinimäki via Submission (Rear Naked Choke) nach 3:30 in der zweiten Runde.

Featherweight bout
Darren Elkins vs. Hacran Dias
Dias besiegte Elkins via Unanimous Decision (29-28, 29-28, 30-27).

Bantamweight bout
Leandro Issa vs. Yuta Sasaki
Issa besiegte Sasaki via Submission (Neck Crank) nach 4:13 in der zweiten Runde.

Preliminary Card (UFC Fight Pass)

Welterweight bout
Márcio Alexandre Jr. vs. Tim Means
Means besiegte Alexandre Jr. via Split Decision (29-28, 28-29, 29-28).

Middleweight bout
Vitor Miranda vs. Jake Collier
Miranda besiegte Collier via TKO (Head Kick & Punches) nach 4:59 in der ersten Runde.

 
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CB Dollaways Haken-Jab-KratzamOhr-Schläge sind ja der Burner. Noch nie so'ne komische Vorhand gesehen :D Er teilt sich jetzt mit Matt Riddle offiziell das schlechteste Striking der UFC. Kraft hat er, auch athletisch ist er. Aber in Sachen Technik wurde er gefuttert. Dass man gegen Machida in Bewegung sein muss, wissen wir nicht erst seit gestern. Wenn man dann unglücklich einen Headkick verteidigt, weil die Auslage sich verändert hat, ohne es zu merken.... ja was soll man da sagen, außer dass es mal wieder ein Mismatch war und dies nicht mal verwunderlich ist. Die Reaktion auf den o.g. unglück geblockten Kick war doch sehr ungewöhnlich. Stehen bleiben!! HALLO? Der Rest ist Geschichte. Einer dieser wenigen Momente im MMA, wo die Kombination aus Schmerz und Verwirrung den Willen geknackt haben. CB ist quasi sowohl technisch als auch mental zerbrochen. Wie gesagt, technisch ist er echt nicht für Jabs gemacht. Dicker Qualitätsunterschied.

Ja, da hat sich Gagnon den Sieg selber verbaut. Aber wenigstens scheint Barao wieder gemerkt zu haben, wer er ist. Gegen Kickbox-Wunderkind Dillashaw, der im Gym die heftigsten Leute weghaut, muss man halt darauf bauen, das eigene Striking nur dafür zu benutzen, den Kampf auf den Boden zu bekommen. Gagnon hatte offensiv eine ähnliche Schlagabfolge wie Ben Henderson an den Tag gelegt, mit sehr kurzen Haken. Taktisch hat er das gut ausgewählt, Barao ist aus Distanz stärker. Dass er dann einen sauberen Punch abgekriegt hat, war sein großes Pech und für ihn der Grund, nur noch zu stallen. In der Hinsicht hat er in den ersten beiden Runden auch alles richtig gemacht, indem er dabei die eigenen Beine bzw. Hüfte sehr weit von Barao weg stemmte. Barao hat diese Fähigkeit, aus dem Sitout zu agieren. Den MUSS man festnageln und dabei die Chance rauben, nen Grib zu kriegen. Barao versuchte auch erst sehr spät runter zu gehen, suchte den Kniestand. Hätte er vielleicht früher machen sollen, seine Ausdauer hat massiv gelitten.

Dass Barao die dritte irgendwie gewinnen musste, war nach dieser ausdauernden und uneffizienten zweiten Runde klar. Aber zunächst sah es nicht danach aus. Die Ausdauer war nicht da, als dass man den Kampf irgendwie kreiieren könnte. Nein, erst musste Gagnon sich sein eigenes Grab schaufeln :D Die Ausführung des Triangles war pervers. Erstens denkt man bei Barao immer, er könne seine Wirbelsäule und 10° mehr krümmen als alle anderen und zweitens hält er sich immer die Option offen zu mounten, bevor er durchzieht, man sieht echt, wie schwer es ist, seine Bewegungen von unten drunter mitzubekommen. Ob der Sieg jetzt unverdient war, ist so ne Frage für sich. Ich gönne es ihm, aber drauf ausruhen sollte er sich nicht.

Den Rest hab ich mir (noch) nicht gesmackt.
 
Vorwort

Die Fightcard war ganz solide, wenn auch nichts weltbewegendes. UFC Fight Nights sind halt mitlerweile so, dass lediglich die beiden Main Events wirklich interessant besetzt sind. Ansonsten sind es größtenteils Aufbaukämpfe für junge Talente oder aber Veteranen. Dennoch haben Events in Brasilien aufgrund der Crowd immer einen besonderen Touch, sodass ich mich letztendlich doch dazu entschieden habe, mir das Ding voll und ganz zu geben.

Middleweight bout
Vitor Miranda vs. Jake Collier
Miranda besiegte Collier via TKO (Head Kick & Punches) nach 4:59 in der ersten Runde.


Auch wenn Miranda mein Favorit war, fand Collier besser in den Fight. Er war im Stand mit seiner Reichweite sehr vielseitig und gab Miranda keine Pausen. Zwischendurch setzte er dann auch immer sein Wrestling ein, sodass Miranda gar keinen richtigen Rhythmus aufbauen konnte. Dieser kam lediglich mit Power Kicks durch. Ähnlich sah es auch am Boden aus. Dort setzte er im Grappling kaum auf Technik, sondern versuchte sich einfach rauszupowern. Das gelang ihm aber wiederum ziemlich gut, dürfte jedoch auch eine Menge Kraft gekostet haben. Naja, wie gesagt, bis zu diesem Zeitpunkt fand ich Collier überzeugender, da er sauberer und cleverer arbeitete. Joa, und dann kam das Finish out of nowhere für Miranda. Schönes Comeback von ihm mit einem klasse Power Head Kick. Das ist halt das Problem dieser Power Fighter. Sie können technisch unterlegen sein, aber wenn der Gegner einmal nicht aufpasst, dann liegt er auch schon auf den Brettern. Nur dürfte Miranda mit dieser Strategie gegen bessere Gegner Probleme bekommen, denn Collier hatte ihn schon gut unter Kontrolle und den zähle ich nicht unbedingt zur Weltspitze.

Welterweight bout
Márcio Alexandre Jr. vs. Tim Means
Means besiegte Alexandre Jr. via Split Decision (29-28, 28-29, 29-28).


Fights wie dieser sind doch für Hobbyjudges wie mich ein Traum. Er war wirklich ziemlich eng, aber wenn man ihn in der Nachbetrachtung nochmal anschaut, dann werden doch einige Aspekte deutlich, warum Means zurecht gewonnen hat. In der ersten Runde sahen wir einen schönen Schlagabtausch zwischen den beiden, der recht ausgeglichen war. Means pushte immer nach vorne und Alexandre Jr. legte den Rückwärtsgang mit Counter Striking ein. Und da kommt dann die Aggressivität ins Spiel, die dann auch Leuten, wie Lyoto Machida desöfteren mal zum Verhängnis wird. Wenn beide gleich viel landen, dann gewinnt der, der aggressiver zu Werke ging. Und das war hier definitiv Means. Daher 10-9 Means. In der zweiten Runde sahen wir ein ähnliches Bild, bis zu dem fragwürdigen Kniestoß. Sehr enge Kiste, aber für mich war er sauber und hätte dann wohl den Sieg gebracht. Da der Referee diesen aber als illegal einstufte, darf man ihn nicht werten. Danach landete dann Alexandre Jr. einen Knockdown und dominierte die Runde. Means versuchte zwar weiterhin aggressiv zu sein, aber Alexandre Jr. konnte ihn jetzt mehrfach gut auskontern. Auch am Boden sah Means hier kein Land. Daher geht Runde 2 mit 10-9 an Alexandre Jr. Bleibt noch die dritte und entscheidene Runde. Means pushte weiterhin nach vorn und war konditionell stärker. Alexandre Jr. machte immer weniger und arbeitete wirklich nur noch mit Counter Punches. Die Schlusssequenz sollte dann alle Fragen über diese Runde aus dem Weg geräumt haben. Klare 10-9 Runde für Means. Daher geht die 29-28 Decision für Means auch völlig in Ordnung. Richtig entschieden von den Punktrichtern. Er hätte den Fight in der zweiten Runde ja sowieso schon gewonnen. Insgesamt also völlig verdient.

Bantamweight bout
Leandro Issa vs. Yuta Sasaki
Issa besiegte Sasaki via Submission (Neck Crank) nach 4:13 in der zweiten Runde.


Starker Auftritt von Issa! Er ging richtig aggressiv zur Sache und pushte von Anfang an nach vorne. Gerade sein Stand Up gefiel mir richtig gut. Da hat er sich auf jeden Fall verbessert, wobei Sasaki dort auch deutliche Schwächen aufzeigte. Am Boden verlief das ganze dann schon etwas ausgeglichener. Sasaki's Grappling war richtig gut und hielt dem von Issa stand, der aber trotzdem weiterhin die Zügel in der Hand hatte. Dass die erste Runde dadurch mit 10-9 an Issa ging, dürfte außer Frage stehen. Nach der Pause ging es ähnlich weiter. Issa war im Stand sehr dominant und mixte immer wieder ein paar Grapplingaktionen in das Striking ein. Das war ein guter Game Plan, nur war Sasaki im Grappling trotz seiner Unterlegenheit weiterhin gefährlich, da er mehrfach versuchte, Submissions durchzubringen. Im Stand hätte Issa dieses Risiko nicht gehabt, weil Sasaki im Stand wirklich ungefährlich war und dort vielleicht noch leichter zu finishen gewesen wäre. Vielleicht war es aber auch eine Demonstration von Stärke, dass er ihn Letztendlich am Boden mürbe machte und zur Aufgabe zwang. Insgesamt ein bärenstarker Auftritt von Issa, der von mal zu mal besser wird.

Featherweight bout
Darren Elkins vs. Hacran Dias
Dias besiegte Elkins via Unanimous Decision (29-28, 29-28, 30-27).


Wie zur Hölle kann es sein, dass Dias nicht in den UFC Rankings steht? Elkins ist ein solides Featherweight, aber Dias hat ihn richtig auseinandergenommen. Das war sehr einseitig, sodass ich ein 29-28 von den Judges nicht wirklich nachvollziehen kann. Für mich hat Dias klar jede Runde gewonnen, sodass ich auch eher 30-27 sagen würde. Dias war einfach eine klasse besser. Zunächst dominierte er ihn zu Beginn jeder Runde im Stand mit einem vielseitigen Striking, bevor er dann den Fight runter nahm und Elkins am Boden mit Ground & Pound den Rest gab. Zu keinem Zeitpunkt konnte Elkins seinen Stil kämpfen, sondern sich stets gegen Dias verteidigen, der sich mit dieser Performance definitiv wieder in die Top 15 gekämpft hat. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, ein Top 10 Gegner muss her. Charles Oliveira hat doch zuletzt einen großen Sprung gemacht. Das wäre eine interessante Ansetzung, da Oliveira vor allem am Boden eine Gefahr für Dias werden könnte.

Featherweight bout
Tom Niinimäki vs. Renato Carneiro
Carneiro besiegte Niinimäki via Submission (Rear Naked Choke) nach 3:30 in der zweiten Runde.


Dafür, dass Carneiro kurzfristig eingesprungen ist, bot er wirklich eine klasse Leistung. Niinimäki gilt als ein guter Striker, allerdings hatte ihn Carneiro über weite Strecken des Fights absolut unter Kontrolle. Carneiro arbeitete mit einer guten Distanz und griff gezielt an. Immer, wenn er attackierte, traf er auch. Niinimäki schlug häufiger ins Leere bzw. wurde geblockt. Daher ging die erste Runde auch mit 10-9 an Carneiro. In der zweiten Runde brachte Carneiro dann auch mehr Power ins Spiel und wurde in seinen Attacken konkreter. Niinimäki nahm das wahr und versuchte dem entgegenzuwirken, aber Carneiro's Striking war einfach sauberer und besser, sodass wenig später der Niederschlag folgte. Am Boden zeigte Carneiro dann, dass sein Grappling ebenfalls nicht schlecht ist, wobei Niinimäki natürlich auch schon ziemlich angeschlagen war. Alles in allem dennoch ein herausragender Auftritt von Carneiro, vor allem im Striking.

Light Heavyweight bout
Marcos Rogério de Lima vs. Igor Pokrajac
Rogério de Lima besiegte Pokrajac via TKO (Punches) nach 1:59 in der ersten Runde.


Aiaiai, da hat de Lima ja einen fiesen Game Plan ausgearbeitet, falls es so beabsichtigt war. Zuerst Pokrajac mit dem Clinch am Käfig ungeduldig machen und dann bei unüberlegten Attacken von Pokrajac kontern. Das hat perfekt geklappt, wobei Pokrajac auch einfach zu ungestüm zur Sache ging. Er attackierte sehr unüberlegt und ließ de Lima viel Raum, um seine Punches zu setzen, die definitiv kraftvoll waren und den Fight finishen konnten. Über die Stoppage muss man finde ich nicht diskutieren, auch wenn es Pokrajac tat, aber für mich war er KO. Guter Sieg für de Lima. Sollte Antônio Carlos Júnior nicht ins Middleweight wechseln, dann könnte ich mir gut ein Rematch zwischen den beiden vorstellen.

Middleweight bout
Daniel Sarafian vs. Antônio dos Santos Jr.
Sarafian besiegte dos Santos Jr. via TKO (Injury) nach 1:01 in der zweiten Runde.


Guter Opener mit einem sehr unglücklichen Finish! Beide Fighter gingen von Anfang an sehr aggressiv und offensiv zur Sache. Nahezu jeder Punch war ein Power Strike, der auch ein Finish hätte herbeiführen können. Beide trafen mehrfach gut, aber den signifikantesten Treffer der ersten Runde landete dos Santos Jr. mit dem Knockdown. Dieser war allerdings kein kritischer Knockdown, da Sarafian ohne weiteren Schaden zurück auf die Beine kommen konnte. Dennoch wäre das mein Argument für eine 10-9 dos Santos Jr. Wertung gewesen, weil es ansonsten sehr ausgeglichen war und keiner größere Vorteile hatte. In der zweiten Runde ging es temporeich weiter. Beide Fighter hatten ein gutes Footwork und hielten das Tempo bis zu diesem Zeitpunkt auch überraschend gut durch. Dass der Fight dann so ein unglückliches Ende nimmt, ist natürlich blöd gelaufen, aber bei den Power Strikes beider war es irgendwie klar, dass etwas zu Bruch gehen müsste. Schade, dass dos Santos Jr. dann sofort abwinkte, denn vielleicht hätte er ja noch irgendwie weitermachen können. Er wollte ja sogar noch, aber durch das Abwinken ging die Stoppage da in Ordnung. Das ist sehr unglücklich gelaufen, da er den Punch eigentlich gut blockte, nur war die Power leider zu groß. Ich würde mir daher schon irgendwie ein Rematch wünschen, da es ein sehr unterhaltsamer und ausgeglichener Kampf war. Gute Besserung an dos Santos Jr., der Finger sah echt mies aus.

Welterweight bout
Erick Silva vs. Mike Rhodes
Silva besiegte Rhodes via Technical Submission (Arm Triangle Choke) nach 1:15 in der ersten Runde.


Ich liebe Erick Silva! Nachdem sein Hype Train vor ein paar Jahren gestoppt wurde, ist er deutlich mehr zum Diego Sanchez konvertiert. Mitlerweile ähneln sich ihre Kampfstile enorm. Beide setzen nicht mehr sonderlich viel auf Technik und Taktik, sondern gehen raus und suchen sofort das Finish. Silva hat Rhodes hier einfach überrannt und ihn dann mit einer überraschend sauberen Technik zur Aufgabe gezwungen. Ich fand Rhodes am Boden eigentlich immer ganz solide, aber hier sah er echt nicht gut aus. Zuerst konnte er den Takedown nicht stoppen und dann ließ er auch noch sehr einfach die Transition zu. Da hat er es Silva sehr einfach gemacht, aber der ging auch aggressiv auf die Transition und dann auf die Submission. Sieg geht so schon in Ordnung, nur sehe ich Silva dennoch nicht in der Weltelite. Mal sehen, was nun kommt, ich fände das oben angesprochene Slugfest zwischen ihm und Sanchez sehr interessant.

Lightweight bout
Elias Silvério vs. Rashid Magomedov
Magomedov besiegte Silverio via TKO (Punches) nach 4:57 in der dritten Runde.


Dieser Fight hat mal wieder bewiesen, wie stark die Lightweight Division in der Breite besetzt ist. Wir sahen hier einen extrem hochklassigen Stand Up Fight zwischen zwei Fightern, die nicht mal in der Nähe der Top 15 sind. Beide arbeiteten super sauber und sehr vielseitig. Vor allem Magomedov gefiel mir hier richtig gut. Er konnte sich unter'm Strich über die drei Runden hinweg die Vorteile sichern und den Fight am Ende dann auch verdient finishen. Silvério hielt zwar gut mit, aber sobald es dann ernst wurde, suchte er den Clinch und meidete den offenen Schlagabtausch, bis sich die Situation wieder beruhigt hatte. Damit zeigte er dann doch, dass er dem Striking von Magomedov nicht ganz gewachsen war. Somit hatte ich Magomedov auf meinem Punktrichterzettel eh mit 30-27 vorn, aber das Finish lässt natürlich sowieso keine Fragen offen. Starker Auftritt von Magomedov, der sich langsam aber sicher in Richtung der Top 15 vorkämpft.

Light Heavyweight bout
Antônio Carlos Júnior vs. Patrick Cummins
Cummins besiegte Carlos Junior via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).


Nachdem wir zuvor einen tollen Stand Up Fight sahen, bekamen wir hier ein spannendes Grappling Match geboten. Dabei nahm es der Wrestler Cummins mit dem BJJ Artisten Carlos Jr. auf. Natürlich war das hier nicht ganz so spektakulär, wie der Fight zuvor, aber technisch trotzdem sehr interessant. Cummins landete in jeder Runde sehr schnell den Takedown und zwang Carlos Jr. in die Guard Position. Dort dominierte er ihn recht gut, wobei sich Carlos Jr. für einen Black Belt auch nicht perfekt verteidigte. Er ließ öfters zu einfach die Transition zu, sodass Cummins in die Positionen für Ground & Pound kam. Carlos Jr. wurde nur dann gefährlich, wenn er mal vom Rücken aus eine Submission ansetzen konnte, aber mehr war nicht drin, da Cummins auch sehr aufmerksam und intelligent agierte. Und so nahm Cummins eine klare 30-27 Decision mit, bei der ich absolut mitgehe. Carlos Jr. hat bzw. konnte nichts machen, was einen Rundengewinn rechtfertigen würde. Für Carlos Jr. wäre es besser, wenn er ins Middleweight wechseln würde, da er dann nicht mehr das Problem mit den schweren Wrestlern hat, die ihn wie Cummins dominieren. Da ist es dann etwas ausgeglichener und er könnte sein BJJ besser einsetzen. Cummins hat mich hier echt überzeugt, allerdings befürchte ich, dass sein Striking nicht ausreichend sein wird, um weiter oben mitzumischen. Wer gegen einen BJJ Fighter bewusst den Stand meidet, der kann nicht sonderlich gut sein.

Bantamweight bout
Renan Barão vs. Mitch Gagnon
Barão besiegte Gagnon via Submission (Arm Triangle Choke) nach 3:53 in der dritten Runde.


Meine Güte! Das war der Barão, der mal als bester Pound for Pound Fighter der Welt gerankt wurde. Wirklich eine großartige Performance vom Ex-Champion. Mit Gagnon hatte er einen ekeligen und gleichzeitig stilistisch interessanten Gegner, der den gesamten Fight über aggressiv zu Werke ging und immer in Barão's Gesicht war. Barão hatte keine Pausen, da Gagnon stets Druck ausübte und mit Punches attackierte. Und trotzdem war es Barão, der die signifikanten Treffer landen konnte. Gagnon's Punches wurden meistens von Barão geblockt oder direkt gekontert. Genau das schaffte Barão damals gegen T.J. Dillashaw nicht. Dort outboxte ihn Dillashaw, hier war es Barão, der Gagnon auseinandernahm. Das verbesserte Striking stimmt mich schon mal richtig positiv für ein Rematch gegen Dillashaw, weil das der Hauptgrund für den Titelwechsel war. Im Striking lagen Barão's Probleme. Dass er im Grappling hingegen überragend ist, wissen wir ja eh und sahen es hier auch wieder, denn immer, wenn Gagnon in den Clinch ging, dauerte es nicht lange, bis Barão die Kontrolle hatte oder aber der Clinch gelöst war. Auch das Finish in der dritten Runde unterstreicht nochmal das tolle Grappling von Barão. Zunächst dieser super Takedown, dann die schnelle Transition und dann sofort die Submission. Das ist einfach Weltklasse und nur ganz schwer zu verteidigen. Schöner Aufbaukampf für Barão, der mit Gagnon einen Gegner hatte, bei dem er seine Verbesserungen gut deutlich machen konnte. Jetzt bin ich noch gehypter auf das Dillashaw vs. Barao Rematch.

Middleweight bout
Lyoto Machida vs. C.B. Dollaway
Machida besiegte Dolloway via TKO (Body Kick & Punches) nach 1:02 in der ersten Runde.


Dollaway versuchte sofort den Game Plan von Chris Weidman zu kopieren. Machida ist dann stark, wenn er das Tempo des Fights bestimmen kann und den Gegner stets auf Distanz halten kann, um dann mit seinem Counter Striking zu punkten. Weidman ging im Kampf gegen Machida allerdings sehr aggressiv nach vorn und ließ Machida keine Zeit, um die Kontrolle zu erlangen. Ähnlich wollte auch Dollaway agieren, jedoch hatte er nicht mit einem Body Kick von Machida gerechnet, der ihm sehr schnell die Luft raubte, sodass Machida bereits nach 52 Sekunden zum Finish nachsetzen konnte. Das war mal ein Ausrufezeichen in Richtung der Middleweight Division. Der Fight gegen Weidman war sehr hart umkämpft, sodass ich mir hier in Zukunft durchaus ein Rematch vorstellen könnte, wenn Machida noch 1-2 weitere Siege einfährt.

Fazit

Ich fange am besten gleich mal mit DER Story des Abends an. Rampage ist also zurück in der UFC. Ja, ich sage zu den Streitigkeiten zwischen ihm und Dana White lieber mal nichts. Schön, dass er zurück ist, aber gegen die Top Leute dürfte er ordentlich auf die Fresse bekommen. Ich hätte ja eine Idee...Rampage vs. Punk...#FreakFight!!! Ansonsten weiß ich eben nicht, was er sonst machen soll. Gegen die Top 10 - Top 12 verliert er, und alles darunter passt nicht zu seinem Namen. Mal abwarten, was er für Gegner bekommt. Zurück zum eigentlichen Event. Wir sahen eine solide Show mit dem ein oder anderen coolen Finish, aber so richtig Must-See war gar nichts. Daher würde ich die Show auch nicht unbedingt weiterempfehlen, außer man hat über Weihnachten nichts zu tun.
 
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