UFC Fight Night 71: Mir vs. Duffee Ergebnisse aus San Diego, Kalifornien, USA (15.07.2015)

blackCatchello

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Daten

Datum: 15. Juli 2015
Austragungsort: San Diego, Kalifornien, USA
Halle: Valley View Casino Center

Poster

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Main Card (FOX Sports 1)

Heavyweight bout
Frank Mir vs. Todd Duffee
Mir besiegte Duffee via KO (Punch) nach 1:13 in der ersten Runde.

Lightweight bout
Josh Thomson vs. Tony Ferguson
Ferguson besiegte Thomson via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-26).

Women's Bantamweight bout
Holly Holm vs. Marion Reneau
Holm besiegte Reneau via Unanimous Decision (30-27, 30-26, 29-28).

Bantamweight bout
Scott Jorgensen vs. Manny Gamburyan
Gamburyan besiegte Jorgensen via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).


Lightweight bout
Kevin Lee vs. James Moontasri
Lee besiegte Moontasri via Submission (Rear Naked Choke) nach 2:56 in der ersten Runde.

Welterweight bout
Alan Jouban vs. Matt Dwyer
Jouban besiegte Dwyer via Unanimous Decision (29-27, 29-27, 29-27).
Jouban wurde wegen eines Low Blows in der ersten Runde ein Punkt abgezogen.


Preliminary Card (FOX Sports 1)


Featherweight bout
Sam Sicilia vs. Yaotzin Meza
Sicilia besiegte Meza via Unanimous Decision (30-27, 29-28, 29-28).

Women's Bantamweight bout
Jéssica Andrade vs. Sarah Moras
Andrade besiegte Moras via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).

Bantamweight bout
Rani Yahya vs. Masanori Kanehara
Yahya besiegte Kanehara via Split Decision (29-28, 28-29, 29-28).

Welterweight bout

Igor Araújo vs. Sean Strickland
Strickland besiegte Araújo via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-26).

Preliminary Card (UFC Fight Pass)


Middleweight bout
Kevin Casey vs. Ildemar Alcântara
Casey besiegte Alcântara via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).

Welterweight bout

Andrew Craig vs. Lyman Good
Good besiegte Craig via KO (Punches) nach 3:37 in der zweiten Runde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer hätte das gedacht ... die Veranstaltung sah auf den ersten Blick wirklich uninteressant aus, aber am Ende hat es sich in der Tat gelohnt, die Main Card anzuschauen. Jouban und Dwyer haben es zu Beginn gleich mal richtig krachen lassen. Beide mit einem Knockdown, dazu der illegale Kniestoß, der das Slugfest erst so richtig gestartet hat. Also, das war schon super unterhaltsam. Der Sieger geht in Ordnung, auch wenn ich Dwyer zumindest eine Runde gegönnt hätte. Der Kampf war enger, als es die Decision aussagt. Lee konnte dann ziemlich klar gegen Moontasri gewinnen. Letztendlich war Moontasri hier chancenlos, wobei der Choke schon etwas zu einfach durchging. Jorgensen und Gamburyan hatten dann einen soliden Kampf. Es gab am Boden einige schöne Transitions und Choke Ansätze. Insgesamt war Gamburyan aber schon der bessere Kämpfer. Die Decision geht daher in Ordnung. Der Frauenkampf war extrem öde. Ich verstehe den Hype Train von Holm in keinster Weise. Die konnte mich bisher nicht einmal überzeugen. Viel zu passiv und actionarm! Der Co-Mainer war dann wieder viel besser. Ferguson war herausragend. Die Elbows setzten Thomson enorm zu, aber verdammt, Thomson hat Herz! Gegen andere Gegner wäre der Kampf schon früher vorbei gewesen, aber Thomson hat sich klasse gewehrt. Dennoch ein klarer Sieg für Ferguson. Der Kerl hat im Lightweight sehr viel Potenzial. Der Main Event war dann ein Slugfest der ganz besonderen Sorte. Keine Defense, keine Taktik, einfach nur pure Offense, so will ich das sehen! Beide haben kein gutes Kinn, sodass es klar war, dass wenige Schläge ausreichen dürften, um den Kampf zu finishen. Es war ein 50/50 Kampf. Beide landeten von Anfang an und Duffee fiel einfach schneller. Mehr kann man dazu nicht sagen. Technisch und Taktisch war es sicher nicht gut, aber ich saß trotzdem 73 Sekunden lang an "the Edge of my Seat"! Super unterhaltsamer Main Event ... Browne vs. Arlovski all over again! Insgesamt war die Main Card wirklich unterhaltsam. Bis auf den Frauenkampf wusste jeder Kampf der Main Card zu überzeugen. Ich kann das Event somit nur weiterempfehlen.
 
Review zu den Prelims:

Lyman Good vs. Andrew Craig:
Der erste Kampf findet im Welterweight statt. Craig kommt aus dem Middleweight, Good gibt sein UFC Debüt. Die ersten Minuten verbringen beide im Stand mit Boxing. Der eine oder andere Treffer landet, aber nichts wichtiges. Gegen Rundenende wird der Kampf Aktionreicher. Good landet mehr und auch ein paar schöne Kicks. Good gewinnt für mich Runde 1. Auch Runde zwei ist eigentlich ein Kickboxing-Match.
Wieder gefällt mir Lyman Good besser, dann kann Craig einen Clinch ansetzen, der Kampf geht zu Boden, dann stehen beide wieder auf. Dort landet Good einen guten Treffer und beendet den Kampf mit ein
paar mehr Punches. Schönes Debüt von Lyman Good.
Good besiegte Craig via TKO (Punches) nach 3:37 in der zweiten Runde.

Kevin Casey vs. Ildemar Alcantara:
Nach einer Minute im Stand bringt der Basilianer den Kampf auf den Boden. Casey kann sich aus einem Submission-Ansatz befreien und die Top-Position erhalten. Casey bearbeitet seinen Gegner für einige
Zeit. Deshalb gebe ich die erste Runde auch an Kevin Casey. Runde zwei ist zu großen Teilen im Stand, wo Alcantara fast keinen Treffer landet. Casey landet kurz vor Ende einen guten Treffer und gewinnt
für mich damit auch Runde 2, da er sichtbar mehr Schaden angerichtet hat. Runde 3 wirkt realtiv ausgeglichen. Casey beendet die Runde mit einem Takedown und gewinnt für mich 30-27.
Casey besiegte Alcântara via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).

Igor Araujo vs. Sean Strickland:
Der Kampf startet im Stand, dann fängt Sean Strickland einen Kick und bringt den Kampf so zu Boden. Sie können wieder aufstehen. Strickland landet dann ganz viele Treffer und ist ganz knapp vor dem TKO.
Doch Igor Araujo kann das noch durchstehen. Strickland gewinnt die Runde bei mir deutlich mit 10-9. In Runde zwei startet Araujo besser mit einem Takedown-Ansatz, dann findet der Kampf wieder im Stand
statt. Araujo kann jetzt auch ein paar Treffer landen. Strickland beendet die Runde in der besseren Position und gewinnt sie auf meiner Score-Card auch knapp. Runde 3. Strickland gelingt wieder ein Takedown, doch beide stehen wieder auf. Diese Runde ist relativ ausgeglichen, aber am Ende gewinnt bei mit Strickland 30-27.
Strickland besiegte Araujo via Unanimous Decision (30-26, 30-27, 30-26)

Rani Yahya vs. Masanori Kanehara:
Weiter geht es im Bantamweight. Yahya startet sofort mit einem Takedown. Dieser ist erfolgreich und Yahya versucht nun den Kampf in eine noch besserer Position zu bringen. Kurz vor Rundenende kann der
Japaner den Kampf wieder in den Stand bringen, aber Yahya landet erneut einen Takedown. Damit gewinnt der Runde 1. Auch Runde 2 beginnt gleich am Boden. Rano Yahya hat seinen Gegner ziemlich lange in
einem Guillotine Choke gefangen, doch der Japaner entkommt. Gegen Rundenende landet Kanehara ein paar gute Treffer im Stand, da er auch am Boden besser war, gebe ich hier Runde 2 an ihn. Auch Runde 3 beginnt ähnlich, Yahya sieht schon ziemlich erschöpft aus. Yahya hält seinen Gegner meist nur fest, der Japaner zeigt mehr Schläge usw. Und für mich gewinnt Aktivität einen Kampf, also Masanori Kanehara.
Yahya besiegte Kanahara via Split Decision (29-28, 28-29, 29-28).

Sam Sicilia vs. Yaotzin Meza:
Der letzte Prelim-Kampf. Sam Sicilia startet mit einem soliden Takedown. Er arbeitet am Boden besser als sein Gegner. Ganz interessanter Kampf am Boden, Runde 1 gebe ich an Sicilia. Runde 2 bleibt deutlich länger im Stand. Doch dann gibt es wieder einen Takedown. Sam Sicilia wirkt einfach überall etwas überlegen, also gebe ich ihm auch Runde 2. Und auch in den letzten Runde ist Sicilia einfach überlegen. Meza kanne einen Aufgabegriff ansetzen, aber Sicilia kann das durchstehen. Die Runde könnte man an beide geben, ich gabe es ganz knapp an Sam Sicilia, der damit auch gewinnt.
Sicilia besiegte Meza via Unanimous Decision (30-27, 29-28, 29-28).
 
Hab mir soeben (mal schnell) den Main Event angeschaut und das kann man getrost als "Hau drauf"-Kampf bezeichnen. Taktisch waren beide nicht wirklich kreativ, Defense haben sie auch nicht gebraucht und am Ende hat der gewonnen, der den einen Schlag mehr einstecken konnte und das war in diesem Fall Mir. Sicherlich ärgerlich für Duffee, da man so einen Kampf dann auch mal gewinnen kann, aber für ein großartige Nehmerqualitäten war er ja noch nie bekannt. Werbung für einen taktisch und technisch wertvollen MMA-Sport war das sicherlich nicht, aber unterhaltsam war es auf jeden Fall! ;)
 
Review zur Main Card:

Matt Dwyer vs. Alan Jouban:
Der Kampf beginnt gleich, wie erhofft mit einigen wilden Schlägen. Beide landen und Dwyer kann Jouban down knocken. Über den Rest der Runde landet der Amerikaner etwas besser. Gegen Rundenende übernimmt Jouban eindeutig, landet besser, aber halt auch ein illegales Knie. Damit geb ich ein 9-9. Aber hätte man auch an Dwyer geben können. Auf jeden Fall sehr unterhaltsam. Auch die zweite Rund ist gefüllt mit Action und sehr unterhaltsam. Gegen Rundenende gelingt Jouban der Knockdown. Jouban übernimmt dann immer mehr die Kontrolle über den Kampf. Bei mir gewinnt er alle 3 Runden, aber Runde 1 hätte genau so gut an Matt Dwyer gehen können.
Jouban besiegte Dwyer via Unanimous Decision (29-27, 29-27, 29-27).


Kevin Lee vs. James Moontasri:
Kevin Lee startet überlegen. Er ist im Stand besser, am Boden besser und gewinnt absolut verdient durch Rear-Naked Choke.
Lee besiegte Moontasri via Submission (Rear Naked Choke) nach 2:56 in der ersten Runde.

Manny Gamburyan vs. Scott Jorgensen:Manny startet gleich mit einem Guillotine Choke, Jorgensen kann sich mehrfach drehen, aber entkommt der Submission erst nach einigen Versuchen. Am Boden kann danach keiner einen zu großen Vorteil
erarbeiten, aber Manny wirkt überlegen. Der Armenier landet einen harten Kniestoß und schlägt mit vielen Schlägen auf seinen Gegner ein. Runde 1 gewinnt er mit 10-8. In Runde zwei sieht Scott Jorgensen
dann deutlich besser aus. Diese Runde war sehr knapp, könnte man an beide geben, aber mir hat wieder Manny besser gefallen. Erst in Runde 3 sehe ich Scott Jorgensen etwas besser, aber das kann ihm den Kampf auch nicht mehr gewinnen. Nicht mal die Runde, denn auch hier war Manny besser. Für mich gewinnt Manny Gamburyan mit 30-26.
Gamburyan besiegte Jorgensen via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27)

Josh Thompson vs. Tony Ferguson:Zeit für den Co-Main Event. Sehr schöne erste Runde. Beide können mich überzeugen. Aber Ferguson sieht etwas frischer aus. Doch dann übernimmt Ferguson plötzlich, er landet viele gute Treffer,
arbeitet an einer Submission. Doch Josh Thompson kann noch aus allem entkommen. Toller Kampf! Auch die dritte Runde ist sehr unterhaltsam. So viele tolle Aktionen. Ferguson gewinnt bei mit 30-27.
Ferguson besiegte Thomson via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-26)

Frank Mir vs. Todd Duffee:Genau darauf hatte ich gehoffe: einen heftigen Knockout. Ich mochte Heavyweights schon immer und in letzter Zeit waren tolle Kämpfe (Browne vs. Arlovski, Jordan vs. Lewis und Gonzaga vs. Cro Cop).
Und auch das war ein toller Kampf. Hier ging es nicht um Technik oder einen großen Plan sondern um einen Schlagabtausch. Und WAS FÜR EIN KNOCKOUT !! GEIL! ANSCHAUEN!
Mir besiegte Duffee via KO (Punch) nach 1:13 in der ersten Runde.

 
Also das bisschen, was ich bisher gesehen hab, war schon sehr durchwachsen. :D

Frank Mir war technisch schon deutlich besser, ist dann aber mal wieder übermütig geworden, was in einem Schlagabtausch endete, der einem schon Kopfschmerzen bereitete, Mir hat die Nehmerqualitäten seines Gegners eindeutig unterschätzt. Durch seine technische Überlegenheit hat er es dann "glücklich" schaukeln können, und damit bleibt die Tendez erhalten, dass das Schwergewicht die Gewichtsklasse der Doping-Opas ist. Duffee hat mal wieder nicht wirklich erkennen lassen, dass er eine clevere Taktik befolgen würde. Und mit limitieren Fähigkeiten wird er ohne einen soliden Kampf IQ in hundert Jahren nichts reißen, prinzipiell wäre ich damit einverstanden, ihn wieder zu entlassen oder gegen Leute wie Browne in einen Pimmelberger-Kampf zu stecken.

Josh Thomson war schon arg enttäuschend und untermauert den Eindruck, dass er spätestens 2015 auf dem absteigenden Ast ist, was sehr schade ist, da er wie so viele zu einem Zeitpunkt körperlich zerfällt, wo er technisch erst so richtig gut wurde. Wie man gesehen hat, bringt tolle Technik einem nichts, wenn man nicht das Tempo und die Kraft hat, diese an den Gegner zu bringen. Ferguson war zwar absolut überlegen, hat mich aber echt nicht vom Hocker gehauen, da er einfach eine zu schwache Version von Thomson nicht krass genug weggeklatscht hat. Auch seine Abwehr-Rollen machen nicht den Eindruck, als könnte er damit gegen weltklasse Leute bestehen, zumal diese doch recht häufig zum Einsatz kommen musste. Die rohe Kraft Fergusons ist sicherlich beeindruckend, Potenzial zum Headhunter ist in ferner Zukunft sicher da, bis dahin muss er aber noch einen guten Weg machen. Unterhaltsam war der Kampf auf jeden Fall, beeindruckt hat leider keiner.

Kevin Lee ist schon ein lustiger Typ, der hat echt ein krasses Bild von sich selber, für Moontasri hat es mir aber sehr leid, da er - wie bereits im Vorfeld offensichtlich war - ein handerlesener Gegner für Lee war, der nicht im geringsten auf einen solchen Grappling-Hintergrund bauen konnte. Die Takedown-Gefahr hat sich schon in der Distant bemerkbar gemacht, Moontasri versuchte wirklich enorm, stets sicher gegenüber seinem Gegner zu stehen. Die Verbesserung kann man aber bei beiden Männern nicht leugnen, vor allem Lee erweist sich echt als schnell lernendes Talent, ich bin gespannt.
 
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