Konzertreviews

SammyJankis

Upper Card
So, zweiter Versuch einer regelmäßigen Kolumne. Habe es in den letzten Monaten berufsbedingt etwas schleifen lassen und gelobe Besserung. Ich werde in Zukunft versuchen, von allen Konzerten, die ich besuche, egal ob mit 50 oder 10.000 Besuchern, einen kleinen Bericht zu schreiben. Vielleicht entdeckt ja jemand dadurch neue Acts für sich. Natürlich passiert es auch, dass ich ab und an mal eine (sehr) schlechte Show besuche. Seid nicht sauer, falls ich dabei eure Lieblingsband zerreiße.
 
Ich war am Sonntag in Köln bei Terror im Gebäude 9. Das Tour Package hatte einige (negative) Veränderungen hinter sich. Zuerst sollten Cro-Mags "JM" (Ehemals Cro-Mags, aber dort gibt es einen Namensrechtsstreit zwischen den Bandmitgliedern, sodass nun zwei Bands mit dem Namen existieren. Einfach nur peinlich.) als Support mit dabei sein, aber der Sänger wird am Rücken operiert. Ersatz waren Death Before Dishonor, leider kein würdiger Ersatz. Naja, hatte dann aufgrund von wenigen Konzerten in letzter Zeit immer noch Lust und konnte auch einen Tag vor der Show ein Ticket zu einem akzeptablen Preis schießen. Ca. zehn Minuten später dann die Ernüchterung. Jesus Piece, die einzige Band des Abends, die im Hardcore Punk 2019 eine wirkliche Relevanz besitzt, spielen nicht. Ersatz sind Risk It!. Das gesamte Line Up war somit mehr als random, aber ich hatte ne Karte. Also hingegangen und festgestellt, dass das Gebäude 9 renoviert wurde. Sah fein aus und vor allem die Klosituation hat sich verbessert. Der Laden war auch gut gefüllt, nicht ausverkauft, aber immer noch genug Leute, sodass im Vorraum das übliche Gedrängel vorhanden war.

Risk It! - Haben ihr übliche Hardcore Punk Set gespielt. Schon ca. 20x gesehen und man merkt, dass die Band nicht mehr die Relevanz hat wie 2013. Die Mucke ist nicht schlecht und ich habe sie vor 5-6 Jahren auch gut gefeiert, aber der Zenit ist einfach schon lange überschritten und kaum noch jemand interessiert sich für die Band. Daran ändert auch die neue 7 Inch "Era of Decay", die ich sogar ganz passabel finde, nichts. Die Band gab sich alle Mühe, aber vor der Bühne war, wenn man von 2-3 Leuten absieht, keine Bewegung vorhanden.

Lion's Law - Als einzige Band des Abends noch nie gesehen, war ich direkt skeptisch, denn der Name ist einfach schlecht. Eine Band mit einem solchen Namen kann einfach keine gute Musik machen und so war es dann auch. Rumpel Hardcore/Oi Punk mit viel Schweinepogo im Publikum. Songs klangen alle gleich und waren kurz. Hat mich gar nicht abgeholt, wurde aber vom Publikum durchaus abgefeiert.

No Turning Back - Ähnlich wie bei Risk It! kommt auch hier seit Jahren nichts Spannendes mehr dabei rum. Ganz normaler Hardcore Punk, der seine Fans hat und bei dem live ab und an auch mal eine gute Show rumkommt. Hier war es nicht der Fall. Gab das übliche Set. Zum Glück ohne das unsägliche "True Love", wobei ich das auch während meines Kloganges verpasst haben könnte. Viel von der neuen Platte, die natürlich random ist. Es war immerhin etwas mehr los vor der Bühne und der ein oder andere Ansatz eines Singalongs war auch zu erkennen.

Death Before Dishonor - Fand ich vor zehn Jahren echt klasse, nun aber auch seit locker 5-6 Jahren nicht mehr in Europa gewesen. Es ist aber alles beim Alten geblieben. Zwie Mitglieder sind auf jeder Tour dabei. Der Rest wird durchweg ausgetauscht. Dann gibst "Count Me In", "Born From Misery" u.s.w. und am Ende wird das Set mit dem umgemünzten Cock Sparrer Cover "Boston Belongs to Me" beendet. Ich hab die Band nicht wirklich vermisst und auch schon deutlich besser gesehen. Das hier war alles andere als spannend, passte zum Abend.

Terror - Auch hier gab es keine Überraschungen. Die üblichen Hits wurden rausgehauen, "Spit My Rage", "Always the Hard Way", "Stick Tight", man kennt es. Leider nichts von der ersten Platte, zumindest nicht bis zu dem Zeitpunkt, als ich gegangen bin, um eine halbwegs angenehme Verbindung Richtung Heimat zu bekommen. Scott Vogel, dem Sänger, welcher vor zwei Monaten noch eine Europa Tour seiner anderen Band World Be Free aufgrund von Rückenbeschwerden absagen musste, muss man allerdings zugestehen, dass er die Crowd unter Kontrolle hat und so war vor der Bühne doch mehr los als bei allen anderen Bands zusammen inkl. diverser Stage Dives. War ein halbwegs versöhnlicher Abschluss für mich. Eine letzte Sache noch: Niemand, wirklich niemand, findet es geil, wenn sich Leute auf Konzerten ihre Shirts ausziehen! Du kannst noch so gut trainiert sein, du bleibst ein schwitzender Dude, den niemand berühren möchte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war am Wochenende in London auf dem Damage Is Done, welches von Freitag bis Sonntag in verschiedenen Locations stattfand. Sonntag habe ich mir allerdings geklemmt, da das Line Up im Vergleich zum Freitag und Samstag abgefallen ist und heute Abend noch ein weiteres Konzert mit einem sehr feinen Package ansteht. Betrachtet man den Namen könnte man davon ausgehen, dass Fury am Start waren. Dem war leider nicht so. Dafür gab es mit Ekulu ein riesiges Highlight, zum ersten Mal in Europa. Die Band hat zwar bisher nur fünf Songs veröffentlicht, diese sind aber so gut, dass man dafür auch gerne mal den Weg nach London antreten kann. Schön auch, dass einige der üblichen Verdächtigen dieses Mal nicht gebucht wurden, bspw. Broken Teeth und Higher Power. Los ging es am Donnerstag Abend mit dem Bus von Essen nach London. Zum Glück und im Gegensatz zum werten JE_2601 gab es hier für mich sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt am Sonntag keine Probleme und das Hostel war auch soweit ganz okay.


Freitag:
Die Show am Freitag fand im Amersahm Arms statt, einem Pub mit Eventraum im "Hinterzimmer" im Südosten Londons, etwas abgelegen von der City. Der Laden war ganz okay, allerdings im Verlauf des Abends ziemlich siffig. Sound war okay, aber keine Offenbarung.

Saliva - Der Freitag war der schrammeligere, stärker vom reudigen Punk beeinflusste. Dies zeigte sich direkt bei der ersten Band. Ein Sound, irgendwo zwischen Punk und Hardcore, straight durchgezogen ohne viel Federlesen. War ganz in Ordnung, solider Start in den Abend. Die Crowd, die in UK gerne auch mal ab der ersten Band steil geht, hielt sich auch noch etwas zurück.

Chubby & the Gang - Sind kurzfristig eingesprungen für Nekra, die absagen mussten. Man blieb dem Punk Rock treu. Gesungen hat ein Mitglied von Arms Race und auch unter den restlichen Mitgliedern tummelten sich einige, die am Wochenende noch in weiteren Bands spielten. Ganz klassisch für UK, da spielt gefühlt jeder in vier Bands. Set war okay, für mich das wohl schlechteste des Wochenendes und das trotz des beherzten Einsatzes einer Mundharmonika.

Lawful Killing - Zum ersten Mal gab es ordentlichen Hardcore Punk mit einer guten Portion Metal. Das Publikum wachte auf und es gab ordentlich Bewegung. Zurecht. Die Band ist noch recht neu, haut aber schon einen ziemlich fiesen, brachialen Sound raus, gepaart mit der bösen Stimme des Sängers. Erstes Highlight des Wochenendes für mich.

The Wound - Wieder zurück zum reudigen Punk, ein Bisschen Oi war hier sicherlich auch im Spiel. War okay, aber hat mich einmal mehr nicht komplett abgeholt. War aber alles andere als schlecht, nur einfach nicht zu 100 Prozent mein Fall.

Asid - Wieder etwas mehr Hardcore mit dabei. Vor der Bühne ging auch wieder etwas mehr. Guter Gig, vorher auch noch nie mit der Band beschäftigt. Sollte ich vielleicht ändern.

Diztort - Bester Gig des Tages. Es war eine ganze Ecke grooviger als alle anderen Bands an diesem Tag und die Band hätte vielleicht auch besser auf das Samstag Billing gepasst, aber so war es auch cool. War glaube ich auch der erste Gig der Band in Europa und es wurde geliefert. 20 Minuten völlige Eskalation auf und vor der Bühne. Singalongs, Stage Dives, harter Mosh, die ganze Palette. Dürfen gerne noch einmal rüberkommen, aber ich glaube kaum, dass es für mehr als einen Weekender reichen würde.

Arms Race - Analog zur NWOBHM aus den 70/80ern fällt im UK Hardcore auch gerne mal der Name NWOBHC und Arms Race sind in diesem Bereich sicherlich eine der Bands. Dies war die letzte Show und es war eine würdige. Von der ersten Sekunde an war die Hölle los und das, obwohl jeder der gefühlt 25 Songs exakt gleich klang. Ein fieses Hardcore Punk Geballer mit noch fieserer Stimme des Sängers. Die Leute sind völlig eskaliert und die Art und Weise der Stage Dives würden hier sicherlich für Diskussionen sorgen, aber sei es drum. Es durften auch ehemalige Mitglieder den ein oder anderen Song spielen und auch ein Gitarrentausch musste vorgenommen werden. Es lief nicht alles perfekt, aber bei einem solchen Sound würde das auch nicht passen. Sehr guter Abschluss des ersten Tages.


Samstag:
Die Show am Samstag fand im New Cross Inn statt, einer Location, kein zehn Gehminuten von der Freitagslocation entfernt. Schöner Laden, kannte ich bereits von der Fiddlehead Shows Ende letzten Jahres.

Mastermind - Haben pünktlich zum Wochenende ihre neue 7 Inch über Quality Control veröffentlicht. Schöne Platte, gab davon natürlich auch den ein oder anderen Song. Guter Gig, straighter Hardcore einer ziemlich jungen Truppe. Die Stimme des Sängers ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, mit gefällts. Vor der Bühne war für die erste von zehn Bands auch schon ordentlich was los. Die Band kommt an.

Instructor - Die einzige Band des Wochenendes, die vom Festland rübergefahren ist, genauer gesagt aus Belgien. Die Demo ist gut, so gut, dass ich sie mir versehentlich zweimal gekauft habe. Passiert. Die Show war auch gut. Typische Quality Control Band in meinen Augen und auch ohne Local Hero Status war hier nach etwas Anlaufschwierigkeiten einiges los in der Crowd. Guter Gig.

Mere Mortal - Darauf habe ich mich sehr gefreut. Bands, die irgendwo zwischen Metal und Hardcore stehen und bei denen eine genaue Einordnung schwierig ist, sind seit Jahren im Kommen mit Power Trip an der Spitze und da machen UK Bands natürlich keine Ausnahme. Mere Mortal schlagen in eine ähnliche Kerbe. Feines Metal Riffing trifft auf einen druckvollen Hardcore Sound. Harten Mosh gab es natürlich auch. Ärgere mich nach diesem Gig schon, dass im Sommer meine Faulheit gesiegt hat und ich nicht nach Eindhoven zum Gig mit Big Cheese gefahren bin.

Gutter Knife - Hardcore/Oi Punk Mix, haben dieses Jahr ihre erste Platte rausgehauen, die in meinen Augen solide ist, aber mehr auch nicht. Der Gig hat mir besser gefallen. Der Sänger sieht aus wie 16 und man glaubt gar nicht, was aus dem kleinen Kerl rauskommt. Darüber hinaus hat er die Crowd voll unter Kontrolle. Es gab viele Singalongs, ordentlich Bewegung. Ich wurde gut unterhalten.

Payday - Bis zu diesem Zeitpunkt die moshlastigste Band des Abends. Vor der Bühne ging es hart zur Sache. Dies sollte auch noch Folgen für einen weiteren Auftritt haben, aber dazu später mehr. Das letzte Mal habe ich die Band Ende 2017 gesehen, auch in London. Damals konnte man die Promos für die kommende Platte kaufen und nun, zwei Jahre später, ist sie endlich draußen. Die Besetzung der Band hat sich, wenn ich mich nicht irre, auch stark geändert. Geblieben ist der harte Sound und die markante Stimme des Sängers. Ähnlich wie bei Mastermind gewöhnungsbedürftig, aber die Crowd feiert es bzw. die Band. Wütende 20 Minuten.

Frame of Mind - Letzte Show der Band, cool, dass ich sie mitnehmen konnte. Hatte zu Beginn Probleme mit der Band, bin aber nach und nach reingekommen und das Album, welches dieses Jahr erschienen ist, konnte mich überzeugen. Der Sound hebt sich ab, unorthodox, viele Taktwechsel, man könnte anstrengend sagen für Hardcore Punk Verhältnisse. Wie schon bei Arms Race gab es auch hier ein würdiges Ende. Viele Singalongs, viel Mosh, eine feine Sache.

Game - Vom Sound her hätte die Band sicherlich besser zum Freitag gepasst. Punk/Hardcore Gemisch mit neuer Platte, die ich auch nur als solide bezeichnen würde, aber auch hier ähnlich wie bei Gutter Knife muss ich sagen, dass es mir live doch deutlich besser gefallen hat. Schönes Ding, die Crowd war auch voll drinnen. Ein würdiges Aufwärmprogramm für die letzten drei großen Highlights.

Big Cheese - Neben Higher Power weiterhin wohl der heißeste Hardcore Act aus UK. Leider mit einem großen Problem, der Drummer musste nach dem wütenden Payday Set zum Zahnarzt und konnte dementsprechend nicht spielen. Es gab dann eine recht kreative Lösung mit verschiedenen Drummern, u.a. von Ekulu und selbst der Sänger von Big Cheese trommelte einen Song während der Sänger von The Flex seinen Part übernahm. Der hatte dabei auch den Spaß seines Lebens. Die Show war unfassbar gut, ein riesiges Chaos, vielleicht das größte Chaos des Tages. Massive Stage Dive Eskalation, gepaart mit einer absolut wütenden Crowd und Singalongs in Hülle und Fülle. So sollten Hardcore Shows aussehen.

The Flex - Haben eigentlich genau da weitergemacht, wo Big Cheese aufgehört haben. Der Sänger, der gefühlt bei jeder Band des Tages in Reihe 1 stand und jeden Song mitgesungen hat, durfte dies nun endlich auf der Bühne tun. Massive Erscheinung der Herr. Vom Sound her wurden Punkelemente wieder hervorgehoben. Das hat aber dem Chaos kaum einen Abbruch getan. Die Band spielt leider viel zu selten in Deutschland. 2020 darf da gerne mehr kommen.

Ekulu - Haben sich nicht lumpen lassen und ihre gesamte Discographie gespielt. Nur Hits! Der Sound ist einfach so unfassbar groovig. Diese Band verdient viel mehr Aufmarksamkeit und muss schleunigst wieder zurückkommen. Alleine "Melt the Ice" ist für mich vielleicht der beste Hardcore Punk Track der letzten fünf Jahre. Stabile Metalriffs treffen auf einen unnachahmlichen Groove, so gut. Wie schon gesagt, alles Songs gespielt und immerhin fast 20 Minuten Spielzeit. Alleine dafür hat sich die Anreise ganz locker gelohnt. Das Publikum ließ sich auch nicht lumpen und ist ordentlich eskaliert. Zum Abschluss gab es "Sanctuary of Depression" mit massiven Singalongs, groß, einfach groß und vielleicht ein Kandidat für die besten zehn Shows des Jahres.


Fazit:
Sehr schönes Wochenende mit durchweg guten Sets. Einen einzigen Kritikpunkt muss ich loswerden, denn die geplanten Umbauzeiten von zehn Minuten konnten an beiden tagen nicht eingehalten werden. Das hat wohl auch niemanden gewundert und im Endeffekt hat es wohl auch niemanden gestört, aber einen halbwegs realistischen Tiemtable erstellen sollte bei einem möglichen nächsten Mal drin sein. Falls es ein nächstes Mal geben sollte, bitte Mindforce und/oder Dominant Force buchen.
 
Ich war diese Woche auf zwei Shows. Die erste Show war am Montag, Cult of Luna in Köln im Bürgerhaus Stollwerck. Mit den beiden Supports zusammen wohl eines der besten Tour Packages, welches ich in den letzten Jahren gesehen habe. Die Show war dementsprechend, wenn auch erst kurz vorher, ausverkauft. Davon hat man zu Beginn allerdings wenig gemerkt, denn zum Start des ersten Acts war nichts los. Beginn um 19:20 Uhr unter der Woche ist dann doch etwas zu viel des Guten. Mit der Zeit wurde es allerdings sehr voll.

A.A. Williams - Hat dieses Jahr mit ihrem selbstbetitelten Debüt eine der besten Platten des Jahres abgeliefert. Wunderschöne Musik. Live, mit tatkräftiger Mithilfe von zwei weiteren Musikern, kam es auch sehr gut rüber. Singer-Songwriter meets Post-Rock/Doom. Reitet sicherlich auf der Welle, die Chelsea Wolfe und Emma Ruth Rundle losgetreten haben, macht sich allerdings sehr gut. Schöne Stimme, gute Balance zwischen Passagen mit und ohne Gesang. Die Post-Rock Abschnitte finde ich natürlich klasse. Sehr guter Auftritt. Gerne nächstes Jahr beim dunk! Festival!

Brutus - Kickt mich auf Platte überhaupt nicht, live überzeugt die Band allerdings auch beim dritten Mal. Nun auch endlich im Rahmen eines Konzertes und nicht auf einem großen Festival gesehen und es klappt auch hier. Es ist einfach eine sehr interessante Band, beginnend beim Stil, der viele Dinge aus den Bereichen Punk, Noise und Metal vereint, hinzu zur Bandkonstellation an sich, denn eine singende Drummerin sieht man auch nicht alle Tage, beeindruckend. Kann voll und ganz nachvollziehen, warum die Band dieses Jahr bei Kritikern gut weggekommen ist und vielleicht gebe ich der aktuellen Platte auch noch einmal eine Chance.

Cult of Luna - Es hat zwei Songs gedauert, bis ich voll drin war, aber dann war es großartig. Es gibt kaum eine Band, die solche Soundwände aufbauen kann. Mit zwei Drummern und drei Gitarristen ist da natürlich auch dementsprechend Druck hinter. Jede Person, die Post-Metal mag, sollte bei der Band eigentlich das Herz aufgehen. Die Gesangsparts sind wohldosiert, der gutturale Gesang aber absolut top. Da stimmt alles. Das Drumherum ist eh über jeden Zweifel erhaben. Natürlich war es eine Umstellung im Bezug auf das Wochenende. Hier entsprach die Länge einiger Songs der Setlänge diverser Bands, die ich am Wochenende in London gesehen habe. Einziger, aber minimaler Kritikpunkt war die Setlist, denn hier wurden neben dem Fokus auf das neue Album nur Songs von "Vertikal" und "Somewhere Along the Highway" gespielt. Da hätte man auch gerne ein Werk aus der frühen Schaffensphase spielen können. Aber da sehe ich gerne drüber hinweg. Knapp 100 Minuten Spielzeit, keine Zugabe, in meinen Augen auch passend. Großartiger Gig, gerne dunk! Headliner 2020! Liegt aber vermutlich über dem Budget.


Am Freitag war ich in Bochum in der Matrix bei Knocked Loose. Schrecklicher Laden, aber in der Größe wäre wohl in NRW die Kölner Essigfabrik noch in Frage gekommen, welche ähnlich mies ist. Laden war nicht ganz voll, aber sehr gut gefüllt, so gut, dass es üblich für Matrix Verhältnisse, zumindest in der großen, schlauchartigen Halle, viel zu warm war. Erwähnenswert ist noch, wie viel Merch die Bands dabei hatten und wie viel auch verkauft wurde. Die machen sich diesbezüglich auf der Tour ordentlich die Taschen voll. Es sei den Bands gegönnt.

Renounced - Hier war noch nicht allzu viel los, zu Unrecht. Die Band ist top und hat dieses Jahr mit "Beauty is a Destructive Angel" ein weiteres Mal richtig abgeliefert. Gab natürlich auch einige Tracks der neuen Platte ohne, dass die beiden ersten Alben vernachlässigt wurden. Sound bewegt sich im 90s Metalcore Bereich. Viele ruhige Passagen, fieses Breakdowns, aber kein Vergleich zu Parkway Drive und Konsorten. Probs auch an den Sänger, der seine Stimme mittlerweile deutlich besser unter Kontrolle hat als noch vor einigen Jahren. Ich finde den Sound klasse, aber zumindest zu Beginn war das Publikum noch nicht drin. Erst zum Ende hin gab es etwas Bewegung im Pit. Kein Vergleich zu den teilweise ziemlich gewalttätigen Shows, die ich von der Band schon in UK gesehen habe. Die "Mainstream" Core Crowds auf dem Festland sind noch nicht bereit für die Band. In einer guten Welt würden die vor 2000 Leuten spielen und nicht As I Lay Dying.

Justice for the Damned - Habe ewig keine Deathcore Band gesehen und auch, wenn es absolut nicht mein Fall ist, war es doch spannend zu sehen, dass es solche Bands noch gibt. Ziemliches Geballer, viele Breakdowns, viel Show und Publikumsanimierungen. Junge Truppe, die noch etwas braucht, auch in ihrem Genre. Hab es eher von weit hinten verfolgt und kann wenig dazu sagen, ob die jetzt gut angekommen sind oder nicht.

Malevolence - Kamen dagegen zweifellos sehr gut an, einfach eine faszinierende Band. Fünf Dudes, von denen vier so aussehen als könnten sie geradeso ihren Namen schreiben und dann hauen die so einen Sound raus. Wenn die wollten, könnten die eine astreine Metalband abgeben, aber sie haben sich dafür entschieden, einen ultratsumpfen Metalcore Sound mit supergeilen Riffs abzuliefern. Alleine "Serpents Chokehold", was für ein Song, was für eine Arbeit der Gitarristen. Klasse. Die Crowd war auch voll dabei, massige Stage Dive Aktion und Singalongs. Für einen vernüftigen Pit war es einen Ticken zu eng, aber es war generell einfach viel los. Auch was Textsicherheit angeht konnte die Crowd überzeugen. Ich finde auch die Abwechslung zwischen den beiden Alben sehr schön. Während das erste Werk voll und ganz die groovige, aber stumpfe Coreschiene bedient finden sich in den Songs der zweiten Platten deutlich mehr Sludge Elemente. Crowbar lassen grüßen. Probs an dieser Stelle an den einen Gitarristen, der die cleanen Gesangsparts übernimmt und eine sehr druckvolle, tiefe Stimme hat. Darüber hinaus gab es Features, u.A. von einem Knocked Loose Mitglied. Mit "Self Supremacy" gab es auch einen würdigen Abschluss. Groß.

Knocked Loose - Sind wohl der heißeste Shit im Hardcore Bereich im Moment und auch zurecht auf Platz 1 der Kerrang Liste. Als ich zum ersten Mal vor einigen Jahren einen Track gehört habe, habe ich das nicht wirklich verstanden und auch heute finde ich, dass es mit Jesus Piece in dem Bereich eine Band gibt, die es besser macht. Darüber hinaus spielt ein Bandmitglied auch bei Inclination, in meinen Augen eine der besten Hardcore Bands im Moment, die es aber wohl aufgrund des Erfolges von Knocked Loose niemals nach Europa schaffen werden. Naja, die neue Platte "A Different Shade of Blue" konnte mich allerdings überzeugen und der Gig war beeindruckend. Da kann man nichts Anderes sagen. Knocked Loose werden niemals meine Lieblingsband, aber sie hatten die Crowd die vollen 50 Minuten Spielzeit komplett unter Kontrolle. Durchgehend Stage Dives, Singalongs, Chaos, das war eine absolut geile Show mit "All My Friends" als Höhepunkt, welches allerdings relativ früh gespielt wurde. Der Sound hätte besser sein können, für Matrix Verhältnisse war es allerdings okay und bei Hardcore Punk wirkt das Ganze auch nicht ganz so schlimm. Der Sound ist ultrastumpf und es ist faszinierend, dass man damit so viele Leute ziehen kann, aber er hat durchaus Stil und Groove und ist nicht mit Random Beatdown Band XYZ zu vergleichen. Der Sänger, der aussieht wie 16, mit seinem sehr hohen Shouts hebt sich auch von der Menge ab. Darüber hinaus gab es gute Ansagen im Bezug auf die LGBTQ Community und Gewalt gegen Frauen, leider mit viel zu wenig Applaus. Das Publikum scheint es nicht gewöhnt zu sein, dass Ansagen aus mehr als Shoutouts für andere Bands und Fragen nach dem Befinden der Crowd bestehen, sehr schade. Trotzdem ein astreiner Gig. Die Band steht verdientermaßen dort, wo sie ist. Auf der nächsten Tour einfach Inclination mit rüberbringen und ich bin ein sehr glücklicher Mensch.
 
Ich war gestern bei Earth in Dortmund im JunkYard Club. Ich glaube, dass Earth an sich außerhalb ihres Genres Drone Doom sehr unbekannt sind. Allerdings war das einzig verbliebende Originalmitglied Dylan Carlson in gewisser Weise involviert in einen sehr tragischen Moment der Musikgeschichte. Der Herr war Mitbewohner von Kurt Cobain und er war es auch, der die Waffe gekauft hat, mit der sich Kurt Cobain schließlich das Leben genommen hat. Man sieht es dem Herren auch an, dass die Zeit drogentechnisch nicht gut an ihm vorbeigegangen ist. Zurück zur Show und Probs an dieser Stelle erst einmal an den Veranstalter, der seit einiger Zeit in Bochum/Dortmund sehr viele, in meinen Augen gute und genretechnisch durchaus unterschiedliche Shows bucht, eine Bereicherung. Ich schätze, dass maximal 150 Leute anwesend waren. Das Publikum war überraschend divers, hatte aber zugegeben auch keine Ahnung, ob ich bei der Band ein reines Metalpublikum erwarten soll. Dem war nicht so. Der durchschnittliche Earth Fan ist anscheinend männlich, über 40 und sehr angenehm. Die Trottelquote im Publikum ging gegen null.

Helen Money - Begegne der Dame und ihrem Cello immer mal wieder, wenn sie Support von irgendeiner Post-Rock Band ist und habe sie mittlerweile einige Male gesehen. Gestern war vielleicht der beste Gig, da die Dichte an (schlechten) Samples gering war und sie sich vor allem auf ihr Cello konzentriert hat. Egal ob mit Bogen oder nur zupfend, es ist doch irgendwie spannend, dem Ganzen zuzugucken. Noch fünf weitere Liveshows und ich bin Fan, muss aber gestehen, dass ich Jo Quail, die zweite Cellistin, die ständig mit Post-Rock Bands tourt, immer noch besser finde.

Earth - Ich war zuerst einmal gespannt, in welchem körperlichen Zustand Dylan Carlson ist, da er beim dunk! Festival 2017 sehr schlecht aussah und Ende 2018 meines Wissens auch seine Solo Europa Tour aufgrund von Leberversagen canceln musste. Aber er scheint sich gut erholt zu haben. Sah ziemlich frisch aus und hätte in jeder Motörhead oder AC/DC Coverband eine gute Figur gemacht. Genug davon. Set hat mir sehr gut gefallen, besser als auf dem dunk! Festival. Mag auch daran liegen, dass ich damals schon 10 Stunden Instrumentalmusik in den Knochen hatte und Earth als Headliner gespielt haben. Es ist und bleibt einfach anstrengende Musik und jeden Tag könnte ich mir das auch nicht geben. Der erste Song, 15 Minuten, verdeutlicht direkt einmal, was hier an der Standard ist. Drone Doom, lange Songs, schier endlose Riff-Wiederholungen und alles ist langsam, sehr langsam, unglaublich langsam. Ich glaube nicht, dass es viele Bands gibt, die so langsame Aufbauten haben. Am spannendsten finde ich dabei die Drummerin Adrienne Davies. Es wirkt so als würde man sich Drumming in einer Super-SloMo ansehen. Sieben von zehn Songs der Setlist waren von der neuen Platte "Full Upon Her Burning Lips", die mir gut gefällt. Dazu gab es noch "The Bees Made Honey in the Lion's Skull", welches als Abschluss des Hauptsets das Wort "langsam" auf ein neues Level gehoben hat und "Old Star" als Zugabe. Knapp 100 Minuten, von der Nennung der Songs abgesehen keine einzige Ansage. Habe nichts anderes erwartet, alles andere hätte mich gewundert. Ich kann jede Person verstehen, die die Musik langweilig findet und die Behauptung aufstellt, dass jeder Song gleich klingt, aber mich catched das Ganze auf eine seltsame Art und Weise.
 
Helen Money - Begegne der Dame und ihrem Cello immer mal wieder, wenn sie Support von irgendeiner Post-Rock Band ist und habe sie mittlerweile einige Male gesehen. Gestern war vielleicht der beste Gig, da die Dichte an (schlechten) Samples gering war und sie sich vor allem auf ihr Cello konzentriert hat. Egal ob mit Bogen oder nur zupfend, es ist doch irgendwie spannend, dem Ganzen zuzugucken.

♪♫ Und dann saaah sie Dich an ... und Du dachtest ... Mannomaaann! ♪♫
 
SammyJankis;1096249 [B meinte:
Lion's Law[/B] - Als einzige Band des Abends noch nie gesehen, war ich direkt skeptisch, denn der Name ist einfach schlecht. Eine Band mit einem solchen Namen kann einfach keine gute Musik machen und so war es dann auch. Rumpel Hardcore/Oi Punk mit viel Schweinepogo im Publikum. Songs klangen alle gleich und waren kurz. Hat mich gar nicht abgeholt, wurde aber vom Publikum durchaus abgefeiert!


Klingt vom lesen her genau nach meiner Musik^^
 
Ich war gestern bei Boris in Köln im Gebäude 9. Nach Earth wurde also die Eingängigkeit der Musik minimal nach oben geschraubt. Konnte arbeitsbedingt leider erst um halb neun vor Ort sein und habe deswegen auch die erste Vorband, deren Name mir entfallen ist, verpasst. Das Gebäude 9 war vielleicht zu 40 Prozent gefüllt. In meinen Augen keine Überraschung, da es mit Oberhausen noch eine weitere Show in NRW gab. Es hätte mich stark gewundert, wenn die Band für zwei Shows genug Leute zieht. Bzgl. der Merches sei noch erwähnt, dass die LP Preise jenseits von Gut und Böse lagen. Unter 30 Euro ging nichts.

Arabrot - Dieses Jahr bereits im Vorprogramm von Mono gesehen. Hat mir damals nicht gefallen und gestern auch nicht. Dieser weirde Mix aus Folk, Psychodelic und Doom gibt mir überhaupt nichts. Hoffe, dass es das jetzt auch war mit der Rolle als Support von Bands, die ich feier. Muss denen nicht noch einmal über den Weg laufen, wobei es gestern etwas besser war als in Bochum.

Boris - Das Set startete mit einer Enttäuschung, denn der Sound war bei den ersten beiden Songs sehr matschig. Wurde dann aber zum Glück besser. Das Set selbst war gewaltig. Klar, sicherlich auch keine Musik, die man sich ständig geben kann, aber es passiert doch deutlich mehr als bei Earth. Hier wird stärker auf Spannungsaufbauten, Ausbrüche und Soundwände gesetzt. Zusätzlich wird wohl dosiert auf Gesang gesetzt. Dabei singen sowohl der Drummer als auch der Gitarrist/Bassist, welcher ein doppelhälsiges Instrument spielt. Zusätzlich wird alles durch viel Nebel gekonnt in Szene gesetzt. Ist schon eine ganz imposante Inszenierung. Kein Vergleich zum Arctangent vor einigen Jahren als ich die Band am hellichten Tag gesehen habe. Der Sound, irgendwo zwischen Psychodelic, Doom und Drone mit gelegentlichen Auflügen in den Stoner Bereich, trägt sein Übriges zu diesem sehr guten Konzert bei. Besonderes Highlight der Songs sind außerdem die Einsätze des Gongs, welcher hinter dem Drummer steht und nur bei einzelnen Songs zum Einsatz kommt. Kleiner Kritikpunkt für das viele Gerede und die Publikumsanimationen. Das passt in meinen Augen nicht, aber ich sehe gerne darüber hinweg. Setlisttechnisch wurde sich auf die neue Platte "LOVE & EVOL" fokussiert, welche ich nur empfehlen kann. Darüber hinaus gab es auch Cover, unter Anderem von den Melvins. Die Spieldauer lag bei knapp 100 Minuten. Für meinen wahrscheinlichen Abschluss des Konzertjahres war es ein würdiges Ende.
 
Das Konzertjahr ist für mich beendet. Eine Zusammenfassung:


Liste:

05.01 Eisenpimmel, Duisburg, Djäzz
11.01 Spirit Crusher, Recklinghausen, AKZ
15.01 Basement, Köln, Kantine
23.01 Behemoth, Oberhausen, Turbinenhalle
25.01 Red Apollo, Essen, Emo-Keller
26.01 Deathtrap, Rheinberg, Zuff!07
01.02 LGoony, Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld
03.02 Cold World, Hamburg, Uebel & Gefährlich
09.02 Optimist, Wuppertal, AZ
13.02 Toundra, Köln, Helios37 (abgesagt, nur der Support Act hat gespielt)
18.02 Amenra, Dortmund, JunkYard Club
04.03 Bohren & der Club of Gore, Bochum, Christurkirche
15.03 Retrogott & Hulk Hodn, Dortmund, JunkYard Club
22.03 Amenra, Lüttich (Bel), Reflektor
27.03 The Ocean, Köln, Club Volta
12.04 Mantar, Dortmund, JunkYard Club
14.04 Mono, Bochum, Rotunde
20.04 Comeback Kid, Oberhausen, Kulttempel
26.04 Groezrock, Meerhout (Bel) (2 Tage)
04.05 Extinction of Mankind, Schwerte, Rattenloch
09.05 Yndi Halda, Oberhausen, Druckluft
18.05 xRepresentx, Oberhausen, Helvete
22.05 Judiciary, Essen, Don't Panic
30.05 dunk! Festival, Zottegem (Bel) (3 Tage)
09.06 Second Sight, Dortmund, Private Location
10.06 Pfingst Open Air Werden, Essen
16.06 Code Orange, Köln, Luxor
17.06 Power Trip, Bochum, Matrix
18.06 Tool, Amsterdam (Nl), Ziggo Dome
19.06 Campusfest, Ruhr-Universität, Bochum
20.06 Envy, Druckluft, Oberhausen
21.06 Rage Against Racism, Duisburg, JZ Mühle (2 Tage)
28.06 Rock Werchter, Werchter (Bel) (Tag 2)
29.06 Spirit Crusher, Mannheim, Jugendzentrum Forum
05.07 Ieperfest, Ieper (Bel) (3 Tage)
09.07 God Is An Astronaut, Essen, Turock
12.07 Existence, Köln, AZ
15.07 Valkhof Festival, Nimwegen (Nl), Valkhofpark (Tag 3)
19.07 Have Heart, Würzburg, Posthalle
20.07 Have Heart, Köln, Essigfabrik
26.07 Nord Open Air, Essen, Viehöfer Platz (2 Tage)
02.08 xBystanderx, Recklinghausen, AKZ
03.08 Body Count, Köln, Palladium
09.08 Spark, Düsseldorf, Jugendkulturcafe Franzmann
10.08 Olgas-Rock, Oberhausen, Olga-Park (Tag 2)
13.08 Caspian, Köln, Club Volta
17.08 Guns Up!, Geleen (Nl), Cafe de Meister
30.08 Platzhirsch Festival, Duisburg (Tag 1 & 2)
07.09 Edelweisspiratenfestival, Düsseldorf, Zakk
07.09 Essen Original, Essen (Tag 2)
08.09 Exposure, Düsseldorf, Jugendkulturcafe Franzmann
19.09 Vlada Ina, Dortmund, Rekorder
06.10 Street Soldier, Essen, Don't Panic
07.10 Touche Amore, Köln, Live Music Hall
30.10 Inter Arma, Dortmund, JunkYard Club
04.11 Thrice, Köln, Carlsberg Victoria
17.11 Terror, Köln, Gebäude 9
22.11 Damage Is Done, London (UK) (Tag 1 & 2)
25.11 Cult Of Luna, Köln, Bürgerhaus Stollwerck
29.11 Knocked Loose, Bochum, Matrix
04.12 Earth, Dortmund, JunkYard Club
10.12 Boris, Köln, Gebäude 9


Insgesamt habe ich 338 Sets auf 62 Veranstaltungen gesehen. Von den 338 Sets waren 168 Sets von Acts, die ich zum ersten Mal gesehen habe. Eine Quote von knapp 50 Prozent, die ich seit Jahren halte.


Mehrfach gesehen habe ich:

Amenra, No Turning Back, Spirit Crusher (je 4x)

Comeback Kid, Second Sight (je 3x)

Abuse of Power, Angst, Arabrot, Brutus, Coldburn, Deathtrap, Exposure, Fvnerals, Have Heart, Heavy Kind, Higher Power, Jesus Piece, Madball, Mil-Spec, Motorjesus, Optimist, Powerage, Risk It!, Slon, Slope, Slow Crush, Spark, Staghorn, Tool, Torch It, xDevourx (je 2x)


Die Tage folgt ein Rückblick auf die besten Shows des Jahres und ein kleiner Ausblick auf 2020.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier wie versprochen meine besten Shows des Jahres:

1. Have Heart, 20.07.2019, Essigfabrik, Köln:
Die One-Time-Reunion Shows (Ich hoffe, dass es dabei bleibt) waren der absolute Wahnsinn. Auch wenn es leider nicht das Intro der Würzburg Show gab, war die Köln Show doch noch einen Ticken besser, weil die Atmosphäre in der kleinen, aber immer noch viel zu großen Halle, besser war.

2. Tool, 18.06.2019, Ziggo-Dome, Amsterdam, Niederlande:
Damit konnte ich endlich den Platz 1 von meiner Must-See-Liste streichen. Hier auch zwei Shows besucht. Die Amsterdam Show war besser als die auf dem Werchter. Sound war top, Setlist war top. Die Band ist wirklich beeindruckend.

3. Ekulu, 23.11.2019, Damage Is Done, New Cross Inn, London, UK:
Eine Band, die es schafft gleichzeitig alle Hits und alle Raritäten ihrer Bandgeschichte in ein Set zu packen. Davon können sich Pearl Jam eine Scheibe abschneiden. Erste Europa "Tour", hoffe da kommt mehr. Maximal grooviger Hardcore.

4. Spirit Crusher, 29.06.2019, Jugendzentrum Forum, Mannheim:
Nach ca. 2,5 Stunden Schlaf in der Nacht zuvor bei 40 Grad drei Stunden nach Mannheim gefahren (Zum Glück war ich nicht der Fahrer), für ein halbstündiges Set. Hat sich voll und ganz gelohnt. Beste Show einer deutschen Hardcore Band seit der Gone to Waste Abschiedsshow.

5. Amenra, 07.07.2019, Ieperfest, Belgien:
Beste Live Band der Welt. Wer etwas anderes behauptet lügt. Haben jedes Jahr einen Platz unter den Top 10 Sets verdient.

6. Trash Talk. 27.04.2019, Groezrock, Belgien:
Kaputte Band, unfassbar chaotischer Gig. Das Publikum hat dem Sänger aus der Hand gefressen. Völlige Eskalation am frühen Nachmittag.

7. Envy, 20.06.2019, Druckluft, Oberhausen:
Nach Jahren endlich mal wieder in Europa unterwegs und ich konnte einen Gig mitnehmen. Großartig, wie schön Post-Rock und Hardcore verschmelzen können.

8. Cult of Luna, 25.11.2019, Bürgerhaus Stollwerck, Köln:
An die Soundwände der Schweden kommt kaum eine andere Band ran. Das war mächtig.

9. Big Cheese, 23.11.2019, Damage Is Done, New Cross Inn, London, UK:
Set wurde mit verschiedenen Drummern gespielt, da der eigentliche Drummer ins Krankenhaus musste, UK Mosh ist hart. Hat dem Set keinen Abbruch getan. Das Chaos regierte.

10. Wiegedood, 06.07.2019, Ieperfest, Belgien:
Konnte leider keine der Alben Shows besuchen, aber dieses Set hat entschädigt. Beste Black Metal Band.


Ausblick auf 2020:
- No Warning/Candy Tour, hoffentlich werden mindestens drei Shows mitgenommen
- Explosions in the Sky im April/Mai
- Rotting Out und Incendiary beide Ende Juni in Europa


Wünsche für 2020:
- Inclination und Mindforce in Europa
- Eine Mogwai Tour mit 2-3 möglichen Dates für mich wäre auch mal wieder etwas Feines
- Blind to Faith Release Show in einem kleinen Raum
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein kleiner Einwurf abseits der Konzerte.

Meine Platten des Jahres:

1. Angst - Decay of all Purity
2. Ekulu - Half Alive
3. Tool - Fear Inoculum
4. Year of the Knife - Ultimate Aggression
5. Inclination - When Fear Turns to Confidence
6. Dead Heat - Certain Death
7. Judiciary - Surface Noise
8. Mono - Nowhere Now Here
9. Spirit Crusher - Whsiper Against the Road of the World
10. A.A. Williams - A.A. Williams

11. Dominant Force - Cosmic Denial
12. Renounced - Beauty is a Destructive Angel
13. Vamachara - Hereafter
14. Lowest Creature - Sacrilegious Pain
15. SeeYouSpaceCowboy - The Correlation Between Entrance and Exit Wounds
16. Boris - LOVE & EVOL
17. Nails - I Don't Want to Hear It
18. Fists of Fury - Demo
19. Downfall of Gaia - Ethic of Radical Finitude
20. Rain of Salvation - A War Outside and Within

Honorable Mentions:

Avow - Demo 2019
Blind Authority - Death Dreams
Candy - Super-Stare
Cult of Luna - A Dawn to Fear
Division of Mind - Division of Mind
Fury - Failed Entertainment
Mastermind - Bad Reaction
Odd Man Out - New Voice
Pijn & Conjurer - Curse These Metal Hands
Rated X - Demo '19
Realm of Torment - Those Who Don't Fear Death Never Die
Russian Circles - Blood Year
Tides From Nebula - From Voodoo to Zen
We Lost the Sea - Triumph & Desaster
Wild Side - Who the Hell is Wild Side?
Young Guv - GUV I
 
Zuletzt bearbeitet:
Was machst du beruflich eigentlich?
Und kommst aus dem Ruhrgebiet oder?
Ich hab elf Konzerte in 2019 gesehen und das für viel gehalten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was machst du beruflich eigentlich?
Und kommst aus dem Ruhrgebiet oder?
Ich hab elf Konzerte in 2019 gesehen und das für viel gehalten...
Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Beruflich habe ich im Moment einen Übergangsjob. Orientiere mich gerade beruflich um.

Ich muss auch gestehen, dass es verhältnismäßig wenig Shows waren, die wenigsten seit 2012. :D
 
Ich war gestern bei Morlockk Dilemma in Münster im Skaters Palace. Tour ist sehr ausgedehnt mit locker vier Shows in NRW. Dementsprechend war es nicht allzu gut gefüllt. Für den Raum vor der Bühne hat es gereicht. Die Empore war geschlossen. Vielleicht 150 Leute. Publikum teilweise besoffen bis zum Limit. Das war anstrengend. Allerdings alle trotzdem immer freundlich, keine Anzeichen von Stress.

Nowakkowitsch & Pete Jott - Lokaler Support bestehend aus zwei Dudes. Deren Mitgliedschaft in irgendeiner Rap Crew (Den Namen habe ich leider nicht verstanden) sorgte allerdings dafür, dass es diverse Features gab und im Endeffekt fünf Leute über die halbe Stunde verteilt ihr Können zum Besten geben konnten. Ich fand es ganz in Ordnung. Nichts Überragendes, aber es passte auch soundtechnisch gut als Support. Der Besoffski neben mir sah das etwas anders, Zitat: "Ich hab echt kein Bock mir so Möchtegerns anzugucken." Man kann es halt nicht jedem rechtmachen.

Morlockk Dilemma - Umbaupause zog sich nicht lange hin. Der Herr ist nur mit seinem DJ unterwegs. Kein Backup. Natürlich stand das neue Album "Herzbube" im Fokus. Passend dazu wurden auch eifrig Rosen verteilt. Bin nicht vollständig drin in der Diskographie, aber nach meinem Gefühl war die Aufteilung zwischen der neuen Platte und den älteren Tracks, "Eiserner Besen", etc. ausgewogen. Sound war okay, hätte besser sein können und die Monitorbox ist auch einige Male ausgefallen. Trotzdem gab es einen souveränen Gig. Rap Publikum ist sowieso immer dankbar und geht ab Sekunde 1 voll mit. Gab da gestern auch keine Ausnahme. Textsicherheit war auch gegeben. Rundum gelungener Abend. Danach ist der Herr noch zum Merchtisch und hat sein Zeug selbst verkauft und sich mit den Fans unterhalten. Faszinierend fand ich dabei, wie viele Leute sich die gekauften Shirts/Platten haben signieren lassen. Habe ich in der Form so noch nie erlebt.
 
Ich war am Wochenende auf zwei Shows. Am Freitag ging es zu Napalm Death in Oberhausen im Kulttempel. Die Show war ausverkauft und dementsprechend voll war es. Bei dem Package allerdings auch nicht verwunderlich.

Bat - Solides Thrash/Speed Metal Dreigespann. War ganz in Ordnung für den Anfang, nichts Besonderes, aber auch nicht schlecht. Der vorletzte Song musste aufgrund von technischen Problemen leider abgebrochen werden. Spielzeit war eine knappe halbe Stunde, hätte auch nicht mehr erwartet.

Rotten Sound - Die Band passt perfekt vor Napalm Death. Fieser Grindcore aus Finnland. Fieses Geballer, fiese Stimme. Vor zwei Jahren schon mal auf dem Ieperfest gesehen. Damals für gut befunden, am Freitag ebenfalls. Auf dem Ieper war es vielleicht noch einen Ticken besser, aber dieser Gig hat mich auch glücklich zurückgelassen.

Misery Index - Ebenfalls schon einmal auf dem Ieperfest gesehen. Der Sound ging weg vom Grindcore und eher hin zum Death Metal. Ein kleiner Abfall im Gegensatz zu Rotten Sound, aber keinesfalls langweilig und von der Crowd auch gut abgefeiert. Wirkte so, als wäre es für einige Leute das Tageshighlight.

Eyehategod - Mein Hauptgrund für den Besuch und wohl die Band, die nicht ins ansonsten stimmige Billing passt. Das Tempo wurde mehr als gedrosselt. Vielleicht die beste Sludge Band, langsam, schrammelig, rau, Rückkopplungen noch und nöcher. Die ganze Show wirkt nihilistisch und selbstzerstörerisch und niemand repräsentiert das so wie Sänger Mike Williams, dem man ansieht, dass man besser kein Heroin nehmen sollte. Dagegen hat sich Jimmy Bower die Haare abgeschnitten und sieht aus wie ein netter Familienvater. Hatte das Gefühl, dass die Band mit gemischten Gefühlen angenommen wurde. Für manche das Highlight, für andere Zeitverschwendung. Probs zum Abschluss noch für Mike Williams, der einen Fan in der ersten Reihe für sein Bad Brains Shirt lobte.

Napalm Death - Astreiner Gig und ein ziemlich heftiger Abriss. Die Band hatte die Crowd voll unter Kontrolle. Durchgehend viel Bewegung vor der Bühne. Kleine technische Probleme zu Beginn wurden schnell überwunden. Dazu wie gewohnt ein bunter Mix aus allen Schaffensphasen der Band. Es gab sowohl Songs von der "Scum" als auch der aktuellen EP, die am Freitag erschienen ist. Ansonsten gibt es kaum einen sympathischeren Frontmann als Barney. Der Herr trinkt zwischen den Tracks aus seiner mitgebrachten Thermoskanne, hat den geilsten Tanzstil der Welt und gibt immer wieder wohldurchdachte Ansagen von sich. Das bestätigt auch den Eindruck, den ich von dem Herrn in Interviews gewonnen habe. Da können sich einige Frontmänner und -frauen eine Scheibe von abschneiden. Das Set wurde nach weit mehr als einer Stunde mit zwei Covern beendet. Neben dem standesgemäßen "Nazi Punks Fuck Off" von den Dead Kennedys gab es noch "White Cross" von Sonic Youth. Sehr geiler Gig, sehr geiler Abend. Vielleicht nehme ich die Köln Show auch noch mit.


Gestern war ich dann in Hamburg im Hafenklang bei No Warning. Hinfahrt war trotz Sabine problemfrei. Die Rückfahrt heute eher chaotisch. Aus drei wurden sieben Stunden Fahrzeit, aber was solls. Das Hafenklang ist ein schöner Laden, gute Bühnenhöhe. Der Laden war ausverkauft und es war dementsprechend eng.

Angst - Pünktlich zum Beginn der ersten Band reingekommen. Erster Song: Hatebreed "Driven by Suffering". Mosh war da, guter Start für eine Hardcore Show. Danach beschränkte sich die Band auf ihre eigenen Songs. Guter Auftritt, die Crowd war auch durchgehend dabei. Nachdem die Band die ersten Jahre in meinen Augen nicht den Zuspruch bekommt, den sie verdient hat, hat sich das vor allem im letzten Jahr geändert. Einer der besten deutschen Hardcore Acts im Moment.

Dagger Threat - Höre ich auch viel Positives drüber, auch über die Platte "Gestaltenzerfall", aber mich kickt es nicht. Sowohl auf Platte als auch jetzt beim zweiten Liveerlebnis. Sound ist für mich irgendwo zwischen Slipknot und Code Orange. Modern, dick aufgetragen, aber insgesamt für mich etwas zu hektisch. Die Crowd war allerdings voll dabei. Die Band kommt glaube ich auch aus Hamburg und hatte dementsprechend Heimspiel. Zeit verging schnell und vielleicht wird es ja beim dritten Mal etwas mit mir und der Truppe.

Candy - Eine der interessantesten Bands im Bereich des Hardcores. Sehr unterschiedliche Songs, viel Chaos, schon anstrengend für dieses Genre. Die würden sich gut auf einer Tour mit Converge machen. Der Gig war auch gut, keine Frage, aber im Vergleich den Veröffentlichungen fällt er etwas ab. Mal sehen, wie die weiteres Shows aussehen, aber ich habe das Gefühl, dass die Band mehr eine Alben- als eine Liveband sind, denn die "Good to Feel" und die "Candy Says" sind absolut top. Da geht mehr.

Spirit Crusher - Heute nur zu viert, Sound war dementsprechend nicht so fett wie sonst, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Vielleicht der beste Gig des Tages. "Potential in Kindness" als Opener hat die Crowd direkt abgeholt. Mosh, Stage Dives, Singalongs, die Leute hatten Bock. Im Moment ganz klar das Beste, was man in Deutschland im Hardcore Bereich finden kann. Alle Veröffentichungen sind geil, die Live Shows reißen im Moment konsequent ab, das Undertow Cover war auch fresh. Zum Abschluss mit "Gamechanger" meinen Lieblingssong. Top.

No Turning Back - (Viel zu) oft gesehen, sodass die Band mir mittlerweile egal ist. Die europäischen Terror. Darüber hinaus sind die Sets oft zu lang und mit zu vielen mittelmäßigen Songs besetzt. Das war dieses Mal anders. Kurzes, knackiges Set und im Endeffekt wurden nur Songs gespielt, die ich auch mag. Überraschend gut, wenn auch immer noch irgendwie random.

No Warning - Ist immer noch irgendwie etwas Besonderes, diese Band zu sehen und die Songs der "Ill Blood" sind auch weiterhin mit das Beste, was je eine Hardcore Band veröffentlicht hat. Dementsprechend sind auch die Reaktionen. Die Songs der neuen Platte fallen dagegen ab. Sie sind cool, groovig, aber stehen im Schatten der "Ill Blood". Das wird wohl auch für immer so bleiben. Die "Suffer Survive" findet dagegen in der Setlist quasi nicht statt. Set war cool, hätte mir aber noch etwas mehr Eskalation versprochen nach den vorherigen Sets. Die gab es dann allerdings zum Abschluss bei "Short Fuse" in voller Pracht. Menschen werden von Stage Divern begraben, das Mikro viel irgendwo durch die Gegend und ich kriege einen miesen Schlag gegen den Kehlkopf. Zum Glück nichts schlimmeres passiert, von daher ein versöhnlicher Abschluss.
 
Ich war am Dienstag und am Mittwoch jeweils noch einmal bei der Tour von No Warning und Candy. Dienstag ging es nach Antwerpen ins Kavka. Dort habe ich mit The Rival Mob 2013 und Cold World 2014 zwei der besten Shows meines Lebens gesehen. Leider war der Zuschauerzuspruch nicht so hoch wie erwartet.

Chain Reaction - Mittlerweile auch einige Male gesehen und es ist jedes Mal in Ordnung. Das größte Problem der Band sind die ehemaligen Bands der Mitglieder. Insbesondere der Vergleich mit den großartigen Rise and Fall drängt sich auf und da zieht die Band leider den Kürzeren.

Vonnis - Schon einmal gesehen und dieses Mal war es deutlich besser. Schwer einzuordnen. Am ehesten vielleicht in der Power-Violence Ecke Zuhause, sprich ein ziemliches Geballer. Sänger lief durchgehend im Publikum umher. War cool, wenn man von den gelegentlichen Gesangseinlagen der Jungs an den Klampfen absieht. Das war nichts. Ansonsten fieser Sound. Gerne mal auf einer Church of Ra Veranstaltung.

Candy - Sound war deutlich besser als in Hamburg, was dem Set an sich sehr gut getan hat. Setlisttechnisch gab es keine Veränderungen. Vor der Bühne gab es einiges an Mosh, aber nicht übertrieben. Die Mucke ist top, aber es ist immer noch Luft nach oben.

No Warning - Auch hier wenig Veränderung zu Hamburg. Weniger Stage Dives von Seiten des Publikums, dafür etwas mehr Mosh und Gewalt. War ne runde Sache.


Am Mittwoch ging es dann in die Niederlande, genauer gesagt nach Tilburg. Die dortige Location Hall of Fame entpuppte sich als sehr schönes Kulturzentrum. Der Raum war auch besser gefüllt als in Antwerpen. Den lokalen Support habe ich leider verpasst.

Candy - Bester der drei Gigs mit den meisten Publikumsreaktion inkl. einiger texsicherer Leute in Reihe 1. Ansonsten harten Mosh. Ich bleibe weiterhin dabei, dass die Band für Hardcore Verhältnisse sehr abwechslungsreich ist und sich auch ohne Probleme gut vor Converge machen würde.

No Warning - Hier würde ich nach drei Gigs den Hamburg Gig als den Besten ansehen. In Tilburg wurde die Setlist minimal verändert und statt eines Songs der "Torute Culture" wurde mit "Growing Silent" noch ein Klassiker der "Ill Blood" gespielt. Top Song. Die Menge hat es gefeiert. Nach drei Gigs muss ich aber auch sagen, dass ich finde, dass die Band keine lange Touren spielen sollte, weil die Fanbase dafür einfach zu klein ist und die Band seit 2014 mittlerweile auch jeder gesehen hat. Alle 2-3 Jahre ein Weekender wäre völlig ausreichend und hätte wahrscheinlich überragende Shows zur Folge. So sind die Shows zwar cool, aber mit Luft nach oben.
 
Ich komme gerade aus Dortmund, wo Retrogott & Hulk Hodn im Rahmen ihrer Tour zur neuen Platte im JunkYard Club zu Gast waren. Was gute Shows angeht ist der Laden in NRW zur Zeit sehr weit vorne. Der Hinweg gestaltete sich als anstrengend, da gleichzeitig in Dortmund ein rießiges Hardcore Techno Event stattfand und die Besucher ihre Mitmenschen nur allzu gerne über miese, tragbare Boxen an dieser Musik teilhaben lassen. Angekommen an der Location ging es nicht wie kommuniziert um 20:30 Uhr los, sondern erst um 21:20 Uhr. Verspätungen sind bei Hip Hop Veranstaltungen üblich, aber es stört mich doch jedes Mal, wenn man ohne Grund eine Stunde warten muss. Einen Support gab es nicht, Hulk Hodn hat ein Bisschen was aufgelegt. Ganz nette Hintergrundbeschallung.

Der Gig hat dann allerdings entschädigt. Die entspannten Old School Beats laden eher zum entspannten Mitnicken als zur völligen Eskalation ein. Allerdings hat der Retrogott überdurchschnittlich oft das Publikum animiert und es herrschte ausgelassene Stimmung unter den geschätzt 250 Besuchern. Dabei verlor der Herr am Mic allerdings zu keiner Zeit seine Ernsthaftigkeit. So gibt es diverse Songs, die sich klar gegen Rassismus positionieren, immer klug verpackt und am Puls der Zeit. Die aktuelle Platte "Land und Leute", die vor allem zu Beginn des Sets das Hauptaugenmerk bekam, macht dabei keine Ausnahme. Im Verlauf des Sets kamen Fans der älteren Sachen ebenfalls auf ihre Kosten. Natürlich gab es auch Feestyles, haben mir dieses Mal sehr gut gefallen und sind allgemein immer ein Highlight der Shows. Nach 80 Minuten ging es zum ersten Mal von der Bühne, nur um anschließend noch einmal 15 Minuten zum Besten zu geben. Starker Auftritt und irgendwie schade, dass man mit dieser Art von Hip Hop nicht mehr Leute zieht.
 
Ich war gestern bei Turnstile in Köln im Gebäude 9. Hatte mir für den Tag extra freigenommen und dann war die Show plötzlich ausverkauft. Crazy, wie viel die Band heutzutage zieht und das auch noch bei dem alles andere als niedrigen Eintrittspreis. Das lag sicherlich nicht an den Supports. War aber im Endeffekt kein allzu großes Problem, noch an Karten zu kommen. Probs an dieser Stelle für das Tour Package. Für Hardcore Verhältnisse war das eine diverse Tour. Jeder Act klang anders.

Glitterer - War am Anfang kein Fan, stehe dem Projekt aber mittlerweile recht positiv gegenüber. War vor allem gespannt darauf, wie das Ganze umgesetzt wird. Ned Russin, dessen bekannteste Band Title Fight ist, stand tatsächlich alleine auf der Bühne. Sound kam komplett vom Band und er hat gesungen. Der Sound könnte hier gut ankommen. Bei einigen Songs hört man noch Title Fight durch, aber bei der Mehrzahl der Songs wird viel mit Synthies gearbeitet. The Cure klingt hier auf jeden Fall durch. Es war zu Beginn etwas weird, einer Person auf der Bühne zuzugucken, aber im Endeffekt war es unterhaltsam. Kam auch bei der Crowd einigermaßen gut an.

One Step Closer - Eine der vielversprechendsten Bands von Triple B Records, die im Moment im Wochentakt geile Veröffentlichungen raushauen. Es gibt im Hardcore Punk im Moment kein besseres Label. Letzte Platte von One Step Closer ist "From Me to You", klare Empfehlung an dieser Stelle. Gab dann natürlich auch eine Vielzahl von Songs der Platte. Im Publikum fanden diese durchaus Zuspruch, nicht überragend viel, aber einige Leute waren durchaus textsicher und vor der Bühne gab es etwas Bewegung. Der Sound ist irgendwo zwischen Turning Point, von denen auch ein Cover gespielt wurde, und Have Heart anzusiedeln und könnte in meinen Augen das nächste große Ding aus dieser Richtung sein, dass auch fernab der Hardcore Punk Bubble seinen Durchbruch schaffen könnte. Die Band ist noch jung, das erste Album kommt dieses Jahr raus. Da geht was. Man kann nur hoffen, dass die Triple B Tour, die bereits auf dem Outbreak Fest bestätigt ist, inklusive der Band auch auf dem Festland stattfindet.

Gag - Das war Geschrammel erster Güte. Fans von NWOBHC und Boston Strangler kamen voll auf ihre Kosten. Insgesamt waren die Crowdreaktionen aber sehr unterschiedlich. Während vor der Bühne durchgehend Side to Sides stattfanden und es ordentlich zur Sache ging, hatte ich bei vielen Leuten das Gefühl, dass sie gar nichts mit der Band anfangen konnten. Ich kann es verstehen, mir selbst hat es aber gut gefallen.

Turnstile - Was soll man sagen, Turnstile im Jahr 2020 sind richtige Rockstars. Wenn der erste Satz des Sängers zum Publikum "I love you" ist, rollen sich mir schon etwas die Zehnägel hoch. Die Band wurde wie gewohnt unfassbar abgefeiert, Singalongs, Stage Dives, Chaos, aber es ist doch etwas anders als früher. Die Band ist gewachsen, die Setlist hat sich stark verändert und auch die Crowd ist anders. Viele Handys. Warum weiß niemand. Hate5six ist vielleicht der beste Konzertvideokanal, den es gibt und dort findet man locker zehn Videos der Band in Top Qualität. Dazu diverse Leute, die die Bühne entern aber unangenehm selbstdarstellerisch lange dort verweilen und zu den Songs tanzen anstatt einfach zu stagediven. Setlisttechnisch viel von der letzten Platte, von den EPs glaube ich drei Songs. "Keep It Moving" inkl. Intro bester Song des Abends mit der größten Eskalation. Kein "Death Grip", was in meinen Augen einem Verbrechen gleichkommt. Dafür werden "Blue by You" und "Moon" gespielt, das ist quasi ein Song. Da kann man guten Gewissens auf einen der beiden verzichten. Viel Gemecker an dieser Stelle. Sicherlich mehr als angebracht. Die Shows sind immer noch cool, aber 2020 ist nicht 2015. Das muss man/ich wohl akzeptieren und im Endeffekt war es damals auch schon absehbar, dass die Band wachsen wird. Ich hatte viel Spaß damals und es sei der Band gegönnt, dass sie erfolgreicher werden. Und die Shows heute sind immer noch alles andere als schlecht.
 
Ich war am Sonntag bei Napalm Death in Köln in der Essigfabrik. Nach Oberhausen der zweite Besuch der Tour für mich. Trotz deutlich größerer Halle und dem zweiten Termin in NRW war es ziemlich voll. Halle ist leider weiterhin eine der miesesten Locations in Köln, auch wenn am Sonntag immerhin der Sound einigermaßen erträglich war.

Bat - Beginn war schon um 17:30 Uhr, was ich persönlich bei Sonntagshows ziemlich cool finde, im Gegensatz zu den meisten Besuchern. Es war ziemlich leer. Die Band hat totzdem routiniert ihr Speed Metal Set durchgezogen. War wie schon in Oberhausen in Ordnung.

Rotten Sound - Gewohnt gutes Geballer. Man merkte auch im Verlauf des Abends, dass die meisten Leute für das Geballer da waren. Die Bands aus dem Grindcore/Death Metal erhielten den meisten Zuspruch. In Oberhausen wurden nach meinem Gefühl auch die genrefremden Bands stark abgefeiert. Rotten Sound auf jeden Fall wieder mit einem guten Set. Ich sollte mal eine Soloshow mitnehmen.

Misery Index - Auch hier keine großen Veränderungen zu Oberhausen. Die ziehen ihr Grindcore/Death Metal Ding schon gut durch. Allerdings muss ich sagen, dass ich die Band 2014 auf dem Ieperfest deutlich besser fand als die beiden Gigs dieser Tour.

Eyehategod - Weiterhin eine kaputtte Band mit einem kaputten Sound. Songs wie "Blank" und "Sisterfucker" sind einfach großartig. Leider kam die Band nicht allzu gut an. Die Halle leerte sich merklich und einige Leute im Publikum wirkten genervt. Ich kann es durchaus verstehen. Nicht jede Person steht auf ständige Rückkopplungen und einen absurd langsamen Sound. Für mich trotzdem schön, die Band ein zweites Mal gesehen zu haben auf der Tour. Ich halte es hier wie viele mit den Rolling Stones. Es könnte die letzte Tour gewesen sein.

Napalm Death - Keine großen Unterschiede zu Oberhausen. Gleiche Setlist. Band wurde hart abgefeiert und ist weiterhin mehr Punk als 99,8 Prozent aller Punkbands. Auch am Merch zeigte sich das, da hier auch bei den Shirts auf Umweltfreundlichkeit geachtet wird bei trotzdem guten Preisen. Barneys Ansagen auch wie immer on Point. Hätten viel mehr Applaus verdient. Astreines Set. Hat sich gelohnt, die Tour auch ein zweites Mal zu besuchen.
 
  • Like
Wertungen: JME
Napalm Death - Keine großen Unterschiede zu Oberhausen. Gleiche Setlist. Band wurde hart abgefeiert und ist weiterhin mehr Punk als 99,8 Prozent aller Punkbands. Auch am Merch zeigte sich das, da hier auch bei den Shirts auf Umweltfreundlichkeit geachtet wird bei trotzdem guten Preisen. Barneys Ansagen auch wie immer on Point. Hätten viel mehr Applaus verdient. Astreines Set. Hat sich gelohnt, die Tour auch ein zweites Mal zu besuchen.

💗
 
Da Shows im Moment verständlicherweise Mangelware sind, werde ich stattdessen von Shows aus meiner Vergangenheit berichten, die mir als besonders gut, besonders schlecht oder vielleicht einfach nur als besonders in Erinnerung geblieben sind. Gehe dabei chronologisch vor:

Rage Against the Machine
06.06.2008, Rock am Ring (Tag 1)

Ich habe keine Ahnung, welchen Stand die Band heutzutage bei der Jugend hat, aber das Debüt und "The Battle of Los Angeles" sind in meinen Augen mit das Beste, was in den 90ern veröffentlicht wurde und haben mich in meiner Jugend lange begleitet. Die "Evil Empire" fällt dabei etwas ab, enthält aber mit "Bulls on Parade" vielleicht meinen Lieblingssong. 2008 gab es die ersten Shows seit vier Jahren, das Ganze wurde als Reunion verkauft. Kann man machen, kann man aber auch lassen. Hat man 2020 auch nicht anders gemacht, aber daraus wird ja vorerst nichts. Mir war es mit meinen jungen Jahren im Endeffekt egal, da sich für mich ein Jugendtraum erfüllt hat.

Am Tag selbst gab es natürlich das übliche Vorprogramm, welches man von Festivals kennt. Manches passte zu Rage Against the Machine, manches nicht. Incubus waren sehr enttäuschend, daran erinnere ich mich noch genau. Danach begann die Warterei. Ich war sehr aufgeregt, hatte zum Glück einen ziemlich guten Platz recht zentral vor der Bühne. Nach einer gefühlten Ewigkeit gingen die Sirenen an und das Banner wurde hochgefahren, die Band kam auf die Bühne, Zack de la Rocha zuletzt. Erster Song: "Testify" mit dem wummernden Bassintro. Die Crowd fing langsam an zu Springen und mit dem ersten Ton des Sängers brach der Hölle los. Die Band hatte die Crowd völlig unter Kontrolle und in meinem Umfeld gab es keine Person, die nicht voll dabei war soweit ich das im allgemeinen Chaos beurteilen konnte. Nach "Testify" gab es "Bulls on Parade", was für ein Beginn! Generell ließ die Setlist keine Wünsche offen, überwiegend Songs von der "Rage Against the Machine" und "The Battle of Los Angeles". Natürlich mit allen Hits: "Guerilla Radio", "Bombtrack", "Bulled in the Head". Wenn mir überhaupt etwas gefehlt hat, dann "Take the Power Back", aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau und hat mich in diesem Moment kein Bisschen interessiert. Mit "Wake Up" wurde das Hauptset beendet. Es gab allerdings drei Songs als Zugabe mit dem endgültigen Abschluss "Killing in the Name". Zu diesem Zeitpunkt war ich körperlich schon völlig am Ende und habe die Songs der Zugabe lieber entspannt von der Seite genossen. Ich glaube, es waren knapp 90 Minuten. Manche würden sagen zu kurz, aber bei dieser Intensität völlig ausreichend. Bis heute in den Top 10, vielleicht sogar Top 5 der besten Shows, die ich je gesehen habe. Ich hatte auch Tickets für den Lollapalooza Tag, an dem Rage Against the Machine spielen sollten. Es wäre auch 2020 sicherlich noch einmal etwas Besonderes gewesen, die Band noch einmal zu sehen, aber ob die Intensität von 2008 erreicht worden wäre? Ich habe meine Zweifel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Metallica
07.06.2008, Rock am Ring (Tag 2)

Selbes Festival, anderer Tag, anderer Headliner und wieder eine Band, die mich in meiner Jugend begleitet hat. Man mag von der Band in der heutigen Zeit halten, was man will. Vor allem Lars Ulrich wirkt auf mich alles andere als sympathisch. Allerdings sind die ersten vier Alben absolute Klassiker, die jeder Metalfan zu Hause haben sollte. Viele sehen in "Master of Puppets" das wohl stärkste Werk, mein Favorit war immer die "Ride the Lightning".

An diesen Tag habe ich bessere Erinnerungen an das Vorprogramm. In Flames, Disturbed und The Offspring waren allesamt ganz in Ordnung, Nightwish dagegen eine Zumutung. Die Pause vor dem Headliner zog sich natürlich wieder ewig hin. Dann wurde "It's a Long Way to the Top (If You Want Rock 'n' Roll)" von AC/DC als traditionell letztes Lied vor der Show gespielt. Im Anschluss kam endlich das Intro "The Ecstasy of Gold", bekannt aus dem wahrscheinlich besten Western aller Zeiten "The Good, the Bad and the Ugly", absolute Gänsehautatmosphäre. Kurzes Richten der Gitarren, dann ging es los mit "Creeping Death". Wie bereits oben gesagt ist die "Ride the Lightning" mein Liebling und die Band hat mich so direkt abgeholt. Als wäre das noch nicht genug, gab es im Anschluss mit "For Whom the Bells Tolls", meinem Lieblingssong der Band, und "Ride the Lighting" zwei weitere Songs der Platte. Großartiger Beginn. Danach blieb die Band zum Glück weitestgehend in den 80ern. Fette Riffs, Soli kamen nicht zu kurz, Sound war auch in Ordnung, soweit ich mich erinnere. Dass "Sad But True", "Nothing Else Matters" und "Enter Sandmann" gespielt wurden ist normal, wurden natürlich von der Crowd auch mit am Besten aufgenommen. Ich war weiterhin happy über jeden alten Song, mit "Whiplash", "Harvester of Sorrow" und "One" bekam man auch einiges geboten. Natürlich gab es zusätzlich zu den Songs viel Show mit Flammen und Feuerwerk. Brauche ich nicht, habe ich noch nie gebraucht. Auch die Interaktion zwischen Band und Publikum ist auf einem leicht peinlichen Niveau, aber das war mir damals ziemlich egal, die Setlist hat entschädigt. Mit dem bereits erwähnten "Enter Sandman" wurde das Hauptset beendet. Danach gab es noch drei Songs als Zugabe, unter Anderem das Misfits-Cover "Die, Die My Darling". Mit "Seek & Destroy" wurde zum Abschluss noch einmal ein absolutes Monster auf die Crowd losgelassen. Astreines Ende eines klasse Sets. Habe die Band seitdem noch zweimal gesehen und eines der zwei Sets könnte hier auch noch ausführlich behandelt werden. Das muss ich mir noch genauer überlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das täte mich aber auch mal interessieren inwiefern Nightwish eine Zumutung ist
Elfenmetal und dazu zähle ich Nightwish im Entferntesten ist generell etwas, was ich nicht verstehe. Ich bin also generell schon einmal negativ gegenüber der Band eingestellt. Aber um mal etwas genauer auf die Show einzugehen. Es war schon die Zeit nach Tarja Turunen und die Band hatte technische Probleme. Alles, was denen eingefallen ist während irgenwelche Stage Hands versucht haben, Probleme zu lösen, war, dass der Gitarrist eine Flasche Jägermeister in die Höhe hob und irgendwas faselte, dass jetzt alle zuzsammen saufen. Wow, wir sind harte Metaller und trinken!!! Alles sehr unangenehm.
 
Alles, was denen eingefallen ist während irgenwelche Stage Hands versucht haben, Probleme zu lösen, war, dass der Gitarrist eine Flasche Jägermeister in die Höhe hob und irgendwas faselte, dass jetzt alle zuzsammen saufen. Wow, wir sind harte Metaller und trinken!!! Alles sehr unangenehm.

ich war nie ein grosser Nightwish Fan, aber so nebenher habe ich sie mir immer mal gegeben.
Ich hab in meiner Zeit als ich noch regelmaessig auf Konzerte ging, und Festivals wie das Wacken besucht habe, aber weit groesseren Quatsch auf der Buehne erlebt wie: wir trinken nun alle zusammen :D Ob ich mich dazu aber nun haette hinreissen lassen mehr zu trinken, weiss ich allerdings nicht :D Der Pegel war auch so immer gut erreicht. Ich sehne mich oftmals nach der Zeit zurueck, aber manche Sachen, sind nun echt nuechtern betrachtet ein wenig peinlich gewesen :D
 
ich war nie ein grosser Nightwish Fan, aber so nebenher habe ich sie mir immer mal gegeben.
Ich hab in meiner Zeit als ich noch regelmaessig auf Konzerte ging, und Festivals wie das Wacken besucht habe, aber weit groesseren Quatsch auf der Buehne erlebt wie: wir trinken nun alle zusammen :D Ob ich mich dazu aber nun haette hinreissen lassen mehr zu trinken, weiss ich allerdings nicht :D Der Pegel war auch so immer gut erreicht. Ich sehne mich oftmals nach der Zeit zurueck, aber manche Sachen, sind nun echt nuechtern betrachtet ein wenig peinlich gewesen :D
Ich habe bestimmt auch noch größeren Schwachsinn auf Bühnen gesehen. Es steckt auch etwas Faszination meinerseits dahinter. Ich gehe in der Regel auf Konzerte, bei denen sich Acts ihren Applaus regelrecht erkämpfen müssen. Das Publikum ist oft ziemlich kritisch, vielleicht sogar überkritisch. Metalpublikum ist in meinen Augen sehr dankbar. Da reicht es meistens, wenn der Sänger sein Bier in die Höhe streckt und "Habt ihr Bock auf Metal/Bier?" schreit und die Leute gehen völlig steil. Finde ich etwas stumpf und nervt mich.
Auf der anderen Seite gibt es kaum ein Genre, bei dem mir die Anhänger so treu rüberkommen. Die Leute bleiben gefühlt ihr Leben lang bei dieser Musik und besuchen 2020 noch Shows von Obituary, obwohl sie die bereits 1988 und seitdem wahrscheinlich 26x gesehen haben. Das finde ich klasse.
Ein anderes Genre für eine sehr dankbare Crowd ist Hip Hop. Da habe ich ebenfalls das Gefühl, dass die Leute begeisterungsfähig sind.
 
Oben