W-IPin Wrestling Weekly #140 - Podcast vom 01.07.2021 (Wird Edge nur Kanonenfutter für Roman Reigns? - Doudrop & Rick Boogs: Was darf man von den neuen Charakteren erwarten? - Journalismus in Sachen Fußball und Wrestling: Unterschiede/Gemeinsamkeiten

StunNa

Main Event
Teammitglied
In nahezu jeder Woche passiert in der Welt des Wrestlings viel im und auch außerhalb des Rings. In unseren Wochenrückblick-Podcasts lassen wir von Wrestling-Infos.de regelmäßig die vergangene Wrestling-Woche Revue passieren, um auf die TV-Weeklies wie insbesondere "Monday Night RAW", "SmackDown Live" bzw. "NXT" einerseits sowie "Dynamite" oder Impact-Wrestling andererseits und die wichtigsten Nachrichten aus dem Business einzugehen. Was passierte bei "World Wrestling Entertainment", "All Elite Wrestling", "New Japan Pro Wrestling", "Impact Wrestling" oder wie sie alle heißen? Darüber wollen wir sprechen. Für New Japan Pro Wrestling stehen unsere Jungs von Shuyaku zur Verfügung, AEW wird in der "Elite Hour" besprochen, Impact Wrestling gibt es bei "Impact Asylum", während der Marktführer WWE und Themen, nach denen uns sonst noch so sein sollte, wie gehabt im "Wrestling Weekly"-Format besprochen werden. In dieser Woche tun das wieder einmal Christian (aka Chr!s) und Andreas (aka Silentpfluecker). Wir freuen uns auf euch. Also: Reinhören!!! :)

Da wir gerade Fußball Europameisterschaft haben, wollen Chris und Andreas den Versuch wagen, die Berichterstattung im Fußball in Relation zu der im Wrestling zu bringen. Ferner wird ein Blick auf die neuen Charaktere im Main Roster geworfen.


Unsere Podcasts sind jederzeit bei Youtube, Apple Podcasts und Spotify verfügbar. Klickt einfach auf den entsprechenden Button und folgt uns auf der jeweiligen Plattform, um immer als Erster in den Genuss eines neuen Podcasts zu kommen.




Eine weitere Auswahl unserer Podcast-Historie findet Ihr hier!

 
Ich bin ein großer Fußball-Fan, kann mit der Berichterstattung aber gar nichts anfangen. Und mit anderen Fans schon gar nichts. Ich kopiere mal einfach einen Facebook-Kommentar von mir:

Gestern hatte ich noch Diskussionen mit gleich drei Fußballfans, die sehr erbost darüber waren, dass ich nicht bedingungslos zu Deutschland halte. Bemerkenswerterweise alles Herren, die ich eigentlich nicht in der rechten Ecke einordnen würde, nur wenn es einen Länderspiel-Anstoß gibt, fliesst plötzlich schwarzrotgoldenes Blut durch ihre Adern und alles muss weggemäht werden, was nicht bei der Vaterlandshymne mitsummt. Ich weiß gar nicht, wie ich das einordnen soll.
Vielleicht erkläre ich mal kurz, wieso ich den FC St. Pauli liebe. Das liegt daran, dass dieser Club großartige Herzensaktionen vorgelegt hat, sei es die erste antirassistische Dauerbande in einem Stadion, Regenbogenfahnen auf dem Dach, lange bevor es cool war, öffentlicher Einsatz für Trinkwasserprojekte in Afrika, Rausschmiss von Spielern, weil die den türkischen Hitler unterstützt haben, die Liste ist da unendlich. So entstand da über Jahrzehnte eine echte Liebe und ich bin sehr parteiisch bis sogar fanatisch, wenn eine braunweiße Mannschaft das Spielfeld betritt.
Wie sollte da also eine Liebe zur deutschen Nationalmannschaft entstehen? Was hat der DFB geleistet, um ihn abgöttisch anzuhimmeln? Lustigerweise können mir das nicht mal die Deutschland-Fans erklären, im Gegenteil haben die meisten schwere Probleme mit der Verbandsführung. Dann handelt es sich auch noch um eine Mannschaft, in der hauptsächlich Spieler von Bayern München, Manchester City und anderen Clubs kicken, Vereine, die in normalen Wettbewerben aufgrund ihrer Arroganz und Politik sogar verhasst sind. Und diese Leute feuere ich dann plötzlich an, nur weil sie zufällig an einem Ort aus der Mama rausgekrabbelt sind, den irgendjemand mal als Deutschland grob abgesteckt hat und wo auch ich zufällig auf dem Planeten gelandet bin? Merkt ihr echt nicht selber?
Es könnte übrigens passieren, dass ich mich über deutsche Siege freue. Das ist sogar schon passiert bei Spielen wie gegen Portugal, wo die deutsche Mannschaft außerirdisch gespielt hat, oder auch beim Ungarn-Vergleich, weil da Goretzka vor den ungarischen Hools beim Torjubel bewusst ein Herz mit den Händen geformt hat. In solchen Momenten mag ich diese Mannschaft, aber bestimmt nicht, weil dort alle zu meinem für mich sehr abstrakten Vaterland gehören. Ich wurde da schon immer von "echten" Fußballfans gehänselt und das Vorgehen wurde oft als "Weiber-Meinung" dargestellt, weil viele dieser Leute eben nicht nur für 90 Minuten zu Nationalisten mutieren, sondern auch fließend sexistisch sprechen. Trotzdem halte ich bei Nationalmannschaften immer zu dem Team, was an dem Tag den besseren Fußball spielt. Weil diese Leistung das einzige ist, was mir ein Land anzubieten hat, egal wo es auf der Weltkarte liegt. Danke für die Aufmerksamkeit.
 
Ich bin ein großer Fußball-Fan, kann mit der Berichterstattung aber gar nichts anfangen. Und mit anderen Fans schon gar nichts.
On the point!

Auch geil, was BILD seinerzeit titelte, als die deutsche Mannschaft bei der EM 2000 in der Vorrunde ausschied und die Spieler sich nach dem Spiel auf der Terrasse des Trainingscenters noch ein paar Bierchen gönnten, weil sie nun Urlaub hatten:
"Ihr seid die Schande!"
Standesgemäß wäre es offenbar gewesen, wenn sich das ganze Team nach der Niederlage kurzerhand selbst erschossen hätte ob dieser Schmach. Damals wurde mir zum ersten Mal und durch die Reaktionen großer Teile der Bevölkerung quasi live bewusst, was Boulevardjournalismus anrichten kann und wie dumm die meisten Menschen sind. Übrigens die gleichen, die damals alle Spieler zur Hölle wünschten, plakatierten ihre Seitenspiegel ihrer Autos sechs Jahre später mit Deutschlandüberzügen und soffen sich im Rahmen des Sommermärchens in einen national-alkoholisierten Rausch...
 
On the point!

Auch geil, was BILD seinerzeit titelte, als die deutsche Mannschaft bei der EM 2000 in der Vorrunde ausschied und die Spieler sich nach dem Spiel auf der Terrasse des Trainingscenters noch ein paar Bierchen gönnten, weil sie nun Urlaub hatten:
"Ihr seid die Schande!"
Standesgemäß wäre es offenbar gewesen, wenn sich das ganze Team nach der Niederlage kurzerhand selbst erschossen hätte ob dieser Schmach. Damals wurde mir zum ersten Mal und durch die Reaktionen großer Teile der Bevölkerung quasi live bewusst, was Boulevardjournalismus anrichten kann und wie dumm die meisten Menschen sind. Übrigens die gleichen, die damals alle Spieler zur Hölle wünschten, plakatierten ihre Seitenspiegel ihrer Autos sechs Jahre später mit Deutschlandüberzügen und soffen sich im Rahmen des Sommermärchens in einen national-alkoholisierten Rausch...
Auch so ein seltsames Phänomen "Wir sind Weltmeister." aber "Ihr seid die Schande.".
 
Mir blieb fast die Luft weg, als die ZDF-"Experten" nach dem Ungarn-Spiel darüber fantasierten, dass Deutschland jetzt "nur noch" England im Achtelfinale schlagen muss und dann automatisch im Finale stehen würde, weil die Niederlande, Dänemark und Schweden als mögliche Viertel- und Halbfinale-Gegner einfach solche Luschen wären. Und nachdem solche Erwartungen geschürt wurden, wundert sich alles, dass viele denktechnisch sowieso limitierte Fans nach der Niederlage steil gehen.

Ich würde das niemals mit euren Podcasts vergleichen, einfach weil ihr nicht solche Fahnen im Wind seid. Bei Fußballsendungen gibt es nur die Marschrichtung "Lobt sie zum Titelfavoriten" oder "Verdammt sie als Amateurmannschaft". Ihr guckt euch die Sendungen an und analysiert sie, dabei haltet gerade ihr im WWE-Podcast sehr gut die Waage zwischen Lob und Verriss.

Auch als Fan würde ich mich nicht als geil auf Rants bezeichnen. Wenn ich JME als Beispiel nehme, dann liebe ich es, wenn er die WWE bloßstellt, genauso beiße ich mir aber regelmäßig vor Frust in den Hintern, weil er keine AEW-Weeklys mehr bespricht. Einfach weil ich weiß, dass er dort sehr positiv analysieren würde und ich das genauso schätze. Ich mag einfach passende Berichterstattung, deshalb freue ich mich genauso über Lobeshymne wie über Klospülungen, beides muss nur verdient sein.
 
Oben