The Time is Now - Ein besonderer Blick auf die größten Fights der UFC

Buwistick

Hall of Fame
Moin liebes W-I Universum,

Ich bin nun seit über vier Jahren hier im Board angemeldet und habe seitdem drei Kolumnen gestartet, die allerdings nach teils kurzer, teils längerer Zeit im Sande verlaufen sind. Da mache ich jetzt einfach mal endgültig einen Haken hinter und verkünde, dass dort keine weiteren Ausgaben kommen werden. Nicht, dass das noch irgendwen überrascht. Sind eh alles uralte Themen, die heute keinerlei Relevanz mehr haben. Oder möchte noch jemand weiterhin meine Einschätzungen zu den Aces & Eights hören? :D

Kommen wir zur Gegenwart. Die UFC hat vor kurzem ihr Werbemotto in "The Time is Now" umgeändert. Diesen Anlass möchte ich zu einer On-Off Kolumne nutzen, die besonders große UFC Fights ausführlicher beleuchten wird. Darin werde ich zunächst erstmal den Aufbau eines Fights erläutern und dann meine Meinung zu den Entwicklungen abgeben. Die Einschätzungen zum Fight selbst gibt es hier allerdings nicht, denn die stehen ja nach wie vor im Roundtable. Hier geht es nur um den Hype vor dem Fight. Ich kann diese aber nachträglich gerne noch hier rein editieren.


Ich hoffe, euch gefällt dieses neue Special, sodass auch mal Nicht-MMA Fans in die Events reinschauen werden. Die erste Ausgabe wird Ende der Woche für Jon Jones vs. Daniel Cormier im Rahmen von UFC 182 erscheinen.

Gruß Buwistick

Edit: Hier eine Liste meiner Ausgaben, damit ihr nicht stundenlang runterscrollen müsst!!!

The Time is Now #1 - UFC 182: Jon Jones vs. Daniel Cormier
The Time is Now #2 - UFC 189: José Aldo (25-1) vs. Conor McGregor (17-2)
The Time Is Now #3 - UFC 194: Wenn ein Superkampf neue Stars kreiert!
 
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Fettes Video! Ich denke mal wenn ich vor 20 Jahren nicht mit der WWF groß geworden wäre, sondern heute als junger Junge zum Wrestling kommen würde, dann würde ich die PG Scheiße der WWE sofort wieder ausschalten und mich der UFC widmen!!!
 
Fettes Video! Ich denke mal wenn ich vor 20 Jahren nicht mit der WWF groß geworden wäre, sondern heute als junger Junge zum Wrestling kommen würde, dann würde ich die PG Scheiße der WWE sofort wieder ausschalten und mich der UFC widmen!!!

Man kann ja auch beides schauen! :D Ich bin ja auch Fan von WWE, TNA, ROH, den ganzen Indy-Promotions, NJPW und dem MMA Sport. Je mehr man schaut, desto besser kann man den WWE Mist verdrängen! :D

Das Video ist aber auch soooooooo geil. Die Fights, die in den nächsten Wochen kommen, werden der absolute Hammer. So heiß auf die Events war ich wirklich lange nicht mehr, weil UFC im letzten Jahr ebenfalls ein großes Loch wegen zahlreicher Verletzungen hatte. Jetzt sind aber wieder fast alle fit und dementsprechend sind die kommenden Events auch hochklassig besetzt.
 
Man kann ja auch beides schauen! :D Ich bin ja auch Fan von WWE, TNA, ROH, den ganzen Indy-Promotions, NJPW und dem MMA Sport. Je mehr man schaut, desto besser kann man den WWE Mist verdrängen! :D

Das Video ist aber auch soooooooo geil. Die Fights, die in den nächsten Wochen kommen, werden der absolute Hammer. So heiß auf die Events war ich wirklich lange nicht mehr, weil UFC im letzten Jahr ebenfalls ein großes Loch wegen zahlreicher Verletzungen hatte. Jetzt sind aber wieder fast alle fit und dementsprechend sind die kommenden Events auch hochklassig besetzt.

Ich schaffe das WWE Angebot ja kaum zu gucken. Schaue das meiste an der Arbeit :rolleyes:. Privat habe ich dazu kaum Zeit, Beruf, Frau, Freunde, Sport, Zocken... da bleibt nicht mehr viel Zeit übrig. Außerdem kenne ich mich bei UFC gar nicht aus! Ich weiß nicht wie die Shows heißen, wo und wann die kommen und ich kenne keinen Feighter, auch weiß ich nicht welche Gewichtsklasse was darstellt und so weiter....
 
Ich schaffe das WWE Angebot ja kaum zu gucken. Schaue das meiste an der Arbeit :rolleyes:. Privat habe ich dazu kaum Zeit, Beruf, Frau, Freunde, Sport, Zocken... da bleibt nicht mehr viel Zeit übrig. Außerdem kenne ich mich bei UFC gar nicht aus! Ich weiß nicht wie die Shows heißen, wo und wann die kommen und ich kenne keinen Feighter, auch weiß ich nicht welche Gewichtsklasse was darstellt und so weiter....

Ja ok, das stimmt natürlich, allerdings wird das bei jedem Event immer nochmal neu erklärt. Die Regeln, usw. Und für die Fight Night selbst muss man sich ja nicht groß auskennen. Man muss wissen, dass sich zwei Leute die Köpfe einprügeln. Wie und warum lernt man dann mit der Zeit! :D
 
Finde die Idee klasse. On/Off-Kolumnen haben den Vorteil, dass man sie auch mal liegen lassen kann, wenn gerade nichts besonderes los ist oder man mal keine Lust hat. Und sobald das Thema wieder heiß ist, kann man sie wieder aufleben lassen. Das wird klasse, ganz sicher, Buwi. :)
 
Sehr coole Sache! :) ..und dazu ein Hammer-Video! :yes:


Aber ich muss schon sagen, dass ich mir durchaus eine Geschichte zu den Aces'n Eights durchlesen würde! :D
 
The Time is Now #1 - UFC 182: Jon Jones vs. Daniel Cormier

Da ist also endlich die erste Ausgabe meiner "The Time is Now" UFC Kolumne. Ich hoffe, sie gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen!

Die Geschichte des MMA Sports ist geprägt von großen Rivalitäten. Vor allem beim Marktführer der gemischten Kampfkünste, der Ultimate Fighting Championship (UFC), gab es in ihrer Historie eigentlich keine Era ohne eine herausstechende Feindschaft zweier Fighter. In der Anfangszeit der Promotion lieferten sich Royce Gracie und Ken Shamrock erbitterte Schlachten. Später schloss sich die UFC dann mit dem Zuffa Unternehmen zusammen und brachte damit auch ihren neuen Megastar Tito Ortiz hervor, der die Rolle des Bad Guys einnahm. In der Folgezeit hatte Ortiz für die Promotion elementare Feindschaften mit Shamrock und seinem früheren Freund Chuck Liddell. Die Fights dieser Herren sorgten für großes Aufsehen in den Medien und halfen der UFC beim endgültigen Durchbruch im Mainstream Bereich. Fortan wurde der MMA Sport und insbesondere die UFC mit ganz anderen Augen gesehen. Die PPV Buyrates schossen plötzlich durch die Decke und erreichten ihren Höhepunkt, als ein paar Jahre später Quinton "Rampage" Jackson und Rashad Evans, sowie Brock Lesnar und Frank Mir ihre Probleme miteinander im Octagon regelten. Seitdem nahmen derartige "Grudge Matches" jedoch mehr und mehr ab.

Mitlerweile gibt es diese Streitigkeiten nur noch sehr selten und wenn, dann zwischen Fightern, die in den Top Regionen des UFC Rosters keine Rolle mehr spielen. Die Ausnahme stellt dabei lediglich der Aufsteiger im Featherweight Conor McGregor dar. Dass solche Ansetzungen auch heute noch die besten Buyrates ziehen, zeigte das vergangene Jahr, als es solche Fights so gut wie gar nicht gab. Stattdessen sahen wir fast ausschließlich respektvolle Champions und Herausforderer, die die Fights nicht sonderlich groß promoteten. Die Folge daraus waren enttäuschende PPV Verkaufszahlen. Man braucht also herausstechende Rivalitäten mit interessanten Persönlichkeiten, die mehr Leute, als nur die normale UFC Fanbase ansprechen, um wieder bessere Buyrates zu verzeichnen.

Und damit wären wir bei Jon Jones vs. Daniel Cormier. So lautet nämlich der Hauptkampf des UFC 182 PPVs am kommenden Samstag. Die beiden Light Heavyweight Streithähne sind in den vergangenen Monaten mehrfach verbal und sogar physisch aneinandergeraten. Nun werden sie endlich in einem Kampf um die prestigeträchtige UFC Light Heavyweight Championship aufeinandertreffen. Aber fangen wir mal ganz vorne an.

Da hätten wir auf der einen Seite Jon Jones. Der Fighter mit den vielleicht besten körperlichen Voraussetzungen aller Zeiten. Er gewann den Titel im Jahr 2011 von Mauricio "Shogun" Rua und verteidigte ihn bis heute dominant gegen alles und jeden, was die Gewichtsklasse zu bieten hatte. Viele bezeichnen seinen Gegner Daniel Cormier allerdings als den bisher gefährlichsten Gegner für den Champion. So ist Cormier ein Ex-Mitglied des olympischen Ringerteams und konnte zudem auch im MMA Bereich bisher alles aus dem Weg räumen, was er vorgeworfen bekam. Daher begann er bereits Ende des Jahres 2013 mit Trash Talk in Richtung Jones. Hier sind zwei Post Fight Interviews von Cormier, in denen er deutlich machte, was er in Zukunft haben will:



Trotz der zahlreichen Herausforderungen hielt sich Jones lange Zeit bedeckt. Erst als die UFC Cormier zum offiziellen Herausforderer Nr. 1 machte, meldete sich "Bones" zu Wort und ging auf Cormier's Trash Talk ein. Er sagte bei einem Media Event über seinen Herausforderer folgendes:


Dieses Media Event sollte jedoch aufgrund eines anderen Vorfalls in die Geschichte eingehen. Nach den Einzelinterviews gab es nämlich noch die obligatorischen Face Offs der Fighter, bei denen es zu einem Brawl zwischen Jones und Cormier kam, den wohl die Fighter, die Offiziellen und die Fans so schnell nicht vergessen werden:


Dieser Vorfall sorgte für einen enormen Medien Hype und brachte die Frage auf, ob diese Rivalität zwischen den beiden nun zu 100% echt sei oder nicht. Bekanntlich gab es bei Bellator einen ähnlichen Vorfall zwischen Tito Ortiz und Stephan Bonnar, der doch stark gescripted rüberkam. Die Antwort gab es bereits einen Tag später, als die beiden für ein weiteres Media Event bei ESPN zu Gast waren. Zunächst gab es den offiziellen Teil inklusive einer Entschuldigung der Fighter, allerdings ging es auch noch weiter, nachdem die Übertragung vorbei war. Zum Glück liefen die Kameras noch etwas weiter und zeichneten auch die Kommentare danach auf. Was die beiden sich dort um die Ohren pfefferten, vor allem nachdem die Live Übertragung vorbei war, zeigt deutlich, dass diese Rivalität in der Tat kein Fake ist. Das ganze hat die UFC in einem sehenswerten Hype Video zusammengefasst:


So gut dieser Vorfall auch für den Hype dieses Fights war, so schlecht war es für den Sport selbst, da dieser ja eh nicht den besten Ruf besitzt. Deshalb mussten die beiden später auch bei der Nevada State Athletic Commission antanzen, um sich für den Brawl nochmal offiziell zu entschuldigen. Zwar wurde die Lizenz für den Fight von der Commission erteilt, aber es gab auch eine Geldstrafe, sowie eine deutliche Verwarnung für beide Akteure. Die Situation konnte sich danach jedoch wieder beruhigen, da sich Jones im Training verletzte und den für September geplanten Fight absagen musste. Die Ansetzung wurde in den Januar verschoben, was der UFC wiederum zusätzliche Zeit einbrachte, um diesen Fight weiter zu bewerben.

Es folgten in den kommenden Monaten zahlreiche Media Events, bei denen die beiden über den jeweils anderen herzogen. Zwei davon möchte ich nochmal besonders hervorheben. Einerseits ist das ein Satellite Interview mit beiden im Rahmen von UFC on FOX 13. Andererseits ist es ein absolutes sehenswertes 10-minütiges Shoot Interview von Cormier in Richtung Jones. Beides sehr interessant:



Auch einen weiteren Staredown gab es mitlerweile, welcher aber dieses Mal ohne weitere Vorfälle über die Bühne ging:


Um die ganze Rivalität zwischen den beiden nochmal kompakt zusammenzufassen, produzierte die UFC eine Sondersendung, die sich "UFC Bad Blood: Jones vs. Cormier" nannte. Diese ging auf die Ereignisse im Vorfeld, sowie die Vorbereitung der Fighter ein. Auch das ist wirklich sehenswert:


Und damit ist die Zeit des Redens vorbei. In wenigen Stunden wird es ernst, wenn die beiden für einen der wichtigsten Fights der UFC Geschichte das Octagon betreten werden.

Fazit: Kommen wir zu meiner Einschätzung der ganzen Situation. Natürlich kann man argumentieren, dass der Brawl beim Media Day schlecht für den Ruf des Sports war, aber wenn man mal ehrlich ist, dann wird der MMA Sport nie die 100%tige Akzeptanz im Mainstream Bereich erhalten, sodass man mit dem arbeiten muss, was man hat. Und wenn es dann so einen Vorfall gibt und eine Rivalität in der Tat echt ist, dann muss man das auch dementsprechend vermarkten. Das war ein kluger Schachzug, der der UFC eine riesige Buyrate einbringen wird. Und wenn ich mal als Fan spreche, dann muss ich sagen, dass ich erst durch diesen Brawl so richtig heiß auf den Fight wurde. Jetzt steht mehr auf dem Spiel, als nur der Titel, und das macht diesen Fight so super interessant. Es geht um alles, und das will man als Fan doch sehen. Ich bin heiß wie Frittenfett und werde mir den Fight mit Genuss gönnen. Sehr interessant ist übrigens auch, dass die UFC versucht, Jones als Heel zu etablieren, während Cormier in den Promos eher wie ein Babyface rüberkommt. Also, ein bisschen Pro Wrestling steckt dann doch im MMA Sport drin.

Quellen: YouTube.com/UFC, YouTube.com/MMAFightingonSBG
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry das ich jetzt erst richtig darauf eingehe und du jetzt erst ein Feedback bekommst, obwohl ich es dir schon seit längerer Zeit versprochen habe. Ich musste Utah bei NBA2k besiegen. :D

Alsooo, die erste Ausgabe deiner Kolumne war meiner Meinung nach richtig stark. Die Fehde zwischen Jones und Cormier wurde richtig stark wiedergegeben und hat den Kampf nochmal schön gehypt. Es fehlte absolut nichts und du hast auch schöne Vergleiche gezogen zu alten großen Rivalitäten. Dann gefällt mir dein Schlusswort ebenfalls sehr gut, da du die gesamte Situation nochmal gut zusammenfasst und sie mit dem Wrestling vergleichst. Insgesamt also eine Ausgabe ohne Schwächen, dafür aber mit vielen Highlights. Ich bedanke mich dafür und hoffe auf weitere Ausgaben. Ich werde sie auf jeden Fall immer mitlesen. Über Silva und Diaz könntest du ja auch was schreiben. Da werde ich aber auch noch was zu machen. :D
 
Sorry das ich jetzt erst richtig darauf eingehe und du jetzt erst ein Feedback bekommst, obwohl ich es dir schon seit längerer Zeit versprochen habe. Ich musste Utah bei NBA2k besiegen. :D

Alsooo, die erste Ausgabe deiner Kolumne war meiner Meinung nach richtig stark. Die Fehde zwischen Jones und Cormier wurde richtig stark wiedergegeben und hat den Kampf nochmal schön gehypt. Es fehlte absolut nichts und du hast auch schöne Vergleiche gezogen zu alten großen Rivalitäten. Dann gefällt mir dein Schlusswort ebenfalls sehr gut, da du die gesamte Situation nochmal gut zusammenfasst und sie mit dem Wrestling vergleichst. Insgesamt also eine Ausgabe ohne Schwächen, dafür aber mit vielen Highlights. Ich bedanke mich dafür und hoffe auf weitere Ausgaben. Ich werde sie auf jeden Fall immer mitlesen. Über Silva und Diaz könntest du ja auch was schreiben. Da werde ich aber auch noch was zu machen. :D

Erstmal Danke, und ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Silva's Rückkehr ist natürlich ein großes Ding, aber bisher ist zwischen den beiden ja noch nicht viel passiert. Hauptsächlich lebt der Fight davon, dass Anderson Silva zurückkehrt. Mal sehen, was noch so kommt. Wenn genügend Material vorhanden ist, wird es auch zu diesem Fight etwas geben. Weidman vs. Belfort hat ja auch eine längere Geschichte, sodass ich dann vielleicht zu Silva einen etwas kürzeren Teil schreibe und dann wieder bei UFC 184 ausführlicher werde. Mal abwarten, aber es wird auf jeden Fall noch eine ganze Menge kommen! :)
 
*WICHTIG*

Die nächste Ausgabe meiner "The Time is Now - Ein besonderer Blick auf die größten Fights der UFC"-Kolumne wird im Rahmen von "UFC 189: Aldo vs. McGregor" am 11. Juli 2015 erfolgen. Dann werde ich nämlich auf den größten Federgewichtskampf der Geschichte zwischen dem aktuell besten Pfund für Pfund Kämpfer der Welt José Aldo und dem "irischen Ric Flair" Conor McGregor eingehen. Als kleinen Vorgeschmack findet ihr hier schon mal ein wirklich sehenswertes Vorschau Video dazu:

 
The Time is Now #2 - UFC 189: José Aldo vs. Conor McGregor

Das Pay Per View Geschäft, egal ob im Pro Wrestling, im Boxen oder im Mixed Martial Arts Sport, lebt von großen Zugpferden, die die Veranstaltungen an den Mann bzw. an die Frau bringen. Hulk Hogan, Steve Austin, Mike Tyson, Floyd Mayweather, Tito Ortiz und Chuck Liddell sind mit ziemlicher Sicherheit die bekanntesten Akteure ihres jeweiligen Sports und gelten daher nicht umsonst als die größten Zugpferde in der Geschichte des Bezahlfernsehens.

Bei der Ultimate Fighting Championship (UFC) waren diese Zugpferde in den letzten fünf Jahren vor allem Megastars wie Brock Lesnar, George St-Pierre, Anderson Silva oder auch Jon Jones. Mittlerweile befindet sich die UFC allerdings in einer neuen Era, in der diese Namen nun mehr Geschichte sind. Es muss also eine neue Generation an Stars heranwachsen, die zukünftig die Pay Per Views für den Marktführer der gemischten Kampfkünste verkaufen wird.

Zu dieser Generation gehören aktuell unter anderem die UFC Frauen Bantamgewichtschampionesse Ronda Rousey und der UFC Mittelgewichtschampion Chris Weidman, aber an der Spitze des Eisbergs steht definitiv ein gewisser Conor McGregor. Der 26-Jährige Ire erlebte in den letzten 27 Monaten einen Aufstieg, den die Welt noch nicht gesehen hat, und das lag nicht nur an seinen Leistungen innerhalb des "Octagons". McGregor wurde vor allem durch seine Auftritte außerhalb des Käfigs zum Star, weil er mit seiner übertriebenen Selbstdarstellung und seinem perfekt artikulierten Mic Work einfach einzigartig ist. Hier sind ein paar Beispiele dafür:


Nicht wenige bezeichnen McGregor wegen seiner Pro Wrestling ähnlichen Promos jetzt schon als "irischen Ric Flair". In einer Zeit, wo viele Kämpfer eher den respektvollen Weg gehen, sticht ein Trash Talker wie McGregor natürlich besonders hervor. Für die UFC ein Glücksgriff, solange er auch auf sportlicher Ebene zu überzeugen weiß. Bisher überrannte er seine Gegner förmlich. Vier seiner fünf Kämpfe unter dem UFC Banner gewann "The Notorious" vorzeitig durch KO und bei der einzigen Punktrichterentscheidung kämpfte McGregor zwei Runden lang mit einem gerissenen Kreuzband weiter. Dennoch sind viele Experten und Fans der Meinung, dass sich McGregor noch gegen einen guten Ringer hätte beweisen müssen, bevor er einen Titelkampf zugesprochen bekam. Da er allerdings das aktuell heißeste Eisen im Feuer der UFC ist, wäre es aus Sicht des UFC Präsidenten Dana White natürlich dumm gewesen, McGregor noch zusätzlich gegen einen Ringer wie Chad Mendes oder Frankie Edgar zu stellen und so eine unnötige Niederlage zu riskieren. Und seien wir mal ehrlich, irgendwie wollten wir doch alle McGregor gegen Aldo sehen, denn allein schon der Hype auf dem Weg zum Kampf war Unterhaltung pur.

Bevor wir uns aber dem Hype widmen, wollen wir uns natürlich erstmal den Gegner von McGregor anschauen. José Aldo steht momentan in der offiziellen UFC Pfund für Pfund Rangliste auf Position 1 und gilt bei vielen als der gewichtsklassenübergreifend beste Kämpfer der Welt. Der 28-Jährige Brasilianer verlor in seiner gesamten Profilaufbahn nur einmal, und diese Niederlage erlitt er im Jahr 2005. Zunächst hielt Aldo den Federgewichtstitel bei World Extreme Cagefighting (WEC), bevor die UFC die Promotion aufkaufte und Aldo dann zum UFC Federgewichtschampion ernannte. Promotionübergreifend hält Aldo das Gold bereits seit sechs Jahren und ist damit der längste amtierende Champion in der UFC. Aldo hat eigentlich den Ruf eines ziemlich ruhigen und respektvollen Kämpfers, aber McGregor hat es in der Tat geschafft, einen ganz neuen Aldo zu erschaffen.

Und damit wären wir beim Hype auf diesen Kampf. Ohne Frage ist es der größte Federgewichtskampf der Geschichte. Dies liegt allerdings auch daran, dass die UFC diesen Kampf so sehr beworben hat, wie noch keinen Kampf zuvor. So gab es erstmals im März eine Media Tour durch Brasilien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, England und Irland. Dabei provozierten sich Aldo und McGregor teilweise so sehr, dass Dana White mehrfach einschreiten musste, um eine Schlägerei der beiden zu verhindern. Die UFC hat die ganze Tour in einem absolut sehenswerten 10-teiligen Film dokumentiert:











Im Nachhinein kann man diese Tour als Riesenerfolg werten, denn einerseits war nahezu jede Pressekonferenz extrem unterhaltsam, weil sich die beiden stets gegenseitig provozierten, und andererseits sorgte es weltweit für sehr viel Aufmerksamkeit in den Medien. Dana White spricht bereits seit Monaten davon, dass dieser Kampf in Sachen PPV Käufe die Million knacken wird. Zwar glaubt Pay Per View Experte Dave Meltzer nicht daran, dass man die Million knacken wird, allerdings sollte eines sicher sein: Wenn es einer schafft, dann McGregor!

Helfen dürfte dabei auch die Charakterentwicklung von Aldo, denn er galt lange Zeit nicht als PPV Draw, weil er die Kämpfe im Vorfeld eben nicht sonderlich groß promotete, was sich aber in diesem speziellen Fall nach den persönlichen Beleidigungen geändert hat. Auch Aldo half hier mit, den Kampf als größten Federgewichtskampf der Geschichte zu bewerben. Es geht mittlerweile um viel mehr als nur den Titel, es geht um eine persönliche Angelegenheit, es geht um "Brasilien vs. Irland"!

Als wäre das nicht schon genug, sorgte ein Vorfall zwei Wochen vor dem Kampf noch zusätzlich für Brisanz in diesem Duell. So zog sich Aldo nämlich im Training eine Rippenprellung zu und wird somit nicht ganz fit in den Kampf gehen. Dies lässt wiederum die Chancen von McGregor steigen, der eigentlich als Außenseiter in diesem Kampf galt. Man muss also aus neutraler Sicht fast schon froh sein, dass der beste Kämpfer der Welt ein kleines Handicap mit in den Kampf nimmt. McGregor kündigte allerdings in seiner typischen Manier an, dass er nicht die Rippen, sondern das Kinn des Champions attackieren werde. Ich sage dazu, mal abwarten.

Insgesamt kann man diesen Kampf als echte "Win-Win"-Situation bezeichnen. Die UFC wird damit ordentlich Kohle machen und im Falle eines Sieges von McGregor einen neuen Megastar erschaffen, die Fans durften hingegen zahlreiche unterhaltsame Pressekonferenzen und Interviews genießen und nun dürfen sie sich auf einen hochklassigen Kampf zweier Topathleten freuen. Deshalb kann ich nur eines sagen: SCHAUT EUCH DIESEN KAMPF AN!!!

Um abschließend nochmal die Kurve zur Ausgangsfrage zu bekommen, das Bezahlfernsehen braucht einfach Zugpferde! McGregor ist eigentlich ein perfektes Beispiel dafür, wie man sich als Kämpfer selbst vermarkten sollte. Einerseits kann es einen Hype auslösen, der einen schneller die Card nach oben spült, und andererseits kann es einem deutlich mehr Geld einbringen. Ich hoffe, dass sich mehr Kämpfer ein Beispiel an McGregor nehmen und ebenfalls versuchen, mehr Hype und Promotion für ihre Kämpfe zu betreiben, denn auch hier gilt wieder: Ein bisschen Pro Wrestling steckt dann doch im MMA Sport drin!

Quelle: YouTube.com/UFC
 
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The Time Is Now #3 - UFC 194: Wenn ein Superkampf neue Stars kreiert!

UFC 194: Aldo vs. McGregor wird von nahezu jedem Fan und Experten als die größte Veranstaltung in der Geschichte der Mixed Martial Arts bezeichnet. Mit José Aldo vs. Conor McGregor, Chris Weidman vs. Luke Rockhold, Ronaldo Souza vs. Yoel Romero, Demian Maia vs. Gunnar Nelson und Max Holloway vs. Jeremy Stephens ist das Line Up wohl so gut wie nie zuvor. Um es für einen Außenstehenden mal zu übersetzen, das wäre, als wenn es im Fußball folgende Paarungen an einem Tag hintereinander im gleichen Stadion geben würde: Real Madrid vs. FC Barcelona, FC Bayern München vs. Borussia Dortmund, Manchester United vs. Manchester City, Juventus Turin vs. SSC Neapel und Paris St. Germain vs. Olympique Lyon!

In den letzten Jahren ist die Ultimate Fighting Championship (UFC) häufig in die Kritik geraten, da man nur noch die Hauptkämpfe mit Stars besetzen und die Vorkämpfe dafür mit schwächen Kämpfern füllen würde, allerdings hat die Promotion nun ein klares Zeichen in die andere Richtung gesetzt. Wenn von zehn Kämpfern neun in den Top 8 ihrer jeweiligen Gewichtsklasse stehen, dann sollte das eigentlich schon genug über die Qualität der Kampfkarte aussagen. Zudem stehen gleich zwei Weltmeisterschaftskämpfe an der Spitze, einer davon ist vielleicht sogar der größte Kampf der UFC Geschichte.

Lange Rede, kurzer Sinn, diese Veranstaltung ist "Must See TV" für jeden Kampfsport Fan! Ich will dieses Mal gar nicht die Rivalität von Aldo und McGregor auseinandernehmen, ich will dieses Mal gar nicht die Großartigkeit der Weltmeisterschaft im Mittelgewicht aufzeigen und ich will dieses Mal auch gar nicht den Bodenkampf zwischen Maia und Nelson analysieren. Das ginge alles viel zu sehr ins Detail. Bei dieser Kampfkarte muss man nämlich gar nicht ins Detail gehen. Jeder Blinde sieht eigentlich auch so, dass um diese Veranstaltung kein Weg drumherum führt.

Warum? Ganz einfach, das Line Up ist nicht durch Zufall so entstanden, sondern es steckt ein klares Booking hinter diesen Ansetzungen. Aldo gegen McGregor ist bereits seit über einem Jahr DER Kampf, auf den die UFC hinarbeitet. Er sollte bekanntlich bereits im Juli diesen Jahres stattfinden, aber Aldo fiel mit einer Rippenverletzung aus, sodass sich McGregor mit Chad Mendes um die Interimskrone herumschlagen musste. McGregor hätte dort verlieren können und der ganze Aufbau wäre ins Wasser gefallen, allerdings konnte sich McGregor dort durchsetzen, sodass der Kampf gegen Aldo jetzt noch heißer als damals ist. Die UFC hat hier viel gewagt, aber sie hat dadurch auch sehr viel gewonnen.

Die Denkweise im Mittelgewicht ist ebenfalls sehr gut zu erkennen. Weidman und Rockhold lauerten schon seit mehreren Monaten aufeinander, genau wie Souza und Romero. Jetzt bringt man beide Kämpfe am gleichen Abend. Man hat hiermit eine Situation kreiert, in der man am Ende des Abends auf jeden Fall schon mal den nächsten Titelkampf offiziell haben wird. Zudem könnte man im Anschluss auch einfach die beiden Verlierer gegeneinanderstellen. Zack, schon stehen die beiden Hauptkämpfe eines weiteren Pay Per Views. Es kann manchmal so einfach sein, wenn man es richtig durchdenkt.

Aldo gegen McGregor spricht also den Gelegenheitszuschauer an, die Situation im Mittelgewicht dürfte eigentlich jeden UFC Fan interessieren, aber einen echten Kampf für die Hardcore Fans gibt es dann zwischen Maia und Nelson. Wie gesagt, ich will hier gar nicht zu sehr auf die technischen Aspekte dieses Kampfes eingehen. Wichtig ist zu wissen, dass dieser Kampf im Pro Wrestling mit Daniel Bryan gegen Roderick Strong vergleichbar wäre. Für Liebhaber des Bodenkampfes ist diese Ansetzung ein Traum.

Das genaue Gegenteil ist der Kampf zwischen Holloway und Stephens. Hier wird es ein Feuerwerk im Stand geben. Für Hardcore Fans des Boxens bzw. Kickboxens ist dies wiederum ein echter Leckerbissen. Nimmt man also Maia gegen Nelson und Holloway gegen Stephens, dann lockt man damit allein schon mal die Hardcore Fans an. Nimmt man die Mittelgewichte dazu, dann lockt man eigentlich jeden UFC Fan an, und nimmt man dann nochmal einen Superkampf zwischen Aldo und McGregor dazu, dann lockt man auch ein Mainstream Publikum an, das für eine große PPV-Buyrate sorgen wird. Es ist also für jeden etwas dabei, und das zeichnet diese Veranstaltung aus.

So, was will ich mit diesem Text eigentlich bezwecken? Ich wollte damit aufzeigen, wie intelligent die UFC ihre PPVs bookt. Gerade bei WWE beschweren sich ja viele darüber, dass es nur noch Main Eventer und Geeks geben würde. Die Midcard sei dagegen tot. Bei UFC ist allerdings genau diese Midcard unfassbar gut besetzt. Das sieht man hier ganz deutlich. Die UFC weiß etwas mit der Mittelschicht anzufangen. Sie versucht, aus einem Midcard Typen einen Star zu machen. Es fehlt dem ein oder anderen lediglich an der letzten entscheidenen Aufmerksamkeit, um zu einem Star zu werden. Die Qualität haben die Jungs so oder so. Bei WWE gibt es dieses Ziel jedoch trotz aller Qualität nicht. Wenn du dort einmal ein Geek bist, wirst du auch immer ein Geek bleiben.

Klar, viele werden nur wegen Aldo gegen McGregor einschalten, aber es könnte durchaus sein, dass sie den TV als Weidman, Souza, Maia und Holloway Fans wieder ausschalten. Und wenn das geschiet, dann hat die UFC alles richtig gemacht. #That'sHowYouBuildAStarWithIntelligentBooking
 
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