Pro Wrestling Guerrilla "Seven" Results aus Reseda, CA (30. Juli 2010)

CookieMonster Punk

World Champion
Pro Wrestling Guerrilla
“Seven” aus Reseda, CA
30. Juli 2010
500 Zuseher

Die Zuseher hatten nur Stehplätze und es mussten rund 100 Leute abgewiesen werden.

1. Match
Brandon Gatson & Johnny Goodtime & Candice LeRae gewannen gegen Malachi “CK” Jackson & Ryan Taylor & Peter Avalon via Moonsault von Candice LeRae an Malachi Jackson

2. Match
Brandon Bonhom gewann gegen Brian Cage via Canadian Destroyer

3. Match
Akira Tozawa gewann gegen Chris Saban via German Suplex

- Eigentlich wären Chris Sabin und Alex Shelly um die PWG Tag Team Title angetretten, doch durch eine Verletzung von Shelley musste die Card geändert werden.

4. Match
Scott Lost Retirement Match
Scorpio Sky gewann gegen Scott Lost

Nach dem Match gab Scott Lost noch eine Abschiedsrede.

5. Match

Bryan Danielson gewann gegen Roderick Strong via Submission im Crossface

- Beide Wrestler benutzten eine Krawatte!

6. Match
Pro Wrestling Guerrilla World Heavyweight Title Match
Davey Richards (c) gewann gegen Chris Hero via Submission im Ankle Lock

7. Match
Pro Wrestling Guerrilla Tag Team Title Match

Guerrilla Warfare Match
Paul Londen & El Generico (c) gewannen gegen The Young Bucks/Generation Me (Matt/Max & Nick/Jermey) und The Cutler Brothers via Top Turnbuckle Brainbuster von El Generico an Nick Jackson
 
Die 3 letzten Matches hören sich wirklich bombastisch an. Allerdings kann ich nicht verstehen, warum man ausgerechnet das Tag Team Championship Match als Main Event gewählt hat. Ansonsten hat PWG wohl aber wie immer nicht enttäuscht.
 
Vielleich hatte man keine Lust den Ring zu säubern? :D
Ne, ich denke eher das Warfare Matches so selten sind, das sie traditionel im Main Event stehen. Außerdem muss bei Indypromotions nicht immer das Titelmatch im Main Event stehen ;)
 
Na ja...es ist in den Indy Ligen oft so, dass Matches mit Hardcorefactor ans Ende der Show gesetzt werden. Weil es immer wieder Fans gibt die sich solche Matches nicht anschauen wollen und dann die Veranstalltung verlassen. Damit diese Fans aber noch viel mitgebommen, setzen die Ligen wie FIP und eben PWG gerne solche Matches ans Ende der Show...

Kommt aber natürlich auch immer drauf an WO man in den USA die Show abhält. Nicht jede Stadt hat die gleiche Fanbase - ist halt was anderes als ein typischer WWE Fan ;)
 
Roderick Strong vs Bryan Danielson war zwar etwas kurz, aber genau das was man von diesem Match erwarten durfte. Hart und technisch sehr gut.

Davey Richards vs Chris Hero war ein Höllenmatch. Eindeutig ein Match of the Year Kandidat. Es ist immer wieder unglaublich wie stiff Davey austeilt und einsteckt und wie gut er das alles sellt. Und Hero ist wohl der beste Partner den er dazu hat. Wie er die Elbows ausgeteilt hat war einfach mehr als unglaublich. Die letzten 7 Minuten im Match hatten so richtig Stoff. Eigentlich kann man das ganze Match mit den ersten Worten von Davey zusammenfassen: Holly Shit.

Und fast noch besser als Hero vs Richards: Das Guerrilla Warfare Match. Einfach ein guter Brawl und wer mal wieder richtig Hardcore ohne Deathmatchcharackter sucht, der ist hiereinfach nur verdammt richtig! Der Markout der Fans am Ende war einfach der Wahnsinn!

Alles in allem ist diese Show SEHR zu empfehlen, schon alleine wegen der 3 Main Event Matchse und des Abscheids von Scott Lost.
 
Ich habe mir die PWG Show "Seven" ausgesucht, um von dort ein wenig die Geschichte von PWG aufzuarbeiten. Werde mir auch die ältere Vergangenheit (wann auch immer das sein wird. :D) anschauen, aber die letzten 8 Jahre sind wohl erst einmal genug wunderbare Arbeit, die ich mir vorgenommen habe. Ich liebe einfach diese Promotion und deswegen möchte ich einige Schätze anschauen, die ich bisher noch nicht gekannt habe.

Ich gehe auch gar nicht unbedingt auf die einzelnen Matches ein, sondern auf einige Dinge, die mir bei den jeweiligen Shows aufgefallen sind. Der Opener war ein schönes Comedy-Match, flott und unterhaltend. Für alle, die es vielleicht nicht wissen: Im besagten Match stand der "vergessene" Bruder von den Young Bucks, Malachi Jackson, der auch einige Jahre als Wrestler, unter anderem auch an der Seite der Young Bucks, aufgetreten ist. Seine Karriere hat er allerdings im Jahre 2010 beendet. Ansonsten ist die Show für alle Fans von Brian Cage interessant, der hier sein Debüt in einem, für PWG-Verhältnisse, solidem Match bestritten hat. Schaut euch das Match mal an, unglaublich, wie "dünn" Cage dort noch gewesen ist. Und wenn ich von dünn spreche, meine ich muskulös, allerdings nicht mit dem heutigen Cage zu vergleichen.

Das Match zwischen Scott Lost und Scorpio Sky war unglaublich interessant. Lost ist einer der Gründungsväter von Pro Wrestling Guerrilla und ist, man möge mich korrigieren, durch PWG eigentlich auch wirklich bekannt geworden, ein phänomenaler Wrestler! Hier hat er sein offiziell letztes Match bestritten, was bei mir viele Emotionen hervorrief (nicht in emotionaler Hinsicht, habe die Karriere von Scott Lost nicht verfolgt und war dementsprechend nicht emotional aufgeladen. :D). Das Match ist ein Paradebeispiel für In-Ring Psychologie, ein Match, welches zum Diskutieren anregt. Unglaublich spannend, weil ich viele Phasen durchlief. Anfänglich war beim Publikum Melancholie angesagt, Scott Lost in seinem letzten Match, Sky hatte keine Chance. Es war ein sehr hartes und schnelles Match, viele heftige Bumps und Aktionen, vor allem von Sky. Auf beiden Seiten Innovation, viele Moves und Abläufe, die einfach extrem erfrischend gewesen sind. Sky hat sich wirklich aufgeopfert, sodass er zu einem bestimmten Zeitpunkt positive Reaktionen erhielt, über Lost gestellt worden ist. Lost kämpfte sich allerdings zurück, eine großartige Near-Fall Phase brach an. Dann geschah aber etwas interessantes, nach einem "Big Fat Kill" von Lost. Es wäre der perfekte und glückliche Abschied gewesen, doch Sky kickte aus und das Publikum wurde unzufrieden, relativ ruhig und die folgenden Near-Falls verbesserten die Stimmung nicht, leichte Buh-Rufe. Beide Wrestler waren am Limit, hier könnte man das Selling von Sky ein wenig kritisieren, der eigentlich "tot" gewesen ist und nach einiger Zeit zum Leben erweckte, nochmal Vollgas gab und dadurch leider die großartige Phase und der Schmerz, der zum Ausdruck kam, ein wenig zunichte machte. Ein (meiner Meinung nach) missglückter Near Fall von Sky stiftete gleichzeitig Verwirrung, weil es wie "3" aussah. Liest sich jetzt etwas negativ, aber positiv hervorzuheben sei die charakterliche Entwicklung von Sky. Erst im Schatten einer PWG-Legende angetreten, wollte unbedingt dem Publikum gefallen und hat alles gegeben, große Spots für größere Reaktionen. Dann, nachdem er fast verloren hätte, hat er das Publikum vergessen, es ging nur noch um den Sieg und Scott Lost regelrecht zu vernichten. Am Ende nutzte Sky den Finisher von Lost und konnte das Match gewinnen, ein grandioses Match, mit Höhen und Tiefen, aber ein tolles und symbolträchtiges Finish, die Fackel wurde weitergegeben. Obwohl das Publikum unzufrieden mit dem Sieger war, gab es noch einen emotionalen Abschied. Sehr spannend!

Dann haben wir den Co-Main Event. Bryan Danielson vs. Roderick Strong. Das Match stellt die Rückkehr von Danielson dar, nachdem er die Entlassungspapiere von World Wrestling Entertainment kassierte, weil er Justin Roberts mit einer Krawatte würgte. Das Match wurde anfänglich von "Fuck Michael Cole" und einem wunderbaren Spot im Match begleitet: Strong schnappte sich einen Gürtel und würgte Bryan, was die Fans zu einem "You're fired" Chant veranlasste. Bryan revanchierte sich und bekam eine Krawatte aus dem Publikum gereicht :D Ansonsten war das Match einfach ein absoluter Genuss, wenn auch leider viel zu kurz, sodass das Match gerade erst wirklich Fahrt aufgenommen hatte. Danielson hielt anschließend noch eine "Anti-WWE" Promo, die zwar awesome war, aber natürlich einen bitteren Beigeschmack hat, wenn man bedenkt, dass er kurze Zeit später wieder zur WWE zurückkehrte.

Die letzten beiden Matches haben diesen Wrestling-Abend perfekt abgerundet. Chris Hero vs. Davey Richards war großartig. Richards ist zwar eine kontroverse Person im Business, viele Fehler gemacht, aber als Wrestler ist er einfach einsame Spitze und gehörte zwischenzeitlich zu den Besten! Sein Charisma war unglaublich und das Match gegen Hero unglaublich intensiv. Eine hochexplosive Schlussphase, die Fans waren hin und weg. Und der Abend wurde schließlich mit einem herausragenden Hardcore Match abgerundet. Man bekommt einfach bei PWG so unglaublich viel geboten, so viele Stile, so viele Geschichten und so großartiges Wrestling. Einfach unglaublich. Solche Shows sind einfach immer überwältigend. Im Main Event standen aber nicht die Objekte, die verwendet worden sind, im Vordergrund, sondern die Worker und deren innovativen Stile. Die Young Bucks haben dort gezeigt, warum sie derzeit solch einen Erfolg feiern und mit einzigartigen Moves für Spannung gesorgt. Stühle, Tische etc. waren Mittel zum Zweck und nicht Hauptattraktion. Da hat man alles richtig gemacht!
 
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