UFC 143: Diaz vs. Condit Ergebnisse aus Las Vegas, Nevada (04.02.2012)

UFC 143: Diaz vs. Condit - Rückblick

Dann mal los! Zunächst überzeugte mich das neue Intro doch sehr. Zwar vermisse ich die Gladiatoren doch irgendwie, aber dieses Intro macht viel mehr Stimmung. Guter Schachzug zu Beginn!

Middleweight bout
Ed Herman vs. Clifford Starks
Herman besiegte Starks via Submission (Rear Nacked Choke) nach 1:43 in der zweiten Runde.

Dieser Fight war echt interessant. Starks zeigte sein Können im Stand. Herman wies dort Schwächen auf und suchte sein Glück deshalb am Boden. Dort hatte wiederum Starks keine guten Karten. Sein Wrestling ist in der Back Position nutzlos und Herman nutzte ganz einfach seine BJJ Qualitäten zum Submission Sieg. Ich denke, dass beide noch länger eine anständige Rolle im Mittelmaß des Welterweights spielen werden. Alles in allem ein guter Beginn.

Bantamweight bout
Renan Barão vs. Scott Jorgensen
Barão besiegte Jorgensen via Unanimous Decision (30–27, 30–27, 30–27).

Danach konnten wir ein geniales BJJ von Barao bewundern. Die TDD war einfach unfassbar gut. Immerhin ist Jorgensen ein guter Wrestler und weiß, wie man seinen Gegner in den Boden zwingt. Aber keine Chance gegen Barao. Er dominierte in allen Belangen und siegte völlig verdient in der Decision. Da steht ein potenzieller Gegner für den UFC Bantamweight Champion Dominick Cruz. Einfach nur stark!

Welterweight bout
Josh Koscheck vs. Mike Pierce
Koscheck besiegte Pierce via Split Decision (28-29, 29-28, 29-28).

Nun gab es zum ersten Mal Diskussionsstoff. Koscheck ist einfach ein Ar***loch. Ein Headbutt und ein Eye Poke waren nötig, um Pierce zu besiegen. Pierce zeigte gute Qualitäten und hatte meiner Meinung nach auch die Nase vorn. Koscheck zeigte nur wenige Jabs, was ihm somit schon mal den Aktivitätsvorteil kostete. Zwar zeigte er, dass die Power da war, aber diese nutzte er zu wenig. Deshalb hätte hier der Arm von Pierce gehoben werden müssen. Schade drum, denn das war nicht fair!

Heavyweight bout
Fabricio Werdum vs. Roy Nelson
Werdum besiegte Nelson via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).

Nach Barao wurde ich nun zum zweiten Mal fasziniert. Auch Werdum zeigte nie zuvor gesehene Qualitäten. Ich habe ihn im Stand noch nie so stark gesehen. Und vor allem wie er den Clinch für die Kniestöße nutzte, war ganz großes Kino. Nelsons Nase wird sich gefreut haben. Nelson hingegen war eigentlich chancenlos. Man konnte zwar gut sehen, dass jeder Treffer, der landete Werdum sofort ihn Schwierigkeiten brachte, aber bei der Punching Power ist das auch kein Wunder. Trotzdem taktisch und technisch toll geführter Kampf von Werdum. Die Größenvorteile durch Kniestöße auszunutzen, war genau das richtige. Er ist für mich nun nach Junior dos Santos und Alistair Overeem die Nummer 3 im Heavyweight!

Welterweight bout
UFC Interim Welterweight Championship
Nick Diaz vs. Carlos Condit
Condit besiegte Diaz via Unanimous Decision (48-47, 49-46, 49-46).

Und nun zum Main Event. Über irgendwelche Techniken zu sprechen wäre falsch. Beide ließen es einfach krachen. Im Stand und am Boden, hauptsache es knallte. In den ersten beiden Runde knallte es mehr bei Condit, denn Diaz legte los, wie die Feuerwehr. Aber je länger der Fight ging, desto besser wurde Condit. Die Runden 3 und 4 gingen an ihn. Somit musste die letzte Runde entscheiden. Diese war allerdings verdammt knapp. Condit traf im Stand besser und Diaz hatte den Takedown. Schwer zu sagen, wer das Ding gewonnen hat. Persöhnlich fand ich Condit besser, was aber auch daran liegt, dass ich Diaz nicht abkann. Die MMA Welt schreit nun nach einem ReMatch, was perfekt wäre, um die Zeit bis zum Vereinigungskampf zu überbrücken. Das hier war aber große Klasse!

Alles in allem haben wir hier ein Event der besseren Sorte gesehen, was nach den schwachen Network TV Events auch bitter nötig war.

Vorab muss ich sagen dass ich das neue Intro klasse finde, ein guter Ersatz für die Gladiatoren. Heute reicht es bei mir auch nur für die 3 Main Fights.

Welterweight bout
UFC Interim Welterweight Championship
Nick Diaz vs. Carlos Condit
Condit besiegte Diaz via Unanimous Decision (48-47, 49-46, 49-46).
Nach dem doch gealtertem Penn kam mit Condit nun die erste richtige Granate auf Diaz zu. Versprach auf jeden Fall einen klasse Fight, durch seine Flexibilität vielleicht sogar leichte Vorteile für Condit, auch wenn Diaz die größere Erfahrung hat und natürlich selbst brandgefährlich ist. Auf eine Decision hätte ich übrigens nie im Leben getippt, bei den Finishkünsten habe ich fest mit einem vorzeitigem Finish gerechnet.
Netter Start in den Fight mit Runde 1, die Crowd war gut dabei und das Stand-Up Game bot schon mal gute Ansätze mit leichten Vorteilen für Diaz. Condit arbeitete mit Leg Kicks aber schon mal für die nächsten Runden vor. Erste Runde ging relativ eindeutig an Diaz.
Wie Rogan sagte wirkte auch in Runde 2 Diaz abgeklärter, konnte im Stand die klareren Treffer landen, obwohl Condit der aktivere Fighter war. Sicher trug auch sein Dirty Talking und seine Provokationen dazu bei Condit etwas aus dem Konzept zu bringen, aber ich finde auch sowas sollte verboten werden. Das hat mich schon bei Anderson Silva gestört und gehört meiner Meinung nach nicht in's Octagon. Zumindest nicht in der ausgeprägten Form, in der sie es betreiben, Diaz hat Condit ja sogar fast eine Ohrfeige verpasst. Allerdings muss man zugeben dass es in dieser Runde so aussah dass Diaz Condit locker in der Tasche hatte wenn er nur ein bisschen zulegte. Klare Runde für Diaz.
In Runde 3 dann wieder etwas mehr Action und ich muss sagen weiterhin ein wirklich starkes Stand-Up Game von Nick Diaz. Mit einer guten TDD hätte er gegen GSP auch durchaus Chancen gehabt. Gegen Ende der Runde kam dann auch Condit wieder besser in den Fight, allerdings würde ich diese Runde auch wieder für Diaz werten, der einfach die besseren Treffer hatte.
In Runde 2 wieder beide ziemlich aktiv und mit guten Treffern. Nach dem geblockten Takedown wurde Condit auch immer besser und die Legkicks zeigten so langsam ihre Wirkung, Diaz war nicht mehr so beweglich wie zu Beginn. Starke und klare Runde für Condit, je nachdem wie man die erste Runde (eventuell auch #3) wertet würde es jetzt 2:2 oder 3:1 Diaz nach Runden stehen.
In Runde 5 kam Diaz wieder besser rein, aber Condit übernahm nach ca. 2 Minuten schön das Komando, die Vorarbeit mit den Leg Kicks zahlte sich nun aus, da waren wirklich gute Treffer dabei. Der Takedown machte auch diese Runde noch mal eng (Klasse Defense aber auch von Condit), dürfte man aber an Condit geben. Insgesamt kommt es meiner Meinung nach also auf Runde 1 an. Die klare Decision für Condit hat mich echt überrascht, wird diesem knappen Fight meiner Meinung nach nicht gerecht, da muss ich vielen anderen MMA Fans recht geben. Mein Sieger wäre, so leid es mir auch tut (Trotz dem Respekt nach dem Match, die Diaz Brüder reden mir zu viel), dann doch mit etwas Abstand Nick Diaz gewesen.

Heavyweight bout
Fabricio Werdum vs. Roy Nelson
Werdum besiegte Nelson via Unanimous Decision (30-27, 30-27, 30-27).
Die Crowd hatte natürlich Roy Nelson im Rücken, aber alles andere als ein Sieg von Werdum wäre doch überraschend gekommen. Ein Fight mit Nelson verspricht aber immer toll zu werden, zumal man ihn auch kaum klein kriegt. Und da auch Werdum in allen Bereichen gut ausgestattet ist konnten wir einiges erwarten. Der Fight startete auch klasse, starker Takedown und dann ein gutes Duell im Clinch mit Uppercuts und Knee Strikes. Klasse Muay Thai auf jeden Fall von Werdum, einen riesen Respekt aber natürlich an Nelson, ich glaube nicht ganz so viele hätten die Runde überlebt und er war nicht mal ein bisschen auf wackligen Beinen, sondern stattdessen legte er sogar ein Mal Werdum. Trotzdem natürlich eine klare Runde für Werdum.
Auch in Runde 2 ein interessanter Fight im Stand, klar ließ Nelson nach den schweren Treffern etwas nach, aber er hatte immer etwas dagegenzusetzen und man kann ihm gar nicht genug Respekt für diese Leistung aussprechen. Vor allem gegen Ende der Runde fighteten beide noch mal richtig. Ehrlich gesagt hätte man diese Runde auch an Nelson geben können, wobei ich mich hier wohl auch etwas von seinem Kämpferherz beeinflussen lasse.
Auch in Runde 3 hatten beide einen starken Start, Nelson versuchte doch tatsächlich noch eine Standing Guillotine, der Kerl ist einfach der Hammer. Aber auch davon ließ sich Werdum nicht beeindrucken, klar er hatte im Stand hin und wieder seine Probleme aber auch wieder die besseren Treffer und wer das letztens Endes so dominant gegen einen Roy Nelson löst - Hut ab! Dürfte der bisher beste Heavyweight Fight dieses Jahres gewesen sein.

Welterweight bout
Josh Koscheck vs. Mike Pierce
Koscheck besiegte Pierce via Split Decision (28-29, 29-28, 29-28).
Koscheck bekommt für die Higher Ground Version der Peppers auf jeden Fall mal Bonussympathiepunkte
Koscheck war im Fight sicherlich der Favorit aufgrund seiner Erfahrung sowie dem besseren Allroundgame, allerdings konnte man schon vermuten dass der Fight über die Runden gehen würde. Pierce setzte seine physischen Vorteile aber sehr gut ein, gefiel mir in Runde 1 sehr gut, wie bereits erwähnt konnte man aber eine Decision absehen, da beide ein starkes Kardio haben. Außerdem musste man bereits hier schon konstatieren dass Koscheck nicht ganz sauber arbeitete, schade eigentlich dass er wieder so ein schlechtes Bild von sich abgibt. Die erste Runde geht meiner Meinung nach ziemlich knapp an Pierce.
Auch in Runde 2 kein sonderlich aufregender Fight, im Stand hatte hier Koscheck meiner Meinung nach die Vorteile. Durch den Takedown geht die Runde auch an ihn, auch wenn man ihm wegen leichten Unsportlichkeiten auch durchaus einen Punkt hätte abziehen können.
Auch Runde 3 war dann wieder sehr ausgeglichen, ich fand aber auf jeden Fall dass Pierce wieder besser im Fight war und damit auch insgesamt eine recht gute Leistung geboten hat. In Runde 3 wäre dann der Punkabzug für Kos auf jeden Fall gerechtfertigt gewesen, er brachte Pierce damit auch so ein bisschen raus und gewann dann letztlich die dritte Runde, womit die Decision alles in allem in Ordnung geht - sieht man von dem Eye Poke ab.