Die groteske Weltanschauung

Kein Problem. ;) Ich gehe nur steil bei Menschen, die Musik nicht wegen ihrem Inhalt ablehnen, sondern weil sie angeblich gegen eine idiotische Szenenregelung verstößt. :)
 
Kein Problem. ;) Ich gehe nur steil bei Menschen, die Musik nicht wegen ihrem Inhalt ablehnen, sondern weil sie angeblich gegen eine idiotische Szenenregelung verstößt. :)

Jau, stand ja im Text und versteh ich absolut. Man muss einfach akzeptieren, dass die Leute auch altern. Ich finde als bestes Beispiel sind die Ärzte. Wenn man damals mit Heute vergleicht dann ist da auch n großer Unterschied vorhanden. Aber was solls Cpt. Metal find ich viel besser als Männer sind Schweine oder Schrei nach Liebe. ^^
 
Sehr schöner Text. Muss ich schon sagen. Über die Frage wie sehr "Punk" die heutigen Punks noch sind hab ich mir auch schon das ein oder andere Mal Gedanken gemacht. Und zu dem Entschluss, das man sich selber mehr Normen und Regeln als jeder Spießbürger unterwirft bin ich auch gekommen. Davon mal abgesehen das Punk doch spätestens im sterben lag seitdem Jeannette Biedermann die Nietenjacke ausgekramt hat, und Green Day gefühl jeden Song eines Albums zur Single gemacht hat weil es gerade so gut in die Anti-Bush Stimmung passte. Musik ist ein kompliziertes Feld. Ich hab meinen Weg gefunden...Ich Sch*** drauf was andere zu meinem Kleidungstil und meinem Musikgeschmack sagen und wie sie mich beurteilen. Und ich glaube mit dieser Einstellung ist man mehr Punk als es Campino in seinen 50 Lebensjahren jemals war.
 
Hier mal eine etwas ältere Kolumne mit Wrestlingbezug. Ich warne allerdings vor, die ist etwas schwierig zu lesen, meine damalige redaktion bekam den einen oder anderen Leserbrief mit diesem Tenor. Allerdings versicherte mir mein Chefredakteur, dass der Text trotzdem logisch wäre, zumindest das er das glauben würde. :D

Mein Körper, die Litfaßsäule

Ich bin eine Witzfigur. Das ist eine Fremddiagnose, mit der ich durchaus gewisse Gebiete betreffend konform gehe. So ist es zum Beispiel garantiert nicht unamüsant, mich beim Aufbau irgendwelcher Gebrauchsgegenstände zu beobachten. Man kann mir auch eine absolute Talentlosigkeit inklusive entsprechendem humoristischen Potential in Lebensbereichen unterstellen, die sich mit Karaoke oder der Penetration von weiblichen Mitbürgerinnen beschäftigen. Überhaupt könnte ich diesen Kommentar mit einigen Themenfelder füllen, auf denen ich mich mehr als ulkig bewege. Das will ich aber gar nicht, zumindest nicht momentan, mir geht es hier um den aktuellen Bezug der eingangs erwähnten Unterstellung.


In den Augen des Zellhaufens, der meinen heutigen Einstieg in den Linienbus zum Anlass nahm, um das Thema mit den Restbesetzerinnen seines Vierer-Sitzes durchzudiskutieren, liegt dieser nämlich anscheinend in meiner Kleidungsauswahl begründet. Gut, hundertprozentig sicher bin ich mir über die Intention der Aussage nicht, da diese hauptsächlich in einer Sprache vorgetragen wurde, die zwar möglicherweise auf Deutsch basiert, allerdings durch die Einstreuung unbekannter Begriffe und dem zwanghaften Anhängen des Zusatzes „Alter“ hinter jedes zweite Wort doch recht sinnverzerrend verwässert wurde. Allerdings sagt mir ein Bauchgefühl, dass die Gesprächsparodie hinter meinem Sitzplatz sich damit beschäftigte, dass ich öfters bedruckte T-Shirts und Hoodies spazieren trage und diese Tätigkeit in der Gefühlswelt der entfernt humanoiden Kicherwesen als unseriös verschrien ist.


Bevor ich diese Denkweise kritisch beleuchte, möchte ich aber die Behandlung einer anderen Überlegung vorziehen. Denn erst letzte Woche wurde ich von Bekannten darauf aufmerksam gemacht, dass sie ebenfalls etwas für sie wahnsinnig Lustiges in meinem Lebenslauf entdeckt haben, das praktischerweise seine Ursprünge auf der gleichen Hirnplantage wie mein Modegeschmack hat. Dabei geht es um die Tatsache, dass ich meine Stofftragetaschen vor ihrer Benutzung auf links drehe und dieses Vorgehen anscheinend von manchen Menschen als brüllend komisch empfunden wird. Glücklicherweise ist diese Handlung aber ausnahmsweise mal keinem seltsamen Spleen von mir entsprungen, sondern wird von mir durchaus bewusst durchgeführt, deshalb kann ich da die Hintergründe auch gerne näher erläutern.


Das klappt am besten, indem ich Höflichkeitsfloskeln über Bord werfe und auf die Frage nach dem mich reitenden Teufel einfach mit einer Gegenfrage reagiere. Die würde dann eine Erklärung darüber einfordern, warum man mit kik-, Aldi- oder Lidl-Taschen durch die Öffentlichkeit stromert. Dient das als Hinweis darauf, wie großartig man Kinderarbeit und andere Menschenausbeutungen findet? Ehrlich gesagt würde ich mich im kik-Fall sogar schämen, diesen Laden überhaupt zu betreten, warum ich dann aber meine Selbstachtung sogar mit Anlauf über den Jordan treten sollte, indem ich mich für solche Ausbeuterbetriebe auch noch als kostenloser Werbeträger zur Verfügung stelle, bleibt mir von der Logik her komplett verborgen.


Ähnliche Verständnisprobleme habe ich bei den riesigen Saturn-Plastiktüten, die nahezu jede normale Fußgängerzone optisch überschwemmen. Kommt wirklich außer mir niemand auf die Idee, dass Geiz erstens nicht geil ist, aber noch wichtiger zweitens diese Lebenseinstellung sogar ihren hohen Preis hat? Andere Marktteilnehmer haben bestimmt nicht aus Bösartigkeit höhere Preismodelle im Schaufenster, wenn da jemand Dauersonderangebote offeriert, dann liegt das entweder an der tiefer gelegten Qualität der Ware oder an verschärften Arbeitsabläufen in der Produktion. Diese äußern sich garantiert nicht zugunsten der Arbeitnehmer, im Gegenteil verkörpern diese den Teil einer Herstellungskette, der am besten kosten- und somit ausbeutungsgünstig angepasst werden kann.


Und selbst wenn wir uns gedanklich mit einer Utopie beschäftigen, in der ein Konzern seine goldenen Kapitalistenhände in absoluter Unschuld wäscht, was seine Arbeitsplatzbedingungen angeht, und die niedrigen Preise durch die Abnahme von höheren Quantitäten beim Zwischenhändler kreiert, indem er den entsprechenden Rabatt an seine Kunden weitergibt, kreuzt man dabei noch in gefährlichen Gewässern, in denen ich nicht mein Wochenbad absolvieren möchte. Denn so eine Taktik klappt nur bei Wirtschaftskraken mit entsprechender Dichte an Filialen, anders können die angekauften Großbestände sonst gar nicht weitergegeben werden, und in diesem Schema erleidet dann jeder kleine Einzelunternehmer bösen Schiffbruch, da er beim Preise schachern nicht mehr mithalten kann. Geizige Leute sorgen unter dem Strich nur für Frust am Fließband, Finanzierung von Wegwerfware made in Ramschhausen oder dienen der Etablierung eines engmaschigeren Marktes mit zurückgeschraubter Angebotsvielfalt, das läuft für mich alles nicht unter geil. Dabei habe ich noch nicht mal die peinlichen Werbekampagnen dieses Multis angerissen, schon allein ein schleimig grinsender Michael Buffer wäre für mich Grund genug, um diese Stätte großräumig zu umgehen.


Richtig, eine Unterstützung dieser Wirtschaftsmonster kann man kaum vermeiden, da auch Grotto Normalspinner keine Ahnung hat, wo diese Bazillen überall ihre schmutzigen Fingerchen drin haben. Überhaupt kaufe ich selbstverständlich auch in Discountern ein, für eine andere Handlungsweise habe ich dann doch mein Geld notgedrungen zu lieb und sorge deshalb dafür, dass sich am Monatsende keine hässlichen Rotzahlen auf meinem Girokonto einschleichen. Allerdings sagt das nichts darüber aus, dass ich nicht erstens bekannte Großkonzerne meiden kann und eben den Profiteuren meiner Kompromissbesuche nicht noch die Nase vergolden muss, indem ich für sie Werbeplakat spiele. Also krempele ich meine Tragetaschen auf links, außerdem lenkt auf diese Weise auch nichts von meinen leider nur im Miniformat erhältlichen Beuteln mit Tierrechtsaufrufen ab, die ich natürlich nicht deutlich genug zur Schau stellen kann.


Kommen wir dann zu meinen T-Shirts und Kapuzenjacken, von denen in meinem Kleiderschrank tatsächlich nur die Ausgaben mit Tierrechtsaussagen, Wrestlerhuldigungen oder Bekenntnissen zur Musikgruppe „Rammstein“ leben. Eigentlich ist es mir auch ziemlich egal, was meine Umwelt davon hält, warum sollte mir die Restmenschheit in Sachen Kleiderordnung plötzlich nicht mehr routinemäßig am Hintern vorbei gehen? Allerdings finde ich es schon recht erwähnenswert, wer genau mich da als Witzfigur hinstellt oder in anderen Inkarnationen zumindest hinter meinem Rücken den einen oder anderen Stirnrunzler vom Stapel lässt. Das sind nämlich hauptsächlich Leute, die selber ihre Vorlieben per Brustwerbetafel den Mitmenschen übermitteln, der Unterschied ist dabei eigentlich nur, dass meine schriftlichen Ovationen nicht so massenkompatibel sind. Was übrigens für mich ein großartiger Nebeneffekt ist, mein heißgeliebtes CM-Punk-T-Shirt könnte man mir definitiv nur dadurch madig machen, wenn plötzlich ein entsprechender Boom in Lüdenscheid ausbrechen und ich mich in einem Strom wieder finden würde. Meine Allergie gegen offiziell anerkannte Gesellschaftsnormen ist aber ein anderes Thema und soll deshalb hier nicht weiter fokussiert werden.


Mir geht es mehr darum, dass ich es durchaus noch verstehen kann, wenn mir mein Prokurist mit einem Pullover entgegen kommt, auf dem das Wort „Boss“ zu entziffern ist. Das ist er ja erstens nun mal und zweitens kann ich auch nachvollziehen, wenn man auf eine Führungsposition stolz ist und sich diese deshalb für jedermann sichtbar auf den wollenen Oberkörperschutz tätowieren lässt. Auch der Zusatz „Hugo“ versetzt mich da nicht in Erstaunen, immerhin duze ich mich nicht mit diesem Mann und habe deshalb keine Ahnung über seine möglicherweise existierenden Zweitvornamen. Allerdings geht mir jedes Verständnis flöten, wenn sich Verwandte des Homo Sapiens in öffentlichen Fortbewegungsmitteln über meinen Hinweis auf eine bestimmte Wrestling-Liga schlapp lachen, während sie selber die Lettern eines berühmten Schuhherstellers auf den Jutesäcken, mit denen sie ihre Blöße bedecken, zur Schau stellen.


In so einer Situation ist für mich sogar Fremdschämen ohne Ende angesagt, denn ich habe mich für den ROH-Aufdruck entschieden, weil ich absoluter Fan dieser genialen Liga bin. Sicher bewege ich mich auf dem Gebiet der Unterstellungen, wenn ich den lebenden Schaufensterpuppen da einen anderen Grund als die Liebe zu den in ihren Augen tollsten Quadratlatschen der Welt unterschiebe, aber das Risiko gehe ich ein. Hier passt auch sehr schön ein Zitat des von mir hoch verehrten Reinhard Mey, der mal folgende Sätze zu Papier gebracht hat: „Erstens war das Teil schon eine Spur zu überteuert, und dann lauf ich noch als Werbung rum? Ich bin doch nicht bescheuert.“


Diese Einstellung teilt er sich aber nicht mit allen Menschen, denn es gibt noch genügend Leute, die nicht nur ihre Anziehsachen danach aussuchen, was ihnen auf dem Gebiet gerade der Massengeschmack diktiert, darüber hinaus zahlen diese Dumpfbacken für ihre Klamotten auch noch gerne Fantasiepreise, deren unverschämte Höhe nur dadurch zustande kommt, weil ein bestimmtes Symbol oder ein angesagter Name über das Teil gekleistert wurde. Diese Typen erklären sich also nicht nur dazu bereit, für ein Produkt kostenlos zu werben, das ihnen eigentlich völlig schnurz ist, sie greifen für dieses dämliche Privileg auch noch gerne tiefer in die Tasche. Glaubt mir, Mädels, mein heutiges Lächeln hätte echt nicht das Geringste damit zu tun, dass ich noch nicht mal etwas mitbekommen habe, vielmehr war das als Grinsen gemeint, eben weil ich alles verarbeitet habe, und das sogar mehr als dankbar.


"Im Wagen hinter mir fährt ein junges Mädchen,
sie sitzt nicht allein, doch sie scheint blöd zu sein,
zwar kenne ich nicht ihren Namen und erst recht auch nicht ihr Ziel,
doch ihr Dauerkichern klingt schon ziemlich debil.


Bye-bye, mein doofes Mädchen, gute Reise,
ich hab den Knopf gedrückt, hier steig ich aus,
für dich wird irgendwann die Fahrt wohl auch zu Ende gehen,
dafür muss ja nur dein Pfleger nach dir sehen.


Radadada-Radadadada, radadada-radadadada..."


Vielleicht sollte ich doch nochmal über eine Karriere als Schlägersänger nachdenken. Möglicherweise rotiert Henry Valentino zwar gerade im Grab, falls er denn überhaupt schon gestorben ist, aber sein Orginal, das ich hier liebevoll interpretiert habe, stand textlich auf ähnlich wackeligen Beinen wie mein Werk, trotzdem hat er damit eine Mörderkohle abgeräumt und sogar einen Klassiker etabliert. Aber ich schweife gerade wohl etwas ab.


Ich werde mich jetzt auf jeden Fall erstmal um das „Team Bring it – Boots to asses“-Shirt kümmern. Bis im April die jährliche Wrestlemania ansteht, muss ich durch inflationäres Tragen dieses guten Stücks ja noch unbedingt den erreichbaren Teilen der Menschheit meine Überzeugung vermitteln, dass The Rock bei dieser Veranstaltung mit John Cena den Ring aufwischen wird. Ausdrücklich möchte ich auch alle Leute, die damit ein Problem haben, herzlich auffordern, ihrerseits zum neusten „Dummy Hirnficker“-Accessoire zu greifen und so ihr Monatsopfer an die dumpfe Masse zu entrichten. Denn ich bin mir absolut bewusst, dass ich in diesen Welten als Witzfigur besetzt bin, was aber vielleicht noch nicht so populär sein könnte, ist meine Erleichterung über diesen Status. Was wäre das für ein Albtraum, wenn mich plötzlich diese Art von Lebewesen nachvollziehen könnte? Ein größeres Zeichen, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe, kann es wohl nicht geben. Ach übrigens: IT´S CLOBBERIN` TIME!!!!!!
 
Mal wieder was topaktuelles. ;-)

"Wenn der vegane Fuchsschwanz flattert

Hiermit teile ich offiziell mit, dass ich im Jahr 2013 die Tour de France gewinnen werde und dafür bereits ab heute Glückwünsche im Kommentarbereich entgegen nehme. Ich spiele auch mit dem Gedanken, in diesem Sport einen Legendenstatus durch Siege bei allen Veranstaltungen bis circa 2025 zu erreichen, allerdings kann ich dazu noch keine hundertprozentig verbindliche Aussage machen. Falls das ganze Spektakel mit zuviel Brimborium und vor allem zu breiter Öffentlichkeit über die Bühne geht, könnte ich da nämlich schnell die Lust verlieren. Also kündige ich vorerst nur den Triumph fürs nächste Jahr an und schaue dann mal, wie mir das Leben als Radfahrgott so gefällt.


Außerdem gebe ich auch zu, dass ich für meinen Sieg noch ein bisschen Vorarbeit leisten muss, bei der ich im Moment etwas überfordert bin. Quatsch, ich befinde mich nicht in einem Trainingsrückstand, wie sind Sie denn drauf? Als würde ich diesen Sport ausführen, indem ich wie die anderen Bekloppten mit bis zu 40 km/h durch das Land der Froschfresser brettere. Tz, Sie lesen diesen Blog nicht sehr regelmäßig, oder? Meine Siegesfahrt wird eine gemütliche Runde auf meinem alten BMX-Rad, möglicherweise benutze ich auch das antike Damenrad meiner Mutter. Denn dieses Gefährt bietet eine Vorrichtung zur Befestigung eines kleinen Anhängers, dieser ist für den Transport meines Picknickkorbs, meiner 3 Katzen und eines Maddrax-Romanhefte-Vorrats essentiell wichtig.


Da fällt mir gerade ein: Wie lange geht diese Veranstaltung eigentlich genau? Die Frage notiere ich am besten gleich auf meinem persönlichen FAQ-Bogen, den ich mit irgendeinem greifbaren Experten die Tage nochmal durchgehen muss. Man sollte über gewisse Randdetails ja schon Bescheid wissen, gerade die Länge dieses Ausflugs ist da sicher nicht ganz unwichtig. So, eingetragen, direkt unter „Sind Fahrgemeinschaften erlaubt?“ und „Dürfen mich vorher angemeldete Familienmitglieder an den Bergen schieben, wenn es gar nicht mehr geht, sprich der Anstieg einen Winkel über 2 % erreicht?“.


Magenschmerzen bereitet mir ein ganz anderes Problem, ich habe nämlich aktuell noch keine Ahnung, an wen ich meine Anmeldung schicken kann. Möglicherweise muss man sich da auch gar nicht im Vorfeld avisieren und sollte sich nur beim ersten Start in eine ausgelegte Liste eintragen, damit die Reporter einen mit dem gewünschten Namen ansprechen können, ich bin da momentan echt noch überfragt. Ich weiß noch nicht mal, ob die Siegprämie überwiesen wird oder ob man die direkt cash nach der Zieleinfahrt in die Hand gedrückt bekommt. Falls sich von den Lesern da jemand auskennt, wäre ich für Hinweise wirklich dankbar. Sollte mir jemand entscheidend weiterhelfen, bin ich auch selbstverständlich bereit, dessen Namen in meine Siegesrede einfließen zu lassen. Gerne auch mit privaten Grüßen an den Freundes- und Verwandtenkreis, solange die von der Anzahl her nicht ausarten.


Es wäre einfach total ärgerlich, wenn mein Sieg an irgendwelchen Formalitäten scheitern würde. Für den sportlichen Teil habe ich nämlich eine todsichere Taktik: Ich fahre ungedopt und zeige dann nacheinander die vor mir platzierten Radeljunkies wegen Drogenmissbrauch an, bis ich dann als einziger Teilnehmer übrig bleibe und somit den Pott, die goldene Speiche, die Platinklingel oder was auch immer bei diesem Event auf dem Spiel steht eintüten kann. Das ich als Letzter durch das Ziel gehe und mich somit durch das komplette Feld klagen muss, steht eigentlich bereits fest, schon allein weil ich etwas von der Landschaft sehen möchte und deshalb bewusst von der Geschwindigkeit her unübertrieben vor mich hin strampeln werde. Richtig, dieser Gang über die Justiz kann ganz schön dauern, ich weiß auch jetzt ad hoc gar nicht, wer von den Tour-de-France-Siegern der letzten 30 Jahre bereits offiziell bestätigt wurde und was für Gerichtsverfahren da noch in der Schwebe hängen und wo demzufolge noch darüber mitgefiebert werden kann, welche von den angemeldeten Menschapotheken irgendwann definitiv zum King of Pedalentreter des Jahres XY gekürt wird.


Am besten nehme ich auf meiner persönlichen Tour direkt noch eine Sekretärin mit, die kann im Anhänger dann gleich während der Bummelfahrt die Anklagen aufsetzen und so schon eine Menge Zeit sparen. Irgendwo werden wir bestimmt an einem Briefkasten oder sogar einem Postamt vorbeikommen, wo der ganze Wust dann eingeworfen bzw. aufgegeben werden kann. Vielleicht frage ich auch mal nach, ob es dafür inzwischen schon Vorlagen gibt, in die man nur noch den Namen des zu denunzierenden Mitradkünstlers eingetragen muss. Möglicherweise kann man sogar aufgrund Erfahrungswerten aus der jüngsten Vergangenheit einen Pauschalantrag gegen das komplette Teilnehmerfeld stellen, ich muss mich da wirklich dringend schlau machen.


Sollte es Leser geben, die an dieser Stelle meine Überlegungen für stark übertrieben halten, dann haben diese Exemplare die Geschichte des Radsports in den zurückliegenden Jahr(zehnt)en wohl nicht allzu interessiert verfolgt, denn so sarkastisch überspitzt ist mein genialer Plan gar nicht. Auf der aktuellen Tour wurde erst vorgestern eine Razzia in einem Fahrerhotel durchgezogen, da einer der Pseudo-Sportler nicht nur zum Favoritenkreis auf den Gesamtsieg zählte, sondern auch noch nebenberuflich eine schwungvolle Dealerkarriere stemmen konnte, aber dummerweise per Telefonfangschaltung dabei erwischt wurde, wie er verbotene Muntermacher im Kollegenkreis vertickte.


Über den zur Zeit Führenden wundern sich alle Experten, da dieser Mann bisher noch auf keinem Tippzettel aufgetaucht ist und gerade die unglaublichste Leistungsexplosion seines Lebens hinlegt. Ich wiederum wundere mich über die Verwunderung, was muss eigentlich passieren, damit auch diese total erstaunten Leutchen merken, woher da der Wind weht? Muss dem menschlichen Versuchskaninchen eines beliebigen Pharmakonzerns erst ein zweiter Kopf wachsen oder bei ihm die Hautfarbe in den giftgrünen Bereich umschlagen, damit auch der letzte Radfahrexperte wenigstens ins Stutzen gerät? Oder teilen sich Fahrer und Experten die Pilze, die Pillen und den Uhu-Klebstoff brüderlich und gehen deshalb in diesen extrabunten Weltanschauungen nur die Leute als verdächtig durch, die nicht komplett zugekokst sind und dementsprechend auffällig agieren?


Das lustigste Schauspiel in diesem ganzen Drogenexperiment läuft aber definitiv zur Zeit direkt vor Gericht ab. Da verteidigt sich nämlich gerade Lance Armstrong, Tourlegende und amerikanische Antwort auf Christiane F., vor Gericht gegen Dopingvorwürfe. Dabei setzt er aber gar nicht groß auf irgendwelche sowieso nicht glaubwürdigen Abstreiteren seines Sniffkonsums. Er und seine engagierten Rechtsverdreher konzentrieren sich lieber darauf, alle gerade greifbaren Leute im Umfeld die Schuld in die Schuhe zu schieben, halt nach dem altbewährten Motto „Ja, Mama, ich habe die Kekse genommen, aber meine drei Geschwister auch, teil die Strafe bitte gerecht auf!“. Die letzte 60 Seiten starke Verteidigungsschrift seiner Anwälte/Hobbyautoren wurde sogar ganz frisch vom Gericht abgelehnt, da der Schmonz keine neuen Erkenntnisse bringen würde, sondern die bekannte und ziemlich uninteressante Heulerei nur noch mal künstlich aufzubauschen versucht.


Brüllend komisch wird das Theater auch durch das Strafmaß, das sehr realistisch im Raum steht. Das lautet nämlich Aberkennen aller Toursiege und Platzierungen von Lance A., dem Radler vom Bahnhof Zoo, dadurch rückt dann das komplette Feld entsprechend auf. Als neuer Tourtriumphator könnte sich in der Folge unter anderem Jan Ullrich feiern lassen, ein Mann, der erst Anfang 2012 verdonnert wurde, weil seine Blutwerte auch gerne mal den durchschnittlichen Standard der Belegschaft einer thailändischen Opiumhöhle erreichen. Hach, irgendwie liebe ich diesen „Sport“, da kommt anscheinend meine Begeisterung für schwarzen Humor voll zum Tragen.


Darüber hinaus bilden diese Umstände inzwischen sogar schon eine gruselige Tradition. Am Deutlichsten erkennt man das, da selbst die ARD schon vor Jahren empört die Berichterstattung eingestellt hat. Bei dieser Rundfunkanstalt will das wirklich etwas heißen, denn immerhin ist sie eigentlich solidarisch mit ihrer Programmzielgruppe längst verstorben und hat deshalb eine Reaktionszeit von einigen Jahrzehnten. An der beschlossenen und sogar bereits vollzogenen Handlung dieses Unterhaltungszombies, der aktuell die Talkshows und Quizsendungen für sich entdeckt hat, die bei anderen Sendern vor 20 Jahren angesagt waren, erkennt der neutrale Beobachter erst so richtig, wie tief, veraltet und vor allem etabliert sich dieser Sumpf präsentiert.


Abschließend bleibt eigentlich nur noch die Frage zu behandeln, ob man für einen Sieg überhaupt bei der Tour de Farce aktiv mitmachen muss oder ob eine rechtzeitige Anmeldung inklusive Erscheinen auf der Teilnehmerliste nicht ausreicht. An ein Attest würde ich im Zweifelsfall ohne Probleme dran kommen, jeder Arzt, der seine Berufung nicht komplett verfehlt hat, würde mir sofort ein erhöhtes Herzinfarktrisiko diagnostizieren, sobald er mich einmal beim Besteigen eines Drahtesels beobachten konnte. Auch potentielle Stürze von der Konstruktion, gerade wenn diese sich unkontrolliert bewegt, sind bei mir eher verbindlich als auszuschließen.


Allerdings bin ich hart im Nehmen und fordere diese Information deshalb gar nicht primär wegen gesundheitlichen Bedenken an. Aber ich kenne meinen Orientierungssinn und weiß schon jetzt, dass ich die veranschlagte Route gerade in ihren Endgebieten erst befahren werde, wenn sämtliche Streckenposten und Wegweiser bereits lange abgebaut sind. Sehr wahrscheinlich rückt der Toursieg doch in weite Ferne, wenn ich monatelang irgendwo in Portugal rumeiere und mir von mürrischen Einheimischen den Weg nach Paris beschreiben lassen muss. Ich wäre schon beruhigter, wenn ich gemütlich von meiner Couch aus den Sieg per Anzeige in trockene Tücher manövrieren könnte.


Na ja, ich checke jetzt erstmal, ob das Mittel meines anstehenden Triumphs überhaupt in der Garage steht oder doch schon auf den Dachboden geräumt wurde. Falls ich real in die Pedalen treten muss, möchte ich mich nicht darauf verlassen, dass man sich am Start Fahrräder gegen Gebühr ausleihen kann. Die Adresse, an die ich die Anmeldung zu schicken habe, erfrage ich einfach bei der örtlichen Kriminalpolizei, die haben ja bestimmt spätestens in ihrem Hauptsitz einen festen E-Mail-Verteiler mit den Namen der Verantwortlichen. Sicherlich ist das schon ein etwas heikles Vorhaben, hoffentlich gelte ich nicht schon durch ein bloßes Interesse am Radsport automatisch als vorbestraft. Aber gut, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, wo hat dieses Sprichwort schon mal mehr Sinn gemacht als bei Rygel Thurau, the next big Thing im Land der Zweiradartisten? "
 
Homophobie ist leider inzwischen ein Gesellschaftsphänomen. Auch hier auf der Seite habe ich schon gelesen, wie ein schwuler Status als Schimpfwort benutzt wird. Das ist echt an Peinlichkeit nicht zu überbieten und läuft definitiv unter "Kindergarten pur". Ein Thema, das eigentlich jeder ab spätestens der zweiten Klasse im Griff haben sollte. :)

"Grotty too hotty

„Aber du bist doch wohl nicht schwul, Jens, oder?“ Oh je, was war das denn für ein Unterton? Hat mich der Kollege jetzt nach meiner sexuellen Orientierung gefragt oder habe ich was falsch verstanden und in meiner ausstehenden Antwort soll doch die Versicherung thematisiert werden, dass ich auf keinen Fall etwas mit den 9/11-Terroranschlägen oder dem Dritten Reich zu tun habe? Wahrscheinlich ging es um meine mögliche Beteiligung an beiden dieser geschichtlichen Ereignisse, anders ist diese Mischung aus purem Entsetzen, Abscheu und Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit nicht zu erklären, mit der dieses Nachhaken transportiert wurde. Was sage ich denn jetzt? Gehe ich mit „Nein, ich bin weder ein Terrorist, noch schwul und schon gar kein Nazi!“ auf Nummer sicher?


Verdammt, jetzt komme ich doch leicht ins Schwitzen, ich muss vor einem Kommentar, den ich jenseits meiner Gedankenwelt formuliere, wohl erst mal dringend für mich klären, wo genau das Gefahrenpotential der Homosexualität begründet liegt. Ich bereue gerade schwer, dass ich mich mit dem Thema bisher völlig naiv noch gar nicht richtig beschäftigt habe, hielt ich diese Umschreibung doch nur für eine zwar individuelle, aber doch absolut naturgegebene Vorliebe für das eigene Geschlecht. Aber würde mein Gesprächspartner wirklich mit jeder Sekunde meiner Erwiderungsverzögerung dem Bedarf nach einem Sauerstoffzelt sichtlich näher rücken, wenn schwule Menschen nicht pauschal irgendwelchen Dreck am Stecken hätten und eine Konspiration meinerseits mit diesen theoretischen Ekelpaketen verständlicherweise dementsprechend unerträglich in seinem persönlichen No-Go-Buch besetzt ist? Sind Schwule womöglich durch die Bank kannibalistisch veranlagt und habe ich Träumerchen ausgerechnet die „Hart, aber fair“-Sendung verpasst, in der das durchdiskutiert wurde? Jetzt wo ich drüber nachdenke, fand ich Hape Kerkeling schon immer super, obwohl er für mich nur im Fernsehen funktioniert und jeden seiner Kinofilme als ziemlichen Rohrkrepierer inszeniert hat. Ist das vielleicht das Geheimnis, das ich trantütig bisher übersehen habe? Machen Schwule schlechte Kinofilme und sind deshalb Abschaum? Denk nach, Grote, wie viele schwule Regisseure kennst du und wie haben dir die entsprechenden Filme gefallen? Wurde etwa „Dirty Dancing“ von einem Homosexuellen verbrochen? Gott, jetzt wird mir mein Kragen eng, denn ich muss gerade entsetzt feststellen, dass ich in schlechten Kinofilmen eigentlich noch nie einen Grund für Abscheu, die länger als 5 Minuten nach Verlassen des Kinosaals anhält, gesehen habe. Was ist bloß los mit mir, wieso stehe ich den Perversitäten dieser Welt so unangebracht neutral und bedenklich gutgläubig gegenüber?


Aber sicherlich sollte ich sowieso erstmal klären, ob ich überhaupt schwul bin, wenn mich dieser Virus erwischt hat und ich demnach als Erzschurke besetzt bin, wäre es ja sowieso egal, was genau diese Leute zu der Geißel der Menschheit macht. Da gilt wohl definitiv das „Mitgefangen – Mitgehangen“-Motto. Also, mir sind in meinem Leben schon einige Frauen begegnet, die ich definitiv als hübsch bezeichnen würde, HA!!! Allerdings halte ich auch Robbie Williams für ziemlich gutaussehend, ich bin also vielleicht doch der Anti-Christ. Aber halt, möglicherweise könnte meine Seele noch gerettet werden, denn ich könnte mich niemals am nackten Hintern von Herrn Williams stimulieren, HURRA! Jedoch hat die Vorstellung, von meiner Gehirn-Jury persönlich als Hinguckgarantie geouteten Damen eine bestimmte Körperflüssigkeit in gerade günstig offen stehende Körperöffnungen zu spritzen, bei mir auch noch nie unkontrolliert zu mentalen Jubelausbrüchen geführt. Außerdem stehe ich sowieso dem Thema „begeisterte Aufnahme von fremden Sabber zwecks Knacken des Hau-den-Lukas-Jackpots der Spontangeilheit“ sehr kritisch gegenüber, da bei mir diese Überfeuchtattacken nicht unbedingt als süchtig machend besetzt sind. Das wird möglicherweise daran liegen, dass ich zwar schon einige Zungen kurz vor meinem Zäpfchen hängen hatte, aber bisher deren Besitzerinnen und ich noch keine diesbezüglich atemberaubende Dressurnummer unserer Lecklappen produzieren konnten. Aber diese Ansage muss ich realistischerweise auch geschlechtsunabhängig heraustrompeten, denn mein Gehirn wurde auch noch nie zur Kapitulation gebracht, weil eine maskuline Schlabberpeitsche meine Hormonwelt als Geisel genommen hat.


Wow, ist das ein kompliziertes Thema, und ausgerechnet bei so was steht man dann unter Zeitdruck, weil der verbale Hinaushauer der Ursprungsanfrage mit jeder verstreichenden Sekunde blasser wird und bei ihm langsam auch rein von den Brustkorbbewegungen keinerlei Atmung mehr feststellbar ist. Allein aufgrund dieser Reaktion fange ich schon langsam an zu hoffen, nicht schwul zu sein, was immer sich da für Verbrechen hinter verbergen, sie müssen wirklich das Gruselpotential einer schwarz-gelben Koalition aller Unmöglichkeit zum Trotz bei weitem übertreffen. Vielleicht betrachte ich das Thema mal aus einem anderen Winkel: Was genau ist Liebe? ......... Mist, so komme ich auch nicht weiter, jetzt nicht in Hektik verfallen, Jens, und halte noch ein bisschen durch, lieber Gesprächspartner, ich bin jeden Moment auskunftsbereit.


Aber eigentlich ziehe ich hier nur ein ziemlich durchschaubares Theater ab, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Denn im Grunde geht es gar nicht darum, ob ich schwul, lesbisch, katholisch oder RTL-Konsument bin, sondern nur um meine spontane Vorverurteilung von Vorverurteilungen. Man kann davon ausgehen, dass ich einen Wrestling-DVD-Abend in meinen 4 Wänden immer begeistert auf der Sesselkante verbringen werde, egal welches Geschlecht und was für sexuelle Interessen mein Röhrenguckpartner aktuell sein Eigen nennt, allerdings ist eine theoretisch im Raum stehende Umverlagerung der Sesselkantenörtlichkeit auf meinen oder den Schoßbereich des Besuchs definitiv nur möglich, wenn dieser weiblich ist. Das suggeriert mir einfach mein Unterbewusstsein, da sich dieses aus welchem Grund auch immer zu Frauen hingezogen fühlt, dagegen kann ich mich nicht wehren und will das auch gar nicht. Allerdings gilt diese Tatsache auch für schwule oder lesbische Menschen, auch die werden von ihren Gefühlen gesteuert und diese Verhaltensweise stellt die gleiche Selbstverständlichkeit wie in meinem heterosexuellen Fall dar, für den sich diese Menschen demnach auch nicht mal ansatzweise entschuldigen müssen.


Die Rolle der Ekelpakete ist da ganz anders besetzt, denn das sind die Menschen, die aus der Normalität einer wie auch immer gelagerten zwischenmenschlichen Sexualität einen künstlichen Grund zur Besorgnis kreieren und das auch noch bewusst oder unterbewusst mit ihrem Verhalten ausdrücken. So was ist einfach nur widerlich, egal in welcher Form diese Ablehnung daher kommt, deshalb beschäftige ich mich mit diesen Leuten auch sehr ungern, da ich für entsprechendes Gesocks nie eine verbale Greifzange parat habe und dementsprechend in solchen Gesprächen stark herpesgefährdet bin. In meinem aktuellen Fall hat diese Einstellung aber eine sehr schöne Auswirkung, denn ich weiß deshalb sehr genau, wie ich auf meinen aktuellen Diskussionspartner reagieren möchte, denn aller Heterosexualität zum Trotz kommt dafür aus Gründen der Coolness nur eine spontane „YMCA“-Tanznummer in Betracht. Zwar ärgere ich mich gerade ziemlich darüber, dass ich nicht der Typ für schwingbare Brustwarzenpuschel bin, denn ein Hemdaufreissen mit entsprechender Präsentation würde meine Darbietung wohl noch mehr in den legendären Bereich hineinkatapultieren, aber der kleinen homophoben Schwuchtel muss ich dann halt nur mit dem Einsatz meiner Hüften, Arme und meines göttlichen Restkörpers den Gnadenstoß verpassen.


Also, liebe homofeindlichen Arschlöcher dieser Welt, das hier ist für euch, bitte Musik...
Einsatz rechter Arm, Zeigefinger auf Opfer
"Young man, there's a place you can go."
Zwischenstep, Beinwechsel, Zeigefinger links
"I said, young man, when you're short on your dough."
Der Hintern, der Hintern, runde Abläufe, Klaps
"You can stay there, and i'm sure you will find"
Ja, das Becken, weiche Bewegungen, weiche Bewegungen, die Musik liebt dich, Grote-Schätzchen
"many ways to have a good time."
Die ersten multiplen geschlechterübergreifenden Orgasmen im Blog-Publikum
"It's fun to stay at the"
Hui, was für ein keckes Zwinkern, folgerichtig kommt der erste Schlüpfer, bekommen wir das Y????? Uuuuuuuuuuuuund ICH WILL ALLE ARME SEHEN:
"Y
M
C
A"
Wir blenden langsam aus, weitere verbale Unterhosen bitte in den Kommentarbereich... Grote, sie wollen ein Kind von dir!"
 
Leider nicht, es fehlt noch der Indianer, der Bauarbeiter und der Cowboy. Nur mit mir als Charakter macht die Gruppe einfach keinen Sinn. :D
 
Jetzt habe ich mich auch mal durch alles gelesen, ein Wort:
"AWESOME!!!"

PS: Moni ist verliebt, Moni ist verliebt... *herumstolzier* :D
 
Zuletzt bearbeitet:
AWESOME ist gut, obwohl es der Markenspruch von The Miz ist, oder? Ich nehme es jetzt jedenfalls mal als Kompliment, also Dankeschön! ;)
 
Spontan herausgewühlt, da mir dieser seltsame Verein aktuell wieder einige Kopfschmerzen macht.

"Grote 3:16

Direkt am Anfang dieses Beitrags möchte ich unbedingt festhalten, dass ich nichts gegen gläubige Menschen habe. In meinem Weltbild muss sich niemand dafür verteidigen und auch nicht seine Beweggründe erklären, wenn er sich an ein Überwesen klammert, das ihn beschützt und leitet und das ihm als Orientierung dient. So eine Einstellung ist jedem Menschen selbst überlassen, so lange er niemandem damit schadet, darf er das in meinen Augen gerne so intensiv ausleben, wie er persönlich möchte.


Allerdings habe ich eine völlig andere Einstellung zu Sekten, die Hass predigen, damit ständig andere diskriminieren und ihre Mitglieder aufhetzen. Solche Institutionen können sich meiner Abneigung sicher sein, wenn man diesen Status in meinem Gemüt erstmal erreicht hat, kann man auch selbstverständlich damit rechnen, dass ich meine Gedanken in recht direkte Worte fasse. Der aktuelle Gewinner in diesem lustigen Spielchen ist die katholische Kirche, der ich den folgenden Kommentar widmen möchte. Übrigens widerspreche ich mir dadurch mitnichten selbst, denn sicherlich kann man diesen Blog als Angriff verstehen, dieser bezieht sich aber garantiert nicht auf gottesgläubige Menschen, denn eine Schnittmenge zwischen dieser Überzeugung und der katholischen Kirche kann ich nach längerer Beschäftigung mit dieser Gemeinschaft wirklich nicht mehr feststellen.


Aber vielleicht sollte ich nun aufführen, was mich genau zu diesem Beitrag genötigt hat. Zusammengefasst ist das einfach die Haltung der katholischen Kirche zu tierischen Mitgeschöpfen, die ich mit drei Zitaten dem geneigten Leser näher bringen möchte. Da wäre zum einen der Ausspruch des inzwischen glücklicherweise ziemlich toten Ex-Papstes Johannes Paul II, der in seiner Amtszeit unbedingt folgende Widerlichkeit heraus kotzen musste: „Es steht fest, dass die Tiere zum Dienste des Menschen erschaffen wurden, und sie können daher auch für Tierversuchszwecke verwendet werden.“


Auch im katholischen Katechismus kann man erstaunliche Diskriminierungen zu diesem Themenkomplex nachlesen, nämlich: „Auch ist es unwürdig, für sie (die Tiere) Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gern haben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt.“ Last but not least sei auch die Antwort des Vatikan auf die Bitte um Stellungnahme zum Massaker an Hunden erwähnt, die liest sich folgendermaßen: „In der Katholischen Kirche haben Tiere keinen Platz.“


So weit, so ekelhaft, es ist wirklich erstaunlich, wem die katholische Kirche alles einen Platz in ihren Reihen verweigert. Denn dieser Ausschluss betrifft nicht nur Milliarden Tiere, die Homosexuellenfeindlichkeit dieser Glaubensgemeinschaft ist ebenfalls legendär, so dass auch Millionen Menschen mit der angeblich falschen Sexualitätsauslebung draußen bleiben müssen. Noch erstaunlicher wird es, wenn man sich anguckt, was für ein Sexleben im Gegenzug vielleicht nicht erwünscht, aber auf jeden Fall geduldet und bagatellisiert wird. Hier spreche ich von Kinderschändungen, dieser Skandal hat diese Kirche erst kürzlich erschüttert, wobei dieses Erdbeben aber nur von außen festgestellt wurde, die Verantwortlichen haben darin keine große Sache gesehen und das Ganze lieber abgewiegelt und unter den Teppich gekehrt.


Zählt man jetzt auch noch diverse Bombensegnungen, die Verteufelung von Kondomen, den Schulterschluss mit dem Dritten Reich, die Kreuzzüge und andere blutige und lebensverachtende Highlights der Kirchengeschichte auf, dann kann man wirklich nur noch über den Versuch dieser Leute, sich mit barmherzigen und liebevollen Idealen zu schmücken, mit dem Kopf schütteln oder wahlweise den Lachkrampf seines Lebens bekommen. Denn wenn irgend etwas auf der Welt nichts mit diesen hehren Utopien zu tun hat, dann ist das sicherlich die katholische Kirche, au contraire ist sie in der Gegen-Top-Ten sogar innerhalb der Spitzengruppe dabei.


Für gottesgläubige Menschen ist diese Erkenntnis aber halb so schlimm, diese sind nämlich nicht auf diese Sekte angewiesen. Egal wie die Bibel entstanden ist, die katholische Kirche hatte mit den darin beschriebenen Vorgängen absolut nichts zu tun. Ich gehe sowieso davon aus, dass diese Textsammlung auf keinen Fall Tausende von Jahren alt ist, sondern das es sich dabei um das Lebenswerk eines Spitzenautoren aus dem Mittelalter handelt. Aber selbst wenn das nicht so ist und dieses Buch auf wahren Begebenheiten beruht, wird die katholische Kirche weder dort explizit erwähnt noch wird sie tatsächlich als offizielle Religion zum Buch ausgelobt. Die Kirche ist und bleibt einfach ein Trittbrettfahrer, der sich auf dieses Buch bezieht und eine erstaunliche Fangemeinde um sich scharen konnte, aus deren pure Masse sie nun ihre eigene Existenzberechtigung bezieht.


Irgendein Gotteswille ist da weit und breit nicht zu erkennen, im Gegenteil könnte ich mir gut vorstellen, dass irgendwo gerade ein Mann mit Rauschebart auf seiner Wolke sitzt und sich für diesen Verein in Grund und Boden schämt. Das Ausbleiben eines Blitzhagels ist da sehr wahrscheinlich nur mit einer tatsächlich unbändigen Menschenliebe zu erklären, die sogar Kirchenverantwortliche trotz aller Peinlichkeiten mit einbezieht und so vor nachvollziehbaren Konsequenzen verschont.


Da ich aber sehr mit dem Winchester-Evangelium vertraut bin und die dazugehörige Fernsehserie innigst liebe, kann ich gerne auch noch einen Schritt weitergehen, ab da wird die Sache sogar erst mal richtig interessant. Denn wenn man es als gegeben voraussetzt, dass Engel, Propheten und andere Himmelssachbearbeiter existieren, dann erklärt man natürlich auch automatisch die Gegenseite zur Realität. Das bringt mich in der Folge zur Überlegung, wie die katholische Kirche in dieser Realität einzuordnen wäre und in welchem Team sie spielen würde. Da gehe ich wirklich nicht vom Mittelstürmerposten beim 1. FC Jehova aus.


Eine Weltreligion, die einen Anführer hat, der gegen Homosexuelle hetzt, Tierquälerei erwünscht, Frauen diskriminiert, Kinderschändungen etabliert, sich mit Luxus umgibt, während andere hungern und diese kranken Thesen weltweit verbreitet, ist definitiv in wärmeren Gefilden anzusiedeln. Der Clou, dass diese Organisation zu unglaublichen Verbrechen im Namen Gottes aufruft, ist definitiv die ultimative Blasphemie, was die katholische Kirche zum wichtigsten Spieler im Team Satan macht. Wow, habt ihr ein Glück, dass ich nicht zu eurer Hasstruppe gehören, das gäbe wohl endlose Kirchentagsdiskussionen.


Aber ich möchte gerne nochmal erwähnen, dass ich niemanden den Glauben an Gott nehmen will. Ich selber glaube auch an etwas, nämlich an die Gerechtigkeit. Diesen Glauben muss ich aber nicht in Gemeinden ausleben, ich muss ihm auch keine Häuser bauen, schon gar nicht muss ich für ihn vorgefertigte und ewig gleiche Dienste abhalten. Diesen Glauben will ich einfach verbreiten und Menschen von ihm überzeugen, einfach weil ich diese Einstellung für sehr wichtig halte. Wer das mit seinem Gottglauben auch so hält, der braucht keine Religion, schon gar nicht in einer menschen- und tierfeindlichen Auslegung.


Wer sich zum katholischen Glauben bekennt, der stellt sich primär hinter Schwulen-, Frauen- und Tierfeindlichkeit, denn das sind die Thesen, die von dieser Religion eigenhändig etabliert wurden. Alle Bezüge aus der Bibel hat diese Sekte nur übernommen, ohne sie wirklich auszuleben. Dementsprechend wendet man sich mit einem Kirchenaustritt auch nur von diesen widerlichen Typen ab, niemals von Gott. Der wird nämlich zumindest in einer gerechten Version diese Hetzereien niemals mittragen, sondern sie auf das Schärfste verurteilen.


Abschließend möchte ich noch zwei Zitate bringen, das erste ist größenwahnsinnigerweise von mir selbst und entstand, als ich das erste Mal mit den anfangs erwähnten Hirnfürzen konfrontiert wurde: „Es steht fest, dass der Papst ein labernder Idiot ist, und er kann daher auch für Menschversuchszwecke verwendet werden. Auch ist es unwürdig, für sie (die Kirche) Geld auszugeben, das in erster Linie Not lindern sollte. Die Kirche kann mich mal gern haben, einer Institution werde ich nie die Liebe zuwenden, die einzig Lebewesen gebührt. Im logischen Denken hat der katholische Glaube keinen Platz.“


Das zweite Zitat ist von einem meiner Lieblingswrestler, diesen Spruch wollte ich schon immer mal benutzen und für meine Zwecke umschreiben. Ich bin gerade sehr aufgeregt, das sich tatsächlich ein passender Text gefunden hat: „You sit there and you thump your Bible, and you say your prayers, and it didn't get you anywhere! Talk about your psalms, talk about Johannes 3:16... Grote 3:16 says I just whipped your ass!“ Mehr muss man zu diesem Blog wohl nicht sagen, deshalb verabschiede ich mich für heute mit dem breitesten Grinsen der Welt. Der Grote, so leicht glücklich zu machen, irgendwie macht das dieses garstige Sarkasmusungeheuer fast schon niedlich. "
 
Das ganze Leben ist ein Quiz... ;)

"Grote wird kein Millionär

Günter Jauch: „Dann wollen wir doch mal sehen, wen ich als nächstes auf diesem Stuhl begrüßen darf. Die Aufgabe, die dafür gelöst werden sollte, lautet: Ordnen Sie folgende Puddingarten farblich zu und fangen Sie mit der hellsten an. A: Vanille, B: Helle Schokolade, C: Karamell, D: Dunkle Schokolade.
Das ist das Ende der Bedenkzeit, schauen wir doch mal, wer der Schnellste war: JENS GROTE AUS LÜDENSCHEID MIT 0 SEKUNDEN. Wow, das hatten wir auch noch nicht, die Eingabe war zu blitzartig für unseren Computer. Sie scheinen sich für Pudding zu interessieren, Herr Grote?
Jens Grote: Ach jo, schon etwas…
GJ: Na, hoffentlich sagen Ihnen andere Gebiete genauso zu. Willkommen in der Show.
*Jingle*
GJ: Herr Grote, auf den Stuhl, nicht dahinter. Das war nur unser Jingle, es ist alles in Ordnung.
JG: Meine Güte, schalten Sie mit dem Gedröhne Kandidaten bereits im Vorfeld aus, um nicht so viel Geld zu verzocken?
GJ: Haha, wir versuchen es zumindest. Aber kommen wir zu Ihnen. Jens Grote aus dem schönen Sauerland mit den Hobbies Wrestling und Internet. Sind Sie nervös?
JG: …
GJ: Herr Grote, sind Sie nervös?
JG: Bekomme ich keine 4 Auswahlmöglichkeiten? A: Ein bisschen, B: Aber Hallo, C: Ah, mein Herz…, D: Geht Sie mal gar nichts an?
GJ: Nein, das war ja noch keine Quiz-Frage, sondern nur das Vorgeplänkel. Haben Sie eigentlich niemanden mitgebracht, der Stuhl im Publikum mit der Kandidatenbegleitung scheint leer zu sein?
JG: Doch schon, hier müssten irgendwo meine 2 Kater im Studio rumstreunen, die scheren sich nur nicht um feste Sitzplätze. Halten Sie Ausschau nach Frauenrudeln, die nach unten gucken und „Ooooooooooooooh“ machen…
*Kameraschwenk auf ca. 31 Frauen, die nach unten gucken und „Ooooooooooooh“ machen*
GJ: Ah ja, schön. Dann kann es ja losgehen. Hier kommt die erste Frage!
*Jingle*
GJ: Herr Grote, setzen Sie sich wieder. Das war jetzt auch erstmal der letzte Jingle.
JG: Versprochen?
GJ: Versprochen! Wie möchten Sie eigentlich spielen? Auf Sicherheit oder die Risikovariante mit Zusatz-Joker?
JG: O. k., jetzt habe ich zweimal diesen Jingle überlebt, dann kann mich natürlich auch die Risikovariante nicht mehr schrecken…
GJ: Alles klar. Schauen wir doch mal, ob Sie die erste Frage ebenfalls nicht schrecken kann: In welchem deutschen Bundesland wurde die traditionelle Schweinshaxe erfunden? A: Bayern, B: Nordrhein-Westfalen, C: Sachsen-Anhalt, D: Lummerland.
JG: … Sie möchten wissen, wer die Schweinebeine erfunden hat? Was ist das denn für eine blöde Frage?
GJ: Haha, nein, die Frage bezieht sich natürlich auf das Gericht.
JG: Das Gericht? Sie essen Schweinebeine? Was sagen denn die Schweine dazu?
GJ: Nicht viel, die sind ja tot… *unsicheres Lachen*
JG: Sie essen die Beine von Schweineleichen???
GJ: BEANTWORTEN SIE DIE FRAGE!!!!
JG: Dann nehme ich mal den 50:50-Joker.
GJ: Ist das Ihr Ernst? Haben Sie denn wenigstens eine Tendenz?
JG: Joah, ich schwanke zwischen Sachsen und Bayern, den Ländern würde ich am ehesten Hinterwäldler zutrauen, die für solche abartigen Fetische in Frage kämen…
Publikum: BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!!!
GJ: Hahaha, an dieser Stelle begrüße ich auch recht herzlich unsere Freunde aus Bayern und den neuen Bundesländern, die extra für diese Sendung angereist sind.
JG: Isst einer von euch Freaks Gliedmassen von toten Lebewesen?
Publikum: BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH… Oooooooooooooooooooooooooooooh… Ööööööööööööööööööööööööööh…
GJ: Wow, Ihre Kater haben den bayrisch-sächsischen Block erreicht, das war knapp, ich habe schon die erste Randale in der Geschichte dieser Sendung am Horizont auftauchen gesehen. Bitte unterlassen Sie Publikumsbeleidigungen, Herr Grote, Sie dürfen sowieso nur Fragen an die Zuschauer richten, wenn Sie den entsprechenden Joker einsetzen.
JG: Wie heißt der Joker für Publikumsbeleidigungen?
GJ: FRAGEN!!!! Die Beleidigungen sind ganz zu vermeiden. Außerdem wollen Sie ja sowieso den 50:50-Joker benutzen. Also bitte, Regie… Oh, Bayern und Sachsen bleiben übrig, das ist jetzt natürlich ärgerlich…
JG: Darf ich die Frage tauschen?
GJ: NEIN, in dieser Sendung werden keine Fragen getauscht. Und ich möchte jetzt eine Antwort haben…
JG: O. k., dann rate ich mal und sage A.
GJ: Mist… Äh, ich meine: toll, Herr Grote, denn das ist richtig. Die nächste Frage lautet… Oh je, Regie, sollen wir die nicht lieber tauschen?
JG: NEIN, in dieser Sendung werden keine Fragen getauscht. Ich höre…
GJ: *seufzt* Wer liefert in Deutschland das beliebteste Nahrungsmittel im Milchbereich? A: Die Kuh, B: Die Ziege, C: Das Schaf, D: Der Esel?
JG: Sie wollen mich wohl vereimern, das steht doch niemals da. Wo ist die versteckte Kamera?
GJ: Herr Grote, die Frage ist auch auf Ihrem Bildschirm...
JG: Tatsächlich... Aber das kann doch nicht ernst gemeint sein. Wer trinkt denn Milch von anderen Tieren?
GJ: ICH ZUM BEISPIEL!!!!!
JG: Sie sind noch nicht abgestillt? Und weil Ihre Mutter sie verständlicherweise nicht mehr ranlässt, greifen Sie auf artfremde Muttermilch zurück? Sind Sie in Therapie?
GJ: Lassen Sie mich raten, Sie sind Veganer!
JG: Jetzt werden Sie mal nicht frech. Obwohl ich tatsächlich manchmal einen anderen Verdacht habe, wurde ich auf der Erde geboren. Außerdem halte ich Kontakte zwischen unserer Welt und der Wega für eine reine Erfindung der Perry-Rhodan-Autoren. Es gibt übrigens auch keine Topsider...
GJ: ...
JG: Moment, oder soll dieser Begriff eine Beschreibung für Menschen sein, die keine Leichen essen, Muttermilch im Erwachsenenstadium ablehnen und sich schon gar nicht von anderen Tieren säugen lassen? O. k., falls ich da ein Modewort verpasst habe, bin ich halt Weganer. Allerdings nur für Sie und diese Sendung, im Alltag bleibe ich bei "geistig normal".
GJ: Ihre Antwort...
JG: Ich möchte das Publikum beleid... fragen!
GJ: Ein falsches Wort, Grote, nur eins, ich bitte fast darum... O. k., 100 % unserer Zuschauer sind für A.
JG: Meine Güte, die Bande ist sich auch noch einig. Was findet hier eigentlich nach der Sendung statt, Nackttanz um den von RTL gestellten Götzen mit anschließenden Menschenopfer? Haben die Neandertaler überhaupt die Frage verstanden? IHR VERSTEHEN FRAGE ODER EINFACH GEDRÜCKT OBERSTEN KNOPF AUF LEUCHTDING?
GJ: SOFORT SETZEN SIE SICH WIEDER HIN. LASSEN SIE UNSERE ZUSCHAUER IN RUHE. DAS IST DIE LETZTE WARNUNG!!!!!
JG: Gut, ich nehme E "Artfremde Muttermilch ist gar kein Nahrungsmittel"!
GJ: ES GIBT KEINE ANTWORT E!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
JG: Boah, haben Sie gerade Ihre Moderationskärtchen nach mir geworfen? Das hätten Sie nicht tun sollen...
GJ: AAAAAAAAAAAAAAAH, WO KOMMT DIESE KATZE HER??? NEHMT SIE WEG, NEHMT SIE WEG....
JG: Gut, SIE Haben MICH angegriffen, das wollen wir jetzt nicht vergessen. Da darf man Sam keinen Vorwurf machen, er sah halt seinen WG-Kumpel bedroht. Ups, ist das da ein Gesichtsknochen...?
GJ: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH....
*Schwarzblende*
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Ich habe mir jetzt zum ersten Mal deine Kolumne durchgelesen und muss sagen, dass ich bei "meiner" 1. Ausgabe doch sehr viel schumzeln und auch teilweise lachen musste und habe mich auf jedenfall gut unterhalten gefühlt. Zwar war ich am Anfang des Textes noch nicht ganz überzeugt aber das wurde mit der Zeit immer besser, ganz klares "AWESOME". :D
 
Auch für mich die erste Ausgabe, die ich lese. Kann nur Alex zustimmen, es ist witzig, ironisch oder einfach gesagt: "AWESOME"!
 
Sehr dringend, da dieses eklige Tier sogar schon auf diesem Board hier aufgetaucht ist... :(

"Der Fummelbär und die Glasfaschisten

„Ein Jäger aus dem Sauerland, der surft durch den Online-Wald, er schießt ein Wild daher, all hier auf virtueller Heid´…“ Waidmannsheil, verehrte Blog-Konsumenten! Menschen machen Fehler, auch ich kann mich bei dieser Tatsache natürlich nicht ausklammern. Glücklicherweise ist das aber halb so schlimm, man muss diesen Faux-Pas nur selber einsehen und dann auch öffentlich dazu stehen, schon ist so ein Vergaloppieren so gut wie vergeben und vergessen. Also will auch ich diesen Text mit der ausdrücklichen Betonung beginnen, dass ich mich in früheren Beiträgen gleich auf zwei Themengebieten geirrt habe und ich hiermit meine damaligen Ausführungen dementsprechend zurücknehmen möchte. Das betrifft zum einen die Einschätzung jeder Art von Jagd als unnötig, zum anderen meine viel zu vorschnelle Aussage, dass es keine Problembären gibt.


Tatsächlich hat nämlich aktuell ein ziemlich räudiger Meister Petz sein Heimatland Polen via Internet verlassen und treibt sich inzwischen weltweit auf sozialen Plattformen und sogar eigenen Fanseiten herum. Dieses Zottelvieh fühlt sich heimisch in geistig zurückgebliebenen Gehirnwelten, wird deshalb natürlich in manchen Bildungsschichten geradezu mit offenen Armen empfangen und legt deshalb eine Verbreitungsgeschwindigkeit im Latrinenbereich der menschlichen Charaktereinstellung hin, die sich nur nicht gewaschen hat, da diese Umschreibung wegen der extremen Müffelei des Protagonisten irgendwie deplatziert wirken würde. Die Rede ist von dem Pedobären, einer pädophilen Teddybärencomicfigur, die zur Zeit total beliebt bei menschenähnlichen Einzellern ist, denen irgendjemand zwar fälschlicherweise, aber dennoch erfolgreich einreden konnte, dass sie zu den Homo Sapiens gehören.


Ich muss definitiv keinem intelligenten Menschen erklären, was mich an diesem virtuellen Tier im Detail stört. Wer zuhause nicht aus der Toilette trinkt und den aufrechten Gang beherrscht, der hört diesen Namen und ist sofort aufs Äußerste abgestoßen. Allerdings führen diese Tatsachen auch zu der theoretischen Möglichkeit, dass sich Fans des Pedobären auf diesen Blog verirren könnten, denn aufgrund ihrer Evolutionsaussetzer surfen diese Leute im Internet, indem sie mehrmals ihren Kopf ungebremst auf die Tastatur donnern. Ein gezielter Suchvorgang ist also absolut ausgeschlossen, somit kann es durchaus passieren, dass Mitglieder dieser Zielgruppe zufällig auf diesen Text stoßen und sogar gleichzeitig jemanden zur Hand haben, der ihnen das Ganze vorliest. Also ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn ich die natürlichen Bedenken, die geistig gesunde Menschen mit dem pädophilen Kotzbrocken haben, nochmal genauer ausführe.


Beginnen möchte ich diese Erklärung mit einer Aussage, die ich dem geneigten Leser auch ans Herz legen kann, wenn er mal die Tuschel-Hauptrolle auf einer Party übernehmen möchte oder irgendwo anders ein Aufmerksamkeitsdefizit seines Umfelds diagnostizieren muss: Ich habe nichts gegen pädophile Menschen. Wenn dieser Spruch in korrekter Lautstärke der Atemluft beigemengt wird, steht man garantiert direkt im Fokus nahezu jeder menschlichen Zusammenrottung. Wichtig ist dabei, schnell meine folgende Begründung nachzureichen, ansonsten könnte es durchaus sein, dass man sich auch ruckzuck in anderen, schmerzhafteren Mittelpunkten wiederfindet.


Per Se könnte ich aber tatsächlich nichts anführen, dass ich diesem Menschenschlag in Sachen Hasspotential allgemein unter die Weste schieben würde. Das Gerücht, dass Pädophile sich im Himmel für diese Orientierung bewusst entschieden haben, da sie hier auf Erden unbedingt eine diabolische Höllenzweigstelle eröffnen wollen, ist völlig aus der Luft gegriffen. Nüchtern betrachtet ist dieser Wesenszug eine sexuelle Vorliebe, genauso wie der individuelle Hang zu blonden Frauen, dunkelhäutigen Männern und gleichgeschlechtlichen oder ungleichgeschlechtlichen Personen. Ganz deutlich wird das mit dem Verweis, dass es sowieso Menschen gibt, die auf jüngere oder ältere Partner stehen, das sind halt Geschmacksvarianten, die sich niemand im Vorfeld aussuchen kann.


Ein pädophiler Mensch besitzt von der Ausgangslage her genauso viel/wenig verbrecherisches Potential wie der Durchschnittshetero, der gedanklich seinen unerreichbaren Traumpartner anhimmelt. Bei einem Pädophilen kommt lediglich erschwerend dazu, dass seine Opfergruppierung aus Kindern besteht, diese durch die Bank sowohl geistig als auch körperlich noch nicht bereit für sexuelle Interaktionen egal welcher Art sind und dementsprechend komplett aus einem Verfügbarkeitsraster herausfallen, während der „normal“ sexuell Desorientierte durchaus darauf hoffen kann, dass sich das Ziel der einseitigen Schwärmerei noch zu seinen Gunsten umentscheidet. Auf beiden Gebieten sollte das Hauptaugenmerk für ein Tabu aber definitiv nicht auf irgendwelchen unerfüllten Wunschphantasien liegen, sondern immer nur darauf, ob jemand aktiv wird oder nicht.


Das Thema Aktivismus ist dort aber sehr mannigfaltig besetzt. Als Täter gelten da nämlich nicht nur Leute, die ihre Finger nicht bei sich behalten können und andere sexuell belästigen oder sogar vergewaltigen, sondern natürlich auch Perverse, die eine Vergewaltigung für einen großen Spaß halten und entsprechend glorifizieren. Jeder Mensch, der über den Pedobären schmunzeln kann, zeigt damit letztendlich auf, dass er für sich selbst die Vergewaltigung von Kindern als eine Art Unterhaltungsform anerkannt hat und sich deshalb über entsprechende Gedanken amüsieren kann. Ich persönlich habe mit einem passiven Pädophilen genauso wenig Probleme wie mit passiven vom erwachsenen Herzblatt verschmähten Don Juans und Donna Juanitas. Auf der Kehrseite dieser Medaille hat ein aktiver Vergewaltiger bei mir genauso verschissen wie ein Sympathisant, der versucht, diesen Gewaltakt zu verharmlosen und ein stückweit gesellschaftskompatibel zu machen, indem er zum Beispiel pseudolustige Comicfiguren erfindet, die eines der abartigsten Verbrechen überhaupt humoristisch verniedlichen sollen.


Das wirklich Praktische am Pedobären ist allerdings, dass sowohl die Verantwortlichen als auch die Fanscharen ganz genau wissen, was sie da auf ein Podest stellen und sich dementsprechend niemals öffentlich zu ihren perversen Neigungen bekennen würden. Somit ist die Jagd auf dieses Scheißvieh eigentlich recht einfach, man muss einfach nur die Sympathisanten aus ihrer dringend benötigten Anonymität reißen. Bis zum heutigen Zeitpunkt habe ich einen absoluten Favoriten im Bereich der Tierrechtsaktionen, nämlich das Austeilen von Flyern in der Nachbarschaft von z. B. Tierversuchsärzten, auf denen sehr detailliert beschrieben wird, womit die Damen und Herren ihr täglich Brot verdienen.


Wenn man so etwas im sozialen Umfeld des Pedobären-Erfinders durchziehen könnte, natürlich immer vorausgesetzt, dass rund um sein Erdloch irgendwelche Nachbarn wohnen, die eine Deutung menschlicher Schrift zumindest rudimentär beherrschen, dann könnte sich das Problem von der Seite sehr schnell lösen. Das Gleiche gilt für die Fans dieser Geisteskrankheit, richtig platzierte Hinweise auf ihren gewaltverherrlichenden Kinderschänderkult können sich zu sozialen Atombomben entwickeln. Übrigens klappt das unter Umständen auch prima ohne fremdes Einwirken, denn das Internet vergisst nichts so schnell. Da kann ein schriftlich hingerotztes Lippenbekenntnis über das persönlich als wahnsinnig hoch empfundene Humorpotential einer Vergewaltigung von Minderjährigen noch nach Jahren zu einem sehr schmerzhaften Bumerang werden, der Beulen verursacht, an die das ausnahmslos strohdoofe und naive „Krass–Krasser–Bushido-Pedobär“-Klientel heute noch gar nicht zu denken vermag.


So eine Vorgehensweise klingt übrigens nur etwas hinterhältig, offiziell ist sie absolut erlaubt. Ich habe nämlich erst kürzlich gelernt, dass schwarzer Humor alles darf. Also muss man den Kinderfickerpraktikanten nur mit einem breiten Grinsen ihre Zukunft um die Ohren hauen und in Trümmer legen, dann ist das völlig o. k.. Schwieriger wird es da schon bei dem Kandidaten, von dem ich über diese für mich bis dato unbekannten Rechte der schwarzhumorigen Lachfreunde aufgeklärt wurde und dessen Lizenz zum Kichern ich als nächstes auf den Blogprüfstand hebeln möchte.


Dieser Typ fühlte sich dringend bemüßigt, eine Seite in das soziale Netzwerk Facebook zu scheißen, auf der ausschließlich Scherze gerissen werden, die entweder das Dritte Reich als Hintergrund haben oder offen andersfarbige Menschen, Behinderte und Kinder diskriminieren. Da er wohl direkt davon ausgegangen ist, dass so eine Vorgehensweise doch hier und da anecken könnte, hat er dieses widerliche Machwerk einfach unter den allgemeinen Banner des schwarzen Humors gestellt und postet darunter jetzt fröhlich KZ-Witze in Dauerschleife.


Dieses Konzept geht ärgerlicherweise auch auf, denn erstens sind anscheinend doch nicht alle Rechtsradikalen so impotent, wie der traditionelle Volksglauben ihnen impliziert, und deshalb durchaus an feuchten Träumen dieser Art interessiert, und zweitens beherbergt das ganze Themenfeld tatsächlich einen Witzklassiker, der voll in den Bereich des schwarzen Humors hineinspielt. Nämlich den Fakt, dass Herr „Sackerbörg“ ein Jude ist, was dieses Sackgesicht aber nicht davon abgehalten hat, seine Plattform den Neo-Nazis uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen und ihnen damit ihr wahrscheinlich mächtigstes Propagandamittel der Neuzeit freundlichst an die Hand zu geben.


Das ist keinesfalls von mir künstlich dramatisiert, denn es ist unter Facebook-Administratoren absolut Usus, rechtsradikale Symbolik und fremdenfeindliche Hetze großzügig zu ignorieren, solange nur genügend andere Daten zur Verfügung gestellt werden. So darf sich keiner der rechten Vollidioten Adolf Hitler nennen und den Holocaust verleugnen, wenn er diesen geistigen Durchfall allerdings unter seinem korrekten Namen verbreitet, ist in der braunen Netzwerk-Welt alles in bester Ordnung. Sollte der Hirnkomapatient auch noch eine zufriedenstellende Anzahl von „Gefällt mir“-Angaben gemacht haben und regelmäßig auf Werbeanzeigen klicken, drückt der FB-Big-Brother sogar gerne ein Auge bei der Darstellung der einen oder anderen SS-Rune zu.


Denn im Zuckerberg-Imperium geht es einzig und allein um den gläsernen User, ob der nun in der Herrenmenschenvariante daher kommt, ist den Verantwortlichen völlig schnurz, solange er nur komplett seine Datenschutzhosen herunter lässt. Im Zweifelsfall dürften da sicherlich auch historisch berühmte Umfragen wie „Wollt ihr den totalen Krieg?“ noch mal auf die bekloppte Agenda gehievt werden, Hauptsache der vorhandene Bereitschaftsgrad wird über die beliebte Tagesfrage-Funktion inklusive den Antwortmöglichkeiten „a) Ja b) Nein c) Weiß nicht d) Hans Sarpei, kann das sein?“ eruiert. Natürlich müssten eventuelle Massenmordinteressierte das benötigte Zubehör via plattforminterne Werbeanzeigen bestellen, außerdem eine gültige E-Mail-Adresse hinterlegen und Zugriff auf ihre Pinnwand gewähren, aber das sollte sowieso klar sein und muss wohl nicht extra betont werden. Es ist nicht mehr weit bis zum Vierten Reich, abonnieren Sie schon jetzt die Neuigkeiten der extra eingerichteten Friends-Community, die ersten 100 Likes erhalten die neue Störkraft-Singleauskopplung als Crazy-Klingelton…


Für das Problem Facebook in seinen ekligen Ausläufern wird sich jedoch nicht so schnell eine Lösung finden lassen, beruhigenderweise liegt diese aber für den hier besprochenen Freund des makaberen Scherzes auf der Hand. Denn wenn in diesen Gedankenwelten schwarzer Humor tatsächlich alles darf, dann ist es natürlich überhaupt nicht am Platz, ausgerechnet die Arschloch-Jenseitsbeförderung von diesem pauschalen Freibrief auszuschließen. Wenn also einem Menschen, der zum Beispiel Verwandte in einem KZ verloren hat, verständlicherweise die Galle bei Ansicht dieser menschenfeindlichen Seite überläuft, dann muss er sich nicht scheuen, den Verantwortlichen dafür spontan aufzuknüpfen. Solange er dem potentiellen Zappelphilipp das Schild „Einfach mal abhängen“ um den Hals drapiert, sollte die Behandlung für das Opfer voll in Ordnung gehen. Auch eine Klippenfahrt im eigenen Auto liegt da absolut im Bereich der moralischen Unbedenklichkeit, wenn man vorher den Aufkleber „Er bremste nur für Tiere“ auf die Heckscheibe pappt. Für mich darf schwarzer Humor längst nicht alles, schon gar nicht darf er die Würde von Mordopfern ad absurdum führen, wenn ich auf dieses Lebensmotto allerdings verständnisvoll eingehe, dann stellt für meine Kreativität wie üblich der Himmel das Limit, versprochen.


Zum Abschluss möchte ich aber sowieso dringend unterstreichen, dass die Lage sich nicht ganz so düster darstellt wie hier vielleicht zwischen den Zeilen angedeutet und es durchaus auch für Pazifisten und Menschen ohne Denunzierungspotential einen mehr als breiten Lichtblick an diesem Horizont gibt. Denn sowohl Pedobären-Erfinder als auch rechtsradikaler Abschaum sind auf einem Gebiet vereint und das ist die absolute und uneingeschränkte Doofheit. So können alle Kritiker immer darauf hoffen, dass diesen Primaten irgendwann nicht mehr der Trick einfällt, der ihnen das Öffnen ihrer Bananen ermöglicht, und sie daraufhin elendig verhungern. Und das ist doch eine durch und durch positive Perspektive, von der man einen gehörigen Motivationsschub ableiten kann und das auch definitiv tun sollte. "
 
Nein, keine Angst, jetzt kommt nicht jeden Tag eine Kolumne, aber der Anlass für diese hier ist gerade aktuell, da ich mich gleich mit 2 potentiellen Ehefrauen in diesen Film verdrücke. :D

"Verfluchte Fledermausscheisse

Verfluchte Fledermausscheisse! Das hatte mir wirklich gerade noch gefehlt. Da erblickte ich vor 20 Minuten das Bat-Signal am Himmel und machte mich natürlich sofort auf nach Gotham City, um wie üblich die Welt oder zumindest die Stadt zu retten und dem Bösen furchtlos ins Antlitz zu spucken, und dann streikte doch tatsächlich das Bat-Mobil mitten im Nirgendwo. Gab keinen Mucks mehr ab, das blöde Ding, typisch, sowas passiert ja sowieso immer, wenn man überhaupt keine Zeit hat.


Da sass ich also nun und war für einen Moment etwas ratlos. Entgegen meinem Ruf als genialer Tüftler muss ich nämlich zugeben, dass ich von diesem ganzen Autoelektronik-Kram keinen blassen Schimmer habe, das erledigte alles mein treuer Butler Alfred für mich. Aber mir als Superheld kam natürlich schnell ein rettender Einfall: Nicht umsonst war ich ADAC-Clubmitglied, da genügte meist schon ein Anruf, um talentierte Leute herbeizuzaubern, die ruckzuck meine Karre wieder flott kriegen würden.


Ich fischte also mein Bat-Handy aus meiner Bat-Anzugstasche bzw. wollte ich das tun, als ich aber die rosa Farbe des geangelten Hilfsgerät erblickte, ahnte ich schon Schlimmes. Und tatsächlich hatte ich in der Eile des Aufbruchs das Handy von Bat-Girl erwischt und meins lag demnach noch zuhause in der Bat-Höhle. Ohne grosse Hoffnung schaute ich auf das Display und wie erwartet sah ich nichts. Natürlich nicht, immerhin hatten wir Samstag Nacht, da hatte Bat-Girl am Abend wieder solange für ihren Kandidaten von "Gotham sucht den Superstar" angerufen, bis ihr Akku aufgegeben hatte, natürlich ohne diesen wieder aufzuladen. Ärgerlich schmiss ich das nutzlose Ding auf den Bat-Beifahrersitz und verschränkte trotzig die Bat-Arme vor der Bat-Brust.


Sinnend starrte ich nun auf die zig verschiedenen Knöpfe und Hebel meines Bat-Armaturenbretts. "Es muss doch mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht irgendein Knopf bei ist, der mir in dieser Situation helfen könnte", schoss es mir dabei durch den Bat-Kopf. Leider konnte ich mir die unterschiedlichen Funktionen noch nie merken, mit Schaudern erinnerte ich mich an den tragischen Vorfall, als ich die Bat-Standheizung einschalten wollte und dabei versehentlich eine Bat-Boden-Boden-Rakete auslöste. Ein Ereignis, das zur Folge hatte, dass erstens die Bat-Höhle einen zweiten Ausgang bekam und ich mir zweitens eine Gebrauchsanleitung der verschiedenen Funktionen anlegte.


Aber das war doch auch die Lösung, wäre ja gelacht, wenn da nicht was Brauchbares drin stehen würde. Gedacht, getan, öffnete ich also sofort das Bat-Handschuhfach und kramte mein Bat-Glücksbärchi-Mäppchen mit den entsprechenden Notizen hervor. Sogar ein Inhaltsverzeichnis hatte ich mir vorsorglich angelegt, das ich nun hektisch überflog. Bat-Scheinwerfer, Bat-Blitzeis, Bat-Lockenstab, Bat-Autoradio, Bat-Knopf-wenn-doch-tatsächlich-das-Bat-Mobil-mitten-im-Nirgendwo-streikte. Instinktiv sagte mir mein Gefühl, dass der letzte Punkt die Lösung meines Problems beinhalten könnte, also schlug ich sofort die angegebene Seite auf.


Was folgte, war leider wieder eine einzige Ernüchterung. Denn kaum hatte ich fiebrig die Seite aufgeschlagen, sah ich schon den riesigen Fettfleck, der ein Entziffern der Anweisungen praktisch unmöglich machte. Wie oft hatte ich Robin schon gesagt, er sollte keine Pizza während den Einsätzen essen, umsonst, jetzt hatte ich den Salat. Für einen Moment verlor ich die Bat-Nerven und schlug das Bat-Glücksbärchi-Mäppchen wütend auf den Bat-Lenkradring. Das hätte ich nicht tun sollen, denn sofort vermeldete mein Bat-Sinn ein puffendes Geräusch und ich sah eine weisse Masse auf mich zurasen. Dann erwischte mich der Bat-Airbag hart im Gesicht und schickte mich in eine Bat-Ohnmacht.


Als ich wieder zu mir kam, hatte sich der Bat-Airbag wieder automatisch eingezogen, immerhin etwas, was an diesem blöden Mobil noch funktionierte. Es half wohl alles nichts, ich musste aussteigen und mir erstmal einen Überblick der Lage verschaffen. Ich ergriff also entschlossen den Bat-Türöffner und die Bat-Tür öffnete sich... nicht. Na super, warum sollte an diesem Abend auch mal was klappen. Kurzentschlossen kurbelte ich also die Bat-Fensterscheibe runter und kletterte so aus dem Wagen. Dabei verhedderte ich mich allerdings unglücklich in meinen Bat-Cape und stürzte kopfüber auf den Asphalt, zu allem Unglück brach mir bei der Aktion auch noch ein Bat-Ohr meiner Bat-Maske ab.


Inzwischen hatte ich die Bat-Schnauze echt voll, aber ein Superheld hat sich natürlich auch den widrigsten Bedingungen zu stellen und dort seine Fledermaus zu stehen. Ich rappelte mich also hoch und orientierte mich kurz. Endlich gab es auch mal einen Lichtblick in dieser Katastrophen-Nacht, denn nicht weit von mir erblickte ich einen Wegweiser. "Gotham Wildnis!!! Pfeil rechts - Gotham City, 30 Meilen, Pfeil links - Geheime Bat-Höhle, 40 Meilen" entzifferte ich im Bat-Scheinwerferlicht. Ich seufzte kurz auf, riss mich dann aber sofort wieder zusammen. Gotham City brauchte mich, also wendete ich mich entschlossen nach rechts und marschierte los, vielleicht konnte ich ja per Anhalter weiterreisen oder es bot sich noch eine andere Fahrgelegenheit.


Tatsächlich dauerte es gar nicht so lange, ich war vielleicht 10 Minuten unterwegs, da leuchteten hinter mir Scheinwerfer auf. Sofort postierte ich mich am Straßenrand und streckte meinen Bat-Daumen aus. Glücklicherweise bin ich ja ein anerkannter Held und überhaupt DER Retter von Gotham City, da war es natürlich klar, dass dieser gute Bürger anhalten und mich mitneh... Donnernd rauschte der Wagen an mir vorbei, ohne seine Geschwindigkeit auch nur kurz zu senken. Für einen Moment war ich perplex und starrte ihm mit offenen Bat-Mund hinterher. Dann packte mich erneut die Wut und ich schmiss wahllos einen Ausrüstungsgegenstand aus meinen Bat-Gürtel hinter ihm her. Dass es sich dabei um den Bat-Bumerang gehandelt hatte, merkte ich erst, als dieser pflichtschuldig zurückkam, mich wieder hart im Gesicht erwischte und erneut in eine Bat-Ohnmacht schickte.


Wach wurde ich diesmal von einem entfernten Brummen, das mir sonderbar bekannt vorkam. Zum Glück bin ich als Superheld es gewohnt, aus Ohnmachten aufzuwachen und sofort wieder geistig am Start zu sein, so stand ich in wenigen Augenblicken wieder auf den Beinen. Keine Sekunde zu früh, denn schon zeichnete sich das nächste Scheinwerferpaar auf der Straße ab. Diesmal musste ich Glück haben, es war geradezu unmöglich, dass gleich zwei brave Bürger ihren Pflichten gegenüber dem dunklen Engel der Stadt nicht nachkomm... Donnernd raste das Batmobil an mir vorbei. "Verdammt, du hast das Fenster aufgelasssen", fiel es mir sofort siedendheiß ein. WAS WAR DAS FÜR EINE SCHEISS-NACHT????


Erneut verlor ich die Nerven, fiel auf den Bauch und trommelte schreiend mit Armen und Beinen auf dem Boden rum. "Brauchst du Hilfe?", erklang plötzlich eine Stimme hinter mir. Sofort hielt ich inne und schaute mit einer bösen Vorahnung hoch. Ich hatte die Stimme schon erkannt, der Blick brachte nur noch die peinliche Gewissheit: Vor mir stand Spider-Man, ausgerechnet. Ein Weinkrampf ist immer peinlich, wenn man dabei von einem Arbeitskollegen erwischt wird, ist das Ganze noch peinlicher, wenn man diesen Kollegen aber noch nicht mal leiden konnte, ist die Peinlichkeit nicht zu überbieten.


Ich machte das beste aus der Situation, rollte mich nach hinten ab und kam anschließend mit einer fliessenden Bewegung zurück in den Stand. "Nein", antwortete ich dabei möglichst cool und unbeteiligt, wobei ich glücklicherweise ein Nachschluchzen gerade noch verhindern konnte, "ich übe hier nur ein paar neue Bat-Moves..." "Mitten in der Gotham-Wildnis?", kam die spöttisch klingende Nachfrage. Betont desinteressiert drehte ich mich ab und bemerkte nur: "Das soll dich nicht interessieren, Spinne, hast du keine menschlichen Fliegen zu fangen?" Ein großartiger Witz, wie ich selber fand, doch das arrogante Möchtegerninsekt meinte nur süffisant: "Dir fehlt übrigens ein Ohr!" Wütend fuhr ich herum und wollte zu einer geharnischten Gegenbemerkung ansetzen, allerdings war es zu spät, der Typ war schon wieder verschwunden, wie immer lautlos und wie vom Boden verschluckt. Ich hasste diese Helden mit den Superkräften, die stellten ehrliche Arbeiter wie mich immer in so ein Deppenlicht... Egal, ich machte mich wieder auf den Weg, Gotham City, so die Stadt denn noch stand, brauchte immer noch meine Hilfe.


Die Nacht wurde jetzt empfindlich kühl, ich beglückwünschte mich selber dazu, aus einem Superhelden-Instinkt, den man haben musste und nicht erlernen konnte, die langen Bat-Unterhosen angezogen zu haben. Dann hatte ich ENDLICH in dieser verfluchten Nacht mal Glück, denn ich entdeckte tatsächlich eine Bushaltestelle. Ich hatte gerade noch Zeit, kichernd "Spider-Man ist doof" mit meinen Bat-Edding an die Wand des Wartehäuschens zu schmieren, da kam auch schon der Bus und ich stieg erleichtert hinten ein, denn ein Superheld und Schutzengel der Stadt muss natürlich nicht bezah... "Der junge Mann in dem albernen Fledermauskostüm kommt mal bitte nach vorne", unterbrach die quäkende Lautsprecherstimme des Fahrers meine Bat-Gedankenkette. Was konnte der brave Bürger von mir wollen?


Ich erfuhr es, als ich neben ihm stand: "Haben wir denn einen gültigen Fahrschein?" Das durfte ja wohl nicht wahr sein. "Guter Mann, ich bin Batman!", gab ich entrüstet zu Protokoll. "Und ich bin der Fahrer dieses Busses und will einen Fahrschein sehen, Freundchen!", nuschelte der Kerl mir irgendwie gelangweilt entgegen. Ich hatte wirklich keine Nerven mehr zu langen Diskussionen an diesem Abend, also nestelte ich an meinem Bat-Brustpanzer herum, bis ich mein Bat-Brustbeutelchen hervorgekramt hatte und entlohnte das undankbare Verkehrsbüttel mit einem in meinen Augen auch noch reichlich überhöhten Fahrpreis.


Unnötig zu erwähnen, dass ich noch nicht mal einen freien Sitzplatz ergattern konnte, so stand ich also die ganze Fahrt über im Gang. Unglücklicherweise war ich auch nicht mit der Busstrecke vertraut, so drückte ich nicht rechtzeitig genug die Halt-Taste, musste eine ganze Station zu Fuß zurück gehen und war dementsprechend froh, als ich endlich vor dem Polizeihauptquartier von Gotham City stand.


Jetzt konnte nicht mehr viel schief gehen, dachte ich bei mir, eine Überlegung, die ich sofort revidierte, als ich in das unbekannte Gesicht eines mir fremden Pförtners blickte, der mich ungläubig von oben bis unten anstarrte. "Ja?", fragte er ebenso knapp wie mißtrauisch. "Ich bin Batman und möchte zu Commissioner Gordon!", klärte ich den Bürger trotz meines inzwischen nicht geringen Bat-Frusts freundlich auf. Wieder starrte er mich von oben bis unten an, runzelte die Stirn und hakte ungläubig nach: "Warum haben Sie sich als Fledermaus verkleidet?" Das waren diese Momente, in denen ich meine damalige Entscheidung auch nicht mehr richtig nachvollziehen konnte, denn irgendwie war das ja tatsächlich ziemlich kindisch von mir gewesen, eine einfache Augenmaske zur Verschleierung meiner Identität hätte es bestimmt auch getan und würde auch bei weitem nicht so peinlich daherkommen. Ich hätte die Kostümfrage wahrscheinlich einfach nicht schon direkt nach dem Brunnensturz klären sollen. Damals bin ich doch sehr hart auf dem Hinterkopf aufgeschlagen, möglich das mir die Maskerade deshalb so endgeil und verwegen vorgekommen ist.


Glücklicherweise half mir in diesem Moment aber der Zufall, denn eine Tür öffnete sich und Commissioner Gordon betrat die Halle. "Batman", dröhnte seine Stimme mir entgegen, "da sind Sie ja, ich versuche Sie schon die ganze Zeit über Ihr Handy zu erreichen, aber da geht keiner dran. Dumme Sache mit dem Bat-Signal, das scheint wieder einen Wackelkontakt zu haben, Sie hätten eigentlich gar nicht kommen brauchen. Aber jetzt, wo Sie schon mal da sind, könnten Sie sich die Sache vielleicht mal ansehen? Sie haben bei diesen technischen Dingen ja doch mehr Erfahrung als wir einfachen Bürger." Für einen Moment war ich völlig entgeistert und fragte mich, warum ich an diesem Abend nicht einfach im Bat-Bett geblieben war. Doch ein Superheld muss sich wie gesagt allen Situationen stellen, also zückte ich meinen Bat-Schraubenschlüssel und machte mich auf den Weg zum defekten Bat-Signal. Verfluchte Fledermausscheisse! "
 
"Death is not the end

15.11.2015:
Liebes Tagebuch,
bin ich tatsächlich schon seit 2 Wochen untot? Unglaublich, wie die Zeit verfliegt, mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen, als das außer Kontrolle geratene Virus weite Teile der Menschheit infiziert und zu Zombies gemacht hat. Aber trotz dieser Zeitspanne stosse ich weiterhin auf völliges Unverständnis, wenn ich meine Mit-Zombies auf Menschenrechte anspreche. Obwohl ich alle Argumente auf meiner Seite habe, werde ich entweder wie ein Außenseiter behandelt oder komplett ignoriert. Erst gerade habe ich eine meiner üblichen Tagesdiskussionen mit Dieter, dem Zombie, mit dem ich mir tagsüber die Garage teile, fruchtlos beendet. Ich bemerke, wie ich immer mehr in Gesprächsroutinen verfalle, aber wie soll ich das auch verhindern, wenn vom Gegenüber nicht eine meiner Thesen entkräftet wird? Damit der Leser meine Verzweifelung nachvollziehen kann, möchte ich hier mal einen typischen Wortwechsel schriftlich festhalten, es ist wirklich immer Schema F:

„Aber Menschen haben auch Gefühle!“
„Ge-hiiiiiiiiiirn!“
„Es ist einfach nicht richtig, Menschen zu essen, nur weil sie nicht untot sind!“
„Ge-hiiiiiiiiirn!“
„Es gibt inzwischen so viele Gehirn-Alternativen, der Mord an Menschen ist völlig unnötig!“
„Ge-hiiiiiiiiirn!“
„Zusammen mit dir ist auch dein Organismus gestorben, du brauchst als Untoter gar keine Nahrung mehr!“
„Ge-hiiiiiiiirn!“


Ich habe wirklich das Gefühl, als würde ich da gegen Wände brüllen, es ist so hoffnungslos. Aber ich gebe nicht auf, das wäre für mich wie ein Verrat an den Menschen. Seitdem meine Verwesung ein kritisches Stadium erreicht hat, schaue ich zwar sowieso nicht mehr in den Spiegel, aber es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich es theoretisch könnte, ohne auch nur den Hauch von Selbstzweifel wegen einer ethisch zweifelhaften Ernährung.


18.11.2015:
Liebes Tagebuch,
es ist wieder passiert. Ein paar von den menschlichen Überlebenden sind in unserem Viertel aufgetaucht und haben Kopfschüsse verteilt. Solche Vorfälle sind natürlich pures Gift für meinen Kampf um Menschenrechte. Werde ich bei meinen Erklärungen sowieso schon von den Mituntoten, die noch Augen besitzen, schräg angeguckt, so stosse ich komplett auf taube Ohren (egal ob vorhanden oder nicht), wenn bei meinen Aufklärungsversuchen die Hinterköpfe meines untoten Sozialverbands am Fließband zerplatzen. Da kann ich noch so sehr darauf hinweisen, dass die Menschen nur aus einem Instinkt heraus um sich ballern und wir Zombies uns doch mit so einem primitiven Verhalten nicht auf deine Stufe stellen sollten, diese Situationen eskalieren immer und enden in einem Blutrausch. Manchmal schäme ich mich wirklich, ein Zombie zu sein.


25.11.2015:
Liebes Tagebuch,
ich bin mehr als sauer. Meine erste vegane Zombie-Volxküche muss leider als kompletter Schlag ins Wasser eingeordnet werden. Zuerst stiess ich auf totale Ablehnung, was aber sicherlich noch meine Schuld war, da ich beweisen wollte, dass Zombies keine Nahrung brauchen und deshalb auch nichts angeboten habe. Sicherlich waren da die vereinzelt Interessierten zurecht irritiert, als ich sie mit dieser Überlegung konfrontierte. Aber ich habe mich lernfähig gezeigt und konnte noch am selben Nachmittag Autoreifen, Fensterscheiben und anderen Sperrmüll anbieten, um zu beweisen, dass ein toter Organismus praktisch alles essen kann und deshalb nicht auf Menschenhirn angewiesen ist. Von diesen Dingen blieb nichts übrig, es gab auch nicht ein Wort der Klage, trotzdem haben Teilnehmer im Anschluß eine Menschenfamilie gestellt und zerrissen, das war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Das ist doch nur der pure Trotz!


28.11.2015:
Liebes Tagebuch,
ich muss meine Zombiegruppe wechseln. Leider habe ich den Intellekt meiner Nachbarn mehr überschätzt als sowieso schon angenommen und fatalerweise zu Protokoll gegeben, dass der Konsum von Menschenfleisch das gleiche wäre, als wenn man sich selber essen würde, da auch wir Zombies mal Menschen waren. Das hat meine komplette Nachbarschaft tatsächlich mal nachvollziehen können, dummerweise aber daraus den falschen Schluß gezogen. Denn statt fortan dem Menschenfleisch abzuschwören, haben sie spontan angefangen, sich selbst zu probieren und haben das anscheinend sogar als lecker empfunden. Als ich nur noch von Rümpfen umgeben war, die robbend auf der Suche nach anderen Rümpfen waren, habe ich beschlossen, dass es doch Zeit ist, weiterzuziehen. Völlig desillusioniert muss ich zugeben, dass Zombies ziemlich doof sind, zumindest die meisten…


01.12.2015;
Liebes Tagebuch,
ich hätte nicht gedacht, dass es mal soweit kommt, aber ich vermisse die alten „Ge-hiiiiiirn“-Phrasen auf meine Überlegungen. In meiner neuen untoten Nachbarschaft habe ich Siegfried, den wahrscheinlich größten Zombie-Klugscheißer der Welt, kennengelernt, der mir jetzt zu allen meinen Erklärungen angeblich „vernünftige“ Argumente entgegenhält. Da ist plötzlich davon die Rede, dass Zombies schon immer Menschenhirn gegessen haben und dass jeder Zombie selbst entscheiden sollte, von was und ob er sich ernährt. Als er gestern angegeben hat, dass er akzeptiert, dass ich keine Menschen umbringe und ich deshalb auch tolerieren müsste, dass er es tut, habe ich ihm im Affekt ein zugegeben schon stark verwestes und entsprechend lockeres Ohr abgeschlagen. Heute morgen tönte er rum, dass Autoreifen vielleicht auch Gefühle haben und man deshalb auch Menschen umbringen dürfte. Seine bisher dümmste Phrase war allerdings der Hinweis darauf, dass Zombies ohne Menschenhirn nochmal sterben würden, diesmal an einem B12-Mangel. Das Schlimme an diesen in meinen leeren Augenhöhlen geistigen Aussetzern: Er wird von den anderen Zombies abgefeiert, zwar stossen die wie üblich nur „Ge-hiiiiiirn“-Laute aus, die aber mit einem sehr zustimmenden/triumphierenden Unterton.


07.12.2015:
Liebes Tagebuch,
dies wird wohl mein letzter Eintrag, denn Siegfried hat mir in einem Streit die rechte Hand abgebissen. War es bisher schon schwierig, mit immer mehr skelettierten und entsprechend rutschiger werdenden Fingern zu schreiben, so ist für mich als Rechtshänder dieser Verlust kaum mehr zu kompensieren. Ich werde also verbal weiterkämpfen, zumindest solange wie meine Stimmbänder nicht komplett durchmodern. Allerdings scheint der Kampf auch so oder so dem Ende entgegen zu gehen, denn langsam gibt es in unserer Region keine Menschen mehr. So werden meine Mitzombies wohl bald tatsächlich ihren omnivoren Status ad acta legen, trotzdem hat dieser Sieg einen sehr schalen Beigeschmack. "
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht wie ich das schreiben soll, aber ich hab Lust dich zu knuddeln <3 Liegt vielleicht auch daran, dass ich gerade ne "Ted" Review gesehen habe, aber das war zu niedlichst <3
 
Ah, der knuddelige Ekel-Ritter, der bei mir kinotechnisch sogar den Dunklen Ritter überflügelt hat. Das ist mal eine tolle Referenz. :D
 
Ja, ich gebe es zu, folgender Text ist wahrscheinlich tatsächlich stark personalisiert und deshalb nicht für jedermann nachvollziehbar. Wenn dem so ist, freut euch einfach über eure anscheinend funktionierenden Beziehungen. :D

"La-Le-Lu, Hurra, vor dem Bettchen stehen nur noch 2 Schuh...

Habe ich eigentlich mal wieder total trantütig irgendein neumodisches Gedenkdatum verpasst? Feiern wir aktuell den Tag des Bettes oder hält die Welt heute inne, um dem Knattern an sich ein Denkmal zu setzen? Oder bin ich einfach nur wieder zu dünnhäutig gegenüber dem normalen Radioprogramm eingestellt und nehme deshalb exklusiv ein Überangebot an Liedgut wahr, das mir in Dauerschleife zwangsofferiert, nun meine Arbeit abzubrechen, ein kompatibles Weibchen in der Fußgängerzone zu erbeuten und mich mit diesem in die nächste Kiste zurückzuziehen, um es mit geschickter Unterkörperruckelei in geistige Lustdimensionen zu schießen, die nie ein Mensch zuvor betreten und schon gar nicht sensualisiert hat?


Wie dem auch sei steht fest, dass seit gefühlten Stunden ununterbrochen Sarah Connor, Shania Twain und andere verklemmte Trällerelsen mir ihre uninteressanten Thesen entgegen jaulen, in denen sie unter Benutzung seltsamer Pseudonyme ihr derzeitiges Defizit im Begattungs- und Beischlafbereich anprangern. Tz, die Damen sind eindeutig bis Oberkante Unterlippe notgeil und haben anscheinend dringenden Penetrationsbedarf, und das Einzige, was ihnen offenbar zur Lösung dieser Situation einfällt, ist das Aufnehmen einer neuen Single, auf der sie ihr extremes Vaginakribbeln im Endstadium der Welt vorjammern.


Um auf so eine blöde Taktik zu kommen, muss man wohl Popsternchen sein. Alle anderen Leute wären einfach nicht in das Aufnahmestudio gewandert, sondern hätten direkt dem Hausmeister ihr diesbezügliches Leid geklagt, der dann seinen Hosenreißverschluss inklusive entsprechenden Maßnahmen hätte ergreifen können. So hätten die Damen ihre Befriedigung und vielleicht sogar einen Rammelpartner fürs Leben bekommen und der Welt wären als Bonus einige Kopfschmerzen erspart geblieben. Aber nein, die Gesangazubinen müssen ihr sexuelles SOS der Hörerschaft unbedingt über den Radioäther vorquengeln und vergessen dabei dann auch noch die Angabe einer gültigen Telefonnummer oder direkt einer Adresse, unter der sie öfters für die so dringend benötigten Nacktschunkeleinlagen zu erreichen sind. Dieser Plan war definitiv schon zum Scheitern verurteilt, bevor die drei diensthabenden Gehirnzellen im jeweiligen Schubidu-Brägen überhaupt darauf gekommen sind und ihn thematisieren konnten.


Aber zugegeben ist der ganze Laberbereich Bett bei mir im Zusammenhang mit einer Beziehung sowieso eher kritisch besetzt. Das fängt schon damit an, dass man nach der Etablierung gewisser Rituale sich nicht mehr risikolos auf diese Ruhefläche begeben darf, ohne dabei eben diese Standards via Fremdaufforderung bedienen zu müssen. Während man ein Beziehungskarussell betreibt, ist es zumindest nach meiner Erfahrung strengstens verboten, auf so verrückte Ideen zu kommen wie zum Beispiel das Aufsuchen dieses Orts, nur weil man erschöpft ist und deshalb schlafen möchte. Da springt dann sofort die menschliche Sirene auf der anderen Betthälfte an, die man zwar freiwillig in seinem Leben installiert hat, sich aber trotzdem jedes Mal darüber ärgert, wenn man mal wieder schusselig einen der unzähligen Fehlalarme ausgelöst hat.


Im Falle eines Bettbesuchs unter sofortiger Schließung der Augendeckel soll das Gejaule dann als Erinnerung dienen, wie sehr man mit dieser Handlungsweise zum Ausdruck bringt, die sicherlich temporär recht nervige Mitbesetzerin der Matratze nicht mehr aufrichtig zu lieben. Diese Unterstellung mag zwar zum Zeitpunkt der lauten Jodelattacke durchaus eine gewisse Plausibilität besitzen, trotzdem will man als Mann natürlich nicht fahrlässig sein Glück verspielen, nur weil man total müde ist. Also dreht man sich zur Quelle der Keiferei um, ringt sich ein Lächeln ab, das hoffentlich nicht allzu gequält wirkt und lässt sich dann auf eine zärtlich-erzwungene Kuschelepisode ein, um der Partnerin zu zeigen, wie verrückt man auch dann noch nach ihr ist, wenn der Sandmännchen-Rowdy mal wieder viel zu schnell in eine Kurve gedonnert ist und deshalb den kompletten Sand-LKW an die persönlichen Augenwinkelwände gesetzt hat.


Mit ein bisschen Glück dauert dann die Erfüllung dieses Erpressungsversuchs nicht allzu lange und die Partnerin dreht sich bereits nach 6 bis 7 zusammengenuschelten „Ich liebe dich“-Beteuerungen und möglichst sehnsüchtig verteilten Schmatzern im groben Mundbereich der gegenüberliegenden Visage selig zur Wand um. Achtung bei der Nachstellung des letzten Satzes auf freier Wildbahn im Ernstfall; vorsichtshalber betone ich noch mal extra, dass die Frau sich umdreht. Sollte der männliche Teil der Beziehung auf diese gewagte Idee kommen, ist das direkt wieder ein Grund zur erneuten Auslösung des Stimmbandbelastungstests der fleischgewordenen Heulboje. Zwar findet das anschließende Verhör meistens nur im Flüsterton statt, aber trotzdem kommt man nicht zum verdienten Schlaf. Denn für den simplen Geist eines Mannes mag so eine Bewegung nur eine neue Schlaflage bedeuten, für das weibliche Pendant ist das aber das internationale Zeichen dafür, dass der Mann einen Missstand in der Beziehung andeuten möchte, der dann natürlich erstmal durchdiskutiert werden muss.


Zieht die Frau aber selbst diesen waghalsigen Stunt durch, ist soweit alles im grünen Bereich, es sei denn, man leistet sich Patzer in der ebenfalls fest einstudierten Folgechoreographie. Die beinhaltet zuerst mal das Andocken am Rücken der Partnerin mit gleichzeitiger Umklammerung des femininen Körpertals, in dem sich Hüfte und Bauch treffen. Dieser Vorgang klingt leichter als er eigentlich ist, lauern doch auch in dieser Tätigkeit so einige Fallen, in denen sich das maskuline Puzzlestück dieser Zweisamkeit unglücklich verheddern kann. Denn sicherlich ist der Partnerin nicht zuzumuten, dass man ihr dabei in den Nacken atmet. Sollte man diesen Vorgang bei sich selbst nicht als unangenehm empfinden, zeigt das nur, was man für ein unsensibler Klotz ist, übertragen auf die Bettnachbarin bleibt diese Handlung trotzdem nicht hinnehmbar und markiert eine deutliche Minderung des nächtlichen Wohlfühlfaktors.


Auf keinen Fall darf man vorgebrachte Kritik über diese Achtlosigkeit dann als Aufforderung verstehen, um seinen Atem alternativ in die Haare entströmen zu lassen. Diese neigen nämlich gerade am Abend eher zur Ungepflegtheit und sind deshalb unmöglich einer fremden Nase vorzusetzen, egal, ob dieses Riechorgan selber gar keinen Missstand diagnostizieren kann. Immerhin liebt man ja den Halter des Gesichtserkers, also untersagt man ihm praktisch aus purer Zuneigung auch die Oxidation in das Kopfgebüsch. Da die Frau selten gewillt ist, nach Präsentation dieser Mängelliste die Umarmung aufzugeben, um so dem Partner die Möglichkeit einzuräumen, den Kopf atmungstechnisch günstiger zu positionieren, führt das ganze Spektakel dann zu Verrenkungen beim männlichen Darsteller, die bei jeder Sendung mit versteckter Kamera zu absoluten humoristischen Höhepunkten avancieren würden.


Diese ganze Spielanleitung ist übrigens sowieso nur ein Thema, wenn man zufällig einen der wenigen Tage erwischt hat, an denen das persönliche Herzblatt nicht spitz wie Nachbars Lumpi ist und energisch diesbezüglichen Verbesserungsbedarf anmeldet. An diesen Abenden kann man sich sowieso erstmal längerfristig von irgendwelchen Ratzparadiesen verabschieden, denn viel zu selten verfängt der Hinweis auf eine plötzliche Migräneattacke inklusive Ermöglichung der Entspannung des eigenen Körpers ohne vorgeschobenes Erotikzirkeltraining. Übrigens werden nach Beendigung der recht albernen Bettgymnastik zwar verzögert, aber dafür auch umso verschärfter die oben beschriebenen Abläufe eingefordert, da besteht also gar kein Grund zur Hoffnung, Spekulationen auf eine Wahrnehmung dieses Rumgehampels als Kuschelersatzlösung sind ebensowenig am Platz.


Hat man dann doch entgegen aller Befürchtungen endlich im Traumhotel eingecheckt, ist dieses Glück unter Umständen zumindest für die Dauer einer kompletten Nacht stark gefährdet. Denn sollte man sich böswillig während des Schlafens in eine Position begeben, die zu einem Schnarchen führt, hat man dadurch die Partnerin natürlich gezwungen, unterdrückte Aggressionen auszuleben und in der Folge ihren Ellenbogen ruckartig in Körperteile zu platzieren, die daraufhin per Schmerzsignal das Stammhirn zur sofortigen Beendigung der Nachtruhe auffordern. In meinem Fall konnte ich mich für diese Behandlung noch nicht mal revanchieren, da meine Partnerin nur Schlafwälder abgeholzt hat, wenn sie sturzbesoffen nach ihren Samstagabendausflügen gen Kissen sank. Und in diesem Zustand hätte ich auf ihrem Körper die Eroberung von Helms Klamm nachspielen können, ohne damit die Lautstärke ihres Mundraumgedröhnes auch nur minimal positiv zu beeinflussen.


Damit ist das ganze Drama um die natürliche Selbstnarkotisierung noch nicht beendet, denn auch beim Aufwachen hält die Verbindung Bett und Beziehung gemeine Fallstricke für den unbedarften Teilnehmer parat. Leider ist der menschliche Organismus nämlich so konstruiert worden, dass die Mundflorageschmacksrichtung Erdbeere sehr ungünstig während einer Nacht zu der Variante „Socke, mit der Uropa begraben wurde“ mutieren kann (wenn nicht sogar muss). Dementsprechend schwer fielen zumindest mir dann zärtliche prä-zahnputzliche Aufweckversuche, auf die meine Partnerin aber unglücklicherweise bestand, obwohl meine Kauleistenheimat bestimmt auch nicht nach Frühling duftete. Gerade an Tagen, deren Vorgänger kulinarisch mit Knoblauchspaghetti oder anderen Geruchsherausforderungen bestritten wurden, war das ganze Theater schon eine Hausnummer auf dem Beziehungsbelastungsboulevard.


Jedenfalls hoffe ich, meine zugegeben wohl stark auf mich personalisierten Bedenken gegenüber der Glorifizierung des Möbelstücks, das sich dem Schlummer verschrieben hat, etwas deutlich gemacht zu haben. Von der Höhe der Beziehungshürde stellt dieses Themengebiet einen Punkt dar, der in meinen Augen nur noch von der Erweiterung des Bekanntenkreises getoppt wird, der im Zuge einer Verbindung zweier Menschen auch immer verbindlich ist und sich ebenfalls als recht spannungsgeladenes Minenfeld entpuppen kann. Das wäre allerdings Material für einen eigenen Blog, schauen wir mal, wohin mich mein Gehirnkino erinnerungstechnisch noch treibt. Es ist ja nicht so, als hätte ich darauf auch nur einen Hauch von Einfluss. "
 
Sehr geehrter Herr Lieber Gott,


gleich vorneweg: Ich bin stinksauer! Sicherlich kann ich verstehen, dass Sie als Erfinder der Zeit sich von Ihrer Angestellten nichts sagen lassen und deshalb da in ganz anderen Dimensionen denken als wir Normalsterbliche, aber trotzdem kann es ja wohl nicht angehen, dass vor geschlagenen 40 Jahren in Ihrer Schöpfungswerkstatt der Faux-Pas des Jahrtausends passiert ist und bisher niemand was gemerkt hat.

Klingelt es jetzt wenigstens ein bisschen, wenn Sie diese Zeitangabe hören? Jetzt kommen Sie mir bloß nicht damit, dass Sie sich nicht mehr an die Produktion jedes einzelnen Modells erinnern können, wer hat denn über sich selbst in die Welt gesetzt, allmächtig zu sein? Diese Charaktereigenschaft wird sich ja wohl auch auf Ihr Gedächtnis beziehen, zumal mein Fall eine absolute Ausnahme darstellt, zumindest hoffe ich das für Sie und Ihre zukünftige Schöpferkarriere, denn wenn so eine Schlamperei bei Ihnen im Himmel Usus ist, sehe ich schwarz für Ihren weiteren Berufsweg. Ja, ich weiß, Sie sind selbstständig und sowieso der Chef von allem, was kreucht und fleucht, aber so was feit einen nicht vor einer Rufschädigung durch unterstellende Senilitäts-Tuscheleien in der Belegschaft der Lebensnehmer.


Wenn Sie sich jetzt fragen, warum sich der kleine Mensch gerade denn so aufregt, sind wir direkt beim Thema angekommen. Ich wurde nämlich falsch zusammengesetzt und hänge jetzt im Körper eines Menschen fest, obwohl ich mit diesen Treppenwitzen der Evolution garantiert nicht das Geringste zu tun habe. Zugegeben weiß ich nicht, für welchen Körper meine Seele ursprünglich bestimmt war, ich tendiere zu einem Einsiedlerkrebs oder einer Molekularstruktur auf dem Mond, jedenfalls gehöre ich definitiv nicht in einen dieser seltsamen Wasserbehälter, diese Dinger sind mir in jeder Beziehung absolut fremd.

Oh je, mir schwant gerade, dass Sie gar keine Ahnung haben, über was wir hier gerade reden, oder? Wenn ich so etwas wie die menschliche Rasse erfunden hätte, würde ich das wahrscheinlich ebenfalls verschämt verdrängen. Kommt ein „Aha“-Effekt beim Begriff „Erde“? Oder wenigstens Milchstrasse? Planetarer Haufen Dreck mit den größenwahnsinnigen Gehirnamöben? Hm, so kommen wir wohl nicht weiter, aber ist eigentlich auch egal, denn es wird ja bei Ihnen im Himmel irgendeinen Sachbearbeiterengel geben, der für die Psychiatrie-Welten zuständig ist. Obwohl die Menschheit sehr wahrscheinlich schon längst komplett abgeschrieben wurde und das vor Urzeiten, so dass der Zeitrahmen der Aufbewahrungspflicht für die Akte erreicht und diese folgerichtig vernichtet wurde.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass bei meiner Existenz fahrlässig geschlampt wurde und ich das nicht länger hinnehmen will. Ich gehe da im Zweifelsfall bis vor das Himmlische Gericht, dessen Vorsitz Sie zwar haben, was sich aber ruckzuck durch einen Befangenheitsantrag ändern kann, immerhin scheinen Sie zumindest in der Verantwortungspflicht für diesen ungeheuerlichen Vorgang zu stehen.


Ich weiß, ich weiß, ich klinge sehr verbittert und stoße schon Drohungen aus, bevor ich überhaupt Ihre Reaktion auf mein Schreiben vorliegen habe, aber ich bin inzwischen wirklich verzweifelt. Sie haben keine Ahnung (bzw. nicht mehr), was Sie da am 7. Tag im Paradies verbrochen haben. Natürlich ist das Universum ansich super geworden, sicher kann da auch jeder verstehen, dass Sie sich euphorisch ob dieser wundervollen Kreation nach Schichtende die Kante gegeben haben, aber danach setzt man sich doch nicht mehr besoffen wieder an die Werkbank und produziert total erfolgsbeduselt etwas aus dem liegen gebliebenen Müll. Diesen Vorwurf müssen Sie sich schon gefallen lassen, verstehen Sie bitte meine Situation, Sie hatten lediglich einen wenn auch sehr peinlichen Black Out, ich lebe diesen Black Out aber seit fast 40 Jahren, da kann einem das verständnisvolle Schmunzeln schon vergehen.


Wenn ich Ihnen jetzt im Detail beschreiben soll, warum ich hier gerade das Rumpelstilzchen gebe, dann weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, denn irgendwie komme ich mit kaum einem Aspekt des menschlichen Daseins zurecht. Wir können vielleicht mit dem Lebenssinn dieser Spezies anfangen, der ist besonders lustig, zumindest für Außenstehende, denn er besteht darin, möglichst viel bedrucktes Papier und zurecht gestanzte Metallplättchen zu sammeln. Diese Dinge braucht der Homo Sapiens, um sie gegen andere Dinge einzutauschen, die aufgrund ihrer mengenmäßigen Vielfalt zu kompliziert zum lückenlosen Aufzählen sind, die ich aber auch aufgrund ihrer kritisch betrachteten Einfalt gar nicht großartig thematisieren möchte. Als kurzer beispielhafter Abriss muss deshalb der Verweis auf duftende Flüssigkeiten, Abspielgeräte für diverse Speichermedien, anderes Metall oder ähnliche Bagatellen jenseits jeglicher ernstzunehmenden geistigen Herausforderung genügen.

Das Schlimme an diesem Tauschsystem ist aber, dass der Mensch diese sogenannten Zahlungsmittel auch benötigt, um in den Genuss von lebenswichtigen Dingen wie Nahrung oder auch eine Unterkunft zu kommen. Deshalb geht es hier auf diesem Planeten auch nonstop zu wie in Ihrer Tochtergesellschaft unter der Erde, halt ein ewiges Gehaue und Gesteche, an dem sich praktisch jeder beteiligen muss, der sich nicht mit einem Erdlochappartment und einer täglichen Portion Sand als Mittagessen begnügen möchte.


Ziemlich verkackt haben Sie in Ihrem damaligen Rausch auch die Sache mit der Intelligenz. Denn da haben Sie katastrophalerweise den Topf verfehlt und statt dieser doch recht wichtigen Komponente dem Menschen nur den festen persönlichen Glauben an eben diese eingepflanzt, das Ganze auch noch fahrlässig mit dem Verschludern jeglichen ethischen Empfindens auf die Spitze getrieben. Sie müssen damals echt dicht wie eine Haubitze gewesen sein, denn diese Kombination ist wirklich das Gruseligste, was sich selbst ein allwissender Geist vorstellen kann. Diese Schusseligkeit hat dazu geführt, dass die Menschheit praktisch nur aus Egomanen besteht, die sich selber für die finalen Hengstsemmeln der Weisheit halten und deshalb meinen, dass kein Leichenberg zu hoch sein kann, solange er nur ihrem persönlichen Profit dienlich ist.

Und diese Gehirndiarrhoe baden die Menschen nicht nur tragischerweise untereinander aus, betroffen sind auch alle anderen Spezies auf dem Planeten, weil sich der Homo Sapiens selbst zum Herrn über Leben und Tod nominiert und auch gleich im ersten Wahlgang eigenständig abgesegnet hat. Übrigens mit dem Verweis darauf, dass Sie ihn nach Ihrem Ebenbild geschaffen haben, jetzt bin ich kleine Petze ziemlich gespannt, ob Sie auch bei so einer beleidigenden Frechheit Spaß auf Ihre Kosten verstehen oder ob gleich direkt die Erdkruste platzt, falls Sie diese inzwischen überhaupt nach entsprechender Recherche räumlich im Universum zuordnen können.


Ich möchte aber gar nicht behaupten, dass es kein soziales Miteinander unter Menschen gibt, im Gegenteil ist diese Spezies überwiegend sogar mehr als gesellig. Allerdings erhöhen diese Zusammenrottungen meistens eher nur den Gruselfaktor, das fängt schon mit den Gesprächen an, die Menschen untereinander führen. Da wäre als erstes mal der Smalltalk, eigentlich ist das sogar das Hauptgeplapper hier auf Erden, gerade durch Leute eingesetzt, mit denen man sich eigentlich gar nicht unterhalten will, für diese Abneigung auf Anhieb Hunderte von guten Gründen angeben kann und das sogar oft auch tut. Trotzdem fühlen sich diese Leute ständig bemüßigt, sich danach zu erkundigen, ob das Wetter aus dem Blickwinkel 2 Meter von ihrem Standort entfernt auch so schön ist, verbunden mit dem Hinweis auf die dafür existierenden jahreszeitlichen Gründe oder auch dem totalen Unverständnis, wenn das Wetter bockig diesen Gründen keine Rechnung trägt und frech quer treibt.

Das ist nur eine Facette des Small-Talks, es existieren auch noch Varianten über ausgestrahlte Unterhaltungsprogramme, die ich selber zum Glück meistens bewusst verpasst habe und deshalb auch keinen nachträglichen Sülz-Tribut errichten muss, oder auch Sportveranstaltungen, bei denen das Interessenspaghat zwischen mir und meinen Mitmenschen aber beruhigenderweise auch unüberbrückbar auseinander klafft, da ich mir praktisch nur total kindische Prügeleien angucke, während mein Bekanntenkreis die sicherlich ernstzunehmendere Sportart medial verfolgt, in denen 22 Menschen versuchen, in 90 Minuten einen Ball in ein bestimmtes Gebiet zu treten.


Ist der Smalltalk schon unheimlich genug, so wird er doch noch getoppt von Flirtgesprächen, denn mit ein bisschen Pech enden diese in Beziehungen, die man dann mit einem anderen Wasserbeutel führen muss. Zugegeben habe ich das nur einmal richtig ausprobiert und das noch nicht mal mit einem Menschen, sondern mit einem Begrenzungspfahl, der sich durch einen atemberaubenden Kunstgriff der Natur als mehr oder weniger täuschend echt aussehende Menschenfrau mimikrieren konnte, um sich so parasitär durch seine Existenz zu schmarotzen. Trotzdem oder wahrscheinlich gerade deshalb habe ich an diese Kommunikationsform ebenfalls nur schlechte Erinnerungen, die praktisch ausschließlich von Streitereien, Unverständnis, dem Austausch diverser Körperflüssigkeiten, Ballermann-Partys und anderen Widerlichkeiten handeln, die ich vielleicht vorschnell, aber leider auch nicht korrigierbar mit dem ganzen Themenkomplex „Beziehung/Sklaverei/Selbstmordversuch“ verbinde und das wohl auch zukünftig so handhaben werde.


Sicherlich gibt es aber durchaus auch Gespräche und Personen, die absolut angenehm sind und Lust auf mehr machen. Aber ehrlich gesagt mache ich diese inzwischen nicht mehr an der Menschheit fest, sondern gehe bei solchen stark limitierten Episoden spontan davon aus, dass es bei Ihnen über den Wolken öfters mal zu Montagsmodellen kommt, die zur Folge haben, dass intelligentes Leben unschuldig in den Körper eines Menschen verbannt wird. Eine andere Alternative ist da eigentlich gar nicht vorstellbar, denn dafür sind diese Wesen in meinem Leben einfach viel zu unmenschlich, also sympathisch. Wenn ich länger darüber nachdenke, dann riecht mir dieser Brief übrigens gerade stark nach einer Sammelklage, ich sollte mich da vielleicht mal näher erkundigen.


Allerdings wäre ich durchaus bereit, von allen berechtigten Regressansprüchen für die letzten 40 Jahre abzusehen, wenn Sie Ihren Flüchtigkeitsfehler beheben und ich in den nächsten Tagen endlich in meinem ursprünglich geplanten Körper aufwache. Sollte es Umstände geben, die dagegen sprechen bzw. diese Reparatur zeitlich verzögern, bestehe ich auf entsprechende Ausgleichszahlungen, ansonsten bin ich zu keinem außergerichtlichen Vergleich bereit.

Sollte ich also sehr zeitnah eine Blockhütte in Alaska gewinnen und darüber hinaus irdische Zahlungsmittel in einer Höhe erhalten, die mir die weiträumige Umgehung der (meisten) Mitglieder Ihres unter Drogen entstandenen Schöpfungsunfalls ermöglichen, bin ich bereit, noch ein paar Jährchen auf diesem seltsamen Planeten zu verbringen. Zweifeln Sie aber bitte nicht an meiner Entschlossenheit, als Alternative werde ich Sie sogar aus dem Himmel klagen, behalten Sie dabei auch unbedingt im Hinterkopf, dass Sie keine Mutter haben, zu der Sie dann im Zweifelsfall ziehen könnten und Ihr einziger Sohn mit Ihnen identisch ist. Sicher wäre mir so ein Vorgehen unangenehm, aber wie gesagt bin ich inzwischen mehr als verzweifelt.
 
So, da meine Kolumne mit Liedgut so toll angekommen ist, gleich Nachschub. :D

"Komasaufen mit Amor

„Verdammter Mist,
was du für ein Arschloch bist!
Weißt du eigentlich, wie spät es jetzt ist?
Sieh zu, dass du dich hier verpisst!

Wie widerlich,
lallst etwas von „Ich liebe dich“,
stinkst dabei nach Bier, Schnaps, was weiß ich,
wer schläft heute wohl in der Kich?


Boah, du Wicht,
meinst, das Wort „Kich“ gibt es nicht?
Auch noch frech werden, du kleines Licht?
Die Scheidung rückt deutlich in Sicht.“


Soweit die unveröffentlichte Refrainalternative des Mega-Schlagers „Herzilein“ von den Wildecker Herzbuben. Die zerknüllte, teilweise mit weißen Brausepulver bestäubte Seite, auf der dieses Stück Musikgeschichte festgehalten wurde, habe ich damals während meines Aushilfsjobs auf dem Künstlerlokus des „Musikantenstadl“ zusammen mit einem seltsamen kleinen Röhrchen gefunden. Das tut aber eigentlich nichts zur Sache, vielmehr möchte ich den ursprünglichen Text dieses Lieds hier besprechen, da sich dahinter einiges an Aufklärungspotential zum für mich noch immer mehr als geheimnisvoll besetzten Themengebiet „Liebe“ verbirgt.


Aktuell bin ich nämlich gerade wieder ziemlich an einer Beziehung interessiert. Zugegeben liegt das nicht daran, dass ich mich in irgendeiner Form verknallt hätte, sondern basiert auf bloßem Neid, was wohl keine allzu günstige Ausgangslage darstellt. Aber ich werde gerade verstärkt und eigentlich auch immer konstant in meinem kompletten Umfeld mit Pärchen zugebombt, die ihre Glückseligkeit allein davon ableiten, dass sie sich das Leben mit einem anderen Menschen teilen. Mein Dasein könnte aber auch einen gehörigen Schuss von dieser Glückseligkeit vertragen, also wird es definitiv Zeit, dass ich die Gebrauchsanleitung der Liebe begreife. Und da eignet sich wohl nichts mehr als die Hintergründe dieses Wildecker Liedguts.


Allerdings ist das wirklich harter Stoff, wenn man darüber nachgrübelt. Da torkelt also regelmäßig ein menschliches Fleischgebirge dicht wie eine Haubitze zurück in sein Ehenest und wird dafür noch von seiner Lebenspartnerin mit Kosenamen bedacht. Wenn ich davon ausgehe, dass es sich bei dem ganzen Gesülze nicht nur lediglich um die Wunschphantasien eines ewigen Singlealkoholikers handelt, der damit seine utopische Traumfrau beträllert, dann liegt in diesen Umständen doch eindeutig die Essenz der Liebe verborgen. Denn was sollte sonst auf purer Anziehung fern jeder Logik basieren wenn nicht diese bescheuerte Form einer Nachtwache mit eingebautem Kuschel- und Zärtlichkeitsautomatismus?


Bisher sah ich sowohl das Geheimnis einer funktionierenden Beziehung als auch das Geheimnis meiner nie funktionierenden Beziehungen in der sexuellen Auslebung. Allerdings fällt dieser Punkt bei den Herzilein-Dichtern vielleicht nicht komplett weg, aber schon unter ferner liefen, denn wenn jeder Stellungswechsel den Erstickungstod der weiblichen Hauptdarstellerin im privaten Pornodreh bedeuten könnte, nimmt das doch garantiert zumindest einseitig die Lust an diesem Schauspiel. Also muss der Knackpunkt, warum die Else total verliebt zuhause sitzt, während der Angebetete mal wieder Talsperre mit seinen Kumpels spielt, woanders liegen als in der Hoffnung, zwischen Eintrudeln des Schatzileins im Ehebett und seinem im weiteren Nachtverlauf unvermeidlichen Herauskotzen der großzügig zu sich genommenen Alkoholika nochmal richtig von ihm durchgepimpert zu werden.


Zumal ich selber schon eine Beziehung mit einer Person geführt habe, die dem Alkohol sehr zugetan war, schön ist wirklich was anderes. Ich habe mich auch immer weggedreht oder bin sogar ins Wohnzimmer umgesiedelt, wenn sie mitten in der Nacht ins Bett gefallen ist, nur bekleidet mit dem massiven Hauch Gestank nach den Kneipen dieser Welt und eine Fahne ventilierend, die sogar mich durch bloßes Inhalieren mehrere Tage fahruntüchtig gemacht hat. Mir kamen da niemals Liebkosungen in den Sinn, vielmehr habe ich alternative Antworten im seltsamen „Liebst du mich? Willst du immer bei mir bleiben? Wirst du mich nie verlassen?“-Fragespiel angeboten, im festen Wissen darüber, dass sich Miss Sheen am nächsten Morgen bei der vergeblichen Rekapitulierung ihres ultimativen Filmrisses eh an nichts mehr erinnern konnte.


Sicher kann man sich jetzt darüber wundern, warum mein damaliger sozialer Lebensschwerpunkt immer alleine zum ausschweifenden Leberbelastungstest lostingeln musste. Das ist sogar ein Umstand, über den bereits diverse Teilnehmer meines Freundeskreises eine Auskunft angefordert haben, und in der Antwort liegt auch möglicherweise der Hauptgrund meiner akuten Bindungsschwäche verborgen. Denn ich habe es einfach zu sehr genossen, endlich Zeit für mich alleine zu haben, um auch nur auf die Idee zu kommen, das menschliche Add-On in meinem Lebensspiel zu begleiten, wenn sie zu ihrer regelmäßigen Zirrhoseansüppelung auszog. Tatsächlich glaube ich, dass es einer Beziehung nicht unbedingt abträglich ist, wenn man gerne Zeit miteinander verbringt. Allein der Gedanke klingt wirklich nicht komplett unplausibel, diese Theorie sollte ich definitiv im Hinterkopf behalten und beizeiten vielleicht sogar mal ausprobieren.


Ich denke, das ist wohl auch des Rätsels Lösung, warum die Trulla im Schunkelhit die nächtliche Seelsorge für sternhagelvolle Volksmusikheinis aufführt. Jetzt will ich auch weder Moby noch Dick absprechen, dass sie total sympathische Kerle sind, wenn sie nicht gerade wieder irgendwo mit Kollegen versacken, aber wo genau liegt in diesem Beispiel das Beziehungspotential im romantischen Bereich? Hat sich diese Freiwillige an der Liebesfront unsterblich in die Bärte der zwei Schnulzenbrocken verliebt und muss diese jetzt zwanghaft minütlich kraulen? Kann sie sich ein Leben ohne Kleidungsstücke, aus denen mit wenigen Handgriffen jederzeit Campingzelte für Großfamilien konstruiert werden können, nicht mehr vorstellen? Als Betroffener will ich hier aber gar nicht das Schlachtfeld der ulkigen Scherze über korpulente Mitbürger übermäßig strapazieren, ich verstehe nur nicht, warum Leute aus einer Sympathie heraus von der freundschaftlichen Perspektive auf dieses diffuse Liebes-Tralala wechseln.


Möglicherweise muss man sich das ganze intime Gedöns aber auch tatsächlich schön saufen. Allerdings liegen die Hintergründe im Herzilein-Szenario sowieso sehr viel offensichtlicher auf der Hand als im wahren Leben. Sie wartet geduldig zuhause, da ihre Lieblingshüpfburg gerade nach ihrem Superhit doch einige hübsche neue Zahlen auf dem Girokonto begrüßen durfte, die ruckzuck auf Kreditkarten überwechseln können, um sich dann sehr positiv beim nächsten Einkaufsbummel durch die Boutiquen der Heimatstadt auszuwirken. Von der Warte aus betrachtet darf sie selbstverständlich seine heftigen Tete-a-Tetes mit Asbach Uralt, Johnny Walker und diversen Glaserl Wein auch nicht im Mindesten kritisieren, denn die wurzeln ja ebenfalls in der Ausübung des peinlichen Berufs, mit der er die Millionen nach Hause holt, und sind dafür wahrscheinlich sogar absolut verbindlich. „Schatzilein, ich wird dir noch einmal verzeihen, Hauptsache du komponierst Herzilein 2, wie kann man so geldgierig sein?“


Allerdings können Normalsterbliche natürlich nur beten, dass das Geheimnis einer funktionierenden Beziehung nicht tatsächlich in einer Karriere als Volksmusikant liegen. Zumindest ich würde eher auf eine glückliche Zweisamkeit verzichten, bevor ich mich als Schwarzwälder Kirschtorte verkleide, so kostümiert zu einer Tour durch die Altersheime und medialen Seniorentreffs dieser Welt ansetze und mich dort von meinen untoten Groupies mit Gebissen, Katheterbeuteln und langen XXL-Unterhosen mit doppelter Riesenbremsspur bewerfen lasse, egal wie lukrativ diese perverse Sado-Maso-Phantasie auch daher kommen würde. Außerdem habe ich sowieso nicht verstanden, wo genau der Mann in diesem Entwurf die Beziehungsvorteile herausziehen kann. Sicher sind unlimitierte Kreditkarten ein ziemlich griffiger Grund für unsterbliche Treue, aber gilt das tatsächlich auch für das Aufstellen von Eimern neben das Bett und die reibungslose Abwicklung der bei Nachdurst essentiell wichtigen Versorgung mit gefüllten Mineralwasserflaschen und Kopfschmerztabletten?


Gut, wahrscheinlich bin ich an dieser Stelle auch endgültig der falsche Ansprechpartner, denn ich habe das Beziehungsmodell „Wohngemeinschaft“ erst ein einziges Mal ausprobiert und seitdem motiviere ich mich an allzu trostlos erscheinenden Tagen damit, dass immerhin meine süße Schmarotzerin nicht mehr auf mich wartet. Danach geht es mir direkt wieder gut, eben weil ich mir so sehr plastisch vor Augen halten kann, dass die Perspektive möglicherweise hin und wieder ins Triste changiert, sich allerdings definitiv auch sehr viel schlimmer präsentieren könnte. „Ein letztes Glaserl unter Freunden, ich wanke Richtung Ausgangsportal, zuhause da wartest du seit Stunden, der Gedanke treibt mich zurück ins Lokal…“


Das Katastrophale an dieser festen Beziehung war sowieso neben der Tatsache, dass ich wohl noch in hundert Jahren ein Loslassen verweigere und sie deshalb rhetorisch beackere, dass ich durch diesen Witz meine Einstellung zur Liebe in der auf Dauer zumindest vorgenommenen Version definiert habe. Und diese erkläre ich deshalb halt so, dass am Anfang eine Anziehung besteht, die irgendwann mit einer Gewohnheit ausgetauscht wird. Für mich persönlich gibt es keine Überlegung mit einem gruseligeren Ergebnis, denn ich muss selbstkritisch zugeben, dass der kleine Spießer in mir sich zwar mindestens dreimal die Woche über die Situation aufgeregt hat, aber sie niemals von sich aus beendet hätte. Dass diese ganze Sache nicht noch derber ins Auge gegangen ist und sogar via Worst-Case-Szenario bis heute andauert, liegt ganz allein an meiner Ex, die sich glücklicherweise irgendwann ein Herz inklusive neuen Penis gefasst hat und dann plötzlich weg war. „Rygilein, musst nicht mehr traurig sein, jetzt bist du doch wieder allein, nie mehr zieht eine Frau hier ein…“


Der einzige Hoffnungsschimmer, der mir da bleibt, liegt in einer Aussage, die diese Dame mal total glücklich getätigt hat, als sich unser Beziehungssturzflug bereits in der kritische Phase befand und schon von sämtlichen sozialen Radaren verschwunden war. Es ging darum, dass ein Freund ihr mitgeteilt hat, dass sie die unkomplizierteste Frau wäre, die er kennen würde. Tatsächlich muss auch ich sogar aus heutiger Sicht dem zustimmen, denn bis dato habe ich noch keinen schlichteren und eindimensionaleren Charakter kennengelernt. Warum sich Elisa Star über diese höchstgelungene Zusammenfassung ihrer Person nach eigenen Angaben riesig gefreut hat, bleibt mir vom Verständnis her zwar verschlossen, allerdings ergibt sich daraus wie erwähnt eine schöne Ableitung. Denn für Rygel Squarepants bedeutet das eigentlich, dass er Kontakt zu einer komplizierten und vielschichtigen Frau suchen müsste, um möglicherweise in höhere Zufriedenheitswelten vorzustoßen.


In dieser Theorie wäre auch die Gewohnheit eher ausgeschlossen, schon allein dadurch, dass nicht der Mann jeden Abend mit großen Augen und offenen Mund empfangen wird, damit er sein tägliches Bespaßungskonzept vorschlägt, sondern die Frau ebenfalls kreativ rege ist und sich in die Beziehungsunterhaltung selbst einbringt, womöglich sogar in einer gelungenen Form. Na ja, leider halt nur alles graue Theorie. Wahrscheinlich geht es im Endeffekt doch nur darum, dass sich zwei Menschen in Sachen Vaginadressur und Schwanzbehandlung gegenseitig unglaubliche Impulse geben können und das so lange frenetisch tun, bis eben die Gewohnheit oder das Beziehungsende auf der To-Do-Liste auftaucht. Ich glaube, ich gehe diese ganze These doch lieber nochmal von der „Kante geben – glücklich sein“-Seite an, werde ich halt irgendwann steinreicher Autor und erfülle so meinen Part der Vereinbarung. Hach, das ist echt alles verzwickt, egal, dadurch lauern wohl noch so manche themenspezifische Blogs auf den Leser. Dabei soll jeder selbst entscheiden, ob das jetzt ein Versprechen ist oder doch schon als Drohung durchgeht. Musik!

*Fanfare*

„Ein letzter Eintrag, das zig tausendste Zeichen,
ich stell das Laptop aus,
zuhause da warten nur die Kater,
doch mach ich mir da was draus?

Den Grund einer Beziehung hab ich eh nie verstanden,
das hat mein Hirn gemacht,
hinterfragt man den Unsinn und dann auch noch logisch,
wird nie das Gefühlsfeuer entfacht.


Oder liegt´s an der Einen, deren Ankunft noch aussteht,
die in mein Leben passt genau?
Wenn das so ist, warum dauert die Reise so lange?
Irgendwo verquasselt? Typisch Frau!

Und ich denke mir:
Herzilein,
kann das denn so schwierig sein?
Klick mal auf den Facebookschrein,
und surf in mein Profil hinein.


Doch du sagst sicher:
Rygilein,
mit dir verbandelt zu sein,
bedeutet per Blog stellst du danach ein Bein,
ständig nachtreten ist echt nicht sehr fein.


Aber bedenk bitte:
Schatzilein,
nur Kreativität erzeugt diese Pein,
Übertreibungen müssen da sein,
das ist halt sehr lustig allgemein.


Und außerdem gilt sowieso:
Fraugrotekandidatinlein,
bin gar nicht auf der Suche, nein,
der Schmonz hier entsprang allein
Langeweile, nen Grund gibt es kein´.


Alle fragen sich:
Schwallerlein,
fügst du auch ein Ende ein?
Wie kann man so penetrant sein?
Liegt hier auch die Schuld nur am Wein?


Und ich antworte:
Nein, nein, nein,
den Schluß finden ist halt nicht mein
Talent, dafür hab ich aber ein
Gespür für Maximal-Nerverei´n.


Doch blog.de denkt sich:
Bloggerlein,
das darf ja wohl nicht wahr sein!!!!
Wer kackte dir denn in das Gehirn rein?
Mehr Platz räumen wir dir nicht ein…"


kettcar - Der apokalyptische Reiter und das besorgte Pferd - YouTube
Hui, hier hätte man wohl thementechnisch ein gruseligeres Lied erwartet, was? Aber ich habe doch meine vertonte Beziehungsdiagnose gewählt. Glück gehabt! ;) "
 
So, hier auch mal, da ich mich gestern echt geärgert habe... Die verdammten Veganheiligen regen mich unendlich auf, gerade in der Version Vollidiot. Wer mich richtig ärgern will, sollte mich genau damit vergleichen, ;)

"Dawn of the Muh

Ich versuche seit über 6 Jahren mehr oder weniger erfolgreich zu verhindern, dass unter meinem Lebenswandel andere leiden müssen. Natürlich ist so etwas niemals zu 100 % möglich, diese Erkenntnis war und ist für mich aber kein Freifahrtsschein, um nicht wenigstens nach dieser utopischen Perfektion zu streben. Das heißt übersetzt, dass ich immer bereit bin, meine Einstellung zu korrigieren, wenn mich jemand auf durch mich angerichtetes Leid aufmerksam macht und mir gleichzeitig Alternativen benennt, mit deren Wahrnehmung ich diese Ungerechtigkeiten künftig umgehen kann.


So bin ich bisher eigentlich sehr gut gefahren, habe mich nie auf einem vermeintlich befriedigenden Status ausgeruht und leide deshalb auch kaum unter Gewissensbissen, wenn ich mit anderen meine Bemühungen durchdiskutiere. Aber keine Angst, dieser Blog wird keine peinliche Selbstbeweihräucherung, denn nun kommen wir zur überraschenden Punchline des heiteren Schwanks, der gestern mal wieder im großen Facebook-Vielsorgtheater aufgeführt wurde. Trotz der beschriebenen Umstände wurde ich nämlich damit konfrontiert, dass ich gar kein Veganer bin.


Bevor ich näher auf die Beweislage eingehe, die den zugedröhnten Hippie-Derrick zu dieser doch sehr unerwarteten Überführung veranlasst hat, möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass ich es absolut grandios finden würde, wenn ich tatsächlich kein Veganer wäre. Es gibt nur wenige Dinge auf dieser Welt, mit denen man mich effektiver abschrecken kann als mit einer in Aussicht gestellten Szenezugehörigkeit. Egal ob Punkrock, Anti-Faschismus oder auch Wrestling, wenn irgendwelche Möchtegern-Päpste anfangen, ihre selbst ausgetüftelten und demzufolge völlig uninteressanten Maßstäbe öffentlich zu definieren und einem Kollektiv als verbindliche und für den Eintritt unerlässliche Verhaltensregel vorzuschreiben, bin ich direkt am Horizont verschwunden. Das ist auch der Grund, warum ich keinen Wert auf meinen Status als veganer Tierrechtler lege.


Unglücklicherweise wird mir diese Schublade aber von der Gesellschaft vorgeschrieben. Ich versuche nun mal so konsequent wie möglich kein Tierleid zu verursachen, diese gewählte Einstellung wird von der Masse leider als vegan besetzt, da habe ich noch nicht mal ein Veto-Recht. Wenn ich diese Bezeichnung verweigern und mich stattdessen als Grote ausweisen würde, wäre das zwar definitiv korrekter, aber gleichzeitig würde ich auch auf breites Unverständnis stoßen, da mein Lebenslauf (noch?) nicht als Allgemeinwissen durchgeht und mich deshalb niemand anhand dieser Namenangabe automatisch einer bestimmten Lebensweise zuordnen kann.


Gibt es also möglicherweise einen Hoffnungsschimmer für mich, da mir gestern offiziell die vegane Daseinsberechtigung entzogen wurde? Nein, tragischerweise nicht, und glauben Sie mir, über dieses Ergebnis ist niemand enttäuschter als ich selbst. Aber meine Ausreisegenehmigung aus Veganistan ist einfach so unbeholfen zusammengestümpert, da wird kein gesellschaftlicher Grenzposten drauf reinfallen. Sie besteht nämlich nur aus dem Hinweis, dass ich einen 20 Jahre alten Gürtel besitze, mit dessen Beschaffenheit ich mich nicht eingehend beschäftigt habe und der deshalb aus Leder bestehen könnte, ich aber dennoch eine Entsorgung aufgrund nachgewiesener Funktionalität bockig verweigere.


Das humanoide Wesen, das mich nach dem mutigem Coming out dazu aufgefordert hat, ihm sofort meine veganen Papiere auszuhändigen, hat nämlich schon vor Urzeiten (bitte wörtlich nehmen, es handelt sich nicht um eine rhetorische Floskel, sondern tatsächlich um die von Experten geschätzte Zeitangabe des im Folgesatz erwähnten Ereignisses) all seine Haushaltsgegenstände, die unter akutem Lederverdacht standen, feierlich beerdigt. Ja, das klingt ziemlich gruselig, immerhin liegt der Grund meines potentiellen Lederbesitzes in der Tatsache begründet, dass dieses Material ziemlich unverwüstlich daher kommt, was aber nur ein Pluspunkt ist, solange es um die Verwendung geht.


Aus der Perspektive des Errichtens wilder Müllkippen wird jedoch das XXL-Mindesthaltbarkeitsdatum dieser Gebrauchsgegenstände recht schnell zu einem schmerzhaften Umweltverschmutzungsbumerang. Da kann man wirklich erstens nur hoffen, dass so etwas nicht zu einem Trend wird, durch den rund um den Erdball Wahnsinnige ihren zersetzungsresistenen Zivilisationsabfall im Erdboden verscharren, und zweitens sollte man auch beten, dass niemand Hein Blöd über die Hintergründe von Plastiktüten, Atombrennstäben und anderen tickenden Zeitbomben aufklärt. Denn wenn er auszieht, um auch diese Dinge mit veganem Knallkichererbsenehrensalut im Naturschutzgebiet seiner Wahl zu bestatten, hat das betroffene Biotop mal so richtig die Arschkarte gezogen.


War die Beschreibung des durchgeknallten Friedhofsritual für Teilnehmer an Denkprozessen schon recht gewöhnungsbedürftig, so wurde dieser primitive Hokuspokus noch durch den Hinweis getoppt, mit dem Mr. Vegan mein thematisches Unverständnis als verpönenswert etablieren wollte. Dafür verglich er nämlich meinen Besitz eines 20 Jahre alten Vielleicht-Ledergürtels mit dem Erwerb eines Steaks in der Gegenwart. Die Schnittmenge dieser zwei doch recht unterschiedlichen Vorgänge hatte seine Gehirnzelle im toten Status der jeweiligen Hauptdarsteller eruiert.


Als ich ihm daraufhin erklärte, dass ich mit einem aktuellen Verzicht durchaus Leben retten kann, da ich so aktiv meine Unterstützung einer Tierausbeutung verweigere, dieser Zug aber abgefahren ist, wenn es auf das Gebiet der in meiner prä-veganen Zeit erworbenen Tierprodukte geht, weil dort der Konsum bereits erfolgt ist und durch ein Wegschmeißen weder dieser Vorgang rückgängig, noch das Tieropfer wieder lebendig gemacht werden kann, wurde es richtig unheimlich. Denn diese Ausführung hat er nicht eingesehen, es mag also sein, dass ich hier erstmalig mit einer Art von Voodoo konfrontiert wurde, bei dem durch das Begraben von Kuhhäuten untote Rinderzombies erschaffen werden, die daraufhin ruhelos und mit total berechtigten Menschenhass auf Erden wandeln und sich furchtbar an unserer Rasse rächen wollen. Dawn oft the Muh - Wenn auf der Höllenwiese kein Platz mehr ist, kehren die Euterträger zurück in ihre Ställe. Sicherlich theoretisch ein schöner persönlicher Triumph für den ollen George A. Romero, allerdings zweifele ich stark an der Glaubwürdigkeit des verkündenden Tofu-Totenpriesters, nicht nur weil er sich mit seinen hoffentlich frei erfundenen Zombie-Bataillonen den hirntoten Status teilt.


Nach dieser Episode wurde der Vegan oft the Universe dann etwas pampig, denn nun wollte er von mir wissen, ob ich meinen Ledergürtel auch tragen würde, während ich die Kolumne in dem Magazin „Tierbefreiung“ schreibe. Na gut, weshalb er so erpicht auf diese Auskunft war, geht sicherlich nicht als Geheimnis durch, dazu war sein Ziel zu offensichtlich. Wahrscheinlich spekulierte er darauf, dass meine recht flüssige Schreibe irgendwas mit diesem Kleidungsstück zu tun hat und er sich dementsprechend auch dieses Talent ergaunern kann, indem er den Hanfstrick, der seine Hose aus Naturgräsern und regionalen Buschwerk unterhalb der fast skelettierten Brust fixiert, einfach mit diesem Tierprodukt austauscht.


Diese Hoffnung musste ich ihm aber direkt rauben, denn natürlich ist Ledererwerb ein absolutes No-Go, das ich inzwischen niemals mehr selbst betreiben und auch niemanden dazu auffordern würde. Insgeheim ärgere ich mich auch schwarz, dass sein verbrämter Totenzauber aus dem vorletzten Absatz nur seiner porösen Gehirnwelt entsprungen ist, denn ich würde alles dafür geben, um das Verbrechen an dem für den Gürtel getöteten Tier ungeschehen zu machen, was aber leider nun mal absolute Science-Fiction ist.


Nun bekam er endlich Beistand, dazu noch von einem intelligenten Menschen, der richtigerweise darauf hinwies, dass das Tragen von Leder immer eine Außenwirkung hat. Dieser Vorwurf ließ mich allerdings trotz aller Korrektheit auch ziemlich kalt, denn ich bin durchaus selbstbewusst genug, um fest davon auszugehen, dass ich jedem nachhakenden Gesprächspartner sowohl meine Überlegung des abgefahrenen Zuges als auch die Leiden in der Lederindustrie glaubhaft vermitteln kann. Und dass die Leute vor meiner Verurteilung nachhaken müssen, ist verbindlich, denn heutzutage kann kaum jemand vegane Schuhe von nicht-veganen Vertretern unterscheiden.


Diese Überlegung beherbergt sogar noch ein weiteres Minenfeld, denn während einer Köln pelzfrei-Demo wurde ich Zeuge eines Gesprächs, in der ein Omnivorer trotzig die ausgelobte Veganität der Schuhe seines Gesprächspartners anzweifelte. Wie genau reagiert man darauf als kompromissloser Segler unter der Flagge „Außenwirkung“? Nimmt man an der nächsten Demo dann sicherheitshalber barfuß teil?


Nun ist das Vertrauen in meine Rhetorik aber nur der Hauptgrund, warum ich diese Außenwirkungskritik trotz aller Berechtigung locker sehe. Im Fall des Super-Veganers kommt noch dazu, dass er selber diese Außenwirkung nun wirklich nicht per Morgenmüsli zu sich genommen hat. Das erste Mal stolperte ich über ihn, als er einem Neuzugang in einer veganen Facebook-Gruppe versicherte, dass der Veganismus eine einzige außerirdische Verschwörung ist und es gar keine Veganer gibt. Das fand er brüllend komisch, nur hat er seinen „Spaß“ erst aufgeklärt, nachdem der User irritiert die Gruppe wieder verlassen hatte. Außerdem postete er damals noch unter einem Profilbild, auf dem er sich durchaus so präsentierte, als wäre er selber gerade frisch aus der Area 51 ausgebrochen. So etwas hat dann natürlich eine Außenwirkung ohne Ende, denn auf diese Weise wird das sowieso recht eingefahrene Feindbild zementiert, dass alle Veganer abgespacte Alt-Hippies sind, die rund um die Uhr Verschwörungstheorien und anderes dummes Zeug von sich geben. Dieser Cocktail hat garantiert eine verheerendere Wirkung als der breiteste Ledergürtel dieser Welt.


Nur weil man ein Mose-Lookalike ist, wird man von anderen Menschen nicht automatisch als Hüter der Abfahrtszeit des Linienbusses ins gelobte Land besetzt. Das hat John Lennon 2.0 definitiv nicht verstanden, denn seine letzten Worte in der Gruppe vor seinem Rauswurf waren „Leder ist vegan, Leder ist vegan, singt alle mit: Leder ist vegan, yippie-yippie“. Und so etwas ärgert und beunruhigt mich, denn ich weiß ja aus beschriebener Erfahrung, dass dieser Mann seine Witzversuche nicht vermitteln kann. So besteht durchaus die Gefahr, dass er in anderen Gruppen jetzt genau diesen Einzeiler loslässt, das selber für brüllend komisch hält und durch eine fehlende Aufklärung deshalb neutrale Menschen entweder verstört oder in ihren Vorurteilen gegenüber Veganern bestätigt.


Wenn er dann noch seinen Standardspruch „Früher war alles besser“ loslässt, steht die vegane Bewegung vollends zumindest im Dunstkreis dieses Kommentars als abgedrehte Gemeinde da, die im Sommer der Liebe des Jahres 1968 zuviel Toilettenreiniger im Koks untergemischt bekam und deshalb geistig die letzten 44 Jahre nicht mitgemacht hat. Und das ist schlimmer als jedes Lederaccessoire der Welt, denn das halt auch verkrachte Existenzen vegan werde können, will die Masse schon aus Selbstschutz nicht verstehen, da sie mit der dankbaren Aufnahme solcher Verhaltensweisen eher ihre Skepsis verteidigen können. Demnach ist sie dahingehend auch nicht sehr aufgeschlossen für Gegendarstellungen.


Nun sehe ich aber gerade, dass ich mir zu Unrecht Sorgen gemacht habe, denn Lattenjupp 2012 konzentriert sich heute mehr darauf, in Gruppen zu verbreiten, dass ich Leder trage und das für vegan halte. Das kann er tatsächlich ruhig machen, denn wer dem Rübezahl aus der Schauma-Werbung tatsächlich Glauben schenkt, hat definitiv auf meiner Freundesliste nichts zu suchen. Und wenn er sich darauf beschränkt, nur mich per Rufmord anzugehen, leidet wenigstens nicht der Veganismus an sich. Denn im Gegensatz zu ihm sehe ich mich nicht als Sprecher dieser Bewegung, der bindende 10 Gebote an sein Volk herausgeben kann, im Gegenteil kann ich eintreffende Steinhagel von leichtgläubigen Vollidioten, die mir damit die Freundschaft kündigen wollen, kaum erwarten.


Richtig beunruhigend ist die ganze Situation sowieso nur wegen 2 Überlegungen. Da wäre zum einen die bereits erwähnte Garantie, dass Vorstöße solcher Denkallergiker gerne von der Gegenseite aufgenommen werden. Gerade wenn die veganen Plattformschreier sich optisch präsentieren wie aus einem veganen Witzbuch entsprungen, so jeder dummen Vorverurteilung entsprechen und dabei noch was von Außerirdischen, Lederbegräbnissen, schreienden Kleidungsstücken und anderen Inhalten eines senil werdenden Geistes vor sich hin brabbeln, ist das an Brisanz kaum zu toppen.


Das wird nur noch dadurch geschlagen, wenn diese Jesus-Imitate in der "dreimal vom Balken gerutscht und mit dem Kopf aufgeschlagen"-Version dann auch noch anfangen, Menschen ihren Veganismus abzusprechen, obwohl sie seit Jahren kein Tierleid mehr unterstützt haben. Mich lässt das ziemlich unberührt, ich freue mich sogar auf einen netten Blog zur Gegendarstellung, aber was passiert mit Leuten, die nicht so gefestigt sind? In dem Moment, in dem diese Leute ernüchtert ihren Lebensstil abbrechen, kann man den Scheinheiligen nicht fest genug ans Kreuz nageln und sollte auch auf keinen Fall die Pflaster für die Fäkalienöffnung in seinem Arschgesicht vergessen. Auch die Kandidaten, die den veganen Weg nicht in Erwägung ziehen, da Herr Mümmelgreis ihnen versichert hat, dass sie dafür erst ihren bestehenden Haushalt anstecken oder beerdigen müssen, darf man nicht unter den Tisch fallen lassen.


Die zweite Erkenntnis ist fast noch deprimierender, denn ich warte schon förmlich darauf, dass mir dieser Blog hier irgendwann um die Ohren geschlagen wird. Immerhin bietet er sich geradezu dafür an, dass man auf ihn hinweist und dabei Formulierungen wie "Aber hier hast du doch auch Toleranz gefordert" benutzt. Sobald man den verbalen Durchfall des debilen Hühnerbarons nämlich detaillierter durchkaut und kommentiert, nimmt das die betroffene Masse gerne tatsächlich als Aufruf zu mehr Verständnis gegenüber Tierquälerei auf. Eben nach dem Motto "Du bist doch bei altem Leder so tolerant, warum nicht auch bei meinen Eiern?"


Ich lebe seit 6 Jahren vegan, weil ich seit 6 Jahren keinem Tier mehr bewusst Schaden zugefügt habe. Darauf bin ich stolz, aber leider kann ich gerade von der grauen Masse nicht erwarten, dass sie die Faustregel "Erlaubt ist, woran niemand in der Gegenwart oder Zukunft leidet" versteht bzw. verstehen will. Dazu lechzt das schlechte Gewissen viel zu sehr danach, um diese zugegeben für neutrale Menschen komplizierte Thematik nicht beliebig auf die persönliche Situation zu spiegeln und so vermeidbares Tierleid zu bagatellisieren. Und dafür hasse ich den veganen Messias sogar ein bißchen, denn dadurch wird sein eigentlich normal nerviges Verhalten eines Rentners, dessen Gehirnfunktionen naturgemäß langsam nachlassen, mehr als gefährlich.
 
Brandheiß und aktuell bis zum Anschlag! ;)

"Wandertag der Promi-Klapsmühle

Mag sein, dass der folgende Blog purem Neid entsprungen ist, warum sollte ich um diese doch sehr realistische Möglichkeit feige herumdiskutieren? Wahrscheinlich läuft die Auslösung dieser Emotion sogar unter natürlich, wenn ein Fernsehsender aus heiterem Himmel beschließt, beruflichen Langzeitarbeitslosen ein paar Tage Luxusferien zu spendieren, sie dafür sogar noch zu bezahlen und das ganze mitgefilmte Resozialisierungsprojekt frech zur Hauptsendezeit über den Äther zu blasen. Wer jetzt darauf hofft, dass dieser Eintrag mal wieder eine bloße Albtraumphantasie von mir darstellt, den muss ich leider enttäuschen, denn dieser 5-Sterne-Zug über die Philippinen wurde von RTL tatsächlich in Auftrag gegeben und unter dem Namen „Star Race“ soeben auf die unschuldigen Zuschauer losgelassen.


Dabei darf man sich aber durch den Titel keinesfalls zu der Hoffnung hinreißen lassen, irgendwelche Stars in diesem billig produzierten Urlaubsvideo entdecken zu können. Aufgrund dieser Tatsache will ich zumindest an dieser Stelle mal die Frage aufwerfen, warum der Kölner Sender mit dem anscheinenden Geldüberschuss nicht mal unverbindlich bei mir nachfragt, ob ich für 10.000 € nicht Lust hätte, mich beim Besuch irgendeines Badeparadieses abfilmen zu lassen. Falls hier ein Verantwortlicher zufällig mitliest, sollte er unbedingt diesen Text als Bewerbung verstehen, ich bin sogar von der gerade in den Raum gestellten Gage her durchaus zu Kompromissen bereit, versprochen.

Darüber hinaus bin ich selbstbewusst genug, um mir einen ähnlichen Prominentenstatus wie Jenny Elvers-Elbertzhagen, der ersten Gewinnerin der RTL-Monatstraumreise, zu unterstellen. Die Berühmtheit dieser Dame basiert zumindest nach meiner nicht unbedingten Expertenmeinung schließlich darauf, dass sie sowohl mit Thomas D. als auch mit Heiner Lauterbach mal eine Zeitlang diverse Bettmatratzen durchgeschwitzt hat. Und diese Punkte der Stellenausschreibung kann ich nicht nur in meiner Vita ebenfalls in ähnlicher Form aufweisen, ich toppe sie sogar.


Immerhin bin ich nicht nur sowohl verwandtschaftlich als auch freundschaftlich mit den zwei Rappern der Hip-Hop-Combo „Anarchist Academy“ verbandelt, ich kann darüber hinaus die Liaison mit Katja E. während meiner Zeit in der Höheren Handelsschule ins Feld führen. Und so sehr die gerade erwähnte Kapelle auch in Sachen Popularität zugegebenermaßen gegen den Hauptstotterer der Fantastischen 4 abstinkt, so wenig Land sieht Herr Lauterbach auf diesem Gebiet gegen das BWL-Luder aus meiner Fachabiturvergangenheit. Denn just vor 14 Tagen fand ein gut besuchtes und somit sehr gelungenes Klassentreffen meiner damaligen Jahrgangsstufe statt. Dadurch steht es einerseits fest, dass mehr als 18 Leuten der Name „Katja E.“ wieder etwas sagt, andererseits kann man aber auch definitiv davon ausgehen, dass der Heiner aus der Potenzpillenwerbung keinesfalls gegenwärtig auf eine ähnlich mitgliedsstarke Fanbase zurückgreifen kann.


Gegenüber den nächsten zwei Teilnehmern Sarah und Pietro Dingenskirchen kann ich ebenfalls einen unschätzbaren Vorteil ins Feld führen, der mich eigentlich im Vergleich schon fast überqualifizieren sollte: Ich habe im Gegensatz zu den beiden hippen Kleiderständern nicht bei „Deutschland sucht den Superstar“ mitgemacht und somit auch garantiert diese Bematschtenveranstaltung nicht gewonnen. Und inzwischen sollte die Menschheit doch einen Evolutionsstand erreicht haben, der sie befähigt, die daraus resultierende Überlegenheit von mir ohne Wenn und Aber anzuerkennen.


Zumal der Quietschboy und seine Torte ihren 15-Minuten-Ruhm schon vor mehreren Monaten in der 10-Sekunden-Sparversion genießen durften und deshalb aktuell wahrscheinlich noch nicht mal mehr von lokalen Schützenfesten außerhalb des Vorprogramms von DJ Spaßgranate gebucht werden. Womit ich natürlich nicht ausschließen möchte, dass ihre CD´s noch in so mancher Backfisch-WG als pfiffiger Pfannenwenderersatz benutzt werden, mir liegt nichts ferner, als die gesellschaftlichen Lorbeeren von Mitbewerbern hier böswillig zu negieren.

Das würde ich auch nie beim nächsten Kandidaten tun, im Gegenteil hat Jimi Blue Ochsenknecht sogar einen kleinen Stein bei mir im Brett. Daran ist er allerdings unschuldig, ich muss nur immer darüber schmunzeln, wenn Kinder nach dem elterlichen Bewusstseinszustand während der Zeugung benannt werden und die erziehungsberechtigten Schnapsdrosseln nur noch verschämt den Namen der dafür verwendeten Whiskeysorte in den recht albernen Nachwuchstitulierungspool werfen, damit das Kind später nicht gehänselt wird.


Natürlich ist das eine reine Unterstellung von mir und auch absolut nicht belegbar, aber was könnte sonst ein Paar dazu treiben, sein Kind nach einer Farbe zu benennen? „Ich wollte damals, dass du dich irgendwann mal umentscheiden kannst, da ich mir schon dachte, dass dir der Name Jimi nicht unbedingt zusagen wird…“ „Danke, Papa… ARSCHLOCH!!!!!!“ Sollte übrigens eine ochsenknecht´sche Namenskombination verbindlich für das nächste Staffelticket in die Karibik sein, dann bin ich selbstverständlich bereit, den Trip unter dem Pseudonym „Jacki Redwithyellowpoints Kuhsklave“ anzutreten.


Bei der nächsten Vorstellung habe ich mich etwas erschrocken, denn makabererweise bin ich davon ausgegangen, dass Nino de Angelo schon längst tot ist. Richtig beunruhigend wird die ganze Sache aber erst dadurch, dass ich jetzt schon seit einer halben Stunde die Sendung verfolge und noch immer nicht meine Hand dafür ins Feuer legen würde, dass diese Diagnose von mir tatsächlich zu vorschnell war. Wahrscheinlich habe ich einmal zu oft den Film „Immer Ärger mit Bernie“ geguckt, um da nicht sofort entsprechende Parallelen zu erkennen.


Talenttechnisch kann ich allerdings wieder ohne weiteres ein Gleichziehen versprechen. Es müsste ja mit dem Teufel zugehen, wenn ich nicht aus dem Abrißkalender „Die 10 schönsten Maya-Prophezeiungen“ irgendeinen pseudokritischen Weltuntergangsliedtext ala „Jenseits von Eden“ zusammengeschrieben bekomme, den ich dann mit gerunzelter Stirn und heuchlerisch betroffen im Musikantenstadl und bei The Dome meiner Zielgruppe entgegenschmettern kann. „Wenn selbst das Dschungelcamp zu anspruchsvoll ist, bin ich Material für das Star Race. BABAM-BABAM. Wenn ich nicht fühle, die Masse schämt sich für mich, weil die Sendung echt gar nicht geht, dann habe ich sie umsonst gequäääääält...“


Übrigens möchte ich als kurze Randinfo einwerfen, dass das ganze Spektakel von Fernanda Brandao moderiert wird. Zwar habe ich keine Ahnung, wo mir diese Dame schon mal in der Vergangenheit aufgefallen sein sollte, allerdings kann man sich den Namen ruhig merken. Das möchte ich vor allem den männlichen Singles unter den Lesern für die Google-Bildsuche während der nächsten unvermeidbaren PC-Pause ans Herz legen, in der sie auf neue Facebook-Kommentare warten.


Sollte sich diese Dame in Zukunft etwas seriöser kleiden und dementsprechend verstärkt zum Beispiel auf High-Heels-Stiefel und Korsagen-Tangaslip-Kombinationen zurückgreifen, dann hätte RTL mir gegenüber gagentechnisch sicher auch ein starkes Minderungsargument während den hoffentlich anstehenden Verhandlungen in petto. Wenn man mir da eine freie Frequentierung vertraglich festgelegter Körperteile dieses Moderationstalents einräumen würde, ziehe ich den ganzen Feriendreh sogar gerne für lau durch. Gleichzeitig könnte man auch die Passagen in der Sendung streichen, in der Miss Südamerika unbeholfen irgendwelche Telepromptertexte herunterleiert. Artikulation ist definitiv nicht die Welt der hübschen „Barbie macht Urlaub“-Sonderausgabe, da sollte man sich wirklich mehr auf ihre im wahrsten Sinne des Wortes handfesten Talente besinnen.


Falls sich gerade jemand fragen sollte, worum es bei diesem „Rennen“ eigentlich geht, kann ich gerne nochmal den Wortsalat wiederholen, den Frau „Nein, ich kann nicht wirklich etwas vorlesen, ohne das es gekünstelt klingt, aber da ich mich raffinierterweise beim Versuch bewege, glotzt ihr ja eh alle auf meine Hüften“ am Anfang der gesendeten Einschlafhilfe in die Kamera geradebrecht hat. Um keinen Leser zu verwirren, zitiere ich allerdings die inoffizielle Version, die um einiges deutlicher das Sendeformat beschreibt:


„6 Prominente gehen komplett publicitygeil oder wegen einem Abwrackstadium jenseits von Gut, Böse und Eden das dümmste Wagnis ihres Lebens ein. Ausgesetzt in einer Zivilisation, die aus dramaturgischen Gründen als Ende der Welt angepriesen wird, müssen sie sich in 3 Tagen über Straßen, die zwar durchaus befestigt, aber dennoch total staubig sind, zur Hauptstadt einer philippinischen Insel durchkämpfen. Die 400 Kilometer lange Route, von der mindestens 200 Meter tatsächlich von den Z-Prominenten für die Filmaufnahmen per pedes abgelaufen werden, führt unter anderem zu einem Vulkan, dessen Ausbruch sich mit ein bisschen Glück genau mit der Ankunft der spazierenden Nervensägen kreuzt und so auf ewig verhindern könnte, dass die Knallchargen zukünftig in Deutschland dem Publikum weiter auf die Eier gehen. Wir bitten alle Zuschauer vor den Empfangsgeräten, hierfür fest die Daumen zu drücken.


Auf ihrer Reise müssen die Psychiatriepatienten, die sich für Stars halten, hin und wieder an albernen Kindergartenspielchen teilnehmen, um das Format unnötig in die Länge zu ziehen und das eine oder andere Tier zu quälen. Und das alles ohne Hirn, natürlich als Nicht-Prominente ohne Promi-Bonus, ohne Essen und ohne Hotelreservierung. Allerdings mit einem circa 20köpfigen Aufnahmeteam, das zumindest die letzten zwei Dinge jederzeit zur Verfügung stellen kann und wird, aber auch per voll ausstaffierter Maskenabteilung dafür sorgt, dass alle Beteiligten total abgekämpft und gestresst aussehen. Sollte die Maske dabei versagen, haben sich Herr de Angelo und die zwei DSDS-Schreihälse im Vorfeld dazu bereit erklärt, für alle zu singen, damit im Zweifelsfall bei den Beteiligten echte Verzweiflung und Panik gewährleistet werden kann. DAS ist Star Race!“


Inzwischen läuft die Sendung schon gefühlte drei Tage und ich bin nach wie vor sehr an einer Bewerbung interessiert, konnte ich bisher doch auch inhaltlich nichts feststellen, dass mich vor größere Probleme stellen würde. Ich könnte wie Herr Ochsenknecht aus dem Stegreif peinliche Stammtischphilosophien der geschlossenen Anstalt Herne-Süd vom Stapel lassen, indem ich in einem McDonalds-Lokal darüber schwadroniere, dass man sich in einem fremden Land die Zeit nehmen muss, um sich alles anzugucken. So ein Hirninfarkt kommt ja gerade aufgrund der exakt genormten und somit weltweit identischen Schauwerte dieser Ami-Tiermord-Butze besonders intellektuell daher und stellt deshalb sicher auch ein Highlight im Sendekonzept dar.


Ich kann auch ähnlich gekonnt wie Frau „Gattin von Sky Du Mont, deren Vorname mir und wahrscheinlich auch weiten Teilen der Restbevölkerung partout nicht geläufig ist“ Bagatellen dramatisieren, indem ich darauf hinweise, dass ich jetzt schon seit einigen Stunden mein Wellness-Hotel verlassen habe und trotzdem nicht das Zeichen an das ständig im Hintergrund lauernde All-inclusive-Aufpäppelungsteam gegeben habe, um zu signalisieren, dass es jetzt einfach nicht mehr geht, da ich noch nie 5 Stunden am Stück aufrecht gehend verbracht habe. By the way: Eat your heart out, Hochofenbetreiber und Bergwerkangestellter!


Allerdings muss ich zugeben, dass ich ein bisschen skeptisch bin, was die Sprünge aus einem fliegenden Hubschrauber und ähnliche Aktionen betrifft. Hier bin ich etwas unsicher, ob RTL tatsächlich ein Stunt-Double findet, das beim Publikum als lebensechter Grote-Promi durchgeht. Immerhin machen bei der ersten Ausstrahlung dieser Sendung ja nur Menschen mit, die alle vom gleichen Fließband gefallen sind und optisch entsprechende Massenware darstellen. Ich als nach allen Seiten verwachsener menschlicher Fleischklops bin da sicher eine ganz andere Nummer, dessen Einmaligkeit sich womöglich schon zum Problem entwickeln könnte. Zumal mein professioneller Doppelgänger genau wie meine Person sehr wahrscheinlich für einen Tsunami sorgen würde, wenn er per Arschbombe seinen 100 Kilo Adoniskörper den küstennahen Fluten anvertraut. Aber gut, im Zweifelsfall steht der Hubschrauber ja nur circa 2 Meter über der Oberfläche, möglicherweise würde ich diese Distanz dann doch ohne fremde Hilfe und auch ohne Katastrophenauslöser schaffen, bin ich doch stolzer Träger des Silbernen Seepferdchens, für dessen Erlangung ich ebenfalls selbstmörderisch ein 3 Meter Sprungbrett via Fall überwinden musste.


Im Endeffekt sind das ja eh alles Kleinigkeiten, die man direkt vor Ort ausdiskutieren kann. In der Hauptsache geht es schließlich darum, dass ich eine Traumwanderung inklusive Zerstreuungsprogramm an einem der schönsten Orte der Welt antreten darf, dafür noch je nach ausgehandelten Vertragsdetail mit Geld oder Frau Brandao bezahlt werde und mich dabei ständig wie kurz vor dem mentalem Zusammenbruch präsentiere, da ich diese unfassbaren Strapazen ohne eigenen Visagisten und ohne meine gewohnte American-Express-Kreditkarte durchziehen muss, weil mir diese Dinge immer nur in den Drehpausen wieder zur Verfügung gestellt werden.


Das klingt jetzt im ersten Moment zwar unmenschlich, aber irgendwie schaffe ich das schon, da bin ich mir eigentlich sicher. Also bleibt mir jetzt nur noch darauf zu hoffen, dass im Kommentarbereich dieses Blogs möglichst zeitnah das O. k. der RTL-Verantwortlichen mitsamt Ticket in die totale Entspannung eintrudelt. Vorsichtshalber werde ich mir für 2013 meinen Jahresurlaub so lange wie möglich aufsparen, um entsprechend flexibel zu sein, auf einem größeren Silbertablett kann ich diesem Sender meine Bewerbung wirklich nicht anbieten. Ich bin dann mal weg, Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 200 kaufen. Und ja, natürlich bekommt jeder Abonnent im Erfolgsfall eine Karte, versteht sich doch von selbst. Ab in den Urlaub... "
 
Like Ice in the Sunshine

„Wissenschaftler sind von dem rasanten Abschmelzen des Eises im Nordpolarmeer alarmiert. Das bisherige Rekordtief von 2007 werde in diesem Jahr noch um weitere 70.000 Quadratkilometer unterschritten, so das NSIDC.“ Sie badeten gerade Ihre Augen in einem sehr gelungenen lokalen Zeitungsbericht, der ein akutes Umweltproblem aufgreift und mehr als geschickt gleich im ersten Satz den Auslöser erklärt. Das nenne ich mal 1A-Journalismus, wirklich Hut ab. Eigentlich hätte man die Meldung auch direkt nach der Eröffnung beenden können, denn durch diese perfekte Zusammenfassung ist bereits alles zum Thema gesagt. Im Nordpolarmeer schmilzt das Eis, was aber nur ein paar Wissenschaftler alarmiert und der Restmenschheit entweder am Arsch vorbei geht oder sogar in bestimmten Kreisen positiv aufgenommen wird. Da kann man an sich direkt zum Sport überleiten.


Jaja, ich weiß, ein paar Weltverbesserer werden hier widersprechen und energisch gegen diese Entwicklungen protestieren, das ändert aber nichts daran, dass der Großteil der Menschheit sich an diese Verkündigung gewöhnt hat und sich deshalb höchstens zu einem „Oh, das ist ja nicht so toll, wie hat eigentlich Dortmund gespielt?“-Kommentar hinreißen lässt. Und die engagierten Ewiggestrigen können dann noch so bunte Schilder malen und sich mit mehr als erbosten Gesichtern vor Orte platzieren, die ihnen strategisch günstig erscheinen, irgendwas bewirken werden sie damit nicht.


Denn die weltweite Politelite, die da das Steuer herumreißen soll, steht eh im Stau und da sind Lenkbewegungen naturgemäß ohne große Auswirkungen. Der Zug ist bereits vor circa 10 Jahren abgefahren, also konzentrieren sich diese Genies jetzt darauf, bei ihren als Klimagipfel getarnten Saufgelagen irgendwelche Fantasietermine in die Presse zu geben, die obendrauf auch nur belegen sollen, dass man sich zu diesem Zeitpunkt nochmal total ernsthaft zusammensetzen möchte. Ich weiß jetzt ad hoc auch gar nicht, wo genau die alberne und unnötige Latte aktuell positioniert wurde, ich habe ein armseliges Versprechen im Ohr, dass bis 203X irgendwas um 40 % gesenkt werden soll, aber nageln Sie mich da um Himmels Willen nicht fest. Das Ganze ist wie gesagt sowieso scheißegal, warum sollte ich mir da also die Erträge dieser politischen Arbeitsbeschäftigungsmaßnahme merken?


Der Hauptgrund des politischen Desinteresses liegt aber auch ganz woanders. Denn die Launen des Puppenspielers von Mexiko sind vielleicht etwas schwammig vom Quotenfarbigen der hiesigen Schunkelszene mit „einmal traurig und einmal froh“ überliefert worden, die Gemütszustände der Puppenspieler von Berlin und anderen internationalen Regierungshochburgen lassen sich da schon durchaus gelungener konkretisieren. Die Betreiber der Berliner Puppenkiste und ihre weltweiten Kollegen sind konstant froh, wenn irgendwo neue natürliche Rohstofflager ausbeutungstechnisch die Beine breit machen.


Und das ist in der Arktis durch den Eisrückgang geschehen. Unter dieser aus Geldmachereiperspektive recht unpraktischen Schicht liegen nämlich ein Fünftel der unerschlossenen Lagerstätten von Gas und Öl verborgen. Die Reaktion von Gazprom auf diese Umweltkatastrophe ist deshalb auch schon erfolgt. Dieser Multi hat bereits die ersten Ölbohrtürme dort hingesemmelt, wo sich letztes Jahr noch Papa Eisbär und Mama Robbe eine gute Nacht gewünscht haben, bevor er ihr dann das Genick durchgebissen und ihre zerfetzte Leiche in mundgerechten Portionen zur Vorratshöhle transportiert hat. Rosneft und Exxon wollen 2015 nachziehen, in welchem Umfang ist noch nicht bekannt, wahrscheinlich ist das davon abhängig, wie sehr die firmeninternen Geheimpläne zur arktischen Eisbefreiung voranschreiten.


Diese Unterstellung meine ich übrigens noch nicht mal sarkastisch, denn was sollte ein Ölmulti für einen Grund haben, die Arktis nicht auszubeuten? Eine geschlossene Eisdecke reflektiert die Sonnenstrahlung zurück ins All, offenes Wasser nimmt die Wärmeenergie auf und gibt sie irgendwann in die Atmosphäre. So was geht natürlich dem Klima voll auf die Pumpe, weshalb es dann Temperatur bekommt, ein Krankheitsverlauf, der in Fachkreisen unter der Diagnose Klimaerwärmung recht populär geworden ist.
Aber wo schlagen die daraus resultierenden Dürren, die Hitzewellen, der Starkregen und andere Mahnungen von Mutter Natur denn ein? Bestimmt nicht im Hobbykeller eines Gazprom-Managers. Und falls doch, dann zieht er halt in einen seiner anderen 50 Alternativwohnorte. Auch mit knapper werdenden Anbauflächen und der daraus resultierenden Verteuerung von Lebensmitteln wird man solche Leute nicht in die Verzweiflung treiben. Bonzen bezahlen ihre Aldi-Einkäufe eh mit dem 500 Euroschein, da interessiert es sie natürlich wenig, wie hoch dabei das Trinkgeld der Kassiererin ausfällt.


Freunden des Kartenspiels "Auto-Quartett", das in meiner Jugend Triumphe gefeiert hat, kann ich die Lage auch mit der Angabe verdeutlichen, dass in der Kategorie "Horror-Zukunftsszenarien" der Vertreter "Ölknappheit" den absoluten Trumpf verkörpert. Den können anderen Karten noch nicht mal zum Stich herausfordern, egal ob es sich bei den Konkurrenten um "Indien säuft ab" oder "Feldsalat wird teurer" handelt.


Wenn man einen Öl-Multi allerdings mal so richtig zum Lachen bringen möchte, dann sollte man ihm damit kommen, dass die Eisbären aussterben, wenn er nicht sofort mit dem Geld scheffeln aufhört. Das Einzige, was man da erwarten kann, ist eine in Auftrag gegebene Rede des geschmierten politischen Sprachorgans seines Vertrauens, mit dem er heuchlerisch das totale Bedauern über das Abnippeln von Meister Petz zu Protokoll gibt. Denn Tierliebe kommt auch in diesen Kreisen immer gut an, gerade wenn man sie ohne Aktionen absolut theoretisch ausdrücken darf. Darüber hinaus könnte er sich noch dafür einsetzen, wo genau der "I´m legend"-Will Smith unter diesen Raubtieren zur Begaffung ausgestellt wird, denn da steckt auch nochmal ordentlich Kohle drin. Aber ansonsten wird es keinen Manager groß tangieren, wenn die arktischen Ureinwohner via Eisscholle mit den Elfen segeln.


Bevor man jetzt allerdings dazu ansetzt, auf "die da oben" und die Bonzen dieser Welt zu schimpfen, kann man sich auch selbst zum Partylöwen katapultieren, indem man bei irgendeinem Gelage im Freundeskreis die Umfrage startet, wer denn auf sein Auto verzichten würde, da für das den Betrieb sichernde Öl die Arktis geplündert wird. Sofort wird sich die Feiergemeinde in die Lager "umweltbewusster und nicht umweltbewusster Autofan" aufteilen. Letztere Gruppierung erkennt man dann daran, dass sie rigoros auf dem Nordpol eistechnisch zum Kahlschlag ausruft, da mit diesem Hintergrund der Umweltschutzspaß halt auch mal aufhört, während die erstere Menschengruppe total kritisch fordert, lediglich die Ölmenge aus dem Ewigen Eis zu fördern, die sie selber benötigt, da man nunmal eine Verantwortung hat und das Ganze nicht übertreiben darf. Auf jeden Fall ist Amüsement bei diesem heiteren Verbalspiel garantiert und dem Eröffner des ulkigen Fragereigens steht beim Aufstieg zur Stimmungskanone garantiert nichts mehr im Weg.


Ein eisfreier Nordpol ist halt nicht nur ein Turbo für die Erderwärmung, sondern auch noch für das Geldverdienen und den Abbau einer Rohstoffquelle, die für das Luxusbedürfnis des Homo Sapiens unerlässlich ist. Also wird dieser Tresor der Erde geknackt und der Inhalt über das nächste Jahrhundert herausgeballert, da können irgendwelche Spaßbremsen noch so sehr fatale Folgen anmahnen.


Die Party steigt hier in der westlichen Welt und diese wird davon nicht viel mitbekommen. Hierzulande werden sich die Beschwerdespitzen darum drehen, dass Jahreszeiten Kapriolen schlagen, alles teurer wird und früher sowieso alles besser war. Ansonsten gibt es praktisch nur Vorteile, gerade für die deutsche Bevölkerung. Das fängt damit an, dass selbst der größte Faschonörgler nicht mehr die Abschiebung von indischen Scheinasylanten fordern kann, wenn diese im Fall der Fälle zurück in den Ozean befördert werden müssten. Und wenn Holland ähnliche Wasserstandsprobleme bekommt und gen Meeresgrund entschwindet, sind endlich die Autobahnen wieder wohnwagenfrei und der Bundesmichel hat ein Feindbild weniger in seiner Fußballreligion.


Auch der WWF wird so manchen Zusatzpanda an Exxon und Co. verkaufen können, dabei muss diese skrupellose und schmerzfreie Organisation nur den gewohnten Bruderkuss als Auszeichnung tarnen. Irgendwelche Gründe ala "3 Monate ohne Super-GAU" oder "Verschonung von Reservaten in 2015 und Versprechen, das auch bis 2017 durchzuziehen" sind da schnell gefunden, daran wird das solidarische Aufsetzen der Partyhütchen nicht scheitern.


Selbst irgendwelche Verantwortlichen in den Ländern, denen durch die Klimaänderung Massenkatastrophen ins Haus stehen, werden das total locker sehen. Gerade den politischen Vertretern vom bereits erwähnten Indien scheint es nur darum zu gehen, dass ihre Heimat nicht mehr international als Schwellenland wahrgenommen wird. Dabei ist es ihnen wohl total egal, ob sie das durch einen Wirtschaftsboom erreichen oder doch durch die Titanic-Hommage des ganzen Landes. Denn ob sie anfangen zu florieren oder aufhören zu existieren, ist völlig schnurz, so oder so wäre das Damoklesschwert Schwellenland vom Tisch.


Die einzigen Menschen, die das Projekt "Ölplattform Ex-Arktis" nicht ganz so prall finden werden, sind halt die Millionen Tote in den Katastrophenländer, die vor dem Bumerang der Natur nicht fliehen können, und die kritischen Erst- und Zweitweltler, die nicht auf Gräbern feiern möchten. Aber die erste Gruppe ist wie ihr Name schon sagt tot und die zweite wird im Zweifelsfall von ausführenden Organen in Reih und Glied zurückgeprügelt. Und das auch nur, falls Machtinhabern tatsächlich mal langweilig ist und sie sich deshalb um dieses von der beeindruckenden Masse her eher humoristisch wirkende Klientel Gedanken machen möchten.


Nönö, so oder so ist die Arktis jetzt schon Geschichte und stellt eine weitere Kerbe im großen Selbstmordplan der geldgeilen Menschheit dar. Und es wird ärgerlicherweise noch nicht mal die sein, die diesen Evolutionsfurz endlich beendet. Jedoch wird diese unweigerlich am Horizont auftauchen und die Ankunft wird durch solche Ereignisse wesentlich beschleunigt, das muss ich auch unbedingt noch loswerden. Dieser Blog soll ja nicht komplett pessimistisch ohne Lichtstreif am Horizont beendet werden. Ansonsten verkneife ich mir ein leises Servus und sage nur "Tschüß, Arktis, zumindest mich hat es gefreut, dich kennengelernt zu haben".
 
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