Rygel
World Champion
Liebes Ukrainer Terrorregime!
Wow, in Ihrem Land ist ja gerade die Scheiße am brodeln, was? Da konnte ich echt nicht länger tatenlos zugucken, deshalb dachte ich mir spontan, dass ich Ihnen mal einen kleinen Aufmunterungsbrief schreibe. Wenn jemand völlig isoliert dasteht und von allen Seiten fertig gemacht wird, weckt das in mir immer eine Art von Beschützerinstinkt, da kommt meine Solidarität oft automatisch zustande und durchaus auch zu den seltsamsten Anlässen, wie man auch sehr schön an Ihrem Fall erkennen kann. Denn natürlich ist es nicht in Ordnung, dass Sie in Ihrem Land mit den Menschenrechten „Reise nach Jerusalem“ spielen, dabei nur einen Stuhl aufstellen und den während der Musik noch nicht mal verlassen. Aber selbstverständlich können Sie echt nichts dazu, dass im wichtigsten, da einwohnerstärksten deutschen Bundesland die Minderheitenregierung platzt und deshalb gerade dann Neuwahlen anberaumt werden, wenn der Imperator Ihrer Bananenrepublik eigentlich Resteuropa in sein Kolosseum bitten möchte.
Wer konnte schon ahnen, dass die FDP, eine ulkige Parodie auf die üblichen Vertreter der deutschen Parteienlandschaft, trotzig auf den eigenen Selbstzerstörungsbutton haut, als Zünglein an der Waage die NRW-Regierungskoalition hoch gehen lässt und so tatsächlich ihren politischen Suizid knallhart durchzieht? Das wurde selbst hierzulande sehr überrascht aufgenommen, wie hätten Sie in der fernen Ukraine mit diesem dämlichen Manöver rechnen können? Echt ärgerlich, aber natürlich war direkt nach Bekanntgabe des liberalen Harakiri-Versuchs klar, dass sich nun im Vorfeld der Kreuzchenjagd die hiesigen Politikernasen auf alles stürzen, was nach volksnahem Thema riecht und nicht schnell genug fliehen kann. Logisch, dass die üblichen Verdächtigen quer durch alle Parteien dabei auch über Ihr Land stolpern, in dem Sie seit einigen Jahren recht erfolgreich die DDR in der Hardcore-Version nachspielen, und diese Typen gleich nach dem Fund schnell irgendwo nachschlagen, was genau das Wort „Menschenrechte“ bedeutet und wie es geschrieben wird, um dann das Ganze künstlich empört direkt in den Tank ihrer jeweiligen Propagandamaschinerie zu füllen.
Aber warum führe ich hier eigentlich die Hintergründe auf? Über die sind Sie ja sicher selber inzwischen ausreichend informiert, die Frage ist wohl mehr, wie dieses Kind jetzt wieder aus dem Brunnen zu bekommen ist. Da gibt es glücklicherweise schon einige Möglichkeiten, wie sieht es zum Beispiel mit Wirtschaftsaufträgen Ihres Landes an die Bundesrepublik aus? Könnten Sie da irgendwelche Geldbewegungen in Milliardenhöhe versprechen? Oder wenigstens in Millionenhöhe, um Ihren guten Willen zu zeigen? Fragen Sie doch mal in Ihrem Freundeskreis nach oder lassen Sie Ihr Land von irgendeinem Scheich adoptieren. Denn wenn die Zahlen auf den Kontoauszügen stimmen, dann fragt kein deutscher oder internationaler Politiker mehr nach Menschenrechten, das kann ich Ihnen absolut versichern.
Während ich diese Zeilen schreibe, führt Deutschland eine gemeinsame Messe mit China durch, also dem Land, das den Stinkefinger gegen die Menschenrechte praktisch erfunden hat. Sie kennen China, oder? So geschäftstüchtig wie die Leute da sind, geben die doch bestimmt inzwischen Seminare für die Despoten dieser Welt auf den Gebieten „Wieviele Demonstlanten kann man mit einel Panzelkette elfassen?“, „Meinungsfleiheit? Hahaha, del wal gut…“, „Ping Pong Peng hat jetzt diese Adlesse – Ja, das ist ein Fluss“ und anderen themenspezifischen Verhöhnungen demokratischer Grundprinzipien außer dem Recht auf Arbeit. Wenn die Auftragsbücher gefüllt sind, halten Kleinigkeiten wie Menschenrechtsverstöße Deutschland nicht mal ansatzweise von harmonischen Beziehungen zum jeweiligen Terrorstaat ab, es würde hier auch kein Politiker etwas gegen die Olympischen Spiele in Peking sagen. Im Gegenteil werden für politische Reisegruppen aus dem Land der Mitte sogar gerne ganze Autobahnen gesperrt, damit die ewig lächelnden halben Meter mit den Namen, auf die Westeuropäer reflexartig mit „Gesundheit“ reagieren, auch möglichst rasch zu den Orten reisen können, an denen sich die deutsche Politik herzlich mit ihnen verbrüdern möchte. Natürlich ohne auch nur einmal auf die menschenfeindlichen Routinen dieser Diktatur einzugehen und so hinterher noch die tolle Stimmung zu vermiesen.
Falls Sie lediglich in der Lage sein sollten, nur einmalig eine fixe Summe zu stemmen, die in zufrieden stellender Höhe liegt, dann versuchen Sie auf Zeit zu spielen, denn die ist definitiv auf Ihrer Seite. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass sich der Entrüstungssturm aus dem Land der Germanen schon direkt nach Beendigung der NRW-Wahlen am 14. Mai legen wird, nach der EM können Sie aber garantiert wieder Dissidenten zu Matsch schlagen lassen, ohne das dieses Vorgehen von irgendwelchen ausländischen Politinstanzen kritisiert wird. Das liegt schon alleine daran, dass so etwas zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr wahrgenommen wird, und vor jeder Kritik steht ja nun mal zwangsläufig irgendeine Form von interessierter Aufmerksamkeit. Ich würde also sagen, Sie versprechen einem beliebigen deutschen Großunternehmen einen fetten Auftrag, berufen sich bei der Vermittlung auf die hiesige Regierungskoalition und ziehen die Zahlungsmodalitäten bis Mitte Juli in die Länge. So sollten alle Seiten befriedigt werden und wieder Ruhe im Karton herrschen. Da fällt mir gerade ein: Brauchen Sie nicht Panzer, Munition oder Granaten für die Unterdrückung Ihrer Bevölkerung? So könnten Sie ja ganz hervorragend das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Deutsche Waffenschieber erhalten die finanziellen Mittel, die sich schon immer traditionell als Pflaster über dem Mund der kritischen Humanpolitik bewährt haben, und Sie überrollen Ihre Revoluzzer mit Panzern made in Germany, der Nummer Eins im Kriegsgewerbe inklusive entsprechender Markengarantie.
Wenn es jetzt geldtechnisch eher schlecht aussieht, könnten Sie auch noch mit Bodenschätzen die Kurve bekommen. Seitdem Deutschland sich wegen der Gasversorgung vor Russland bücken muss, ist dieses Verhältnis auch in völlig neue French-Kiss-Dimensionen vorgestoßen. Und das obwohl es da gar nicht mehr so viel Luft nach oben gab, seitdem ein ehemaliger deutscher Kanzler sich Hals über Kopf in den amtierenden Russenhitler verguckt hat und für diese Amour Fou sogar Heimat, Frau(en) und den guten Geschmack verlassen hat, um ein neues Leben als Iwanmarionette zu beginnen. Diese Kombination aus Abhängigkeit und romantischer Ekelaffäre hat dazu geführt, dass der russische Hassprediger inzwischen sogar Journalisten öffentlich die Kastration androhen darf, eine Wahl nach der anderen zu seinen Gunsten verschieben kann oder sogar lapidar verschlüsselte Geständnisse über die Entsorgung politischer Gegner via eigener SS… Entschuldigung… via eigenen Geheimdienst zugeben darf, ohne das diese eigentlichen Skandale große Wellen im Westen oder beliebigen anderen Himmelrichtungen schlagen.
Eine Gefährdung der russischen WM im Jahr 2018 ist nicht mal ansatzweise in Sicht, wer will als deutscher Politiker schon riskieren, dass der gerade in Zeiten der Energiewende dringend benötigte Gashahn zugedreht wird? Natürlich will auch kein Auslandskritiker in einer öffentlichen Demonstration auf dem Roten Platz sein Geschlechtsteil verlieren, um dieses dann nur noch als mahnendes Signal an alle Aufmucker vor den Stadttoren Moskaus besichtigen zu können. Ich schlage also vor, Sie begeben sich auf die Suche nach irgendwelchen verwertbaren Erdschätzen und bringen aufmüpfige Westnationen so unter Ihre Kontrolle. Im Zweifelsfall können Sie auch ruhig ein paar Aufständischen die Kauleisten ausschlagen, dann das gewonnene Zahngold irgendwo verbuddeln, um diese Ader dann möglichst medienwirksam zu entdecken. Unser aktueller Außenminister gehört sicher nicht zu den gerissensten Vertretern seines Fachs, lenken Sie ihn während des gestellten Sensationsfund noch zusätzlich mit einem schnittigen Wachsoldaten in enger Uniform ab und das Ding müsste in trockenen Tüchern sein.
Sollten jetzt trotzdem alle Stricke reißen, dann gehen Sie doch einfach auf die Forderungen des Westens ein und lassen Sie Frau Timoschenko frei. Ehrlich gesagt verstehe ich sowieso nicht, warum Sie diese Trumpfkarte nicht schon längst gezogen haben. Erstens fällt diese Frau bei der nächsten Wahl zwischen Ihren ganzen Verwandten, die Sie gewohnheitsmäßig als nicht wahlkampfführende Opposition aufstellen werden, gar nicht auf, und zweitens steht das Endergebnis von 2,9 Prozent der Stimmen, das Sie großzügig dieser Dame zugestehen, doch sowieso jetzt schon fest. Ob Sie die nächste Wahl nun mit 99,7 % gewinnen oder erstmalig die 95%-Grenze knapp verpassen, ist doch nun wirklich ein ziemlich eitles Herumposieren.
Setzen Sie ein Zeichen, lassen Sie die Frau frei und sperren Sie sie halt erst nach der EM wieder ein. Hauptsache der Westen ist zufrieden, und das kann ich ebenfalls garantieren. Denn hier geht es niemanden um die Einhaltung irgendwelcher Menschenrechte, primär will die hiesige Politik einen im Wahlkampf triumphierend vorzeigbaren Beweis, dass man Ihren Staat erfolgreich in die Knie gezwungen und gnadenlos durchgedrückt hat, dass er von seinen zig Tausenden inhaftierten Politgefangenen eine Einzelperson frei lassen musste. Nehmen Sie noch zusätzlich die Hilfe der Berliner Charite an und lassen Sie die Frau in deutschen Landen behandeln. Dann kann sie noch nicht mal in Ihrem Land rumnerven, es ist mir wirklich ein Rätsel, was Sie von dieser Taktik abhält. Ist das die Angst, dass die Frau ohne Zensurmöglichkeit ausplaudert, was Sie für ein Schreckensregime errichtet haben? Das wissen doch hier im Westen sowieso alle, ohne dass es jemanden außerhalb von Wahlkämpfen stören würde, dieses mulmige Bauchgefühl ist also völlig unbegründet.
Aber wenn Ihnen auch das vom Rattenschwanz der möglichen Kettenreaktionen zu unübersichtlich ist, dann greifen Sie zur finalen Lösung und ändern Sie einfach gar nichts. Was kann Ihnen unter dem Strich großartig passieren? Internationale Politiker werden Ihren Stadien fern bleiben, da gibt es sicher schlimmere Schreckensszenarien. Eintritt zahlen die sowieso nicht, das Resultat dieses Boykotts wird sich also größtenteils darin auswirken, dass für Sie mehr vom kalten Büffet übrig bleibt. Und Sie werden sogar von peinlichen Fernsehbildern verschont, in denen unsere Kanzlerin unbeholfen auf irgendwelchen Tribünen herumjubelt und eine hölzerne Parodie auf Volksnähe abliefert. Treffen würde es Ihr Land doch nur, wenn der zahlende Fußballfan in Scharen Ihrer Fete fern bleibt, aber wir sind uns wohl einig darüber, dass so etwas niemals passieren wird.
Moment, wenn ich länger darüber nachdenke, kommt mir gerade ein ungeheuerlicher Verdacht. Kann es sein, dass Sie die ganze Chose genau so auf lange Hand geplant haben? Fremde Politiker bleiben schmollend zuhause, der internationale Fußballfan lässt die einheimischen Kassen klingeln und Sie können weiter Ihr Volk unterdrücken, da niemand energisch dagegen vorgeht und höchstens sowohl uninteressante als auch zeitlich stark begrenzte Gähndrohphrasen absondert, da das eigene Volk diese gerne hören möchte, so nutzlos diese politischen Seifenblasen auch sein mögen. Boah, ich mache mich gerade mit diesem Trostbrief total lächerlich, oder? Hut ab vor dieser Taktik, die war echt nicht leicht zu durchschauen. Da mein Werk aber ziemlich Mühe gemacht hat, schicke ich es dennoch ab. Aber ich mache hier dann auch Schluss, Sie haben ja auch noch sicher den einen oder anderen Studenten aus seinem Wohnheim zu werfen, da der Platz für Touristen gebraucht wird, und die Straßen sind sicher auch noch nicht komplett frei von Straßentieren und Bettler geprügelt worden. Und der ganz normalen europäischen Terrorstaatpolitik will ich natürlich nicht im Weg sein, gerade als Einzelperson kann das ja böse ins Auge gehen. Mögen die Spiele beginnen…
Wow, in Ihrem Land ist ja gerade die Scheiße am brodeln, was? Da konnte ich echt nicht länger tatenlos zugucken, deshalb dachte ich mir spontan, dass ich Ihnen mal einen kleinen Aufmunterungsbrief schreibe. Wenn jemand völlig isoliert dasteht und von allen Seiten fertig gemacht wird, weckt das in mir immer eine Art von Beschützerinstinkt, da kommt meine Solidarität oft automatisch zustande und durchaus auch zu den seltsamsten Anlässen, wie man auch sehr schön an Ihrem Fall erkennen kann. Denn natürlich ist es nicht in Ordnung, dass Sie in Ihrem Land mit den Menschenrechten „Reise nach Jerusalem“ spielen, dabei nur einen Stuhl aufstellen und den während der Musik noch nicht mal verlassen. Aber selbstverständlich können Sie echt nichts dazu, dass im wichtigsten, da einwohnerstärksten deutschen Bundesland die Minderheitenregierung platzt und deshalb gerade dann Neuwahlen anberaumt werden, wenn der Imperator Ihrer Bananenrepublik eigentlich Resteuropa in sein Kolosseum bitten möchte.
Wer konnte schon ahnen, dass die FDP, eine ulkige Parodie auf die üblichen Vertreter der deutschen Parteienlandschaft, trotzig auf den eigenen Selbstzerstörungsbutton haut, als Zünglein an der Waage die NRW-Regierungskoalition hoch gehen lässt und so tatsächlich ihren politischen Suizid knallhart durchzieht? Das wurde selbst hierzulande sehr überrascht aufgenommen, wie hätten Sie in der fernen Ukraine mit diesem dämlichen Manöver rechnen können? Echt ärgerlich, aber natürlich war direkt nach Bekanntgabe des liberalen Harakiri-Versuchs klar, dass sich nun im Vorfeld der Kreuzchenjagd die hiesigen Politikernasen auf alles stürzen, was nach volksnahem Thema riecht und nicht schnell genug fliehen kann. Logisch, dass die üblichen Verdächtigen quer durch alle Parteien dabei auch über Ihr Land stolpern, in dem Sie seit einigen Jahren recht erfolgreich die DDR in der Hardcore-Version nachspielen, und diese Typen gleich nach dem Fund schnell irgendwo nachschlagen, was genau das Wort „Menschenrechte“ bedeutet und wie es geschrieben wird, um dann das Ganze künstlich empört direkt in den Tank ihrer jeweiligen Propagandamaschinerie zu füllen.
Aber warum führe ich hier eigentlich die Hintergründe auf? Über die sind Sie ja sicher selber inzwischen ausreichend informiert, die Frage ist wohl mehr, wie dieses Kind jetzt wieder aus dem Brunnen zu bekommen ist. Da gibt es glücklicherweise schon einige Möglichkeiten, wie sieht es zum Beispiel mit Wirtschaftsaufträgen Ihres Landes an die Bundesrepublik aus? Könnten Sie da irgendwelche Geldbewegungen in Milliardenhöhe versprechen? Oder wenigstens in Millionenhöhe, um Ihren guten Willen zu zeigen? Fragen Sie doch mal in Ihrem Freundeskreis nach oder lassen Sie Ihr Land von irgendeinem Scheich adoptieren. Denn wenn die Zahlen auf den Kontoauszügen stimmen, dann fragt kein deutscher oder internationaler Politiker mehr nach Menschenrechten, das kann ich Ihnen absolut versichern.
Während ich diese Zeilen schreibe, führt Deutschland eine gemeinsame Messe mit China durch, also dem Land, das den Stinkefinger gegen die Menschenrechte praktisch erfunden hat. Sie kennen China, oder? So geschäftstüchtig wie die Leute da sind, geben die doch bestimmt inzwischen Seminare für die Despoten dieser Welt auf den Gebieten „Wieviele Demonstlanten kann man mit einel Panzelkette elfassen?“, „Meinungsfleiheit? Hahaha, del wal gut…“, „Ping Pong Peng hat jetzt diese Adlesse – Ja, das ist ein Fluss“ und anderen themenspezifischen Verhöhnungen demokratischer Grundprinzipien außer dem Recht auf Arbeit. Wenn die Auftragsbücher gefüllt sind, halten Kleinigkeiten wie Menschenrechtsverstöße Deutschland nicht mal ansatzweise von harmonischen Beziehungen zum jeweiligen Terrorstaat ab, es würde hier auch kein Politiker etwas gegen die Olympischen Spiele in Peking sagen. Im Gegenteil werden für politische Reisegruppen aus dem Land der Mitte sogar gerne ganze Autobahnen gesperrt, damit die ewig lächelnden halben Meter mit den Namen, auf die Westeuropäer reflexartig mit „Gesundheit“ reagieren, auch möglichst rasch zu den Orten reisen können, an denen sich die deutsche Politik herzlich mit ihnen verbrüdern möchte. Natürlich ohne auch nur einmal auf die menschenfeindlichen Routinen dieser Diktatur einzugehen und so hinterher noch die tolle Stimmung zu vermiesen.
Falls Sie lediglich in der Lage sein sollten, nur einmalig eine fixe Summe zu stemmen, die in zufrieden stellender Höhe liegt, dann versuchen Sie auf Zeit zu spielen, denn die ist definitiv auf Ihrer Seite. Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass sich der Entrüstungssturm aus dem Land der Germanen schon direkt nach Beendigung der NRW-Wahlen am 14. Mai legen wird, nach der EM können Sie aber garantiert wieder Dissidenten zu Matsch schlagen lassen, ohne das dieses Vorgehen von irgendwelchen ausländischen Politinstanzen kritisiert wird. Das liegt schon alleine daran, dass so etwas zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr wahrgenommen wird, und vor jeder Kritik steht ja nun mal zwangsläufig irgendeine Form von interessierter Aufmerksamkeit. Ich würde also sagen, Sie versprechen einem beliebigen deutschen Großunternehmen einen fetten Auftrag, berufen sich bei der Vermittlung auf die hiesige Regierungskoalition und ziehen die Zahlungsmodalitäten bis Mitte Juli in die Länge. So sollten alle Seiten befriedigt werden und wieder Ruhe im Karton herrschen. Da fällt mir gerade ein: Brauchen Sie nicht Panzer, Munition oder Granaten für die Unterdrückung Ihrer Bevölkerung? So könnten Sie ja ganz hervorragend das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Deutsche Waffenschieber erhalten die finanziellen Mittel, die sich schon immer traditionell als Pflaster über dem Mund der kritischen Humanpolitik bewährt haben, und Sie überrollen Ihre Revoluzzer mit Panzern made in Germany, der Nummer Eins im Kriegsgewerbe inklusive entsprechender Markengarantie.
Wenn es jetzt geldtechnisch eher schlecht aussieht, könnten Sie auch noch mit Bodenschätzen die Kurve bekommen. Seitdem Deutschland sich wegen der Gasversorgung vor Russland bücken muss, ist dieses Verhältnis auch in völlig neue French-Kiss-Dimensionen vorgestoßen. Und das obwohl es da gar nicht mehr so viel Luft nach oben gab, seitdem ein ehemaliger deutscher Kanzler sich Hals über Kopf in den amtierenden Russenhitler verguckt hat und für diese Amour Fou sogar Heimat, Frau(en) und den guten Geschmack verlassen hat, um ein neues Leben als Iwanmarionette zu beginnen. Diese Kombination aus Abhängigkeit und romantischer Ekelaffäre hat dazu geführt, dass der russische Hassprediger inzwischen sogar Journalisten öffentlich die Kastration androhen darf, eine Wahl nach der anderen zu seinen Gunsten verschieben kann oder sogar lapidar verschlüsselte Geständnisse über die Entsorgung politischer Gegner via eigener SS… Entschuldigung… via eigenen Geheimdienst zugeben darf, ohne das diese eigentlichen Skandale große Wellen im Westen oder beliebigen anderen Himmelrichtungen schlagen.
Eine Gefährdung der russischen WM im Jahr 2018 ist nicht mal ansatzweise in Sicht, wer will als deutscher Politiker schon riskieren, dass der gerade in Zeiten der Energiewende dringend benötigte Gashahn zugedreht wird? Natürlich will auch kein Auslandskritiker in einer öffentlichen Demonstration auf dem Roten Platz sein Geschlechtsteil verlieren, um dieses dann nur noch als mahnendes Signal an alle Aufmucker vor den Stadttoren Moskaus besichtigen zu können. Ich schlage also vor, Sie begeben sich auf die Suche nach irgendwelchen verwertbaren Erdschätzen und bringen aufmüpfige Westnationen so unter Ihre Kontrolle. Im Zweifelsfall können Sie auch ruhig ein paar Aufständischen die Kauleisten ausschlagen, dann das gewonnene Zahngold irgendwo verbuddeln, um diese Ader dann möglichst medienwirksam zu entdecken. Unser aktueller Außenminister gehört sicher nicht zu den gerissensten Vertretern seines Fachs, lenken Sie ihn während des gestellten Sensationsfund noch zusätzlich mit einem schnittigen Wachsoldaten in enger Uniform ab und das Ding müsste in trockenen Tüchern sein.
Sollten jetzt trotzdem alle Stricke reißen, dann gehen Sie doch einfach auf die Forderungen des Westens ein und lassen Sie Frau Timoschenko frei. Ehrlich gesagt verstehe ich sowieso nicht, warum Sie diese Trumpfkarte nicht schon längst gezogen haben. Erstens fällt diese Frau bei der nächsten Wahl zwischen Ihren ganzen Verwandten, die Sie gewohnheitsmäßig als nicht wahlkampfführende Opposition aufstellen werden, gar nicht auf, und zweitens steht das Endergebnis von 2,9 Prozent der Stimmen, das Sie großzügig dieser Dame zugestehen, doch sowieso jetzt schon fest. Ob Sie die nächste Wahl nun mit 99,7 % gewinnen oder erstmalig die 95%-Grenze knapp verpassen, ist doch nun wirklich ein ziemlich eitles Herumposieren.
Setzen Sie ein Zeichen, lassen Sie die Frau frei und sperren Sie sie halt erst nach der EM wieder ein. Hauptsache der Westen ist zufrieden, und das kann ich ebenfalls garantieren. Denn hier geht es niemanden um die Einhaltung irgendwelcher Menschenrechte, primär will die hiesige Politik einen im Wahlkampf triumphierend vorzeigbaren Beweis, dass man Ihren Staat erfolgreich in die Knie gezwungen und gnadenlos durchgedrückt hat, dass er von seinen zig Tausenden inhaftierten Politgefangenen eine Einzelperson frei lassen musste. Nehmen Sie noch zusätzlich die Hilfe der Berliner Charite an und lassen Sie die Frau in deutschen Landen behandeln. Dann kann sie noch nicht mal in Ihrem Land rumnerven, es ist mir wirklich ein Rätsel, was Sie von dieser Taktik abhält. Ist das die Angst, dass die Frau ohne Zensurmöglichkeit ausplaudert, was Sie für ein Schreckensregime errichtet haben? Das wissen doch hier im Westen sowieso alle, ohne dass es jemanden außerhalb von Wahlkämpfen stören würde, dieses mulmige Bauchgefühl ist also völlig unbegründet.
Aber wenn Ihnen auch das vom Rattenschwanz der möglichen Kettenreaktionen zu unübersichtlich ist, dann greifen Sie zur finalen Lösung und ändern Sie einfach gar nichts. Was kann Ihnen unter dem Strich großartig passieren? Internationale Politiker werden Ihren Stadien fern bleiben, da gibt es sicher schlimmere Schreckensszenarien. Eintritt zahlen die sowieso nicht, das Resultat dieses Boykotts wird sich also größtenteils darin auswirken, dass für Sie mehr vom kalten Büffet übrig bleibt. Und Sie werden sogar von peinlichen Fernsehbildern verschont, in denen unsere Kanzlerin unbeholfen auf irgendwelchen Tribünen herumjubelt und eine hölzerne Parodie auf Volksnähe abliefert. Treffen würde es Ihr Land doch nur, wenn der zahlende Fußballfan in Scharen Ihrer Fete fern bleibt, aber wir sind uns wohl einig darüber, dass so etwas niemals passieren wird.
Moment, wenn ich länger darüber nachdenke, kommt mir gerade ein ungeheuerlicher Verdacht. Kann es sein, dass Sie die ganze Chose genau so auf lange Hand geplant haben? Fremde Politiker bleiben schmollend zuhause, der internationale Fußballfan lässt die einheimischen Kassen klingeln und Sie können weiter Ihr Volk unterdrücken, da niemand energisch dagegen vorgeht und höchstens sowohl uninteressante als auch zeitlich stark begrenzte Gähndrohphrasen absondert, da das eigene Volk diese gerne hören möchte, so nutzlos diese politischen Seifenblasen auch sein mögen. Boah, ich mache mich gerade mit diesem Trostbrief total lächerlich, oder? Hut ab vor dieser Taktik, die war echt nicht leicht zu durchschauen. Da mein Werk aber ziemlich Mühe gemacht hat, schicke ich es dennoch ab. Aber ich mache hier dann auch Schluss, Sie haben ja auch noch sicher den einen oder anderen Studenten aus seinem Wohnheim zu werfen, da der Platz für Touristen gebraucht wird, und die Straßen sind sicher auch noch nicht komplett frei von Straßentieren und Bettler geprügelt worden. Und der ganz normalen europäischen Terrorstaatpolitik will ich natürlich nicht im Weg sein, gerade als Einzelperson kann das ja böse ins Auge gehen. Mögen die Spiele beginnen…
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