Die groteske Weltanschauung

Der Film mit den Tierversuchen ist sehr traurig, die Tiere tun einem leid.
Vor allem ärgert mich das wenn es Tiere betrifft wegen KOSMETIK.
 
Tja, mich ärgert es genauso, wenn es Tiere betrifft wegen einer GESCHMACKSRICHTUNG. Da gibt es von der Perversität her keinen Unterschied.
 
Wenn die Tiere ordentlich gehalten werden und bei der Schlachtung nicht leiden müssen, dann kann man das akzeptieren.
 
Aha, und warum gilt das dann nicht auch für die Kosmetikvariante? Es gibt weder einen leidlosen Tierversuch noch eine leidlose Schlachtung. Das ist nur eine schöne Utopie, mit der Tierquäler wie du ihr davongaloppierendes Gewissen beruhigen wollen.
 
SOKO vegan, Zweigstelle Lüdenscheid

Haben Sie heute eigentlich schon Ihr Zeichen gegen Intoleranz und Fanatismus in sozialen Protestbewegungen gesetzt? Nein? Dann aber los, zur Zeit ist das DER Modetrend schlechthin, so was sollte man nicht versäumen, wenn man als hip angesehen werden möchte. Aber halt, bevor Sie jetzt auf die Straße rennen und einem beliebigen ausländischen Mitbürger mit Anlauf in seine Kronjuwelen treten, um so ein Fanal gegen zu engstirnige Grenzen im Anti-Faschismus zu setzen, muss ich leider Ihren Enthusiasmus schon im Vorfeld ausbremsen.

Denn das Projekt „Ich bin dagegen, denn das sieht so super auf meinem Lebensbriefkopf aus, allerdings übertreibe ich es dabei natürlich nicht mit der Konsequenz“ ist absolut tierrechtsexklusiv. In jeder anderen kritischen Protestkultur ist so eine Einstellung nicht nur verpönt, schnell bekommt man bei Toleranzforderungen eine Quälerei der Schutzbefohlenen betreffend auch direkt demonstriert, wie fanatisch die anderen Mitglieder tatsächlich sind und so was kann je nach getätigter Äußerung richtig weh tun.


Bei der Tierrechtsarbeit und hier vor allem im veganen Bereich poppen diese Überlegungen aber in schönster Regelmäßigkeit auf und werden von den geistigen Koma-Patienten, aus denen sie unkontrolliert heraustropfen, auch als völlig plausibel angesehen. Diese Damen und Herren fanden Tierquälerei irgendwie schon immer ziemlich doof, allerdings haben sie in ihrem Vorleben wohl eine starke Sucht nach „Du darfst“-Produkten ausgelebt, die dazu führte, dass dieser Werbeslogan ihre komplette Hirnmatrix überschrieben hat und nun tragischerweise zumindest bei Anti-Tierquälerei vollkommen diktiert. Das äußert sich in ziemlich ekeligen Überlegungen darüber, dass eine von ihnen unterstützte Tierausbeutung in Bezug auf Leid als minderwertig und deshalb absolut tolerierbar deklariert wird.

Verteidigt wird dieser Hirnfurz nicht etwa mit Schmerzlosigkeit oder anderen Kriterien, die aus der Sicht des Opfers tatsächlich eine Rolle spielen könnten, sondern allein damit, dass diese Tierfreunde Produkte mögen, deren Herstellung eine bestimmte Quälerei voraussetzt. Plötzlich ist diese dann aber nicht nur völlig unwesentlich, ein Verurteilen stellt sogar in den Augen dieser Leute einen schweren Faux-Pas dar, weil dadurch der Veganismus seine Berechtigung als lustige Freizeitbeschäftigung für jedermann verliert und mögliche Interessierte abgeschreckt werden, weil dieser Weg durch zu viel geforderte Konsequenz unnötig schwierig erscheinen könnte.


Gerne wird zu diesen Gelegenheiten auch das verstörend wirkende Bild einer so genannten „Veganpolizei“ heraufbeschworen. Das sind Leute, die absolut keine Tierquälerei als harmlosen Spaß begreifen, dementsprechend darauf hinweisen und dabei noch nicht mal nachhaken, ob sich der Gesprächspartner die Unterstützung dieser Quälerei nicht durch eine andere Verschonung redlich verdient hat. Inzwischen geht allein die Nennung dieses Wortes in manchen Kreisen schon als großartiger Witz durch, der frenetisch abgefeiert wird.

Ich möchte an dieser Stelle jedem dieser Spaßvögel sehr nachdrücklich ans Herz legen, doch mal sein Revier zu erweitern und z. B. in Anti-Kinderschänder-Kreisen den Begriff der Kinderpolizei zu besetzen. Dabei würde mich nicht interessieren, ob Mitglieder dieser Bewegung auch außerhalb perverser Randgruppierungen mitlachen, das halte ich für absolut ausgeschlossen, aber ich fände es spannend herauszufinden, wie lange man dort Überlegungen humoristisch verbreiten kann, die von angeblich zu konsequenten Kinderschutz handeln inklusive Offenlegung seiner persönlichen und aus eigener Sicht absolut tolerierbaren Gewohnheitsfehltritte. Ich würde darauf wetten, dass man noch nicht mal bis zur Forderung nach Akzeptanz mancher Kinderschändung kommt, sondern schon direkt beim Vortragen der ersten Sätzen dieser Psychopathen-Propaganda von einem beherzten Kinderrechtler mit dem Chuck-Norris-Gedächtnis-Sidekick verdient ins quasseltechnisch nicht besetzte Ohnmachtsnirwana geschickt wird.


Veganer dürfen aber diese Konsequenz nicht an den Tag legen und schon gar nicht von anderen fordern, das fällt dann sehr schnell in den total verbitterten Fanatismus-Bereich. Meine 2 letzten diesbezüglichen Gesprächspartnerinnen haben sich sogar triumphierend mit dem Hinweis aus der Diskussion zurückgezogen, dass sie sich selbst gar nicht mehr als vegane Tierechtlerinnen bezeichnen würden, da ihnen diese Szene viel zu intolerant erscheint. Hui, da haben sie es mir aber gegeben. Ich freue mich schon total auf die Erinnerung von mir diesen Gesinnungswechsel betreffend, wenn ich sie das nächste Mal in einem aufklärenden Gespräch mit Vegetariern oder sogar Fleischessern antreffe.

Bestimmt kommt es dann wieder zu einem unerklärlichen Gedächtnisschwund, denn sobald diese Leute Gesprächspartner finden, die eine Tierquälerei fördern, die sie selbst nicht mehr unterstützen, stehen sie Spalier an der äußersten Grenze der Null-Toleranz-Front. Der Verlauf dieser Grenze lässt sich in den Augen dieser Tierschützer auch sehr leicht berechnen, sie umschließt halt alles, was sie selbst ablehnen und die starken Beulen in dieser ziemlich albern anmutenden Kartographie erklären sich dann eben in der selbstverständlichen Akzeptanz von Quälereien, dessen Endprodukte in ihren Augen zu praktisch oder lecker für einen Verzicht sind und demzufolge nur von Fanatikern unnötig kritisiert werden.


Sehr schön kann man diesen fast schon lustig erscheinenden Ruf nach mehr Individualität in der Wahrnehmung von Tierleid auch in der Sonderstellung erkennen, die Vegetarier bei diesen „unfanatischen“ Leuten einnehmen. Nun will ich es auf keinen Fall schlecht reden, wenn jemand auf den Konsum von Tierleichen verzichtet, allerdings sehe ich nicht den Grund für Applaus, der dort ständig unterstellt wird.

Wer den Vegetarismus als wichtigen ersten Schritt abfeiert, der er in manchen Fällen sogar ist, der sollte sich selbst auch keine Hemmungen auferlegen, um den Metzger hochleben zu lassen, der aus Tierliebe zukünftig auf Eier verzichten möchte. In beiden Fällen wurde von einer Ausbeutungsform, die Tierleben kostet, Abstand genommen, trotzdem wird unser Metzger niemals das Lob wegen seinem Eierverzicht einfordern dürfen, die der Vegetarier von Tierrechtlern aufgrund seines Fleischverzichts ganz selbstverständlich verlangt. Für den Schlachtpsychopathen wurde noch nicht mal der Begriff des Non-Ovo-Omnivoren eingeführt, wenn er selbst darauf hinweist, würde er wohl auch eher Unverständnis statt Begeisterung ernten.

Überhaupt kann er sich eine vegetarische Bezeichnung von vorneherein abschminken, da er Tierleichen zu sich nimmt, was natürlich auch richtig ist, jedoch sollte man genauso Leuten diese Deklarierung um die Ohren hauen, die ein beliebiges Tierprodukt regelmäßig konsumieren, denn mit einer vegetarischen, also pflanzlichen Ernährung hat das ebenso wenig zu tun. Aber auch hier kommt halt voll zum Tragen, dass die Konsequenz-Massstäbe in der Tierrechtsbewegung von manchen Beteiligten wie auf dem Hamburger Fischmarkt vergeben und deshalb teilweise wahllos in die Zuschauer geworfen werden.


Selbstverständlich ist auch mir klar, dass man niemals zu 100% vegan leben kann, da manche Ausbeutungsformen wie zerschredderte Rehkitze bei der Mähdrescherernte einfach selten nachvollzogen werden können. Trotzdem sollte jeder Mensch, der sich aus ethischen Gründen für diese Lebensweise entscheidet, diese immer aus Achtung vor den Opfern so konsequent wie eben möglich bestreiten. Und das endet nicht an imaginären persönlichen Grenzen, sondern wird immer in Orientierung an fremden Auslegungen bestimmt, sofern diese die Opferzahlen nach unten drücken und vom Diskussionspartner selbst gelebt werden.

Denn die fremde Auslebung beweist die Möglichkeit dieser strengeren Definierungen, ist diese vorhanden, kann es keinen Grund mehr für eine Nichtanpassung der eigenen Massstäbe geben. Es sei denn, man ist persönlich nicht primär an der höchsten zu erreichenden Leidfreiheit der Opfer interessiert, sondern spekuliert auf eine hohe Dichte an Schulterklopfmomenten im Bekanntenkreis. Mir ist letzteres aber schon immer egal gewesen, da es mir nur um konsequente Gerechtigkeit gegenüber anderen Tieren geht. Deshalb werde ich mich im Zweifelsfall auch weiter unter hämischen Lachorkanen als Veganpolizei titulieren lassen und den Tierrechts-Derrick geben, denn es gibt noch sehr viele diesbezügliche Kriminelle verbal zu verhaften. Oder hat wirklich jemand geglaubt, Tierquälerei bagatellisieren zu können und damit tatsächlich durchzukommen? Bobby, fahr schon mal den Wagen vor…
 
Bisher war es so das ich Tierversuche ok fand, wenn es um Medizin geht gegen schlimme Krankheiten, Krebs als Beispiel.
Aber Kosmetik ist Quatsch
 
Bisher war es so das ich Tierversuche ok fand, wenn es um Medizin geht gegen schlimme Krankheiten, Krebs als Beispiel.
Aber Kosmetik ist Quatsch

Kein Tier, nicht mal ein verdammter Mistkäfer hat es verdient als Versuchsobjekt der Menschheit benutzt zu werden. Sicherlich "dient" das alles den Menschen. Aber mal ehrlich, es kann nicht sein das man sich ein Lebewesen aussucht um mit ihm zu experimentieren, es in Angst und Schrecken versetzt, Schmerzen zufügt etc., nur um zu wissen was passiert.
 
Als alter Verfechter der "Es gibt im Leben nicht nur schwarz und weiß"-These, möchte ich eine Sache ansprechen, bzw. bezüglich einer Sache nachfragen.

Waren/Sind Tierversuche denn auch ohne Konsequenz zu verachten, wenn damit Medikamente wie, na sagen wir mal das allseits bekannte Penicillin, auf den Weg gebracht wurden? Mich würde einfach interessieren ob einige der Hardcore-Verfechter am Ende auch so konsquent sind und mit 30 oder 40 Jahren freiwillig den Löffel abgeben, weil sie sich nicht von Medikamenten die durch Tierversuche enstanden sind (und welche Medis sind das denn bitteschön nicht?) profitieren wollen? Oder hätten sie sich 1940 bereit erklärt sich mit Streptokokken infizieren zu lassen um zu testen ob Penicillin Heilung verspricht, damit die Ratten gerettet werden können die dafür vorgesehen waren? Schlagt mich, aber irgendwie beschleichen mich da doch Zweifel.

Oder anders und konkret gefragt.
@ebe3:16

Würdest du den Satz mit dem Mistkäfer immer noch so sagen, wenn deine kleine Schwester, Bruder, dein Sohn, Tochter, oder wer auch immer, im Sterben liegt und ihr nur ein Medikament helfen könnte welches durch Tierversuche entstanden ist?

Freunde..Die Welt ist nicht schwarz/weiß. Es gibt nicht DIE allgemeingültige Wahrheit. Und es bietet sich wirklich immer an alles bis zum Ende zu überdenken.
@Paul hat so gesehen schon recht. Tierversuche wegen Schwachsinn wie Lebensmittelfarbe, Kosmetika usw.? Gehört abgeschafft und ist absolut durch nichts zu rechtfertigen. (Zumindest durch nichts was mir spontan einfällt) Tierversuche aber im allgemeinen zu verdammen, ohne darüber nachzudenken welche Konsequenzen das haben muss? Na, ich weiß ja nicht.
 
[MENTION=2652]JME[/MENTION] Ich gebe dir Recht, es gibt nicht die schwarz/weiß Welt und ich habe nicht mal eine andere Lösung parat was die Tierversuche betrifft. Aber dennoch kann ich sagen das es kein Lebewesen verdient hat als Versuchskanninchen zu enden. Und ich denke da kann man mir ohne weiteres zustimmen.;)
 
Waren/Sind Tierversuche denn auch ohne Konsequenz zu verachten, wenn damit Medikamente wie, na sagen wir mal das allseits bekannte Penicillin, auf den Weg gebracht wurden? Mich würde einfach interessieren ob einige der Hardcore-Verfechter am Ende auch so konsquent sind und mit 30 oder 40 Jahren freiwillig den Löffel abgeben, weil sie sich nicht von Medikamenten die durch Tierversuche enstanden sind (und welche Medis sind das denn bitteschön nicht?) profitieren wollen? Oder hätten sie sich 1940 bereit erklärt sich mit Streptokokken infizieren zu lassen um zu testen ob Penicillin Heilung verspricht, damit die Ratten gerettet werden können die dafür vorgesehen waren? Schlagt mich, aber irgendwie beschleichen mich da doch Zweifel.

Zu damaligen Zeiten sei dein Einwand gewährt, oh man jetzt schreibe ich auch schon so geschwollen ;) Was ich sagen will ist, dass es früher nicht möglich war im Reagensglas menschliches Gewebe zu züchten, heute aber schon! Dieses künstlich hergestellte Gewebe ist dem eines Menschens logischerweise viel ähnlicher als das Gewebe einer Ratte etc es seien könnte. So gesehen sind heutzutage, auch für Medizinische Produkte, Tierversuche in dem Umfang in dem diese noch stattfinden nicht nötig!
Ich kann bei diesem Thema etwas mitreden da meine Verlobte Biologin ist. Nur leider hängt eine ganze Industrie an diesen Versuchen mit dran die Geld verdienen will. Aber zum Glück gibt es heutzutage genügend Produkte die Tierversuchsfrei hergestellt werden, man muss nur etwas googeln, der Werbung in keinerlei Art und Weise glauben und bereit seien nicht immer den neuesten und „besten“ Trend hinterher zu laufen.
 
Würdest du den Satz mit dem Mistkäfer immer noch so sagen, wenn deine kleine Schwester, Bruder, dein Sohn, Tochter, oder wer auch immer, im Sterben liegt und ihr nur ein Medikament helfen könnte welches durch Tierversuche entstanden ist?

Bitte, JME... Wenn deine kleine Schwester, Bruder, dein Sohn, Tochter oder wer auch immer im Sterben liegt und ihr nur ein Medikament helfen könnte, das durch Versuche an Obdachlosen oder Behinderten entstanden ist, würdest du das dann nicht benutzen? Natürlich würdest du das, aber rechtfertigt das dann automatisch Versuche an Obdachlosen und Behinderten? Diese Art von Fragestellung ist völlig kontraproduktiv.

Darüber hinaus kann ich nur sagen, dass es inzwischen eine Organisation gibt, die sich "Ärzte gegen Tierversuche" nennt. Dort sind Mediziner versammelt, die alle mehr Ahnung vom Thema haben als das ganze Board zusammen und diese Mediziner behaupten, dass es bisher nicht einen Tierversuch gegeben hat, der ein Medikament hervorgebracht hat, was nicht auch früher oder später mit den exakt gleichen Risiken für den Endanwender ohne ihn entstanden wäre. Auf der anderen Seite gibt es aber unzählige Medikamente, die via Tierversuch als unbedenklich eingestuft wurden, die Ergebnisse dann aber auf den Menschen nicht übertragbar waren und die dann nach den ersten Toten wieder flugs vom Markt verschwunden sind.
 
Bitte, JME... Wenn deine kleine Schwester, Bruder, dein Sohn, Tochter oder wer auch immer im Sterben liegt und ihr nur ein Medikament helfen könnte, das durch Versuche an Obdachlosen oder Behinderten entstanden ist, würdest du das dann nicht benutzen? Natürlich würdest du das, aber rechtfertigt das dann automatisch Versuche an Obdachlosen und Behinderten? Diese Art von Fragestellung ist völlig kontraproduktiv.

Darüber hinaus kann ich nur sagen, dass es inzwischen eine Organisation gibt, die sich "Ärzte gegen Tierversuche" nennt. Dort sind Mediziner versammelt, die alle mehr Ahnung vom Thema haben als das ganze Board zusammen und diese Mediziner behaupten, dass es bisher nicht einen Tierversuch gegeben hat, der ein Medikament hervorgebracht hat, was nicht auch früher oder später mit den exakt gleichen Risiken für den Endanwender ohne ihn entstanden wäre. Auf der anderen Seite gibt es aber unzählige Medikamente, die via Tierversuch als unbedenklich eingestuft wurden, die Ergebnisse dann aber auf den Menschen nicht übertragbar waren und die dann nach den ersten Toten wieder flugs vom Markt verschwunden sind.

Es gibt auch "Wissenschaftler" die den Klimawandel bestreiten. Es gibt "Wissenschaftler" die Peak Oil bestreiten. Suche lange genug, und du wirst Trottel mit einem Titel finden die dir irgendwas bestätigen. Und "Früher oder später"? Wirklich jetzt? In manchen Fällen könnte das auch heißen hundertausen Tote später. Ganz ehrlich? Scheiß auf die 50 Ratten wenn ich damit 50 Menschen retten kann. Wer das Leben von Tieren dem von Menschen 1 zu 1 gleichsetzt, der hat für meine doch eher rationale Denkweise ein ein wenig verzerrtes Weltbild. Was kommt als nächstes? Werde ich vor Gericht gestellt wenn ich ein Kaninchen überfahre das mir vors Auto rennt? (Genau das würde passieren wenn mit ein Kind vors Auto rennt) Wohin soll diese Spirale führen? Sorry, ich raffs nicht.

Für mich sind im übrigen die ewigen Vergleiche zwischen Menschen und Tieren kontraproduktiv. x) So bald so angefangen wird, tu ich mich doch schwer damit irgendetwas ernst zu nehmen was danach kommt. Man muss sich entscheiden. Unterscheiden wir uns von Tieren oder tun wir das nicht? Je nachdem kann man dann auch dagegen argumentieren.

Es gibt schon gute Gründe warum ich mich normalerweise aus solchen Diskussionen raushalte...Ich verstehe deinen Punkt in manchen Dingen durchaus. Auch die Beweggründe. Aber so einige Dinge....huuiiii...
 
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Es gibt auch "Wissenschaftler" die den Klimawandel bestreiten. Es gibt "Wissenschaftler" die Peak Oil bestreiten. Suche lange genug, und du wirst Trottel mit einem Titel finden die dir irgendwas bestätigen.

Und das sagt dir jetzt, dass die Organisation Unrecht hat? Weil es halt auf anderen Gebieten Scharlatane gibt, du keinen Bock hast, dich neutral zu informieren und deshalb den für dich bequemsten Weg nimmst? Das interessiert mich wiederum überhaupt nicht.

Und "Früher oder später"? Wirklich jetzt? In manchen Fällen könnte das auch heißen hundertausen Tote später. Ganz ehrlich? Scheiß auf die 50 Ratten wenn ich damit 50 Menschen retten kann. Wer das Leben von Tieren dem von Menschen 1 zu 1 gleichsetzt, der hat für meine doch eher rationale Denkweise ein ein wenig verzerrtes Weltbild.

Interessiert mich auch nicht so wirklich. Auf Facebook diskutiere ich gerade mit jemandem, der mich für einen Idioten hält, weil ich das Leben von Ausländern mit dem von Deutschen 1:1 gleichsetze. Soll er halt, solange er mir aber nicht die Skala von unwertem und wertvollen Leben logisch erläutert, ist mir das schnurzpiepegal.

Und zum Thema "50 Tote mehr sind für mich eine persönliche Katastrophe" empfehle ich dir den Artikel hier:

Liste von Risikomedikamenten

Wie gesagt gibt es Medikamente, die mit Tierversuchen getestet wurden, und die gerade deshalb Tote fabriziert haben, da der Verlauf beim Menschen komplett anders war. Diese toten bzw. behinderten Menschen können dir laut deiner gerade aufgestellten Rechnung dann doch auch nicht egal sein.
 
Jedesmal wenn dir jemand sagt, du sollst dich mal entscheiden, wie du den Menschen einordnest, kommst du mit dem Rassismusargument. Mich würde jetzt mal interessieren, was Imigranten mit Ratten zutun haben bzw. wie deine Facebook-Diskussion mit dem Typen jetzt mit diesem Thema zusammenhängt?
 
Und das sagt dir jetzt, dass die Organisation Unrecht hat? Weil es halt auf anderen Gebieten Scharlatane gibt, du keinen Bock hast, dich neutral zu informieren und deshalb den für dich bequemsten Weg nimmst? Das interessiert mich wiederum überhaupt nicht.

Höhöhö...Wer sagt dir das sie recht hat? Ein Patt würde ich sagen. Und jene Organisation mag vieles sein, aber eben nicht neutral. Das ist in etwa als ob ich mit einem Gläubigen über seinen Glauben diskutieren will.

Interessiert mich auch nicht so wirklich. Auf Facebook diskutiere ich gerade mit jemandem, der mich für einen Idioten hält, weil ich das Leben von Ausländern mit dem von Deutschen 1:1 gleichsetze. Soll er halt, solange er mir aber nicht die Skala von unwertem und wertvollen Leben logisch erläutert, ist mir das schnurzpiepegal.

Für mich ist der Unterschied einfach, da ich zwischen Tier und Mensch recht strikt unterscheide. Und was die Gattung Mensch vom Tier unterscheidet, da könnte ich dir viele Punkte nennen. Finde ich gerade aber etwas überflüssig, es reicht auch zu wenn sie mir dabei helfen klar abzugrenzen. Dich wird das wohl ohnehin kaum interessieren.

Allerderings hätte ich da einen Punkt der in diesem Fall dir eher am Herzen liegen sollte als vielleicht mir. Wenn ich jemanden vor mir habe der vollen Inbrunst und Herzblut seine Sache verteidigt und diese gut mit Argumenten unterfüttert --> Coole Sache! Weißt du wann es zum Problem wird? Wenn etwas zu radikal vorgetragen wird. Und mit Herangehensweise dass Menschen und Tiere im ethnischen Sinne nichts unterscheidet, wird man es schwer haben auf Dauer viele Leute überzeugen zu können. Ab dem Moment, wo du Menschen und Tiere gleichsetzt, mit allen Konsequenzen, wird das deiner Sache eher schaden. Artikel können noch so gut geschrieben, einige Argumente noch so gut sein, man sollte niemals den Leuten die man eventuell von seiner Sache überzeugen will den Eindruck vermitteln das man ein radikaler Fanatiker ist. (Ich hoffe du weißt wie ich das jetzt meine und bekommst das nicht in den falschen Hals :D) Ab diesen Punkt dürften/könnten viele nämlich dann denken: "Fuck It - Der hat sie nicht alle, der übertreibt" Da sind alle guten Argumente schnell mal hinfällig. Du magst für dich diese Einstellung haben, damit dürftest du mit einigen anderen in einer überwältigenden Minderheit sein. Das dürfte, das wird, viele Menschen abschrecken, egal wie recht du in einigen Punkten auch haben magst. Und ich glaube dass das deiner Sache nicht dienen wird. Ich will dir nicht vorschreiben wie du deinen "Kampf" führst, es ist nur meine Sicht der Dinge. Wenn dir das egal ist, du nur deine Meinung hast und dir nicht daran gelegen ist viele zu überzeugen, dann entschuldige vielmals.


Und zum Thema "50 Tote mehr sind für mich eine persönliche Katastrophe" empfehle ich dir den Artikel hier:

Liste von Risikomedikamenten

Wie gesagt gibt es Medikamente, die mit Tierversuchen getestet wurden, und die gerade deshalb Tote fabriziert haben, da der Verlauf beim Menschen komplett anders war. Diese toten bzw. behinderten Menschen können dir laut deiner gerade aufgestellten Rechnung dann doch auch nicht egal sein.

Schon wenn ich die Argumentation in diesem Link lesen, stiehlt sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich würde nicht anzweifeln dass es Medikamente gibt auf die das zutrifft. ABER! Schrieb vorhin Eagle-Whiskey nicht etwas von "damaligen Zeiten" in denen etwas Gang und Gebe war? Und jetzt les ich da etwas von Contagan? Hmm...Naja. Also ich glaube in den letzten 30 Jahren dürfte man in der Forschung doch ein Stück weiter sein, auch wenn das nicht ausschließt das manche Versuche für die Katz sind. Aber man sucht sich halt nunmal immer die Beispiele raus die zur Argumentation passen. Ich bin bei solchen Sachen aber ohnehin skeptisch. Ich als medizinischer Laie müsste dem Kram ja glauben, den ich aber in keinster Weise nachvollzihen kann. Genausogut könnte da der größ0te erfundene Schwachsinn stehen, ich würde den Unterschied vllt. nicht merken. Also hat es dann schon etwas mit "Glauben" zu tun. Bei mir wäre auch nach dem lesen der kompletten Seite nicht von "Wissen" die Rede.

Wie gesagt gibt es Medikamente, die mit Tierversuchen getestet wurden, und die gerade deshalb Tote fabriziert haben, da der Verlauf beim Menschen komplett anders war. Diese toten bzw. behinderten Menschen können dir laut deiner gerade aufgestellten Rechnung dann doch auch nicht egal sein.

Ich verstehe auch erneut grundsätzlich diese Aussage. Aber Moment. Ist es denn wirklich wieder so einfach? Kann man an gewissen Beispielen eine allgemeine Theorie herbeiführen? Denken wir doch mal weiter und schauen in die Menschheitsgeschichte. Im Grunde kann man jetzt also auch sagen dass die USA niemals hätten in den 2. Weltkrieg eingreifen dürfen, weil sie damit hunderttausende Menschen geopfert haben. Ob diese Opfer dazu geführt haben das Millionen andere gerettet wurden, spielt ja offensichtlich keine Rolle.

Eines noch. Was würde denn passieren wenn man der Pharma-Industrie Tierversuche komplett verbietet. Einige Träumen stellen sich wohl vor, dass die Industrie dann gezwungen wäre die Medikamente ohne Tierversuche herzustellen, mit anderen Mitteln die es ja durchaus geben wird, zumindest in den meisten Bereichen. Das dürfte aber wieder mal eine idealisierte Wunschvorstellung einiger Träumer sein. Das wäre eine schöne Welt wenn es so laufen würde. Die Wahrheit wäre aber wohl vielmehr, dass die P-Industrie in manchen Gebieten ihre Tätigkeit einstellen würde, weil sie nicht mehr wirtschaftlich wären. Ja, das schnöde Geld. Es werden schon heute einige Medikamente nicht in Serie produziert weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, damit werden Menschen denen geholfen werden könnte ihrem Schicksal überlassen. Du kannst die P-Industrie durch eine Gesetzgebung zwingen auf die Tierversuche zu verzichten. Du kannst sie nicht zwingen ihre Forschungen in gleichem Maße fortzuführen, nur mit alternativen Mitteln. Ditte funzt nicht. Da werden dir einige Leute geschmeidig den Mittelfinger zeigen, denen es vorrangig um Profit, nicht aber um Menschenleben irgendwo auf der Welt geht.
 
[MENTION=2652]JME[/MENTION]: Man kann mit solchen Leuten nicht diskutieren, weil für die andersdenkende ja so schlecht sind.
Die meisten nehmen die eh nicht ernst.
 
@JME: Man kann mit solchen Leuten nicht diskutieren, weil für die andersdenkende ja so schlecht sind.
Die meisten nehmen die eh nicht ernst.

Och, ich finde das man mit Rygel sehr wohl und sehr gut diskutieren kann. Aber ich denke es liegt auch in der Natur der Sache das man am Ende nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen wird. Das heißt aber nicht das man nicht diskutieren kann oder sollte. ;)
 
Jedesmal wenn dir jemand sagt, du sollst dich mal entscheiden, wie du den Menschen einordnest, kommst du mit dem Rassismusargument.

Tja, könnte daran liegen, dass Speziesismus der größere Bruder vom Rassismus ist und dort lediglich die Opfergruppierung gewechselt wurde. Und wie sollte man gerade die Einordnung des Menschen besser erläutern als mit dem Verweis auf ein Themenfeld, wo andere Diskutanten (falls es das Wort gibt, gut, falls nicht, mein Copyright ^^) eben gerade diesen Menschen einordnen wollen? Nur halt nicht nach seiner Spezies, sondern innerhalb der eigenen Rasse nach Merkmalen der Hautfarbe, Herkunft etc..? Besser kann man nicht erklären, wie unsinnig pseudo-selbsterklärende "Du bist ein Schwein/Ausländer/Homosexueller, deshalb hast du weniger Rechte als wir Normalen und bist zum Abschuß freigegeben, lebe halt damit, Arschloch!"-Argumente sind.

Höhöhö...Wer sagt dir das sie recht hat? Ein Patt würde ich sagen.

Gebe ich dir sogar Recht, allerdings darf man nicht vergessen, dass ich hier auf dem Status verharre, niemanden zu quälen, während du eher auf der "Um die paar Beagles ist es echt nicht schade, da gehe ich lieber auf Nummer Sicher und spritze den Tölen ein paar Krebserreger" Seite stehst. Und in so einem Szenario gehe ich einfach selbstverständlich davon aus, dass sich immer der Aggressor dafür erklären muss, warum er andere foltern möchte und nicht der passive Teil, warum er das keinesfalls tun will. Aus dieser Sicht finde ich es sehr makaber, auf einem "Pffffff, keine Ahnung, aber bevor ich nicht aufgeklärt werde, wird halt die nächste Katzenstaffel mit Aids infiziert, Pech"-Standpunkt zu beharren.

Ist übrigens auch ein sehr interessanter Aspekt, der sich da fragetechnisch anschließt: Ist es dir egal, welche Tiere genau mit tödlichen Krankheiten infiziert werden? Oder bist du der typische "Bitte nur Ratten, Mäuse und Kaninchen, Hunde-, Katzen- und Affenversuche sind echt total grausam!" Vertreter?

Und jene Organisation mag vieles sein, aber eben nicht neutral. Das ist in etwa als ob ich mit einem Gläubigen über seinen Glauben diskutieren will.

Ich habe auch gar nicht geschrieben, dass diese Organisation neutral ist. Interessanterweise können aber nur Lobbyvertreter die Notwendigkeit von Tierversuchen begründen und dabei müssen sie auch noch auf allgemeinen Gebieten bleiben. Den meisten Leuten ist durchaus klar, dass man Medikamente am effektivsten an Menschen testet, die das Krankheitsbild haben.

Und was die Gattung Mensch vom Tier unterscheidet, da könnte ich dir viele Punkte nennen.

Darum geht es aber gar nicht. Ich kann dir auch viele Punkte nennen, was die Sexualitätsauslebungen untereinander unterscheidet, was Ausländer von Deutschen unterscheidet oder was ein Kind von einem Erwachsenen trennt. Diese Unterschiede sind aber erstens kein Freifahrtsschein für eine beliebige Diskriminierung noch kann man mit ihnen eine Diskriminierung als gerechtfertigt verteidigen. Ich habe auch schon mehrmals ausgeführt, dass ich Tiere nicht auf allen Gebieten mit dem Menschen gleichsetzen will, das überliest du anscheinend nur sehr gerne. ^^ Mir geht es nur um die Gebiete, auf denen es keinen Unterschied zwischen den Arten gibt, und das ist unter anderem ihr Schmerzempfinden und ihre Leidensfähigkeit. Auf diesen zwei Gebieten kannst du nicht sagen "Das Tier pumpe ich jetzt mit Ebola-Viren voll, kann nicht schaden und ist ja nur ein Vieh". Zumindest nicht, ohne dich als Arschloch zu outen, gegen das Mr. Anderson ein echt netter Typ ist... ;)

Artikel können noch so gut geschrieben, einige Argumente noch so gut sein, man sollte niemals den Leuten die man eventuell von seiner Sache überzeugen will den Eindruck vermitteln das man ein radikaler Fanatiker ist. (Ich hoffe du weißt wie ich das jetzt meine und bekommst das nicht in den falschen Hals :D)

Keine Angst, ich bekomme sowas nicht in den falschen Hals, gerade weil ich da in einer sehr komfortablen Situation bin. Ich bin weder Ausländer, noch schwul noch ein nicht-menschliches Tier, gerade das gibt mir die Möglichkeit, auf diesen Gebieten recht unbefangen zu diskutieren. Wenn ich damit nicht durchkomme, werde eben nicht ich weiter durch die Straßen gehetzt oder geschlachtet, sondern die jeweilige Opfergruppierung, für die ich mich stark gemacht habe und das auch immer tun werde.

Ganz anders sieht es aus, wenn ich zum Beispiel über Nichtwählerr diskutiere. Die Pappnasen haben mir eine CDU-Regierung eingebrockt, wegen der ich meine Rente endgültig abschreiben kann und unter der ich jetzt die nächsten 4 Jahre die Umsetzung all meiner sozialen Ideen begraben kann. Mit solchen Leuten diskutiere ich ganz anders und auch unversöhnlicher, eben weil ich direkt betroffen bin. Auf Facebook "missioniere" ich Typen, über die mein kompletter echter Freundeskreis nur den Kopf schüttelt, das mache ich aber auch nur, weil mich manche Themen eben nicht direkt angehen und ich deshalb da gar nichts zu verlieren habe.

Allerdings finde ich es interessant, dass mich jeder darauf anspricht, dass ich angeblich manche guten Argumente habe. Wenn der Gegenüber dann solche Argumente nicht umsetzt, zu was macht ihn das dann? Zu einem ignoranten und pappsatten Wohlstandsmenschen, dem alles am Arsch vorbeigeht und der sogar zu bequem geworden ist, um Dinge umzusetzen, die er selbst als gar nicht mal so falsch diagnostiziert hat? Bitte auch nicht falsch verstehen oder in den falschen Hals bekommen. ;)

Das dürfte, das wird, viele Menschen abschrecken, egal wie recht du in einigen Punkten auch haben magst.

Yup, 500.000 Menschen abgeschreckt, 5 Menschen überzeugt, geiler Abend. Mengenmäßig selbst auf dem famosen WI-Board etwas hoch gegriffen, aber du verstehst vielleicht mein Prinzip dahinter... ^^ Und dass das funzt, erlebe ich glücklicherweise mindestens monatlich anhand irgendwelcher Rückmeldungen. Gerade letzten Donnerstag hat mich ein Opa angerufen, der hin und weg von einem Leserbrief war, den ich zur Stadttaubenproblematik verbrochen habe. Zack, hat sich der Brief gelohnt. Das unheimlich praktische an meinen Themen ist auch, dass niemand denken wird "Boah, der Grote ist ein Arsch, zur Strafe wähle ich jetzt die NPD, um es ihm zu zeigen!". Da gibt es eigentlich nur die Optionen, trotziges Verharrung auf dem alten Standpunkt oder vorsichtiger Blick über den Tellerrand. Also entweder "Scheißegal, nichts passiert" oder "Geilomat, aufgewacht". DAS ist eine coole Sache. ^^

Ich würde nicht anzweifeln dass es Medikamente gibt auf die das zutrifft. ABER! Schrieb vorhin Eagle-Whiskey nicht etwas von "damaligen Zeiten" in denen etwas Gang und Gebe war? Und jetzt les ich da etwas von Contagan? Hmm...Naja.

Hmm... Na ja, wie weit hast du dir den Artikel durchgelesen? ;) Lies mal bis zum Ende, da stösst du auf Medikamente, die z. B. 2008 wegen erhöhten Lungenkrebsraten vom Markt genomme wurden. Dein 30 Jahre Zeitfenster ist also reines Wunschdenken. Definitiv leider, ändert aber nichts an den Tatsachen.

Ich verstehe auch erneut grundsätzlich diese Aussage. Aber Moment. Ist es denn wirklich wieder so einfach? Kann man an gewissen Beispielen eine allgemeine Theorie herbeiführen? Denken wir doch mal weiter und schauen in die Menschheitsgeschichte. Im Grunde kann man jetzt also auch sagen dass die USA niemals hätten in den 2. Weltkrieg eingreifen dürfen, weil sie damit hunderttausende Menschen geopfert haben. Ob diese Opfer dazu geführt haben das Millionen andere gerettet wurden, spielt ja offensichtlich keine Rolle.

Jaaaaa, interessantes Beispiel, aber die Medikamente wurden vom Markt genommen, weil Menschen trotz Tierversuchen daran krepiert sind. Wir reden hier nicht über ""20.000 Top-Models gerettet, eine Oma gestorben, was will man mehr?"-Verhältnisse. Es geht um "Scheiße, 20.000 Top Models tot, obwohl keine Ratte im Vorfeld drauf gegangen ist, schnell einsammeln, das Zeug ist reines Gift für den Menschen, was die fiese Ratte uns im Fragebogen nach dem Test böswillig verschwiegen hat".

Eines noch. Was würde denn passieren wenn man der Pharma-Industrie Tierversuche komplett verbietet. Einige Träumen stellen sich wohl vor, dass die Industrie dann gezwungen wäre die Medikamente ohne Tierversuche herzustellen, mit anderen Mitteln die es ja durchaus geben wird, zumindest in den meisten Bereichen. Das dürfte aber wieder mal eine idealisierte Wunschvorstellung einiger Träumer sein. Das wäre eine schöne Welt wenn es so laufen würde. Die Wahrheit wäre aber wohl vielmehr, dass die P-Industrie in manchen Gebieten ihre Tätigkeit einstellen würde, weil sie nicht mehr wirtschaftlich wären. Ja, das schnöde Geld. Es werden schon heute einige Medikamente nicht in Serie produziert weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, damit werden Menschen denen geholfen werden könnte ihrem Schicksal überlassen. Du kannst die P-Industrie durch eine Gesetzgebung zwingen auf die Tierversuche zu verzichten. Du kannst sie nicht zwingen ihre Forschungen in gleichem Maße fortzuführen, nur mit alternativen Mitteln. Ditte funzt nicht. Da werden dir einige Leute geschmeidig den Mittelfinger zeigen, denen es vorrangig um Profit, nicht aber um Menschenleben irgendwo auf der Welt geht.

Und das nimmst du jetzt als Pro-Argument für eine Quälerei? "Hey, man kann das eh nicht stoppen, hier herrscht Kapitalismus, du Gutmensch, also bleib sitzen und reg dich nicht drüber auf"? Tut mir leid, aber wenn ich so denke, dann kann ich tatsächlich für nichts mehr aufstehen, weil jeder Windmühlenkampf an sich zermürbend ist, egal ob wir da über Rassismus, Speziesismus, Homophobie, Sexismus oder was weiß ich sprechen. Fällt mir spontan das hier zu ein:

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Gebe ich dir sogar Recht, allerdings darf man nicht vergessen, dass ich hier auf dem Status verharre, niemanden zu quälen, während du eher auf der "Um die paar Beagles ist es echt nicht schade, da gehe ich lieber auf Nummer Sicher und spritze den Tölen ein paar Krebserreger" Seite stehst. Und in so einem Szenario gehe ich einfach selbstverständlich davon aus, dass sich immer der Aggressor dafür erklären muss, warum er andere foltern möchte und nicht der passive Teil, warum er das keinesfalls tun will. Aus dieser Sicht finde ich es sehr makaber, auf einem "Pffffff, keine Ahnung, aber bevor ich nicht aufgeklärt werde, wird halt die nächste Katzenstaffel mit Aids infiziert, Pech"-Standpunkt zu beharren.

Warum? War das nicht der Ausgangspunkt? Weil es in einigen Fällen notwendig für die Erforschung ist. Was irgendeine Gruppierung da sagt ist mir erstmal vollkommen egal. Da bin ich mir recht sicher das es genügend Lobbyisten gibt die genau das Gegenteil behaupten. Vermutlich mehr. Soll ich jetzt stupide Links aus dem Internet suchen um das zu bekräftigen? Wer hat von denen nun recht?

Ist übrigens auch ein sehr interessanter Aspekt, der sich da fragetechnisch anschließt: Ist es dir egal, welche Tiere genau mit tödlichen Krankheiten infiziert werden? Oder bist du der typische "Bitte nur Ratten, Mäuse und Kaninchen, Hunde-, Katzen- und Affenversuche sind echt total grausam!" Vertreter?

Nope...Am besten dort, wo es am effiktivsten ist. Will heißen, wenn man an einem Hund genauso testen kann wie mit 20 Mäusen, dann wohl den Hund. Wenn es wirbellose Einzeller sind, umso besser.

Ich habe auch gar nicht geschrieben, dass diese Organisation neutral ist. Interessanterweise können aber nur Lobbyvertreter die Notwendigkeit von Tierversuchen begründen und dabei müssen sie auch noch auf allgemeinen Gebieten bleiben. Den meisten Leuten ist durchaus klar, dass man Medikamente am effektivsten an Menschen testet, die das Krankheitsbild haben.

Kann man nicht auf alle Gebiete anwenden. Mehr sag ich dazu nicht. Wir drehen uns im Kreis da du eindeutig zu oft verallgemeinerst. Es klingt bei dir manchmal geradewegs so, als würde es die Tierversuche aus reinem Spaß an der Freude geben. Das halte ich für Bullshit!


Darum geht es aber gar nicht. Ich kann dir auch viele Punkte nennen, was die Sexualitätsauslebungen untereinander unterscheidet, was Ausländer von Deutschen unterscheidet oder was ein Kind von einem Erwachsenen trennt. Diese Unterschiede sind aber erstens kein Freifahrtsschein für eine beliebige Diskriminierung noch kann man mit ihnen eine Diskriminierung als gerechtfertigt verteidigen. Ich habe auch schon mehrmals ausgeführt, dass ich Tiere nicht auf allen Gebieten mit dem Menschen gleichsetzen will, das überliest du anscheinend nur sehr gerne. ^^ Mir geht es nur um die Gebiete, auf denen es keinen Unterschied zwischen den Arten gibt, und das ist unter anderem ihr Schmerzempfinden und ihre Leidensfähigkeit. Auf diesen zwei Gebieten kannst du nicht sagen "Das Tier pumpe ich jetzt mit Ebola-Viren voll, kann nicht schaden und ist ja nur ein Vieh". Zumindest nicht, ohne dich als Arschloch zu outen, gegen das Mr. Anderson ein echt netter Typ ist... ;)

Also macht man Unterschiede wie man es gerade braucht? Das macht die Holocaust Vergleiche nur noch fragwürdiger und polemischer. Ich für meinen Teil behaupte einmal das es zwischen Menschen und Tieren jeglicher Gattung Unterschiede gibt.

Ganz anders sieht es aus, wenn ich zum Beispiel über Nichtwählerr diskutiere. Die Pappnasen haben mir eine CDU-Regierung eingebrockt, wegen der ich meine Rente endgültig abschreiben kann und unter der ich jetzt die nächsten 4 Jahre die Umsetzung all meiner sozialen Ideen begraben kann. Mit solchen Leuten diskutiere ich ganz anders und auch unversöhnlicher, eben weil ich direkt betroffen bin. Auf Facebook "missioniere" ich Typen, über die mein kompletter echter Freundeskreis nur den Kopf schüttelt, das mache ich aber auch nur, weil mich manche Themen eben nicht direkt angehen und ich deshalb da gar nichts zu verlieren habe.

Wahl ist so eine Sache. Oder glaubst du echt unter der SPD hätte sich das geändert? :D Wir sprechen uns nach den Koala-Verhandlungen wieder, wenn die SPD eingeknickt und wieder mal alle Prinzipien über den Haufen geworfen hat. ;) Aber wir wollen hier mal nicht das nächste Thema aufmachen.

Allerdings finde ich es interessant, dass mich jeder darauf anspricht, dass ich angeblich manche guten Argumente habe. Wenn der Gegenüber dann solche Argumente nicht umsetzt, zu was macht ihn das dann? Zu einem ignoranten und pappsatten Wohlstandsmenschen, dem alles am Arsch vorbeigeht und der sogar zu bequem geworden ist, um Dinge umzusetzen, die er selbst als gar nicht mal so falsch diagnostiziert hat? Bitte auch nicht falsch verstehen oder in den falschen Hals bekommen. ;)

Ich für meinen Teil, glaube durchaus deine Argumente stellenweise entkräftet zu haben. Ich könnte dir jetzt Links um die Ohren hauen die das Gegenteil von den Leuten von "Ärzte gegen Tierversuche" behaupten. Habe ich dann unumwunden recht und du gestehst das ein? Sicherlich nicht. Ich kann es nur wiederholen. Ich bin mir der meisten Dinge sehr wohl bewußt. Aber ich bin kein Weltverbesserer und werde es nie vorgeben zu sein. Wenn ich etwas mache, dann nämlich mit möglichst vollendeter Konsequenz.

Wir reden hier doch um moralische Grundsätze, right? Warum wendet man diese hohen Maßstäbe in einem Bereich an, im nächsten ist man dann wesentlich inkonsequenter? Erinnerst du dich an die Diskussion von neulich? Als es um die seltener Erden ging und darüber das mal als achso guter Mensch noch auf ganz andere Dinge verzichten müsste? Das ist nur ein Beispiel von vielen. Geht weiter beim Umweltschutzt, etc. pp.! Ist diese Inkonsequenz nicht das, was du in deiner letzten Ausgabe anprangerst? Wie bitteschön passt man seine moralische Linie so an?

Du sagst, oder deutest an, ich wäre ein pappsatter Wohlstandsmensch dem alles am Arsch vorbeigeht? Maybe....Weißt du was? In manchen Bereichen bin ich das sogar. Vor allem was das "am Arsch vorbei geht" angeht. (Nur vermutlich in anderen Punkten als du gerade jetzt denkst)
Aber vllt. bist du dann ein inkonsequenter Weltverbesserer, der sich ein paar Bereiche herauspickt und die umsetzt, für den Rest aber nicht konsequent genug ist. Ist die Messlatte der moralischen Grundsätze denn etwas, was man nach belieben nach unten oder oben schrauben kann, was man sich anpasst wenn man es braucht. Wenn du also dafür plädierst, dass die Menschheit Vegan leben sollte, warum plädierst du nicht dafür dass die Menscheheit auf alles verzichten sollte was Opfer bei lebewesen in Kauf nimmt. Oder was unserer "Mutter Erde" schadet? Und ist man da genauso konsequent wie du es in Sachen veganen Leben forderst, dann schaltet man den PC aus und zieht in den Wald um Beeren zu essen. :D Tut man das nicht, legt man die moralische Messlatte immer so, wie es einem gerade passt. Und genau das ist nicht mein Stil. Und das Argument "Es gibt Dinge die kann man umsetzen und es gibt Dinge die kann man nicht umsetzen" zieht bei mir nicht. Das man abgeschieden von jeder Zivisilation leben kann zeigen einige Menschen. Man muss es nur wollen. :D Hast du mir mit deiner veganen Lebenseinstellung in einen Punkt etwas voraus? Jap...Hier vermutlich auch aus moralischer Sicht. Würde ich nie bezweifeln. Das Problem ist eben es ist EIN Bereich. Und kein Gleichnis von dir mit Anspielung auf sexuelle Gewalt, Diskriminierung, Homophobie, den Holocaust, oder was weiß ich, könnte irgendetwas daran ändern. Denn am Ende hat auch deine Vorgehensweise moralische Löcher und ist inkonsequent.

Tja, so siehts aus. Ich glaube ich schrieb schon mal dass es ein wenig danach aussieht als würde man mit sowas sein Gewissen beruhigen. Daraufhin warfst du mir vor dass genau ich das tue. Ich tu es nicht. So etwas könnte mein Gewissen niemals beruhigen. Konsequenz!! könnte mein Gewissen beruhigen. Wenn ich nun also Veganer werde, Tierversuche aktiv verbiete, und ansonsten weiter machen würde wie bisher, mir dennoch einreden würde dass die Welt dank mir ein besseres Ort ist, DANN hätte ich ein schlechtes Gewissen. Weil ich eben genau wüsste das es nicht so ist.

(Das klang jetzt wirklich härter als es klingen sollte xD)

Hmm... Na ja, wie weit hast du dir den Artikel durchgelesen? ;) Lies mal bis zum Ende, da stösst du auf Medikamente, die z. B. 2008 wegen erhöhten Lungenkrebsraten vom Markt genomme wurden. Dein 30 Jahre Zeitfenster ist also reines Wunschdenken. Definitiv leider, ändert aber nichts an den Tatsachen.

Wie ich bereits schrieb. Ich bezweifel nicht das in diesem Artikel ein Teil Wahrheit steckt. Ich bezweifel die Allgemeingültigkeit. Die kann mir dieser Artikel, ja vermulich nichtmal die gesamte Organisation liefern. Und ich denke auch du bist dir bewusst, dass man innerhalb von kürzester Zeit Organisationen und deren Berichte findet, welche die These "Pro-Tierversuche" vertreten.

Und das nimmst du jetzt als Pro-Argument für eine Quälerei? "Hey, man kann das eh nicht stoppen, hier herrscht Kapitalismus, du Gutmensch, also bleib sitzen und reg dich nicht drüber auf"? Tut mir leid, aber wenn ich so denke, dann kann ich tatsächlich für nichts mehr aufstehen, weil jeder Windmühlenkampf an sich zermürbend ist, egal ob wir da über Rassismus, Speziesismus, Homophobie, Sexismus oder was weiß ich sprechen. Fällt mir spontan das hier zu ein:

Come on. Da sind sie wieder die oben erwähnten Todschlagargumente. Die werden nicht besser mit der Zeit. :D
Oder ich mach mit und deute einfach mal etwas vollkommen aus dem Zusammenhang gerissenes in deine Aussagen. Hast du eben gerade gesagt: "Juhuuuu...Tierversuche komplett abgeschafft. Scheiß auf die Millionen die jetzt verrecken weil die Pharma-Industrie keine Alternative für Tierversuche finden will." Hast du es gerade getan? :D Im Grunde hast du das. Also ich mach wie gesagt Unterschiede. Wenn man die Abschaffung von Tierversuchen erreicht, dafür aber das oben von mir genannte Szenario eintritt, dann hat man etwas schlechtes mit etwas schlechterem abgelöst. Mir stände der Sinn dann nicht so nach feiern. Ich würde mich eher fragen was ich da getan hätte und ob alles für was ich gekämpft habe nicht ein fataler Fehler war, den so schnell niemand wieder gutmachen kann.

Oder nenn mir doch einmal ein Argument für die sofortige Abschaffung der Tierversuche, die nicht unüberblickbare Unwägbarkeiten mit sich bringt. Wir sägen einfach mal auf dem Ast auf dem wir sitzen und dann schauen wir mal was passiert. So oder so ähnlich? Und wenn irgendeine Organisation behauptet man fällt nicht vom Baum, dann nimmt man das mal so hin, kneift die Augen zu, drückt die Daumen und hofft einfach mal das es gut geht. Bis mir irgendjemand bewiesen hat, dass man Tierversuche komplett abschaffen könnte, ohne das es am Ende Konsequenzen auf die Erforschung von lebensrettenden Medikamenten hat, werde ich nur schwer von einem gewissen Punkt abrücken. Zumal es da sicher noch andere Punkte gibt die man bedenken muss, die ich im Moment nicht einmal auf dem Schirm habe. Leg mir einen von der P-Industrie unterschriebenen Gesetzesentwurf vor, in der die Spacken bestätigen ihre Bemühungen fortzusetzen, komme was da wolle plus unabhängige Berichte die bestätigen dass man mit Tierversuchen nichts erreicht was eindeutig auch anders möglich wäre, und ich werde dir jede Petition unterschreiben und bei Demos mitmachen die sich gegen Tierversuche wenden. Du wirst es nicht können. Und so lange das der Fall ist, versuche ich den moralischen Keulen die herauf und herabgesetzt werden, je nachdem welches Thema man gerade anspricht, geschickt ausweichen und mein Leben so führen wie ich es für richtig halte. Ganz einfach in dem Bewusstsein, dass ich meinen Teil zu gewissen Dingen beisteuern kann. Dir persönlich ist es viel wert wenn du 5 Personen überzeugen kannst, während 500.000 abgeschreckt werden. Ich, als oller Naturwissenschaftler und rationaler Mensch, würde mir denken: Hmm...5 Leute. OK...Es wird absolut nichts ändern!
 
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Was würde denn passieren wenn man der Pharma-Industrie Tierversuche komplett verbietet. Einige Träumen stellen sich wohl vor, dass die Industrie dann gezwungen wäre die Medikamente ohne Tierversuche herzustellen, mit anderen Mitteln die es ja durchaus geben wird, zumindest in den meisten Bereichen. Das dürfte aber wieder mal eine idealisierte Wunschvorstellung einiger Träumer sein. Das wäre eine schöne Welt wenn es so laufen würde. Die Wahrheit wäre aber wohl vielmehr, dass die P-Industrie in manchen Gebieten ihre Tätigkeit einstellen würde, weil sie nicht mehr wirtschaftlich wären. Ja, das schnöde Geld. Es werden schon heute einige Medikamente nicht in Serie produziert weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, damit werden Menschen denen geholfen werden könnte ihrem Schicksal überlassen. Du kannst die P-Industrie durch eine Gesetzgebung zwingen auf die Tierversuche zu verzichten. Du kannst sie nicht zwingen ihre Forschungen in gleichem Maße fortzuführen, nur mit alternativen Mitteln. Ditte funzt nicht. Da werden dir einige Leute geschmeidig den Mittelfinger zeigen, denen es vorrangig um Profit, nicht aber um Menschenleben irgendwo auf der Welt geht.

Ich sage jetzt nicht dass du dieses Szenario als "toll" empfindest verstehe mich also nicht falsch. Aber diese paar Sätze von dir, die mit Sicherheit wahr sind, machen doch deutlich das dass Tier der bessere Mensch ist. Deswegen sage ich immer dass der Mensch ein Virus ist, ist wie mit den Amerikanern. Wenn man sich privat mit einem Amerikaner unterhält dann ist er nett, freundlich und zuvorkommend, aber als Volk sind sie egoistisch, machthungrig und skrupellos.


Du sagst, oder deutest an, ich wäre ein pappsatter Wohlstandsmensch dem alles am Arsch vorbeigeht? Maybe....Weißt du was? In manchen Bereichen bin ich das sogar. Vor allem was das "am Arsch vorbei geht" angeht.
Aber vllt. bist du dann ein inkonsequenter Weltverbesserer, der sich ein paar Bereiche herauspickt und die umsetzt, für den Rest aber nicht konsequent genug ist. Andernfalls: Licht aus, PC aus, ab in den Wald und von Beeren leben. :DDann bist du konsequent, dann darfst du mich alles nennen was du willst. Aber bis dahin, bist du genauso inkonsequent wie ich, genauso ein pappsatter Wohlstandsmensch, genauso ignorant. Allerdings vllt. mit dem Unterschied das ich mir genau dessen bewusst bin. Und das Argument "Es gibt Dinge die kann man umsetzen und es gibt Dinge die kann man nicht umsetzen" zieht bei mir nicht.

Da stimme ich dir zum Teil zu, wenn man wirklich für sich selbst konsequent sein möchte dann ab in den Wald, Licht aus usw. Aber ich für meinen Teil finde es gut dass ich durch die Arbeit solcher „Weltverbesserer“ über meinen eigenen auch aus der Kindheit anerzogenen Tellerrand hinausblicken kann und mir somit eine eigene, nicht von der Werbung vorgegebene, Meinung bilden kann. Diese event. neue (verbesserte) eigene Meinung macht mich zwar nicht perfekt aber doch besser als vorher, zumindest was meine Person anbelangt. Wenn dies dann gleich bei hunderten von Menschen passiert dann ist das immer noch nicht perfekt, aber hey alles fängt mal klein an.


Man kann mit solchen Leuten nicht diskutieren, weil für die andersdenkende ja so schlecht sind. Die meisten nehmen die eh nicht ernst.

Zu einer Diskussion gehören immer zwei und es kann nur diskutiert werden indem man sich die Argumente beider Parteien anhört und verwertet/auswertet, sich dann anschließend einigt oder seine eigene Meinung bildet. Sich von vorneherein auf seine Meinung zu versteifen ist keine Diskussion.


Also in Punkto Tierversuche für medizinische Zwecke denke ICH, dass es noch Bereiche gibt in denen es sinnvoll ist Tierversuche einzusetzen, vorausgesetzt die Test lassen eindeutige Rückschlüsse auf den Menschen zu. Dies sollte aber von Ärzten entschieden werden und nicht von der P-Industrie. Aber in genauso vielen Bereichen sind Tierversuche für medizinische Zwecke nicht nötig und lassen sich durch modernere Methoden ersetzen.

Wer meinen Beitrag, der diese Diskussion ausgelöst hat, gelesen hat der weiß das seit 1998 Tierversuche für kosmetische Produkte verboten sind, für rein dekorative Kosmetik schon seit 1986, zumindest in Deutschland. Wenn es aber um den Einsatz eines neuen Inhaltsstoffes geht, dann sind Tierversuche wieder erlaubt bzw. sogar Pflicht. Demzufolge renn ich nicht jedem „3-Wetter-Taff“ Trend hinterher und kaufe erprobte, bewehrte und Tierversuchsfrei Kosmetik.
 
Ich sage jetzt nicht dass du dieses Szenario als "toll" empfindest verstehe mich also nicht falsch. Aber diese paar Sätze von dir, die mit Sicherheit wahr sind, machen doch deutlich das dass Tier der bessere Mensch ist. Deswegen sage ich immer dass der Mensch ein Virus ist, ist wie mit den Amerikanern. Wenn man sich privat mit einem Amerikaner unterhält dann ist er nett, freundlich und zuvorkommend, aber als Volk sind sie egoistisch, machthungrig und skrupellos.

Da bin ich zwiegespalten. Einerseits hast du da einen gewissen Punkt getroffen auf den ich mich ohne es genau auszudrücken bereits mit "In manchen Bereichen bin ich das sogar. Vor allem was das 'am Arsch vorbei geht' angeht." bezogen habe. :D Ich denke das die Menschheit das bekommt was sie verdient. Was immer das sein wird, ob gut oder schlecht.
Andererseits würde diese Gewissheit, bei Konsequenz, auch bedeuten das ich mir hier sofort das Hirn wegpusten kann. Weil ich nunmal zur Gattung Mensch gehöre und auch ICH, wie jeder andere, davon profitiere dass die Dinge in vielen Bereichen so beschissen sind wie sie sind. Tatsache ist doch, dass wir hier und jetzt so reden können, über dieses Medium, bei unserem Morgen-Kaffee/Tee, in unserer schicken Wohnung, im Hintergrund den LCD TV laufend, weil es irgendwo anderer Leuten scheiße geht. Weil leute irgendwo sterben, oder ausgebeutet werden. Wir profitieren davon. Das ist die Geschichte der Menschheit. Ich hab keine Ahnung ob man jemals seinen Friden damit machen kann.


Da stimme ich dir zum Teil zu, wenn man wirklich für sich selbst konsequent sein möchte dann ab in den Wald, Licht aus usw. Aber ich für meinen Teil finde es gut dass ich durch die Arbeit solcher „Weltverbesserer“ über meinen eigenen auch aus der Kindheit anerzogenen Tellerrand hinausblicken kann und mir somit eine eigene, nicht von der Werbung vorgegebene, Meinung bilden kann. Diese event. neue (verbesserte) eigene Meinung macht mich zwar nicht perfekt aber doch besser als vorher, zumindest was meine Person anbelangt. Wenn dies dann gleich bei hunderten von Menschen passiert dann ist das immer noch nicht perfekt, aber hey alles fängt mal klein an.

Da hast du noch einen richtigen Punkt angesprochen. Es ist unglaublich wichtig zu "denken", sich zu bilden, sich ein eigenes Bild zu machen. Und dabei wird Rygel einigen Leuten ein Stück weit helfen. Habe ich nie angezweifelt. Es gibt da dennoch noch einige Facetten zu beachten. Wenn Rygel damit erreicht, dass Leute die bisher dachten ihre Steak wäre auf einem Baum gewachsen (Und es gibt genug Leute die nicht wissen wo ihr tägliches Fressen herkommt) darüber nachdenken wie denn gewissen Dinge zustande kommen. Feine Sache.
Wenn es dabei hilft allen erkenntlich zu machen, dass Tierversuche an und für sich eine unschöne Sache sind. Feine Sache! Ich jedoch, sehe den Punkt dass es möglicherweise gar nicht möglich ist komplett auf sie zu verzichten. Das heißt nicht das ich sie emotionslos und billigend in Kauf nehme. Auch wenn Rygel mir sowas ab und an auf provozierende Art und Weise unterstellen will. Ich weiß, dass Tierversuche eine unschöne Sache sind UND das sie dennoch in manchnen Bereichen vermutlich (im Moment) unverzichtbar sind.


Also in Punkto Tierversuche für medizinische Zwecke denke ICH, dass es noch Bereiche gibt in denen es sinnvoll ist Tierversuche einzusetzen, vorausgesetzt die Test lassen eindeutige Rückschlüsse auf den Menschen zu. Dies sollte aber von Ärzten entschieden werden und nicht von der P-Industrie. Aber in genauso vielen Bereichen sind Tierversuche für medizinische Zwecke nicht nötig und lassen sich durch modernere Methoden ersetzen.

Word!

Wer meinen Beitrag, der diese Diskussion ausgelöst hat, gelesen hat der weiß das seit 1998 Tierversuche für kosmetische Produkte verboten sind, für rein dekorative Kosmetik schon seit 1986, zumindest in Deutschland. Wenn es aber um den Einsatz eines neuen Inhaltsstoffes geht, dann sind Tierversuche wieder erlaubt bzw. sogar Pflicht. Demzufolge renn ich nicht jedem „3-Wetter-Taff“ Trend hinterher und kaufe erprobte, bewehrte und Tierversuchsfrei Kosmetik.

Auch wieder so ne Sache. An sich ne gute Sache. Aber noch ein zweites Mal drüber nachgedacht: WHO FUCKING CARES WENN DAS NUR IN D DER FALL IST? Keine Plan ob das ein Problem von uns Deutschen ist!? Das ist in etwa wie mit dem Atom-Ausstieg! Eine tolle Sache. Es bringt aber NICHTS! wenn der Rest der Welt sich darum nen Scheiß schert. Es bringt nichts, wenn wir nach der Schließung weiterhin unseren Stromhaushalt auch vom Ausland decken lassen (Frankreich, Polen), wo man den Überschuss den man an uns abgibt durch ATOMSTROM herstellt. xD Wir Deutschen sind manchmal ein seltsames Völkchen. Wir fabrizieren einen Tropfen auf den heißen Stein und lassen uns dann als Vorreiter und moralisch überlegen darstellen. Immer schön den Schein wahren. Diese Gesetze gegen Tierversuche, sind ein Fortschritt für unser Land und machen unser Land ein wenig besser. Sie verändern aber nicht die Welt zum Besseren. Denn auch 25 Jahre später interessiert sich der großteil der Staatengemeinschaft einen Scheißdreck darum welche Gesetze wir in D da erlassen haben.
 
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Andererseits würde diese Gewissheit, bei Konsequenz, auch bedeuten das ich mir hier sofort das Hirn wegpusten kann. Weil ich nunmal zur Gattung Mensch gehöre und auch ICH, wie jeder andere, davon profitiere dass die Dinge in vielen Bereichen so beschissen sind wie sie sind. Tatsache ist doch, dass wir hier und jetzt so reden können, über dieses Medium, bei unserem Morgen-Kaffee/Tee, in unserer schicken Wohnung, im Hintergrund den LCD TV laufend, weil es irgendwo anderer Leuten scheiße geht. Weil leute irgendwo sterben, oder ausgebeutet werden. Wir profitieren davon. Das ist die Geschichte der Menschheit. Ich hab keine Ahnung ob man jemals seinen Friden damit machen kann.

Ja scheiß Situation.... entweder wirklich in den Wald gehen oder abstumpfen, hinnehmen und das ein oder andere event. unnötige abstellen??? Da gibt es wohl keinen Masterplan und du wirst mir bestimmt gleich antworten das dies dass ist was du sagen willst. Und dennoch kann ein jeder mehr tun und das oft ohne persönliche Einbußen hinnehmen zu müssen.




Heißt du stimmst mir zu??



Auch wieder so ne Sache. An sich ne gute Sache. Aber noch ein zweites Mal drüber nachgedacht: WHO FUCKING CARES WENN DAS NUR IN D DER FALL IST? Keine Plan ob das ein Problem von uns Deutschen ist!? Das ist in etwa wie mit dem Atom-Ausstieg! Eine tolle Sache. Es bringt aber NICHTS! wenn der Rest der Welt sich darum nen Scheiß schert. Es bringt nichts, wenn wir nach der Schließung weiterhin unseren Stromhaushalt auch vom Ausland decken lassen (Frankreich, Polen), wo man den Überschuss den man an uns abgibt durch ATOMSTROM herstellt. xD Wir Deutschen sind manchmal ein seltsames Völkchen. Wir fabrizieren einen Tropfen auf den heißen Stein und lassen uns dann als Vorreiter und moralisch überlegen darstellen. Immer schön den Schein wahren. Diese Gesetze gegen Tierversuche, sind ein Fortschritt für unser Land und machen unser Land ein wenig besser. Sie verändern aber nicht die Welt zum Besseren. Denn auch 25 Jahre später interessiert sich der großteil der Staatengemeinschaft einen Scheißdreck darum welche Gesetze wir in D da erlassen haben.

Ja leider ist Deutschland oftmals nur Vorreiter und keinen interessiert es, zudem hintergehen wir uns dann noch ganz oft selbst. Z.B. wurde vor Jahren (glaube unter der SPD Regierung) die Käfighaltung verboten, aber vor ein paar Monaten investierte die derzeit aktuelle Regierung 35 Millionen € in eine ungarische oder rumänische Mastanlage. Aber oft ist es auch so dass Deutschland durch seinen Einfluss in Europa gewisse "gute" Gesetze europaweit durchdrückt. Nur leider bückt sich Deutschland (Merkel) nun weiter vier Jahre :(
 
Ja scheiß Situation.... entweder wirklich in den Wald gehen oder abstumpfen, hinnehmen und das ein oder andere event. unnötige abstellen??? Da gibt es wohl keinen Masterplan und du wirst mir bestimmt gleich antworten das dies dass ist was du sagen willst. Und dennoch kann ein jeder mehr tun und das oft ohne persönliche Einbußen hinnehmen zu müssen.

Mein Plädoyer von oben, bezieht sich ja nicht zuletzt eben auf die moralische Schiene die damit verbunden ist. Man sollte sich aber nunmal vor Verallgemeinerungen und ähnlichem hüten, oder zumindest alles bis zu Ende denken. Wenn man sehr hohe moralische Ansprüche hat, und andere verteufelt die in gewissen Bereichen nicht mit einigen Dingen konform gehen, dann sollte man diesen hohen moralischen Ansprüchen auch überall Gerecht werden. Denn eben jene moralische Ansprüche sind für mich nichts was man eben mal je nach Situation anpassen kann. Heißt dass das man andere nicht versuchen darf zu überzeugen? Nein, man kann, sollte es vllt. sogar versuchen. Vorverurteilungen, Verallgemeinerung und Stigmatisierungen, damit habe ich meine Probleme.

Heißt du stimmst mir zu??

Heißt es. :)


Ja leider ist Deutschland oftmals nur Vorreiter und keinen interessiert es, zudem hintergehen wir uns dann noch ganz oft selbst. Z.B. wurde vor Jahren (glaube unter der SPD Regierung) die Käfighaltung verboten, aber vor ein paar Monaten investierte die derzeit aktuelle Regierung 35 Millionen € in eine ungarische oder rumänische Mastanlage. Aber oft ist es auch so dass Deutschland durch seinen Einfluss in Europa gewisse "gute" Gesetze europaweit durchdrückt. Nur leider bückt sich Deutschland (Merkel) nun weiter vier Jahre :(

Europa ist halt auch ein Konstrukt was einige sich einfacher vorstellen als es jetzt am Ende ist. Es dürfte schwer sein Ländern mit einer anderen Geschichte, anderer wirtschaftlicher Ausgangslage und anderer Mentalität von den eigenen Werten und Überzeugungen restlos zu "bekehren". Wenn man dann noch Bestimmungen und Gesetze die im eigenen Land gelten so mit Füßen tritt in dem man bei Auslandgeschäften darauf sch****! Naja....müssen wir nicht weiter reden.
 
Meines Erachtens nach sind wir evolutionstechnisch und wissenschaftlich an einem Punkt angekommen, an dem man sich wirklich hinterfragen sollte, ob es nun noch Tierversuche braucht. Abzustreiten, dass wir ohne Tierversuche bei Weitem nicht auf dem heutigen Level wären, ist aber auch... "gewagt".
 
... until every office is empty

Manche halten mich für einen Terroristen. Dagegen sehen andere in mir einen Helden. Mir gefallen beide Definitionen nicht, denn ich selbst würde mich immer als ganz normalen Menschen beschreiben. Was mich von den meisten anderen Leuten unterscheidet, ist die Fähigkeit, dass ich das Leid anderer nicht nur wahrnehme, sondern aktiv dagegen vorgehe. Ich stehe gegen Missstände auf, die vom Großteil der Bevölkerung mit einem Achselzucken als tragisch, aber unvermeidbar abgetan werden, denn mir ist bewusst, dass ich für die Opfer dieser mörderischen Maschinerie oft die einzige Hoffnung darstelle. Ich bin Mitglied der ALF, der Anlagenbuchhalter-Liberation-Front, und im Folgetext möchte ich eine ganz normale Aktion von mir beschreiben, damit die Welt sieht, dass ich weder ein Terrorist noch ein Held bin, sondern einfach der letzte Strohhalm für ausgebeutete Wesen, die von der Gesellschaft in ihrem Elend vergessen wurden.


Meine Aktion startet um 14 Uhr im hellsten Sonnenschein, denn ich habe nichts zu verbergen, im Gegenteil kann meine Umwelt ruhig mitbekommen, was ich in solchen Situationen betreibe. Aber ich muss definitiv keine Entdeckung befürchten, denn meine Mitmenschen schauen sowieso nur verschämt weg, wenn sie mich bemerken. Natürlich, denn die Bedingungen, unter denen Anlagenbuchhaltung durchgeführt wird, sind zwar allgemein bekannt, aber trotzdem werden sie als unumgänglich wahrgenommen. „Anlagenbuchhaltung muss halt gemacht werden, sicher ist das schrecklich, aber was kann man da schon tun?“, so lautet die Einstellung der breiten Masse zu dieser Ausbeutungsform. So ärgerlich diese Verdrängungsmechanismen auch sind, haben sie doch eine positive Seite: Die Buchungsbatterien, in denen Anlagenbuchhaltung und andere Menschenquälereien begangen werden, sind selten abgeschlossen, da sich die Verantwortlichen immer sehr sicher fühlen, das spielt mir natürlich bei meinen Aktionen voll in die Karten. Auch heute habe ich schon gleich beim ersten Verschlag Erfolg und stehe deshalb bereits Sekunden später im Vorhof einer beliebig austauschbaren Verwaltungshölle.


Die Treppenhäuser dieser Haltungen sind schon immer eine Horrorepisode für sich. Wenn man in ihren Schächten hochblickt, sieht man die Etagen so weit das Auge reicht und darüber hinaus vor sich aufragen. Fünf- bis sechsstöckige Gebäude sind keine Seltenheit, sondern im Gegenteil die absolute Norm, jedes Geschoss vollgepackt mit Buchhaltern und anderen kaufmännischen Ausbeutungsopfern, einpfercht in so genannte Büros, die sich diese Wesen oft mit mehreren Schicksalsgenossen teilen müssen. Bei diesen Aussichten versagen vielen ALF-Neumitgliedern oft die Nerven und so manche Aktion musste deswegen schon direkt in diesem Vorgeplänkel abgebrochen werden, doch mich als Veteran kann das nicht mehr schocken, so nehme ich beherzt die Treppenstufen in Angriff und erklimme das Gebäude.

Die jeweiligen Etagenmarkierungen huschen an mir vorbei, „Personalabteilung“, „Einkaufsabteilung“, „Controlling“, alles zynische Verharmlosungen von grausamen Einzelschicksalen, die mich aber nicht interessieren dürfen, da es mir primär um Anlagenbuchhalter geht, so schrecklich andere Karrieren auch sein mögen. Überhaupt ist die Vorstellung, dass man nicht alle dieser armen Wesen retten kann, immer das Schlimmste an solchen Aktionen, diese Gedanken muss der Befreier absolut ausblenden, sonst wäre er nicht der Erste, der psychisch daran zerbricht.


Endlich erreiche ich die Etage der Finanzbuchhaltung und stoße auch hier auf eine offene Tür. Automatisch flammt gedanklich wieder ein „Warum fliehen sie bloß nicht von selbst?“-Schrei in mir auf, allerdings ist es müßig, sich damit zu beschäftigen, zu abgestumpft sind die Opfer und zu sehr haben sie in ihrer erbärmlichen Existenz im Laufe der Jahre Abläufe verinnerlicht, um in Eigenantrieb aus dieser Mühle ausbrechen zu können. Für einen Moment schließe ich geblendet die Augen, nach der schummrigen Treppenhausbeleuchtung ist das Halogen-Licht, mit dem die Flure und Büros dieser Barracken standardmäßig bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet sind, immer ein kleiner optischer Schock.

Dabei kommt es fast zur Katastrophe, denn nachdem ich wieder Umrisse erkennen kann, stelle ich fest, dass ich direkt auf einen so genannten Kunstdruck schaue. Bei diesen Teufeleien handelt es sich um zusätzliche Sicherungen, die großzügig in den Fluren aufgehängt wurden und ein Entkommen der eingesperrten Menschen praktisch unmöglich machen. Denn sobald das Auge eine dieser naiven Kritzeleien wahrnimmt, versucht der Betrachter automatisch den nicht vorhandenen Sinn hinter dieser Phantasie eines Einjährigen zu entdecken und vergisst so jegliche Fluchtgedanken. Wie gesagt ein teuflisches System, dem ich nur nicht zum Opfer falle, da mich meine momentan fehlende Sehschärfe vor einer näheren Beschäftigung abhält und ich so noch rechtzeitig den Blick senken kann. Von nun an konzentriere ich mich und nehme deshalb die satanischen Bildwächter höchstens noch in den Augenwinkeln wahr.


Auf die nächste dramatische Situation bin ich glücklicherweise vorbereitet, denn natürlich kann es immer wieder zu Begegnungen mit einkasernierten Gefangenen kommen, da sich diese auf den engen Fluren relativ frei bewegen können. Im aktuellen Fall bleibt der Buchhalter stehen und schaut mich irritiert an, allerdings kann ich ihm durch ein Signalwort vortäuschen, dass ich zur Belegschaft gehöre und deshalb kein Alarm ausgelöst werden muss. Hierbei muss ich lediglich beachten, dass der dafür zu benutzende Code abhängig von der Tageszeit ist, ich verrate an dieser Stelle für mögliche Nachahmer einfach mal das ganze zum Glück sehr schlichte System: bis 11.30 Uhr lautet der Entwarnungsbegriff „Moin“ oder „Morgen“, ab diesem Zeitpunkt switcht er auf „Mahlzeit“ um. Diese Wörter sind tatsächlich in jedem Verwaltungsbetrieb universal einsetzbar, auch mein Gegenüber entspannt sich sofort und trottet an mir vorbei, nachdem ich ihm ein „Mahlzeit“ entgegen gemurmelt habe. So tragisch die Konditionierung dieser Wesen auch ist, in manchen Fällen kann der beherzte Befreier sie auch durchaus zu seinen Gunsten ausspielen.


Dann habe ich auch schon das Büro der Anlagenbuchhalter erreicht und stehe somit vor dem obersten Klimax der eigentlichen Aktion. Kurz atme ich noch mal durch und öffne dann entschlossen die Bürotür. Sofort schlägt mir der in diesen Höhlen normale Gestank nach Schweiß, Mensch und sicherlich auch einigen Tränen entgegen, den ich aber nach unzähligen Befreiungen gar nicht mehr richtig wahrnehme. Das Büro hat zwei Insassen, eins der Wesen reagiert auf meinen Eintritt, indem es erschrocken ruckartig den Kopf hebt. Allerdings sackt es sofort wieder in sich zusammen, nachdem ich schnell ein „Mahlzeit“ akustisch in den Raum werfe. Für seinen Mitbewohner scheint jede Hilfe zu spät zu kommen, denn er ist über seiner Tastatur zusammengebrochen und zeigt keinerlei Vitalfunktionen mehr an. Leider keine Ausnahme, viel zu oft bin ich schon auf tote Anlagenbuchhalter gestoßen, die nicht vom Betreiber entsorgt wurden, da einzelne Wesen in der Masse eines kompletten Betriebes einfach völlig untergehen. Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass trotz aller Tragik diese Situationen immer eine nicht unberechtigte Hoffnung in sich bergen. Denn in der kaufmännischen Haltungsform ist der so genannte Büroschlaf sehr weit verbreitet, ein durch die Gefangenschaft hervorgerufenes Verhaltensmuster, bei dem der oder die Betroffene/r in eine Art Koma fällt, das von einem Laien oft fälschlicherweise mit dem natürlichen Tod verwechselt wird.


Sowieso kann ich alleine aber nur einen Buchhalter befreien, deshalb muss ich mir um die mögliche Pseudo-Leiche gar keine Gedanken machen. Stattdessen trete ich auf das mehr oder weniger lebendige Exemplar zu, drücke ihm einen Stapel Eingangsrechnungen in die Hand und schultere es dann entschlossen. Den frühen Nachmittag habe ich ganz bewusst als Zeitpunkt der Aktion gewählt, denn zu dieser späten Stunde kann Gegenwehr praktisch ausgeschlossen werden, da niemand mehrere Stunden Buchhaltung durchführen kann, ohne das mit einer völligen Abstumpfung seiner Sinne zu bezahlen. So manche Befreiung in den frühen Morgenstunden hat dagegen schon zu Tritten und auch Bisswunden geführt, da viele der Schutzbefohlenen sich instinktiv wehren, sobald sie mit einer für sie total neuen Situation konfrontiert werden und das noch bewusst nachvollziehen können. Meine heutige Befreiung geht allerdings reibungslos über die Bühne, der Anlagenbuchhalter zuckt nur einmal kurz zusammen, als er beim Verlassen des Gebäudes dem ungewohnten Tageslicht ausgesetzt wird, beruhigt sich aber schnell wieder und murmelt weiter Buchungssätze vor sich her, während er seine Rechnungen studiert. So kann ich ihn problemlos über meinen Gepäckträger legen und nach Hause radeln, dabei bin ich mir natürlich absolut darüber im Klaren, dass der schwierigste Teil der Aktion noch bevorsteht.


Der findet seinen Anfang in den frühen Abendstunden des Tages, nachdem der Buchhalter die mitgenommenen Rechnungen fertig bearbeitet hat. Sofort nimmt er die fremde Umgebung meines Wohnzimmers wahr und reagiert entsprechend verstört, indem er sich in eine Ecke des Raums verkriecht und hektisch etwas von „fremden Betriebsbauten, nicht zum Betriebsvermögen gehörend, mindestens 33 Jahre Abschreibung“ vor sich hin brabbelt. Ich biete ihm einen extra für diesen Ernstfall gekochten Kaffee an, eine stark koffeinhaltige Ersatzflüssigkeit, mit der Buchhalter von ihren Ausbeutern getränkt werden, um so den bereits erwähnten Büroschlaf zu verhindern, was manchmal sogar gelingt. Sicher habe ich dabei ein schlechtes Gefühl, weiß ich doch um die gesundheitliche Bedenklichkeit dieses Getränks, allerdings kann ein kalter Entzug ebenfalls verheerende Folgen haben, ein langsames Entwöhnen des Befreiten ist deshalb immer vorzuziehen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf stelle ich meinem Gast jetzt auch meine private Mobilcom-Monatsrechnung zur Verfügung, die er sofort begeistert an sich reißt und hektisch anfängt, T-Konten aufzuzeichnen. Erschöpft, aber auch zufrieden ziehe ich mich zur Nachtruhe zurück und hoffe, dass das niedliche Kerlchen seine erste Nacht in Freiheit nun entsprechend genießen kann.


Was natürlich nicht der Fall war, wie ich entsetzt am nächsten Morgen feststellen muss. Stattdessen hat das arme Ding sich in einer Panikreaktion über meine Bibliothek hergemacht und auf jedes Buch „Verwaltungsbedarf, geringwertiges Wirtschaftsgut, pauschale Abschreibung“ gekritzelt. Im Affekt möchte man dann immer aufbrausen, allerdings reicht ein Blick auf die bemitleidenswerte Kreatur, die meist zitternd im Raum hockt und verzweifelt nach Buchungsbelegen sucht, um sich wieder zu beruhigen. So vergehen oft Wochen, in denen der Anlagenbuchhalter immer mehr menschliche Züge offenbart, bis er dann endlich wieder so weit hergestellt ist, dass man ihn in einer beliebigen Fußgängerzone aussetzen kann.

Ab diesem Zeitpunkt kann man ihm dann nur noch viel Glück wünschen, denn es ist auf keinen Fall gesagt, dass er von nun an ein menschenwürdiges Leben in Freiheit führen wird. Viel zu viele befreite Anlagenbuchhalter werden rückfällig und kehren in einen Bürojob zurück, einfach weil ihnen das ihr fataler Instinkt so suggeriert. Trotzdem denke ich mit Stolz an jede meiner Aktionen zurück, denn durch mich haben diese Wesen wenigstens eine Chance bekommen, von der viele ihrer Artgenossen in ihren Büroverschlägen nur träumen können. Also werde ich weitermachen, bis jedes Büro leer ist, auch wenn das natürlich nur eine schöne Utopie bleiben wird.
 
Give me convenience or give me my Arbeitspapiere

Ich habe vor 2 Wochen meine Stelle gekündigt. Ich wiederhole das vorsichtshalber nochmal: Ich habe vor 2 Wochen meine Stelle gekündigt. Das hat überhaupt nichts mit Zeilenschinderei zu tun, ich habe in den letzten 14 Tagen nur die Erfahrung gemacht, dass die meisten meiner Bekannten anscheinend unter einem mysteriösen Gendefekt leiden und deshalb diese Information mental nicht richtig bearbeiten können. Akustisch muss da bei ihnen etwas wie „Ich habe eine unheilbare Krebsdiagnose bekommen“, „Ich springe demnächst von einer Brücke“ oder „Mein Leben hat keinen Sinn mehr, ich mache Schluss und trete deshalb morgen in die katholische Kirche ein“ ankommen. Zumindest lässt sich anders das Entsetzen nicht erklären, mit dem 98 % meines sozialen Umfelds auf diese eigentlich durchweg positive Nachricht reagiert.


Ulkig ist es auch, dass bisher nicht eine Stimme laut geworden ist, die mich mit der Frage konfrontierte, warum ich denn so einen tollen Arbeitsplatz hinschmeiße. Es herrscht definitiv ein großer Konsens darüber, dass die Anlagenbuchhaltung vom Entertainmentfaktor her irgendwo zwischen Water Boarding und einem Freiwild-Konzert ohne Ohrenstöpsel einzuordnen ist, also eigentlich gegen alle bekannten Menschenrechte verstößt. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich auch dementsprechend schwierig, da bisher alle darauf angesprochenen Kollegen mit Panikattacken, Betriebsratseinschaltdrohungen und spontanen Teufelsaustreibungen reagiert haben. Trotzdem versteht angeblich niemand, warum ich dieser inoffiziellen 8. Gottesplage einfach so den Stinkefinger gezeigt habe und mich endlich daran mache, ab Juni das grot´sche 1-Mann-Volk ins gelobte Land zu führen.


Stattdessen wird darüber philosophiert, dass man selber nicht den Mut hätte, um eine verhasste Stelle einfach so zu kündigen. Das ist auch wieder lustig, denn ich habe wiederum nicht den Mut, weiterhin jeden Abend mein Spiegelbild zu belügen. Das kann allerdings auch an einer Überdosis des Kultstreifens „Tanz der Teufel“ liegen, denn diese Dokumentation hat mir schon in meiner frühesten Kindheit sehr eindrucksvoll demonstriert, zu was für einen fiesen Typen der Mann im Spiegel mutieren kann, wenn man ihn nur genug provoziert. Der Unterschied würde in so einem Szenario nur darin bestehen, dass ich meinem Alter Ego gar keinen Vorwurf machen könnte, denn ein Erwürgen ist bestimmt in irgendwelchen universellen Paragraphen als Standardreaktion definiert, wenn das gespiegelte Gegenüber das aktive Wegschmeißen des eigenen Lebens jeden Abend damit begründet, dass es für diese tägliche Zufriedenheitsapokalypse jede Menge Geld kriegt und überhaupt irgendwo auf diesem Planeten bestimmt Berufsbilder existieren, die noch schlimmer sind, auch wenn man sich das selber gar nicht richtig vorstellen kann.


Der letzte Punkt ist sowieso faszinierend, denn der wird mir jetzt auch in Dauerschleife als absolut unvermeidliche Zukunftsoption in Aussicht gestellt. Da hat sich in manchen Gehirnen die unumstößliche Erkenntnis festgesetzt, dass man nach einer Kündigung verbindlich nur noch Anschlussjobs als Meerestaucher vor Fukushima, Arbeiter an einem sibirischen Hochofen oder als Eiszapfenvermesser in der Antarktis findet, wobei man für letztere Alternative aber verdammt viel Glück haben muss. Jedenfalls ist es in diesen Weltanschauungen als absolut unmöglich besetzt, dass man einen besseren Broterwerb findet, denn wenn so etwas realistisch möglich wäre, dann würde ja jeder den ungeliebten Beruf an den Nagel hängen und etwas betreiben, was ihm Spaß macht und woraus er auch für sich einen echten Sinn ableiten kann. Da das aber nur die wenigsten wirklich durchziehen und die Masse halt immer Recht hat, kann nach einem verhassten Stumpfsinnsjob nur noch das Fegefeuer warten, alles andere wäre einfach schon aus Tradition total absurd und absolut undenkbar.


Merkwürdigerweise flatterte aber keine drei Tage, nachdem ich kurzerhand die Brocken hingeschmissen habe und so im letzten Moment mein Magengeschwür stornieren konnte, aus heiterem Himmel die Anfrage in meinen Mail-Briefkasten, ob ich mir nicht vorstellen könnte, als Demnächst-Free-Agent meine Traumberufung zu realisieren und zukünftig mein Leben nach dem „Old McGrote works on a farm, hiheihiheiho, und on this farm there is Bürokram, hiheihiheiho“-Motto zu verbringen. Und selbst der Fakt, dass die zweite Strophe sicherlich davon handeln wird, dass nach dem Bürokram auch Scheiße schieben und Co. auf der To-Do-Liste anstehen und deshalb der Organismus von Old McGrote in den ersten Monaten ein heftiges Tete-a-Tete mit dem beeindruckendsten Muskelkater seines Lebens führen wird, konnte mich nicht vom größten spontanen Hella-von-Sinnen-Gedächtnis-Chakkachakka überhaupt abhalten. Denn allein die Vorstellung, die Anlagenbuchhaltung eines Krankenhauses, das mir mittlerweile mit verstärkten Karacho am Allerwertesten vorbeigeht, gegen einen Alltag auf einem Hof einzutauschen, für den ich alle verfügbaren Gliedmaßen und sogar meine Pro-Wrestling-Guerilla-DVD-Sammlung hergeben würde, ist bei mir in Euphoriebereichen angesiedelt, in die mich sonst nur die Ankündigung einer neuen Sons of Anarchy-Staffel schicken kann.


Dabei ist das noch nicht mal meine einzige Alternative. Was mich von einem Bestseller mit bestimmt zweistelliger Abnehmerzahl und dem dazugehörigen Leben in Saus und Braus für bestimmt weit über 7 1/2 Minuten trennt, ist eigentlich nur die Tatsache, dass ich momentan 8 Stunden am Tag mit Computerarbeit verschwende und mich am Abend dann nicht noch privat verstärkt zum Texte erstellen vor den PC setzen will. Wenn ich sechs Monate mit meinem Bausparvertrag im Rücken zuhause Däumchen drehen würde, dann könnte sich die Welt auf ein Werk gefasst machen, gegen das „Krieg und Frieden“ von der Länge her als kurzgehaltene Zusammenfassung durchgehen würde. Damit nicht genug hat die Oi-Kapelle, die zur Zeit die Zukunftsmusik in meinem Hirn zum Besten gibt, auch noch ein drittes Stück auf Lager, das diese zwei Möglichkeiten kombiniert und sich in einem Tagebuch über meine Arbeit auf einem Lebenshof manifestiert hat. Dieses geistige Kind habe ich sogar schon mehr oder weniger originell auf den Namen „Akte Muh – Die grotesken Fälle des R.Y.Gel“ getauft. Gut, dieser Titel wird nur wohl nur mich und den einen oder anderen Mit-Nerd in eine spätpubertäre Ekstase versetzen, aber das Konzept dahinter sehe ich durchaus als flugfähig an.


Sollten diese Stricke aus welchen Gründen auch immer reißen, dann habe ich außerdem noch einen jüngeren Bruder und der besitzt wiederum ein Auto. Sprich ich habe auch alles an Rüstzeug, was man für eine Karriere ala Supernatural benötigt. Und selbst wenn mein persönlicher Sammy sich aus nicht nachvollziehbaren Gründen keinesfalls für die Jagd auf Omnivore, Rassisten, Politiker und anderes Dämonenkroppzeug begeistern könnte, hätte ich sogar noch ein weiteres Trumpf-As im Ärmel. Denn dann würde ich die Gesetze, die in Erwägung meiner Schwäche gemacht wurden, nicht mehr weiter beachten und mich daran erinnern, dass nur Fensterscheiben mich vom guten Brote trennen, das mir fehlt. Richtig, auf diese Überlegung habe ich definitiv nicht das Copyright, aber die Tatsache, dass der Schmonz auf Bert Brecht zurückgeht, der dieses Litanei schon damals seinem privaten Ernie als Hausmittelchen für die beruhigte Nachtruhe ins Ohr geflüstert hat, zeigt sehr deutlich an, auf was für stabilen Füßen dieses raffinierte Besitzverlagerungskonzept steht. Ansonsten hätte es ja sicher nicht seinen Triumphzug durch mehrere Jahrhunderte angetreten.


All diese Möglichkeiten und ihre circa 300 Brüder im Geiste, die in meinem heftig brodelnden Großhirn bis zu meinem endgültigen Abschiedstag im nächsten Juni aufpoppen werden, haben jedenfalls eins gemeinsam: Ich könnte mich unter gewissen ungünstigen Umständen damit volle Möhre (wie sich das für einen überzeugten Veganer gehört) auf die Schnauze legen. Diese Befürchtung wird auch als eine Art unumgängliche Prophezeiung verstärkt von außen an mich herangetragen, was humoristisch durchaus Potential besitzt, denn diese Warner und Mahner liegen amüsanterweise bereits ausnahmslos auf ihren Fressen. Das ist wirklich alles eine Sache der Perspektive, denn so abschreckend eine vorübergehende Hartz4-Existenz auch sein mag, das Schreckgespenst einer unkündbaren Arbeitsstelle, zu der man sich jeden Morgen widerwillig hinschleppt, dort seine Stunden absitzt und mindestens an jedem zweiten Tag eine Extraportion Frust mit in den Feierabend nimmt, wirkt dagegen wie Freddy Krüger im direkten Vergleich mit Hui Buh.


Einen theoretischen Bauchplatscher kann ich persönlich also nur hinlegen, weil ich im Moment nach Jahrzehnten anfange, endlich mal aufzustehen. Falls ich danach gleich beim ersten Hüpfer frontal von einem unerwarteten LKW rasiert werde, dann klebe ich zumindest am Kühler meines persönlichen Schicksalstruck, das bedeutet mir wirklich einiges. Denn auf diese Art und Weise muss ich mir nicht auf dem Sterbebett selbst vorwerfen, nicht alles versucht zu haben. Diese Erkenntnis muss wirklich die bitterste sein, zu der ein Mensch überhaupt kommen kann, denn zu diesem Zeitpunkt wäre der Zug Richtung Zufriedenheit definitiv abgefahren und man könnte sich nur noch eingestehen, dass man in seinem womöglich einzigen Leben auf ganzer Linie versagt hat. Dann doch lieber into the great wide open, under me skies of blue, into the great wide open, a rebel without a clue. Zumal dieser Rebell hier sich vor lauter Clues gar nicht retten kann. MUSIK:

Dritte Wahl - Morgen schon weg - YouTube
Molotov Soda - Ich Brech Aus - YouTube
 
@Rygel
Uff ich glaube verstanden zu haben das du deinen langweiligen Bürojob gekündigt und gegen einen Bürojob mit Stallarbeit auf einem Bauerhof eingetauscht hast?? Ok wer’s mag. Aber ich weiß was du, mit sehr vielen Worten, sagen willst. Habe so eine ähnliche Situation selbst erlebt. Ich erzähl mal…

Also in meinen 20gern war ich fast durchgängig bei der Bundeswehr angestellt. Für mich war diese Zeit, was das berufliche angeht, perfekt. Ich war erst in der Instandsetzung und dann in einem Berge-Trupp (der ADAC der Bundeswehr) tätig. Auf Übungen verweilte ich immer im warmen, zudem hatte ich immer einen großen tollen Lkw, einen großen tollen Fahrzeugkran und einen noch viel größeren, tolleren, lauteren und stärkeren Panzer! Boah es gibt nichts besseres als mit 1500 PS und 60 Tonnen ne halbe Stunde durch die Wildnis zu fahren! Jetzt fällt mir doch spontan das Grunzen von Tim Taylor. Für Lehrgangszwecke besuchte ich viele deutsche Städte und ich war auch einige male im Ausland. Dort war ich zum Glück nie im Lager/Basis eingesperrt sondern war immer unterwegs und habe viel gesehen.
Unterm Strich kann ich also zusammenfassend sagen, dass ich während meiner Arbeit immer meine tägliche Dosis Aktion, Adrenalin und Spaß bekommen habe.

Dann war die Bundeswehr Zeit vorbei. Ich habe mich schulisch weitergebildet und dann ganz normal angefangen in der zivilen Wirtschaft zu arbeiten, ich bin nun Qualitätssicherungs- und Management Beauftragter in einem mittelständigen Unternehmen welches Leitern produziert. Und damit fingen meine Probleme an. Um es kurz und anschaulich zu machen übertreibe ich es mal etwas: "Bei der Bundeswehr war ich noch ein Held der das deutsche Vaterland verteidigt hat und nun vermesse ich Leitern…. ". Sprich bei meinem neuen Job ist keine Spur von Aktion, Adrenalin und Spaß. Dies setzte mir nach und nach immer mehr zu, soweit bis meine Freundin mir sagte dass sie mich nicht mehr ertragen könne und sie ihren „alten“ Freund wieder zurück haben will.
Und sie hatte Recht. Ich musste etwas ändern, aber was? So toll die Bundeswehr auch (für mich) war, ich war damals zwar Heimschläfer aber dennoch sehr oft auf Lehrgang und im Ausland, also eigentlich der Killer für jede Beziehung. Was ja in den 20gern noch i.O. war, aber jetzt nicht mehr. Zudem erreiche ich meine derzeitige Arbeitsstelle zu Fuß, sprich keine Spritkosten, kein Stau und viel mehr Freizeit als wie ich je zur Verfügung hatte. Zudem muss ich bei meiner aktuellen Arbeit nicht hart Arbeiten, habe mein eigenes Büro und bisschen was zu sagen. Unterm Strich sollte ich mich eigentlich nicht beklagen! Dennoch war ich unzufrieden.
Zum Fazit und zu dem was mir geholfen hat meinen „easy“ Job zu behalten und dennoch ausgeglichen zu sein. Ich habe mich in regelmäßigen Abständen zusammenschlagen lassen ;) sprich ich bin in einen Kampfsportverein eingetreten. Ihr glaubt gar nicht wie sehr einem ein paar blaue Flecke und eine angebrochene Rippe (ich behaupte einfach mal das die Rippe angebrochen war denn das tat soooo wehhh) daran erinnern dass man noch lebt. Das habe ich ca. ein Jahr gemacht, bis ich auf einmal merkte dass ich dies nicht mehr brauchte. Nun gehe ich zweimal pro Woche ins Fitnessboxen, sprich du schlägst auf Brazen, mit verschiedenen Übungen dazwischen, und nicht mehr auf Köpfe ein. Somit kann ich sagen dass ich einen Weg gefunden habe mich mit meinem langweiligen aber dennoch Vorteilhaften Job zu arrangieren. Und ein- bis zweimal im Jahr unternehme ich dann Houserunning oder Bungee Jumping oder etwas in der Art.
 
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