ROH: Der Fall Kenny King - Nimmt er Einfluss auf den Rechtsstreit WWE/TNA?, Update zu den Tag Team Titles und Davey Richards

ZackAttack

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Kenny King hier, Kenny King dort. Mittlerweile dürften einige Fans von diesem Thema leicht genervt sein, aber der Wrestling Observer hat in seiner neuesten Ausgabe einige Dinge aufgegriffen, die definitiv einen Blick wert sind und die ganze Geschichte mal von einem anderen Gesichtspunkt betrachteten.

So bestand zwischen Kenny King und Ring of Honor nach Angaben der Company eine mündliche Vereinbarung über eine zunächst 60 tägige Verlängerung des am 24. Juni ausgelaufenen Vertrages. Dieser erlaubte es King, zwar Verhandlungen mit anderen Promotionen aufzunehmen, allerdings keine unabgesprochenen Auftritte zu absolvieren. Ring of Honor ging davon aus, dass diese Handschlagvereinbarung bindend ist, Gerichte haben dies in der Vergangenheit in diversen Streitfällen auch durchaus bestätigt.

Auch andere ROH Wrestler haben diesen Vereinbarungen in der letzten Zeit auf diese Art zugestimmt, um die Option zu haben, auch mit anderen Companys in Verhandlung treten zu können. Dies hat auch die Ursache, dass aktuell bei vielen eine recht große Unzufriedenheit über den Verlauf der Zusammenarbeit mit SBG herrscht. So wurden angeblich Versprechen nicht eingehalten und das angestrebte Wachstum deutlich verfehlt. Also Folge dessen veranstaltet Ring of Honor nur noch sehr wenige Shows im Jahr und dementsprechend kommen auch die Wrestler auf ein deutlich niedrigeres Einkommen als noch vor einigen Monaten angenommen. Nachdem zuletzt immer mehr Sparmaßnahmen durchsickerten, hat das Vertrauen weiter gelitten und viele haben realisiert, dass Sinclair nicht bereit ist, dass nötige Geld für wirkliches Wachstum zu investieren. Die Aufbruchsstimmung sei dahin und das Gefühl, man könne TNA schon bald als Nr.2 herausfordern, sei komplett verflogen. Langfristige Vertragsunterzeichnungen mit ROH sind daher für viele keine Option mehr und es wird verstärkt darauf gehofft, dass man irgendwie bei WWE oder TNA unterkommen kann. Allerdings hat bisher jeder Wrestler, dessen Vertag auslief, den Vertrag zur kurzzeitigen Verlängerung unterschrieben, nur Kenny King war lediglich zu einer mündlichen Vereinbarung bereit.

King sagte zur ganzen Situation mittlerweile, dass er den Vertrag mit ROH nur zum Zeitpunkt der Vereinbarung als Fair empfand und sich der Handschlag nur darauf bezog, nichts demütigendes mit dem Titel anzustellen, wie z.B. früher Medusa in der WCW. Außerdem habe er ROH über jeden seiner Schritte in Kenntnis gesetzt. Hinzu kommt ein wenig Spott für die Company, denn er gab zusätzlich noch zu Protokoll, dass gar kein bindender Vertrag bestanden haben könnte, sonst hätte er die Unterschrift zum Zeitpunkt der Verhandlungen wohl kaum verweigert. Trotz allem bedankte er sich bei der Company für tolle Jahre und die Chance, sich selbst als Wrestler zu etablieren.

Besonders interessant und prekär wird es aber erst jetzt. Denn es ist schon irgendwie mit Ironie verbunden, dass TNA einen Wrestler einer anderen Company einsetzt, während man gerade einen Rechtsstreit mit WWE führt, indem es um sehr ähnliche Dinge geht. Und dabei ist es nichtmal das erste Mal. Schon damals, als Christopher Daniels wieder zu ROH ging und später auch wieder gleichzeitig bei Impact auftrat, hielt man sich nicht an Verabredungen. Daniels wurde von TNA damals „ausgeliehen“, unter der Bedingung, ihn nur unter einer Maske – Die des Curry Man – im Fernsehen auftreten zu lassen. TNA ignorierte diese Vertragsbedingungen jedoch schnell und brachte nach wenigen Wochen den Fallen Angle als Christopher Daniels vor die Kameras zurück. Dies war noch zu Zeiten, als ROH noch Cary Silkin gehörte und er aufgrund laufender Verluste einen teuren Rechtsstreit mit TNA gar nicht erst in Betracht zog. Auch dieses Mal wird nicht mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen sein, da King trotz des Status als Tag Team Champion jederzeit ersetzbar und Welten von einem Status als „Big Player“ entfernt ist. Dennoch muss festgehalten werden, dass sich TNA hier in eine unangenehme Situation manövriert hat und dies beim aktuellen Rechtsstreit mit WWE nicht förderlich sein dürfte.

In diesem Fall schien TNA bei der ganzen Story aber völlig unvorbereitet getroffen worden zu sein. Man ging davon aus, dass King keinen festen Vertrag habe und er auch keine der Schlüsselpersonen bei ROH ist. Anders als noch zu anderen Zeiten sah man die Verpflichtung eines aktuellen Tag Team Champions nicht als großen Coup, man brauchte für das Turnier einfach kurzfristig ein paar Cruiserweights.

Bleibt die Frage, was für King nun ansteht und ob er sich nicht selber in eine Situation manövriert hat, die seine Karriere ganz schnell zu Fall bringen kann. Er hatte die Chance auf einen TNA Vertrag zwar nur aktuell und hat dementsprechend eine sich bietende Chance genutzt, aber zu welchem Preis? Auch bei TNA wird er, wie schon bei ROH, nur für Auftritte bezahlt werden und in Anbetracht der aktuellen Stellung der X-Division ist nicht damit zu rechnen, dass er im Jahr allzu viele Auftritte absolvieren wird. Im Gegenzug darf er aber bei weitem nicht so viele Indybookings annehmen, wie dies bei ROH möglich war, während die Bezahlung in TNAs Undercard auch nur unwesentlich besser ist als in den größeren Indypromotions. Und noch hat King anscheinend gar keinen festen TNA Vertrag unterschrieben. Etwas Beruhigung dürfte King da die Tatsache bringen, dass er das Wrestling nur nebensächlich betreibt und Hauptberuflich als Chippendales Tänzer in Las Vegas arbeitet.

Das Kapitel Ring of Honor ist für King nun aber definitiv geschlossen und die Tag Team Titel bereits vakantiert. Für das Turnier um die Titel, welches bei den kommenden TV-Tapings am 3. August startet, wurden nach den Briscoes nun zwei weitere Teams bestätigt. So werden die Young Bucks und das CZW Team BLK OUT (Ruckus and Jeez – Gerade noch bei TNA als Rashad Cameron) ebenfalls a Turnier teilnehmen. Wrestlings Greatest Tag Team (Charlie Haas & Shelton Benjamin) hingegen dürfte vermutlich fehlen, da Benjamin am Tag der kommenden Tapings bereits für eine Show in Japan gebucht ist.


Abschließend haben wir noch ein Update bezüglich Davey Richards für euch. Demnach wird Richards den gesamten Sommer über nicht für Ring of Honor in den Ring steigen. Dies war eine Entscheidung der Company, keine von Richards. Dieser nimmt aktuell weiterhin Indybookings an, eine Auszeit ist damit also vom Tisch. Über die Gründe ist aktuell nichts bekannt, aber irgendetwas muss in den vergangenen Wochen vorgefallen sein. Zunächst ein Time Limit Draw gegen Mike Mondo, dann der Split von seinem Schüler O’Reilly und nun die mehrmonatige Abwesenheit. O’Reilly, Trainings- und Reisepartner von Richards, wird allerdings weiterhin eingesetzt. Nachdem sich Richards vor einigen Wochen aufgrund von No-Shows auch schon mit NJPW überworfen hat, gehen ihm langsam aber sicher die Arbeitgeber im Wrestling aus. Man darf gespannt sein, wann er seine Rückkehr in einen ROH Ring feiern wird, es wäre in jedem Fall unklug von Ring of Honor, das letzte Jahr von Richards Karriere nicht mehr ausgiebig zum Push neuer Leute zu nutzen.




Quelle: Wrestling Observer Newsletter
 
Sehr schlechte Meldungen über ROH in den letzten Wochen. King weg, Titel vakantiert, nur noch kurzfristige Verlängerungen (Elgin mal ausgenommen) und jetzt scheinbar noch Stress mit Davey Richards. Ich muss auch sagen, dass mich aktuell an ROH nur noch die 3 bösen Jungs an der Spitze, Mike Bennett, sowie die Embassy/House of Truth Story interessieren. Denn ansonsten hat man zuletzt zu viel Mittelmaß und sogar Leistungen darunter gesehen. Auf das Tag Team Turnier freue ich mich aber, vor allem auf die beiden Jungs von BLKOUT, Ruckus und Sabian mögen nicht für jedermann sein, aber ich mag die Kerle.
 
Als ich die Sachlage bezüglich ROH und TNA und der "Ausleihe" von Christopher Daniels gehört habe musste ich doch ein wenig schmunzeln. Unter vielen TNA Fans wurde bisher angenommen das Daniels von TNA an ROH ausgeliehen war, und nicht eben andersherum. Nach dem King Vorfall fiel öfters der Spruch: "Was war denn damals mit Daniels? Den hat ROH doch auch eingesetzt obwohl er bei TNA unter Vertrag stand!" xDD

Die ganze Sache ist mittlerweile eher amüsant als Besorgniserregend. Meltzer hat es auf den Punkt gebracht: King ist kein Big Player. Und das die TNA Offiziellen ebenso denken wird dadurch bestätigt das Ion das Turnier gewonnen hat was vom Standing der Worker innerhalb der Promotion her, ja nun nicht überragend besetzt war. (Kash und Williams sind Undercarder und werden so gut wie nie eingesetzt und der Rest waren absolute Neulinge, ein Rückkehrer und ein paar "Random Indy Guys") Und für King könnte sich jetzt eine alte Weisheit bewahrheiten: Karma is a Bitch! Sollte er bei TNA überhaupt einen vertrag bekommen, was ja bisher nichtmal sicher ist, kann er nur hoffen das er nicht so eingesetzt wird wie seine X-Division Kollegen. Mit mittlerweile über 30 ist das Kings wohl letzte Chance sich bei einer der beiden großen Promotions durchzusetzen und der Weg zurück zu ROH scheint verbaut.

Ob es zu einem Umdenken im WWE und TNA Prozess kommt wage ich aber zu bezweifeln. Da geht es schließlich nicht zuletzt über die Weitergabe von Internas. Das ist nochmal eine andere Sachlage. Trotzdem befindet sich TNA spätestens jetzt nicht mehr auf der moralisch astreinen Seite.

Die Probleme mit SBG wurden ja nun schon ausreichend diskutiert. Auch ich finde es gelinde gesagt schei*e das sich die Situation so entwickelt hat. Aber das hätte man sich mal vor dem verkauf überlegen sollen. Nach der Übernahme von SBG ist die Präsentation des Produktes wesentlich schlechter geworden. Und das in mehreren Bereichen. Wenn dann auch das In-Ring Produkt etwas schwächelt wie zuletzt wir die Kritik schnell ganz groß.

Die Verpflichtung von Ruckus and Jeez finde ich einen guten Schritt. man braucht bekanntlich für das Turnier neue Teams, und ich finde es gut das man die Plätze mit bekannten Teams ausfüllt und nicht WWE-like wild Worker zusammenwürfelt. Ich würde mir ja die PWG Teams wünschen. Die SSB, The Rockness Monsters oder die Fightin Taylor Boyz...Joa...Das hätte was. :D leider wird es aufgrund der Probleme mit TNA und DGUSA wohl nicht dazu kommen.
 
Mittlerweile muss man über die Situation ja schon wirklich etwas schmunzeln. Bei der ganzen Story dürfte am Ende Kenny King der Depp der Nation sein, da er auch bei TNA keine Karriere machen wird, wenn er überhaupt einen Vertrag bekommt. Der restliche Weg ist versperrt und bei vielen Kollegen, auch außerhalb, hat er sich extrem unbeliebt gemacht.

Das Tag Team Turnier gefällt mir aber, ich hätte es sogar noch etwas größer aufgezogen. Vieleicht mit 16 Teams, darunter ganz viele bekannte Teams aus den Indys. Das hätte dem Status des Titels nochmal einen Schub verliehen und hätte vor allem das aktuelle Vakuum in den Shows überbrückt. Zusätzlich hätte man so auch den Liveevents mehr Bedeutung geben können, wenn man jetzt schon morgen begonnen hätte. Da wäre in jedem Fall noch etwas mehr drin gewesen, aber ich freue mich erstmal drauf. BLK OUT ist auch wirklich kein schlechter Griff, interessant fände ich ja jetzt vor allem Lucky Inc. mit Joey Ryan. :D
 
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