Referees und Judges im MMA - Zeit für eine Veränderung

Buwistick

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Schon seit längerer Zeit stehen Referees und Judges im MMA vermehrt für strittige Entscheidungen. Nun möchte ich mal diesen Diskussionsthread aufmachen, um eure Meinung dazu zu hören.

Die Judges werden oftmals für recht fragwürdige Decisions gefoltert, wobei diese teilweise auch den schwer zu definierenden Kriterien zuzuschreiben sind. Ein Beispiel dafür sind die Fights der Greg Jackson Schützlinge. So hat der Coach eine öde Taktik herausgearbeitet, um Runden nach den Kriterien des MMA Judging zu gewinnen, obwohl der Fighter wesentlich passiver agiert, als sein Gegner. GSP fightet schon seit Jahren mit dieser Strategie und zuletzt war es auch ein Carlos Condit, der seinen zerstörerischen Stil gegen diese unbeliebte Taktik eintauschte, der gegen Nick Diaz umstritten gewann. Dennoch gibt es natürlich auch ein paar Totalaussetzer der Judges, wie zuletzt beim Ortiz-Griffin Fight.

Die Referees verhalten sich ehrlich gesagt im Moment auch nicht besser. Bei ihnen liegt es aber nicht an den Vorgaben. Viele der Referees haben einfach zu wenig praktische Erfahrung, um wirklich zu wissen, was da abgeht. Mazzagatti ist einfach grausam. Der Typ unterbricht alles, was irgendwie härter, als normal aussieht. Seit UFC 81 (Lesnar vs. Mir) ist mir das bekannt. Wenn nicht passiert, unterbricht er, wenn etwas passiert, unterbricht er nicht. Raus mit dem, aber schnell! Auch Lavigne und Mirgliotta sind mir extrem unsympathisch. Lavigne ist zu soft und Mirgliotta zu hart. Rosenthal hat bei UFC 149 auch mal richtig versagt. Einen Bodykick nicht von einem Lowkick unterscheiden zu können, ist genau wie das legendäre Phantomtor von Thomas Helmer zu geben. Wirklich gute Referees sind nur Herb Dean und Big Johnny. Dean war früher selbst mal Fighter und Big Johnny ist einfach lange genug dabei, um zu sehen, was da vor sich geht.

Ich habe schon lange gesagt, dass man Fighter im Ruhestand zu Referees oder Judges ausbilden sollte, da diese einfach ein viel besseres Fachwissen über das haben, was da vor sich geht. Was denkt ihr?
 
Die Diskussion mit den Judges gibt es ja nicht erst seit gestern, ist natürlich teilweise berechtigt, aber da muss man dann wirklich was an den Kriterien ändern. Ich muss auch ehrlich gesagt sagen, dass mir das Wertungssystem von Pride besser gefallen würde, also dass der gesamte Fight bewertet wird und nicht einzelne Runden. Denn wenn jemand 2 Runden jeweils nur aufgrund eines Takedowns gewinnt, in einer dritten Runde aber deutlich unterlegen ist (ohne eine 10-8 gegen sich gewertet zu bekommen), dann kann ich das ebenfalls schwer nachvollziehen. Aber da übt man ja zumindest von Seiten der UFC Druck aus, auch wenn die Comission scheinbar besseres zu tun hat.

Bei Thema Referee mache ich mir eigentlich keine großen Gedanken. Big John hat zwar glaube ich schon aufgehört, aber mit Herb Dean hat man einen absoluten Topmann, Mirgliotta und Rosenthal finde ich in der Regel auch immer sehr souverän. Bei Lavigne gibt es immer mal Licht und Schatten, ebenso wie Yamasaki, die beiden würde ich aufgrund ihrer Unkonstanz (mal leiten sie sicher, mal schießen sie große Böcke) zumindest auf keine großen Fights ansetzen, auch wenn sie aufgrund von ihren Fremdsprachenkenntnissen sicher wichtig sind. Nicht mehr ran dürften bei mir die Upfuckkönige Mazzagatti, bei seinen Slapstikeinlagen muss man ja fast schon lachen wenn es nicht so traurig wäre, und Kate Winslow, von der ich noch keine einzige gute Leistung gesehen habe. Allerdings kommen so langsam auch neue Refs nach, einen Kevin Mullhall finde ich zum Beispiel grundsolide.

Und zum Thema Fighter zu Judges, einige Fighter machen das ja bereits, Ricardo Almeida war beispielsweise bei UFC on Fox 3 bei einem der Fights einer der Judges, aber zwingen kann man da keinen. Auch nicht ein Referee, auch wenn es ohne Frage eine gute Sache ist, wenn man wie Dean vorher eigene Erfahrungen aus der anderen Perspektive gemacht hat.
 
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