Week of Honor #12 - Its Time for a Change

ZackAttack

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Keine drei Wochen mehr, dann steht Final Battle vor der Tür und noch immer könnte man das Gefühl bekommen, Ring of Honor befindet sich irgendwie bereits in der Winterpause. Die neuen TV-Shows sind ohne Frage gut und beflügeln nach Wochen von „Road Rage“ wieder das Geschäft, aber dennoch dominiert ein wenig das Gefühl, dass die Luft ein bisschen raus ist. Es fehlt wohl vor allem etwas wirklich aktuelles, nachdem die Tapings, das letzte Event vor Final Battle, nun auch schon wieder einen Monat her sind. Nichts desto weniger läuft der Countdown und ich freue mich wirklich auf dieses Event. Wird es Glory by Honor übertrumpfen können? Kann es den Erwartungen standhalten? Welche Weichen werden fürs kommende Jahr gestellt?

Passend dazu sorgte natürlich in der vergangenen Woche die Meldung für Schlagzeilen, dass Jim Cornette sich zumindest vorerst aus der Company zurückgezogen hat. Es war seit Monaten klar, dass Cornette zumindest vor den Kameras kürzer treten wird, in der offiziellen Version sollte er sich auch aus dem Booking heraushalten. Für mich als Verschwörungstheoretiker steckte dahinter zwar mehr ein taktischer Schachzug um die aufgebrachte Fanmasse beruhigen, als eine wirklich weitreichende Veränderung, aber innerhalb der letzten Wochen belehrte man mich eines besseren. Das Booking änderte sich um nahezu 180° und die jetzige Meldung sorgt dafür, dass man vor Delirious den Hut ziehen muss. Er hat es geschafft, den Fans neue Hoffnung zu geben und eine neue Euphorie zu erschaffen, wie sie seit dem Sinclair Deal nicht mehr dagewesen ist.

Kommen wir aber wieder zurück zu Cornette. Angeblich sollte er nach einigen Ausrastern bei den letzten Tapings eine kleine Erholungspause bis nach Final Battle bekommen, mittlerweile steht aber auch eine Rückkehr im neuen Jahr in den Sternen. Vor allem die sehr negativen Fanreaktionen sollen sehr an Cornette nagen, er gilt in den Augen vieler als Hauptverantwortlicher für den negativen Trend im letzten Jahr. So einfach sollte man es sich denke ich nicht machen, aber man kann natürlich die Frage in den Raum stellen, ob der gute Jim noch in der Lage ist, seinen Stil den veränderten Umständen der heutigen Zeit anzupassen.

Grundsätzlich ist jemand mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung ein Gewinn für jede Wrestlingcompany, jedoch war Ring of Honor schon immer dafür bekannt, anders zu sein. So gesehen meine ich, dass es der Company nicht schaden würde, wen man auch in Zukunft auf Cornette verzichten würde. Andere Companys sind dafür bekannt, Dinge zu lange auszureizen und alte Strukturen zu selten aufzubrechen. Aber ab und an braucht es einfach einen gewissen Shake-Up und ein paar Veränderungen, um mit der Zeit zu gehen und innovativ zu bleiben. Und bisher muss man festhalten, dass die letzten Veränderungen dem Unternehmen gut getan haben. Ring of Honor hat die kreative Veränderung und vor allem die Verjüngung im Booking gebraucht, um den Fans neue Hoffnung zu geben und wieder eine Euphorie aufzubauen, mit der man ins neue Jahr starten kann.

Bleibt die Frage, woran Cornette gescheitert ist? War es sein seit gefühlten Ewigkeiten immer gleicher Stil? War es sein Charakter, mit dem er in seiner Karriere nicht nur einmal angeeckt ist? Seine Unfähigkeit sich zu verändern und auf neue Bedingungen einzustellen? Oder vielleicht auch einfach nur die Tatsache, dass sein On-Air Charakter zu viel Angriffsfläche für die hartgesottenen Fans bot? Es wird eine Mischung aus vielem gewesen sein, aber es war von Anfang an wenig Erfolgsversprechend, sich als Face gegen den Liebling der Fans zu stellen, was auch immer dieser für einen Charakter verkörpert(e). Ich würde Cornette auch noch nicht endgültig abschreiben, aber die Zeit der großen Alleinunterhalter nähert sich mehr und mehr ihrem Ende entgegen und sollte Cornette nach seiner Pause wirklich zurückkehren, sollte man sich zunächst einmal wirklich auf eine Rolle beschränken, die dem Unternehmen einen Mehrwert bringt. Cornette bringt niemanden dazu, sich ein ROH Event anzusehen, er könnte mit seiner Erfahrung aber zumindest dafür sorgen, dass die zweifelsfrei noch nicht perfekte Produktion verbessert wird.

In diesem Sinne: Its Time For A Change!


Kommen wir zum Abschluss der heutigen Ausgabe noch zur TV-Show von letzter Woche, indem natürlich wieder die „Road to Final Battle“ im Mittelpunkt stand. So baute man nicht nur die Wiedervereinigung der American Wolves auf, man pushte Caprice Coleman & Cedric Alexander mit ihrem Sieg über WGTT auch in eine Position, aus der heraus sie bei Final Battle glaubwürdig die Tag Team Titles gewinnen könnten. Zudem finalisierte man die immer noch offene Rivalität zwischen Haas/Benjamin und Titus/Whitmer und kündigte für das letzte Event des Jahres einen Street Fight zwischen den beiden Teams an.

Das Wrestling blieb dabei zwar etwas hinter so mancher Show aus den Vorwochen zurück und für die meisten gilt die zuletzt genannte Fehde eh schon als komplett überreizt, dennoch bot die Show in Bezug auf das Story Build-Up einiges und sollte im Hinblick auf die größte Show des Jahres unbedingt gesehen werden.
 
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