Week of Honor #18 - The War has just begun!

ZackAttack

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The war has just begun. Am vergangenen Samstag passierte beim ROH iPPV „11th Anniversary“ das, was zahlreiche Leute bei Ring of Honor unbedingt verhindern wollten. SCUM mobilisierte die Massen und blies zum Großangriff gegen die gesamte Company. Nach Steens erfolgreicher Titelverteidigung gegen Jay Lethal zerstörten die alten Mitglieder Steve Corino, Jimmy Jacobs und Rhino sowie die Neuzugänge Rhett Titus, Jimmy Rave, Cliff Compton und Matt Hardy praktisch das gesamte Ring of Honor Roster und verkündeten den Start des Kriegs um das Ende von ROH.

Doch was steckt eigentlich dahinter? Chris Jericho verkündete für das vergangene Jahr bei WWE das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Und es scheint, als würde das auch für Ring of Honor gelten. Dieses Ende der bekannten Welt kam allerdings nicht am vergangenen Samstag, bei genauerer Betrachtung wird man feststellen, dass sich seit dem offiziellen Wechsel zu Delirious als Headbooker einige grundlegende Sachen im Booking gravierend verändert haben. Sei es die Rückkehr zu einer höheren Macthqualität oder auch die deutlich konsequentere Durchführung diverser Storylines. Das Ende von Jim Cornette kann man in dem Fall als einschneidendes Ereignis sehen, welches sich auch in dieser Storyline fortführt.

Immerhin ist SCUMs Mission nicht neu. Vor rund einem Jahr verkündeten Steen, Corino und Jacobs, die Company zerstören zu wollen. Sie machten ihren Hass gegenüber den Strukturen und vor allem Jim Cornette lautstark deutlich und nach Steens Titelgewinn war klar, dass sich einiges ändern wird. Spätestens nachdem SCUM auch die Tag Team Title hielt konnte man erwarten, dass sie endlich zum Großangriff blasen und den nächsten Schritt gehen würden. Doch Jim Cornette verschwand aus den Shows, Steen entwickelte sich trotz enger Verbrüderung wieder mehr zum Einzelkämpfer und Corino/Jacobs verloren die Belts genauso unspektakulär wie sie sie gewonnen hatten. Alles schien darauf hinauszulaufen, dass es eine dieser Storylines wird, die sich im Laufe der Zeit im Sand verläuft und irgendwann ruckartig abgebrochen wird.

Doch in den letzten Wochen kam wieder neue Schwung in die Bewegung. Während Kevin Steen nach seinem Ladder War gegen El Generico nicht mehr der Selbe war und für sich feststellen musste, dass ihn eigentlich nur der Hass auf Jim Cornette so weit getrieben hatte, bemühten sich Corino und Jacobs merklich, ihrer Sache neuen Schwung zu vermitteln. Corino warb offensiv für „Ring of SCUM“ und verteilte Flyer, um neue Rekruten zu gewinnen. Im Nachhinein fällt dabei auf, dass insgesamt vier verschiedene Silhouetten auf den Flyern zu erkennen waren, eine für jedes neue Mitglied des Teams.

Da stehen wir nun also und haben eine große Storyline, die die Company genauso in sich spaltet, wie die Fangemeinde. Man muss den Angle beim IPPV ohne Frage als ersten großen Schachzug von Delirious als Booker anerkennen, der es geschafft hat, das Interesse an der Company rasant ansteigen zu lassen. Es wird munter geredet und diskutiert und es kommt zu den üblichen Vergleichen mit der NWO und weiteren großen Stables der Vergangenheit.

Aber kann man SCUM wirklich mit der NWO vergleichen? Oder um etwas neue Beispiele zu nennen dem Nexus oder Immortal? Nein! Manche vergleichen sie schon eher mit der Fehde zwischen ROH und CZW aus dem Jahre 2006. Aber auch das trifft nur bedingt zu. Denn trotz der Tatsache, dass wir im Laufe der letzten Jahrzehnte schon massenweise Riesenstables und Invasion-Storylines hatten, der aktuelle Angle bringt eine Komponente ins Spiel, welche in dieser Form immer noch eine absolute Seltenheit im Pro Wrestling ist.
SCUM geht es nicht darum, die Company zu übernehmen oder sie zu kontrollieren, sie wollen Ring of Honor zerstören! Ein völlig anderes Motiv, dass bei richtigem Booking auch deutlichen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben sollte. Würden sie die Company nur übernehmen wollen, müsste die Gruppierung trotz aller Intrigen und Gewalt immer darauf achten, nicht zu viel zu zerstören oder die Fans zu vergraulen. Einer Gruppierung, welche nur zerstören will, können solche Komponenten egal sein, sie können deutlich rücksichtsloser, brutaler und moralisch fragwürdiger an die Sache herangehen.

Es bleibt allerdings die Frage, ob man es schaffen kann, die Geschichte wirklich auf lange Sicht interessant zu halten. Der Schlüssel in dieser Geschichte dürfte ohne Frage World Champion Kevin Steen sein, der im Laufe der kommenden Wochen oder Monate die Seiten wechseln und damit den Widerstand des ROH Rosters anführen dürfte. Wann wird er turnen und vor allem, wen will man ihm dann von Seiten SCUMs in den Weg stellen? Einen wirklichen Star hat man außer Steen nicht in den Reihen, zumal er Rhino klar besiegt und Jacobs/Corino in der Vergangenheit deutlich kontrolliert hat. Einen Matt Hardy könnte man kurzfristig in diese Rolle booken, der Hass der Zuschauer in den Arenen wäre ihm sicher, die Internet-Community, die den größten Teil der Fans ausmacht, würde aber sicherlich Sturm laufen. So gesehen bleibt es diesbezüglich zunächst spannend, aber die Stärke SCUMs kann ohnehin nur über das Kollektiv kommen.

Gehen wir die „Soldaten“ einmal durch wird dies schnell klar. Man hat den bei den Fans ohne Frage verhassten Matt Hardy, welcher sich aber ohnehin erstmal weiter mit Adam Cole beschäftigen dürfte. Dazu mit Jimmy Rave einen absoluten ROH Veteranen, der allerdings trotz großartiger Veranlagungen nie den ganz großen Durchbruch geschafft hat. Ähnlich sieht es bei Rhett Titus aus, welcher sich seit dem Skandal rund um Kenny King im Singles Bereich versucht hat, am Ende aber (vorerst) gescheitert ist. Und schließlich Cliff Compton, der als Domino einigen Leuten entfernt bekannt sein dürfte, dessen wahre Talente aber nur Insidern ein Begriff sind. Dazu der alternde Enforcer Rhino, das Sprachrohr Corino und der deutlich unter Wert verkaufte Jimmy Jacobs. Keiner von ihnen ist jemand, der die Rolle als Star des Stables problemlos übernehmen könnte, doch alle haben sie sehr gute Gründe für ihre Beteiligung und das macht die Gruppierung so homogen.

Bei Corino und Jacobs war es von Beginn an klar, man wollte bei ROH nicht über ihre Vergangenheit hinwegsehen und sie bedingungslos akzeptieren.
Rhino tritt seit Jahren auf der Stelle und muss letztendlich immer den Bodyguard für diesen und jenen spielen, eine bedeutende Rolle wollte man ihm selbst nach dem Titelmatch bei Death Before Dishonor nicht zugestehen, zudem hat er aufgrund seiner Vergangenheit gute Kontakte zu Corino.
Jimmy Rave war vor allem in den frühen Jahren immer eine große Nummer bei ROH, der komplette Durchbruch zum Star blieb ihm aber verwehrt, im Laufe der Jahre wurde er schließlich nur noch zu einer Randnotiz und ist nun darauf aus, sich das zu nehmen, was ihm in seinen Augen über Jahre hinweg verwehrt wurde.
Ähnlich gelagert ist der Fall auch bei Rhett Titus, welcher immer wieder als bester Worker aus der ROH Acadamy angeführt wird, doch selbst nach dem Abgang von Kenny King nicht den erhofften Push bekam. Seine Nichtnominierung für die Anniversary Show brachte das Fass schließlich zum überlaufen.
Und dann wäre da neben dem unbeschriebenen Blatt Cliff Compton noch Matt Hardy, welcher nach dem Titelverlust von Adam Cole absolut geschockt war und sich von Nigel McGuinness um seine große Chance auf den ROH TV Title betrogen fühlte.

Wie es in den kommenden Monaten weiter geht, wird die Zeit zeigen. Nächster großer Moment im Rahmen dieses Angles dürfte der nächste iPPV, Supercard of Honor“, in knapp 5 Wochen werden. Dort wird Kevin Steen seinen Titel gegen den Inbegriff von Ring of Honor, Jay Briscoe, verteidigen müssen. Wie wird Steen dort reagieren, was hat SCUM vor und wie geht man bei ROH mit der Bedrohung um? Wer wird den Widerstand anführen, wann wird Steen turnen und wie könnte SCUM darauf reagieren? Fragen über Fragen, fest steht nur, dass man das Interesse der Fans auf sich gezogen hat und dass es jetzt darum geht, die Storyline sinnvoll und interessant weiterzuführen. Es gibt in jedem Fall genügend Gründe, den kommenden iPPV nicht zu verpassen.
 
Verdammt gut zusammengefasst.

Da hat der gute Delirious aber was aus dem Hut gezaubert, mein lieber Mann. Da konnte er aber auch ein wenig auf seine eigenen Erfahrungen mit der Bruderschaft des Krezues aufbauen, beide Storys ähneln sich doch sehr.
Aber man muss trotzdem ugestehen, durch die ganzen offenen Fragen, die Zack am Ende stellt, bleibt die Story verdammt interessant. Und zwar um einiges interessanter als Aces und Eigths oder Nexus. SCUm hat einen Hauptgrund und dr heißt: RoH zerstören! So einfach kanns sein.

Jetzt kommt es drauf an, die Story im weiteren Verlauf noch spannend und frisch zu halten. Aber ich habe da eigentlich keine allzu großen Bedenken.
 
Sehr gut geschrieben und zusammengefasst. Wie RKevinO schrieb, ist die jetztige Situation rund um Steen und SCUM sehr spannend und die offenen Fragen veranlassen, die Shows weiterzuverfolgen. Leider weiß ich nicht, wie die Story rund um die Bruderschaft des Kreuzes aussah, aber Delirious hat hier tolle Arbeit gemacht. Jetzt heißt es weitermachen, denn mit dem Aufbau solcher Storys wächst das Interesse. Frage: Könnte man bei richtigem Booking für Jacobs ihn zu einem wichtigen Teil booken?
Aufjedenfall ist diese Story ein Ausrufezeichen in Richtung vernünftiges Booking (*hust WWE hust*) und weckt Interesse auf die Supercard of Honor.
 
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