Die Zukunft von Anderson Silva

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wrestling-infos.de Veteran
Gestern Abend gab es im Main Event von UFC 168 ein schockierendes Ende. Anderson Silva brach sich bei einem Legkick das Beim nachdem Weidman den Legkick checkte. Durch die Verletzung wurde der Kampf abgebrochen und Weidman verteidigte seinen Titel. Silva wurde mittlerweile erfolgreich operiert und muss jetzt lange pausieren.
Ich würde euch gerne fragen, ob ihr nochmal ein Comeback von Anderson Silva sehen wollt oder ob ihr es lieber hättet, dass Silva jetzt seine Karriere beendet und in den Ruhestand geht. Wie würdet ihr es finden wenn Silva nur für einen Abschiedskampf zurückkommt? Wollt ihr einen weiteren Kampf zwischen Weidman und Silva?
Ich würde es zwar lieben wenn Silva zurückkehrt aber man muss auch an seine Gesundheit denken und viele andere Kämpfer wie GSP oder Frank Mir waren nach ihrer Verletzung nicht mehr die alten. Silva wird für mich der beste MMA Kämpfer aller Zeiten bleiben auch wenn er es nicht geschafft hat Weidman zu besiegen. Im ersten Kampf hat Silva sich selber geschlagen und im zweiten Kampf hat ihn eine Verletzung gestoppt. Weidman hat zwar offiziell beide Kämofe verloren aber es wird immer umstritten bleiben, ob er wirklich das Zeug dazu hat einen fokussierten Anderson Silva zu besiegen.

Mich würde eure Meinung zu diesem Thema mal interessieren
 
Würde gerne eine Fortsetzung von Silva sehen, aber mit so einer Verletzung bist du nicht mehr der gleiche. Sein Alter spielt auch eine große Rolle. Somit würde ich den Rücktritt empfehlen, obwohl es sehr schade ist, dass er unter diesen Umständen abtreten muss. Früher oder später wäre eh das Karriereende gekommen, aber die Entscheidung liegt bei ihm.
 
Ich bin ganz klar für ein Karriereende, da Andy nach dieser Verletzung nicht mehr der gleiche sein kann. Alles, was jetzt noch kommt/kommen würde, beschädigt nur seine Legende. Ich könnte gut damit leben, wenn er sagt, ich möchte noch einen Abschiedskampf machen und das wars dann. Mal abwarten. Einen richtigen Run kann ich mir aber nicht mehr vorstellen, da einfach der Körper zu sehr beschädigt ist. Gerade für die Gesundheit ab 50 ist das wichtig. Leute, wie Wandy oder Shogun dürften da echt Probleme bekommen, wenn man bedenkt, wie zerstört deren Körper sind. Aber wie [MENTION=3830]Santa blackDRagon[/MENTION] schon gesagt hat, es muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich muss aber keinen weiteren Fight sehen. Er ist für mich der größte aller Zeiten und muss mir nichts mehr beweisen!
 
2 Möglichkeiten: Ende oder Fall. Aber eher Fall, würd mich wundern, wenn er vorzeitig aufhört.

Nach so einer Verletzung kommt man nicht wirklich zurück, bestätige ich aus persönlicher Erfahrung. Was meint ihr, warum man sich in Thailand täglich die Schienbeine abhärtet? Wenn das einmal passiert, wirst du den Rest deiner Karriere auf 50% kämpfen.

Denk mal werden noch ein paar gemischte Resultate gegen Cung Le Kaliber.

EDIT: Wieso eigentlich immer der Gesundheitsaspekt? Meint ihr ein MMA Fighter hat seinen Job gewählt, um mit 70 noch Berge erklimben zu können? Leidenschaft heißt Opfer bringen. Das ist wie wenn man einem Taliban erzählt, er solle sich nicht in die Luft jagen, er könne sterben dabei.
 
EDIT: Wieso eigentlich immer der Gesundheitsaspekt? Meint ihr ein MMA Fighter hat seinen Job gewählt, um mit 70 noch Berge erklimben zu können? Leidenschaft heißt Opfer bringen. Das ist wie wenn man einem Taliban erzählt, er solle sich nicht in die Luft jagen, er könne sterben dabei.

Weil es erstens überhaupt nicht gut für den Sport ist, wenn die Leute regelmäßig um die 50 Jahresgrenze sterben (ich will hier nur mal an eine ähnliche Phase im Pro Wrestling erinnern) und weil zweitens nicht jeder persönliche Schicksale wie Muhammad Ali, Mike Tyson, Chuck Liddell oder auch Chris Leben erleiden muss. Die würden heute sicherlich auch einiges anders machen. Klar hat man als aktiver Fighter etwas anderes im Sinn, aber häufig merken die Leute dann später, dass ein früheres Karriereende doch besser für sie gewesen wäre. Und ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber mich interessieren die meisten Fighter und ich wünsche ihnen auch später im persönlichen Leben viel Gesundheit und Glück. Ich will nicht jeden Monat lesen, dass einer meiner früheren Lieblingsfighter abgekratzt ist.

Klar ist der Sport nicht unbedingt gesundheitsfördernd, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Das sind immer noch Menschen, denen später noch andere Wege offen stehen, als nur ihre Körper zur Unterhaltung anderer Leute kaputt zu machen. Und wie gesagt, dem Sport schadet sowieso jeder Dopingvorfall, jedes Weight Cut Problem und jeder verfrühte Tod.
 
Also wenn es sich um das Image des Sports geht... glaubste nicht da gibt es andere Baustellen? o0

wenn man sich vorgaukelt, in der Regel seien Fighter clean, dann wirkt so ein Dopingvorfall natürlich nicht so toll. Aber mit ein bisschen Realismus nehmen allein beim Training die Fighter den meisten Karriereschaden und wenn man bis in die 50er trainiert, was nötig ist, um erst recht nicht sofort zu krepieren, dann machen die paar Kämpfe am Ende auch nichts mehr. Chuck Liddell und Leben sind (Ex-)Junkies, Tyson ein Psycho. Muhammad Ali ist bei 40° drei mal in Manilla gestorben, unpassend den härtesten Motherfucker der Welt als Paradebeispiel zu nehmen. Glaubst du Ali würde was anders machen? Höchstens ein treuer Ehemann sein. Und ist ja nicht so, dass zu Lebens und Chucks Karriereanfang ein Mysterium war, ob Kampfsport schädlich ist.

Betrachte es doch bitte einfach mal so wie es ist: Die Kerle wissen worauf sie sich einlassen, das jetzt schon seit ewigen Zeiten. Die Tatsache, dass sie dennoch kämpfen zeigt erst den Stellenwert des Sports in ihrem Leben.

"Das sind immer noch Menschen, denen später noch andere Wege offen stehen, als nur ihre Körper zur Unterhaltung anderer Leute kaputt zu machen."

Bankkaufmann? Friseur? Also komm schon, die meisten haben studiert und das auch nur, um was in der Hinterhand zu haben. Vor allem Anderson, um den es grade ja eigentlich geht, hat finanziell genug ausgesorgt, um sich nicht mehr hinter einen Schreibtisch zu klemmen. "Yeah, jetzt mach ich noch ne zweite Karriere auf normalem Weg" ist sehr weit hergeholt und kommt auch nicht vor, und das liegt weniger am Körperschaden als daran, dass die Kerle nichts anderes tun wollen. Diejenigen, die in ihrem Leben noch was anderes vor haben, tun es auch, Carwin mäßig. Aber Schaden macht einem definitv keinen Strich durch die Rechnung... oder spielt Klitschko mit dem ukrainischen Aufständigen weil er so große Löcher im Kopf hat? Bei 800 KOs im Training macht ein weiteres keinen Unterschied.

aber ich sag dir eins: Wer richtig trainiert hat braucht keinen Kampf, um sich wie eine Leiche zu fühlen. 90% meiner Dauerverletzungen kommen aus dem Training und ich bin keiner, der viel kämpfen geht. Aber wenn ich mir die Leute um mich rum ansehe, nehmen sie ebenfalls mindestens 80% ihrer Verletzungen aus dem Training. Im MMA ist es ja genau so, was den Sport noch mehr zusetzt als Fußball.

btw keine Ahnung welche Phase im Wrestling du meinst, aber wenn ich mir den Lifestyle von einem Wrestler der 80er anguck, weiß ich nicht ob ich überhaupt ein Jahr leben würde.
 
Sicher gibt es andere Baustellen, aber ich finde es gerade für einen Kampfsport wichtig, dass er ein gutes Image besitzt. Schau dir an was aus dem Boxsport geworden ist. Der wird nach den Abgängen der letzten Stars wie Mayweather und den Klitschkos praktisch tot sein aufgrund des schlechten Images. Nur noch wenige wollen heutzutage Boxer werden. Erst vor zwei Jahren oder so hat Mike Tysons ehemaliges Gym in New York zugemacht, weil jetzt selbst die jungen Leute ohne großen Zukunftschancen nicht mehr boxen wollen. Da war vor 15, 20 Jahren noch die Hölle los.

Heutzutage sicher nicht. Aber in Sachen Dopingprävention macht der Sport meiner Meinung nach Fortschritte. Im Vergleich zu den Pancrase und PRIDE Zeiten vielleicht nicht schwer, aber immerhin. Wenn man vielleicht mal irgendwann richtig mit VADA zusammenarbeitet und richtig dahinter ist, könnte sich auch wirklich etwas verbessern. Natürlich wird es immer Betrüger geben, aber je weniger, desto besser. Wie man an der Tour de France sieht, kann sowas ja auch einen Sport komplett killen. Wäre für die Hardcore Fans jetzt vielleicht nicht unbedingt schlimm, aber ich bin der Meinung, je größer der Sport wird, desto besser. Vor allem für die Fighter.

Klar nimmt man beim Training den meisten Schaden, aber wenn man jetzt nicht unbedingt bei Chute Box trainiert hat, wird man glaube ich in den richtigen Kämpfen eher ausgeknockt, als beim Sparring. Und wenn du dich irgendwann in Chuck Liddell Regionen befindest, ist es meiner Meinung nach an der Zeit aufzuhören. Natürlich nehmen die ganzen Leute vorher schon massiv Schaden, aber man muss es ja nicht noch "künstlich" und "absichtlich" in die Höhe treiben. Und wie gesagt, viele Fighter werden dieses Mindset während ihrer aktiven Karriere nicht haben, aber ich glaube nicht daran, dass Ali mit seinem Parkinson zufrieden ist. Ali kann mit Sicherheit stolz auf seine Karriere sein, aber gerade die letzten beiden Kämpfe waren komplett unnötig und das wusste auch jeder. Das haben ihm seine Ärzte und sein Team gesagt und einige haben nach Alis Entscheidung weiterzumachen, auch sein Team verlassen. Ich will jetzt nicht sagen, dass er ohne diese Kämpfe nicht an Parkinson erkrankt wäre, das weiß man nicht. Aber besser gemacht haben sie es trotzdem nicht.

Wie du schon festgestellt hast und viele auch wissen, die meisten wissen nicht, wann es an der Zeit ist loszulassen. Nicht, wenn sie noch selbst in ihrer aktiven Karriere sind. Aber wenn alle Leute aus dem privaten und sportlichen Umfeld der Fighter sagen, dass er seine Karriere endlich beenden soll, dann vertraue ich auch auf diese Meinung. Diese Leute haben meistens einen ungetrübten Blick und emotionalen Bindungswert zum Fighter und tragen Sorge um dessen Gesundheit.

Mit zweite Karriere meinte ich jetzt unter anderem sowas wie Stann, Florian oder Sonnen. Ist sicher auch nicht für jeden was, aber ein Chuck Liddell kann heutzutage beispielsweise keinen Satz mehr geradeaus sprechen und hat sich so eine Gelegenheit damit genommen. Gibt sicher nicht wenige Leute, die Chuck auch gerne mal in so einer Rolle gesehen hätten. Chuck hat halt Glück gehabt, dass er dicke mit Dana ist, ansonsten würde er vielleicht in einigen Jahre, vor allem bei seinem Lebensstil, auf der Straße landen. Wie schnell man unglaublich viel Geld in den Sand setzen kann, hat ja beispielsweise Tyson vorgemacht. Deshalb finde ich es auch wichtig den Jungs alternative Wege nach dem Karriereende aufzuzeigen und anzubieten. Aus dem einfachen Grund, weil viele nichts anderes gelernt haben und deswegen weitermachen, weil MMA ihr einziger Lebensinhalt ist. Gibt ja nicht wenige die sagen, dass sie ohne den Sport heute im Knast wären.

Deswegen freut es mich aktuell auch, dass immer mehr Fighter sich der wirklichen Gefahr bewusst werden (aktuelle Beispiele sind TJ Grant oder Martin Kampmann) und die ganz wilden Zeiten vorbei sind. Natürlich hat das früher auch Spaß gemacht, aber man muss die Jungs nicht verbrennen. Und einen sportlichen Charakter hatte das damals auch nur bedingt.

Ich weiß, dass wir in dem Punkt unterschiedliche Meinungen haben und ich weiß, dass es letztendlich nunmal das Fight Game ist, aber ich sehe es einfach nicht gerne, wenn Menschen unnötig ihre Lebenszeit verkürzen. Und ich sehe es eben auch als nicht positiv für die Entwicklung des Sports an. In der einen WWE News geht es ja aktuell auch um wiederholte Gehirnerschütterungen und deren Langzeitfolgen und in dem Zusammenhang auch um die Klage vieler ehemaliger Spieler gegen die NFL. Ich will nicht wissen was passiert, wenn ein ehemaliger MMA Fighter aufgrund von Folgeschäden durchdreht und Amok läuft. Und im geringeren Ausmaß gab es das ja schon bei ehemaligen Footballspielern mit diesen Symptomen.
 
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