Flashback # 3: Review und Analyse zu WrestleMania II

Silentpfluecker

Pseudo-Wrestlingphilosoph
Teammitglied
Morgen erst auf der Startseite, schon heute (leicht gekürzt) im Board - Flashback - Teil 3 :)

Nach dem großen Erfolg von Wrestlemania kam es am 7. April 1986 zur ebenso gehypten Neuauflage. Wieder wurde eine Mischung aus Sport und viel Showelementen im typischen Stil der 80er aufgezogen – also war es laut und bunt. Wrestling als Mainstream-Pop-Erlebnis hatte sich endgültig etabliert, die Rock’n’Wrestling-Maschine lief auf Hochtouren.
Wrestlemania II wies im Vergleich zum Vorgänger (und zu den nachfolgenden Wrestlemanias) zwei Besonderheiten auf: Zum einen fand das Event erst- und bisher einmalig an einem Montag statt. Und zum anderen handelte es sich nicht um eine Veranstaltung an lediglich einer Location, sondern die Show fand an drei verschiedenen Orten statt (New York, Chicago und Los Angeles). Dementsprechend wurden auch die insgesamt 12 Matches der Card aufgeteilt, so dass jede Stadt vier Kämpfe zu bieten hatte.
Ausgestrahlt wurde die Show über das „Closed-Circuit Television“, aber zum ersten Mal in der Geschichte von Wrestlemania wurde das Event auch als normaler Pay Per View angeboten. Die Zuschauerzahl lag (bezogen auf die drei Veranstaltungen insgesamt) bei gut 40.000.

Die erste Station der „Wrestlemania-Städte-Tour“ war New York. Nach dem Intro mit klischeehaftestem 80er-Jahre-Sound begrüßten Vince MacMahon und Susan Saint James die Zuschauer, um sie zu Wrestlemania II willkommen zu heißen – und auch in der Folgezeit die Moderation zu übernehmen. Susan Saint James ist eine mehr oder weniger bekannte US-Schauspielerin, die zu Beginn ihrer Karriere auch als Model arbeite. Zu der Zeit, als Wrestlemania II stattfand, spielte sie eine der Hauptrollen in der TV-Serie „Kate & Allie“ - Filmrollen hatte sie indes schon seit 1983 nicht mehr. Wie hoch ihr Bekanntheitsgrad in den USA im Jahr 1986 war, konnte ich nicht genau herausfinden – in jedem Fall dürfte sie weit hinter dem Bekanntheitsgrad eines Muhammad Ali zurückstehen. Ihre Stimme fiel mir sofort auf; sie liegt irgendwo zwischen Stephanie MacMahon und Sharon Osbourne – und sollte mir die ersten vier Matches über noch Kopfschmerzen bereiten (dazu später mehr).
Vince MacMahon selber gab sich als eine Mischung aus seriösem Moderator sowie intellektuell angehauchtem Mäzen des Wrestlingsports – und wirkte in dieser Rolle auf mich genauso überzeugend wie ein Pyromane mit Feuerzug in der Hand, der sich auf einem Heuboden befindet und mit zuckenden Augenlidern immer wieder versichert, dass man sich keine Sorgen machen müsse…

Nach dieser Begrüßung der beiden Hosts für New York gab sich der große Ray Charles persönlich – inklusive Signature-Smiling – die Ehre, um „America the beautiful“ in einer Gospel-Soul-Blues-Version anzustimmen.

Danach ging es dann aber auch endlich los mit dem ersten Match.

1. Match
Singles Match
Paul Orndorff gegen The Magnificent Muraco (with Mr. Fuji) endete in einem Double-Countout

Das Kick-Off-Match bestritten Paul Orndorff und der zweifache Intercontinental Champion (und seit 2004 auch Hall-of-Famer) The Magnificent Muraco. Anders als bei Wrestlemania I trat Orndorff als Face an, der zwar ordentlich Reaktionen aus dem Publikum zog, aber für mich auch in diesem Match irgendwie farblos blieb. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, Orndorff brachte als Wrestler eigentlich alles mit: Er hatte einen großartigen Körper – und auch wrestlerisch waren seine Skills nach meinem Dafürhalten für die damalige Zeit absolut okay. Aber wie so oft sprang auch in diesem Match der Funke einfach nicht über. Alles, was Ordnorff machte, wirkte auf mich irgendwie zu gezwungen – wie gewollt, aber nicht wirklich gekonnt. Die Art und Weise, wie er beispielsweise Mr Fuji publikumswirksam zu verhöhnen versuchte, indem er sich seine Augenlider langzog, um so Fugis Schlitzaugen nachzuahmen, war einfach nur peinlich – und vielleicht deswegen so typisch dafür, wie Orndorff während seiner Zeit in der WWF generell auf mich wirkte. Er war einfach nicht zum absoluten Top-Babyface in dieser Liga geboren – auch wenn er sich vielleicht selber gerne auf Hogan-Niveau sah…

Auch bezüglich der Frage, wie man Frau Saint James als Kommentatorin einzuschätzen hatte, gewann der geneigte Zuschauer bereits in diesem Match schnell Klarheit: Wer einen Standarthaltegriff allen ernstes als „Ancient Chiniese Technique“ bezeichnet, dürfte es schwer haben, Anerkennung zu bekommen, die über Trash-Liebhaberei hinausgeht.

Das Match an und für sich war wie gesagt solide, nicht mehr und nicht weniger. Es gab einige Slams und Haltegriffe – technische Feinheiten waren freilich nicht zu sehen. Muraco kam mit seinem massigen Körper schnell ins Schwitzen, Orndorff zeigte seine für ihn typischen Moves. Nachdem das Match auf diese Weise knapp fünf Minuten lief, fielen beide, nach einer nicht wirklich glücklich geworkten Aktion, aus dem Ring, lieferten sich außerhalb des Ringes einen Brawl – und wurden schließlich schneller ausgezählt, als ein Sünder Amen sagen kann.

Zu dem eher schwachen Opener passte das organisatorische Missgeschick, dass die Ansage des Ringsprechers über das Ergebnis des Kampfes in einem eingespielten Interview mit Mr. T unterging.
Alles in Allem steht am Ende ein Opener, der für den Beginn einer solchen Großveranstaltung eigentlich ziemlich schlapp war.

2. Match

Intercontinental Championship
Randy Savage (c) (with Miss Elizabeth) gewann gegen George Steele via Pin

Im folgenden Match stand der Intercontinental-Gürtel auf dem Spiel. Der einzigartige Macho Man Randy Savage gab bei diesem Kampf sein Wrestlemania-Debüt gegen George Steele. Bei letzterem handelt es sich um einen hochinteressanten Zeitgenossen. Der Mann stand zum Zeitpunkt dieses Matches kurz vor seinem 49. Geburtstag und bestach durch eine großartige Frisur. Diese war zwar nicht auf seinem Kopf zu finden (dort zog er die Komplettrasur vor), vielmehr befand sich sein ins Fell übergehendes Haar auf seinem Rücken – und er trug es an diesem Tage offen. Der große und schwere Steele gewann während seiner Karriere zwar keine großen Titel in der WWF, hatte aber aufgrund seines Gimmicks – eine exzentrische Mischung aus verspieltem Tier und naivem Mensch – einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad bei den Fans.

Das Match war aufgrund der wrestlerischen Fähigkeiten des Macho Mans (der auch damals schon mit seinem bekannten Entrence-Theme einlief) und des Gimmicks von Steele durchaus sehenswert. Steele war laut Storyline in Miss Elizabeth verliebt (wohl eine billige Anspielung auf „Die Schöne und das Biest“), die damals schon als Managerin und Lebenspartnerin des Macho Mans fungierte – dies beeinflusste das Match natürlich immer wieder.
Der Beginn war großartig, denn Steele stürmte auf Savage los, indem er ihn in der für ihn typischen Art „anwuselte“ – es tut mir leid, ich kann es nicht besser beschreiben, man muss das wohl einfach gesehen haben. Kurz darauf wurde es dann aber erst mal recht langweilig, denn Savage floh ganze vier Mal aus dem Ring – bis Steele ihn beim vierten Mal erwischte, um daraufhin erst mal das Bein des Macho Mans anzuknabbern. Leider wurde dieses an und für sich heitere Ereignis von einer dunklen Wolke überschattet – denn spätestens zu diesem Zeitpunkt war Frau Saint James als Kommentatorin definitiv nicht mehr zu ertragen: Wirklich so ziemlich alles, was von dieser Dame während des Matches zu hören war, waren monotone, anbiedernde und schlecht geschauspielerte Ausrufe wie: “Oh, oh…“, „Oh no…“ oder „Poor George…“, was gepaart mit ihrer Reibeisenstimme zu einer akustischen Tortur ohnegleichen wurde. Dann lieber Stephanie McMahon und Vicky Guerrero in der Endlosschleife… Im Ernst, hört es euch mal an und sagt mir, ob ich übertreibe.

Während des Matches dominierte meistens Steele, dieser wurde aber von seiner „Liebe“ zu Miss Elizabeth immer wieder abgelenkt. Dadurch kam der Macho Man zurück ins Match und konnte nach seinem Signature-Double-Ax-Handle-Blow vom obersten Seil das Cover ansetzen. Steele kam aber heraus – und warf dabei den Macho Man aus dem Ring.
In der Folge gewann Steele – der zwischendurch gerne und viel am Macho Man herumbiss und knabberte – wieder die Oberhand, ließ sich aber erneut von der Anwesenheit der bezaubernden Miss Elizabeth ablenken.
Irgendwann brach zwischen Savage und Steele ein Brawl der etwas anderen Art aus, als beide anfingen, sich wechselseitig mit einem Blumenstrauß zu schlagen. Dies war freilich noch nicht der Höhepunkt der pikanten Seltsamkeiten in diesem Match, denn kurze Zeit später biss Steele in eines der Polster in der Ringecke und „fütterte“ den Macho Man mit dem aus dem Polster herausquillenden Styropor – das hatte doch auch mal was!
Nach dieser Aktion ging das Match hin und her, und der Macho Man zeigte seinen Double-Ax-Handle-Blow vom obersten Seil aus dem Ring, um kurz danach seinen Finisher, den Flying-Elbow-Drop, folgen zu lassen. Steele kommt die Ehre zu, als erster Wrestler überhaupt aus dem anschließenden Cover herausgekommen zu sein – eine Fußnote, die mir hier zur Aufwertung von Steele erwähnenswert erscheint. Dieser Kick-Out verhalf Steele dennoch nicht zum Sieg, denn Savage setzte kurze Zeit später erneut ein Cover an, bei welchem er sich mit beiden Beinen (vom Referee natürlich nicht wahrgenommen) auf den Seilen abstützte. Diese heelige Aktion sollte den Macho Man wohl als fiesen Bösewicht darstellen – sie wirkte auf mich aber eher wie ein missglückter Paarungsversuch in der Missionarsstellung, was der Szene einen gewissen grotesken Touch verlieh.
Der Macho Man verließ sofort nach dem Match den Ring, während Steele die Niederlage zunächst mit Fassung zu nehmen schien und sich erst mal ein weiteres Ringpolster schmecken ließ, bevor auch er sich mehr oder weniger erbost Richtung Umkleidekabine aufmachte.

3. Match

Singles Match
Jake Roberts gewann gegen George Wells via Pin

Weiter ging es mit dem Wrestlemania-Debüt einer weiteren Legende: Jake Roberts trat gegen George Wells an. Letzterer spielte in seinen jungen Jahren Football in der Canadien Football League und trat danach als Wrestler in verschiedenen regionalen Promotionen an. Wem dieser Name wenig sagt, der muss sich nicht wegen fehlendem Fachwissen grämen – denn Wells Match bei Wrestlemania II blieb sein bekanntester Auftritt im Mainstreamwrestling.
Der junge Jake Roberts bestach mit einer lockigen Vokuhila – und war schon in diesem frühen Stadium seiner Karriere auch für damalige Verhältnisse nicht der typische Modellathlet, den man im Wrestling eigentlich erwartet. Man hat schon damals gesehen, dass er ein Wrestler werden würde, der weniger von seiner körperlichen Präsenz oder seiner In-Ring-Performance, als vielmehr von seinem Charisma leben würde.

Beide Wrestler wurden vom Publikum eher verhalten begrüßt – und begannen nach dem Beginn des Matches mit einem Brawl. Hier zeigte Roberts die für ihn typischen Sellerqualitäten (das Schlagen eines Luftloches bei völliger Verwirrung sowie das Betteln um eine Auszeit nach einer harten Aktion gegen ihn), ohne aber darüberhinaus technisch besonders anspruchsvolle Aktionen setzen zu können. Wells war derjenige, der das Match zum größten Teil workte: Er zeigte eine Headscissor und einen schönen Power Slam. Roberts floh daraufhin aus dem Ring, Wells verfolgte ihn. Bei der Rückkehr der beiden in den Ring setzte Roberts seinen Signature-Knee-Lift an und zeigte danach seinen in den folgenden Jahren noch berühmt werdenden DDT (der damals offenbar noch nicht so hieß). Es folgte das (ebenfalls leicht anrüchig wirkende) Cover – und das Match war nach wenigen Minuten vorbei.

Danach kam natürlich noch das, was kommen musste und wofür Roberts bis heute legendär ist: Seine Schlange Damien wurde aus dem Sack gelassen und Wells sogar um den Hals gelegt. Dieser gab daraufhin Atemnot vor und fing, wie es sich gehört, zu sabbern an.

Alles in allem war beim Wrestlemania-Debüt von Roberts wie gesagt schon alles vorhanden, was seine Karriere auch später prägte: Charisma ohne Ende, gute Sellerquaitäten bei bestenfalls solider Technik, der DDT und Damien.

4. Match

Boxing Match
Mr. T (with Joe Frazier and The Haiti Kid) gewann gegen Roddy Piper (with Bob Or-ton and Lou Duva) nach Disqualifikation

Zur Einstimmung auf den Hauptkampf in New York wurde erst einmal ein Video eingespielt, welches kurz das Geschehen im Vorfeld von Wrestlemania II zusammenfasste: Piper forderte seinerzeit Mr. T nach einem von ihm gewonnen Boxkampf gegen Cowboy Bob Orton zu einem weiteren Match heraus. Nachdem Mr. T diese Herausforderung angenommen hatte und das Match gestartet wurde, kam es kurz nach Beginn zu einem hinterhältigen Angriff von Bob Orton auf Mr. T – das Übliche halt.

Danach kam es zum Einmarsch der Gladiatoren. Zuerst kam Roddy Piper mit Bob Ornton und Gefolge. Danach folgte Mr. T – mit dem großen Joe Frazier in seiner Ecke (ob Letzterer damals schon in derart großen Geldsorgen steckte, dass sie ihn zu diesem Auftritt zwangen, blieb für mich ungeklärt – fest steht aber, dass er bereits für die NWA bei Starrcade 1984 als Guest Referee beim Match Ric Flair vs. Dusty Rhodes auftrat).
Der Boxkampf selber? Ich muss gestehen, dass ich damit nicht viel anfangen konnte. Wenn ich Wrestling sehe, dann will ich Wrestling sehen – nicht Boxen! Von daher ließ mich die ganze Kiste kalt. Die erste Runde war ausgeglichen, in der zweiten Runde wurde Mr. T niedergeschlagen, was Roddy Piper die dritte Runde arrogant tänzelnd eröffnen ließ und Vince MacMahon immer zu dem Ausruf veranlasste: „Mr. T is fighting back!“ Spannender wurde es durch Vinces engagierte Kommentierung indes nicht wirklich. In dieser dritten Runde ging Piper zwei Mal zu Boden, was dazu führte, dass er in der vierten Runde genug hatte und, nachdem der Referee ausgeknockt worden war, Mr. T spontan bodyslamte! Das war dann auch die erste Aktion in diesem Match, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Es folgte die fällige DQ für Piper und dann war alles auch endlich zu Ende.

Ich kann ja verstehen, dass man die Starpower von Mr. T ausnutzen wollte. Aber wenn der Junge kein guter Wrestler ist (das war er nämlich in der Tat nie), dann sollte man sich genau überlegen, ob man ihn wirklich bei Wrestlemania in einem Match antreten lässt. Hier sind die Gedanken wie immer frei und jeder wird seine eigene Meinung zu diesem Main-Event haben. Ich für meinen Teil fand ihn langweilig und deplatziert.
Wie dem auch sei, danach ging es weiter nach Chicago, wo die Zuschauer von Gorilla Monsoon, Gene Okerlund und der in feinstem 80er-Stil zurechtgemachten TV-Schauspielerin Cathy Lee begrüßt wurden.

5. Match

WWF Womens Championship
The Fabulous Moolah (c) gewann gegen Velvet McIntyre via Pin

Im ersten Match in Chicago ging es um die WWF Womens Chamionship. The Fabulous Moolah trat als Champion gegen Velvet McIntyre an. Moolah war zu diesem Zeitpunkt bereits 62 (!!!) Jahre alt und sah mit ihrer interessanten Schminke und dem gewagten Badeanzug-Outfit eher aus wie eine verwirrte Omi auf dem Weg ins Seniorenschwimmbad als wie ein Champion auf dem Weg zur Titelverteidigung. Frau McIntire hingegen befand sich in ihren Mitzwanzigern und bestach mit einer nahezu perfekten 80er-Jahre-Föhnfrisur. Ein Kumpel fühlte sich beim Anblick der beiden Protagonistinnen sofort zu folgender Aussage hingerissen: „Optisch kämpft hier gleich Not gegen Elend.“ Von solchen chauvinistischen Aussagen distanziere ich mich an dieser Stelle natürlich ausdrücklich – und nehme lieber Bezug auf meine Ausführungen zur Review von Wrestlemania I.
Das Match selbst war sehr kurz. Moolah schmiss zuerst ihre Gegnerin an deren Haaren durch den Ring. Nachdem McIntire dann ihrerseits für kurze Zeit ins Match fand, zeigte sie einem sehenswerten Big Splash vom zweiten Seil – der aber auch gleich mit Vollgas ins Leere ging. Moolah setzte daraufhin sofort das Cover an – und dann war auch schon Schluss.
In Erinnerung blieb mir auf bizarre Weise auch hier das Cover von Moolah. Es wirkte auf mich wie der einerseits verklemmte, andererseits gleichwohl aufdringliche Versuch einer sich in den Wechseljahren befindlichen Dame, die auf der Zielgeraden ihres sexuellen Lebens eine gleichgeschlechtliche Neugierde in sich wachsen spürt, und die in diesem emotionalen Wirrwarr zwischen Wollen und Leugnen dazu ansetzt, den Geschlechtsakt mit einem eher unwilligen weiblichen Gegenüber zu vollziehen. Ja, solche merkwürdigen Gedanken können einem beim Anblick eines solchen Covers schon mal kommen (bei Wrestlemania II wurde in Sachen den sexuellen Akt andeutende Cover aber auch wirklich einiges geboten!).

6. Match

Flag Match
Corporal Kirchner gewann gegen Nikolai Volkoff (with Freddie Blassie) via Pin

Nach dem für mich eher verstörenden Ende des vorangegangenen Matches ging es eher konventionell weiter. Corporal Kirchner trat gegen Nikolai Volkoff in einem Flag Match an. Kirchner kann vom Gimmick als eine Mischung aus Sergeant Slaughter und Jim Duggan beschrieben werden. Das Militärgimmick hatte er von Slaughter, die zur Schau getragene wilde Begeisterung und das USA-Geschreie von Duggan. Eine große Karriere in der WWF war ihm nicht vergönnt, da zum einen viele Wrestler (aufgrund seiner für andere Kämpfer gefährlichen Art zu wrestlen) nicht mit ihm arbeiten wollten, und er zum anderen aufgrund von Drogenkonsums suspendiert wurde.
Das Match war nicht wirklich gut. Volkoff hatte seine stärksten Szenen beim obligatorischen Singen der sowjetischen Hymne. Und auch Kirchner war im Ring kaum besser – und fiel zudem durch schwaches Selling auf (als er von Volkoff außerhalb des Ringes mit dem Kopf gegen den Ringpfosten gestoßen wurde, kam der „Rückpralleffekt“ des Kopfes von Kirchner mit einer solchen zeitlichen Verzögerung, dass ihm dies keiner mehr auch nur halbwegs abgenommen haben dürfte). Auch sonst wurden hauptsächlich Schläge gezeigt und auf die Reaktionen vom Publikum gehofft – die zum Glück auch kamen.
Gegen Ende des Matches wurde der Referee ausgeknockt, Blassie wollte Volkoff als seinem Manager den für Blassie typischen Spazierstock zuwerfen, damit dieser ihn gegen Kirchner einsetzen konnte – aber Kirchner fing den Stock ab, setzte ihn seinerseits gegen Volkoff ein und pinnte ihn zum Sieg. Die Zuschauer waren zufrieden, so dass sich Kirchner nach einem schwachen Match mit der US-Fahne in der Hand unter riesigen Pops feiern lassen konnte.

7. Match

WWF vs. NFL 20-Man-Battle-Royal
André The Giant gewann via Stipulation

Danach folgte die Battle Royal. Hierbei traten zwanzig Männer gegeneinander an, wobei die Besonderheit bestand, dass nicht nur Wrestler vertreten waren, sondern auch sechs NFL-Profifootballer mitmischten. Die bekanntesten Wrestler waren neben André The Giant wohl Hillbilly Jim, Tony Atlas und der Iron Sheik sowie Big John Studd und der legendäre Bruno Sammartino. Erwähnenswert scheint mir darüberhinaus insbesondere das Wrestlemania-Debüt einer weiteren Legende: Bret „The HitMan“ Hart trat (zusammen mit Jim Neidhart als Hart-Foundation) zum ersten Mal bei einer Wrestlemania in Erscheinung.

Das Match selber war so, wie eine Battle-Royal eben immer ist. Es gab viel Gebrawle und Gewusel zu Beginn, bis sich die Reihen langsam lichteten. Eine ganz bestimmte „Fehde“ (wenn man es denn so nennen möchte) wurde vom Publikum mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt: John Studd legte sich mit dem 1985 von den Chicago Bears gedrafteten (und daher als Homeboy und Liebling der Fans antretenden) Footballer William „The Refrigerator“ Perry an. Studd eliminierte Perry zwar, doch dieser zog Studd seinerseits von außen übers oberste Seil, so dass die vorher noch erbosten Fans auf diese Weise doch wieder Grund zum Jubeln hatten.
Die letzten drei Männer im Ring waren Bret Hart, Jim Neidhart und natürlich André The Giant. André machte seit Beginn des Matches keine wirklich gute Figur, hatte einen ausgesprochen begrenzten Bewegungsradius und war dennoch schnell aus der Puste. Bret Hart zeigte damals schon, dass er einer der versiertesten Wrestler seiner Zeit werden würde – wohingegen Jim Neidhart bereits bei seinem Wrest-lemaina-Debüt der typische Powerhouse-Brawler war, dessen technische Fähigkeiten von Anfang an überschaubar waren.

Am Ende eliminierte André zuerst Jim Neidhart, um kurz danach Bret Hart mit beiden Armen über das oberste Seil auf seinen Tag-Team-Partner zu schmeißen. So konnte André in diesem Match triumphieren – und man sah im an, dass er froh war, die ganze Sache schließlich körperlich überstanden zu haben.

8. Match

WWF Tag Team Championship
The British Bulldogs (Davey Boy Smith and The Dynamite Kid) (with Ozzy Osbourne and Lou Albano) gewannen gegen The Dream Team (Greg Valentine and Brutus Beefcake) (c) (with Johnny Valiant) via Pin

Mit dem British Bulldog Davey Boy Smith hatte im darauffolgenden Main-Event aus Chicago ein weiterer berühmter Wrestler seinen ersten Wrestlemania-Auftritt. Beim Kampf um die Tag-Team-Champions traten die British Bulldogs gegen die Titelträger The Dream Team an. Die Bulldogs hatten im Vorfeld von Wrestlemania II bereits zwei Mal erfolglos versucht, die Titel vom Dream Team zu gewinnen – laut Storyine sollte es zum letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams bei Wrestlemania II kommen.
Eines sei gleich vorweggenommen: Das Match war klasse! Ich schreibe hier nicht als Fan der Bulldogs oder gar Davey Boys Smiths (gerade letzteren mochte ich sogar eigentlich nie wirklich), sondern als objektiver Beobachter. Und aus dieser Perspektive ist das Match einfach zu loben. Da war Feuer und Geschwindigkeit von Anfang an drin, zwischendurch wurde mal das Tempo herausgenommen, ohne dass ein Hauch von Langeweile aufgekommen wäre – und auch technisch war das größtenteils einfach klasse.

Vor dem Beginn des Matches stand freilich noch der Einzug der Bulldogs zum Ring. Und ganz im Sinne der Rock’n’Wrestling-Tradition erschienen die Bulldogs mit einem prominenten Musiker im Schlepptau – und zwar mit keinem geringeren als Ozzy Osbourne! Weiß der Henker, wie man auf die Idee kam, Ozzy mit den Bulldogs auftreten zu lassen – die einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie gebürtig alle drei aus England kamen… Na ja, andererseits ist so eine Verbindung in Wrestlingkreisen eigentlich schon mehr als ausreichend, um einen gemeinsamen Auftritt zu legitimieren.
Ozzy war 1986 auf dem Höhepunkt seiner Solo- und passenderweise auch Drogen-karriere (exzessive Touren mit Mötley Crüe lagen hinter ihm und sein damals aktuelles Album „The Ultimate Sin“ war gerade frisch auf dem Markt und erfolgreich in den Charts). Was sollte man von einem Ozzy Osbourne in einer solchen Grundkonstellation erwarten? Richtig – doch nur, dass er völlig zugeknallt am Ring stehen werden würde, ohne genau zu wissen, wo er eigentlich ist, geschweige denn, was er überhaupt tun soll. Und genau so war es auch. Ozzy wirkte wie ein hyperaktiver kleiner Junge, der Koks mit Puderzucker verwechselt hat. Mit irrem Blick und Augen, die zeigten, dass er geistig gerade ganz woanders war, stand er in der Ecke der Bulldogs und machte zugedröhnte Miene zum für ihn unbekannten Spiel – und dürfte sich wohl hauptsächlich gefragt haben, wer oder was der neben ihm herumeifernde Lou Albano überhaupt war…
Die übrigen Wrestlingfans indes sahen ein Match, in welchem die Bulldogs viele Double-Team-Moves zeigten und technisch vom Drop-Kick bis zu diversen Wurf- und Haltemanövern tief in die Trickkiste griffen. Besonders Davy Boys Smith war kaum zu bremsen. Er sprang durch den Ring, zeigte diverse Power Slams – und war mit einem ebenfalls starken Greg Valentine derjenige, der das Match prägte. Dynamite Kid fiel dagegen etwas ab, machte aber auch einen guten Job. Nur Brutus Beefcake war ziemlich schwach – wurde aber dafür auch nur selten zum Einsatz gebracht.
Am Ende schleuderte Davey Boy Smith Greg Valentine in die Ringecke gegen Dy-namite Kid und pinnte den daraufhin orientierungslos gewordenen Valentine – die Bulldogs wurden damit die neuen Tag-Team-Champions. Das realisierte dann wohl auch Zausel-Ozzy wieder halbwegs, der sich daraufhin über das Mikrophon den Fans in der Halle mitteilte: „British Bulldogs forever!“ Na denn…
Vor dem Wechsel nach Los Angeles wurden wieder unser aller Vince MacMahon und Frau Saint James eingespielt, die auf Hogan vs. Bundy einstimmten. Vince präsentierte sich als vielbelesener Wrestling-Experte, der zu bedenken gab, dass in einem Steelcage alles passieren könne. Wieder was gelernt…
Danach wurde aber endlich nach Los Angeles gewechselt, wo Jesse „The Body“ Ventura, „Lord“ Alfred Hayes und die Schauspielerin Cassandra Peterson (die mit ihrem Elvira-Gimmick inklusive üppigem Dekolletee antrat, mit dem sie diversen pubertierenden Möchtegern-Horrorfans manche einsame Stunde versüßt haben dürfte) die Zuschauer begrüßten.

9. Match

Singles Match
Ricky Steamboat gewann gegen Hercules Hernanez via Pin

Das erste Match in Los Angeles bot ein weiteres Wrestlemania-Debüt, nämlich das von Hercules (damals noch mit dem Zusatz Hernandez). Letzterer kann zwar sicherlich nicht als Legende im Sinne eines Macho Mans angesehen werden, ist aber dennoch vielen Fans bis heute in Erinnerung geblieben. Wenn man seinen Körperbau sieht, wird einem aber auch einmal mehr schmerzlich in Erinnerung gerufen, wie hoch der Preis war, den die meisten Wrestler seinerzeit für den „Ruhm“ zu zahlen hatten (bei dem muskelbepackten Körper war bestimmt nicht alles Natur, was man da sah – und die Tatsache, dass Hercules im Jahre 2004 mit nicht einmal 48 Jahren aller Wahrscheinlichkeit an den Folgen eines durch früheren Steroidmissbrauch hervorgerufenen Herzinfarkt verstarb, zeigt einmal mehr die fast schon tragischen Parallelen zum Ultimate Warrior und vielen anderen Wrestlern auf).

Hercules führte das Match gegen Steambout ausgesprochen intensiv – genauso, wie es auch später für ihn typisch war. Er war eben ein typisches Powerhouse. Der nach wie vor großartig durchtrainierte Steamboat brachte das, wofür er bekannt ist: Seine typischen Haltegriffe und einige technisch gut geworkte Aktionen. Am Ende zeigte Steamboat einen High Cross Body vom obersten Seil und konnte im anschließenden Pin den Sieg in einem ordentlichen, aber nicht berauschenden Opener erringen.

10. Match

Singles Match
Adrian Adonis (with Jimmy Hart) gewann gegen Uncle Elmer via Pin

Und dann kam das Wrestlemania-Debüt eines meiner All-Time-Faves: The Adorable Adrian Adonis trat gegen Uncle Elmer an.
Letzterer war ein 2,08 m großer und 200 kg schwerer 48 Jahre alter Riese mit dem Gimmick des sympathischen Farmer-Mutanten von nebenan. Zu den Klängen feinster Country-Hillbilly-Musik machte er sich unter großem Jubel auf den Weg zum Ring. Dort wartete bereits sein Gegner Adrian Adonis auf ihn. Dieser ist für mich einer der interessantesten Wrestler, die ich je erlebt habe. Obwohl er seit Ende 1983 unglaublich viel an Fett zulegte und daher auf 160 kg an Körpergewicht kam, war er unglaublich beweglich im Ring und zeigte diverse High-Risk-Aktionen (jeder von euch kennt wohl die Aktion von Shawn Michaels, wenn er von seinem Gegner in die Ringecke geschleudert wurde, und sich kurz vor dem Einschlag noch mal vornüber überschlug; solche Aktionen brachte auch Adrian Adonis bei Wrestlemania II – und zwar mit deutlich mehr Gewicht und entsprechend noch höherem Risiko). Auch trat er mit dem Gimmick des femininen „Tunten-Wrestlers“ an (und ich kam nicht umhin, gewisse Parallelen zum Psycho-Killer in „Das Schweigen der Lämmer“ zu erkennen), was ihm natürlich enormen Heat brachte – das er aber großartig spielte. Und sein rosa Kleid machte sogar noch mehr her, als Benders rosa Tutu, das er in der Futurama-Folge anziehen musste, in der er als „Gender Bender“ vom Face zum Heel der Wrestling-Roboterliga turnen sollte.

Das Match selber wurde von Adonis getragen, der den verständlicherweise sehr behäbig wirkenden Uncle Elmer durch den Kampf ziehen musste. Dies gelang Adonis durchaus, da er mit seinem Mienenspiel und guten Aktionen zu überzeugen wusste und auf diese Wiese einiges retten konnte. Gegen Ende zeigte Uncle Elmer gegen den in der Ringecke hängenden Adonis einen gewaltigen Avalanche, um unmittelbar danach seinen Finishing-Move, den Legdrop, folgen zu lassen. Der ging aber daneben, so dass Adonis auf das oberste Seit kletterte und ein Gemisch aus Headbutt und Big Splash zeigte, der ihm nach anschließendem Pin den Sieg in einem kurzem, aber unterhaltsamen Kampf brachte.

11. Match

Tag Team Match
Terry Funk and Hoss Funk (with Jimmy Hart) gewannen gegen Junkyard Dog and Tito Santana via Pin

Vor dem großen Main-Event stand dann noch ein Tag-Team-Match an. Tito Santana und der Junkyard Dog mussten gegen die als Cowboys auftretenden Funk Brothers ran. Auf diese Wiese kam die Hardcorelegende (und in der großartigen Dokumentation „Beyond the Mat“ beleuchtete) Terry Funk zu einem Wrestemania-Auftritt. Und Terry Funk war aus meiner Sicht auch die prägende Figur des Matches. Hoss Funk war zwar mittendrin, aber nicht immer dabei. Santana und der Junkyard Dog lieferten professionell das ab, was sie konnten – aber Terry Funk schmiss nach meinem Dafürhalten die Show. Er wurde durch und aus dem Ring geschmissen, mit dem Kopf diverse Male in die Ringecke gehauen und per riskantem Back Bodydrop aus dem Ring beschleudert; kurz: Er machte das, was er am besten konnte, nämlich einstecken und alles mit charismatischen Gesten untermalen.
Das Match war in Großen und Ganzen ordentlich, wenn auch nicht überragend. Aber auf jeden Fall tat es gut, Terry Funk einmal bei Wrestlemania zu sehen…
Der Sieg ging schließlich an die Funk Brothers, nachdem Terry den Junkyard Dog mit dem Megaphon von Jimmy Hart (vom Referee nicht gesehen) niederschlug und pinnte.

Großartig war aus meiner Sicht (wie so oft) Jesse Ventura. Dieser brachte das Kunststück fertig, wie immer die Partei der Heels zu ergreifen und dabei einerseits todernst, andererseits aber trotzdem eindeutig selbstparodierend zu wirken. So sprach er von „Chico“ Santana und forderte, dass es dem Junkyard Dog untersagt werden müsse, seine Kette an den Ring zu bringen – gegen den regelwidrigen Einsatz des Megaphons von Jimmy Hart hatte er freilich nichts einzuwenden. Herrlich…

12. Match

Steel cage match for the WWF Championship
Hulk Hogan (c) defeated King Kong Bundy (with Bobby Heenan) via Stipulation

Und dann wurde es Zeit für die Inszenierung von Hogans Main-Event. Während die Zuschauer in der Halle dem Aufbau des Steel-Cages zusehen durften, wurde ein Video eingespielt, das zeigte, wie es zu der Fehde Hogan-Bundy kam: In einem Match von Hogan gegen Muraco griff Bundy ein, um danach zusammen mit Muraco Hogan mit diversen Avalanches und Big Splahes niederzumachen, was laut Storyline zu einer schweren Verletzung und gebrochenen Rippen führte. Obwohl die Ringärzte laut Kayfabe Hogan von einem Match bei Wrestlemania abrieten, trat der heldenhafte Hulk natürlich doch an.
Gene Ukerlund interviewte Hogan noch mal in seinem Trainingszentrum, wo ein verbissen trainierender Hogan versicherte, dass er trotz allem wild entschlossen sei (gähn!). Jesse Ventura interviewte danach seinerseits Bobby Heenen und King Kong Bundy – und sprach seine Angst dahingehend aus, dass das schöne Gesicht von Bundy durch den Steel-Cage gefährdet sein könnte (großartig!).

Nachdem sowohl Bundy als auch (unter riesigen Pops) ein mit einer Art „Bauchver-band“ antretender Hogan einmarschiert waren, begann tatsächlich auch das eigentliche Match.
Hogan legte los wie die Feuerwehr und zeigte Schläge, einen Big-Boot und würgte Bundy mit dessen eigenem Anzug. Der revangierte sich kurze später, indem er Hogan mit dem ihm mittlerweile abgenommenen Verband würgte. Hogan schmiss sei-nerseits Bundy danach mehrfach mit dem Kopf gegen den Steel-Cage, was Bundy eine blutende Kopfwunde einbrachte.
In der Folgezeit ging es mal hin und mal her, wobei Bundy immer wieder mehr oder weniger schlecht geschauspielerte Fluchtversuche durch die Käfigtür unternahm, die Hogan alle unterbinden konnte.
Ansonsten war der Matchaufbau dem Grunde nach eigentlich „wie immer“ in solchen Matches Hogans gegen die Big-Guys. Hogan versuchte Bundy zu bodyslamen, was beim ersten Mal natürlich nicht gelang. Vielmehr setzte Bundy seinen Avalanche und den Big Splash an, wodurch Hogan zuerst erledigt schien und wie gehabt durch die Gegend zuckte, sich dann aber wieder aufputsche, einen (zugegebenermaßen großartig ausgeführten) Power-Slam und Legdrop folgen ließ, um danach erfolgreich aus dem Ring zu entkommen und zu gewinnen. Danach wurde noch Bobby Heenan im Ring abgefertigt, so dass Hogan seine „Rache“ bekam – und die Crowd war begeistert.
Somit endete Wrestlemania II mit einem feierndem Hogan, einer jubelnden Crowd und einer finalen Einblendung von Vince McMahon und Susan Saint James.

Wrestlemania II war damit wie schon der Vorgänger eine große bunte Show, die natürlich gerade wrestlerisch in keiner Weise mit der Gegenwart vergleichbar ist. Da sie aber die Debüts gleich mehrerer Legenden bot und einige interessante und skurrile Matches auf der Card hatte, hat auch sie sich ihren Platz in der Wrestlinggeschichte m.E. ohne Zweifel verdient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast einfach einen Schreibstil der einen dran hält. Ich lese normalerweise so lange Texte nur bis zur Hälfte aber deine Texte machen Spaß und motivieren zum weiterlesen.
Gracias Silentius Pflückerus.
 
Wie schon beim letzten Mal ein klares Muss für jeden, der sich für die alte Zeit interessiert. Es hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen und hat eben auch einen großen Nostalgiefaktor. Da du es eben auch nicht zu bierernst nimmst - ist immerhin "nur" Wrestling hier - ist auch die Länge in Ordnung. Ich möchte ja gerade keinen sterilen Bericht, sondern ich finde es gut, dass du deine Meinung da fleißig einstreust, ohne aber zu fies zu werden. Du relativierst deine Meinung oft genug, um dem Leser eben nicht zu vermitteln, dass nur du weißt, was gut und was schlecht ist. Die Ausgewogenheit fand ist sehr gut gelöst, auch dass du an den richtigen(!) Stellen Zusatzinfos eingebaut hast. Ich freue mich schon auf WM III mit dem Slam, der das Universum erschüttern sollte... und Hogan bis heute den einzigen Inhalt seiner Promos liefert... Ein paar Anmerkungen noch zum Event selbst:

Damals sah man noch, dass fast jeder Akteur einen Manager dabei hatte, besonders die Heels, damit die fiesen Manager ständig für unfaire Siege sorgen konnten. Daher kennen auch alle Bobby Heenan, weil der die halben Shows über um den Ring herumhopste. Er war aber auch extrem unterhaltsam, so dass er viele Shows kommentierte. Obwohl er stets Heel war, war er glaube ich auch hinter den Kulissen sehr gemocht und respektiert. Einer der besten.

Tja, ich muss zustimmen, dass auch ich nicht verstehe, was an Orndorff so toll gewesen sein soll. Ich habe etliche Matches aus seiner früheren Vor-WWF-Zeit gesehen, und ich schnall einfach den Rummel nicht. Wahrscheinlich war er ein Liebling von Promoter Verne Gagne oder so. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Diese WM hatte leider auch den traurigen Aspekt, dass man die Helden vergangener Jahrzehnte, Moolah und Andre, eben nicht mehr in ihrer Blüte auf großer Bühne präsentieren konnte. Das waren eher Höflichkeitsauftritte. Bei WM III werden wir ja sicherlich auf Andre zu sprechen kommen. Ihre Zeit war da schon mehr oder weniger abgelaufen.

Adrian Adonis - ich stimme zu, dass er ein wahrer Charakter war. Wer den "dicken Blonden" sieht, der mag nicht glauben, dass er kurze Zeit davor als schlanker dunkelhaariger Rocker unterwegs war. Sein bester Kumpel Roddy Piper hat seinen viel zu frühen Unfalltod bis heute nicht verkraftet und legt immer noch an der Unfallstelle Bilder von den beiden nieder. Laut verschiedenen paranormalen Investigationen und Zeugenaussagen von Pipers Familie spukt Adrians Geist seit vielen Jahren in ihrem Haus herum und passt auf die Familie auf. Einmal ist Piper seiner Aussage nach der "Rocker-Adonis" sogar als Erscheinung begegnet. Wer weiß das schon? Ich habe meine eigenen paranormalen Erfahrungen und weiß, dass das nicht alles Unfug ist. Es soll jeder für sich selbst entscheiden, ob Piper immer noch mit seinem Kumpel abhängt oder nicht. Adonis hat jedenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Piper lief jahrelang mit der Lederjacke herum, die Adonis eine Zeit lang getragen hatte, und einige Gimmicks und Aktionen wurden danach durch ihn inspiriert. So hatte er eine Sprühflasche dabei, was "The Model" Rick Martell dazu verleitete, sich auch so eine Pulle zuzulegen, aus der er "Arroganz" versprühte. Klar doch...

Ich darf meine werte Frau Mama zitieren, als sie Hogan mal irgendwo sah: "Ach, nee, der ist ja doof!" Abgesehen davon glaubt man gar nicht, wie schlecht die Matches eigentlich waren. Was ihn legendär machte waren die Jubelkulissen, hinter denen seine zweifellos hammerstarke Auftrittsmucke schmetterte. Das habe ich in den 90ern einmal live miterlebt, und ja, er hätte seine Faxen noch minutenlang länger machen können. Bei der Musik und der Stimmung hätte man auch einen ausgestopften Otter in den Ring stellen können. Für Stimmung konnte er - auch Dank der Musik, ich kann es nicht oft genug betonen - sorgen, aber die Matches waren grausam. Bei WM V kommen wir dann ja zum Match gegen Savage. Wie Savage in dem Match gnadenlos unterfordert war, tat beim Zuschauen weh.

Ich freue mich auf den nächsten Flashback!
 
Wie schon beim letzten Mal ein klares Muss für jeden, der sich für die alte Zeit interessiert. Es hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen und hat eben auch einen großen Nostalgiefaktor. Da du es eben auch nicht zu bierernst nimmst - ist immerhin "nur" Wrestling hier - ist auch die Länge in Ordnung. Ich möchte ja gerade keinen sterilen Bericht, sondern ich finde es gut, dass du deine Meinung da fleißig einstreust, ohne aber zu fies zu werden. Du relativierst deine Meinung oft genug, um dem Leser eben nicht zu vermitteln, dass nur du weißt, was gut und was schlecht ist. Die Ausgewogenheit fand ist sehr gut gelöst, auch dass du an den richtigen(!) Stellen Zusatzinfos eingebaut hast. Ich freue mich schon auf WM III mit dem Slam, der das Universum erschüttern sollte... und Hogan bis heute den einzigen Inhalt seiner Promos liefert... Ein paar Anmerkungen noch zum Event selbst:

Damals sah man noch, dass fast jeder Akteur einen Manager dabei hatte, besonders die Heels, damit die fiesen Manager ständig für unfaire Siege sorgen konnten. Daher kennen auch alle Bobby Heenan, weil der die halben Shows über um den Ring herumhopste. Er war aber auch extrem unterhaltsam, so dass er viele Shows kommentierte. Obwohl er stets Heel war, war er glaube ich auch hinter den Kulissen sehr gemocht und respektiert. Einer der besten.

Tja, ich muss zustimmen, dass auch ich nicht verstehe, was an Orndorff so toll gewesen sein soll. Ich habe etliche Matches aus seiner früheren Vor-WWF-Zeit gesehen, und ich schnall einfach den Rummel nicht. Wahrscheinlich war er ein Liebling von Promoter Verne Gagne oder so. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Diese WM hatte leider auch den traurigen Aspekt, dass man die Helden vergangener Jahrzehnte, Moolah und Andre, eben nicht mehr in ihrer Blüte auf großer Bühne präsentieren konnte. Das waren eher Höflichkeitsauftritte. Bei WM III werden wir ja sicherlich auf Andre zu sprechen kommen. Ihre Zeit war da schon mehr oder weniger abgelaufen.

Adrian Adonis - ich stimme zu, dass er ein wahrer Charakter war. Wer den "dicken Blonden" sieht, der mag nicht glauben, dass er kurze Zeit davor als schlanker dunkelhaariger Rocker unterwegs war. Sein bester Kumpel Roddy Piper hat seinen viel zu frühen Unfalltod bis heute nicht verkraftet und legt immer noch an der Unfallstelle Bilder von den beiden nieder. Laut verschiedenen paranormalen Investigationen und Zeugenaussagen von Pipers Familie spukt Adrians Geist seit vielen Jahren in ihrem Haus herum und passt auf die Familie auf. Einmal ist Piper seiner Aussage nach der "Rocker-Adonis" sogar als Erscheinung begegnet. Wer weiß das schon? Ich habe meine eigenen paranormalen Erfahrungen und weiß, dass das nicht alles Unfug ist. Es soll jeder für sich selbst entscheiden, ob Piper immer noch mit seinem Kumpel abhängt oder nicht. Adonis hat jedenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Piper lief jahrelang mit der Lederjacke herum, die Adonis eine Zeit lang getragen hatte, und einige Gimmicks und Aktionen wurden danach durch ihn inspiriert. So hatte er eine Sprühflasche dabei, was "The Model" Rick Martell dazu verleitete, sich auch so eine Pulle zuzulegen, aus der er "Arroganz" versprühte. Klar doch...

Ich darf meine werte Frau Mama zitieren, als sie Hogan mal irgendwo sah: "Ach, nee, der ist ja doof!" Abgesehen davon glaubt man gar nicht, wie schlecht die Matches eigentlich waren. Was ihn legendär machte waren die Jubelkulissen, hinter denen seine zweifellos hammerstarke Auftrittsmucke schmetterte. Das habe ich in den 90ern einmal live miterlebt, und ja, er hätte seine Faxen noch minutenlang länger machen können. Bei der Musik und der Stimmung hätte man auch einen ausgestopften Otter in den Ring stellen können. Für Stimmung konnte er - auch Dank der Musik, ich kann es nicht oft genug betonen - sorgen, aber die Matches waren grausam. Bei WM V kommen wir dann ja zum Match gegen Savage. Wie Savage in dem Match gnadenlos unterfordert war, tat beim Zuschauen weh.

Ich freue mich auf den nächsten Flashback!

Ein Lob von der Instanz in Sachen Wrestlinggeschichte ist immer etwas besonderes. Vielen Dank. Ich versuche, nicht zu lang zu werden. Das ist aber nicht immer leicht, da auch die Zusatzinfos nicht zu kurz kommen sollen. Mal sehen, ob ich es noch ein wenig knapper hinbekomme - viele schrecken solche langen Texte vielleicht auch ab. Mal sehen... Auf jeden Fall: VIELEN DANK! :)
 
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