Studie belegt Probleme durch Weight Cutting - UFC Fight Night 61 Highlights - Velasquez vs. Werdum neu angesetzt

Weight Cutting weiterhin ein großes Problem - Commission veröffentlicht Ergebnisse einer Studie

In den letzten Wochen und Monaten waren die positiven Dopingproben von vielen UFC Fightern das Gesprächsthema Nummer 1 und Doping positionierte sich wieder einmal klar an Nummer 1 der Probleme des MMA Sports. Das zweite große Problem im MMA Sport ist seit jeher das Betreiben exzessiven Weight Cuttings. Damit dieses Problem bei den aktuellen Diskussionen nicht in Vergessenheit gerät, verschickte die Association of Ringside Physicians (ARP) kürzlich eine Memo, die Ergebnisse einer Studie aufgreift.

Die Quintessenz dieser nicht namentlich erwähnten Studie besagt, dass 39 Prozent der untersuchten MMA Kämpfer in einem dehydrierten Zustand in einen MMA Kampf gehen. Bereits seit einigen Jahren gibt es immer wieder Fighter, die ihr Gewicht so gut und schnell wie möglich reduzieren wollen. Bestimmte Fighter wie beispielsweise der Brasilianer Gleison Tibau haben sich dabei schon einen Namen als Weight Cut Experten gemacht.

Tibau bestritt bisher mit einer Ausnahme alle seine 43 professionellen MMA Kämpfe in der Lightweight Division (155 Pfund). Und das obwohl er laut Angaben seiner Coaches am Tag des Kampfes bereits wieder über 180 Pfund wiegt. Denselben Angaben zufolge cuttet Tibau in der Woche vor den Weigh Ins häufig 20 Pfund oder mehr, der Großteil davon Wassergewicht im Körper. Dies ist die gängigste Methode um kurzfristig auf den Punkt Gewicht zu verlieren und sofort nach den Weigh Ins mithilfe von Wasseraufnahme wieder an Gewicht zu gewinnen.

Bereits seit langer Zeit wurde diese extreme Form der Weight Cuts durch starke Ab- und Zunahme des Wassergewichts innerhalb weniger Tage kritisiert. Die von der ARP vorgelegte Studie belegt nun, dass die 24 Stunden zwischen den Weigh Ins und dem Tag des Events bei einem erheblichen Teil der Fighter nicht für die Regeneration reichen. In einem dehydrierten Zustand einen professionellen MMA Kampf zu bestreiten, kann zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen. Laut der Studie sind Herz- und Kreislaufstörungen, eine größere Anfälligkeit für Hirnschäden sowie Nieren- und Augenschäden die größten Risiken.

Insbesondere in den letzten Monaten mussten auch immer wieder Kämpfe aufgrund von Schwächeanfällen und Bewusstlosigkeit der Fighter kurz vor den Weigh Ins bzw. dem Event abgesagt werden. Jüngstes Beispiel ist der UFC Fighter TJ Waldburger, dessen Kampf am vergangenen Wochenende abgesagt wurde, nachdem er in der Sauna bei seinem Weight Cut zusammengebrochen war. Zuletzt verpassten auch mit John Lineker und Kelvin Gastelum zwei gerankte Fighter beim UFC 183 Event das Gewichtslimit ihrer Division mit großem Abstand zum erlaubten Limit. Beide Fighter sind dafür bekannt, ebenfalls eine Menge Gewicht in kurzer Zeit zu cutten.

Die Memo erinnerte darüber hinaus daran, dass auch schon einige Fighter an den Folgen eines dehydrierten Zustands verstorben sind:

Es gab bereits Fälle von Toden im MMA- und Wrestling Sport zu vermelden. Es wurde bewiesen, dass exzessiver Gewichtsverlust, schnelle Gewichtsabnahme und ein wiederholter Zyklus von Gewichtszunahme und Gewichtsabnahme die Leistung, Ernährung und Hormonbalance negativ beeinflussen und das Verletzungsrisiko erhöhen können. Wir empfehlen den Fightern das ganze Jahr über ein ordentliches Training und eine ordentliche Ernährung zu führen, um ihr Gewicht und ihre Körperzusammensetzung im Griff zu haben. Außerdem sollten die Fighter nicht außerhalb ihrer angemessenen Gewichtsklasse antreten.

Eine Kopie der Memo mit allen Punkten könnt ihr euch hier ansehen:

KLICK!

UFC Fight Updates

UFC Fight Night 64: Women's Strawweight bout - Aleksandra Albu (NEU) vs. Izabela Badurek (NEU)
UFC Fight Night 64: Featherweight bout - Rocky Lee (NEU) vs. Taylor Lapilus (NEU)

UFC on FOX 15: Featherweight bout - Diego Brandao vs. Jimy Hettes

UFC Fight Night 65: Featherweight bout - Hatsu Hioki vs. Daniel Hooker

UFC Fight Night 66: Featherweight bout - Mark Eddiva vs. Alex White

UFC 187: Flyweight bout - John Dodson vs. Zach Makovsky

UFC 188: Heavyweight bout - Cain Velasquez (c) vs. Fabricio Werdum (ic) *Main Event*
UFC 188: Lightweight bout - Gilbert Melendez vs. Eddie Alvarez *Co-Main Event*
UFC 188: Welterweight bout - Cathal Pendred vs. Augusto Montano
UFC 188: Women's Strawweight bout - Tecia Torres vs. Angela Hill
UFC 188: Featherweight bout - Charles Rosa vs. Yair Rodriguez

*Mit "NEU" gekennzeichnete Fighter geben ihr UFC Debüt/Comeback*

Eine Übersicht auf alle kommenden UFC Events findet ihr in unserem Board:

Kommende UFC Events

UFC Fight Night 61 Highlights

Am vergangenen Sonntag fand mit dem UFC Fight Night 61: Bigfoot vs. Mir die sechste UFC Card im Jahr 2015 statt. Im Main Event setzte sich Frank Mir im Duell der alternden Schwergewichte gegen den Brasilianer Antonio "Bigfoot" Silva via Knockout in der ersten Runde durch. Für den ehemaligen UFC Heavyweight Champion bedeutete dies der erste Sieg nach vier Niederlagen und seit dem Dezember 2011. Silva bleibt währenddessen seit seinem Upset gegen Alistair Overeem im Februar 2013 weiterhin sieglos.

Im Co-Main Event kam es zu einem wichtigen Aufeinandertreffen zweier gerankter Fighter in der Lightweight Division. Dabei setzte sich der Amerikaner Michael Johnson via Unanimous Decision gegen den Brasilianer Edson Barboza durch. Während das einst groß gehandelte Talent Barboza damit den nächsten Rückschlag auf dem Weg zur Spitze erlitt, darf sich Johnson nun als nächstes einen Kampf gegen einen ganz großen Namen in der Gewichtsklasse ausrechnen.

Die restliche Main Card wartete ebenfalls mit überraschenden Siegen und Niederlagen der brasilianischen Fightern auf. Lediglich Adriano Martins konnte als einziger brasiliansicher Fighter seinen Kampf auf der Main Card gewinnen. Dieser setzte sich gegen den gerankten Rustam Khabilov via Split Decision durch. Mit Cezar Ferreira und Iuri Alcantara verloren zwei weitere (brasilianische) Favoriten ihre Kämpfe gegen Sam Alvey und Frankie Saenz. Im Opener der Main Card konnte der Argentinier Santiago Ponzinibbio seinen Kampf gegen Sean Strickland gewinnen.

Die Preliminary Card leitete den Trend der Underdog Siege und Niederlagen der Brasilianer bereits ein. Ivan Jorge und Douglas Silva de Andrade konnten die ersten beiden Kämpfe zwar noch siegreich gestalten, aber danach unterlagen Tiago Trator, William Macario und Jessica Andrade ihren Gegner Mike De La Torre, Matt Dwyer und Marion Reneau. Insbesondere die Niederlagen des Talents Macario und der gerankten Andrade waren größere Überraschungen.

Die kompletten Ergebnisse der Card findet ihr in unserem Board:

UFC Fight Night 61: Bigfoot vs. Mir Ergebnisse aus Porto Alegre, Brazil (22.02.2015)

Bedingt durch die vielen Siege von Underdogs auf der Card stellte das Event sogar einen neuen MMA Rekord auf. Zum ersten Mal im Sport gewannen gleich 10 Underdogs der Buchmacher ihren Kampf gegen den Favoriten. Ivan Jorge war im ersten Kampf des Abends der einzige Favorit, der seinen Kampf gewinnen konnte. Alle anderen 10 Kämpfe auf der Card wurden von den Underdogs gewonnen. Frankie Saenz sorgte für den größten Upset des Abends, indem er Iuri Alcantara, der mit 1.12 die niedrigste Quote besaß, besiegte.

Dieser Umstand sorgte vor allen bei einigen glücklichen Fans für Kasse. Mehrere Wettanbieter berichteten von Auszahlen über fünfstellige Summen, einige wenige Spieler sollen sogar eine Auszahlung von über 100.000 Dollar erhalten haben. Ein Wettanbieter soll gar Verluste von knapp einer Millionen Dollar durch das Event erhalten haben. Zum ABschluss ein kleiner Fun Fact: Eine Kombiwette mit 100 Dollar Einsatz auf alle 10 erfolgreichen Underdogs hätte dem Spieler knapp 10 Millionen Dollar gewonnen. Die siegreichen Spieler setzten jedoch "nur" Einsätze im Bereich von 2-15 Dollar auf ihre Wetten.

Leider wurde dieses Mal erneut kein Highlight Video des Events auf dem offiziellen UFC YouTube Kanal hochgeladen. Dafür gibt es wieder einmal die Post Fight Interviews mit den beiden siegreichen Main Eventern.



Das Live Gate müsste eigentlich zufriedenstellend für die UFC ausgefallen sein. Die Ticketeinnahmen wurden zwar nicht bekannt gegeben, aber das Ginásio Gigantinho war mit 5.080 Zuschauern ausverkauft. Die UFC hofft nun darauf, dass man beim nächsten Besuch in Porto Alegre eine größere Halle besuchen kann.

Bei den TV-Ratings setzte sich der positive Trend im Jahr 2015 fort. Durchschnittlich 1,2 Millionen Zuschauer sahen sich die Main Card auf FOX Sports 1 an. In der Spitze überreichte die Übertragung sogar 1,39 Millionen TV-Zuschauer. Dieser Höhepunkt fand allerdings schon während dem Kampf zwischen Frankie Saenz und Iuri Alcantara und nicht erst im Main Event statt.
Die Preliminary Card erreichte mit durchschnittlich 813.000 TV-Zuschauern ebenfalls ein überdurchschnittlich starkes Ergebnis. Auch die TV-Preliminary Card lief auf FOX Sports 1. Angesichts der starken Konkurrenz durch die gleichzeitig laufende Oscar Veranstaltung und den WWE Fastlane PPV sind diese Zahlen ein sehr positives Ergebnis.

Eine Auflistung aller Buyrates und TV-Ratings in der Historie der UFC findet ihr in unserem Board:

PPV-Buyrates & TV-Ratings der UFC Events *Sammelthread*

Folgende Fighter sicherten sich die mit 50.000 Dollar ausgezeichneten Bonus Awards:

Fight of the Night: Keine Vergabe
Performance of the Night: Frank Mir, Sam Alvey, Marion Reneau & Matt Dwyer

Die Fightergehälter wurden, wie üblich bei den brasilianischen Events, nicht bekannt gegeben. Weiter geht es also mit den medizinischen Suspendierungen:

Antonio Silva: suspended 60 days with 45 days no contact
Michael Johnson: suspended 45 days with 30 days no contact
Edson Barboza: suspended 45 days with 30 days no contact
Cezar Ferreira: suspended 45 days with 30 days no contact
Adriano Martins: suspended 30 days with 21 days no contact
Rustam Khabilov: suspended 30 days with 21 days no contact
Frankie Saenz: suspended 30 days with 21 days no contact
Iuri Alcantara: suspended 30 days with 21 days no contact
Santiago Ponzinibbio: suspended 45 days with 30 days no contact
Sean Strickland: suspended 45 days with 30 days no contact
Jessica Andrade: suspended 30 days with 21 days no contact
William Patolino: suspended 60 days with 45 days no contact
Tiago Trator: suspended 45 days with 30 days no contact
Douglas Silva: suspended 30 days with 21 days no contact
Cody Gibson: suspended 30 days with 21 days no contact

Beenden wollen wir die Highlights mit der Post Fight Press Conference.


Quellen: FightLine.com, MMAJunkie.com, BloodyElbow.com, MMAFighting.com, MMAPayout.com, YouTube.com/UFC
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Cuts sind schon heftig... Ist beim Boxen auch nicht besser... :(
Mag jemand von den MMA-Experten mir das mit den medinzinieschen Suspendierungen und dem "no contact" erklären? das habe ich noch nicht verstanden.
 
Die Cuts sind schon heftig... Ist beim Boxen auch nicht besser... :(
Mag jemand von den MMA-Experten mir das mit den medinzinieschen Suspendierungen und dem "no contact" erklären? das habe ich noch nicht verstanden.

No Contact bedeutet so viel wie, in der Zeit darf kein Training oder Sparring stattfinden. Die erste Zahl gibt an in wieviel Tagen der Fighter seinen nächsten Kampf bestreiten dürfte. Leute die bei den Suspendierungen nicht aufgezählt sind, bekommen nach einem Kampf trotzdem immer eine Mindestsuspendierung von 7 oder 14 Tagen, auch wenn es in den großen Promotions sehr selten ist, dass einer zwei Mal im Monat kämpft.
 
Wenn diese Fighter dann Schäden davontragen, dann sind sie selber Schuld und ich habe auch kein Mitleid.
Nur frag ich mich was das für ein Sinn macht, nur um in einer anderen Gewichtsdivision zu kämpfen, wo vielleicht leichtere Gegner sind ?

Ausserdem gibt es da so eine Liste wo aufgelistet ist bei wieviel Prozent Flüssigkeit im Körper was passiert, das sollte sich jeder mal durchlesen bevor man so ein Quatsch macht.
 
Wenn diese Fighter dann Schäden davontragen, dann sind sie selber Schuld und ich habe auch kein Mitleid.
Nur frag ich mich was das für ein Sinn macht, nur um in einer anderen Gewichtsdivision zu kämpfen, wo vielleicht leichtere Gegner sind ?

Ausserdem gibt es da so eine Liste wo aufgelistet ist bei wieviel Prozent Flüssigkeit im Körper was passiert, das sollte sich jeder mal durchlesen bevor man so ein Quatsch macht.

Das muss nichts mit der Stärke der Division zu tun haben, sondern mit den Größenunterschieden. Ein Johny Hendricks z.B. wiegt zwischen seinen Fights an die 200 Pfund, heißt er könnte in der Light Heavyweight Division antreten, nur ist er dafür viel zu klein und er hätte einen massiven Reichweitennachteil. Hendricks ist ja auch ein kleines Welterweight, weshalb er vielleicht sogar eher ein Lightweight ist (zumindest von der Größe), jedoch kann er halt auch nicht so viel cutten. Der Hauptgrund Gewicht zu cutten ist also der Nachteil, den man in den höheren Gewichtsklassen hätte. Frankie Edgar ist da ein gutes Beispiel. In seiner Lightweight Zeit musste er kein Gewicht cutten, jedoch hatte er in jedem seine Fights einen Größen- und Reichweitennachteil, den er jedoch perfekt mit seinem Footwork ausgleichen konnte. Nur ist nicht jeder so gut wie Frankie Edgar, der meiner Meinung nach - gemeinsam mit Aldo - auch der beste Kämpfer unterhalb der Lightweight Division ist. Die Fighter müssen halt erkennen, ob es Sinn macht in ihrer "normalen" Gewichtsklasse zu bleiben (was meist nicht der Fall ist) oder ob sie lieber den Weight-Cut mitmachen und dafür eben bessere Chancen beim Wettkampf haben.
 
Das muss nichts mit der Stärke der Division zu tun haben, sondern mit den Größenunterschieden. Ein Johny Hendricks z.B. wiegt zwischen seinen Fights an die 200 Pfund, heißt er könnte in der Light Heavyweight Division antreten, nur ist er dafür viel zu klein und er hätte einen massiven Reichweitennachteil. Hendricks ist ja auch ein kleines Welterweight, weshalb er vielleicht sogar eher ein Lightweight ist (zumindest von der Größe), jedoch kann er halt auch nicht so viel cutten. Der Hauptgrund Gewicht zu cutten ist also der Nachteil, den man in den höheren Gewichtsklassen hätte. Frankie Edgar ist da ein gutes Beispiel. In seiner Lightweight Zeit musste er kein Gewicht cutten, jedoch hatte er in jedem seine Fights einen Größen- und Reichweitennachteil, den er jedoch perfekt mit seinem Footwork ausgleichen konnte. Nur ist nicht jeder so gut wie Frankie Edgar, der meiner Meinung nach - gemeinsam mit Aldo - auch der beste Kämpfer unterhalb der Lightweight Division ist. Die Fighter müssen halt erkennen, ob es Sinn macht in ihrer "normalen" Gewichtsklasse zu bleiben (was meist nicht der Fall ist) oder ob sie lieber den Weight-Cut mitmachen und dafür eben bessere Chancen beim Wettkampf haben.

Was aber so gesehen Blödsinn ist, wenn man Gewicht verliert weil man Fett verliert oder Muskelmasse dann ja, aber nicht so.

Das müsste ähnlich bestraft werden wie Doping.
 
Was aber so gesehen Blödsinn ist, wenn man Gewicht verliert weil man Fett verliert oder Muskelmasse dann ja, aber nicht so.

Das müsste ähnlich bestraft werden wie Doping.

Das ist doch Quatsch, du kannst das nicht mit Doping vergleichen. Natürlich ist es gefährlich und sollte meiner Meinung nach auch nciht unterstützt werden, gerade weil es den Wettbewerb verzerrt, aber man kanne s nicht wie Doping behandeln, weil das einfach was ganz anderes ist.
Man könnte einfach den Zeitraum zwischen Weight In und Fight verkürzen um dem einen Riegel vorzuschieben...
 
Das ist doch Quatsch, du kannst das nicht mit Doping vergleichen. Natürlich ist es gefährlich und sollte meiner Meinung nach auch nciht unterstützt werden, gerade weil es den Wettbewerb verzerrt, aber man kanne s nicht wie Doping behandeln, weil das einfach was ganz anderes ist.
Man könnte einfach den Zeitraum zwischen Weight In und Fight verkürzen um dem einen Riegel vorzuschieben...

Naja, was heißt Wettbewerb verzerren. Es ist erlaubt. Man muss beim Wiegen das Gewicht schaffen. Das "Wie?" ist dabei erstmal egal. Allerdings sehe ich das Cutten auch als problematisch an. Ich bin dafür, dass man am Tag des Fights ein Wiegen macht. Dann kannst du dieses Cutten nämlich nicht mehr so extrem durchziehen, weil dein Körper dann im Fight auseinander bricht. Also, Fight Day Weigh Ins würden diesem Prozess mit Sicherheit entgegen wirken.

Und nein, das ist kein Doping! Doping ist illegal! Weight Cutting nicht!
 
Zuerstmal sollte man bedenken, dass MMA Fighter ihren Job nicht gewählt haben, weil sie so auf ihre Gesundheit achten.

Weight Cutting ist eigentlich gar kein Problem, mehr ein Dilemma. Man muss das ganze einfach nur objektiv betrachten und ganz speziell differenzieren, auf keinen Fall alles unter den selben Teppich kehren.

In jedem Kampfsport, bis auf die kleinste Amateurebene, hat man einen gewissen Zeitraum zwischen Wiegen und Kampf. Es ist grundsätzlich absolut normal, dass der Judo-Grüngurt vor den Bezirksmeisterschaften eine Woche diätet (ist das ein Wort?). Dabei geht es erstmal darum, von der 70kg Div in die 64kg Div zu rutschen. Absolut normal, aber noch nicht die Dimension wie im MMA.

Mit Hendicks hat bestworld nen interessantes Beispiel genannt. Ich wage zu behaupten, dass dieser wirklich vergleichbar fett ist. Hendricks gehört zu jenen Fightern, die im Rahmen des Weight Cuts wirklich richtig abnehmen, sich nicht nur dehydrieren. Dabei gibt es den positiven Nebeneffekt, im Rahmen der Diät Reserven zu verbrennen, an die der Körper vorher nicht dran gegangen ist, was einen wirklich deutlichen Vorteil bringt.

Conor McGregor ist wiederum einer, der das ganze Jahr über deffiniert ist und beim Weight Cut nichts anderes macht als sich zu dehydrieren. Während des Wiegens sieht man da Details im Gesicht, die ein "gesunder" Körper nicht aufweist, die Wangenknochen sehen aus wie die eines Amphetaminkonsumenten. Diese beiden Weight Cut Modelle bringen verschiedene Philosophien mit sich. Während Hendricks das halbe Jahr Urlaub macht und im Camp eine hohe Verletzungswahrscheinlichkeit hat, nimmt McGregor an sich einen höheren Trainings-Verschleiß in Kauf, ohne jedoch schwerwiegende Verletzungen erleiden zu müssen.

Tatsächlich ist es ja so, dass es nicht sonderlich viele Gewichtsklassen im MMA gibt, und das ist für einige Fighter ein Tritt in die Fresse, wenn sie gegnüber anderen Kerlen der Gewichtsklasse einen deutlichen Nachteil in der Größe haben, aber einfach nicht leicht genug sind, die Gewichtsklasse drunter zu erreichen. Es gibt mehr oder weniger zwei Möglichkeiten für die Welt des Sports: Mehr Divisions oder die Waage einen Tag vor dem Kampf.

Wir wissen, wofür sich die URMMA entschieden haben. Wenn wir jetzt die Waage auf den Kampftag verlagern, würde der Weight Cut via Dehydration keinen Sinn mehr machen, denn wie diese "Studie" ja ebenfalls sagt, braucht es einen gewissen Zeitraum, die Blutgefäße und Muskeln wieder auf Vordermann zu bringen. Das Dilemma ist, dass man damit einigen Leuten einen Nachteil bringt.

Früher sah das alles noch anders aus. Früher ist die halbe MW Div freiwiliig ins LHW gegangen, weil man dort mehr Geld machen konnte. Früher haben die Fighter noch nicht so nach dem Record geguckt, da sah das mit dem Druck noch anders aus. Aber die heutige Gesellschaft, in der nur noch nach dem Sieger geguckt wird, setzt den Fighter unter den gewissen Druck.

Wenn wir uns Humble Rumble mal ansehen, der für seine Kämpfe nur noch normale Diäten betreibt, dann scheint es so, als wäre Größe kein Vorteil im MMA. Allerdings ist es eher so, dass ds LHW nicht grad qualitativ ist und er mit seinem "gesunden" Weight Cut a la Hendricks mehr Energie übrig hat.

Es wird oft gesagt, die Anzahl der Divisions hätte das Boxen umgebracht. Wer genau hinsieht, weiß, dass es doch eher Bob Arum und Don King waren und nicht die Anzahl der Divisions. Auch im MMA würde es Sinn machen, aus einer Division drei zu machen. Wenn man sich am Box-Modell komplett orientiert, multi-divisional Champs zulässt und dafür den Tag des Wiegens auf den Tag des Kampfes legt, dann sehe ich nach langen Überlegungen nur wenige Nachteile. Nichtsdestotrotz gibt es keine "perfekte" Lösung.
 
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