On Tour - Die Radsportkolumne

TheWall13

Mr. Euro-Wrestling
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich möchte hier meine neue Radsportkolumne vorstellen. Ich werde sie wöchentlich am Montag veröffentlichen und mich mit der abgelaufenen Woche beschäftigen. Sie wird in der Regel drei Bereiche umfassen:
1. Ergebnisse - hier fasse ich die Ergebnisse der letzten Woche zusammen.
2. Aktuelles - relevantes und interessantes aus der letzten Woche wird hier erwähnt.
3. TdW - Das Thema der Woche ist ein Bereich in dem ich immer ein Thema der letzten Tage/Wochen aufgreife und da einige Informationen zusammentrage oder auch mal zu Entwicklungen im Radsport meine Meinung darlege.

Über Feedback freue ich mich immer und wer wünsche für TdW hat kann sie äussern und ich schaue dann ob oder wie ich sie sinnvoll aufgreifen kann.

Viel Spaß beim reinschauen und lesen!
 
On Tour No 1. - TdW: Edelhelfer in den Bergen wechseln ihre Mannschaften

Heute die erste Ausgabe


Ergebnisse:

Tour de l'Eurométropole: Alexis Geaugard (ALM) gewinnt den Prolog des Rennens und am Ende auch die Gesamtwertung. Martin Keijzer (TLJ), Jürgen Roelandts (LTS) und Matthias Brändle (IAM) belegen die Plätze 2-4 im Gesamtklassment.
Mailand-Turin: 1. Diego Rosa (AST), 2. Rafal Majka (TCS), 3. Fabio Aru (AST), 4. Thibaut Pinot (FDJ), 5. Wout Poels (SKY)
Münsterland-Giro: 1. Tom Boonen (EQS) 2. Roy Jans (WGG) 3. Niklas Arndt (TGA)
Lombardei-Rundfahrt: 1. Vincenzo Nibali (AST), 2. Daniel Moreno (KAT), 3. Thibaut Pinot (FDJ), 4. Alejandro Valverde (MOV), 5. Diego Rosa (AST)

Aktuelles:

- Bernhard Eisel (SKY), Mark Renshaw (EQS) und Mark Cavendish (EQS) wechseln zu MTN-Quebeka, das Team firmiert unter Data Dimension
- Lidl Belgien steigt bei Etixx-Quickstep als Sponsor ein
- Marcel Kittel löst seinen bis 2016 laufenden Vertrag bei Giant-Alpecin auf und wechselt zu Etixx-Quickstep
- Tourstart 2017 doch nicht in London
- Rüdiger Selig (KAT) wechselt zu Bora 18-Argon
- Sky peilt 2016 das Grand Tour-Triple an und will auch ein Monument gewinnen
- Giro-Route 2016 schon durchgesickert und am Montag dann veröffentlicht
- Kolobnew und Winokourow in Lüttich wegen Korruption angeklagt


Thema der Woche

Edelhelfer in den Bergen wechseln ihre Mannschaften

Gerade im Bereich der Helfer für die Berge gab es einige prominente Wechsel. Katusha hat seinen Vertrag mit Daniel Moreno nicht verlängert, die Ankündigung erfolgte im Sommer, bei der Vuelta zeigte sich wieder, dass Moreno und Joaquim Rodriguez nach wie vor ein gutes Gespann sind. Moreno wurde nach dem Ausfall von Rodriguez zweiter bei der Lombardei-Rundfahrt und sollte bald ein neues Team finden, zumal er seit 2013 stark gefahren ist. Ein Sieg bei der Fleche Wallone und Top 10 Platzierungen bei den Ardennen-Klassikern, San Sebastian, Tirenno-Adriatico und der Vuelta Espana hat er in diesem Zeitraum zu verbuchen. Mögliche Interessenten für den 34-Jährigen Spanier könnten Lampre-Merida und Giant Alpecin, doch wohin er wechseln wird ist noch nicht bekannt.
Sky hat sich zwei Edelhelfer für die Berge gesichert, die bei der Tour Chris Froome helfen und beim Giro und der Vuelta als Kapitäne in Frage kommen können. Dabei handelt es sich um die beiden Spanier Mikel Landa (25) von Astana und Benat Intxausti (29) von Moviestar.
Landa ist dieses Jahr als Helfer für Fabio Aru aufgefallen. Beim Giro wirkte er teilweise stärker als sein Kapitän, musste diesem jedoch helfen und wurde hinter ihm dritter in der Gesamtwertung und gewann zwei Etappen. Bei der Vuelta wurde er nur 25. war aber auch hier in einigen Etappen ein wichtiger Helfer, gerade auf der letzten Bergetappe, als Astana mit einer klugen Strategie mit Fahrern in Ausreißergruppen einen Zug installieren konnte, der Tom Dumoulin aus dem roten Trikot fuhr, sodass am Ende der Rundfahrt Fabio Aru der Sieger war. Benat Intxausti gewann 2013 und 2015 je eine Etappe des Giros und war 2013 8. der Gesamtwertung. Er fiel in den letzten Jahren als starker Helfer in den Bergen für Quintana und Valverde auf und erreichte bei einigen Etappenrennen, wie der Dauphinerundfahrt und die Tour de Romandie Top 10 Platzierungen.
Richie Porte (30), der Edelhelfer von Chris Froome bei Sky geht zu BMC um dort mehr auf eigene Kappe fahren zu können. Er gewann zweimal Paris Nizza, sowie in diesem Jahr auch noch die Volta a Catalunya und den Giro del Trentino. Bei den großen Grandtours konnte er aber noch keine guten Platzierungen in der Gesamtwertung erreichen. 2011 war der 7. Platz der große Ausreisser nach oben.
Rund um die Teams Etixx-Quickstep und Cannondale-Garmin haben noch einige Bergfahrer ihre Teams gewechselt. Rigoberto Uran (28) der nach zwei zweiten Plätzen (Sky und Etixx) beim Giro dann in diesem Jahr sowohl beim Giro als auch bei der Tour enttäuschte wechselt zu Cannondale-Garmin. Deren bisherige Kapitäne Daniel Martin (29) und Ryder Hesjedal (34) verlassen den Rennstall. Der Neffe von Sean Kelly geht den umgekehrten weg von Uran, während Hesjedal, der Girosieger von 2012 und fünfte der diesjährigen Ausgabe geht zu Trek. Martin hat sowohl Top 10 Platzierungen und Etappensiege bei Grandtours, als auch Topplatzierungen bei Klassikern Siege bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2013 und der Lombardei-Rundfahrt 2014 vorzuweisen.
Louis Meintjes, der wichtigste und erfolgreichste Rundfahrer von MTN-Quebeka wechselt zu Lampre-Merida. Nachdem die Verpflichtung bekannt war erreichte er noch einen 10. Platz bei der Vuelta.

Nächste Woche werde ich mich wohl mit dem Team MTN-Quebeka und seiner Entwickklung befassen.
Ich hoffe euch hat die erste Ausgabe gefallen.
 
Ich bin nicht mehr ganz so drin, weil fehlende Zeit, aber als (Halbwegs-)Fan von Giant muss ich sagen, dass die Art und Weise des Kittel-Wechsels mächtig suckt.
 
Ich bin nicht mehr ganz so drin, weil fehlende Zeit, aber als (Halbwegs-)Fan von Giant muss ich sagen, dass die Art und Weise des Kittel-Wechsels mächtig suckt.

Definitiv. Ich bin Giant auch wohlgesonnen, obwohl ich mehr auf Degenkolb stehe. Kittel hat das ganze Jahr Probleme wegen seiner Krankheit gehabt, daher hat man entschieden bei der Tour auf Dege zu setzen, klar er hat leider keine Etappe gewinnen können, aber er war nah dran. Dass Kittel es geschafft hätte bezweifel ich doch stark, da er das ganze Jahr ein Totalausfall war und ganze zwei Siege geholt hat. Skil-Shimano, dass mittlerweile Giant Alpecin heißt hat ihm die ganze Karriere ermöglicht. Und jetzt kriegen sie nichtmal ne Ablösesumme für ihn, sondern lösen nur den Vertrag auf... Ich bin bei dir, dass man das nicht wirklich gut finden kann.
Umso mehr wünsche ich dem Team, dass sie mit Dumoulin und Degenkolb und der neuen Strategie Erfolg haben werden, natürlich muss man jetzt auch noch gute Helfer für die Berge holen, aber da wird sich sicher noch was tun. Dege als zweiter Kapitän ist eine gute Wahl, da er dieses Jahr endgültig bewiesen hat, dass er zu den besten Klassikerfahrern der Welt gehört und nebenbei ein feiner Sprinter ist. Beeindruckend fand ich von ihm, wie er bei der Vuelta dann öffentlich erklärt hat, dass er jetzt voll und ganz für seinen Kapitän fährt und dies auch wirklich mit voller Kraft getan hat, wie z.B. beim Kopfsteinpflasterstück. Er ist ein wahrer Teamplayer und wird hoffentlich noch lange ein Aushängeschild des Rennstalls bleiben.
Für Kittel kommt es darauf an bei Quickstep an das Jahr 2014 anzuknüpfen, denn der Maßstab an dem er gemessen werden wird sind seine alten Leistungen und die ganzen Siege eines Cavendishs, der aber auch nachgelassen hat in den letzten Jahren. Aber zu ihm sage ich nächste Woche noch was. (siehe TdW: MTN-Quebeka)
 
On Tour No 2. - TdW: MTN-Qhubeka - ein aufsteigender Stern aus Afrika

Wie versprochen folgt heute die zweite Ausgabe - mit einem besonders ausführlichem Thema der Woche!


Ergebnisse:

Paris-Bourges: 1. Sam Bennett (BOA), 2. Nacer Bouhanni (COF), 3. Giacomo Nizzolo (TFR), 4. Arnaud Demare (FDJ), 5. Romain Feillu (BSE)
Giro dell’Emilia: 1. Jan Bakelants (ALM), 2. Andrea Fedi (STH), 3. Angel Madrazo Ruiz (CJR), 4. Damiano Cunego (NIP), 5. Eduard Prades Reverte (CJR)
Paris-Tours: 1. Matteo Trentin (EQS), 2. Tosh van der Sande (LTS), 3. Greg van Avermaet (BMC), 4. Tiesj Benoot (LTS), 5. Roy Jans (WGG)

Aktuelles:

- Marcel Kittel unterschreibt wie erwartet bei Etixx-Quickstep
- Laurens ten Dam (34) geht von LottoNL-Jumbo zu Giant Alpecin als Helfer in den Bergen
- Maximiliano Richeze (32 – Lampre-Merida) soll bei Etixx-Quickstep Fernando Gaivira zur Seite stehen und Kittel in den nächsten beiden Jahren die Sprints anziehen.
- Boonen ist nach einer Kopfverletzung bei der Tour Abu Dhabi im Krankenhaus
- Die World Tour Teams erhalten alle die Lizenz, Aufsteiger gibt es nicht. Es gibt 20 Pro Continentalteams, möglicherweise kommen noch welche dazu.
- Team Colombia hat finanzielle Probleme und steht vor einer ungewissen Zukunft
- Bjarne Riis will wieder ein Team leiten und sucht nach einer Möglichkeit
- Björn Thurau löst seinen Vertrag bei Bora 18-Argon nach nur einem Jahr auf.
- Southeast war das beste Continentalteam bei der Coppa Italia und erhält eine Wildcard für den Giro d’Italia. Vier weitere werden noch vergeben.

Thema der Woche

MTN-Qhubeka - ein aufsteigender Stern aus Afrika


Das Team MTN-Qhubeka wurde 2007 gegründet und erhielt 2008 den Status eines Continentalteams. Qhubeka ist ein Wort in Nguni, einem Afrikanischen Dialekt und bedeutet fortbewegen. Qhubeka ist eine Stiftung die sich zum Ziel gesetzt hat, die Mobilität in Afrika zu verbessern und besonders Kinder und Studenten für den Weg zur Schule und Uni mit Rädern zu versorgen. Bei MTN handelt es sich um ein Südafrikanisches Telefonkommunikationsunternehmen. Der Sitz dem Teams ist in Südafrika und man setzte am Anfang vor allem auf Afrikanische Fahrer. Der General Manager ist Doug Ryder aus Südafrika. Man sollte das bisher erfolgreichste Afrikanische Team werden und viele Novi schaffen.
Zunächst bestritt man vor allem Rennen im Rahmen der UCI Circuit Tour und war vor allem in Afrika unterwegs und feierte dort erste Erfolge. Der erste Sieg ausserhalb Afrikas war bei der Herald Sun Tour in Australien, eingefahren vom Südafrikaner Reinardt Janse van Rensburg im Jahr 2011. In dem Jahr hatte man mit Daryl Impey einen der bekanntesten Afrikaner im Team, der auch zwei Siege einfuhr, bevor er das Team verließ und zu Team NetApp nach Deutschland wechselte. Auffallend ist auch, dass man 2010 nur neun und 2011 nur 12 Fahrer fest unter Vertrag hatte.
Janse van Rensburg gewann 2012 in seinem dritten Profijahr viele Etappen und mehrfach auch die Gesamtwertung und gewann für das Team die ersten Rennen in Europa. Hervorzuheben sind Etappen siege bei der Volta a Portugal, die Ronde van Zeeland Seaports, Tour de Bretagne und der Circuit de Wallonie. 2012 kam der Deutsche Jens Zemke als Sportdirektor zum Team. 2013 stieg man in die 2. Liga des Radsport auf und wurde ein Professional Continental Team. Daraufhin erweiterte man das Team auf 21 Fahrer und verpflichtete einige nichtafrikanische Fahrer, aber auch afrikanische Talente die sich in der Zukunft noch zeigen sollten. Einige Fahrer wechselten zu einer Art Farm-Team und Reinardt Janse van Rensburg, der Siegfahrer der letzten Jahre wechselte zu Argos-Shimano. Man holte mit Louis Meintjes, Johann van Zyl und Youcef Reguigui drei junge Afrikaner, die ihr Talent schnell zeigen sollten. Zemke warb seine Landsmänner Gerald Ciolek, Andreas Stauff und Martin Reimer an, dazu kam der Italienische Neoprofi Kristan Sbragli und der Litauische Zeitfahrer Ignatas Konovalas als prominenteste Namen. Ciolek gewann erst eine Etappe bei den Driedaagse van-West- Vlaanderen und setzte kurz danach einen drauf, als er mit Mailand-San Remo eines der fünf Monumente des Radsports gewann. Es war der größte Erfolg eines Afrikanischen Teams, den der deutsche vor Sagan, Cancellara, Chavanel und Paolini errang. Ciolek holte weitere Siege, aber auch die Neoprofis Sbaragli, van Zyl und Meintjes gewannen auch jeweils eine Etappe, ebenso mit Pardilla ein weiterer Neuzugang, sowie einige der Fahrer die schon länger da waren. Ciolek war der einzige echte Siegfahrer, der aber auch nur eine Handvoll an Siege erreichte, die aber umso Prominenter waren.
2014 gab es kaum Veränderungen, man holte 5 fahrer, darunter mit Daniel Teklehaimanot einen talentierten Eriträer und den erfahrenen Rundfahrer Linus Gerdemann. Man erhielt eine Wildcard für die Vuelta und war dort das erste Afrikanische Team. Hier erreichte Kristian Sbaragli einen 9. Platz auf der 5. Etappe, einen 7. Platz auf der 8. Etappe, Louis Meintjes 5. auf der 14. Etappe die eine Bergetappe war, dazu erreichte Sergio Pardilla einige Top 20 Platzierungen bei schwereren Etappen, ebenso der junge Louis Meintjes. Sergio Pardilla ist am Ende der Rundfahrt auf Platz 17. der beste seines Team, was durchaus einen Achtungserfolg bei der ersten Grand Tour von MTN-Quebeka darstellt. In diesem Jahr gab es vereinzelte Etappensiege bei kleinen Rennen, aber die wirklich guten Ergebnisse fehlten. Ciolek, Jacques Janse van Rensburg, Reguigui und Gerdemann waren neben den Topfahrern bei der Vuelta die auffälligsten des Teams.
Im Jahr 2015 wurde wieder aufgerüstet. Es kamen mit Tyler Farrar, Edvald Boasson Hagen, Serge Pauwels, Theo Bos, Matthew Goss und Stephen Cummings einige bekanntere Namen zum afrikanischen Team. Dazu kam Reinardt Janse van Rensburg zurück und man holte mit Natnael Berhane einen weiteren talentierten afrikanischen Fahrer. Dagegen gingen Pardilla, Gerdemann, Konovalovas sowie Reimer wieder, dazu eine handvoll der Afrikaner, die sich nicht nachhaltig durchsetzen konnten.
Nach diesem Umbruch startete man mit großen Hoffnungen und einer starken Sprinterriege in die Saison. Jedoch erfüllte nicht jeder die in ihn gesetzten Erwartungen. Man gewann eine Etappe der Österreichrundfahrt, der Dänemarkrundfahrt, sowie bei kleineren Rennen. Meintjes gewann die vierte Etappe und die Gesamtwertung der Settimana Internazionale di Coppi e Bartali, Boasson Hagen gewann die Gesamtwerung der Tour of Britain.
Die Highlights waren die Teilnahme an der Tour und an der Vuelta, wofür man jeweils Wildcards erhielt.
Bei der Tour wurde Cummings beim Prolog 10., Boasson Hagen 7. auf der 6. Etappe, Farrar und Reinardt Janse van Rensburg 7. und 8. der 7. Etappe, Serge Pauwels wurde 4. bei der 11. Etappe, Meintjes 5. bei der 12. Etappe. Auf der 14. Etappe folgte dann der große Coup, Stephen Cummings gewann vor Thibaut Pinot und Romain Bardet sowie Rigoberto Uran, ausgewiesenen Bergspezialisten. Es war der erste Etappensieg bei einer Grand Tour eines afrikanischen Teams. Es war eine hügelige Etappe mit einem Anstieg zum Ziel. Der Sieg gelang ausgerechnet am Mandela-Day, dem Geburtstag des Südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers und ersten farbigen Staatspräsidenten nach Ende der Apartheid.
Auf der 15. Etappe wurde Boasson Hagen 5., Daniel Teklehaimanot wurde 7. auf der 16. Etappe, Pauwels 9. auf der nächsten Etappe, am nächsten Tag sogar sechster. Auf der Champs-Elysees verpasste Boasson Hagen als vierter nur knapp das Podium. Diese äusserst erfolgreiche Tour krönte Serge Pauwels mit Platz 13 der Gesamtwertung.
Bei der Vuelta ging es relativ erfolgreich weiter. Kristian Sbaragli wurde 6. auf der 3. und 5. Etappe, 5. auf der 8. Etappe. Auf Etappe 9 wurde Louis Meintjes 10., die nächste Etappe gewann dann Kristian Sbaragli und holte den ersten Sieg eines afrikanischen Teams bei der Vuelta, auf der 12. Etappe wurde er wieder 8. Stephen Cummings erreichte beim Einzelzeitfahren auf der 17. Etappe 9. und auf der letzten Etappe wurde wieder Sbaragli 8.
In der Gesamtwertung wurde Meintjes guter 10. und feierte damit einen großen Erfolg.
Zu der kommenden Saison gibt es einige Veränderungen, das Team wird Data Dimension heißen, Matthew Goss verlässt das Team nach nur einem enttäuschenden Jahr, Louis Meintjes wechselt zu Lampre-Merida, dafür kommen Mark Cavendish und Mark Renshaw und Bernhard Eisel als Anfahrer, die aber auch hin und wieder auf eigene Kappe fahren dürften. Der Verbleib weiterer Fahrer, wie Theo Bos, Gerald Ciolek und Andreas Stauff ist noch nicht gesichert. Der Verlust von Meintjes schmerzt, ob Cavendish, der nur für ein Jahr unterschrieben hat, wieder viele Erfolge einfahren kann bleibt abzuwarten. Man muss sowohl in der breite als auch in der Spitze was tun, wenn man weiter Wildcards sammeln will und 2017 dann wirklich ein Worldtour Team werden will, nachdem man es 2016 doch noch nicht gewagt hat. Das Team braucht noch mindestens einen guten Kletterer und Leute wie Farrar, Bos und Ciolek, wenn sie bleiben müssen dringend wieder Siegfahrer werden, ebenso Reinardt Janse van Rensburg, der während seiner ersten Zeit im Team ein Siegfahrer war. Dem Team ist zu wünschen, dass sie weiter wachsen und die bekannten Namen auch ihr Geld wert sind und endlich (wieder) Siege einfahren! Nur ein Edvald Boasson Hagen, der dieses Jahr Verletzungspech hatte, ist dann doch zu wenig.

Das Thema für nächste Woche steht noch nicht fest, da ich mir einige Themen eigentlich noch gerne aufsparen möchte, bis die Kader klarer sind. Dementsprechend stehen die Chancen gut, dass ich einen Themenvorschlag direkt aufgreifen würde. Feuer frei in dem Sinne!
Natürlich habe ich noch Themen in der Hinterhand, aber wie schon in der Vorstellung der Kolumne erwähnt: Ich greife gerne Themen auf, die euch interessieren!
 
Also wenn ich für jemanden keine große Sympathie habe, ist es Bjarne Riis.

Bzgl MTN :
Einzige was mir von der Tour in Erinnerung blieb war Stephen Cummings bzw. wie blöd sich Thibaut Pinot und Romain Bardet angestellt hatten ;)

Und lese ich das richtig? "Neues" Team mit Mark Cavendish?? Im Vergleich zu den Anderen wird Cavendish wohl ein eher hohes Gehalt beziehen.
Weiß nicht ob das das Richtige für ein ehemals "kleines" Team ist
 
Also wenn ich für jemanden keine große Sympathie habe, ist es Bjarne Riis.

Bzgl MTN :
Einzige was mir von der Tour in Erinnerung blieb war Stephen Cummings bzw. wie blöd sich Thibaut Pinot und Romain Bardet angestellt hatten ;)

Und lese ich das richtig? "Neues" Team mit Mark Cavendish?? Im Vergleich zu den Anderen wird Cavendish wohl ein eher hohes Gehalt beziehen.
Weiß nicht ob das das Richtige für ein ehemals "kleines" Team ist


Riis ist eine Ratte... mehr sage ich dazu nicht. Und sein ehemaliger Brötchengeber Tinkov ist nicht einen deut besser...
Pinot und Bardet waren zu dumm, sie wussten wohl nicht, wer da aufschließen würde. Am Berg sind sie beide klar besser als Cummings, aber die letzten zwei Kilometer waren fast flach. Da war mir klar, dass die beiden keine Chancen haben. Kann dir auch gerne erklären wieso :)

Neu ist das Team nur insofern, als dass es MTN finanziell nicht mehr so gut ging und der Konzern zu dem Data Dimension eh einsteigen wollte, man entschied sich dann Hauptsponsor zu werden. Man sprach davon schon 2016 World Tour Team werden zu wollen, lies es dann doch. Ich denken finanziell ist man besser aufgestellt als früher und das Team wächst jedes Jahr. Cav ist ein gewisses Risiko und nicht ganz günstig, vor allem mit den zwei Helfern dabei. 14 Siege oder so letztes Jahr von ihm, aber halt meist kleine Etappenrennen, aber immerhin noch Kuurne-Brussel-Kuurne und eine Etappe bei der Tour.
Das Team will weiter hoch hinaus und dem Anliegen der Stiftung wird es nicht schaden, wenn du einen 26fachen Etappensieger bei der Tour als Werbefigur hat, denn die STiftung wird soweit ich weiß nachwievor im Teamnamen sein. Man wird nächste Saison dann natürlich sehen wie der Name dann in "kurz" geschrieben wird und überall auftaucht und was dasss kürzel werden wird.
 
On Tour No 3. - TdW: Jean-Rene Bernaudeau und seine Teams

Ausgabe 3. und irgendwie wird es jede Woche länger und zeitaufwendiger... Viel Spaß!

Ergebnisse:

Nat. Sluitingprijs - Putte-Kapellen: 1. Nacer Bouhanni (COF), 2. Tom van Asbroeck (TLJ), 3. Jens Debusschere (LTS)
Chrono des Nations: 1. Vasil Kyrienka (Sky), 2. Marcin Bialoblocki (One Pro Cycling), 3. Johan le Bon (FDJ)

Aktuelles:

- Konstantin Siutsou wechselt zu MTN-Qhubeka
- Team Colombia wird aufgelöst
- Roth-Skoda erhält eine ProContinental-Lizenz
- Björn Thurau unterschreibt bei Wanty-Group Goubert
- Astana hat seine Kapitäne aufgeteilt, Nibali fährt den Giro, Aru die Tour
- Martin Kohler wird einer der Leader bei Roth-Skoda
- Warren Barguil und Tom Dumoulin verlängern bis 2018 bei Giant-Alpecin
- Felix Großschartner beginnt seine Profikarriere bei CCC Sprandi in Polen
- Max Walscheid unterschreibt bei Giant-Alpecin
- Fabian Wegmann „geht“ zu Cult-Stölting
- Diego Ulissi bleibt bei Lampre
- Carlos Alberto Betancur geht zu Moviestar


Thema der Woche

Jean-Rene Bernaudeau und seine Teams

Heute widme ich mich einer der schillernsten Persönlichkeiten des französischen Radsports, die immer noch mitmischt: Jean-Rene Bernaudeau, der nach seiner aktiven Karriere nun als Sprotdirektor immer wieder französische Teams auf die Beine stellt und im wahrsten Sinne des Wortes ein Stehauf-Männchen ist und mit seinem Teams und deren spektakuläre Fahrweise immer wieder die Zuschauer unterhalten und begeistern kann. Ich werde mich kurz mit seiner aktiven Karriere befassen, vor allem aber mit seine Zeit als Sportdirektor und auch kurz auf einzelne seiner bekannten Fahrer eingehen.
Bernaudeau wurde am 8. Juli 1956 in einem Dorf im Departement Vendee in Westfrankreich geboren. Er debütierte mit 21 Jahren im Team Renault-Gitane von Cyrille Guimard. In dem Team blieb er drei Jahre, verpasste somit das Debüt des jungen Greg LeMond 1981 und von Laurent Fignon 1982.
Der Kapitän des Teams war der im Vorgängerteam debütierende Bernard Hinault, den er in allen drei Jahren bei der Tour unterstützte, er erreichte aber nur einmal Paris.
In seinem Debütjahr startete er direkt bei der Tour, wo er zur 18. Etappe nicht mehr antrat, wurde zweiter bei den Französischen Meisterschaften auf der Straße hinter Hinault und holte einige gute Platzierungen bevor er dann eine starke Spanienrundfahrt fuhr, bei der er hinter Hinault und Pesarrodona, dem Sieger von 1976 dritter wurde.
1979 holte er erste Siege und schaffte eine Reihe von guten Platzierungen, wie ein 2 Platz bei Wallonierundfahrt. Bei der Tour trug er für einen Tag das Gelbe Trikot, wurde am Ende 5. der Gesamtwertung, allerdings mit einer halben Stunde Rückstand auf Hinault und gewann das weiße Trikot des besten Jungfahrers. Ein weiteres Highlight war der 3. Platz bei der Straßenweltmeisterschaft hinter Jan Raas und Didi Thurau.
1980, in seinem letzten Jahr im Team gewann er eine Etappe beim Giro, wurde 12. der Gesamtwertung, die wiederum sein Kapitän Hinault gewann. Er gewann in dem Jahr auch zum ersten mal den Grad Prix du Midi Libre, den er auch in den nächsten drei Jahren gewinnen sollte. Bei der Tour war wieder vorzeitig Schluß für ihn.
Die folgenden wie Jahre fuhr er für Peugeot, zeitgleich mit ihm kam ein junger Ire zum Team, der direkt im ersten Profijahr Paris-Nizza gewann und einige Jahre später die Tour gewinnen sollte und bereits von Anfang an den anderen die Show stahl. Es war Stephen Roche.
Benaudeau fuhr in beiden Jahren die Tour und musste erstmals gegen Hinault fahren, wurde 1981 6. und im Jahr darauf 13. er holte in den beiden Jahren einzelne Siege und gute Platzierungen außerhalb der Tour. Ein Touretappensieg gelang ihm aber nicht, nur bei der Tour de Romandie, Schlagzeilen machte eine Dopingkontrolle, die er zusammen mit anderen Radfahrern verweigerte. 1983 furh er dann für Wolber-Spiedel, ein eher kleines Team, erreichte bei der Tour noch mal Platz sechs, aber sonst wurde die Liste seiner Erfolge kürzer,beim Giro wurde er wieder zwölfter. 1984 wurde dann ziemlich erfolglos, als er für Systeme U fuhr, auch die Tour beendete er nicht. Die letzten vier Jahre seiner Karrier verbrachte er von 1985-1988 bei Fagor. Dort war 1987 ein 17. Platz die beste Platzierung bei der Tour, er gewann eine Etappe bei der Dauphine Libere und holte noch vereinzelt gute Platzierungen bevor er dann mit 32 Jahren seine Karriere beendete.
Nach seiner aktiven Karriere sollte er auf langer Sicht dem Radsport erhalten bleiben. 1991 gründete er eine Amateurmannschaft Namens „Vendee U“ (andere Quellen sagen, dass er erst 1995 Sportdirektor wurde). Aus diesem Team wurde 2000 das von Bernaudeaus Unternehmen gesponsorte Profiteam „Bonjour“, das direkt mit mehr als 20 Fahrern begann. Das Team trat direkt bei der Tour an, dort waren Jean-Cyril Robin(ab 2002 bei FDJ) und Didier Rous(er war einer der Kapitäne des Teams und blieb den Rennstall bis zum Karriereende 2007 erhalten) die bekanntesten Fahrer des Teams. Bereits damals war Franck Bouyer im Team, der bis zu seinem Karriereende 2013 blieb. Sylvain Chavanel gehörte ebenfalls zum Team.
2001 stießen dann auch Jimmy Engoulvent und Thomas Voeckler zum Team, die im Jahr zuvor als Stagiare im Herbst dabei waren. In dem Jahr fuhren auch Anthony Geslin und Christophe Kern als Stagiare, die dann ab 2002 bzw. 2003 einen regulären Vertrag erhalten sollten, Eine große Überraschung gelang Francois Simon im zweitem Jahr des bestehens ein 6. Platz in der Gesamtwertung der Tour.
2002 debütierte Jerome Pineau für das Team, das sich zum Ende des Jahres einen neuen Sponsor suchen musste. Ab 2003 hieß man „Brioche la Boulangerie“, der Kader wurde kleiner, aber viele Fahrer blieben, Sylvain Chavanels Bruder Sebastien kam dazu und man startete nun in der World Tour.
2004 kamen erstmal zwei Spanier zum bisher rein Französischen Team dazu. Nun fehlte Damien Nazon, der im Vorjahr einige Erfolge einfuhr, neben Dieder Rous und den beiden jungen Sylvain Chavanel und Thomas Voeckler, die immer wieder glänzten. Der größte Sieg in der Zeit war der Gewinn der Gesamtwertung der Belgienrundfahrt durch Chavanel. Für die große Sensation sorgte der junge Thomas Voeckler, der bei der Tour de France bei der fünften Etappe, einen Tag nach dem Mannschaftszeitfahren, den großen Dominator Lance Armstrong als Teil einer Fluchtgruppe aus dem Gelben Trikot zu fahren und mehr als 12 Minuten auf ihn rauszuholen. Voeckler verlor das Trikot erst nach der 15. Etappe. Am Ende der Saison brauchte Jean-Rene Bernaudeau wieder einen neuen Sponsor. Diesmal schaffte er es, einen Vertrag mit Bouygues Telecom abzuschließen und man blieb ein World Tour Team. Das Team wurde auf 26 Fahrer aufgestockt und man blieb seiner Franzöischen Philosophie treu. Pierrick Fedrigo kam von Credit Agricole, Yohann Gene begann seine Karriere, ebenso wie Giovianni Bernaudeau, der Sohn von Jean-Rene. Fedrigo gewann direkt die 4 Tage von Dünkirchen, aber sonst war es eine eher schwache Saison des Teams, Darauf wurde reagiert und man holte 2006 Xavier Florencio und Stef Clement. Das Jahr verlief relativ erfolgreich, Pierrick Fedrigo gewann eine Etappe bei der Tour, Voeckler gewann Paris-Bourges, Clement wurde Niederländischer Zeitfahrmeister und Xavier Florencio gewann die Ciclista San Sebastian um ein paar Erfolge hervorzuheben. Man nahm an allen drei Grand Tours teil, was durch das geänderte Ligensystem und der Zugehörigkeit zur World Tour Standard wurde.
2007 wurde die nicht Französiche Fraktion um drei Leuteaufgestockt, unter anderem mit Johan Tschopp. Sehr erfolgreich war man in dem Jahr nicht, der Sieg beim GP Ouest France-Plouay von Voeckler war schon der bedeutendste Sieg in dem Jahr.
Im nächsten Jahr kamen unter anderem Yuri Trofimov, Sebatien Turgot und Damien Gudin zum Team, drei Fahrer die ihre Karriere begannen. Es sprangen einige Etappensiege raus, die bedeutendsten waren bei der Dauphine und der katalonienrundfahrt. Nach dem Sieg von Voeckler im letzten Jahr gewann diesmal Fedrigo den GP Ouest France Plouay.
2009 wurde das Team in Bbox Bouyges Telecom umbenannt und wieder wurde der Kader leicht verändert, Pierre Rolland und William Bonnet kamen vom aufgelösten Team Credit Agricole, dazu kamen auch Cyril Gautier und mit Yukiya Arashiro ein Japaner, wie auch weitere Fahrer. Fedrigo und Voeckler waren wieder die Aushängeschilder des Teams, gewannen je eine Etappe bei der Tour, aber auch einige andere Etappen. 2010 hatte man plötzlich nur noch 3 Ausländer im Team und fuhr ein großartiges Jahr, 2 Etappensiege bei der Tour, einer beim Giro, Etappe und Gesamtwertung beim Criterium International, Etappensieg bei der Dauphine, bei Paris-Nizza, Sieg beim GP von Quebec, Französischer Zeitfahrmeister sowie Tageserfolge bei anderen Etappenrennen. Einziger Wermutstropfen war, dass man im Jahr 2010 nur als Pro Continental Team eingestuft war und deswegen auf Einladungen angewiesen war. Im Jahr 2011 stieg Europcar als Nachfolgesponsor ein und erhielt das Team am leben. Man bleib wie auch 2010 ein ProContinentalteam und ging mit 23 Fahrern in die Saison, von denen viele schon im Vorjahr dabei gewesen waren. Johann Tschopp und Pierrick Fedrigo gehörten zu den Fahrern die das Team verliessen, jedoch bleiben Rolland und Voeckler und Sebastien Chavanel kehrte zurück, nicht jedoch sein Bruder. Man gewann eine Vielzahl an Etappen und gerade Voeckler zeigte seine Klasse. Der Sieg in der Gesamtwertung der Tour du Haut Var, zwei Etappensiege bei Paris Nizza, Etappensieg beim Grio del Trentino, Sieg bei Cholet – Pays De Loire, Etappensieg und Gesamtsieg bei den Vier Tagen von Dünkirchen waren seine Erfolge. Dazu wurde Christophe Kern französischer Zeitfahrmeister und gewann eine Etappe bei der Dauphine und die Krönung war der Etappensieg von Pierre Rolland bei der Tour auf dem Gipfel des legendären Alpe d’huez.
Rolland wurde 10. der Gesamtwertung und gewann das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Doch die noch größere Leistung gelang dem mittlerweile 32 Thomas Voeckler. Wie schon 7 Jahre zuvor holte er sich als Teil einer Ausreißergruppe das gelbe Trikot, diesmal war es die 9. Etappe, man schrieb den 10. Juli. Er verteidigte sein Trikot in den Pyrenäen, auch am Plateau de Beille, trug es auch während des französischen Nationalfeiertags, verteidigte es auf der ersten Alpenetappe auf der es nach Italien ging, verteidigte es am nächsten Tag, als es aus Italien zurück nach Frankreich und auf den Galibier ging und verlor es erst am Tag darauf, bei der 19. Etappe, als erneut der Galibier überquert wurde und die Etappe auf dem Alpe d’huez endet, wo Rolland gewann. Voeckler wurde am Ende vierter der Gesamtwertung, was das beste Resultat eines Franzosen bei der Tour seit sehr vielen Jahren war. Der letzter der dasselbe Resultat erreichte war Christophe Moreau 2000.
2012 kam mit Björn Thurau, dem Sohn von Didi Thurau erstmals ein deutscher zum Team, mit Matteo Pelucchi und Davide Malacarne kamen zwei Italiener zum Team und man hatte insgesamt sechs Ausländer im Team. Man ewann eher nur kleine Etappen und Rennen – bis die Tour kam, dort räumten Rolland und Voeckler ab, mit einem, bzw. zwei Etappensiegen in bergigeren Gegenden.
2013 ging Pelucchi wieder, der einzige Afrikaner des Teams ging auch nach einem Jahr wieder, dafür kamen Natnael Berhane und mt Bryan Coquard ein junger Sprinter mit viel Talent. Die beiden gewannen einige Etappen, wobei vor allem Coquard glänzte. Voeckler und Veilleux gewannen Etappen bei der Dauphine. Gaudin und Gene schafften es auch zu glänzen. Dieses Jahr sprang jedoch kein Etappensieg bei der Tour raus.
2014 wurde man ein WorldTour Team. Der Kader wurde aufgestockt, von Euskatel holte man den jungen Romain Sicard, zu den Abgängen gehörte Damien Gaudin. Dieses Jahr holte man wenig Siege, Rolland und Voeckler konnten sich nicht in die Siegeslisten eintragen, was sich bemerkbar machte, nur Coquard war ein zuverlässiger Siegfahrer. Dafür konnte sich Pierre Rolland weiter als guter Rundfahrer etablieren, er wurde beim Giro 4. und bei der Tour 11., seine dritte Top 12 Platzierung binnen vier Jahren bei der Tour.
2015 war Berhane der größte Verlust, das Jahr war insgesamt ziemlich enttäuschend was es nicht leichter machte einen neuen Sponsor zu finden, nachdem Europcar bereits frühzeitig sein Ausscheiden bekanntgab, doch Bernaudeau fand mit „direct energie“ wieder einen Sponsor, damit das ProContinentalteam weiterexistieren kann. Bereits Ende 2014 bekam man für 2015 aufgrund von Finanzierungslücken den World Tour Status aberkannt, somit ist das kein ganz neues „Downgrade“ des Teams.


Ein paar persönliche Anmerkungen:
Mit Cyrill Gautier und Pierre Rolland verlassen zwei bekannte Fahrer zum Ende der Saison das Team, jedoch sehe ich das Team mit Bryan Coquard, Adrien Petit, Romain Sicard und den beiden Routiniers Thomas Voeckler und Sylvain Chavanel gut aufgestellt.
Jean-Rene Bernadeau war zu seiner aktiven Zeit ein solider, dennoch nicht überragender Fahrer, auch was Rundfahrten anging, glänzte jedoch nur in den ersten fünf Jahren seiner eher kurzen Karriere, was durchaus der Einnahme Leistungsfördernder Substanzen zuzuschreiben ist.
Seine Arbeit als sportlicher Leiter finde ich beeindruckend, man sieht seinem Team/seinen Teams an, dass sie eine klare Philosophie haben: vor allem französische Fahrer, französischer Sponsor, lieber aggressiv und erfolglos als eher zurückhaltend und manchmal erfolgreich fahren.
Er hat immer wieder ein gutes Gespür bei jungen talentierten Fahrern gehabt und Fahrer wie Sylvain Chavanel, Pierre Rolland, Thomas Voeckler, Bryan Coquard, Romain Sicar hervorgebracht oder weiterentwickelt. Dass Fahrer teilweise fast ihre ganze Karriere in seinem Rennstall bleiben, auch gerade ein Voeckler spricht die für die Arbeit, die Bernaudeau leistet. Ein Rolland hat sich im Sommer entschieden, nach der Saison zu wechseln, dazu gibt es die Anekdote, dass er erst bei seinem Sportlichen Leiter nachgefragt hat, der ihm dann geraten hat zu wechseln (er entschied sich für Cannondale-Garmin), da er ihm nicht garantieren könne, einen neuen Sponsor zu finden.
Ich habe versucht Bernaudeau und seine Karriere darzustellen, gerade bei den Teams ist eine Vollständigkeit nicht zu gewährleisten, da es jeglichen Rahmen sprengen würde, aber ich habe versucht, da Struktur reinzubringen und auf die jeweils wichtigsten Ereignisse einzugehen.
 
On Tour No 4. - TdW: Team Cult Energy - Stölting Group, eine deutsch-dänische Talentschmiede

Leider mit einem Tag verspätung, aber hier ist die neue Ausgabe! Viel Spaß!

Ergebnisse:

Saitama Criterium: 1. John Degenkolb (TGA), 2. Fumiyuku Beppu (Trek), 3. Chris Froome (SKY)

Aktuelles:

- Froome will der Öffentlichkeit bald Werten aus dem Sommer zur Verfügung stellen
- die Strecke der Tour de France wurde vorgestellt, die erste Etappe ist etwas für die Sprinter
- Oscar Gatto geht zu Tinkoff
- Esteban Chaves (25, Orica-Greenedge), fünfter der Vuelta soll als Kapitän den Giro und die Vuelta bestreiten
- Cesare Benedetti erhält aufgrund seiner Leistungen im Herbst und Platz 14 bei der Lombardei-Rundfahrt einen neuen Vertrag bei Bora-Argon 18
- Team Giant Alpecin verlängert mit Johannes Fröhlinger, Tom Stamsnijder, Tobias Ludvigson und Chad Haga
- Moviestar holt nach Betancur nun mit Daniel Moreno einen weiteren Top-Bergfahrer, der bei der Vuelta als Helfer für Rodriguez glänzte und selber gute Platzierungen erreichte.
- Das Continentalteam MLP Team Bergstraße verliert seinen Status und wird in Zukunft als Team Basso Bikes an den Start gehen

Thema der Woche

Team Cult Energy - Stölting Group, eine deutsch-dänische Talentschmiede

Heute beschäftige ich mich mit dem Team Cult Energy-Stölting Group. Dabei handelt es sich um ein neues Deutsch-Dänisches Team, das in der kommenden Saison mit Pro Continentallizenz starten wird. Bei dem bekannteren Vorgängerteam handelt es sich um das dänische Team Cult Energy, das auch bisher schon in der 2. Liga des Radsport fuhr, jedoch finanzielle Probleme bekam, da ein Co-Sponsor ausstieg. Der andere Partner ist das Team Stölting aus Gelsenkirchen, das bisher als Continental Team unterwegs war.
Man wird in Zukunft mit Dänischer Lizenz fahren, was der Tatsache geschuldet ist, dass es quasi keine Dänischen Profiteams gibt, jedoch einige Deutsche Teams. Man übernimmt die deutsche Betreibergesellschaft von Stölting und als Sportlicher Leiter wird Jochen Hahn fungieren. Bei den weiteren Offiziellen ist Theo Maucher als Organisator hervorzuheben. Hahn war zuletzt bei Team Stölting der Verantwortliche. Er war selber Amateurfahrer und agierte von 1990 bis 2007 als Trainer im Nachwuchsbereich und arbeitete mit einigen späteren Profis zusammen. Ab 2002 war er auch Sportlicher Leiter, seine bekanntesten Teams waren Team Wiesenhof-Akud und Team Milram. In den letzten Jahren war er der Verantwortliche bei Team Stölting. Ein weiterer Sportlicher Leiter ist der Däne Michael Skelde, der ebenfalls früher Radfahrer und kommt vom Team Cult Energy. Der organisator Theo Maucher war früher bei Team Gerolsteiner und in den Jahren 2009 und 2010 in denen das Cervelo Test Team bestand, der Manager dessen.
Der aktuelle Kader besteht aus 16 Fahrern, die man bisher für die neue Saison verpflichtet hat, man sei aber noch in Gesprächen mit weiteren Fahrern, sodass noch ein oder zwei Fahrer zum Team stoßen könnten, hieß es aus Teamkreisen. Im Team sind je 7 Dänen und Deutsche, die von einem Luxemburger und einem Franzosen ergänzt werden.
Lasse Norman Hansen (Team Cannondale-Garmin) und Alexander Kamp (Colo Quick, 5. des Straßenrennen der U23-WM) sind die einzigen beiden Fahrern, die nicht schon diese Saison zu einem der Vorgängerteams gehörten. Dennoch ist abzuwarten, wie das neu zusammengewürfelte Team funktionieren wird. Das Team besteht aus einigen jungen Talenten und einigen erfahrenen Fahrern, die den Jungen helfen sollen. Man will insgesamt in der Saisons mit zwei „Teams“ unterwegs sein und an das Niveau der Fahrer angepasste Programme bestreiten, wobei der Augenmerk darauf liegen soll, dass sich die jungen Talente weiterentwickeln können.
Lennard Kämna ist hier das vielleicht vielversprechendste Talent. Der 19-Lährige wurde 2014 Juniorenweltmeister, 2015 dritter im Zeitfahren bei der Weltmeisterschaft der Klasse U23 und 10. im Straßenrennen in Richmond.
Auch auf den dann 20 Jährigen Mads Petersen sollte man achten, nachdem er dieses Jahr unter anderem 6. der Gesamtwertung bei den 4 Tagen von Dünkirchen wurde.
Die beiden bekanntesten Fahrer, die Resultate einfahren und Sponsoren anziehen sollen sind die beiden deutschen Fabian Wegmann und Linus Gerdemann.
Der 35 Jährige Münsteraner Wegmann wurde 2001 deutscher Meister in der Klasse U23 und begann seine Profikarriere 2002 bei Gerolsteiner. Er machte früh mit guten Platzierungen bei Eintagesrennen, aber auch bei einzelnen Etappen auf sich aufmerksam, wodurch er bald als Spezialist für Klassiker galt. Ein 12. Platz bei GP Ouest France-Plouay war das erste Ausrufezeichen, 2004 wurde er 6. bei GP Miguel Indurain, 13. bei der Fleche und gewann das Bergtrikot des Giro. Im August folgte beim dem Prestigeträchtigen Tre Valli Varesine sein erster Sieg vor Namen wie Di Luca, Rebellin, Tiralongo und Casagrande. Seine beste Platzierunge bei einem der 5 Monumente war ein 3. Platz bei der Lombardeirundfahrt 2006. Im selben Jahr gewann er eine Etappe der Dauphine. 2008 wurde 7. bei der Straßen-WM, 2007, 2008 und 2012 wurde er deutscher Meister, um noch einige Ergebnisse hervor zu heben. Er gewann nur wenige Rennen in seiner Karriere, ist aber nach wie vor für Top 10 Platzierungen gut und erfahren genug, um sich bietende Chancen zu nutzen. Er wird auch als Leader für das junge Team da sein müssen.
Der zweite Leader wird der 33 Jährige Gerdemann sein. Der zweite Münsteraner des Teams ist der erfolgreichste und aktuell wohl beste Fahrer des Teams. In seinem ersten Profijahr bei CSC im Jahr 2005 wurde er 5. bei den 4 Tagen von Dünkirchen, 3. der Bayernrundfahrt, gewann eine Etappe bei der Tour de Suisse. 2006 bewies er bei der Volta Ciclista a Catalunya und der Tour de Suisse, dass er bei mehrtägigen Etappenrennen in die Top 10 fahren kann. 2007 gewann er eine Etappe bei der Tour de France und fuhr dadurch einen Tag im gelben Trikot bevor Michael Rasmussen es übernahm. 2008 gewann er mit der Tour l’Ain und der Deutschlandrundfahrt zwei Etappenrennen und jeweils eine Etappe, sowie die Coppa Ugo Agostini. Ein siebter Platz in der Gesamtwertung von Tirenno-Adriatico und der Sieg der Bayernrundfahrt waren die Highlights des folgenden Jahres.
2010 gewann er eine Etappe bei Tirenno-Adriatico, gewann die Trofeo Inca-Inca, erreichte eine Vielzahl an guten Platzierungen und wurde 16. des Giros. 2011 und 2012 erreichte er weiter gute Platzierungen bei kurzen Etappenrennen und gewann 2011 die Luxemburgrundfahrt. 2013 fand er jedoch kein neues Team und fuhr 2014 dann wieder Rennen für MTN-Qhubeka, jedoch ziemlich erfolglos. 2015 ging er zu Cult Energy und konnte an alten Tagen anknüpfen und gewann wieder die Luxemburgrundfahrt, dennoch ist da Luft nach oben.
Der Erfolg des Teams wird auch stark davon abhängen wie gut die beiden Routiniers noch bzw. wieder sind und was sie an Resultaten einfahren können und wie schnell sich die vielversprechenden Talente entwickeln werden. Von der Organisation des Teams ist man aber gut aufgestellt, es ist gut möglich, dass man das ein oder andere von dem Team hören wird.
 
On Tour No 5. - TdW: Die Saison des John Degenkolb

Ich denke es wird sich einpendeln, dass es jetzt immer Dienstags kommt, so kann ich auch die Entwicklungen des Montags gut noch aufgreifen und ist für mich einfacher zu bewerkstelligen. Themenwünsche werden gerne angenommen! Viel Spaß!


Ergebnisse:

Saisonende

Aktuelles:

- Rolf Aldag verlässt Etixx-Quickstep und wechselt zu Team Data Dimension!!
- Lloyd Mondory (Ag2r, 33) wurde jetzt, nachdem im Februar positiv getestet wurde, für 4 Jahre gesperrt
- Mauro Santambroggio(31) wurde wegen Doping bis Ende Oktober 2017 gesperrt und erklärt sein Karriereende
- Bruno Pires geht zu Roth-Skoda
- Przemyslaw Niemiec bleibt weitere zwei Jahre bei Lampre
- Basso wird Sportlicher Leiter bei Tinkoff
- Robert Förster (37) vom Team UnitedHealthcare beendet seine Karriere



Thema der Woche

Die Saison des John Degenkolb

Es sollte ein denkwürdiges Jahr für John Degenkolb werden. Bereits 2014 war ein großes Jahr für ihn gewesen: Vier Etappen und das Grüne Trikot bei der Vuelta, Etappensieg und grünes Trikot bei Paris-Nizza, drei Etappensiege bei der Tour Meditereen, mehrere Grüne Trikots bei Etappenrennen. Dazu lies er es bei Eintagesrennen krachen: Sieg bei Gent-Welvegem, zweiter in Roubaix, zweiter in Frankfurt, zweiter bei den deutschen Meisterschaften, neunter bei der Weltmeisterschaft, zweiter bei Memorial Frank Vandenbroucke, zweiter in Münster und zum Ende der Saison noch ein Sieg bei Paris-Bourges. Die Saison zeigte, dass er sowohl bei Etappenrennen gute Ergebnisse im Sprint erzielen kann, als auch wirklich ein Mann für Eintagesrennen ist und seine Form über die ganze Saison halten kann. Das lies hoffen für das Jahr 2015, doch bei den Frühjahresklassiker waren harte Konkurennten zu erwarten, Alexander Kristoff, der Sieger von Mailand-San Remo 2014, Peter Sagan, der schnelle Slowake, Cancellara, der Altmeister der Klassiker aus der Schweiz sowie sein ewiger Rivale Tom Boonen und dessen starkes Team mit Nikki Terpstra und Zdnek Stybar. Boonen und Cancellara, die das letzte Jahrzehnt geprägt hatten würden es noch mal wissen wollen und auch Sagan, der immer auf sich alleine gestellt war, war immer ernst zu nehmen und mit Kristoff hatte man einen der auch mitmischen wollte, ebenso wie Valverde, mit dem man immer rechnen musste, sobald es hoch geht, genau wie Rodriguez. Dennoch setzte Degenkolb sich große Ziele und begann die Saison Anfang Februar in Dubai, wo er eine Etappe gewann und zweiter der Gesamtwertung. Es waren die ersten Renntage für den neuen Sponsor Alpecin, der dafür sorgte, dass das Team nun mit deutscher Lizenz fuhr und Degenkolb zusammen mit Marcel Kittel noch mehr im Rampenlicht stand.
Bei der Vuelta Ciclista a Murcia rollte er unter ferner liefen mit und wurde 68. Es folgte mit der Vuelta a Andalucia ein Etappenrennen bei dem er zweimal zweiter wurde und vierter in der Punktewertung wurde.
In der ersten Märzhälfte stand Paris-Nizza auf dem Plan. Beim Prolog ließ Degenkolb es krachen, wurde hinter Michal Kwiatkowski, Rohan Dennis, Tony Martin, Luis Leon Sanchez und Lars Boom sechster und verlor nur 10 Sekunden auf 6,7 Kilometer. Dumoulin, Wiggins, Porte, van Garderen und viele andere prominente Namen lies er hinter sich. Dennoch sprang nur noch ein dritter Platz auf der zweiten Etappe heraus, aber das wirklich wichtige Ziel würde erst eine Woche nach der Ankunft in Nizza sein. Die Primavera. Es ging über fast 300 Kilometer von Mailand nach San Remo. Es gab ein spektakuläres Rennen, einigen Stürzen und am Ende einen Sprint einer größeren Gruppe von ca. 30 Fahrern. Am Ende gewann Degenkolb vor Alexander Kristoff und Michael Matthews das Rennen. Sagan blieb nur der vierte Platz und Cancellara wurde gar nur 7. Das Rennen E3-Harelbeke wurde in der folgenden Woche wurde ebenso ein Fehlschlag, wie auch Gent-Wevelgem. Nach dem Boonen schon durch eine Verletzung bei Paris-Nizza für die Klassiker ausfiel, erwischte es in Harelbeke nun mit Cancellara den nächsten großen namen. Somit fielen weit beachtete Konkurrenten weg. Wurde Dege beim ersten Rennen noch 25., so stieg er beim nächsten Rennen wie der Großteil des Feldes vom Rad. Bei Extrembedingungen sollten nur ca. 40 Fahrer Wevelgem erreichen. Doch es standen noch zwei weitere Klassiker auf dem Programm: die Monumente Nummer 2 und 3, die Flandernrundfahrt und Paris Roubaix. Von den Strapazen von Gent-Wevelgem recht gut erholt, holte er in Flandern einen 7. Platz, 49 Sekunden hinter dem zweiten von Mailand-San Remo, Alexander Kristoff. Er verlor das Rennen am Kruisberg, als er ca. 25 Kilometer vorm Ziel Terpstra und Kristoff nicht folgen konnte. Wieder eine Woche später, am 12.4. stand die Königin der Klassiker an: Paris-Roubaix und der Topfavorit war Kristoff, doch auch Degenkolb war hoch gehandelt für das Podium, war er letztes Jahr doch zweiter hinter Terpstra gewesen. Ab 70 Kilometer vorm Ziel gibt es immer wieder Lücken und Windstaffeln, das Feld ist zersplittert, auch Wiggins und Kristoff gehören zu den zwischenzeitlich abgehängten, Dege kann sich vorne halten. Immer wieder läuft das Feld zusammen. Die letzten 15 Kilometer werden hektisch, 12000 Meter vor dem Ziel greift Boom an, die Attacke pariert Degenkolb, dann gehen Laempart und van Avermaet. Degenkolb und sein Teamkollege De Bakker setzen bald eine eigene Attacke aus dem Feld um den Spitzenreitern hinterher zu fahren. Dege lässt sich von seinem Teamkameraden näher an die Führenden bringen, bevor er alleine aufschließt. Doch die beiden wollen nicht mitfahren. Stybar schließt auf und Lampaert attackiert. Etixx-Quickstep versucht seine Überzahl auszuspielen. Doch die Lücke wird wieder geschlossen und wieder will keiner führen, weswegen Boom, Keukeleire und Elminger knapp zwei Kilometer vorm Ziel wieder bei der Gruppe sind. Zu siebt geht es ins Velodrom. Dege attackiert und gewinnt den Schlußspurt vor Stybar und van Avermaet. Er ist der erste Deutsche seit Josef Fischer 1896 der in der Hölle des Nordens gewinnt. Es ist erst Mitte April und Degenkolb hat schon mehr erreicht als erhofft. Er fährt einen Monat keine Renne, erst Mitte Mai bei der Bayernrundfahrt wieder, wo er zwei Etappen und das Trikot des besten Sprinters gewinnt. Siege in der Heimat sind für seinen Sponsor wichtig, gerade jetzt, wo Marcel Kittel, der andere große Star des Teams bisher ein Totalausfall ist. Kittel wird von Krankheiten geplagt und ist nicht fit um Rennen zu bestreiten oder gar zu gewinnen. Wieder folgt ein Monat Pause für Degenkolb, die Saison ist noch lang, Spanienrundfahrt und die WM stehen noch auf seiner Agenda. Für die Tour de France ist bisher noch Kittel vorgesehen. Mitte Juni startet er bei der Tour de Suisse. Zehn Tage geht es durch die Schweiz, es sind nicht gerade flache Etappen, für Dege springt nur ein vierter Etappenplatz bei raus. Auch bei den deutschen Meisterschaften eine Woche später läuft es nicht mehr, nur Platz 16 steht am Ende. Doch es ist schon bekannt, dass der schwächelnde Kittel von seinem Team nicht zur Tour mitgenommen wird. Degenkolb soll ihn ersetzen und sich seinen Traum vom ersten Etappensieg bei der Tour erfüllen. Er versucht sein Glück auf flachen und welligen Etappen doch es ist wie verhext. Wieder will es mit dem Sieg nicht klappen. 2x 2., 3x 4., 1x 6. und 8. auf der letzten Etappen sind seine Resultate. Im Kampf um das Grüne Trikot wird er so auch nur 3., weit abgeschlagen hinter dem Sieger Peter Sagan und Andre Greipel.
Es folgten wieder vier rennfreie Wochen, bevor dann die Vuelta a Espana anstand. Das Rennen, bei dem er im Vorjahr 4 Etappen gewann und sich das grüne Trikot sicherte.
Auf der dritten Etappe wurde er dritter. Auf der fünften Etappe war er zu früh im Wind, sodaß der junge Caleb Ewan von Orica noch vorbeifuhr und Dege wurde nur zweiter. Das Trostpflaster fürs Team war, dass Tom Dumoulin, der bei der zweiten Etappe bergauf zweiter wurde, das Rote Trikot übernahm, nachdem das Feld zersplittert wurde und Chaves einige Sekunden verlor. Der Niederländer musste es nach der sechsten Etappe jedoch wieder abgeben. Auf der zehnten Etappe wurde Degenkolb wieder nur zweiter. Diesmal war man wieder unachtsam gewesen, sodass Degenkolb eine schlechte Position hatte und nicht mehr ganz nach vorne fahren konnten. Nach der 11. Etappe, einem Höllenritt durch die Pyrenäen, musste Dumoulin, nachdem er es an der 9. Etappe durch einen Sieg bei einer Bergankunft vor Froome und Rodriguez geholte hatte, sein rotes Trikot erneut abgeben, doch er war nach wie vor in Schlagdistanz. Auf der 12. Etappe gibt es ein vertrautes Bild, Dege mit einer guten Position, wird dann eingebaut und am Ende gewinnt diesmal Danny van Poppel. Mittlerweile stellte Dege sich vor allem in den Dienst von Dumoulin und stellte eigene Ambitionen hinten an. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass das Team nicht auf die Gesamtwertung ausgerichtet war und man keine wirklich guten Helfer für die Berge hatte und Degenkolb auch über viele Wellen kommt und zusammen mit dem Rest des Teams die mangelnden Helfer mit Kletterqualitäten ausgleichen musste. Beim Zeitfahren der 17. Etappe holte sein Niederländischer Kapitän sich den Sieg und erneut das rote Trikot. Dege half seinem Kapitän, der erbittert sein Trikot auch nach der 19. Etappe, bei der er Sieger des Hauptfeldes wurde, verteidigte. Doch an der 20. Etappe wurde er von Fabio Aru und seinem Astana-Team durch eine kluge Strategie mit Relais-Stationen aus dem Trikot gefahren und bis auf Platz 6 durchgereicht. Der Tank war leer und die fehlenden Helfer für die Berge machten sich hier erneut bemerkbar, da der Niederländer früh auf sich alleine gestellt war. Degenkolb gewann die 21. Etappe in Madrid und schaffte so doch noch seinen Sieg. Dadurch, dass er viel als Helfer gefahren ist und sich nicht an Zwischensprints beteiligt hatte, war er auch weit vom Sieg des grünen Trikot entfernt. Durch den Sieg auf der letzten Etappe und den vielen Tagen die das Team das rote Trikot hatte.
Zwei Wochen nach der Vuelta stand noch die WM in Richmond an. Es war ein Parkours der durchaus für Degenkolb gemacht war, er fuhr stark, egalisierte einige Etappen, doch er traf am Ende einige falsche Entscheidungen, da er doch ein wenig nervös war und so war der Tank leer und er wurde durchgereicht und landete nur auf Platz 29. Ein enttäuschendes Ende eines guten Jahres für Degenkolb. Im Oktober wurde klar, dass Kittel das Team verlassen würde, sodass der unbestrittene Kapitän für die Klassiker und die Sprints Degenkolb sein würde und man das Team für 2016 im Bereich der Berge um Tom Dumoulin und Warren Barguil stärker aufstellen würde und ab dem nächsten Jahr auch immer ein Auge auf die Gesamtwertung legen würde.

Insgesamt war es ein großartiges Jahr für Degenkolb, trotz der vermasselten WM und Pech und Ungeschick bei der Vuelta. Auch der verpasste Etappensieg bei der Tour lässt sich verkraften und noch nachholen. Nur ein Etappensieg bei einer Grand Tour war eine schwache ausbeute, aber auch seine Rolle bei der Vuelta wird ihm in seiner fahrerischen Belastbarkeit und für die nächsten Klassiker helfen und Mailand-San Remo und Paris-Roubaix ist einfach eine riesige Leistung, mit der er automatisch in den nächsten Jahren zu den Topfavoriten gehören wird.
 
On Tour No 6. - TdW: Väter und ihre Söhne: Erik und Rick Zabel

Heute schon Ausgabe Nummer 6. Viel Spaß beim lesen!

Ergebnisse:
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Aktuelles:

- Luke Roberts wird sportlicher Leiter bei Giant-Alpecin
- John Gadret geht zu G4, einem Crossteam
- Tom Dumoulin legt seinen Fokus auf Olympia
- Gerald Ciolek geht zu Cult-Stölting
- Ag2R, Astana, BMC, FDJ, IAM, Movistar, Orica-GreenEdge, Giant-Alpecin, LottoNL-Jumbo, Sky und Trek haben bereits die World Tour-Lizenz erhalten
- Bora-Argon 18 erhält auch nächste Saison eine ProContinental-Lizenz
- Davide Rebellin (44) verlängert bei CCC Sprandi um ein Jahr
- nachdem man bereits Katusha unterstützt, wird Gazprom ein Hauptsponsor beim Team RusVelo
- Für die Trofeo San Luis in Argentinien im Januar 2016 sind bisher unter anderem Andrew Talansky, Rafal Majka, Nairo Quintana, Vinzenco Nibali und Peter Sagan angekündigt.

Thema der Woche

Väter und ihre Söhne: Erik und Rick Zabel


Vom Fußball und auch einigen anderen Sportarten ist es durchaus bekannt, dass sowohl der Vater als auch der Sohn als Profi aktiv sind, bzw. waren oder es zumindest kurze Zeit versucht haben. Es gibt Fälle, da stellt der Vater den Sohn klar in den Schatten, wie z.B. in der Familie Beckenbauer (Stephan) oder bei den Rummenigges (Marco, der Sohn von Michael). Andererseits gibt es auch Familien, da war der Sohn viel erfolgreicher als der Vater. Hier ist Miroslav Klose zu nennen.
Das Phänomen, das zwei Generationen den Sport professionell betreiben gibt es auch im Radsport. Ich werde in einer losen Serie einige Familien betrachten. Los geht es mit Rick Zabel und seinem Vater Erik Zabel.
Rick Zabel ist 22 Jahre alt und kommt aus Unna in Nordrhein-Westfalen. Er begann nach vielen Erfolgen im Jugendbereich seine Karriere 2012 im Rabobank Continental Team, dem Nachwuchsteam von Rabobank und brach dafür die Schule ab. Ab 2013 sollte das Mutterteam Rabobank nach dem Ausstieg des Sponsors unter einem neuen Namen fahren, während das Nachwuchsteam erhalten blieb. Er wurde 2012 Deutscher Straßenmeister in der Klasse U23 und gewann 2013 die Flandernrundfahrt der Klasse U23. Nach zwei Jahren in der Continental-Klasse wechselte zur Saison 2014 zum World Tour-Team BMC. Mit dem Team gewann er 2014 das Mannschaftszeitfahren des Giro del Trentino 2014 und feierte 2015 bei der 3. Etappe der Österreichrundfahrt seinen ersten Profisieg. Ihm ist auf jeden Fall eine solide Karriere zuzutrauen, da er erst 22 ist, aber schon zwei Jahre in einem World Tour Team fährt und bisher eine gute Entwicklung zeigt. Sein Vater kann und wird nicht der Maßstab für ihn sein. Reden wir doch vom erfolgreichsten Deutschen Sprinter und einem Fahrer, der über mehrere Jahre zu den besten Sprintern der Welt gehört hat.
Erik Zabel, sein Vater, wurde 1970 in Ost-Berlin geboren. Dessen Vater Detlef Zabel war ebenfalls Rennfahrer und einige Jahre ein Helfer der DDR-Radsportikone und des späteren zweifachen Amateurweltmeisters Gustav-Adolf „Täve“ Schur. Erik Zabel war in seiner Jugend ein Bahnfahrer und Mitglied des TSC Berlin und der DDR-Nationalmannschaft. Nach der Wende wechselte er nach Dortmund, fuhr dort auf der Straße und wurde zweiter bei der Straßen-DM und vierter bei den Olympischen Spielen 1992 in Rio.
1993 fuhr er sein erstes Jahr beim Team Telekom, wo er direkt seine Sprintqualitäten zeigte und eine Etappe bei Tirenno-Adriatico gewann. 1994 folgte mit Paris-Tours ein Sieg mit dem er Aufsehen erregte. Jenes Eintagesrennen sollte er 2003 und 2005 noch zwei Mal gewinnen. 1995 gewann er bei verschiedenen Etappenrennen einzelne Etappen und bei seiner zweiten Tourteilnahme zwei Etappen und wurde noch einmal zweiter und dritter, im Kampf um das Grüne Trikot des besten Sprinter wurde er 5. Diese Erfolge stellten einen Machtwechsel im Team Telekom dar, da bisher Olaf Ludwig(zweiter bei Paris-Roubaix, Sieger Amstel Gold Race, Grünes Trikot der Tour, Gesamtweltcup 1992) der Topsprinter war. Im folgenden Jahr bestätigte er seine guten Leistungen, fuhr zahlreiche Topplatzierungen ein. Insbesondere bei der Tour zwei Siege und weitere Top 6 Platzierungen, was zum Gewinn des Grünen Trikot reichte.
1997 gewann er die Gesamtwertung der Vuelta a Andalucia Ruta Ciclista Del Sol und auch den Scheldeprijs und zum ersten Mal in seiner Karriere Mailand-San Remo, es war sein erster Sieg bei einem der fünf Monumente des Radsports. Es war der erste Sieg eines deutschen bei Mailand San-Remo, seit Rudi Altig 1968. Das Grüne Trikot bei der Tour de France gewann er zum zweiten Mal mit drei Etappensiegen und großem Vorsprung. Nachdem im Vorjahr Bjarne Riis die Gesamtwertung gewann, gewann in diesem Jahr Jan Ullrich die Tour.
1998 sollte er das Trikot erneut verteidigen, diesmal jedoch ohne eigenen Sieg. Dafür war er bei Tirenno-Adriatico der dominierende Sprinter und gewann erneut Mailand-San Remo. Ebenso wurde er deutscher Straßenmeister. Bei Gent-Wevelgem reichte es zu Platz sechs. 1999 gewann er wieder keine Etappe bei der Tour, jedoch das Grüne Trikot, gewann erstmal Rund um den Henninger Turm, musste sich in San Remo diesmal dem Belgier Andrej Tschmil geschlagen geben, holte jedoch einige Siege bei Etappenrennen.
Das neue Jahrtausend begann für Erik Zabel grandios. Mit knapp 30 Jahren schien er auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu sein. Er gewann zahlreiche Etappen, Mailand-San Remo, das Amstel Gold Race, wurde dritter bei Paris-Roubaix, verteidigte das Grüne Trikot mit einem Etappensieg, gewann drei Etappen der Deutschland-Rundfahrt. Am Ende der Saison gewann er den Gesamtweltcup.
2001 gewann er zum letzten Mal Mailand-San Remo, vor Mario Cipollini, dem anderen großen Sprinter der später 90er Jahre und der Jahrtausendwende. Er erreichte viele Etappensiege, unter anderem 4 bei der Bayernrundfahrt, zwei bei der Tour de Suisse, wo er das Grüne Trikot gewann, drei bei der Tour, war ihm ebenfalls das Grüne Trikot einbrachte und drei bei der Vuelta, wo er aber nur zweitbester Sprinter wurde. Bei Paris-Tours wurde er dritter und bei der Weltmeisterschaft 5. Er wurde erster der Weltrangliste 2001 und aufgrund seiner Erfolge im selben Jahr zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt. 2002 gewann er einige Etappen bei verschiedenen Rennen, das Grüne Trikot der Vulta a Andalucia und der Tour de Suisse,der Eneco-Tour, das Eintagesrennen Rund um den Henninger Turm, wurde zweiter im Kampf und das Grüne Trikot der Tour bei nur einem eigenen Etappensieg und minimalem Rückstand auf den Australier Robbie McEwen und holte sich dafür erstmals das Blaue Trikot des besten Sprinters bei der Vuelta a Espana, aber keine Etappe.
Bei Paris-Tours und der Weltmeisterschaft wurde Zabel jeweils dritter und am Ende der Saison erneut erster der Weltrangliste.
2003 sprangen neben dem Grünen Trikot bei der Eneco-Tour einige Etappensiege, Platz drei im Kampf um das Grüne Trikot der Tour heraus, jedoch kein Etappensieg dort. Derer zwei gab es bei der Vuelta und erneut das blaue Trikot des besten Sprinters. Paris-Tours gewann er nach neun Jahren zum zweiten Mal.
2004 wurde Zabel vom Pech verfolgt, er schaffte lauter Topplatzierungen, darunter 5 zweite Plätze bei der Vuelta, schaffte jedoch nur Siege bei kleinen Etappenrennen und gewann Rund um Köln. Bei der Tour wurde er wieder dritter im Kampf um das Grüne Trikot. Immerhin verhalfen ihm seine ganzen guten Platzierungen zu einer Verteidigung des Blauen Trikots in Spanien, vor den beiden Bergspezialisten Alejandro Valverde und Roberto Heras. Bei Mailand-San Remo wiegte er sich zu sicher, sodaß er nur ausrollen ließ, während Oscar Freire noch an ihm vorbeiziehen konnte.
Das folgende Jahr sollte für Zabel das letzte bei Team Telekom, das seit 2004 Team T-Mobile hieß, sein. Nach einem erfolglosen Frühjahr, bei der er nur das Rennen Rund um den Henninger Turm gewann und bei seiner ersten Giro-Teilnahme im Alter von 34 auch keine Etappe gewann entschied das Team Zabel nicht mit zur Tour zu nehmen und ganz auf einen Sieg von Jan Ullrich zu setzen. Im Rahmen des HEW Cyclassics Ende Juli erklärte Zabel dann, das Team Ende des Jahres zu verlassen und zum neu gewechselten Team Milram zu gehen, wo er, wie dann bei der Weltmeisterschaft bekannt wurde, mit Alessandro Petacchi eine Doppelspitze bilden sollte. Bei der Vuelta gelang ihm ebenfalls kein Sieg, sodass er nach drei Jahren das blaue Trikot nicht mehr gewinnen konnte. Sein letztes Rennen für T-Mobile bestritt er in Frankreich, wo er Paris-Tours zum dritten Mal in seiner Karriere gewinnen konnte.
2006 fuhr er zum ersten Mal in seiner Profikarriere für ein anderes Team. Bei der Katar-Rundfahrt wurde er zweiter der Gesamtwertung, durch lauter Top3-Platzierungen, jedoch ohne Sieg. Bei der Bayernrundfahrt gewann er eine Etappe, bei der Tour wurde er ohne Etappensieg im Kampf ums Grüne Trikot zweiter und bei der Vuelta gewann er zwei Etappen. Beim Deutschen Worldtourrennen, dass mitlerweile Vattenfall Cyclassics hieß, wurde er zweiter, ebenso wie bei der Weltmeisterschaft im selben Jahr. Durchaus respektable Ergebnisse für einen 36. jährigen.
2007 konnte er gerade im Deutschsprachigem Raum mit etappensiegen und Wertungtrikots glänzen. Unter anderem bei der Tour de Suisse, der Deutschland und der Bayernrundfahrt. Bei der Tour war er erneut der 3. im Kampf ums grüne Trikot und gewann eine Etappe bei der Vuelta. In Hamburg wurde er bei den Vattenfall Cyclassics fünfter. Dass 2008 sein letztes Jahr werde hatte er bereits Ende 2006 angekündigt. Dieses letzte Jahr als Profi war noch einmal vollgepackt: mit Top3 und Top5 Platzierungen bei Etappenrennen und vielen Rennen. Zabel bestritt den Giro, die Tour und die Vuelta in einem Jahr. Doch bei keinem der drei Rennen gelang ihm ein Sieg. Immerhin wurde er nochmal 3. der Sprinterwertung der Tour. Sein einziger Sieg gelang ihm zu Beginn der Saison in Spanien. Auch beim Münsterland-Giro durch seine Heimatregion wurde er nur Zweiter. Wie in den letzten Jahren schon fuhr er auch diesmal im Winter noch Sechstagerennen auf der Bahn bevor er Januar 2009 endgültig abtrat.
2013 gestand er in einer Pressekonferenz zwischen 1996 und 2003 gedopt zu haben, somit fällt der Großteil seiner großen Erfolge in seine Dopingzeit. Ob er danach nicht mehr gedopt hat oder es nur nicht zugeben wollte, weil es innerhalb der 10 Jahre lag, in dem das Vergehen noch nicht verjährt ist, bleibt offen. Man muss aber ehrlicherweise anerkennen, dass seine Konkurrenten höchstwahrscheinlich nicht sauberer waren als er, Zabel somit nicht der ist, der seine Konkurrenten betrogen hat, sondern der Großteil des Pelotons den Zuschauern vorgegauckelt hat, dass es reiner Trainingseffekt ist, was sie da bringen. Die Folge der Dopingbeichte war, dass er seinen Posten als Sportlicher Leiter im Team Katusha verlor.
Der Pressekonferenz ging ein wenige Tage zuvor veröffentlichter Bericht der Anti-Dopings-Kommission des Französischen Senats voraus. Hier waren Proben von 1998, die 2004 mit neuen Testverfahren analysiert worden waren, nun Erik Zabel zugeordnet worden. Er gestand Doping mit Epo, Eigenblut und Kortison. Bereits 2007 hatte er gestanden, 1996 eine Woche lang mit Epo gedopt zu haben. Er stritt aber ab, danach wieder gedopt zu haben. Es sei ein einmaliger Test gewesen, den er aus gesundheitlichen Gründen wieder abgebrochen habe. Wie wir wissen entsprach das nicht der Wahrheit.
 
On Tour No 7. - TdW: Fabian Cancellara - der König im Kampf gegen die Uhr und auf den Straßen Belgiens und Frankreichs

Nach einer Woche Pause heute Nummer 7. Mit einer sehr ausführlichen Biografie.

Ergebnisse:

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Aktuelles:

- Michael Rogers wird 2016 seine Karriere beenden
- Ivan Santaromita (Orica-Greenedge) und Jose Serpa (Lampre-Merida) wechseln zu unterklassigeren Teams
- Campbell Flakemore (BMC) der U23 Weltmeister im Zeitfahren von 2014 beendet seine Karriere
- Katusha plant eine Internationalere Ausrichtung und wird weniger russische Fahrer verplichten. Nur einer von sechs Neuzugängen ist Russe.
- Cult Energy-Stölting hat die neue Homepage und den endgültigen Kader vorgestellt.
- Data Dimensio hat die World Tour-Lizenz erhalten. Damit fahren 18 Teams in der WorldTour mit. Das bedeutet eine Wildcard weniger bei den großen Rennen, die vergeben wird.
- Der Painkiller Tramadol steht unter Beobachtung. Die CADF (Cycling Anti-Doping-Commission) setzt sich bei der WADA für ein Verbot ein.
- Boonen kann bei seinem Charityrennen nicht mitfahren, wird aber da sein.
- Nikita Kemaev (Chef der RUSADA) wurde von der UCI aus der Anti-Doping-Kommission suspendiert
- Rabobank wird Ende 2016 beim eigenen Developmentteam aussteigen.

Thema der Woche

Fabian Cancellara - der König im Kampf gegen die Uhr und auf den Straßen Belgiens und Frankreichs


Heute widme ich mich einem Fahrer über den man sagen kann, dass er eine durchaus prägende Karriere hatte und einer der großen Fahrer der Gegenwart war und ist, auch wenn er erst Ende 2016 seine Karriere beenden wird. Die Rede ist vom Schweizer Zeitfahr- und Klassikerspezialist Fabian Cancellara, dessen Leben und vielmehr seiner Karriere ich in der heutigen Ausgabe betrachte. Cancellara wurde am 18. März 1981 in Wohlen bei Bern geboren. Weswegen er auch immer als „Berner“ bezeichnet wird, auch wenn dies streng genommen nicht korrekt ist, da es sich um eine Nachbargemeinde Berns mit ca. 9000 Einwohnern handelt, aber zum gleichnamigen Kanton „Bern“ gehört. Sein Vater ist gebürtiger Italiener, ein gelernter Lüftungsmonteur, der im Alter von 18 nach Bern ging um dort zu arbeiten. Fabian Cancellara spielte in seiner Jugend zunächst Fußball, bevor er von seinem Vater im Alter von 12 Jahren ein altes Rennrad geschenkt bekam. Er fuhr bald für den Verein Cyclo International aus der Ostermundigen einem Ort im selben Kanton und bestritt jedes Jahr ca. 25 Jugendrennen, von denen er viele gewann. Nach dem Ende seiner Schulzeit begann er 1997 eine Lehre als Monteur. 1998 setzte er sich das erste Mal auf ein Zeitfahrrad und tat dies auf Rat des Juniorennationaltrainers Yves Girard öfter. In seinen ersten Rennen in dieser Disziplin wurde er Schweizer Juniorenmeister, gewann die Juniorenausgabe des prestigeträchtigen Grand Prix des Nations. 2004 fand es letztmalig statt, in den Siegerlisten der Profis finden sich so klangvolle Namen wie Hugo Koblet, Tony Rominger, Jaques Anquetil, Bernard Hinault, Sean Kelly, Lance Armstrong, Felice Gimondi, Fausto Coppi, Raymond Poulidor und Eddy Merckx. Ebenso gewann er im selben Jahr die Juniorenzeitfahr-WM in Valkenburg. 1999 verteidigte er seinen Weltmeistertitel in Verona und gewann den Junioren Rad-Weltcup vor Christian Knees. Beide Jahre wurde er von der Schweizer Sporthilfe zum Nachwuchsathleten des Jahres gewählt. Zu der Zeit fuhr er bereits für „Schaller“. 2000 wechselte er dann zu MG Boys Aqua Mema, dem Farmteam der Klasse U23 von Mapei-Quickstep. Bei der U23- Zeitfahr-WM im selben Jahr im Französischen Plouay wurde er hinter Jewgeni Petrow Zweiter. Seine Berufsausbildung brach er nach langem Zögern in diesem Jahr ab, da lernen und trainieren sich nicht wirklich vereinbaren ließen. Ab September fuhr er im Profiteam als Stagaire mit bevor er dann einen Profivertrag unterschrieb und 2001 in sein erstes Jahr als Profi beim Team Mapei-Quickstep (kurz Mapei) ging. In der ersten Jahreshälfte musste er parallel seine Grundausbildung beim Schweizer Bundesheer absolvieren. Er absolvierte kaum Rennen, schaffte aber sowohl 2000 als 2001 jeweils eine Top 10 Platzierung bei einem Zeitfahren der Profis. Dazu gewann er ein Zeitfahren und die Gesamtwertung der Rhodos-Tour. Bei Mapei fuhr er vor allem in der sogenannten Jugendgruppe mit u. a. Michael Rogers, Filippo Pozzato und Bernhard Eisel. 2002 fuhr er im April die ersten Eintagesrennen und gewann das Rennen ZLM Tour. Es war sein erster Sieg in einem Eintagesrennen bei den Profis. Danach startete er im Juni bei der Österreichrundfahrt und gewann direkt das Auftaktzeitfahren. Er wiederholte seine Erfolge bei der Rhodosrundfahrt und auch beim GP Erik Breukink. Bereits hier zeigte sich, dass er ein Fahrer für kleine Rundfahrten ist, da er ein der Lage war, den Prolog oder ein anderes Zeitfahren zu gewinnen und dann sein Trikot zu verteidigen. Nachdem Stefano Garzelli positiv getestet wurde, kündigte Mapei an, sein Sponsoring zum Saisonende einzustellen. Quickstep beschloss daraufhin unter dem Namen Quickstep-Davitamon ein neues Team zu gründen. Dieses Team setzte sich im Wesentlichen aus den Teams Mapei-Quickstep und Domo-Farm Frites zusammen und fuhr zukünftig mit Belgischer Lizenz unter der Leitung von Patrick Lefevre. Cancellara entschied sich jedoch dagegen, sich dem Team anzuschließen und folgte seinem Mentor Roberto Damiani zu Fassa Bortolo.
Dort hieß der große Star Alessandro Petacchi, dem Cancellara helfen sollte in der Vorbereitung seiner Sprints, da er aufgrund seiner schon gezeigten Zeitfahrqualitäten als Tempohart galt und gut im Wind fahren konnte. Fassa Bartolo war eines der ersten Teams, die konsequent mit einem Sprintzug antraten, was damals noch innovativ war. Freddy Maertens und die alternde italienische Sprintlegende Mario Cippolini gelten als die Erfinder.
Cancellara musste sich zunächst erst in seinem neuen Team und seiner Aufgabe zurecht finden und fuhr dementsprechend erstmal keine besonderen Resultate heraus. Sein erstes Ausrufezeichen war ein dritter Platz im Zeitfahren bei den Drei Tagen von De Panne, was zu einem 8. Platz in der Gesamtwertung und dem Sieg der Nachwuchswertung führte. Bei Gent-Wevelgem zeigte er erstmals bei einem der großen Klassiker sein Potential und wurde 11., was für Aufsehen sorgte. Bei der Tour de Romandie gewann er den Prolog, wurde 7. im Abschlußzeitfahren und 4. und 5. bei weiteren Etappen. Dadurch gewann er das Trikot des besten Sprinter. Bei der Belgienrundfahrt gewann er ein Zeitfahren über 20 Kilometer und schaffte beim Zeitfahren der Tour de Suisse eine Top 10 Platzierung und gewann den Prolog. Beim Zeitfahren der Eneco-Tour wurde er dritter und Sieger der Nachwuchswertung und Gesamtvierter und bei Star Elektroer beim Zeitfahren Zweiter. Bei allen Zeitfahren und Prologen im ersten Jahr für Fassa Bortolo erreichte er eine Top 10 Platzierung und zeigte, dass er in Zukunft neben seinen Helferaufgaben für Petacchi als Zeitfahrer eine wichtige Rolle spielen kann. Einzig die Zeitfahrweltmeisterschaft führte mit Platz 18 zu einer Enttäuschung, ebenso, dass er bei Paris-Roubaix keine Platzierung erreichte.
2004 gewann er bei der Katarrundfahrt aus einer kleinen Gruppe heraus vor Fahrern wie Fabio Sacchi, Robert Hunter und Tom Boonen. Er begeisterte immer wieder mit aktivem Fahren und schaffte in der Folge gute Platzierungen und sogar Siege bei normalen Etappen. Zu den Monumenten war er dann in guter Form und wurde er in Wevelgem noch 14, so wurde er in Roubaix sensationellerweise 4. und lies dabei Fahrer wie Johan Museeuw(Sieger 1996, 2000 und 2002) und Peter van Petegem(Sieger 2003) direkt hinter sich. Hier wurde es erstmal wirklich deutlich, dass der Schweizer in der Lage war, mit den ganz großen mitzufahren und durchaus bestehen konnte. Sonst erreichte er in diesem Jahr in der Folge nur noch bei Zeitfahren gute Platzierungen: Sieg in Luxemburg, dritter beim Zeitfahren der Tour de Suisse am letzten Tag, Sieger des Prologs der Tour de France, verbunden mit dem Tragens des Gelben Trikots, das er nach der zweiten Etappe wieder abgeben musste. Bei den Olympischen Spielen wurde er neunter und bei der Weltmeisterschaft erreichte er einen achten Platz im Zeitfahren. Ebenso wiederholte er seinen Sieg von 2002 bei den Schweizer Meisterschaften und wurde erneut Zeitfahrmeister, was er auch im Folgejahr schaffen sollte. Aufgrund der „Misserfolge“ bei den Wettbewerben bei denen er sein Land vertrat beschwerte er sich öffentlich über den Schweizer Verband. Dies führte dazu, dass der Technische Direktor des Verbandes, Jean-Claude Leclerq (viele kennen ihn als Experten bei Eurosport) zurücktrat.
2005 gewann er das Zeitfahren in Katalonien, gewann eine Etappe bei Paris-Nizza aus einer Ausreissergruppe heraus, gewann das Zeitfahren bei der Luxemburg-Rundfahrt und wurde Gesamtzweiter. Neben anderen Top 10-Platzierungen sprang für ihn ein Dritter Platz auf der Letzten Tour Etappe raus und bei den HEW Classics wurde er vierter. Das Highlight des Jahres war dann die Bronzemedaille bei der Zeitfahrweltmeisterschaft. Bei den Klassikern startete er wie in Vorjahr bei Gent-Wevelgem und bei Paris-Roubaix. Platz 4 und 8 waren hier die beachtlichen Ergebnisse. Zum Jahresende musste er sich ein neues Team suchen, da Fassa Bortolo das Sponsoring im Männerradsport beendete und nur noch sein Frauenteam unterstützte. Sein neues Team wurde der Dänische Rennstall CSC, bei dem er ab seinem zweiten Jahr mehr als 1 Million Franken erhalten sollte. Auch hieran konnte man die Wertschätzung und das Standing Cancellaras sehen. Auch Discovery Channel hatte Interesse gezeigt. In seinem ersten Jahr im neuen Team sorgte der Schweizer direkt zu Beginn für einen Sieg, als er eine Etappe bei Tirreno-Adriatico gewann. Anschließend fuhr er eine Reihe von Klassikern. Mailand - San Remo wurde er nur 25., bei E3 Prijs Vlaanderen 37., beim Pfeil von Brabant erreichte er das Ziel nicht. Bei der Ronde wurde er dann 6., bei Gent-Wevelgem ebenfalls und dann kam der große Paukenschlag: Der 25 Jährige Berner gewann in Roubaix sein erstes Monument, vor dem Vorjahressieger Tom Boonen. Spätestens hier war eine ein Jahrzehnt dauernde Rivalität geboren. (auf die ich ein andermal sicher eingehen werde). Er gewann eine Etappe bei der Katalonienrundfahrt, zwei Etappen bei der Dänemarkrundfahrt und die Gesamtwertung, wurde Zeitfahrmeister und startete bei der Vuelta statt bei der Tour, erreichte einen zweiten Platz im Zeitfahren und stieg vorzeitig vom Rad. Sein großes Ziel wartete aber noch: Die Zeitfahr-WM in Salzburg. Cancellara gewann das Rennen. Er heiratete in dem Jahr und wurde zum ersten Mal Vater. Darunter litt die Motivation und das Training für 2007. Dies sollte sich bemerkbar machen. Er fuhr ein schwaches Frühjahr, beim E3 Prijs Vlaanderen wurde er hinter Boonen zweiter, aber schon bei der Ronde war nichts von ihm zu sehen und er wurde 53. und in Wevelgem sah es noch schlechter aus. Trotzdem ging er als Kapitän in Paris an den Start, hatte er doch die Vorjahrsausgabe gewonnen. Während des Rennen stellte das Team um und Cancellara fuhr mannschaftsdienlich, sodass sein Teamkollege, der Australier Stuart O’Grady das Rennen gewann, während er selber Platz 19 erreichte. Er ging dieses Jahr erstmals beim Giro an den Start, der nach 11 Etappen für ihn beendet war. Bei der Tour de Suisse ging es dann für ihn Bergauf. Er gewann die erste und für ihn besonders wichtig, auch die letzte Etappe in Bern und erreichte insgesamt den zweiten Platz im Kampf ums Grüne Trikot. Nach deutlich verbesserter Form durfte er auch wieder bei der Tour starten. Dort gewann er den Prolog vor Andreas Klöden und übernahm das Gelbe Trikot. Er verteidigte es auch dadurch, dass er sich auf der dritten Etappe auf dem letzten Kilometer vom Feld absetzte und einen Solosieg vor den Sprintern schaffte. Diese Art der Attacken sollte ebenfalls zu einem Markenzeichen von ihm werden. Erst auf der siebten Etappe, als es in die Berge ging, verlor er sein gelbes Trikot. Er erreichte noch einen zweiten Platz auf der 11. Etappe und wurde auf der letzten Etappe 7. Enttäuschte mit den Plätzen 105 und 11 und großen Zeitabständen bei den beiden Zeitfahren der Tour. Dennoch war die Tour aufgrund der beiden Siegen und der Woche im Gelben Trikot ein großer Erfolg für ihn. Nach der Tour bestritt er noch drei Etappen der Deutschlandrundfahrt, von denen er eine gewann. Bei der Weltmeisterschaft in Stuttgart verteidigte er seinen Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren. Anschließend lies er die Saison ruhig ausklingen, bestritt noch ein paar Rennen ohne große Ambitionen und Erfolge. Das Jahr hatte schwach begonnen und wurde dann ab Mai immer besser für den Berner.
Mit 2008 stand für den Schweizer Abo-Zeitfahrmeister ein besonderes Jahr an. Es winkten die Olympischen Spiele in Peking, wo er auf die Goldmedaille schielte. Es sollte ein bärenstarkes Jahr werden. Er gewann den Prolog der Tour of California und wurde Gesamtvierter, es folgte Platz 13 bei Omloop het Volk und der Sieg beim Monte Paschi Eroica. Er gewann eine Etappe und die Gesamtwertung von Tirreno-Adriatico. Dann stand die Primavera an: Sieg vor seinem ehemaligen Teamkollegen Filippo Pozzato. Die Belgienklassiker waren nicht so erfolgreich. Danach stand Paris-Roubaix an. Es wurde der zweite Platz – hinter Tom Boonen, den ewigen Rivalen. Er gewann den Prolog der Luxemburgrundfahrt und zwei Etappen bei seinem Heimspiel, der Tour de Suisse. Bei der Tour de France waren ein 5. und ein 2. Platz (ihm wurde später der Sieg zugesprochen, nachdem Stefan Schumacher des Dopings überführt wurde) bei den beiden Zeitfahren seine besten Platzierungen. Einen Prolog gab es auch nicht, somit keine Chance das Gelbe Trikot zu tragen. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass er viel für Carlos Sastre arbeiten musste. Der Spanier war im Vorjahr vierter (mittlerweile offiziell dritter, der dritte Platz von Levi Leipheimer wurde gestrichen) geworden und wollte dieses Jahr wieder angreifen. Es sollte klappen, Sastre gewann die Tour vor Cadel Evans. Bei der Tour zeigte sich der Wert der Schleck-Brüder, die sich ebenfalls in den Top 12 platzieren konnten. Es war ein wichtiger Erfolg für das Team CSC. Im Anschluß stand noch sein Saisonhöhepunkt an. Er bestritt zu nächst das Straßenrennen der Olympischen Spiele in Peking. Auf einem sehr schweren Kurs bei widrigsten Bedingungen wurde er hinter den beiden Berg und Klassiker-Spezialisten Samuel Sanchez und Davide Rebellin dritter. Es war ein großer Erfolg, doch der ganz große Coup sollte vier Tage später folgen: Olympiasieger im Zeitfahren. Vor Gustav Larsson und Levi Leipheimer. Der Traum vom Olympiasieg war erfüllt. Er verzichtete auf den Start bei der Weltmeisterschaft in Varese und auf die Chance seinen Weltmeistertitel erneut zu verteidigen und beendete nach der Polenrundfahrt seine Saison. Am Ende des Jahres wurde er zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt.
Im nächsten Jahr hatte das Team einen neuen Sponsor und hieß nun Team Saxo Bank. Cancellaras Vorbereitung litt unter diversen Krankheiten, sodass er sich nicht gut vorbereiten konnte. Bei der Tour of California gewann er noch den Prolog, beendete aber schon die erste Etappe nicht mehr. Auch die folgenden Etappenrennen waren eine Katastrophe. Er erreichte nie das Ziel, sondern stieg immer nach ein paar Etappen vorzeitig vom Rad. 85. bei Gent-Wevelgem und 49. bei Paris-Roubaix waren Platzierungen, die zeigte, wie weit er von seiner Bestform entfernt war. Bei der Tour de Romandie wurde er 11. im Prolog und 3. Im Zeitfahren, stieg aber danach aus dem Rennen aus. Auch beim Giro gewann er keine Etappe und sollte die Rundfahrt nicht zu Ende fahren.
Bei der Tour de Suisse war er dann endlich im Topform. 1., 11., 10., 24., 2., 33., 6., 3. und 1. lauteten seine Platzierungen. Er hatte den Prolog und das Zeitfahren am letzten Tag der Rundfahrt gewonnen und auch sonst eine sehr gute Leistung gezeigt, wodurch er sich auch den Gesamtsieg sicherte. Er ließ Fahrer wie Tony Martin, Roman Kreuziger, Andreas Klöden oder Damiano Cunego hinter sich. Bei der Tour gewann er den Prolog und verteidigte anschließend wieder eine knappe Woche lang sein Gelbes Trikot bis er es in Andorra abgeben musste. Beim Einzelzeitfahren am Ende der Rundfahrt wurde er noch mal Zweiter. Durch seine Tage in Gelb bei dieser Tour wurde er zum Schweizer Rennradfahrer mit den meisten Tagen im gelben Trikot. Er trat auch bei der Dritten Grand Tour an. Bei der Vuelta a Espana gewann er den Prolog und durfte sich das Rote Trikot des Gesamtführenden überstreifen. Er verteidigte es drei Tage lang bevor er es an Andre Greipel abgeben musste. Beim Einzelzeitfahren auf der sechsten Etappe holte es sich der Schweizer wieder, musste es jedoch nach der Bergetappe am nächsten Tag wieder abgeben. Nach der 13. Etappe stieg er vom Rad. Die Weltmeisterschaft stand noch an und Cancellara hatte den großen Traum der erste zu sein, der Zeitfahren und Straßenrennen der Profis im selben Jahr gewinnt. Das Zeitfahren gewann er überlegen vor dem Schweden Larsson und Tony Martin. Beim Straßenrennen fuhr er am Ende zu aggressiv, sodass er nur fünfter wurde und der Weltmeister Cadel Evans hieß.
2010 begann er seine Saison in der Wüste. Er fuhr die Tour of Qatar, bestritt dann die Tour of Oman und gewann diese durch einen zweiten Platz beim Zeitfahren. Beim Eintagesrennen Montepaschi Strade Bianche – Eroica Toscana wurde er Zehnter. Bei Tirreno-Adriatico fuhr er mit, konnte aber keine nennenswerte Platzierung erreichen. Dann begannen die Klassiker. Mailand - San Remo 17., Dwars door Vlaanderen 16., dann der Sieg bei E3 Prijs Vlaanderen, vorzeitige Aufgabe bei Gent-Wevelgem und dann der Sieg bei der Flandernrundfahrt. Der erste Sieg eines Schweizers seit 1923, Heiri Suter war der letzte gewesen. Cancellara war stark gefahren, hatte am Molenberg angegriffen und dann an der Muur van Geraardsbergen seine letzten Konkurrenten abgeschüttelt und die letzten 15 Kilometer als Solist bestritten. Beim Scheldepreis stieg er vorzeitig vom Rad. Doch ein Rennen wartete noch: Die Königin der Klassiker, Paris-Roubaix. Er gewann das Rennen dominant als Solist nach einer Attacke ca. 45 Kilometer vor dem Ziel. Er war nach Henri Suter erst der zweite Nichtbelgier, der die Flandernrundfahrt und Paris-Roubaix in einem Jahr gewann und der 10. Fahrer überhaupt, dem das Kunststück gelang. Bei der Tour of California fuhr er schwach, bevor er bei seiner Heimatrundfahrt durch die Schweiz den Prolog gewann und Zweiter beim Abschlusszeitfahren wurde. Bei der Tour gewann er den Prolog und musste wieder sein gewonnenes gelbe Trikot erst nach der siebten Etappe wieder abgeben.(einen Tag trug es Sylvain Chavanel) Das Zeitfahren auf der vorletzten Etappe gewann er ebenfalls und bewies sein konstant hohes Niveau im Kampf gegen die Uhr. Er stand ebenfalls bei der Vuelta am Start. Bei Zeitfahren auf der 17. Etappe wurde er Dritter und stieg dann zwei Tage später vom Rad. In Australien stand noch die Weltmeisterschaft an. Cancellara schaffte es wieder nach einem Titelgewinn diesen auch im Folgejahr zu verteidigen. Im Straßenrennen wurde er nur 50.. Cancellara ist der erste Fahrer, der zum vierten Mal Zeitfahrweltmeister wurde. Cancellara hatte eigentlich einen bis 2011 laufenden Vertrag, während der Saison entschied er sich wechseln zu wollen, was auch einigen Veränderungen im Umfeld des Teams und im Betreuerstab geschuldet war. Nach einigen hin und her mit Bjarne Riis durfte er wechseln. Er entschied sich für das neugegründete luxemburgische Team Leopard Trek. Mit ihm gingen Stuart O’Grady, die Schlecks und andere Teamkollegen und Betreuer. Es war das erste mal seit vielen Jahren, dass er nicht Schweizer Meister im Zeitfahren wurde.
2011 begann mit einem 2. Platz beim Prolog der Qatar-Rundfahrt und wurde im Oman Gesamtsechster. Bei seinem alljährlichen Italienischen Klassiker wurde er fünfter. Seinen ersten Sieg fürs neue Team feierte er beim Zeitfahren auf der letzten Etappe von Tirreno-Adriatico. Danach bestritt er Mailand-San Remo und verlor im Sprint aus einer Gruppe gegen Matthew Goss, somit blieb nur der zweite Platz für ihn. Dann ging es in Belgien weiter. Bei Dwars doors Vlaanderen fuhr er sich eher nur warm, den E3 Prijs Vlaanderen gewann er erneut, musste sich danach aber mit einem dritten Platz bei der Flandernrundfahrt zufrieden geben und auch bei Paris-Roubaix wurde er nur zweiter. Er bestritt noch das Amstel Gold Race und kam unter ferner liefen ins Ziel, ebenso beim Scheldeprijs. Er erreichte einige starke Ergebnisse, doch die Klassikersaison war für ihn insofern unbefriedigend, als dass er bei keinem Rennen ganz oben stand. Auch bei der darauf folgenden Bayernrundfahrt reichte es nur zu Platz zwei im Zeitfahren. Erst bei der Tour de Suisse gewann er wieder verlässlich, wieder waren es sowohl der Prolog, nach dem Prolog der Luxemburgrundfahrt der zweite Prologsieg in Folge, als auch das Abschlusszeitfahren. Im Anschluss wurde er Schweizer Meister im Straßenrennen. Die Tour de France begann diesmal mit einer normalen Straßenetappe und danach mit einem Mannschaftszeitfahren. Auf der vorletzten Etappe gab es ein Einzelzeitfahren, aber hier war mit Platz 7 ebenso wenig zu holen, wie bei der Schlussetappe mit Platz 5. Bei der Vuelta gewann er mit seinem Team das Mannschaftszeitfahren beim Prolog, überquerte aber nicht als erster die Linie. Beim Einzelzeitfahren in der Mitte der Rundfahrt wurde er nur Vierter. Er stieg erneut vorzeitig aus.
Bei der Zeitfahr-WM wurde er hinter Martin und Wiggins dritter und bei dem Straßenrennen hinter Cavendish, Goss und Greipel knapp starker vierter. Den angepeilten WM-Titel verfehlte er.
2012 gewann er wieder die Strade Bianche, sein Rennprogramm war mittlerweile standarisiert. Das Team hieß nach der Fusion mit Radioshack Radioshack-Nissan (bevor es 2013 dann zu Radioshack-Leopard wurde) Bei Tirreno-Adriatico gewann er wieder das Zeitfahren auf der letzten Etappe. Bei Mailand-San Remo wurde er erneut Zweiter, diesmal hinter Simon Gerrans. Beim E3 Prijs Vlaanderen und Gent-Wevelgem verhinderte Pech bessere Platzierungen. Bei der Flandernrundfahrt fuhr er über eine Trinkflasche und stürzte. Er verletzte sich und fiel mehrere Wochen aus. Erst ende Mai fuhr er wieder mit mäßigem Erfolg bei der Bayernrundfahrt. Bei der Tour de Suisse reichte es diesmal nur zu zweiten Plätzen im Kampf gegen die Uhr, bevor er die Rundfahrt vorzeitig beendete. Bei den Schweizer Meisterschaften wurde er Meister im Zeitfahren und dritter im Straßenrennen. Bei der Tour gewann er wieder den Prolog und gab das gelbe Trikot erst wieder bei der Bergankunft der siebten Etappe ab. Beim Zeitfahren auf der neunten Etappe wurde er nur Dritter. Danach stieg er bald vorzeitig vom Rad um bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei zu sein. Für diese Entscheidung wurde er stark kritisiert. Auf der 1. und 3. Etappe war er außerdem 2 und 4. geworden. Bei den Olympischen Spielen stand er am Start. Beim Straßenrennen krachte er, als er die Spitzengruppe anführte, in eine Absperrung und zog sich eine starke Prellung in der Schulter zu. Die beeinträchtigte ihn auch beim Zeitfahren, sodass er nur 7. wurde. Er sollte in dem Jahr keine weiteren Rennen mehr bestreiten.
Sein Frühjahr 2013 begann er schwach. Ein vierter Platz bei der Strade Bianche und beim Einzelzeitfahren von Tirreno-Adriatico waren die einzigsten nennenswerten Ergebnisse. Bei einem Vorbereitungsklassiker in Italien stieg er vorzeitig vom Rad. Dann stand Mailand-San Remo an. Er wurde Dritter, der Überraschungssieger hieß Gerald Ciolek, gefolgt vom jungen Peter Sagan. Bei Rennen E3 Prijs Vlaanderen sah er den Slowaken wieder und schlug ihn, sowie den Rest des Feldes. Sieg für den Schweizer. Bei Gent-Wevelgem gibt Cancellara vorzeitig auf, Sagan gewinnt das Rennen. Bei der Flandernrundfahrt heißt das allseits erwartete Duell plötzlich Sagan gegen Cancellara. Der Schweizer setzt sich durch und gewinnt vor seinem jungen Kontrahenten als Solist nach einer entscheidenden letzten Attacke am Paterberg das Rennen. Direkt danach steht der Scheldeprijs an. Es wird eine Angelegenheit für die Sprinter, bei denen sich Marcel Kittel durchsetzt. Cancellara ist da schon längst nicht mehr im Rennen. Es steht noch ein Klassiker aus: Paris-Roubaix. Cancellara gewinnt im Zielsprint im Velodrom von Roubaix gegen Sep Vanmarcke. Sieg für den Schweizer. Es ist sein dritter bei diesem Rennen und das zweite Mal nach 2010 das Double aus Flandernrundfahrt und Paris-Roubaix, als zweiter Fahrer nach Tom Boonen. Anschließend zeigte er sich außer Form und lieferte schwache Rennen ab, sicherte sich jedoch wieder den Titel des Schweizer Zeitfahrmeisters. Er beschloss auf die Tour zu verzichten, da es keinen Prolog geben sollte und er somit keine Möglichkeit sah, das gelbe Trikot überzustreifen. Dafür ging er bei der Österreichrundfahrt an den Start, wo er das dortige Zeitfahren auf der vorletzten Etappe gewann. Bei der Polenrundfahrt wurde er im Zeitfahren nur zweiter, bevor er dann bei der Spanienrundfahrt an den Start ging. Beim Teamzeitfahren wurde seien Equiqe nur zweiter, er erreichte einen zweiten und einen vierten Platz bei anderen Etappen, sowie Platz fünf auf der 17. Etappe. Mit dem Einzelzeitfahren auf der 11. Etappe konnte er sich auch einen Sieg sichern. Die Weltmeisterschaft lief dagegen eher enttäuschend für ihn. Fünfter im Teamzeitfahren, dritter im Einzelzeitfahren und Zehnter auf der Straße. In der letzten Runde verlor er alle Chancen auf das angestrebte Gold in Florenz. Anschließend beendete er seine Saison.
2014 ging es wie im Vorjahr relativ erfolglos los. Ein fünfter Platz beim Zeitfahren und in der Gesamtwertung der Dubai-Rundfahrt, sowie ein vierter Platz beim Zeitfahren der Tour of Qatar waren die einzigsten irgendwie nennenswerten Resultate. Im selben Monat verkündete er, dass er nach Ablauf seines bis 2016 laufenden Vertrags (er hatte ihn zuletzt im Juli 2013 verlängert) seine Profikarriere beenden werde. Die Strade Bianche beendete er auf Platz sechs und bei Tirreno-Adriatico wurde er im Kampf gegen die Uhr Achter und Zweiter. Anschließend stürzte er sich in die Klassikersaison. Platz zwei in San Remo, das vierte Mal hintereinander, dass er auf dem Podest war, aber nicht gewann. Alexander Kristoff war im Sprint der ca. 25 Mann großen Gruppe stärker gewesen. Bei E3 Harelbeke (wie das Rennen mittlerweile hieß, war Sagan der Sieger, Cancellara blieb nur ein neunter Platz. Bei Gent-Wevelgem war er lange mit dabei, spielte aber keine Rolle mehr, als es zum Massensprint kam, den Degenkolb gewann. Eine Woche später hatte er die Chance es besser zu machen und er nutzte sie. Die meisten Kontrahenten waren schon abgehängt, sodass es zum Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe kam. Cancellara setzte sich gegen die Belgier van Avermaet, Vanmarcke und Vandenbergh durch und gewann zum dritten Mal die Flandernrundfahrt. Die anschliessenden Renne waren wieder eine Enttäuschung. Vierte Plätze bei den Zeitfahren der Tour de Suisse und dann der fast schon obligatorische Sieg bei Schweizer Zeitfahrmeisterschaften. Er ging wieder bei der Tour de France an den Start. Er wurde bei der fünften Etappe fünfter und gewann dann den Sprint des Verfolgerfeldes auf der Etappe nach Mülhausen. Es langte nur zu Platz zwei bei der legendären Solofahrt von Tony Martin, die alle in Erstaunen versetzte. Cancellara beendete die Rundfahrt vorzeitig. Er schaffte noch Podiumsplatzierungen bei der Eneco-Tour und der Vuelta, aber keinen Sieg und beendete beide Rundfahrten vorzeitig. Bei der Weltmeisterschaft langte es nur zu Platz 7 im Mannschaftszeitfahren und 11 auf der Straße. Beim Einzelzeitfahren trat er nicht an, um sich auf die Straße konzentrieren zu können, doch dort wurde er in der letzten Runde von Krämpfen geplagt. Die Klassikersaison rettete die Bilanz einer doch sonst schwachen Saison einigermaßen. Der Sieg bei der Flandernrundfahrt war bedeutend, aber es war sein einziger in der Saison, wenn man mal vom Nationalen Meistertitel absieht…

2015 begann er die Saison, seine Vierte bei dem Rennstall, der mittlerweile nur noch Trek heißt, mit einigen Eintagesrennen in Spanien, bevor er nach Katar ging. Dort wurde im Zeitfahren Zweiter, bei der Omanrundfahrt gewann er eine Etappe aus einer Ausreissergruppe heraus und trug für einen Tag das Trikot des Gesamtführenden. Bei Tirreno-Adriatico wurde er Zweiter des Prologs, zwei Tage später Fünfter und gewann das Abschlusszeitfahren. Er wurde Zweiter in der Punktewertung(Sprintwertung). Bei Mailand-San Remo wurde er siebter, verpasste in einer spektakulären Schlussphase erstmals nach vier Jahren das Podest. Der nächste Klassiker E3 Harelbeke sollte zu einer Katastrophe werden. Er wurde das Opfer eines Massensturzes nach 40 Kilometern und musste ins Krankenhaus, bei ihm wurden Wirbelbrüche diagnostiziert, eine OP war aber nicht erforderlich. Natürlich war die Klassikersaison, auf die seine Saison ausgerichtet war, für ihn vorbei. Erst Ende Mai bestritt er in Norwegen wieder ein Rennen. Bei der Tour de Suisse Mitte Juni konnte er nach seiner Verletzung mit Platz Zwei und Drei in den Zeitfahren erstmals wieder Resultate abliefern. Bei den Schweizer Meisterschaften ging er nur beim Straßenrennen an den Start, dort lange es nur zu Platz fünf. Bei der Tour de France wurde er beim Zeitfahren am ersten Tag dritter. Durch den dritten Platz aus einer Führungsgruppe heraus am nächsten Tag, der sehr chaotisch verlief schlüpfte er in das Trikot des Gesamtführenden. Schon am nächsten Tag stürzte er und verlor viel Zeit. Er rettete sich noch ins Ziel, musste aber auf Grund seiner Verletzung (Bruch zweier Lendenwirbel) das Rennen aufgeben. Er trat daraufhin bei der Vuelta an, wurde dort 6. im Auftaktzeitfahren, musste aber schon nach drei Tagen aufgrund eines Magen-Darm Virus vom Rad steigen. Er erklärte zwei Wochen später aus gesundheitlichen Gründen auf die WM zu verzichten und beendete seine Saison. Es war ein Jahr, in dem er von viel Pech verfolgt wurde. Fabian Cancellara wird bestrebt sein 2016 gesund durch die Saison zu kommen um im letzten Jahr seiner Karriere allen zeigen zu können, dass er immer noch was reißen kann, auch wenn 2014 und gerade 2015 nicht gerade glücklich für ihn liefen.
Aufgrund seiner Stärke im Zeitfahren und bei den Klassikern gab es immer wieder, gerade auch 2010, Vorwürfe er hätte einen Motor in seinem Rad. Dies konnte jedoch nie bewiesen werden. Ein weiteres diskutiertes Thema war Doping. Sowohl bei Mapei, als auch Fassa Bartolo und den Teams von Bjarne Riis (CSC, Saxo) gab es Dopingfälle (teilweise erst später rausgefunden), ebenso arbeitete er mit Luigi Cecchini zusammen, einem ehemaligen Mitarbeiter von „Dottore Epo“ Michele Ferrari. Auch einige Fahrer die von Cecchini betreut wurden, wurden später des Dopings überführt. Für Cancellara habe dieser aber nur Trainingspläne erstellt und Leistungsdiagnostik betrieben. All dies sind nur Indizien, die dafür sprechen können, dass der Schweizer ebenfalls gedopt hat, aber es sind noch lange keine Beweise. Zu den Zeiten werden viele gedopt haben, aber sicher nicht alle. Solange es keine Beweise gibt oder es irgendein Geständnis gibt, gilt er als des Dopings unschuldig.
Fazit: Cancellara kann jetzt schon auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Sein Spitzname Spartakus wird auch nicht so schnell vergessen werden. Mit 29 Tagen im gelben Trikot der Tour ist er der Fahrer mit den meisten Tagen im gelben Trikot ohne die Tour gewonnen zu haben, was bei ihm Aufgrund seiner Statur (1,86m, 82 Kg) nie ein Thema war, auch wenn Bjarne Riis es mal vorgeschlagen hatte. Bei der Tour gewann er zu dem insgesamt sechs Etappen, darunter fünf Prologe und erreichte zahlreiche Podestplatzierungen. Bei der Tour de Suisse gewann er 10 Etappen, die meisten waren Zeitfahren. 3 Etappensiege feierte er bei der Vuelta, sowie 5 bei Tirreno-Adriatico. Auch u. a. bei der Deutschlandtour, der Tour of California, der Katalonienrundfahrt, der Luxemburgrundfahrt und der Tour de Romandie feierte er Erfolge. Er gewann auch kurze Etappenrennen, die wichtigsten Siege hier schaffte er bei Tirreno-Adriatico 2008 und der Tour de Suisse 2009.
Große Erfolge hat er bei den Klassikern erreicht. Er hat die Strade Bianche und E3 Prijs Harelbeke 2 bzw. 3 mal gewonnen. Dazu war er auch bei drei der sogenannten Monumente(Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardeirundfahrt hat er auch aufgrund des hügeligen/bergigen Profils nie bestritten) des Radsports erfolgreich. Mailand San - Remo gewann er 2008 und stand vier weitere Male auf dem Podium. Die Flandernrundfahrt gewann er drei Mal (2010, 2013, 2014) und stand ein weiteres Mal auf dem Podium. Er gehört mit drei Siegen zusammen mit Fiorenzo Magni, Achiel Buysse, Johan Museeuw, Eric Leman und Tom Boonen zu den Rekordsiegern der „Ronde“. Paris-Roubaix gewann der Schweizer ebenfalls drei Mal(2006, 2010, 2013) und stand weitere drei Male auf dem Podium.
Neben unzähligen nationalen Meisterschaften wurde Cancellara vier Mal Zeitfahrweltmeister und ist in dieser Disziplin alleiniger Rekordhalter (Tony Martin hat bereits 3 Siege auf dem Konto, könnte ihn also einholen), dazu gewann er noch drei Mal Bronze. Das Straßenrennen konnte er nie gewinnen. Bei den Olympischen Spielen in Peking gewann er die Silbermedaille im Straßenrennen und wurde Olympiasieger im Zeitfahren.
Diese Erfolgsbilanz macht ihn zu einem der größten Radfahrer und den vielleicht größten Zeitfahrer dieses Jahrtausends.
 
On Tour No 8. - TdW: Zwei Girosiege und ein Dopingskandal – die Karriere des Ivan Basso

Nach einer Woche Pause heute Nummer 8. Im Moment fahre ich das ganze aufgrund der Pause im zweiwochen-Rythmus. Im Januar werde ich irgendwann Ergebnisse und News wieder wöchentlich bringen. Die Kolumnenbeiträge hoffentlich auch. Im Moment ist im Radsport einfach zu wenig los.


Ergebnisse:

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Aktuelles:

- Alexsandr Dyachenko (32, bis 30.09. Astana) beendet seine Karriere
- Filippo Pozzato (34, Lampre-Merida) ist ein Kandidat für Skydive Dubai
- Rinaldo Nocentini (38, Ag2r) und Alessandro Ballan (36, Dopingsperre, seit August auf der Suche) sind vorm Karriereende
- David Boucher (35, FDJ) wechselt zu Crélan-Vastgoedservice
- Igor Anton (32, Moviestar) verhandelt mit Data Dimension
- Bayern-Rundfahrt ist fraglich, es fehlen 300.000 Euro
- Froome hat seine Leistungsdaten veröffentlich, Kritik am Datenmaterial
- die Straßen-DM findet 2016 in Erfurt statt
- Zwei Dopingfälle bei Itera-Katusha, dem Nachwuchsteam von Katusha
- Scheibenbremsen werden für Rennen zugelassen

Thema der Woche

Zwei Girosiege und ein Dopingskandal – die Karriere des Ivan Basso

Heute widme ich mich einem der großen Italienischen Radfahrer der in diesem Jahr sein Karriere beendet hat. Ich werde mir einzelne Höhepunkte seiner Karriere raussuchen. Die Rede ist von Ivan Basso. Am 26. November 1997 in Gallarate in der Provinz Varese in Italien geboren machte er 1995 das erste Mal auf sich aufmerksam, als er die Junioren-Weltmeisterschaft gewann. 1998 wurde er Zweiter in der Weltmeisterschaft der Klasse U23.
1999 erhielt er einen Vertrag bei Riso Scotti – Vinavil. Für das Team bestritt er seinen ersten Giro, stieg nach sieben Tagen aus und kündigte bereits damals an, dass der Giro sein großes Ziel und das für ihn wichtigste Rennen sei. Im Herbst erzielte er einige gute Resultate bei Eintagesrennen, darunter je Platz Sechs bei den HEW Classics und bei Tre Valli Varesine.
Im Jahr 2000 hieß sein Team Amica Chips-Taconi Sports. Bei der Vuelta a Aragon landete er erstmal auf dem Podest bei einer Etappe (Platz 3). Bei Giro war er wieder am Start und finishte das erste Mal. Er landete auf Platz 52. Bei der Regio-Tour holte er seinen ersten Etappensieg. Zum ende des Jahres erreichte er bei Tre Valli Varesine und Giro dell’Emillia die Plätze 6 und 5.
2001 ging er zu Fassa Bartolo, was für ihn ein guter Schritt war, da es noch ein Italienisches Team war und es viele Talentierte Fahrer gab, die er in der Zeit bei dem Team kennengelernt hat und auch Veteranen mit einem ansehnlichen Palmares gab, von denen er lernen konnte. Fahrer wie Wladimir Belli, Francesco Casagrande, Michele Bartoli fuhren zu der Zeit im Team. Bei den jüngeren Fahrern waren Luca Mazzanti, Alessandro Petacchi, Paolo Tiralongo, Kim Kirchen oder auch ab 2003 Fabian Cancellara und Filippo Pozzato im Team.
Sein erstes Jahr begann mit einer Top Ten Platzierung beim GP Costa degli Etruschi und gewann dann die erste Etappe und die Gesamtwertung der Tour de Mediterraneen. Beim Fleche Wallone wurde er Sensationell hinter Rik Verbrugghe zweiter. Einige Plätze vor seinen Kapitänen Francesco Casagrande und Dario Frigo. Den Giro lies er aus, dafür sollte er bei der Tour starten. Zuvor gewann er eine Etappe bei der Österreichrundfahrt. Bei der Tour landete er zwei mal in den Top Ten, ging zur 8 Etappe jedoch nicht mehr an den Start. Beim Giro dell’Emillia wurde er noch mal sechster und landete im Aufgebot für die WM, wo er als Helfer eingesetzt wurde. Paulo Bettini wurde Vizeweltmeister. 2002 waren ein neunter Platz auf der 6 Etappe von Paris-Nizza das erste Ausrufezeichen. In einem von Italienern dominierten Rennen wurde er bei Liege-Bastogne-Liege dritter, hinter Paolo Bettini und Stefano Garzelli. Die ersten fünf Plätze wurden von Italienern besetzt. Bassos Kapitän Casagrande landete auf Platz 8. Im Juli startete er wieder bei der Tour de France, in seiner Zeit bei Fassa Bartolo ging er nie beim Giro an den Start. Er landete drei mal in den Top Ten, darunter ein sechster Platz auf dem Mont Ventoux. In der Gesamtwertung wurde er elfter und gewann er mit großem Vorsprung die Nachwuchswertung. Im Anschluß erreichte er in Italien und der Schweiz vier Top Ten Platzierungen bei Eintagesrennen.
2003 sollte sein letztes Jahr für Fassa Bartolo werden, das Klima zwischen ihm und dem Management um Ferretti verschlechterte sich. Basso warf dem Team vor ihm nicht am Giro starten zu lassen, während Basso vorgeworfen wurde, zu wenig Siege zu holen.
Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wurde er in diesem Jahr 10., bei der Katalonienrundfahrt sprang ein 5. Platz in der Gesamtwertung bei raus. Bei der Tour sprangen Top Ten heraus, und zwar gleich fünf und am Ende der Rundfahrt war er Gesamt 7. Seine Schwäch beim Zeitfahren (die Tour hatte 2 plus einen Prolog) verhinderte eine bessere Platzierung, verlor er doch gegenüber der Konkurrenz dort viel Zeit. (ca. 8 Minuten auf den späteren zweiten Jan Ullrich)
Im Herbst folgten noch einige gute Platzierungen. Am meisten Aufsehen erregte er mit dem zweiten Platz beim Klassiker San Sebastian. Bei der WM stand er am Start, erreichte aber nicht das Ziel. Der Wechsel zu Fassa Bartolo hatte sich wirklich für ihn gelohnt, er durfte an vielen großen und bekannten Rennen teilnehmen, auch Tirreno-Adriatico, Paris-Nizza, Tour de France, die Klassiker, die Rundfahrten in der Schweiz. Er durfte in der ersten Liga mitfahren und rechtfertigte mit seinen Leistungen regelmäßig die Nominierungen.
Ab 2004 fuhr der umworbene Ivan Basso dann für CSC, das dänische Team von Bjarne Riis. Bei der Tour de Mediteraneen wurde er zweiter auf der letzten Etappe und in der Gesamtwertung. Bei Paris-Nizza erreichte er Platz 11 und auch danach landete er bei anderen Etappenrennen in den Top 20. Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich schaffte er mit Platz 8 wieder eine gute Platzierung und auch in der Romandie konnte er mit mehreren Top 10 Platzierungen und Platz 7 in der Gesamtwertung glänzen. Seinen ersten (Etappen-)Sieg für CSC verhinderte Stefano Garzelli auf der zweiten Etappe. Auch bei der Dauphine gelang ihm kein Sieg. Bei CSC stand er in dem Jahr wieder nur bei der Tour am Start. In den Zeitfahren zeigte er sich etwas verbessert, landete mehrmals in den Top Ten, wurde zwei mal zweiter und gewann eine Etappe. Am Ende der Rundfahrt wurde er hinter Lance Armstrong und Andreas Klöden dritter. Zum ersten Mal stand er bei einer Grand Tour auf dem Podium.
In San Sebastian wurde er dann sechster, beim Giro dell’Emillia stand er ganz oben auf dem Podest, bevor er bei der WM nur elfter wurde. Bei der Il Lombardia wurde er noch mal starker dritter.
Das nächste Jahr begann schwach. Ein 4 Platz auf der zweiten Etappe und in der Gesamtwertung des Criterium International war das einzige Highlight, bevor er das erste Mal seit Jahren beim Giro an den Start ging. Beim Zeitfahren war er plötzlich viel besser, Platz 2 und 1 waren die Resultate, dazu kam noch ein Sieg und ein zweiter Platz bei raus. Es führte zu guten Platzierungen in der Punkte und Bergwertung, jedoch nur zu Platz 28 in der Gesamtwertung. Bei der Tour gelang ihm kein Sieg, aber er wurde zweiter in der Gesamtwertung – hinter Lance Armstrong. Es sollte seine beste Platzierung bleiben.
In dem Jahr gewann er noch vier Etappen und die Gesamtwertung der Dänemarkrundfahrt. Während der Tour gab er bekannt, dass er seinen Vertrag bei CSC um drei Jahre verlängert hat.
2006 begann er zunächst stark. Platz Sechs bei Tirreno-Adriatico, Etappensieg und Gesamtwertung des Criterium International, Zeitfahrsieg und Platz vier beim Circuit de la Sarthe und Platz 10 bei Lüttich-Bastogne-Lüttich.
Danach nahm er am Giro teil. Es sollte die Ivan-Basso-Show werden. Stark im Zeitfahren, insgesamt drei Mal zweiter und vier Etappensiege. Jeweils zweiter in der Punkte- und Bergwertung und mit über neun Minuten Vorsprung Gesamtsieger. Sein nächstes großes Ziel war es endlich die Tour zu gewinnen. Im Jahr 1 nach Lance Armstrong waren Jan Ullrich und er die großen Favoriten, beide standen beim siebten und letzten Toursieg von Armstrong mit auf dem Podium in Paris und waren in den letzten Jahren gute Rundfahrer gewesen. Der Deutsche hatte bereits 1997 die Tour gewonnen und hatte in den letzten Jahren, wie auch Basso, dem amtierenden Girosieger zu den besten gehört. Alles war bereitet für einen Showdown. Doch der Fuentes-Skandal kam dazwischen (wird in einem eigenen Beitrag behandelt werden). Beide mussten wie auch einige andere Fahrer bei der Tour zuschauen. Basso leugnete jede Verwicklung und wurde von seinem Team suspendiert. Die Italienischen Behörden ermittelten nicht gegen ihn. Sein Radsportjahr war jedoch gelaufen. Für 2007 unterschrieb er beim Team Discovery Channel und bestritt Rennen für seinen neuen Rennstall. Es tauchten neue Indizien gegen ihn auf und sein Team suspendierte ihn im April. Er gestand im Mai eine Zusammenarbeit mit Fuentes, bestritt jedoch Doping. Daraufhin wurde er für zwei Jahre gesperrt. Ende 2008 unterschrieb er einen Vertrag beim Team Liquigas und bestritt im Oktober noch den Japan Cup.
2009 sollte seine erste komplette Saison seit Jahren werden. Er wurde bei der Tour de San Luis und bei Tirreno-Adriatico jeweils Gesamtfünfter und gewann den Giro del Trentino. Beim Giro ging er an den Start, mit dabei war ein Mann der in den Jahren an Bassos Seite fast schon Legendenstatus als unermüdlicher Tempomacher erlangen sollte: der Pole Sylvester Szymd. Basso wurde fünfter des Giros, wird jedoch nachdem die Ergebnisse von Di Luca und Pellizotti gestrichen wurden, als dritter geführt. Ein Etappensieg gelang ihm jedoch nicht.
Im selben Jahr bestritt er auch die Vuelta a Espana und wurde Gesamtvierter. Aber auch hier gelang ihm kein Etappensieg.
2010 begann schwach. Platz fünf in der Gesamtwertung des Giro del Trentino war das einzige erwähnenswerte Resultat im Frühjahr. Dann ging es zum Giro. Er gewann ein Zeitfahren, gewann die Etappe auf dem Monte Zoncolan in der für das Team in diesen Jahren typischen Art und Weise: Ausscheidungsfahren auf Bergetappen über teilweise mehr als 100 Km und fuhr noch drei weitere Male in die Top 3. Am Ende stand der zweite Gesamtsieg nach 2006. Ein wichtiger Helfer war der Gesamtdritte, der Hai von Messina, Vincenzo Nibali.
Weder bei der Tour noch bei den anderen Rennen erreichte er in diesem Jahr noch viel. Lediglich ein Sieg bei einem italienischen Eintagesrennen sprang ein Sieg bei raus.
2011 wurde er zehnter beim Trofeo di Laigueglia bevor er in der Schweiz den GP di Lugano gewann. Bei Tirreno-Adriatico landete er zwei mal in den Top5 und am Ende auf Platz 4 der Gesamtwertung. Bei der Katalonienrundfahrt erreichte er am Ende Platz sechs, in den folgenden Monaten erreichte er keine großen Resultate. Den Giro ließ er aus und ging bei der Tour an den Start. Basso fuhr eher unauffällig, erreichte vereinzelt Top 15 Platzierungen und in der zweiten Hälfte in den Bergen einmal einen zehnten Platz und zwei Mal Platz vier, sodass er in der Gesamtwertung noch Platz 7 erreichte. Er gewann in dem Jahr noch eine Etappe des Giro di Padania und die Gesamtwertung und wurde zudem vierter bei der Il Lombardia. In Japan sprang zum Saisonabschluß noch ein zehnter Platz heraus.
Einem schwachen Frühjahr 2012 folgte die Teilnahme am Giro. Basso erreichte mehrere Top 10 Platzierungen und sogar einen zweiten Platz in Cortina d‘Ampezzo. Doch in den letzten Tagen schwächelte er. Am Stelviopass musste er die Rivalen ziehen lassen und anstatt, wie früher im Zeitfahren Zeit auf die Konkurrenz gut zu machen, verlor er in Mailand erneut Zeit. Am Ende sprang bei Girosieg des Kanadiers Ryder Hesjedal nur Platz 5 in der Gesamtwertung heraus. Die noch größere Enttäuschung sollte die Tour werden, bei der es eine gefühlte Wachablösung gab. Basso fuhr keine relevanten Resultate heraus, während Nibali bis auf das Podium in Paris fuhr. Es sollte ein enttäuschendes Jahr für Basso sein und bleiben. Lediglich beim Japan Cup, den er gewann konnte er nochmal ein Ausrufezeichen setzen. Nibali verließ zum Saisonende den Rennstall.
2013 wurde ein durchwachsenes Jahr, Cannondale, zwei Jahre lang Co-Sponsor wurde nach dem Rückzug von Liquigas alleiniger Namensgeber. Bei der Settimana Internazionale Coppi e Bartali wurde Basso Gesamtvierter. Die folgenden Monate waren sehr durchwachsen. Er bestritt zum ersten Mal in seiner Karriere weder den Giro noch die Tour. Bei der Tour de Pologne schaffte er einen fünften Etappenplatz und Platz 8 in der Gesamtwertung. Bei der Vuelta a Burgos schaffte er Platz drei auf der ersten Etappe und Platz sechs in der Endabrechnung. Anschließend ging es für ihn zur Vuelta. Er landete viermal in den Top 10, fuhr bis auf den 7. Platz in der Gesamtwertung vor, auf der 14. Etappe, auf dem Weg nach Andorra stieg er wegen Unterkühlung vom Rad.
Bei der Il Lombardia erreichte er noch mal Platz 11 und dann Platz 8 in der Gesamtwertung der Peking-Rundfahrt.
2014 bestritt er nochmal viele bekannte Rennen wie Tirreno-Adriatico, die Katalonien-Rundfahrt, den Giro del Trentino, die Tour de Romandie, bevor es nochmal zum Giro ging. Es sollte ein letztes Aufbäumen des großen Ivan Basso werden. Er schaffte einen 7. Etappenplatz und war zu Beginn der Rundfahrt auf Platz 10, wurde aber bis auf Platz 15 durchgereicht. Für mehr reichte es mit bald 37 Jahren nicht mehr. Er bestritt noch einige Rennen, aber gerade bei den Eintagesrennen im Herbst kam er oft nicht mehr ins Ziel. Basso verließ den Rennstall in dem er ein zweites Mal den Giro gewonnen hatte und mit dem er eine Weile an die Zeit vor der Sperre angeknüpft hatte, doch das Alter machte sich speziell 2013 und 2014 bemerkbar und die Beine wollten nicht mehr so wie früher. 2012 war auch schon nicht mehr so gut gewesen, aber dort hatte er immerhin noch mal einen guten Giro.
Für 2015 unterschrieb er beim Team Tinkoff-Saxo. Der Champion Ivan Basso würde sich jetzt als Edelhelfer für Alberto Contador betätigen. Er fuhr zu beginn der Saison in Andalusien, bei Tirreno-Adriatico und in Katalonien, bevor er zum Giro ging. Es sollte sein letzter werden, was er damals noch nicht wusste. Basso fuhr im Feld mit und landete oft um Platz 50 herum. Nachdem er seine Arbeit für Contador an der Spitze erledigt hatte durfte er sich zurückfallen lassen. Er machte seine Arbeit gut, so wie der Rest des Teams. Contador gewann den Giro. Er starte noch bei der Rut du Sud und bei den Italienischen Meisterschaften. Anschließend ging es zur Tour, wo er als Helfer eingeplant war. Zusammen mit dem Team stand er am 12. Juli beim Mannschaftszeitfahren am Start und erreichte einen vierten Platz mit dem Team. Nach dem er sich auf der fünften Etappe bei einem Sturz den Hoden gequetscht hatte, ging Basso am 13. Juli, dem Ruhetag sich im Krankenhaus untersuchen, wo Hodenkrebs im linken Hoden diagnostiziert wurde. Er gab es bei einer Teampressekonferenz bekannt und verließ die Tour um sich in Italien operieren zu lassen. Der Eingriff war erfolgreich. Nach der Op gab er zunächst an, wieder fahren zu wollen. Anfang Oktober gab er jedoch bekannt, seine Karriere zu beenden und in Zukunft in der Sportlichen Leitung des Teams aktiv zu werden. Sein ursprünglicher Vertrag lief bis 2016.
Es war das unschöne Ende eines Mannes, der im Italienischen Radsport ein Held war, trotz seiner Dopingverwicklung. Durch seine zwei Erfolge beim Giro di Italia und die Zeit die er und sein Team mit ihrem Fahrstil Etappen und Rundfahrten geprägt hat ist er zu den großen italienischen Rundfahrern der letzten Jahrzehnte zu zählen. Wenn man sich die die Top Ten der großen Rundfahrten zu Beginn seiner Karriere anschaut, auch in dem Zeitraum in dem er gesperrt war, muss man leider sagen, dass er nicht der war, der alle betrogen hat, sondern nur ebenso wie die anderen auch gedopt hat und früher oder später überführt wurde. Dies ist auch der Grund, warum ich seine fahrerische Leistung und der Taktik beim Team Liquigas durchaus Respekt entgegenbringe, da er definitiv was geleistet hat.
 
On Tour No 9. - TdW: Jahreswechsel ist Zeit Abschied zu nehmen

Der Peloton war in den letzten Wochen in der Pause und viel mehr als trainieren hat sich nicht ereignet. Daher geht es auch erst diese Woche wieder weiter. Bei Fragen, Themen und Anmerkungen könnt ihr gerne schreiben!


Ergebnisse:


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Aktuelles:

- Filippo Pozzato unterschreibt für zwei Jahre bei Southeast-Tharcor
- Data Demension verpflichtet Igor Anton und Mekseb Debesay
- Mikael Delage verlängert bei FDJ
- Brett Lancaster (Orica-Greenedge) beendet seine Karriere und arbeitet bei Team Sky als Sportdirektor
- Kristof Vandewalle (Trek) beendet seine Karriere
- Vincent Jerome (2015 Europcar) beendet seine Karriere
- Cavendish strebt Teilnahme auf der Bahn bei den Olympischen Spielen in Rio an
- Max Walsleben wechselt nach Asien und fährt kommende Saison zusammen mit Tino Thömel bei RTS-Santic
- Es wird eine neue „rollende“ Weltrangliste eingeführt.
- Rinaldo Nocentini setzt seine Karriere fort, er unterschreibt ebenso wie David de la Fuente beim portugiesischen Continentalteam Sporting Clube de Portugal/Tavira
- Jose Serpa (Lampre) beendet seine Karriere

Thema der Woche

Jahreswechsel ist Zeit Abschied zu nehmen


Wieder haben viele bekannte Fahrer ihre Karriere beendet und sind nicht mehr am Start. Hier folgen einige Kurzportraits bekannterer Fahrer.

Auf die Karriere und das Karriereende des zweifachen Girosiegers Ivan Basso bin ich bereits in dieser Kolumne eingegangen.
Auch sein Landsmann, der 41-Jährige Alessandro Petacchi hat seine Karriere beendet. 19 Jahre war er teil des Pelotons bevor er im Juni sein Rad an den Nagel hängte.
Er war lange Jahre einer der besten Sprinter der Welt. Berüchtigt waren seine Sprintzüge, ob bei Fassa Bartolo, LPR, Milram oder Lampre. 22 Etappensiege beim Giro, 20 bei der Vuelta, 6 bei der Tour. Dazu gewann er jeweils einmal die Sprintwertung des Giro und der Tour. Die Ergebnisse von 2007: 5 Etappensiege und den Sieg der Sprintwertung wurden ihm aberkannt und er 2008 gesperrt. Er gewann bei einer Vielzahl von Rundfahrten, wie Paris-Nizza, Tirenno-Adriatico, Tour de Romandie, Luxemburg-Rundfahrt, Katalonienrundfahrt und vielen anderen Rundfahrten. Ebenso sicherte er sich mehrere Sprinttrikots. Darüber hinaus gewann er auch Mailand-San Remo, Paris-Tours, den Scheldeprijs, GP Costa degli Etruschi waren seine größten Erfolge bei Eintagesrennen. Besonders war die Zeit beim Team Milram, wo er mit Erik Zabel eine doppelspitze zweier Alter Männer bildete die eigentlich schon über ihrem Zenit waren, aber noch einige Erfolge herausfuhren, wobei Petacchi der deutlich stärkere war.
Ein weiterer Sprinter der seine Karriere beendet hat ist der deutsche Robert Förster.
Der 37 Jährige Markleeberger fuhr insgesamt 8 Jahre für die Teams Gerolsteiner und Milram unterwegs, bevor er 2011 in die USA zum Team UnitedHealthcare Pro Cycling, wo er im ersten Jahr noch einige Erfolge einfuhr und dann mit der Zeit, vor allem nach seiner schweren Knieverletzung 2013, als Mentor für die jüngeren Sprinter fungierte. Er gewann vor allem Etappen bei kleineren Rundfahrten. Seine größten Erfolge sind Etappensiege bei der Algarve-Rundfahrt, beim Giro, bei der Vuelta, Deutschland und Polenrundfahrt.
Auch beim Belgier Gert Steegmanns handelt es sich um einen Sprinter. Er war zunächst eine große Sprinthoffnung und entwickelte sich zu einem wichtigen Helfer bei Klassikern. Er fuhr erst bei den Lotto-Teams und hatte dann zwei starke Jahre bei Quickstep bevor er nach Russland zu Katusha weiterzog. Nach einem weiteren Jahr bei Radioshack kam er nach zweijähriger Abwesenheit zu Quickstep zurück. Sein letztes halbes Jahr bis zum Rücktritt verbrachte er bei Trek. Sein Rücktritt war diversen Stürzen und deren Folgen, sowie einem Motivationsverlust geschuldet. Seine besten Jahre waren 2007 und 2008 in denen er diverse Eintagesrennen gewann, sowie zwei Etappen bei der Tour de France (darunter die letzte Etappe 2008), 4 Tage von Dünkirchen, bei den drei Tagen von de Panne, Paris-Nizza.
Der letzte Sieg war sein Sieg bei Nokere-Koerse 2011.
Klaas Lodewyck, ein weiterer Belgier, muss mit nur 27 Jahren seine Karriere beenden. Der Grund hierfür ist eine angeborene Herzrythmusstörung die entdeckt wurde. Sein letztes Rennen bestritt er bei der Tour of Yorkshire. Seine Karriere begann er 2007 beim Team Beveren. 2008 startete er fürs Rabobank Continental Team. Es folgten zwei Jahre bei Topsport Vlanderen bevor es 2011 zu Omega Pharma – Lotto ging. Seit 2012 startete er für BMC. Er wurde vor allem bei Eintagesrennen und kurzen Rundfahrten als Helfer eingesetzt. Ein Einzelsieg gelang ihm nicht, er erreichte einige Top 10 Platzierungen bei Handzame Classic, Nokere-Koerse, Batavus-Pro Race. Seine größten Erfolge waren vierte Plätze bei Paris-Tours und dem Trofeo Cala Millor und ein dritter Platz beim Rennen Cholet-Pays de Loire. Er bleibt BMC erhalten und wird Sportlicher Leiter im hauseigenen Nachwuchsteam „BMC Develompent Team“.
Pablo Lastras musste mit 39 Jahren aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden. Er leidet noch immer an den Folgen eines Beckenbruchs. Er verbrachte seine ganze Karriere bei Banesto, Ibanesto, Caisse d’Epargne und Movistar, also bei den Teams von Eusebio Unzue. Er zeichnete sich als treuer Domestik aus, der gerade in den Bergen seine Stärken hatte. Er gehört zu den Fahrern die bei allen drei großen Rundfahrten Etappen gewonnen haben (Giro 1, Tour 1, Vuelta 3). Darüber hinaus stehen in seinem Palmares Etappensiege bei der Tour de Suisse, der Portugal-Rundfahrt, der Eneco-Tour und anderen Etappenrennen sowie Siegen in der Gesamtwertung bei der Andalusien-Rundfahrt und der Burgos-Rundfahrt. Ihm bleibt nur zu wünschen, dass er vollständig genest.
Ein Fahrer mit erfreulicherer Zukunftsperspektive ist der Franzose Jerome Pineau. Der 35-Jährige, der zuletzt für das Schweizer IAM-Team fuhr wird in Zukunft als TV-Experte arbeiten. Er fuhr zu beginn seiner Karriere bei drei Vorgängerteams des Team Europcar, Das Team, das zuletzt Beuygues Telekom hieß, verlies er um zu Quickstep zu wechseln. Seine letzten beiden Karrierejahre verbrachte er dann bei IAM. Er machte sich einen Ruf als Ausreißer und Fahrer für die Klassiker. Er erreichte nur vier Siege in seiner Karriere, darunter einen beim Giro d’Italia und zahlreiche Podestplatzierungen. Mit ihm wird ein aktiver und durchaus bekannter Fahrer fehlen, der oft ein tragischer Held war, der es wieder mal nicht geschafft hatte. Sein Sieg beim Giro war umso beieindruckender. Er gewann einen Zielsprint gegen Arashiro und Fouchard – vier Sekunden hinter ihnen erreichte das Peloton mit Männern wie Tyler Farrar, Robbie McEwen, Robert Förster, Matthew Goss und Andre Greipel das Ziel.
Der letzte in meiner Aufzählung ist Brett Lancaster. Der Australier fuhr seit 2002 auf der Straße. Er erreichte mehrere Einzelsiege bei kleineren Rennen, sowie Zwei Siege im Mannschaftszeitfahren mit seinem letzten Team Orica-GreenEdge, für das er seit 2011 fuhr. Davor ging er unter anderen für Milram, Cervelo und Garmin-Cervelo an den Start. Seine größten Erfolge erreichte der Allrounder mit stärken im Zeitfahren und im Sprint jedoch auf der Bahn. Er wurde für Australien drei mal Weltmeister in der Mannschaftsverfolgung und in dieser Disziplin 2004 Olympiasieger. Er wechselt zum Team Sky, wo er als sportlicher Leiter fungiert.

PS. Happy New Year! Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim lesen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hättest mal Lust eine Analyse der jungen Fahrer zu machen?
Wer hat Chancen in Zukunft bei den 3 großen Rundfahrten was zu holen?
Wer sind generell Nachwuchshoffnungen?
Romain Bardet? Bob Jongels? Die Yates-Zwillinge?
 
Hättest mal Lust eine Analyse der jungen Fahrer zu machen?
Wer hat Chancen in Zukunft bei den 3 großen Rundfahrten was zu holen?
Wer sind generell Nachwuchshoffnungen?
Romain Bardet? Bob Jongels? Die Yates-Zwillinge?


Wird notiert und kommt in den nächsten Wochen sicher mal. Muss mal schauen wo ich es Altersmäßig eingrenze. Kann sein, dass von dir genannte Namen hintenüberfallen, weil ich werde die Grenze bei 25 setzen denke ich, weil das sind noch die Nachwuchsfahrer (z.B. weißes Trikot) ;)
 
Wird notiert und kommt in den nächsten Wochen sicher mal. Muss mal schauen wo ich es Altersmäßig eingrenze. Kann sein, dass von dir genannte Namen hintenüberfallen, weil ich werde die Grenze bei 25 setzen denke ich, weil das sind noch die Nachwuchsfahrer (z.B. weißes Trikot) ;)

Ja, ist auch kein Ding.
Waren nur die Namen die mir spontan als erstes eingefallen sind ;)
 
Für Fans: In UK startete ein eigener Fernsehsender für die Fans von diesem Sport, der " Bike Channel UK".
 
On Tour No 10. - TdW: Neuerungen und Wissenswertes für 2016

Heute werfe ich einen Blick darauf, was es wissenswertes und neues für 2016 gibt. Ihr findet eine Auflistung der WorldTour-Teams und der Pro Continental-Teams.

Ergebnisse:

- Australische Meisterschaften - Straßenrennen 1. Jack Bobridge (Trek-Segafredo) 2. Cameron Meyer (Dimension Data) 3. Patrick Lane (Avanti Racing Team)
- Australische Meisterschaften - Einzelzeitfahren 1. Rohan Dennis (BMC) 2. Richie Porte (BMC) 3. Sean Lake (Avanti Racing Team)

News:

- Tejay van Garderen bleibt über 2016 hinaus bei BMC. Die exaxte Laufzeit ist unbekannt.
- Die erste und zweite Etappe der Tour 2017 starten in Düsseldorf
- Bora- Argon 18 erhält Wildcards für Mailand-San Remo und Tirreno-Adriatico
- Bardiani-CSF, Southeast, Nippo-Vini Fantini, Gazprom-Rusvelo erhalten die Wildcards für den Giro
- (Nachtrag:) Oleg Tinkov wird Ende 2016 aus dem Radsport aussteigen
- Sky wird Michal Kwiatkowski als Helfer für Chris Froome zur Tour mitnehmen
- Team Giant-Alpecin kündigt an mit Niklas Arndt und Tom Dumoulin als Kapitäne zum Giro zu gehen
- Das Team Stuttgart firmiert und Christina Jewelery. Kapitän wird der zuletzt vertragslose Stefan Schumacher, der bereits vor seinem Engangment bei CCC schon einmal für das damalige Team Christina gefahren war

Thema der Woche

Neuerungen und Wissenswertes für 2016


In diesem Jahr gibt es einige Änderungen auf die ich im folgenden eingehen werde.
Im letzten Jahr starteten 17 Teams im Rahmen der World Tour. Dieses Jahr sind es durch die Aufnahme von MTN-Qhubeka, das jetzt Dimension Data heißt, 18 Teams. Es sind im folgenden: Ag2R La Mondiale, Astana Pro Team, BMC Racing Team, Cannondale Pro Cycling Team, Dimension Data, ETIXX-Quick Step, FDJ, IAM Cycling, Lampre –Merida, Lotto Soudal, Movistar Team, Orica Greenedge, Team Giant – Alpecin, Team Katusha, Team LottoNL – Jumbo, Team Sky, Tinkoff und Trek – Segafredo.In der sogenannten zweiten Liga des Radsports, bei den Pro Continental Teams, gehen 23 Mannschaften an den Start. Es sind Androni Giocattoli – Sidermec, Bardiani CSF, Bora – Argon 18, Cja Rural – Seguros RGA, CCC Sprandi Polkowice, Cofidis Solutions Credits, Delko Marsaille Provence KTM, Direct Energie, Drapac Pro Cycling, Fortuneo – Vital Concept, Funvic Soul Cycles – Carrefour, Nippo – Vini Fantini, One Pro Cycling, Roompot – Oranje Peloton, Rusvelo, South – Venezuela, Stölting Service Group, Team Novo Nordisk, Team Roth, Topsport Vlaanderen – Baloise, Unitedhealthcare Pro Cycling Team, Verva Activejet Pro Cycling Team und Wanty – Groupe Gobert.
Bei der Einladung zu Rennen gibt es neue regeln, so dürfen künftig bei HC-Rennen der UCI Europe-Tour auch maximal zwei ausländische Continental-Mannschaften teilnehmen. Dafür war bisher eine Sondergenehmigung vonnöten. Ebenfalls ist es neu, dass bei Eintagesrennen und Rundfahrten der Kategorie 2 auch bis zu zwei ausländische Zweitdivisionäre eingeladen werden dürfen.

Eine weitere Änderung betrifft die Fahrer der Klasse U-23. Nachdem es bisher verboten war, dürfen nun auch die WorldTour aktiven U-23 Fahrer Straßenrennen und im Zeitfahren der Weltmeisterschaft der Klasse U-23 starten. Dies gilt aber nur, wenn der Athlet bisher noch nicht an einem Weltmeisterschaftsrennen der Profis teilgenommen hat. Ebenso wird es bei der nächsten Cross-WM auch U23-Wettbewerbe der Frauen geben.
Mit Beginn der Saison 2016 wird eine neue Weltrangliste geben, die zusätzlich zu den bisherigen Weltranglisten eingeführt wird. Hierfür werden auch die Rennen unterhalb der WorldTour gezählt. Genauer gesagt werden die WorldTour-Rennen ebenso wie die Wettwerbe der UCI Europe, African, Asian, Oceania und American Tours berücksichtigt. Die Ergebnisse von nationalen und internationalen Titelkämpfen sowie die Olympischen Spiele werden ebenfalls beachtet.
Es handelt sich hierbei um eine sogenannte rollierende Rangliste, wie es sie bereits schon beim beim Tennis gibt. Es werden jeweils die Punkte berücksichtigt, die ein Fahrer im Verlauf der vergangenen 52 Wochen herausgefahren hat. Im ersten Jahr sammeln die Fahrer also zunächst Punkte, die es in der darauf folgenden Saison zu verteidigen gilt. Die Liste wird ab dem 11. Januar einmal pro Woche aktualisiert und veröffentlicht. werden, neben den WorldTour-Rennen zählen auch die Wettwerbe der UCI Europe, African, Asian, Oceania und American Tours dazu. Auch die Ergebnisse von nationalen und internationalen Titelkämpfen sowie die Olympischen Spiele werden integriert.
Die Continental-Ranglisten bleiben erhalten, hier können künftig jedoch auch Fahrer aus WorldTour-Teams in den einzelnen Serien Punkte sammeln.
Bezüglich der Bremsen gibt es eine neue Regel. Die UCI entschied, dass ab dem 1. Januar 2016 der Einsatz von Scheibenbremsen zugelassen ist. Es handele sich dabei um eine zweite Testphase, in der jetzt auch auch Mannschaften der ProContinental- und der Continental-Klasse sowie alle bei der UCI registrierten Frauenteams diese Bremsen verwenden dürfen und sollen. Die offizielle und allumfassende Zulassung soll dann zur Saison 2017 folgen.
 
Ich poste es mal hier. Den Sieg hatte Kwiatkowski weggeschmissen. Aber Gilbert unnormal auf einmal dieses Jahr, genauso wie Valverde eigentlich ...
 
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