Blogeintrag: Auf der Suche ...

ZackAttack

Administrator
Teammitglied
Durch ein bisschen surfen im Internetz bin ich soeben auf folgenden Blogeintrag gestoßen, der für die WFE möglicherweise einen gewissen Reiz hat:

Das Ende der abgelaufenen WFE Staffel hat auch bei mir Fragen hinterlassen. Als großer Fan von Jesper interessiert mich daher vor allem die Frage, was mit dem Lord of Fun am Ende seines Matches passiert ist. Wer war der angebliche Anwalt, wer die Männer in Weiß und wohin haben sie ihn nach der Show verschleppt? Viele Fragen, auf die ich in den vergangenen Tagen nach Antworten gesucht habe. Doch zunächst Fehlanzeige.

Niemandem waren die Männer bekannt, eine ausgiebige Recherche bei allen Nervenheilanstalten in der weiteren Umgebung brachte keine weiteren Infos zu Tage. Jesper wurde nirgends eingeliefert, es gab auch keinerlei Anfragen bezüglich einer möglichen Aufnahme als Patient. Er war wie vom Erdboden verschlungen, ehe dann vor einigen Tagen plötzlich einige merkwürdige Bilder im Internet auftauchten. Es deutet alles darauf hin, dass sie von Jesper stammen. Aus diesem Grund habe ich das Internet durchforstet und mittels des letzten Bildes konnte ich schließlich den Ort und das Gebäude ausfindig machen, das auf dem dritten Bild zu erkennen ist.

Seltsamerweise zeigt das Bild eine Nervenheilanstalt nahe Bottrop, die bereits in den 1970er Jahren geschlossen wurde. Dementsprechend baufällig erschien das Gebäude auch. Ich werde mich dennoch auf den Weg machen und diesen Blog dann mit einem Tagebuch updaten, ich muss einfach sicher gehen …


Dies ist eine schriftliche Aufzeichnung eines Audio-Tagebuchs:

Ich bin angekommen, der Ort bereitet mir allerdings Unbehagen. Das ohnehin schon baufällige Gebäude wurde offensichtlich erst vor kurzem komplett niedergebrannt, an einigen Stellen ziehen noch kleine Rauchschwaden auf, ich kann sogar noch Reste der Glut erkennen. Wirklich sicher scheint es nicht zu sein, aber wenn ich Antworten haben will, muss ich es riskieren und dort reingehen.

Die Vordertür ist eingestürzt, ich klettere daher durch ein zerbrochenes Fenster ein Stück weiter hinein. Das Gebäude ist wirklich kurz vor dem Einsturz, ich kann das Feuer riechen, es liegt noch immer ein dezenter Qualmgeruch in der Luft. Überall knarzt es, einige Bereiche sind bereits eingestürzt, andere stehen ganz offensichtlich kurz davor. Ich wage mich dennoch weiter vor, ab hier gibt es kein Zurück mehr, vielleicht hat der Brand ja doch ein wichtiges Indiz für meine Suche verschont. Dennoch, mir wird immer mulmiger zumute, jeden Moment könnte mir die Decke auf den Kopf fallen.

Doch was ist das da hinten? Ich blicke einen Gang hinunter und am Ende eines Zellenblocks ist unter all dem Schutt eine optisch nagelneue und verschlossene Tür zu sehen. Der Brand hat an ihr keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Meine innere Stimme sagt mir, dass ich schleunigst die Biege machen sollte, aber irgendwas zieht mich zu dieser Tür hin. Ich nähere mich vorsichtigen Schrittes, auch der Boden scheint nicht mehr allzu stabil zu sein, aus der Ferne kann ich sogar ein Loch im Fußboden erkennen.



Ich bin da. Es ist wie aus einer anderen Welt. Ein zerstörtes und niedergebranntes Gebäude, aber eine praktisch neue und unbeschädigte Stahltür. So ganz traue ich mich nicht, aber ich bin zu weit gekommen um jetzt zu kneifen. Ich muss einfach hinein sehen. Zaghaft ziehe ich an der Klinke, tatsächlich, die Tür ist nicht verriegelt.

Und Überraschung. Hinter ihr ist eine neue und völlig intakte Gummizelle. Ich erkenne sie wieder, es ist die Zelle aus dem ersten Foto. Und auf dem Boden liegt auch die dort sichtbare Spielkarte, an der Wand steht jedoch etwas, was auf dem Bild nicht ersichtlich war und offenbar mit Blut geschrieben wurde – FUNLAND.

Dahin wird mich meine Reise also als nächstes führen. Der alte, seit Jahren verlassene Freizeitpark, an dem Jespers Odyssee einst begann. Ganz geheuer ist mir der Trip ja nicht, aber ich mache mich auf den Weg, ich möchte Antworten …

Fortsetzung folgt …
 
Zuletzt bearbeitet:
Gar nicht so einfach, den Park zu finden. Die Zufahrtsstraßen sind schon seit Jahren nicht mehr befahrbar, alles ist mittlerweile wieder zu gewuchert. Das Auto muss daher schon weit abseits des Parks stehen bleiben, ich mache mich zu Fuß auf den weiteren Weg.



Ich kann ihn nun sehen. Ein merkwürdiger Anblick, einst war das hier ein prachtvolles Gelände, auf dem so viele Familien einen schönen Tag verbracht haben. Mittlerweile ist der Ort wirklich beängstigend, alleine der Anblick sorgt bei mir für Unbehagen. Das Gras wächst hüfthoch, der gesamte Zaun ist von einer schier unüberwindbaren Brombeerhecke überwuchert, ich kann kaum etwas erkennen. Die Natur hat sich diesen Ort zurückerobert, Stück für Stück, aber in einem beeindruckenden Tempo.



Irgendwas stimmt nicht. Es liegt eine gespenstische Stille in der Luft. Keine Grille, kein Vogel, Nichts. Totenstille. Lediglich ein kalter Windzug lässt mir die Nackenhaare zu Berge stehen. Und doch, ich werde das Gefühl nicht los, dass ich nicht alleine bin. Irgendetwas oder irgendjemand ist hier und beobachtet mich, ich kann es spüren. Gut, dass ich eine Machete eingepackt habe, anders komme ich wohl nicht rein, und wer weiß, wofür sie vielleicht noch nützlich ist.



Es ist mühsam. Seit mehr als einer Stunde zerhacke ich nun schon Brombeeren, um irgendwie in Richtung Eingangsbereich zu kommen. Immer mit einem wachsamen Auge, aber dieser Ort Jagd mir wirklich einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Mehr als eine Stunde, keinerlei andere Geräusche. Und dennoch denke ich jeden Moment, es stünde jemand direkt hinter mir.



Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Dieser verfluchte Ort, war es ein Fehler herzukommen? Kaum hatte ich mir meinen Weg gebahnt, hörte ich wie aus dem Nichts hinter mir ein lautes Krächzen. Eine Krähe. Ich dachte mir zunächst nichts dabei, doch ich konnte gar nicht so schnell realisieren was passierte, bis es auf einmal dutzende waren.
Haben sie mich die ganze Zeit beobachtet? Und warum? Es war surreal, 30-40 Krähen auf einem Baum, die sich einen Staredown mit mir lieferten. Mehrere Minuten, immer Augenkontakt, keine Reaktion.
Ich entschloss mich daher vorsichtig, den Park zu betreten. Just in diesem Moment, eine schrille Zirkusmusik ertönte aus den Lautsprechern und die Vögel schnellten krächzend auf mich zu. Ich rannte voller Panik so schnell ich konnte, fiel dabei mehrmals hin und schürfte mir die Knie auf. Aber ich hab es geschafft, ich hab mich in den Ticketschalter gerettet und hier erstmal verschanzt.

Und hier sitze ich jetzt. Es wird langsam dunkel, die Nacht bricht herein. Ich werde wohl bis zum Morgen ausharren, das scheint mir der sicherste Weg. Die Krähen sitzen draußen, laben sich an meinem Blut und behalten mich dabei stets im Auge. Die Musik ist verstummt.

Ich begreife immer noch nicht, was da gerade passiert ist. Dieser Ort Jagd mir eine Scheiß Angst ein, als wäre ich selbst Teil eines Horrorfilms. Aber eines ist sicher, ich bin auf dem richtigen Weg, irgendjemand ist hier und ich werde ihn finden…


Fortsetzung folgt …
 
Ich frage mich ob das eine versteckte Bedeutung hat, dass der Blogschreiber immer "Jagd" anstatt "jagt" schreibt.:D
 
Der Morgen graut, die Sonne steigt am Horizont auf. Viel geschlafen habe ich nicht, immer wieder bin ich panisch aufgewacht, hab im Schlaf diverse Male meinen Tod auf die perfidesten Arten durchlebt. Nur zaghaft wage ich den Blick aus dem Fenster des Kartenhauses, doch draußen ist es ruhig. Keine Krähen, die unzählige Vögel machen sich bemerkbar und ich kann sogar das Zirpen der Grillen vernehmen. Wie ausgewechselt, als wäre die Welt aus dem Nichts wieder in Ordnung. Der Park scheint geradezu idyllisch zu sein. Ist das alles nur eine Fassade oder war die gestrige Nacht nur ein Test? Ich weiß es nicht und ein gewisses Unbehagen bleibt, aber ich werde rausgehen und es herausfinden.



Niemand hier?! Habe den Park nun fast komplett durchquert, aber keine Spur von Jesper oder einer anderen Person. Das ganze Areal wirkt wie ein Relikt früherer Tage, man kann ihm einen gewissen Charme nicht absprechen. Jetzt fehlt nur noch der Blick in das große Hauptgebäude, der Ort an dem auch der Wrestlingring steht und in dem auch noch eine Geisterbahn sein soll. Aber auch das werde ich angehen.



Was ist das? Den idyllischen Klängen der Natur weicht von jetzt auf gleich wieder diese Totenstille. Und da ist wieder diese Musik von gestern. Kirmesmusik, aus allen Richtungen, allen Lautsprechern. Ich schaue mich panisch um, hole vorsichtshalber die Machete aus meiner Tasche. Nichts zu sehen, auch keine Krähen, aber ich scheine auf der richtigen Spur zu sein. Ich muss ins Haus, schnellstens.



Nur noch wenige Schritte, dann bin ich drin. Immer wieder drehe ich mich um, erwarte in jeder Sekunde einen Angriff von hinten. Die Musik wird immer lauter, das krächzen der Krähen ist auch wieder zu hören. Scheiße, da kommen sie. Ich muss ins Haus, schnell.



Ich habs gleich, nur noch wenige Schritte, da ist die Tür, Ahhhhhhhhhhhhhhhhh….



Mph, harte Landung. Ich hätte sowas kommen sehen müssen. Gerade in dem Augenblick, wenn man denkt man hätte es geschafft, bricht unter dir der Boden weg. Keine Ahnung wie tief ich gefallen bin, zum Glück aber auf ne alte Matratze. Doch wo bin ich hier? Sieht wie ein alter, düsterer Keller aus. Ich muss hier raus, schnell.


Fortsetzung folgt …
 
Zaghaft sehe ich mit um. Es ist ziemlich dunkel, aus der Ferne kann ich unter einer Tür ansatzweise eine Lichtquelle wahrnehmen. Ich begebe mich vorsichtig dorthin, immer einen Schritt nach dem anderen. In der Luft liegt ein leicht süßlich-malziger Geruch – Popcorn. Meine Ohren vernehmen wieder eine merkwürdige Musik, sie erinnert an die typische Zirkusmusik, wirkt aber betrübter, melancholischer.



Ich gehe weiter auf die Tür zu, plötzlich zucke ich zusammen. Hinter ihr kann ich einen lauten Schrei vernehmen, dem ein gequältes jaulen oder heulen folgt. Vorsichtig pirsche ich mich an die Tür heran und wage einen Blick durchs Schlüsselloch. Viel ist nicht zu erkennen, aber da hinten an der Wand, der Schatten einer Person. Sie sitzt hockend auf dem Boden, gestikuliert immer wieder sichtbar mit den Armen und Beinen. Ich vernehme ein murmeln, kann aber nur „Spielen, Spielen, ich will doch einfach nur spielen“ heraushören.



Soll ich, oder soll ich nicht? Wenn ich Antworten will, muss ich die Tür wohl oder übel öffnen. Aber geheuer ist mir das Ganze nicht. Aber ich bin zu weit gekommen. Vorsichtig umfasse ich die Klinke, öffne die Tür zunächst nur einen Spalt. Zu viel! Eine Rauchbombe explodiert, ich muss mich etwas zurückziehen, kann weder sehen noch atmen.



Ein paar Minuten sind vergangen. Der Rauch hat sich gelegt, der Raum ist leer. Die Person ist weg. Ich sehe mich etwas genauer um und kann an der Wand eine Botschaft erkennen. Es ist die Maske von Jesper, sie hängt an einem Haken, darunter steht in blutiger Schrift: Game Over!



Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber ich verschwinde hier. Mehr werde ich hier wohl nicht finden, ich haue besser ab, bevor mir nicht doch noch was passiert. Die offenen Fragen allerdings bleiben …

Nur wenige Stunden nach dem Erscheinen wurde der gesamte Blog aus unbekannten Gründen gelöscht. Was steckt dahinter? ...
 
Oben