Kommissionen stimmen über neues Wertungssystem ab - Vorschau auf das MMA Wochenende

Kommissionen stimmen über neues Wertungssystem ab

Die Unified Rules of MMA gelten als Grundstein dafür, dass der MMA Sport in den USA akzeptiert und in vielen Bundesstaaten wieder legalisiert wurde, sodass die UFC den Weg aus den Dark Ages zur heutigen Popularität beschreiten konnte. Trotzdem forderten Fans immer wieder, dass das Regelwerk, das im Jahr 2001 eingeführt wurde, in bestimmten Punkten überarbeitet werden müsste. Insbesondere beim Wertungssystem sahen viele Fans Verbesserungspotenzial. So ist es seit Jahren sehr umstritten, ob einfache Kontrolle im Bodenkampf oder Takedowns als Dominanz gewertet werden sollten. Bisher ließen sich die meisten Judges zumindest auffallend stark durch Takedowns beeinflussen. Ebenso fordern viele Fans und Fighter seit vielen Jahren, dass die Punktrichter mehr 10-8 Wertungen bei großer Dominanz in einer Runde vergeben müssten.

Die Association of Boxing Commissions (ABC), der sämtliche Athletic Commissions angehören, die in den US-Bundesstaaten den MMA Sport regulieren, wird sich diesem Thema nun annehmen. So soll bei der nächsten Jahresversammlung am 1. August über ein neues Wertungssystem abgestimmt werden. Der ABC Ausschuss für Regeln und Regulation hatte in diesem Jahr an einem neuen Entwurf gearbeitet, über den nun bei der Versammlung abgestimmt wird. Sollte der Entwurf bei der Abstimmung angenommen werden, würde er ab 1. Januar 2017 in Kraft treten.

Im Fokus des neuen Entwurfs stehen die drei Kriterien "Schaden", "Dominanz" und "Dauer", die regeln sollen, wann eine 10-8 oder gar 10-7 Wertung zu vergeben ist. Sobald zwei dieser Kriterien in einer Runde zutreffen, muss der Punktrichter eine 10-8 Wertung in Erwägung ziehen. Treffen alle drei Kriterien in einer Runde zu, muss eine 10-8 oder sogar eine 10-7 Wertung vom Punktrichter vergeben werden. Für eine 10-7 Runde müsste demnach eine "überwältigende Dominanz" und "signifikanter Schaden" vorliegen, beispielsweise, wenn ein Abbruch durch den Ringrichter vertretbar gewesen wäre.

Die drei Kriterien werden in dem Entwurf folgendermaßen beschrieben:

Schaden - Der Punktrichter muss beurteilen, ob ein Fighter seinem Gegner signifikant Schaden zugefügt hat, selbst wenn dieser das Geschehen nicht dominiert hat. Schaden beinhaltet sichtbare Anzeichen wie Schwellungen oder Platzwunden. Der Schaden muss ebenfalls beurteilt werden, wenn die Aktionen eines Fighters im Striking und Grappling zu einer Verminderung der Energie, des Selbstbewusstseins, der Fähigkeiten und des Kampfgeists des Gegners führen. All dies sind direkte Auswirkungen von Schaden. Wenn ein Fighter durch Treffer oder Mangel an Kontrolle und/oder Fähigkeiten geschädigt ist, kann dies zu entscheidenden Momenten in der Runde führen und sollte von großen Wert eingeschätzt werden.

Dominanz - Da MMA ein offensiv basierter Sport ist, kann die Dominanz in einer Runde im Schlagabtausch dadurch festgestellt werden, dass der unterlegene Fighter gezwungen ist, sich fortwährend zu verteidigen, ohne einen Konter oder eine Reaktion durchzuführen, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Beim Grappling kann man die Dominanz bei Fightern erkennen, die dominante Positionen im Kampf einnehmen und diese Positionen für Aufgabegriffe oder Attacken nutzen, die den Kampf beenden sollen. Eine dominante Position lediglich zu halten, sollte bei der Bewertung von Dominanz kein tragender Faktor sein. Es muss bewertet werden, was der Fighter mit dieser Position anstellt.

Dauer - Die Dauer wird dadurch definiert, wie lange ein Fighter seinen Gegner effektiv attackiert oder kontrolliert, während der Gegner wenig bis gar keine offensiven Aktionen zeigt. Ein Punktrichter sollte die Dauer bewerten, indem er die relative Zeit anerkennt, in der ein Fighter die volle Kontrolle einer effektiven Offensive einnimmt und beibehält. Dies betrifft sowohl den Stand- als auch den Bodenkampf.

Der neue Entwurf soll außerdem klar regeln, in welcher Reihenfolge die Kriterien für die Wertung einer Runde betrachtet werden. Als erstes soll effektives Striking und Grappling in Betracht gezogen werden. Nur wenn diese beiden Faktoren gleichwertig sind, soll der Punktrichter Aggression und Käfigkontrolle - in dieser Reihenfolge - berücksichtigen. Bisher wurden die Kriterien eher gleichwertig gehandhabt. Aggression und Käfigkontrollen sollen nun jedoch lediglich als "Tie-Breaker" und nicht als vorrangiges Wertungskriterium einbezogen werden. In einem Auszug des Entwurf heißt es: "Effektive Aggressivität und Kontrolle über den Kampfbereich sind der Reserveplan, sollte der Effekt des Strikings und Grapplings hundertprozentig gleichmäßig für die beiden Kontrahenten ausfallen." Außerdem wurde nun auch der "Schaden" klar als Erkennungsmerkmal für effektives Striking und Grappling im neuen Entwurf festgelegt.

Quelle: MMAFighting.com

Vorschau auf das MMA Wochenende

Neben der UFC veranstalten an diesem Wochenende nicht nur die World Series of Fighting (WSOF) und die Frauenpromotion Invicta FC ein Event, sondern noch eine Reihe von weiteren Promotions. So gibt es sowohl bei der amerikanischen Promotion Resurrection Fighting Alliance (RFA) als auch bei den beiden brasilianischen Vertretern Jungle Fight und Shooto Brazil jeweils ein Event zu sehen.

Den Anfang macht das RFA 41: Clark vs. Giles Event in der Nacht von Freitag auf Samstag. Im Main Event wird der ehemalige TUF Teilnehmer Josh Clark (11-2) auf den noch ungeschlagenen Trevin Giles (6-0) treffen. Im Co-Main Event kehrt der kürzliche RFA Lightweight Championship Contender Jamall Emmers (9-3) in die Featherweight Division zurück und tritt gegen den Brasilianer Rivaldo Junior (15-5-2) an.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag folgt dann das Jungle Fight 89 Event, bei dem es wieder zu zwei Titelkämpfen kommt. Im Main Event treten der ungeschlagene Herbeth Sousa (10-0) und der bei Jungle Fight ebenfalls noch ungeschlagene Paulo Oliveira (5-4) um einem Interimstitel in der Flyweight Division an. Im Co-Main Event geht es dann um die vakante Flyweight Championship der Frauen, wenn Simone Duarte (3-0) und Bianca Daimoni (6-1) aufeinandertreffen.

Den Abschluss bildet das Shooto Brazil 65 Event am Sonntagabend. Im Main Event wird der frühere UFC Fighter Hernani Perpétuo (17-5, 1NC) seine Rückkehr bei der Promotion feiern. Er trifft dabei auf Cleber Souza (5-4). Im Co-Main Event kommt es zum Duell des Shooto Brazil Welterweight Champions Ismael de Jesus (13-5-1) und Joilton Santos (11-3, 1NC). Bisher wurde der Kampf aber nicht als Titelkampf bestätigt.

Quelle: Tapology.com
 
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