Die UFC rockt das Pay Per View Business! - UFC 202 mit Diaz vs. McGregor II bricht All-Time Rekord, CM Punk verschafft UFC 203 ca. 150.000 zusätzliche

Buwistick

Hall of Fame
"Das PPV-Business ist tot!", sagte einst ein hochrangiger WWE Offizieller. Dass dieses Statement schlicht und ergreifend falsch ist, hat die Ultimate Fighting Championship (UFC) in diesem Jahr bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So knackte man nämlich sowohl mit UFC 196 (1,5 Millionen Buys) im März, als auch mit UFC 200 (1,2 Millionen Buys) im Juli die magische Millionen-Marke in Sachen Pay Per View Käufen. Vor einigen Tagen kamen dann die Verkaufszahlen von UFC 202 und UFC 203 ans Licht der Öffentlichkeit, die einen All-Time Rekord und eine große Überraschung mit sich brachten.

An dieser Stelle sollte nochmal erwähnt werden, dass die UFC als privates Unternehmen eigentlich keine eigenen Geschäftszahlen veröffentlicht, allerdings werden die PPV-Buyrates im Laufe der Zeit meistens doch bekannt. Besonders der Pro Wrestling und MMA Fachmann Dave Meltzer gilt in diesem Bereich als eine sehr verlässliche Quelle, da er einerseits seine Verbindungen zu den Kabelanbietern nutzt, um an Informationen bezüglich der Verkaufszahlen zu gelangen, und andererseits die Google Suchanfragen für den jeweiligen Pay Per View selbst analysiert.

Für UFC 202: Diaz vs. McGregor II ermittelte Meltzer eine Buyrate von 1,65 Millionen Käufen. Das Event fand bekanntlich am 20. August 2016 in Las Vegas, Nevada statt. Im Main Event des Abends traf der amtierende UFC Featherweight Champion Conor McGregor (20-3) auf den The Ultimate Fighter 5 Gewinner Nate Diaz (19-11). Viele Fans und Experten sprachen dabei vom größten Rematch aller Zeiten. Eigentlich stand schon vorher außer Frage, dass McGregor der größte UFC PPV Draw aller Zeiten ist, jedoch hat er seinen Status hier nochmal untermauert. Im Normalfall kann er allein über eine Million Pay Per Views an den Mann bringen. Wenn man dem Ganzen dann allerdings noch eine Dosis Diaz, sowie einen gewissen Grudge Match Faktor verpasst, dann hat man eine seltene PPV-Magie erschaffen, die genau auf UFC 202 zutraf.

Die PPV-Buyrate stellt übrigens einen neuen Rekord für den Marktführer des Mixed Martial Arts Sports dar. So bricht UFC 202 nämlich nicht nur den Bestwert des Jahres 2016 (UFC 196 mit 1,5 Millionen Buys), sondern auch den All-Time Rekord (UFC 100 mit 1,6 Millionen Buys). Außerdem fehlen McGregor jetzt nur noch 400.000 Buys zum vorherigen PPV-King Brock Lesnar (6-3), der aktuell die Rangliste der PPV-Käufe (insgesamt) mit 7,530 Millionen Buys anführt. Auch diesen Rekord dürfte sich der Ire mit seinem nächsten PPV sichern.

Dass der Name eines Fighters mittlerweile wichtiger ist, als seine eigentlichen Qualitäten im Octagon, konnte man bereits an mehreren Beispielen belegen. Das jüngste Beispiel dafür war UFC 203: Miocic vs. Overeem mit dem MMA Debüt des ehemaligen WWE Superstars CM Punk (0-1). Das Event ging am 10. September 2016 in Cleveland, Ohio über die Bühne. Den Main Event bestritten Stipe Miocic (16-2) und Alistair Overeem (41-15, 1 NC). Normalerweise wäre dieser Headliner in der typischen „300.000 Buy-Range“ anzusiedeln gewesen, jedoch verschaffte Punk dem Event nochmal ca. 150.000 zusätzliche Buys.

Meltzer sprach nämlich von einer PPV-Buyrate im Bereich von 450.000 Käufen. Damit korrigierte er seine vorherige Prognose (650.000 - 800.000 Buys) etwas nach unten. Trotz dieser Revidierung ist es immer noch die beste Zahl für einen PPV ohne Conor McGregor, Ronda Rousey oder Brock Lesnar seit über anderthalb Jahren. Umgerechnet bringt der Punk-Bonus der Promotion übrigens zwischen 3,75 und 6,75 Millionen Dollar ein. Wer sich also über die 500.000 Dollar Gage von Punk beschwert hat, der muss nun auch bedenken, dass der "Straight Edge" Superstar" sieben mal so viel Geld eingespielt hat, wie er für seinen Fight gegen Mickey Gall (3-0) kassiert hat.

Damit geht der Lauf der UFC weiter. Das Jahr 2016 war bisher so erfolgreich wie noch keines zuvor. Schon dreimal knackte man die Millionen-Marke, dazu kommen noch zwei 400.000+ PPVs und drei 300.000+ PPVs. Nur einmal fiel man bisher unter die 300.000er Marke (UFC 201 mit 240.000 Buys). Der Jahresdurschnitt der PPV-Buyrates liegt bei 804.375 Käufen. Hier ist eine Übersicht aller PPVs im Jahr 2016:

UFC 195 - 300.000 Buys (Lawler vs. Condit)
UFC 196 - 1.500.000 Buys (McGregor vs. Diaz I)
UFC 197 - 425.000 Buys (Jones vs. St. Preux)
UFC 198 - 350.000 Buys (Werdum vs. Miocic)
UFC 199 - 320.000 Buys (Rockhold vs. Bisping)
UFC 200 - 1.200.000 Buys (Tate vs. Nunes + Lesnar)
UFC 201 - 240.000 Buys (Lawler vs. Woodley)
UFC 202 - 1.650.000 Buys (Diaz vs. McGregor II)
UFC 203 - 450.000 Buys (Miocic vs. Overeem + Punk)

Quellen: Dave Meltzer, MMAFighting.com
 
Conor McGregor ist zu einem echten Glücksgriff für die UFC geworden, außerdem zeigt er auch dass die Titel längst nicht mehr so wichtig sind, sondern der Wert des Namen. Man nennt es ja auch die "Moneyweight-Division", also die Divison der großen Namen und Superfights. Bin gespannt wo das mit Conor noch hinführt, er hat ja noch einiges vor sich.
Die Zahlen von Phil Brooks sind ich sag mal solide. Ich hätte vielleicht mit mehr gerechnet, die UFC bestimmt auch. Am Ende sind es aber nur grobe Schätzungen, wieviele Buys Phil Brooks dazu gebracht hat. Vielleicht hätte der PPV ohne ihn deutlich weniger gezogen, vielleicht hätte es auch keinen großen Unterschied gemacht. Von 300.000 Buys ohne Punk auszugehen klingt logisch, aber wie gesagt, es sind halt alles nur Schätzungen.
Gesamt kann man sagen, dass das ein gutes Jahr für die UFC und MMA allgemein ist. Ich hoffe aber, dass sich das auch positiv auf die anderen Ligen auswirkt (Bellator, Rizin, WSOF und die neue Liga die aus der Fusion von Legacy und RFA entsteht)
 
Glückwunsch an die UFC für das erfolgreiche Jahr!
Erstaunlich finde ich allerdings 2 Dinge:
1. Die riesigen Unterschiede in den Buys je nach Mainevent, besonders wenn man sich 201 und 202 ansieht. 202 hat mit Conor fast 7 mal so viele Buys gebracht wie 201 mit Lawler. Das ist doch ein massiver Unterschied und weit weg von "normalen Schwankungen".

Das führt mich auch direkt zu 2.: Erstaunlich das ausgerechnet Lawler für die 2 schwächsten Buyrates des Jahres gesort hat. Seine Kämpfe haben mir bisher immer gut gefallen und waren auch unterhaltsam, gut der letzte war ein wenig Schwach aber das kann ja die Buys nicht beeinflusst haben. Ich finde ihn auch eigentlich ganz charismatisch, aber ok ist wohl scheinbar Geschmackssache ;)

Achso und noch eine Frage: Gibt es auch irgendwo einen Link oÄ für die Buyrates von 2015?
/Edit: Habs gefunden:victorious:
 
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Glückwunsch an die UFC für das erfolgreiche Jahr!
Erstaunlich finde ich allerdings 2 Dinge:
1. Die riesigen Unterschiede in den Buys je nach Mainevent, besonders wenn man sich 201 und 202 ansieht. 202 hat mit Conor fast 7 mal so viele Buys gebracht wie 201 mit Lawler. Das ist doch ein massiver Unterschied und weit weg von "normalen Schwankungen".

Das führt mich auch direkt zu 2.: Erstaunlich das ausgerechnet Lawler für die 2 schwächsten Buyrates des Jahres gesort hat. Seine Kämpfe haben mir bisher immer gut gefallen und waren auch unterhaltsam, gut der letzte war ein wenig Schwach aber das kann ja die Buys nicht beeinflusst haben. Ich finde ihn auch eigentlich ganz charismatisch, aber ok ist wohl scheinbar Geschmackssache ;)

Achso und noch eine Frage: Gibt es auch irgendwo einen Link oÄ für die Buyrates von 2015?
/Edit: Habs gefunden:victorious:

Hier findest du alle Zahlen! :)

https://board.wrestling-infos.de/showthread.php?t=17283

Naja, an den Buyrates sieht man halt, dass es nicht ausreicht, nur ein guter Fighter zu sein. Du musst dich auch anständig vermarkten. Im Boxen ist es ähnlich. Gennady Golovkin's Bilanz steht bei 36-0, davon 33 KOs. Der Kerl gilt als bester Pound for Pound Boxer der Welt und trotzdem schafft er nicht mal ansatzweise die Buyrates eines Floyd Mayweathers oder Canelo Alvarez'. Bei Robbie Lawler ist es das gleiche. Grandioser Fighter, geile Fights, ohne Frage, aber offensichtlich reicht das nicht, um einen Causal Fan anzuziehen. Ein Causal Fan guckt ESPN Sportscenter und sieht, wie sich Conor McGregor und Nate Diaz an den Kragen gehen und denkt sich, "Woah, was für zwei miese Motherfucker, die muss ich sehen!" Und Lawler sitzt halt da und spricht von Respekt, etc., wo sich der normale Fan denkt, "Hmm, it's just another Fight, muss ich nicht unbedingt sehen!" Man sieht es ja auch hier im Board. Bei den großen Events ist das Interesse groß. Wenn ein Punk, ein Lesnar, eine Rousey oder auch ein McGregor kämpfen, gehen die Klickzahlen durch die Decke. Bei anderen Events sind sie dagegen sehr durchschnittlich. Das ist halt so, wenn man kein Hardcore Fan ist. Ich gucke auch gerne ranNFL, aber jedes Spiel gebe ich mir dann auch nicht, weil mich halt nur die großen Spiele interessieren. Also, ich kann mir zumindest vorstellen, wie die Causal Fans denken, weil ich halt bei der NFL auch wie ein Causal Fan denke.
 
Hier findest du alle Zahlen! :)

https://board.wrestling-infos.de/showthread.php?t=17283

Naja, an den Buyrates sieht man halt, dass es nicht ausreicht, nur ein guter Fighter zu sein. Du musst dich auch anständig vermarkten. Im Boxen ist es ähnlich. Gennady Golovkin's Bilanz steht bei 36-0, davon 33 KOs. Der Kerl gilt als bester Pound for Pound Boxer der Welt und trotzdem schafft er nicht mal ansatzweise die Buyrates eines Floyd Mayweathers oder Canelo Alvarez'. Bei Robbie Lawler ist es das gleiche. Grandioser Fighter, geile Fights, ohne Frage, aber offensichtlich reicht das nicht, um einen Causal Fan anzuziehen. Ein Causal Fan guckt ESPN Sportscenter und sieht, wie sich Conor McGregor und Nate Diaz an den Kragen gehen und denkt sich, "Woah, was für zwei miese Motherfucker, die muss ich sehen!" Und Lawler sitzt halt da und spricht von Respekt, etc., wo sich der normale Fan denkt, "Hmm, it's just another Fight, muss ich nicht unbedingt sehen!" Man sieht es ja auch hier im Board. Bei den großen Events ist das Interesse groß. Wenn ein Punk, ein Lesnar, eine Rousey oder auch ein McGregor kämpfen, gehen die Klickzahlen durch die Decke. Bei anderen Events sind sie dagegen sehr durchschnittlich. Das ist halt so, wenn man kein Hardcore Fan ist. Ich gucke auch gerne ranNFL, aber jedes Spiel gebe ich mir dann auch nicht, weil mich halt nur die großen Spiele interessieren. Also, ich kann mir zumindest vorstellen, wie die Causal Fans denken, weil ich halt bei der NFL auch wie ein Causal Fan denke.
Ich hatte halt gedacht, dass es zwischen dem echten Hardcore-Fan und dem reinen Casual-Fan noch etwas mehr "Graustufen" gibt (bzw hätte ich das gehofft). Es sollte doch auch eine ganze Gruppe von Menschen geben die hauptsächlich guten Sport sehen wollen und nicht nur Trinkflaschen- und Schimpfwort-Schlachten. Und da ist Lawler eigentlich eine Top-Adresse. So viel In-Ring-Attitude sieht man selten und die Kämpfe sind spannend und mitreisend. Aber anscheinend verfängt heut zu Tage hauptsächlich etwas anderes...

Bin mal gespannt wann McGregor sein erstes Musikalbum und seinen ersten Hollywoodstreifen raus bringt :rolleyes:
Und vorallem wem er dabei einen Roundhousekick verpasst, er könnte größer werden als Chuck Noris:cool:
 
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