Lamp-O-Rama, das große Pixar Ranking – Die Top 10
Da sind wir nun, die Top 10, für mich Pixars beste Filme und einige dieser gehören für mich zu den besten Animationsfilmen aller Zeiten. Es war ein langer und stellenweißer harter Ritt all das hier zu schreiben, aber am Ende bin ich froh es getan zu haben.
Einer der Gründe warum es so schwer war, lag halt wie schon mal erwähnt daran das Pixar nach „Toy Story 3“ massiv in Qualität abbaute: bis zu diesem Zeitpunkt war Pixar absolut gefeiert von Zuschauern und Presse, fast alle ihre Filme wurden kritisch hochgelobt und waren gigantische finanzielle Hits. Pixar war so stark, dass Disney gezwungen war sie für mehr als 7 Milliarden Dollar aufzukaufen. Mehr als für Marvel und Lucasfilms, nur um dies Mal im Vergleich zu setzen. Doch dann passierte „Cars 2“, und für mich war der Zeitpunkt in Marathon erreicht wo ich kaum noch spaß hatte. Meine „Botton five“ kamen alle aus den 2010er Jahren und weil niemand ewig auf den Thron sitzen kann war der Absturz gigantisch: „Cars 2“ gilt als einer der schlechtesten Animationsfilme aller Zeiten, „Merida“ war Potenzial vergeudet und über „Arlo und Spot“ will ich nicht nochmal reden. Nicht nur das, von den 11 in dieser Dekade rausgebrachten Filmen waren 7 Fortsetzungen (und 1 Prequel), nur vier Filme originale. Und Fortsetzungen sind nicht grade Pixars große Stärke, es sei denn es handelt sich um Spielzeuge.
Doch trotz alledem, nachdem ich mit dem Marathon zu Ende war habe ich begriffen warum Pixar trotz allem mein absolutes Lieblingsstudio ist: Jeder Pixar Film (sogar die schlechten) hat seinen eigenen Ton und sein eigenes Feeling. Ich meine wir hatten Filme bisher besprochen wie ein klassisches Märchen, einen Road Trip Film über Verlustängste eines Vaters, ein Fantasy Film mit modernen Setting, einen waschechten Actionfilm und eine Buddy Komödie über zwei Spielzeuge. Uns erwarten jetzt noch ein Abenteuerfilm über einen alten Mann in Südamerika der über den Tod seiner Frau endlich hinwegkommen muss, ein Gefängnisausbruchfilm, ein Liebes-Sci-Fi Film über Roboter, ein Musical (Pixars einziges) über Dia de los Muerte, ein High Budget French Indie Movie über eine Kochende Ratte und ein Film über Existenzialismus. Es gibt durchaus auch hier Klischees wie das ungleiche Duo das zusammenarbeiten muss (Pixar liebt das) oder das Pixar wie Disney einen In-House-Style hat den sie seit „Toy Story“ immer wieder verwenden, aber beide werden meistens so gut genutzt das sie kaum aufwiegen (es sei denn der Film ist schlecht). Grade der In-House wird so gut genutzt das jeder Film unverwechselbar Pixar ist, aber doch so distinktiv anders das jeder erkennbar sein eigenes Werk ist.
Wenn man das mit Pixars Schwester unter der Maus vergleicht, Disney Animation, wird einen klar wie wichtig das ist. Ich bleibe zwar dabei, dass Disney ein gutes Comeback hinlegte und qualitativ besser war als Pixar, aber dennoch gucke ich lieber Pixar Filme mittlerweile. Egal wie unterschiedlich die Szenarien sind, am Ende ist jeder Film unverwechselbar Disney und das ist bei Design so gewollt. Seit „Eiskönigin“ gab es auch so oft den Film wo ein Mädchen aufbricht um ihre Familie/Volk vor einen Fluch/Zauber/großen Unheil zu bewahren. Dieses Jahr hat Disney seinen 60. animierten Spielfilm, und ratet wovon er handelt? Er handelt von einem Mädchen in Kolumbien die in einer Familie lebt von Menschen die alle magische Kräfte haben außer ihr, doch als Unheil droht zieht sie aus um ihre Familie zu retten. Und ich versuche nicht das durch den Dreck zu ziehen, da der Film dennoch sehr gut werden kann, aber das ist nun mal die derzeitige Inhaltsangabe. Pixar hat seine eigenen Klischees, aber jeder Film (bis halt auf die Sequels logischerweise) von ihnen hat seine eigene Identität, einer der Gründe warum keiner sie bis heute versucht hat ihre Filme zu kopieren, so wie es mit Disney in den 90ern der Fall war oder mit „Shrek“. Und allein für diese Erkenntnis, warum ich trotz der Probleme Pixar immer noch liebe bin ich froh diese Liste geschrieben zu haben.
Aber genug davon, bringen wir sie nun zu Ende:
Platz 10: Oben (Wertung: 8/10)
Es ist seltsam, eine Top 10 mit einem Film zu beginnen wo man ein wenig gegen den Strom schwimmt. „Oben“ ist wohl einer der beliebtesten Animationsfilme, denn nicht nur gilt er als einer der besten aller Zeiten, nicht nur war er ein Riesenhit an den Kassen, nicht nur ist er einer der ersten Filme an die Leute denken, wenn sie Pixar hören, er war auch der erste animierte Film seit „Die Schöne und das Biest“ der eine Nominierung für den Academy Award für „Best Picture“ erhalten hat. Holy Shit, alle lieben „Oben“, ich liebe „Oben“... und halte ihn gleichzeitig dennoch für absolut überbewertet.
Wir alle haben diesen Film, den wir zwar toll finden aber nicht ganz kapieren warum alle ihn vergöttern, und meiner ist „Oben“. Ehrlich gesagt habe ich mich daran erinnert ihn genauso sehr zu lieben, aber ihn direkt zu gucken nach Filmen wie „Ratatouille“ oder „Wall-E“ hat mir erst klargemacht wie gewöhnlich er eigentlich ist im Vergleich zu diesen oder auch folgenden Filmen wie „Toy Story 3“, „Alles Steht Kopf“ oder „Coco“.
Wenn ihr über „Oben“ eines gehört habt, dann wie unfassbar großartig die ersten 10 Minuten des Films sind, und ja, sie sind es: Mit Abstand das beste Opening eines Pixar Films überhaupt. Sie gehen so perfekt durch Carl‘s Leben und erklären seine Motivation und seinen Charakter so perfekt fast komplett ohne jeden Dialog und enden mit einer so herzzerbrechenden Szene, pure Perfektion. Carl selber ist ein großartiger Hauptcharakter, zwar gab es durchaus Risiken einen Rentner zum Protagonisten eines Familienfilms zu machen, aber er und Russel funktionieren nicht nur perfekt miteinander, ich könne mir für dieses Abenteuer und diese Story keinen besseren vorstellen als ihn. Er hat viele großartige Szenen und Momente und da er ein Pete Doctor Film ist schafft er es sogar aus mir, einen Autisten, tränen zu kriegen. Eventuell ist Pete Doctor deswegen mein Lieblingsregisseur (und deswegen sind alle seine Filme in meiner Top 10) bei Pixar: Es gibt keinen der so geschickt mit meinen Gefühlen spielt wie Pete, und das muss was heißen.
Aber abgesehen vom Anfang, Carl und Momenten: „Oben“ ist ein Abenteuerfilm der was das angeht keinen besonderen Twist mitbringt. Beide fliegen mit seinem Haus nach Südamerika zu den Paradiesfällen, wo beide ungewollt in den Plan eines verrückt gewordenen Forschers landen den Carl und seine Frau als Kinder bewundert haben (was die Frage aufwirft wie er noch lebt). Die Comedy in den Film ist gut, aber nicht so großartig wie in anderen Pixar Filmen, der Finale Akt ist sehr stark, aber auch hier nicht so großartig als wie in anderen Filmen auf dieser Liste. Russel ist ein netter Charakter, aber ich habe bessere Kinder in Animationsfilmen gesehen und Kevin ist lediglich OK. Doug ist allerdings großartig.
Alles in allem wird der Film von seinem großartigen Hauptcharakter und seinen Momenten getragen, und diese sind stark genug ihn in die Top 10 zu heben. Für mich der schwächste Film von Doctor, doch ein schwächerer Film von ihm ist am Ende immer noch ein toller Film.
Platz 9: Toy Story 2 (Wertung: 9/10)
Im Grunde genommen hätte „Toy Story 2“ ein Desaster werden müssen. Geplant als einer von Disneys grauenvollen „Direct to Video“ Fortsetzungen war Pixar so enttäuscht vom Hauptprodukt das sie Disney drum baten ihn in einen Kinofilm umzuwandeln. Es blieb kaum Zeit, viele der Macher waren nach der Produktion krank und am Ende körperlich sowie Mental, und trotz allen dem gilt „Toy Story 2“ nicht nur als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten, sondern auch als einer der besten Animationsfilme der jemals gemacht wurde.
Und ich kann auch sehen warum: „Toy Story 2“ ist das Musterbeispiel einer gelungenen Fortsetzung, er führt die Geschichte logisch weiter mit starken Themen wie die Angst vorm verlassen werden oder der Frage was kommt nachdem dein Kind erwachsenen wird. Woodys Story war zu dem Zeitpunkt das tiefste was Pixar machte, alles aus der Sicht eines Spielzeugs das verkauft werden soll an ein Museum in Japan. Hier werden auch neue Charaktere Vorgestellt wie Jesse und Bully das Pferd, welche beide auch in Zukunft wiederkehren sollten. Jesse’s Hintergrundgeschichte war dann auch der erste Tränendrücker in der Geschichte Pixars (wenn auch keiner der mich persönlich erreicht, aber eine schöne Szene allemal). Allgemein habe ich das Gefühl das er nicht nur alle zukünftigen „Toy Story“ Filme inspirieren sollte, sondern auch die Art und Weise wie Pixar ihre Filme erzählen wird. So viele Elemente des Films kehrten in anderen Filmen in anderen Form mit anderen Themen wieder.
Und wenn du dann Woodys erwachsene Story mit der Comedy Gold Story von Buzz und den anderen Spielzeugen paarst, bekommst du einen absolut fantastischen Film. Allerdings muss ich auch sagen das hier erst klar wurde wie wenig Pixar weiß was sie mit Buzz machen sollen: In der Mitte wird Buzz im Spielzeugladen von einer anderen Version von ihm überfallen die dann seinen Platz einnimmt, was heißt das die anderen Unterwegs sind mit einer Version die wie Buzz im ersten Film glaubt ein echter Space Ranger zu sein. Das führt zwar zu großartigen Comedy Szenen, aber es zeigt auch deutlich wie wenig Buzz funktioniert ohne Woody. Alle Filme nach Teil 1 haben dieses Problem, und weil Teil 3 es am schlimmsten hat gefällt mir das Gesamtpaket dort deutlich besser als hier, und da ich den Film hier schon großartig finde, heißt das schon was.
Noch zu erwähnen wäre, dass dies der erste Pixar Film mit einen Twist Bösewicht ist, und weil ich es Legitim als Kind nicht habe kommen sehen und seine Motivation Sinn macht, im Nachhinein ist er nichts Besonderes. Die Szene mit Zorg ist lustig aber absolut unnötig und zieht nur das starke Finale hinaus.
Alles in allem ist „Toy Story 2“ ein Erfolg trotz zahlreicher Hindernisse, und der legitime Punkt wonach Pixar die 2000er beherrschte und Disney nur noch hinter lief für einige Zeit.
Platz 8: Die Monster AG (Wertung: 9/10)
„Monster AG“ ist mit Abstand der witzigste Film auf dieser Liste. Ich kann mich an keinen Witz erinnern der nicht gelandet ist. Er hat so viele großartige Running Gags (Kontaminierungsalarm), so großartigen Slapstick und fantastische Dialoge, ich habe nichts als Respekt für seinen Humor. Verdammt nochmal, es gibt die beste Looney Tunes/Chuck Jones Hommage die ich je in einen Film gesehen habe, und das schließt die Szene mit Cartman und Cthulhu ein aus „South Park“.
Neben seinen Humor bietet er dann auch das in meinen Augen beste Pixar Duo von allen: Buzz und Woody sind wohl das bekannteste Duo von Pixar wie schon mal angemerkt, aber für mich das Beste ist Mike und Sully. Beide funktionieren perfekt miteinander und es ist mal interessant zu sehen, wenn in einen Pixar Film beide miteinander direkt harmonieren und von Anfang an beste Freunde sind und nicht erst den „wie sollen wir beide bloß miteinander klarkommen?“ Weg beschreiten müssen, wie es so oft der Fall ist. Das war dann auch eines meiner großen Probleme mit „Universität“, ich weiß wie gut beide als Freunde funktionieren, warum muss ich mir jetzt angucken wie sie sich erst hassen, wenn ich sowieso weiß wie es ausgeht? Nicht nur das, „AG“ baut den Konflikt zwischen den beiden der sich immer mehr bildet während der Laufzeit so perfekt auf das er nicht wie es oft mit Animationsfilmen der Fall ist künstlich daherkommt, weil wir jetzt einen dritten Akt Bruch zwischen den Freunden brauchen, sondern er wirkt absolut gerechtfertigt, verdient und legitim traurig. Mike hat jedes Recht sauer auf Sully zu sein, und dass der Film Mike nicht darstellt wie ein egoistisches Arschloch, etwas was „Disney Animation“ oft tut nur damit er am Ende sowieso wieder zurück kommt gehört gelobt.
Und als ob Mike und Sullys Beziehung nicht genug gewesen wäre, gibt es dann noch die zwischen Sully und Buh, den Herzstück des Films: Buh als Charaktermodell ist zwar sehr schlecht gealtert, aber ansonsten ist ihre Beziehung einfach nur perfekt. Der Moment wo er anfängt sie zu mögen, wenn er anfängt mit ihr zu spielen oder ihr einen Spitznamen gibt oder sie versehentlich erschreckt, alles an der Chemie zwischen den beiden ist perfekt. Normalerweise bin ich kein Fan von Kleinkindern in Animationsfilmen, Buh aber ist eine der wenigen Ausnahmen.
Randall ist einer von Pixars besten Bösewichtern, in deutschen brillant gesprochen von Martin Semmelrogge der ihn einen wunderbar schmierigen Charakter verleiht. Ich kann manchmal was kritisch sein, wenn Disney Deutschland irgendwelche deutschen Promis einsetzt, aber ab und an kriegt man dann einen Volltreffer wie Semmelrogge. Das wird dann noch gepaart mit einen von Pixars wenigen sehr guten Twist Bösewichtern, dessen Motivation absolut Sinn macht.
Wenn es etwas gib das ich kritisieren würde, dann wohl den Fakt das es schade ist das wir nicht mehr von der Monsterwelt sehen und fast nur in der Fabrik sind. Die Fabrik als Setting ist visuell absolut uninteressant, wäre es nicht für das Design der Monster würde ich ihn fast als den visuell langweiligsten Pixar bezeichnen. Man sieht Sully und Mike so oft durch weiße Flure laufen das man das Gefühl hat als gäbe es nur einen einzigen Flur. Das einzig beeindruckende Setting ist das Türenlager, und das liegt auch eher an der Action und der Größe als an dem Design. Ich hätte einfach gerne mehr von Monstropolis gesehen, aber gut, die Story ist halt wichtiger als das Setting.
„Monster AG“ ist ein Meisterwerk, und Fuck Disney das in der Disney+ Version Mike Glokowskis episches Musikal „Leg das Ding sofort zurück sonst kracht es“ im Abspann fehlt.
Platz 7: Soul (Wertung: 9/10)
Der aktuellste Film auf dieser Liste, der aufgrund der Corona Pandemie nicht mal eine Chance bekam im Kino zu laufen, sondern von Disney einfach auf Disney+ geworfen wurde damit es etwas zu Weihnachten gab. Schade da ich den Film gerne im Kino gesehen hätte, aber was will man machen und zumindest verlangte Disney keinen VIP Pass für den Film wie für das „Mulan“ Remake oder „Raja“, auch wenn es komisch ist, dass das nur die Pixar Filme betrifft, da drunter auch den nächsten, Luca.
Aber okay, Disneys komische Release Politik mit Disney+ ist nicht Thema hier, sondern „Soul“. Ich hatte damals vor eine Review zum Film zu schreiben, aber bin nie dazu gekommen. Gemessen an seinem Platz kann man wohl sehen wie gut er mir gefallen hat: „Soul“ war ein wunderbarer Film um diesen langen Marathon zu einem perfekten Ende zu bringen. Ich hatte sowieso nichts Anderes erwartet von einen Pete Doctor Film, aber dennoch war es schön zu sehen, dass er so gut war.
Im Gegensatz zu den anderen Doctor Filmen geht er dann auch eher einen intellektuellen Weg als einen emotionalen: Der Film ist in vielen seiner Szenen ruhig und subtil und schreit keine seiner Botschaften raus in der Hoffnung irgendjemand wird sie kapieren. Er Respekt die Intelligenz seines Publikums, etwas das man heutzutage immer seltener bekommt.
Ein interessanter Funfakt: Tatsächlich einer der wenigen Filme wo mir die reale Welt mir mehr zugesagt als die Fantasy-/andere Welt in ihm. Nicht falsch verstehen, „The great before“ (mir ist jetzt leider der deutsche Name entfallen) ist visuell interessant, hat großartige Ideen (mir gefällt vor allem, wie die „Zone“ als auch Besessenheit dargestellt werden) und die Gerrys (und Terry) sind visuell großartig Simpel. Aber es ist tatsächlich New York City, eigentlich das uninteressanteste Filmsetting aller Zeiten, der mich hier am Ende mehr interessierte einfach nur, weil es die Story so großartig unterstützt: nachdem (ACHTUNG: SPOILER) Joe und 22 auf der Erde zurücklanden und Joe dabei in eine Katze gerät und 22 in seinen Körper wird es wirklich brillant. 22 hat seit Jahrhunderten erfolgreich die Erde umgangen da sie null Interesse hat dort zu landen. Leben ist einfach zu kompliziert und erscheint einfach nicht lohnenswert. Sobald sie dann in Joe’s Körper landet wird ihr erst jetzt klar was es wirklich bedeutet zu leben. Dabei geht der Film nicht nur auf die schönen Dinge ein, sondern auch, dass das Leben ebenso stressig und angsteinflößend sein kann. Die Stadt unterstützt den Film und seine Themen einfach mehr als die Seelenwelt, daher kein Wunder das ein Großteil des Films dort stattfindet.
Dies alles fließt in eine der besten Szenen in der Geschichte Pixars. Nachdem Joe in seinen Körper zurückfindet und endlich seinen Gig spielen kann als Jazz Musiker stellt dieser enttäuscht fest, dass der Moment, der seinen Leben Sinn geben sollte da er bis zu diesen glaubte das er es komplett verschwendete ihn überraschend Leer zurücklässt. Er geht daraufhin in sein Apartment zurück und spielt auf dem Klavier, wo er nochmal sein ganzes Leben an ihn vorbeiziehen lässt: die Momente, denen er nie Beachtung schenkte. All die kleinen Dinge die 22 in seinen Körper erlebte, denen er normalerweise nie Beachtung schenken würde. Die Menschen in seinen Leben, die er nie so wirklich beachtete, weil er von seinem Ziel besessen war. Die Szene ist so brillant und wunderbar und transportiert seine Message, dass diese Suche nach einer Bestimmung vom eigentlichen Leben ablenkt und das man nichts Großartiges vollbringen muss um ein wunderbares Leben zu haben absolut perfekt.
Was den Film aber fehlt ist der große, emotionale Punsch, den die meisten Pixar Filme haben. Das Finale ist gut und an sich finde ich das vage Ende für den Film hier richtig, aber es fehlt der Pixar typische Tränenmoment. Geschätzt ein Opfer für die mehr intellektuelle Herangehensweise als sonst, aber dennoch fehlt mir einfach dieser Moment hier. Die Klavierszene ist wie gesagt brillant, aber dem eigentlichen Finale fehlt diese Note sehr. Dadurch bleibt zwar ein toller Film, der aber emotional den anderen Filmen die jetzt noch kommen deutlich hinterherhinkt.
Platz 6: Coco (Wertung: 9/10)
Wenn es einen Grund gab, warum die 2010er Jahre keine totale Qual waren durchzukommen dann die gelegentliche Perle, und „Coco“ war eine davon: „Coco“ ist brillant. Wenn „Merida“ der gescheiterte Versuch war, ein Disney-Märchen auf die Pixar Art zu erzählen, dann ist „Coco“ der erfolgreiche, ein Disney Musical auf die Pixar Art zu erzählen.
Und ja, „Coco“ ist ein Musical, das einzige in der Geschichte Pixars. Doch wo Disneys Musicals dazu neigen Musical typisch groß und einnehmend zu sein, sind die meisten Songs eher ruhig und zur Story passend zugeschnitten (es gibt ein oder zwei Songs die es sind, aber dies ist der Story geschuldet). Es gab keinen Song den ich nicht mochte, doch das absolute Herzstück des Films ist natürlich der Oscar Gewinner „Denk stets an mich!“, am Anfang präsentiert als großes Superbuntes Musikstück, fröhlich und laut, nur damit im Laufe des Films klar wird wie sehr der Song vom Twist Bösewicht (eventuell Pixars besten, da er ein wichtiger Bestandteil der Story ist, und nicht ein unnötiges Element ist in der Hoffnung das Finale größer wirken zu lassen) grade zu misshandelt wurde und wie er in Wahrheit gedacht war. Dieser Song führt zu dem eventuell besten Ende in der Geschichte Pixars. Ernsthaft, es ist fast unmöglich nicht zu heulen beim Ende, so stark ist es. Wenn es musikalisch etwas zu kritisieren gibt wäre es der Fakt, dass er den schwächsten Michael Giacchino Soundtrack hat. So toll die Songs sind, Giacchinos Score ist langweilig und uninteressant. Der einzige an dem ich mich erinnere ist der wo Miguel die Welt der Untoten betritt, weil dieser die magische Welt in der er spielt perfekt begleitet.
Und ja, obwohl der Film in der Welt der Toten spielt, ist sie so magisch präsentiert wie kaum eine bei Pixar: weil er nicht die magischste hat (der Preis geht an „Alles Steht Kopf“, da kommen wir aber noch zu), kommt dieser hier auf Platz 2. Und die Tatsache warum diese Welt so magisch ist, ist einfach der Kultur geschuldet aus der er kommt. In der Regel ist Kultur in Animationsfilmen (in der Vergangenheit vor allem in Disney Filmen) lediglich etwas, das akzeptiert werden muss, nicht was respektiert werden muss, weswegen diese fast nie in den Filmen wo sie angeblich repräsentiert werden wirklich von Bedeutung sind. „Coco“ hingegen ist tief verwurzelt in der mexikanischen Kultur, allen voran in „Dia de los Muerte“, Mexikos wichtigsten Feiertag. Ohne Mexikos Kultur würde der Film nicht annähernd so magisch sein und so gut funktionieren wie er es tut. Ich gehe sogar so weit zu sagen das er ohne diesen Aspekt ein 08/15 Film wäre, doch der Kulturaspekt sowie die Repräsentation ihres wichtigsten Feiertags trägt viel zum Film bei. Die Welt der Toten ist ein visuelles Meisterstück, eine großartige Welt in der man sich schnell verlieren kann, von den Gebäuden hin zu den Totenführern, alles ist perfekt Designt.
Wenn es etwas gibt was ich kritisieren würde dann das Hector etwas zu schnell vergeben wird: ich mag Hector, seine Geschichte ist tragisch und er funktioniert hervorragend mit Miguel, wahrscheinlich das beste Kind das Pixar je geschrieben hat. Aber am Ende des Tages hat er im Grunde das getan was ihm vorgeworfen wurde und auch wenn es ihm leidtut, er vorhatte zurückzukehren und er es wiedergutmachen möchte, der Film im Grunde vollkommen ignoriert im letzten Akt seine Tat und er und seine Ex-Frau kommen schnell wieder zusammen. Aber abgesehen davon ist „Coco“ einfach nur magisch und definitiv mehr als einen Blick wert.
Platz 5: Toy Story 3 (Wertung: 9/10)
Mein Liebling der „Toy Story“ Reihe, der vor allem für sein Ende bekannt ist. Jeder der über diesen Film spricht, spricht über sein Ende, von daher werde ich dieses Mal über andere Dinge reden, wenn sowieso jeder weiß wie großartig es ist.
Reden wir zum Beispiel darüber das der Film ein unfassbar guter Gefängnisausbruchfilm ist: Der Plan mit dem Woody und seine Freunde planen aus dem Kindergarten zu fliehen ist kreativ, clever und spannend. Es ist erstaunlich mit was für Ideen die Macher kamen für diesen und wie gut alles ineinander klickt. Auch unterstützt wird das ganze durch einen eher düsteren Ton für die Reihe. Der Film spielt zwar in einen Kindergarten, dieser sieht aber ständig grau aus, düster, deprimierend schon fast. Die Hölle durch die Woody und die anderen gehen sowie die Art wie der Bösewicht denkt sorgen für einen eher ernsteren Familienfilm, der aber immer noch auf diese Zielgruppe schielt und daher auch eine gute Portion Humor bietet (Ken ist großartig).
Wenn wir ihn grade eh erwähnt haben: Lotso ist der beste Bösewicht den Pixar je erschaffen hat. Seine Hintergrundgeschichte sowie seine Ideologie geben ihn mehr tiefe als den durchschnittlichen Disney Bösewicht und die Art wie er über den Kindergarten herrscht machen aus ihn ein richtiges Monster. Lotso ist ein gutes Beispiel warum ich diese Twist Bösewichter so sehr hasse, denn es ist möglich Bösewichter so zu schreiben wie ihn da ja Pixars Problem das ist, das sie weg wollen vom klassischen Zeichentrickbösewicht. Es braucht kein Last Minute Schnauzbartdreher dafür. Lotso zeigt wie man so einen schreibt ohne in absolute Klischees sich zu verlieren und dadurch die Gefahr in der die Charaktere sich verbinden nochmal deutlich hochschreibt.
Es ist auch schön die Gang die man aus 1 und 2 kennt hier in absoluter Bestform zu sehen: Woody, Jesse, die Naseweises, Rex, Slinky und Specki sind hier wieder mit dabei und haben alle ihre Momente zu scheinen… bis auf Buzz. Ja, wie bereits erwähnt hatte Pixar keine wirklichen Ideen mehr für ihn nach zwei, aber wenn die Story mit ihm in vier lächerlich war, dann ist sie hier einfach nur Kopfkratzend und enttäuschend. Anscheinend musst du einfach nur hinten einen Schalter umstellen auf Demo Modus um sein gesamtes Gedächtnis zu löschen. Ernsthaft? Das ist alles? Das ist alles was nötig ist um ihn wieder glauben zu lassen, dass er ein Space Ranger ist? Es ist erstaunlich wie wenig Ideen sie für ihn hatten nach dem ersten Film. Das ist dann aber auch mein einziges Problem mit dem Film.
„Toy Story 3“ ist alles was man von einer Fortsetzung sehen will. Eine gute Weiterführung der Story, starke dramatische Elemente und (zu dem Zeitpunkt) ein perfektes Ende für die Geschichte von Woody und seinen Kameraden. Definitiv all seine Lobeshymnen sind verdient, und auch seine Nominierung zu „Best Picture“ bei den Academy Awards.
Platz 4: WALL-E (Wertung: 10/10)
Ok, es ist Zeit für die Big Boys: Die folgenden 4 Filme sind für mich Pixars größte Meisterwerke, mit die besten Animationsfilme, die vor allem jemals aus einen Main Stream Studio erschienen. Und das lustige ist, das „WALL-E“ bei meiner Liste im Januar noch auf Platz 7 war, doch je mehr Zeit verging umso weniger konnte ich bei der Planung dieser Liste dies gerecht fertigen, denn „WALL-E“ ist ein Meisterwerk und erst mich in eine Position zu stecken wo ich wirklich über ihn nachdenken musste hat mir dies klargemacht.
„Wall-E“ ist vor allem eines: eine Meiserleistung in „Show, don’t tell“. Der Film erzählt eine starke Liebesgeschichte von zwei Robotern, die eigentlich nur in der Lage sind ihre Namen zu sagen und mit kaum vorhandener Mimik miteinander agieren. Ernsthaft, Eve hat lediglich digitale Augen und Wall-E hat nicht mal das, er hat zwei Scheinwerfer. Dennoch schafft der Film es mit Körpersprache der beiden sowie den minimalistischen Möglichkeiten denen ihnen gegeben sind all ihre Gefühle perfekt zu vermitteln und eine starke Liebesgeschichte zu erzählen, vielleicht sogar die beste in der Geschichte Disneys.
Etwas was man oft hört über den Film ist, dass die erste Hälfte fantastisch sei und die zweite Hälfte ein komplett anderer Film ist. Den kann ich mich nur insoweit anschließen das halt der Ton sich stark ändert: Die Menschen, welche nach Jahrhunderten im Weltall schweben und zu fetten Blobs wurden die nicht mehr gehen können, sind halt im starken Gegensatz zur ersten, Dialogfreien ersten Hälfte. Auch rückt die Umweltbotschaft stärker in den Vordergrund. Allerdings für mich ist die Reise ins Weltall einfach die logische Weiterführung der Story und führt zu zwei der Besten Szenen des Films: Wall-E’s Flug durch die Galaxie und der Weltalltanz zwischen ihn und Eve. Ehrlich gesagt könnte ich mir nicht vorstellen das der Film ohne seine zweite Hälfte funktionieren könnte so gut wie er es hier tut.
Und ja, der Film hat eine Umweltbotschaft, doch wo die mich meistens nerven in Animationsfilmen, weil die sie so unrealistisch wie möglich darstellen, macht „WALL-E“ es richtig in dem die Menschen nicht wie Höllendämonen dargestellt werden, sondern das Problem verursacht wurde aufgrund von Ignoranz. Weder sie noch die Firma in den Film, Buy ´n Large, haben über die Auswirkungen nachgedacht und sich entschieden das es einfach besser wäre die Erde sich selber zu überlassen anstatt die Menschen zurückzuschicken. Dadurch wirkt es einfach natürlicher und nicht so „in your face“ wie in vielen anderen Filmen wo durch die Botschaft komplett danebenging.
Mann, „WALL-E“ ist einfach nur großartig, ein absolut fantastisches Sci-Fi Abenteuer. Eine Schande das er keine Nominierung für „Bester Film“ erhielt, dafür aber ein Jahr später „Oben“.
Platz 3: Ratatouille (Wertung: 10/10)
Von all den Filmen auf der Liste ist „Ratatouille“ wohl mit Abstand Pixars erwachsenster Film. Nein, das ist kein Witz. Ein Film über eine kochende Ratte ist mit Abstand der erwachsenste Film den Pixar und Brad Bird jemals gemacht haben, was alleine an seiner Präsentation, seinen Dialogen sowie an seinen Charakteren liegt.
Die Thematik der kochenden Ratte ist daher auch nur im Grunde die Metapher für das erschaffen von Kunst. Ich hatte es ja am Anfang des Films angesprochen das „Ratatouille“ von allen Pixar Filmen am Meisten wirkt wie ein Independent Film (was er bei seinem Budget natürlich nicht ist, er hat glaube ich 150 Millionen US Dollar gekostet) und das liegt daran wie der Film seine Thematik zum erschaffen von Kunst angeht: die Kreation von etwas neuen, wer in der Lage ist Kunst zu erschaffen, die Ausnutzung von Künstlern nach ihren Tod, Anerkennung – alles Themen auf die Ratatouille eingeht und diese mit Bravour bearbeitet. Ja, er tut es alles unter den Deckmantel Kochen, doch wer jemals die Show „Chefs Table“ gesehen hat auf Netflix weiß wie sehr diese Köche ihre Arbeit als Kunst betrachten. Zudem spielt der Film in Frankreich, eine Nation mit der angeblich besten Küche der Welt, von daher ist es gar nicht so abwegig diesen Vergleich zu ziehen.
Und nichts bringt diesen Punkt von „erschaffen von Kunst“ besser rüber als Anton Egos große Kritik am Ende: Ego ist der große Restaurantkritiker der den Meisterkoch Gusteau mit seiner vernichtenden Kritk seines Buches „jeder kann Kochen“ sowie seines Restaurants ins Grab brachte. Ein Mann der in einen Raum arbeitet der geformt wie ein Sarg ist und dessen einzige Freude es ist vernichtende Kritiken zu schreiben. Doch nachdem Remy ihn Ratatouille, eine der simpelsten Speisen überhaupt serviert (und es das Beste ist was er seit Ewigkeiten gegessen hat) und ihm der Koch vorgestellt wird zerbricht sein gesamtes Bild was es bedeutet ein Koch zu sein. Egos Monolog ist unfassbar ehrlich und menschlich und einfach akkurat. Es gibt selten die Chance etwas Neues zu verteidigen, doch sollte es auftauchen und so aufregend sein wie die Werke dieses kleinen Kochs, so sollte alles getan werden um dieses zu verteidigen.
Ratatouille ist einfach nur Phänomenal, nicht zu vergessen lustig, emotional, intelligent und wunderschön anzusehen. Remy selber ist ein großartiger Hauptcharakter, eventuell der beste auf dieser Liste. Es ist daher auch schön zu sehen das der Film in den USA endlich nach all den Jahren auf Gegenliebe stößt, wo er es in Europa schon lange tat. Allerdings weiß ich nicht ob es ein TicToc Musical gebraucht hätte.
Platz 2: Alles Steht Kopf (Wertung: 10/10)
„Alles steht Kopf“ ist von all den Filmen von Pixar der, der mir am meisten klar macht warum ich das Medium Animation so sehr liebe wie kein anderes und warum ich auch noch mit 30 ihm so sehr verfallen bin. Er ist ein Musterbeispiel für Kreativität, für die Nutzung von Farben, Design und Charakterbewegungen.
Und wenn ich meine kreativ, dann meine ich kreativ: Die Ideen die der Film hat um den Verstand eines kleinen Mädchens darzustellen sind wunderbar. Das reicht von eher benutzten Ideen wie das Traumstudio (das aber auch hier großartig umgesetzt wurde) hin zu Fantasieland, zum abstrakten Denken (was zu einer der visuell besten Comedy Szenen führt) hin zum Unterbewusstsein. Die Macher hatten sichtlich viel Freude mit den Ideen und diese Freude ist jede Sekunde sichtbar.
Doch der wahre Star ist die Kolorierung. Ich erinnere mich nicht an einen Film der so gut mit Farben gearbeitet hat wie „Alles Steht Kopf“ (außer „Spider-Man a New Universe“), und das muss was heißen, wenn man bedenkt das „Findet Nemo“ ebenfalls von Pixar ist. Die Farben übertragen jede Gefühlslage Rileys oder ihres Verstands perfekt. Wenn sie froh ist erscheinen die Farben heller und wärmer, wenn sie deprimiert ist wird fast alles um sie herum grau und kalt. Der Film nutzt Farben perfekt zu seinen Gunsten und weiß ganz genau wann was wie koloriert werden muss.
Freude ist ein toller Hauptcharakter: Sie hätte schlimm enden können und der Fakt das sie alle anderen Gefühle (allen voran Kummer) so wenig wie möglich ans Steuer lässt ist kein sympathischer Charakterzug, aber man merkt das sie einfach das Beste für Riley möchte und sie glaubt das sie 24/7 glücklich sein müssen. Zudem ist sie dennoch fast nie unsympathisch und zu sehen wie sie als Charakter wächst ist einfach nur toll.
Und im Grunde ist es ein Film übers Wachsen, was im Ende perfekt zur Schau gestellt wird: Riley muss lernen mit komplexeren Gefühlen umzugehen und es ist keine Schande sich traurig oder am Boden zu fühlen, eine sehr simple Message wo es schon fast traurig ist das sie auch noch heute nähergebracht werden muss. Und so entsteht am Ende eine neue Kernerinnerung, eine traurige die aber auch Freude beherbergt, und diese Szene läuft fast komplett ohne Dialog ab. Eine fantastische Szene in einen fantastischen Film.
Ich liebe diesen Film, und als er rauskam war es mehr als das: Zum Zeitpunkt als er rauskam war Pixar mitten in seinen „Dark Ages“ und ich musste mich durch den missratenen „Cars 2“ sowie „Merida“ und „Monster Uni“ kämpfen. „Alles steht Kopf“ war ein Zeichen das Pixar immer noch in der Lage ist großartige Filme zu produzieren in Zeiten wo ihre Filme nicht gut waren. „Alles Steht Kopf“ war einer der besten Animationsfilme der letzten Dekade und wäre es nicht für Sonys animierten Spinnenmann wäre er eventuell sogar der Beste gewesen. Und all das Lob für einen Film der es dennoch nur auf Platz 2 geschaffen hat. Bringen wir es zu Ende.
Platz 1: Die Unglaublichen (Wertung: 10/10)
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll: Soll ich damit anfangen wie gut die Animation der Menschen war zu dem Zeitpunkt wo er rauskam, das erste Mal, dass das der Fall war in einen CG Film? Soll ich anfangen mit seinen großartigen Art Design, das die Ästhetik der 50er mit einem modernen Setting verbindet? Soll ich von seinem großartigen Bösewicht schwärmen, einer der seiner Zeit weit voraus war, wenn es um toxische Nerds geht? Vielleicht fange ich von seinem großartigen Humor oder seiner wunderbaren Action an.
Ich fange am besten an mit seiner größten Stärke: Der Parr Familie, die beste Darstellung einer Dysfunktionalen Familie die ich je in einen Film rausgebracht bei Disney gesehen habe. Bob (Mr. Incredible) steckt in der Vergangenheit fest und ignoriert dadurch vollkommen was in den Leben seiner Familie passiert. Helen (früher Elastigirl) hat genau das andere Problem, sie versucht zu hart die Fähigkeiten ihrer Familie im Zaun zu halten womit sie vermittelt das man sich schämen müsste, wenn jemand besondere Fähigkeiten hat. Ihre Ehe ist im Grunde komplett zerrüttet was direkt am Anfang in einen sehr realistischen Streit der beiden mündet. Jeder Konflikt und jedes Problem (später glaubt Helen, dass Bob eine Affäre hat) wirkt real, glaubhaft und ehrlich, genauso aber auch Bobs Realisierung wie sehr er seine Familie und ihre Leben verpasst hat.
Doch nicht nur ist der Film ein glaubhaftes Familiendrama, sondern einer der besten Superheldenfilme die ich je gesehen habe: Die Action ist großartig, schnell und visuell beeindruckend. Wenn es eine Szene gibt welche fast allen von dem Film hängen geblieben ist, dann wohl Flashs Verfolgungsjagd im Dschungel. Der Endkampf ist großartig und spannend und für einen Disney Film gibt es einen richtig hohen Body Count.
Syndrom ist ein großartiger Bösewicht, gleichermaßen bedrohend sowie erbärmlich, ein kleiner Nerd der nie drüber hinwegkam, dass sein Held nicht mit ihm zusammenarbeiten wollte und daher an seinen ehemaligen Helden Rache nehmen möchte. Er hat so eine Abneigung gegen Bob und dennoch bewundert er ihn irgendwo immer noch. Allein er ist so ein großartiges Beispiel warum der Twist Bösewicht in „Die Unglaublichen 2“ eine absolute Enttäuschung war, ach zur Hölle damit: der ganze Film ist ein gutes Beispiel warum er eine enttäuschende Fortsetzung war. Alles was hier passiert ist Erwachsener, intelligenter, emotionaler, witziger und vor allem ikonischer als in den Film.
Und auch wenn ich in dieser Liste eigentlich nicht auf Sprecher eingehen möchte, so muss er einfach hochgepriesen werden: Markus Maria Profitlich als Bob Parr ist großartig, eine der besten Synchronisation arbeiten die ich bei Disney gesehen habe. Jede Emotion, jedes Wort ist so glaubhaft rübergebracht, wo durch Bob niemals zu einer Karikatur verkommt. Er ist allgemein einer der deutschen Promis die ich in der heutigen Zeit mit am Meisten vermisse und frage mich warum er kaum noch eingesetzt wird.
„Die Unglaublichen“ ist genau was sein Titel sagt, einer der besten Superheldenfilme überhaupt und mein Lieblingsfilm von Pixar. Oh, und Edna Mode rockt.