Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2018: Nettogewinn steigt – Network-Abonnentenzahl nur leicht gesunken – Zuschauerzahlen in den Hallen sinken - Wie

JME

Grumpy Professor
Teammitglied
- Am gestrigen Donnerstag veröffentlichte WWE die Geschäftszahlen des 2. Quartals 2018. Insgesamt erzielte man Einnahmen in Höhe von 281,6 Mio. Dollar, und damit deutlich mehr als im 2. Quartal des Vorjahres (214,6 Mio.)! Nach dem Abzug aller Kosten gewann WWE im 2. Quartal 10,0 Millionen Dollar (Nettogewinn), was deutlich mehr ist, als im 2. Quartal des Vorjahres (2017: 5,1 Mio. Dollar Nettogewinn - 2016: 0,8 Mio. Dollar Nettogewinn - 2015: 5,1 Mio. Dollar Nettogewinn). Im Jahr 2012, also bevor man damit begann in das WWE Network zu investieren, erreichte man im 2. Quartal aber noch einen Nettogewinn von 11,9 Mio. Dollar.

Leider gibt WWE fortan nicht mehr detailliert an, wie sich die Einnahmen und Profite auf die einzelnen Positionen verteilten. Vielmehr fast man alle Punkte unter drei große Kategorien zusammen.
* Media (TV-Rechte, WWE Network, Digitale Medien, DVD Verkäufe, WWE Studios) -> 202,6 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 137,2 Mio. US-Dollar)
* Live Events -> 52,2 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 52,8 Mio. US-Dollar)
* Consumer Products (Lizensen, WWE Shop, Merchandise Verkäufe bei Live Events) -> 26,7 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 24,6 Mio. US-Dollar)

* Die 202,6 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Media setzen sich folgendermaßen zusammen:
TV-Rechte -> 66,2 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 60,1 Mio. US-Dollar)
WWE Network + PPV-Einnahmen -> 56,2 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 52,1 Mio. US-Dollar)
Werbeeinnahmen und Sponsoring -> 19,6 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 13,1 Mio. US-Dollar)
Anderes -> 60,6 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 11,9 Mio. US-Dollar)

* Die 52,2 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Live Events setzen sich folgendermaßen zusammen:
Ticketverkäufe in Nordamerika -> 33,5 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 35,9 Mio. US-Dollar)
Ticketverkäufe im Rest der Welt -> 13,5 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 12,4 Mio. US-Dollar)
Werbeeinnahmen und Sponsoring -> 0,9 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 0,7 Mio. US-Dollar)
Anderes -> 4,4 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 3,8 Mio. US-Dollar)

* Die 23,5 Mio. US-Dollar Einnahmen aus dem Punkt Consumer Products setzen sich folgendermaßen zusammen:
Consumer Products und Lizensen -> 10,8 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 9,4 Mio. US-Dollar)
eCommerce (WWE Shop etc.) -> 8,1 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 8,4 Mio. US-Dollar)
Merchandise Verkäufe bei Live Events -> 7,8 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 6,8 Mio. US-Dollar)

* Im 2. Quartal 2018 sank die Anzahl der Live-Shows im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres um 2 Veranstaltungen von 92 auf 90 Events. Davon fanden 61 in Nordamerika und 29 im Rest der Welt statt.

* Die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den Events in Nordamerika sank von 6.400 im auf 5.900. Durch eine Erhöhung der Ticketpreise um 5% konnte man den finanziellen Verlust im Vergleich zum Vorjahr aber auf 2,4 Mio. US-Dollar beschränken.

* Die durchschnittliche Zuschauerzahl bei Live Events außerhalb von Nordamerika sank von 6.300 auf 5.700 Zuschauer (Im Jahr 2016 waren es im 2. Quartal noch 8.000 Zuschauer). Dennoch konnte man die Einnahmen aus diesen Events von 12,4 Mio. Dollar auf 13,5 Mio. Dollar steigern, indem man 3 Shows mehr als im Vorjahr veranstaltete und die Ticketpreise um 8% anhob.

* Einen gewichtigen Anteil am finanziellen Erfolg des 2. Quartales hatte der Deal mit dem Königreich Saudi Arabien. Allerdings machte WWE auch auf Nachfrage keine Angaben darüber, wie viel Geld dieser Deal denn nun in die Kassen spühlt. Allerdings kann man die Höhe ungefähr an den anderen Zahlen ablesen. So werden unter dem Punkt Media als "Anderes" Einnahmen in Höhe von 60,6 Mio. US-Dollar aufgelistet. Im 1. Quartal des Jahres 2018 nahm man hier nur 8,9 Mio. US-Dollar ein, im 2. Quartal 2017 waren es 11,9 Mio. US-Dollar. Dementsprechend wird vermutet, dass der Deal mit Saudi Arabien ca. 40 bis 50 Mio. US-Dollar pro Jahr einbringt.

* Nachdem man am Tag nach "WrestleMania 34", am 09. April 2018, einen Stand von 1,808 Millionen zahlenden Abonnenten verkündete, waren es am 30. Juni 2018 insgesamt 1,740 Millionen zahlende Abonnenten, verteilt auf 1,272 Mio. Abonnenten in den USA und 470.000 Abonnenten im Rest der Welt.

Entscheidend ist letztlich aber ohnehin die durchschnittliche Abonnentenzahl und diese stieg im 2. Quartal 2017 auf 1,800 Millionen (1. Quartal 2017: 1,560 Millionen) an. Damit übertraf man die eigene Voraussage von 1,77 Millionen für das 2. Quartal. Bekanntlich wirft der Marktführer ber weiter mit jeder Menge Sonderangeboten um sich, sodass auch nicht alle zahlende Abonnenten wirklich den vollen Preis bezahlten.

Nachfolgend die durchschnittlichen Abonnentenzahlen der letzten Quartale:
3. Quartal 2014: 723.000
4. Quartal 2014: 721.000
1. Quartal 2015: 927.000
2. Quartal 2015: 1.216.000
3. Quartal 2015: 1.173.000
4. Quartal 2015: 1.237.000
1. Quartal 2016: 1.289.000
2. Quartal 2016: 1.517.000
3. Quartal 2016: 1.458.000
4. Quartal 2016: 1.407.000
1. Quartal 2017: 1.485.000
2. Quartal 2017: 1.634.000
3. Quartal 2017: 1.522.000
4. Quartal 2017: 1.484.000
1. Quartal 2018: 1.560.000
2. Quartal 2018: 1.800.000

Für das 3. Quartal 2018 rechnet die Company mit durchschittlich 1,67 Millionen zahlenden Abonnenten in Aussicht.

Wer sich in noch mehr Zahlen wälzen möchte, der kann den kompletten Geschäftsbericht unter dem nachfolgenden Link finden: Klick!
 
Zwischen 40 und 50 Million für eine Show. Das ist doch nicht schlecht. Kann man doch wiederholen, vielleicht mit einer besseren Show. Aber die live Uhrzeit ist für uns deutsche schon sehr gut :D
 
Liest sich für mich jetzt nicht so überragend. WWE laufen also nicht nur an den Bildschirmen, sondern auch in den Hallen die Leute weg. Gut, ist jetzt auch nichts komplett Neues (wurde ja auch über die Houseshows in Deutschland berichtet), aber langfristig eben eine gefährliche Entwicklung. Aktuell mag man das noch mit Preiserhöhungen kaschieren, aber das wird nicht ewig funktionieren. Haben sich ja schon bei den letzten Touren die Leute beschwert, dass du teilweise weit über 50 Euro für eine 08/15 Houseshow bezahlen musst. Diese Kritik ist durchaus berechtigt. Da würde ich auch lieber zu ner guten regionalen Promotion gehen oder mein Geld anders investieren. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ja sowieso nicht mal zu einer Houseshow gehen würde, wenn es umsonst wäre.

Und auch nach sechs Jahren macht man mit dem Network immer noch weniger Gewinn als mit dem alten PPV Geschäft. Ist jetzt natürlich ein spekulativer Vergleich, weil die PPV Zahlen möglicherweise noch weiter gefallen wären. Vielleicht wäre WWE aber auch gezwungen gewesen die PPVs mal wieder wirklich gut aufzubauen und da abzuliefern, dass es sich wieder mehr rentiert hätte. Finde das auch Sicht der Company trotzdem etwas ernüchternd, auch wenn man mittlerweile kein Minusgeschäft mehr macht (und ja, mit ist klar, dass zu hohe Gewinne nicht unbedingt immer erstrebenswert sind). War nicht mal die Rede davon, dass bei 1,5 Millionen Durchschnittsabos mehr als früher mit den PPVs verdient werden würde? Oder waren das 2 Millionen und 1,5 Millionen war die Grenze, wo es sich ungefähr die Waage hält? Wie auch immer, seriös kann man das wahrscheinlich eh nicht beurteilen, weil gefühlt die Hälfte aller Abonnenten dauerhaft nur einen Rabattpreis bezahlen muss.

Ich schätze mal, dass man ohne den Saudi-Arabien Deal und den neuen TV-Vertrag die nächsten Jahre ganz schon schlecht ausgehen hätte. Da kann man dann schon verstehen, warum die WWE trotz enormen öffentlichen Drucks den Saudi-Arabien Deal eingegangen ist. Beim TV-Vertrag profitiert man halt aktuell davon, dass Unsummen an Gelder an Produkte rausgeschleudert werden, die zumindest in einer gewissen Größe zuverlässig sehen. Wobei man bei SmackDown da auch mal abwarten muss. Die UFC hatte ihre Cards irgendwann auch so verwässert, dass Fox alles andere als zufrieden mit den Ratings war. Da kann WWE von Glück reden, dass der gesamte TV-Markt ziemlich eingebrochen ist. Die aktuellen Shows und Ratings vor fünf Jahren und man hätte in den Verhandlungen ein massives Problem gehabt.
 
Ist jetzt etwas spekulativ, aber vielleicht hat der Rückgang bei den Zuschauerzahlen in den Hallen auch etwas mit immer teurer werdenden Tickets zu tun. Das kann man jetzt auch aufs Produkt schieben, aber für sehr viele Leute ist das extrem teuer.
 
Ist jetzt etwas spekulativ, aber vielleicht hat der Rückgang bei den Zuschauerzahlen in den Hallen auch etwas mit immer teurer werdenden Tickets zu tun. Das kann man jetzt auch aufs Produkt schieben, aber für sehr viele Leute ist das extrem teuer.

Für das Preis - Leistung Verhältnis, würde ich mir aber auch keine Show ansehen.
 
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