Rückblick auf UFC 229: Riesiger Brawl nach dem Main Event überschattet großartige Performance im Hauptkampf - Alles zu Khabib Nurmagomedov vs. Conor M

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Gestern Abend war es endlich soweit: Mit Khabib Nurmagomedov (27-0) und Conor McGregor (21-4) stiegen die beiden größten Stars der UFC in den Käfig und bestritten den wichtigsten Kampf dieses Jahres. Dabei ging es um die UFC Lightweight Championship, die Nurmagomedov im April gewinnen konnte und die McGregor damals aufgrund von Inaktivität abgeben musste. Aufgrund des langen und intensiven Vorgeschichte der beiden spielte der Gürtel allerdings eher eine Nebenrolle.

UFC 205: Der Start der Rivalität

Die Fehde zwischen dem Russen und dem Iren startete im November 2016, genauer gesagt bei UFC 205. Damals veranstaltete die UFC ihr erstes Event im Madison Square Garden und Conor McGregor stand im Main Event, um die UFC Lightweight Championship zu gewinnen. Sein Gegner damals war Eddie Alvarez, den er in der zweiten Runde KO schlagen konnte und sich damit zum ersten Two-Division Champion in der Geschichte der Company krönen konnte.

Ebenfalls auf der Card stand auch Nurmagomedov, der zu diesem Zeitpunkt als #2 Contender in der Lightweight Division gelistet wurde. Der Russe konnte in einer dominanten Vorstellung Michael Johnson via Submission in der dritten Runde schlagen und verdiente sich damit auch einen Title Shot. Gleich nach dem Kampf forderte "The Eagle" den irischen Champion heraus und kündigte an, seinen Rivalen zur Aufgabe zu zwingen. Nur wenige Stunden später kam es Backstage auch zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Lagern.

Verschiedene Gegner im Jahr 2017

Zu einem Aufeinandertreffen der beiden kam es im Jahr 2017 zunächst allerdings noch nicht. McGregor kündigte nach seinem Titelgewinn gegen Alvarez an, erstmals eine kurze Pause vom MMA Sport hinzulegen, um die Geburt seines Sohnes mitzuerleben und ein guter Vater sein zu können. Des Weiteren forderte er den wohl besten Boxer dieses Jahrhunderts Floyd Mayweather zu einem Boxkampf heraus, obwohl McGregor bis dato noch keinen professionellen Kampf im Ring bestritt.

Damit die Lightweight Division nicht lahmgelegt wird, kündigte die UFC einen Interims Titelkampf bei UFC 209 zwischen Nurmagomedov und Tony Ferguson an. Die beiden Top Contender sollten in der Vergangenheit bereits öfters antreten, allerdings musste der Fight aufgrund von Verletzungen immer wieder abgesagt werden. Auch bei UFC 209 kam es schlussendlich nicht zum Kampf, da Nurmagomedov während seines Weight-Cuts ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Damit verspielte sich der Russe einen Shot auf Conor McGregor.

Der Ire hingegen trat im August tatsächlich gegen Floyd Mayweather im Boxring an. Obwohl er als haushoher Underdog in den Kampf ging, gewann McGregor sogar einige Runden gegen die Box-Legende. Schlussendlich setzte sich der Amerikaner jedoch via TKO in der zehnten Runde durch. Finanziell war der Kampf für McGregor trotzdem ein riesiger Erfolg. Inoffiziell soll der zweimalige UFC Champion knapp 100 Millionen Dollar verdient haben.

Nurmagomedov kehrte im Dezember wieder in den Käfig zurück und trat gegen Edson Barboza an. Den Brasilianer konnte er von Anfang bis Ende dominieren und gewann eine klare Decision. Damit verdiente sich Nurmagomedov einen weiteren Titelkampf, den er dieses Mal allerdings gegen Tony Ferguson erhielt, der sich im Verlauf des Jahres den Interims Gürtel sichern konnte. Dieses Aufeinandertreffen sollte bei UFC 223 stattfinden. Dieser PPV sorgte dann aber aus ganz anderen Gründen für Schlagzeilen.

UFC 223: Die Busattacke von Conor McGregor

Nicht nur Khabib Nurmagomedov sollte bei UFC 223 in den Käfig steigen, sondern auch Conor McGregors bester Freund Artem Lobov. Lobov, der selber aus Russland stammt, hielt im Vorfeld ein Interview, in dem er erklärte, dass McGregor der deutlich bessere Fighter als Nurmagomedov sei und dass letzterer in einem Kampf keine Chance hätte. Außerdem beleidigte er seinen Landsmann auch und kritisierte sowohl dessen Trainingscamp, als auch seine Partner.

Diese Kommentare gefielen Nurmagomedov gar nicht und er stellte Lobov während der Fight Week zur Rede. Zusammen mit einigen Teamkollegen konfrontierten sie den SBG-Fighter und der Russe verteilte McGregors Teamkollegen sogar eine Ohrfeige. Dies wiederum gefiel McGregor kein bisschen und nur einen Tag später waren der Superstar gemeinsam mit seinem Lager in Brooklyn, um die Angelegenheit zu klären. Dort passierte dann auch die berüchtigte Busattacke von Conor McGregor.

Gemeinsam mit seinen Trainingspartnern und Freunden attackierte der Ire einen UFC Bus, in dem unter anderem auch Nurmagomedov und dessen Manager Ali Abdelaziz saßen. Dabei warf McGregor eine Sackkarre in den Bus, woraufhin ein Fenster zersplitterte und sich einige Kämpfer verletzten. Gleich drei Kämpfe von UFC 223 mussten aufgrund des Vorfalls abgesagt werden. Sein Ziel, Khabib Nurmagomedov, traf McGregor jedoch nicht, allerdings nahm dieser die Attacke persönlich und kündigte an, sich an den UFC Champion zu rächen.

UFC 229: Khabib vs. McGregor

Nachdem Nurmagomedov bei UFC 223 den Titel gewinnen konnte, setzte die UFC dann den Super Fight zwischen den beiden Rivalen an. Dieser fand gestern Abend statt und enttäuschte kein bisschen. Von Anfang an zeigten sich die Gameplans der beiden Akteure. Nach nur wenigen Sekunden konnte Nurmagomedov einen Takedown gegen McGregor landen und diesen in der ersten Runde hauptsächlich kontrollieren. Der Ire verteidigte sich zwar gut, allerdings konnte er selber auch keinen Schaden anrichten.

In der zweiten Runde landete Nurmagomedov überraschend im Stand eine harte Rechte, die McGregor zu Boden brachte. Es folgte sehr hartes Ground-and-Pound und Referee Herb Dean stand kurz davor, den Kampf zu beenden. McGregor konnte sich jedoch in die nächste Runde retten. In dieser kämpften die beiden hauptsächlich im Stand, wobei beide gute Treffer landeten. In der vierten Runde landete Khabib erneut einen Takedown und konnte am Boden einen Neck Crank ansetzen, der McGregor zur Aufgabe zwang. Damit verteidigte Nurmagomedov seinen Titel und schlug seinen Erzrivalen!

Der Brawl nach dem Kampf

Was sich nach dem Fight ereigntete, war dann allerdings katastrophal. Nachdem der Referee den Fight beendet hatte, lieferten sich Nurmagomedov und die Corner von McGregor ein Wortgefecht und der Russe sprang aus dem Octagon, um Dillon Danis, dem Jiu-Jitsu Coach von McGregor, zu attackieren. Im Vorfeld meinte Danis unter anderem, eine bessere Version vom Russen zu sein und unterstützte McGregor sonst auch bei jeder Provokation. Es entfachte sich ein riesiger Brawl, den mehrere Polizeibeamte abbrechen mussten.

Im Octagon erholte sich McGregor von seiner Niederlage, bis er vom Drama außerhalb des Käfigs aufmerksam wurde. Daraufhin stieg auch der Ire auf den Käfig und attackierte einen Kollegen von Nurmagomedov, bis er sich wieder ins Octagon brachte. Dort griffen gleich zwei Partner des Russen McGregor an, der sich kaum verteidigen konnte. Glücklicherweise konnten mehrere Offizielle die Attacke unterbrechen und McGregor in Sicherheit bringen. Während draußen Danis von der Polizei weggebracht wurde, kehrte Nurmagomedov langsam wieder ins Octagon zurück.

Dort wurde der Russe von seinen Trainingspartnern und mehreren Offiziellen beruhigt. Zu weiteren Konfrontationen kam es nicht mehr. Zunächst wurde McGregor in den Backstage Bereich gebracht und nur kurze Zeit später brachte man auch Nurmagomedov aus der Arena. Auf dem Ausweg wurde er von mehreren Fans abgeworfen und ausgebuht. Bruce Buffer verkündete zum ersten Mal in der UFC Geschichte das offizielle Urteil ohne einen einzigen Kämpfer im Octagon.

Die Konsequezen des Brawls

Selbstverständlich zeigten sich sowohl Offizielle, als auch UFC Präsident Dana White schockiert vom Ereignis nach dem größten Kampf in der UFC Geschichte. Auf der Post-Fight Pressekonferenz verkündete White, dass alle Akteure, die zunächst festgenommen wurden, entlassen wurden und McGregor niemanden anzeigen werde. Vom Ereignis selber sei der Ire auch nicht schockiert, er sei bloß enttäuscht, den Kampf gegen Nurmagomedov verloren zu haben.

Zu den beiden Angreifern sagte der UFC Präsident, dass sie nie wieder in der UFC antreten werden. Nurmagomedov müsse mit einer harten Geldstrafe, sowie einer Suspendierung rechnen. Die Nevada State Athletic Commission (NSAC) erklärte, dass Nurmagomedov sein Kämpfergehalt in Höhe von zwei Millionen Dollar noch nicht erhalten habe und man erst abwarten werde, bevor der Russe seinen Paycheck erhalte. Wie lange der Lightweight Champion suspendiert wird, kündigte die Kommission noch nicht an.

Laut Dana White werde das Urteil der NSAC auch eine große Rolle spielen, ob Nurmagomedov seinen Gürtel behalten werde. Sollte der Russe für einen längeren Zeitraum suspendiert werden, so werde die UFC ihm den Titel abnehmen, so White. Das Ereignis nannte er eine Schande und er habe kaum Worte, für das, was sich ereignet habe. Auch infrage steht, ob Nurmagomedov jemals wieder in den Vereinigten Staaten antreten darf, da er wegen des Vorfalls womöglich kein erweitertes Visum erhalten könnte. Sollte er weitere Neuigkeiten bezüglich Nurmagomedov oder McGregor geben, werdet ihr diese hier erfahren.

Quellen: ESPN.com, MMAFighting.com, MMAJunkie.com
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar muss das russische Team hier von der UFC bestraft werden. Gar keine Frage! Aber wie bereits im anderen Threat geschrieben hat Conner als er auf dem Käfig war als erster zugeschlagen. Der Russe der neben Conner auf dem Käfig saß schaute Conner nicht einmal an als Conner in schlug. Anschließend im Octagon, ja da verteidigte sich Conner nur, auch wenn er auch dort den ersten Schlag machte.

Ich finde hier gehören beide Fighter bestraft. Vielleicht sieht Conner das ja ähnlich und deswegen verklagt er keinen.

Und ich finde Dana sollte zurück treten.
 
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