Kurz gemosert... #171

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„Kurz gemosert…“ beschreibt die Welt des Mainstream-Wrestling mit den Augen eines meckernden „Smart Marks“. In unregelmäßigen Abständen spricht Manuel Moser in der wohl umstrittensten Wrestling-Kolumne aller Zeiten Dinge und Tatsachen an, welche sich manch einer vielleicht nicht traut auszusprechen oder die es aus den Tiefen der „Smart Mark“-Fangemeinde nicht an die Öffentlichkeit schaffen. Harte Worte und eventuelle Spoiler inbegriffen.




Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt. Das war der bislang beste PPV, den ich in meinem Leben gesehen habe. Alles, wirklich alles ergab Sinn! Wer hier also eine Hasstirade mit Schimpfworten wie „Hurensohn“, „Arschloch“, „Behinderter“ oder „Wichser“ erwartet, der hat sich getäuscht!
Für Leute wie dich habe ich nur zwei Worte: Verpiss dich!


Kürzlich in Stamford...
Ich hab da eine Idee. Good Shit! Wir lassen Seth Rollins einfach den Fiend eine halbe Stunde lang mit allem was ich so in meiner Garage habe verprügeln. Und am Ende steht der Fiend einfach wieder auf und tötet Seth Rollins.
Und wer hat dann gewonnen?
Keiner. Das ist ja das Geniale daran! Good Shit! HAHAHA!!! Best Shit of all time!
...



Hell in a Cell


Das beste Match war gleich der Opener.
Natalya gewinnt nun schon das vierte von bis dahin insgesamt acht Aufeinandertreffen im Jahr 2019 gegen Lacey Evans, nachdem die Fehde eigentlich schon beendet war.
Ich liebe Bonusmaterial!
Zusätzlich hat sie, als die Gute in dieser Begegnung, gleich noch klar gestellt, dass man als Face auch mal Post-Match-Attacken starten darf und Lacey einfach umgehauen.
Mit Laceys Finishing Move! Genial, den kann offenbar jeder zeigen!
Und das alles, damit diese Spitzenfehde, von der ich nicht genug bekommen kann, bei RAW und bestimmt auch noch bei weiteren Veranstaltungen weitergeht.
Bei der Survivor Series bekommen wir dann ein "Team Fart" gegen "Team Soldat" Match. I love it!


Danach folgt auch schon das Match des Abends.
Becky Lynch, als Covergirl oder Posterboy des aktuellen WWE-Spiels, bleibt natürlich WWE Champion. Das war doch klar! Und das noch gegen Sasha Banks, die in ihrem Leben noch nie wichtige Matches gewinnen konnte und seit ihrer Rückkehr keinen Blumentopf geholt hat. Warum auch!? Ja klar, sie ist schon ziemlich over und man kann mit ihr viel Geld verdienen, während der Stern von „The Man“ schon eine ganze Weile sinkt, aber sie hat immerhin kürzlich noch rumgebockt und sich geweigert dumme Storylines zu worken. Warum sollte man so einer Frau eine Push geben?


Die Card hatte aber noch mehr zu bieten, denn ohne zu übertreiben, war das Tornado Tag Team Match ein „Match of the Night“-Kandidat.
Die Bastelbrüder benötigen keinen Push. Vollkommen irrelevante Mitarbeiter sind nur dafür da, dass Reigns gut aussieht. Also auch hier: Alles richtig gemacht! Die Story um Reigns und Harper hat sich am Ende für niemanden ausgezahlt. So muss das sein! Daniel Bryan fährt nun endlich wieder mit seinem SUV zu McDonalds und Roman kann auf den nächsten Mordanschlag warten. Harper und Rowan gehen zu NXT und gründen mit Bo Dallas eine kleine Sekte.


Dem wohl besten Match des Abends fieberte ich schon Wochen entgegen. Gleich nach der damaligen Ankündigung wusste ich, dass mich da ein Leckerbissen erwartet.
Randy Orton, der mehrfache World Champion, der Legendkiller, der Meister des RKO, darf sich endlich an Mustapha Hadji rächen. Völlig überraschend gewann er mit einem RKO und Mohammed Ali hat jetzt endlich wieder Zeit für die großen und wichtigen Dinge im Leben. Die Straße braucht dich Musti!


Kommen wir zu meinem Lieblingsmatch vom Sonntag.
Tag Team Match Player! Die Bukkake Warriors sind übrigens auch nicht erst seit „Hell in a Cell“ Heels. Es muss doch nicht sein, dass sich über solche Kleinigkeiten immer aufgeregt wird. Jeder erfahrene WWE-Zuschauer weiß, dass Ausländer immer Heels sind. Wie die Zuschauer auf die jeweiligen Einwanderer reagieren ist doch egal. Wichtig ist, je weiter jemand weg geboren wurde und je kleiner seine Augenschlitze sind, desto böser ist er. Alexa Bliss war hingegen noch nie Heel. Ihr versteht den Charakter nur nicht. Ich mache euch aber keinen Vorwurf. Es gibt nun mal einen Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.


Am besten, und das müsst ihr zugeben, war das Sechs-Mann-Tag-Team-Match.
Nach dem großen Aufbau in den letzten Wochen war das aber auch zu erwarten. Da konnte man nichts mehr falsch machen. Am Ende war nur wichtig, dass Braun Strohmann (Copyight by Dennis The Pig) zeigen konnte, dass er den Punch von Big Show perfektioniert hat. Das passt gut, denn zufällig hat sich gerade ein professioneller Boxer mit ihm angelegt. Dass man so ein Match dann auch einfach per Knockout am bedeutungslosen Kalle Anderbro hätte enden lassen können, anstatt ein Fuck Finish auszupacken, lassen wir bei diesem Meisterwerk mal außen vor. Wahnsinn wie AJ den Schlag gesellt hat und am nächsten Tag ohne Nachwirkungen wieder seinen Mann stand. Das ist ein Arbeitseinsatz, an dem sich der junge deutsche Handwerker, der mehr gelbe Zettel als Vertragsabschlüsse zu Gesicht bekommt, mal ein Beispiel nehmen sollte. Leute, ihr müsst meine Rente bezahlen! Hopp Hopp!


Nach der Leistung von Baron Corbin in seinem Match gegen Shorty hat er denke ich mal endlich auch die letzten Ahnungslosen davon überzeugt, dass er die Zukunft der WWE werden kann. Im Match des Abends hat er es geschafft Shorty so groß aussehen zu lassen, dass ich stellenweise dachte er kämpfe gegen Giant González! Eine Ehre für Shorty, dass er später sogar noch ein Backstage-Segment mit Baron Corbin bekommen hat. Mehr geht für den zukünftigen Teilnehmer eines NXT Cruiserweight Championship Multi-Man Matches nicht.


Dann gab es wieder Frauen-Power!
Ihr habt nicht verstanden, warum Bayley ihren Titel im Highlight von „Hell in a Cell“ gegen Charlotte verlieren musste? Habt ihr etwa noch nie WWE geguckt? Bayley hat Charlotte in deren Heimatstadt besiegt. Soweit so gut, ich denke ihr kommt noch mit. Jetzt hat Charlotte eben Bayley in deren Heimat… Staat besiegt. Wer da die Logik nicht findet, dem ist nicht mehr zu helfen. Und Bayley macht das was sie immer tut, wenn es nicht so läuft wie sie es will. Rumzicken, heulen und später im Hotel mit Sasha Banks "Scissors Squirt" spielen.


Und dann war es endlich soweit. Das Match des Jahres!
Nachdem „Firefly Funhouse“ Bray Wyatt es lange angekündigt hatte, brachte „The Fiend“ Bray Wyatt Seth Rollins die Hölle auf Erden in den Käfig, wie man deutlich am Licht erkennen konnte. Genialer Schachzug übrigens auch dem letzten Idioten nochmal klar zu machen, dass das hier Bray Wyatt ist und er zwei Rollen spielt. Nicht das man noch denkt, es würde sich hier, um eine übermenschliche Instanz handeln. Nein, nein. Da ist Bray Wyatt. In zwei verschiedenen Rollen. So langweilig wie möglich. Das versteht doch sonst keiner.
Rollins hat jedenfalls alles ausgepackt, was bei einem anständigen Handwerker im Handschuhfach liegt und damit so lange auf „The Fiend“ Bray Wyatt eingeprügelt, bis der letzte junge Fan (PG-Rating) verstanden hat, dass Seth hier einen Mord begehen möchte.
Das Match bot in meinen Augen alles was ein „Hell in a Cell“-Match bieten muss:
Einen Käfig mit einem Dach.
Dazu gab es noch eine Klarstellung bezüglich der Regeln bei dieser Art Matches. Je größer die Art der Waffe, umso erlaubter scheint sie zu sein. Dies wurde deutlich, als der große „Firefly Funhouse“-Bray-Wyatt-Hammer ohne Monierung, durch „The Fiend“ Bray Wyatt zum Einsatz kam, der kleine Hammer, aus der Garage von Paul Levesque, ist jedoch offenbar bei Sportveranstaltungen verboten, da der Schiedsrichter von seinem Video Assistant Referee ein Signal bekam, dass das Regelwerk bei solchen Einsätzen ein sofortiges Beenden des Matches vorsieht. Eine alte Regel, die es vielleicht zu überarbeiten gilt.
Ein großer Kritikpunkt war hier, dass es schon früher zu Einsätzen eines Paul-Hammers gekommen sein soll, aber daraus kein Matchabbruch resultierte. Leider ist das nur die halbe Wahrheit.
Jedenfalls ging es hier nie wirklich darum ein Match zu veranstalten. „The Fiend“ Bray Wyatt hatte es nie auf das Gold von Seth Rollins abgesehen, da der richtige World Title ja sowieso bei Smackdown ausgefochten wird.
Der Unhold wollte nur eins. Er wollte der Welt zeigen, dass Seth Rollins nicht der gute Mensch ist, den er vorgibt zu sein. Er wollte allen beweisen, dass der ehemalige Anführer des SHIELD und treuer Freund seiner damaligen Stable-Kollegen genauso eine dunkle Seite hat, wie der Unhold selbst. „The Fiend“ Bray Wyatt hat Seth Rollins dazu gebracht einen Mord vor einem Millionenpublikum zu begehen und wurde am Ende selbst zum Opfer der dunklen Mächte, die er heraufbeschwor. Die Dunkelheit und das Böse kann man nicht besiegen. Selbst wenn man es mit den gleichen Waffen versucht.


Ich hoffe, dass „Hell in a Cell“ euch allen eine Lektion war. Ich hoffe, dass ich euch mit dieser Veröffentlichung die Augen öffnen konnte. Ich hoffe, dass ihr „ihm“ vergeben könnt. Denn „er“ vergibt nicht.



Ach eine Sache noch…
ICH HASSE PPV-TIPPSPIELE!
 
Tag Team Match Player! Die Bukkake Warriors sind übrigens auch nicht erst seit „Hell in a Cell“ Heels. Es muss doch nicht sein, dass sich über solche Kleinigkeiten immer aufgeregt wird. Jeder erfahrene WWE-Zuschauer weiß, dass Ausländer immer Heels sind. Wie die Zuschauer auf die jeweiligen Einwanderer reagieren ist doch egal. Wichtig ist, je weiter jemand weg geboren wurde und je kleiner seine Augenschlitze sind, desto böser ist er. Alexa Bliss war hingegen noch nie Heel. Ihr versteht den Charakter nur nicht. Ich mache euch aber keinen Vorwurf. Es gibt nun mal einen Unterschied zwischen Wissen und Weisheit.

das war mein Lieblingsabschnitt :D
 
Irgendwie waren das alles deine "Matches des Abends", oder?;)... Joa, nicht übel, aber mir hat wieder bissel der Biss gefehlt. Und ob Seth der "Anführer des Shield" war....hmmmm:confused:
 
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