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Ein weiterer Faktor: Die “Kinderfreundlichkeit” der WWE. Durch die kinderfreundliche Ausrichtung der WWE schießt sie sich selbst ins Knie. Man zieht eben nur Kinder an, die John Cena sehen wollen und Merch kaufen sollen. Und hier liegt das Problem: Kinder haben KEIN Geld! Sondern die Eltern. Welche Mutter gibt für Ihren Sohn JEDEN Monat 50 Dollar aus, damit es 2,5 Stunden fern sieht? So viele sind es nicht! Und dann noch Merch….
Des weiteren kauft auch fast kein Erwachsener die PPVs der WWE, da das Produkt der WWE keine Erwachsenen mehr anspricht, oder nur noch wenige. Sorry, wenn ich hier jemandem auf den Schlips trete! Aber für die Männer gibts natürlich die UFC. Denn die ist echt und da hauen die sich wirklich auf die Mütze. Das zieht ungemein. Der echte Kampf eins gegen eins. Keine Show.
Prinzipiell haste hier nicht unrecht. Allerdings muss man denke ich auch bedenken, dass man dieses Risiko ganz bewusst eingeht. Natürlich kann man mit den PPV Zahlen nicht zufrieden sein, allerdings ist es zur Zeit wohl immer noch rentabel.
Zum einen hat man die Preise erhöht. Dadurch sind zwar wieder ein paar Käufer abgesprungen, allerdings wurde das durch die Erhöhung so weit ausgeglichen, dass man im Vergleich zum Vorjahr wohl immer noch etwas mehr einnimmt. Zumindest deuteten die letzten Quartalszahlen darauf hin.
Dann darf man die von dir bereits angesprochenen Merchandise Verkäufe nicht unterschätzen. Es ist wohl so, dass man dadurch genug einnimmt (zumindest zu Zeit), dass es sich lohnt diese Schiene zu fahren. Sollten diese Einkünfte irgendwann einmal wegbrechen, dann sieht es in der Tat düster aus, aber noch kaufen die Kinder bzw. die Eltern anscheinend genügend von dem ganzen Mist, dass man davon Leben kann.
Und ganz entscheidend sind auch die Sponsoren, die man aufgrund der Kinderfreundlichkeit dazugewonnen hat. Auch hier geht es ja um mehrere Millionen. Wenn man das zusammen nimmt sind die PPVs zwar immer noch eine wichtige Einnahmequelle, aber man sich auf die heutige Zeit eingestellt und Mittel und Wege gefunden, das fehlende Interesse auszugleichen.
Das soll nicht heißen, dass ich die Kinderfreundlichkeit befürworte. Im Gegenteil, aber wenn man sich die Zahlen der Company ansieht ist es aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Das mag nicht dauerhaft so weiter gehen und die PPV Buys dürfen auch nicht mehr deutlich weiter absinken, aber zur Zeit hat man auch kaum andere Optionen. Und damit komme ich zu deinem letzten Punk.
Das letzte Problem, was die WWE endlich versucht zu beheben, ist die Starpower! Der Undertaker, John Cena und Rey Mysterio sorgen für die Käufe. In der UFC hingegen hat man mehrere Garanten für gute Buyrates: BJ Penn, der das Lightweight lange Zeit dominierte, Brock Lesnar, Anderson Silva (eingeschränkt), Forrest Griffin und natürlich das beste Welterweight George St. Pierre.
Und die treten auch nicht jede Woche auf, sodass ein Fan vielleicht einmal in 3 Monaten einen ppv kauft. Das macht der UFC aber nichts, da sie mit den “Über 18-Jährigen” den viel größeren Einzugsbereich/Die größere Zielgruppe hat.
Bei dem Problem stimme ich dir ganz klar zu. Man hat es zu lange versäumt, neue Stars aufzubauen. Und das wirkt sich jetzt natürlich auch auf die Buyrates aus. Die letzten verbliebenen Topstars werden in den kommenden 2-4 Jahren aufhören und bis dahin muss man endlich die nächste Generation Massentauglich gemacht haben. Und anscheinend hat man das endlich realisiert und angefangen neue Leute aufzubauen. Aufgrund der PG läuft das immer nach Schema X ab, aber immerhin. Wenn man diesen Weg koninuirlich weiter verfolgt und auch viele unterschiedliche Charaktere etabliert, dann kann man in den kommenden Jahren vieleicht auch wieder eine Trendwende einläuten.
Ich gehe davon aus, dass man mit der aktuellen Strategie versucht, sich ein neues Publikum heranzuzüchten. In 10 Jahren sind die jetzigen Kiddys großteils erwachsen und wenn nur ein Bruchteil dem Produkt erhalten bleibt geht diese Taktiv vieleicht sogar auf.
Und ein Punkt den ich noch ansprechen will ist "Masse statt Klasse". Viele sagen ja, dass die 13 oder 14 PPVs im Jahr zu viel sind. Finde ich als Fan auch, aber ich glaube auch kaum, dass bei 1 oder 2 PPVs weniger die Buys deutlich steigen würden. Und so bietet man für die etwas betuchtere Bevölkerung viele PPVs an, was die Verluste bei den Geringverdienern überwiegt.