- Am gestrigen Donnerstag gab WWE bekannt, dass Paul Heyman ab sofort nicht länger für die kreative Ausrichtung von "Monday Night RAW" zuständig ist und dass der bisherige Smackdown Executive Director Bruce Prichard von nun sowohl RAW als auch Smackdown unter seiner Fittiche haben wird. WWE gab an, dass man diesen Schritt geht, um den kreativen Schreibprozess für die TV-Shows zu rationalisieren. Heyman wird sich von nun an wieder auf seine Rolle als On-Air-Talent konzentrieren.
Paul Heyman besaß bisher zwei Verträge bei WWE, einen als Performer vor den Kameras und einen als Offizieller hinter den Kameras. Der Vertrag als RAW Executive Director wurde am 11. Juni 2020 gekündigt und Bruce Prichard wird ab sofort der alleinige Kopf des Creative Teams hinter Vince McMahon sein.
In einer Phase, in der RAW die niedrigsten Ratings aller Zeiten beklagen muss, kam dieser Schritt für viele WWE-Mitarbeiter nicht wirklich überraschend. Es soll bereits einige Wochen Indizien gegeben haben, die auf einen solchen Schritt hindeuteten. Eine Person aus den WWE-Büros erklärte gegenüber Dave Meltzer, dass er sich gewundert hat, dass Heymans Run als RAW Executive Director so lange gedauert hat, denn Vince mag Paul einfach nicht. Der Chairman soll zuletzt bezüglich "Monday Night RAW" vermehrt verärgert und frustriert gewesen zu sein. Die Entscheidung, Heyman zu entmachten, ist laut PWInsider auch eindeutig auf Vince McMahon zurückzuführen.
Die Talente waren schockiert von dieser Meldung, vor allem da RAW zuletzt ganz klar Heymans Fingerabdrücke trug. Viele der aktuell gepushten RAW-Stars - wie Andrade, Zelina Vega, Buddy Murphy, Aleister Black und Apollo Crews - waren zuvor bei Smackdown, wo sie nicht halb so prominent eingesetzt worden waren. Dementsprechend gerne arbeiteten viele Talente mit Heyman zusammen.
Während des letzten Conference Calls mit den Aktionären hatte Vince McMahon noch erklärt, dass die RAW-Ratings gesunken seien, da man beim roten Brand aktuell viele neue Stars aufbaut, der Chairman zeigte sich aber sicher, dass die Zuschauerzahlen wieder ansteigen werden. als Heyman im Juni 2019 als RAW Executive Director installiert wurde, setzte er sich für die Idee ein, jede Menge neue Stars zu kreieren, er machte aber klar, dass es 18 Monate oder länger benötigen werde, diese Talente als Stars over zu bekommen. Es heißt, dass die Coronakrise zu einem Umdenken bei Vince McMahon führte. Nachdem er zuvor die XFL, RAW unter Paul Heyman und die Expansion von NXT nach Europa und Japan als Langezeitprojekte begriff, interessiert ihn nur noch der aktuelle Status der Company. Auch wenn die Company auch trotz der Coronakrise so viel Einnahmen und Rekordgewinne erzielen wird wie nie zuvor, war Vince frustriert, da viele der neuen Talente seiner Meinung nach nicht over kommen. Ohne Zuschauer in den Hallen ist es natürlich auch so gut wie unmöglich, darauf wirklich eine Antwort zu bekommen. Erst Monate, nachdem wieder Zuschauer in den Hallen zugelassen sind, wird man abschließend sagen können, wie es um die neuen Stars bestellt ist.
RAW muss seit "WrestleMania 36" auf Becky Lynch und Brock Lesnar verzichten, Samoa Joe fällt noch immer verletzt aus, Kevin Owens kehrte erst kürzlich zurück, dann wechselte auch noch AJ Styles die Seiten. Vince McMahon soll kalte Füße bezüglich bestimmter Talente bekommen haben und zog deshalb nun die Reißleine. Überraschend kommt dies allerdings nicht, denn seit Jahrzehnten gilt die Regel, dass niemand, mit Ausnahme von Kevin Dunn, über längere Zeit eng mit Vince McMahon zusammenarbeitet, ohne irgendwann gefeuert zu werden. Für Paul Heyman ist es bereits das dritte Mal und auch Bruce Prichard wurde bereits zwei Mal von Vince gefeuert.
RAW erzielte in den letzten Wochen zwar die schlechtesten Ratings aller Zeiten, allerdings lohnt sich ein genauer Blick auf die Zahlen. Ein Teil des Zuschauerschwunds ist natürlich darauf zurückzuführen, dass bei Empty Arena Shows keine wirkliche Stimmung aufkommen will. Darüber verjährt es sich weiterhin so, dass die dritte Stunde den Durchschnitt weiter stark nach unten zieht. Vor diesem Hintergrund sind die Zahlen von Smackdown auf FOX eigentlich sogar deutlich schlechter. Smackdown auf FOX (110 Millionen Haushalte) ist nämlich in 27% mehr Haushalten zu empfangen, als RAW auf dem USA Network (86 Millionen Haushalte). In der Hauptzielgruppe (Männer und Frauen im Alter von 18 bis 49), welche für die Sender ohnehin am allerwichtigsten ist und auf die sich die TV-Verträge stützen, zeigt sich RAW sogar deutlich konstanter als Smackdown. Beim angesprochenen letzten Conference Call mit den Aktionären hatte Vince McMahon wie gesagt zugegen, dass die RAW-Ratings gesunken seien, er hatte aber auch stolz erklärt, dass Smackdown dafür konstant geblieben sei. Diese Aussage ist natürlich irreführend, denn im vergangenen Jahr lief Smackdown noch auf dem USA Network, in 27% weniger Haushalten auf einem weniger populären Sender als FOX.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie RAW in den nächsten Wochen und Monaten aussehen wird. Spekuliert wird, dass es mehr "Hot-Shotting"-Angles geben wird, also Segmente, die für den schnellen Erfolg gedacht sind. Heyman hat gemeinhin eher ein langfristiges Ziel vor Augen. Die Show war zuletzt um Stars wie Drew McIntyre, Andrade, Austin Theory, The Street Profits, Viking Raiders, Murphy, Aleister Black, Angel Garza, Zelina Vega, Apollo Crews, Asuka, Charlotte Flair und Nia Jax aufgebaut worden. Viele der von Heyman geförderten Talente sind natürlich nun besorgt. Wie schnell man bei Vince McMahon in Ungnade fallen kann, zeigten im letzten Jahr schon Ricochet, Humberto Carrillo und Cedric Alexander. Alle wurden von Paul Heyman für einen Push als Singles Wrestler auserkoren, bis Vince das Interesse an ihnen verlor und den Push wieder auf Eis legte. Abgesehen von Edge, Seth Rollins, Charlotte Flair und Randy Orton darf sich vermutlich niemand seiner Rolle sicher sein, selbst ein Drew McIntyre nicht. Es heißt aber, dass Vince sowohl McIntyre als auch die Street Profits mag. Allerdings gibt es eben aktuell auch kaum Hinweise darauf, wie gut Drew als WWE Champion und Top-Babyface des RAW-Brands zieht. Aufschluss darüber wird es erst geben, wenn wieder Zuschauer in der Halle zugelassen sind. Dann wird sich zeigen, wie die Zuschauer in der Halle auf die Talente reagieren und ob die TV-Zuschauer auch zurückkehren.
Es bleibt abzuwarten, ob Heyman auch in Zukunft in einzelne Storylines eingebunden sein wird, so wie es in der Vergangenheit bei Bill Goldberg und Ronda Rousey der Fall war, oder ob er wirklich nur noch vor und hinter den Kameras mit Brock Lesnar arbeiten wird. Im zweiten Fall wäre Heyman von nun an nur noch selten bei den Shows vor Ort und er würde anderen Talenten auch nicht mehr bei ihren Promos und Vignetten helfen können.
Auf Bruce Prichard kommt nun natürlich jede Menge Arbeit zu, statt wöchentlich für zwei Stunden ist er nun für fünf Stunden zuständig. Man geht aber davon aus, dass Prichard die Shows genau so schreiben wird, wie er glaubt, dass Vince die Shows haben will. Und wenn Vince etwas nicht gefällt, so gilt Prichard nicht als der Typ, der mit dem Chairman streiten würde. Man darf also bei RAW fortan mehr von dem erwarten, was Vinces Vorstellungen von Pro-Wrestling entspricht.
Quelle: Wrestling Observer, PWInsider
Paul Heyman besaß bisher zwei Verträge bei WWE, einen als Performer vor den Kameras und einen als Offizieller hinter den Kameras. Der Vertrag als RAW Executive Director wurde am 11. Juni 2020 gekündigt und Bruce Prichard wird ab sofort der alleinige Kopf des Creative Teams hinter Vince McMahon sein.
In einer Phase, in der RAW die niedrigsten Ratings aller Zeiten beklagen muss, kam dieser Schritt für viele WWE-Mitarbeiter nicht wirklich überraschend. Es soll bereits einige Wochen Indizien gegeben haben, die auf einen solchen Schritt hindeuteten. Eine Person aus den WWE-Büros erklärte gegenüber Dave Meltzer, dass er sich gewundert hat, dass Heymans Run als RAW Executive Director so lange gedauert hat, denn Vince mag Paul einfach nicht. Der Chairman soll zuletzt bezüglich "Monday Night RAW" vermehrt verärgert und frustriert gewesen zu sein. Die Entscheidung, Heyman zu entmachten, ist laut PWInsider auch eindeutig auf Vince McMahon zurückzuführen.
Die Talente waren schockiert von dieser Meldung, vor allem da RAW zuletzt ganz klar Heymans Fingerabdrücke trug. Viele der aktuell gepushten RAW-Stars - wie Andrade, Zelina Vega, Buddy Murphy, Aleister Black und Apollo Crews - waren zuvor bei Smackdown, wo sie nicht halb so prominent eingesetzt worden waren. Dementsprechend gerne arbeiteten viele Talente mit Heyman zusammen.
Während des letzten Conference Calls mit den Aktionären hatte Vince McMahon noch erklärt, dass die RAW-Ratings gesunken seien, da man beim roten Brand aktuell viele neue Stars aufbaut, der Chairman zeigte sich aber sicher, dass die Zuschauerzahlen wieder ansteigen werden. als Heyman im Juni 2019 als RAW Executive Director installiert wurde, setzte er sich für die Idee ein, jede Menge neue Stars zu kreieren, er machte aber klar, dass es 18 Monate oder länger benötigen werde, diese Talente als Stars over zu bekommen. Es heißt, dass die Coronakrise zu einem Umdenken bei Vince McMahon führte. Nachdem er zuvor die XFL, RAW unter Paul Heyman und die Expansion von NXT nach Europa und Japan als Langezeitprojekte begriff, interessiert ihn nur noch der aktuelle Status der Company. Auch wenn die Company auch trotz der Coronakrise so viel Einnahmen und Rekordgewinne erzielen wird wie nie zuvor, war Vince frustriert, da viele der neuen Talente seiner Meinung nach nicht over kommen. Ohne Zuschauer in den Hallen ist es natürlich auch so gut wie unmöglich, darauf wirklich eine Antwort zu bekommen. Erst Monate, nachdem wieder Zuschauer in den Hallen zugelassen sind, wird man abschließend sagen können, wie es um die neuen Stars bestellt ist.
RAW muss seit "WrestleMania 36" auf Becky Lynch und Brock Lesnar verzichten, Samoa Joe fällt noch immer verletzt aus, Kevin Owens kehrte erst kürzlich zurück, dann wechselte auch noch AJ Styles die Seiten. Vince McMahon soll kalte Füße bezüglich bestimmter Talente bekommen haben und zog deshalb nun die Reißleine. Überraschend kommt dies allerdings nicht, denn seit Jahrzehnten gilt die Regel, dass niemand, mit Ausnahme von Kevin Dunn, über längere Zeit eng mit Vince McMahon zusammenarbeitet, ohne irgendwann gefeuert zu werden. Für Paul Heyman ist es bereits das dritte Mal und auch Bruce Prichard wurde bereits zwei Mal von Vince gefeuert.
RAW erzielte in den letzten Wochen zwar die schlechtesten Ratings aller Zeiten, allerdings lohnt sich ein genauer Blick auf die Zahlen. Ein Teil des Zuschauerschwunds ist natürlich darauf zurückzuführen, dass bei Empty Arena Shows keine wirkliche Stimmung aufkommen will. Darüber verjährt es sich weiterhin so, dass die dritte Stunde den Durchschnitt weiter stark nach unten zieht. Vor diesem Hintergrund sind die Zahlen von Smackdown auf FOX eigentlich sogar deutlich schlechter. Smackdown auf FOX (110 Millionen Haushalte) ist nämlich in 27% mehr Haushalten zu empfangen, als RAW auf dem USA Network (86 Millionen Haushalte). In der Hauptzielgruppe (Männer und Frauen im Alter von 18 bis 49), welche für die Sender ohnehin am allerwichtigsten ist und auf die sich die TV-Verträge stützen, zeigt sich RAW sogar deutlich konstanter als Smackdown. Beim angesprochenen letzten Conference Call mit den Aktionären hatte Vince McMahon wie gesagt zugegen, dass die RAW-Ratings gesunken seien, er hatte aber auch stolz erklärt, dass Smackdown dafür konstant geblieben sei. Diese Aussage ist natürlich irreführend, denn im vergangenen Jahr lief Smackdown noch auf dem USA Network, in 27% weniger Haushalten auf einem weniger populären Sender als FOX.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie RAW in den nächsten Wochen und Monaten aussehen wird. Spekuliert wird, dass es mehr "Hot-Shotting"-Angles geben wird, also Segmente, die für den schnellen Erfolg gedacht sind. Heyman hat gemeinhin eher ein langfristiges Ziel vor Augen. Die Show war zuletzt um Stars wie Drew McIntyre, Andrade, Austin Theory, The Street Profits, Viking Raiders, Murphy, Aleister Black, Angel Garza, Zelina Vega, Apollo Crews, Asuka, Charlotte Flair und Nia Jax aufgebaut worden. Viele der von Heyman geförderten Talente sind natürlich nun besorgt. Wie schnell man bei Vince McMahon in Ungnade fallen kann, zeigten im letzten Jahr schon Ricochet, Humberto Carrillo und Cedric Alexander. Alle wurden von Paul Heyman für einen Push als Singles Wrestler auserkoren, bis Vince das Interesse an ihnen verlor und den Push wieder auf Eis legte. Abgesehen von Edge, Seth Rollins, Charlotte Flair und Randy Orton darf sich vermutlich niemand seiner Rolle sicher sein, selbst ein Drew McIntyre nicht. Es heißt aber, dass Vince sowohl McIntyre als auch die Street Profits mag. Allerdings gibt es eben aktuell auch kaum Hinweise darauf, wie gut Drew als WWE Champion und Top-Babyface des RAW-Brands zieht. Aufschluss darüber wird es erst geben, wenn wieder Zuschauer in der Halle zugelassen sind. Dann wird sich zeigen, wie die Zuschauer in der Halle auf die Talente reagieren und ob die TV-Zuschauer auch zurückkehren.
Es bleibt abzuwarten, ob Heyman auch in Zukunft in einzelne Storylines eingebunden sein wird, so wie es in der Vergangenheit bei Bill Goldberg und Ronda Rousey der Fall war, oder ob er wirklich nur noch vor und hinter den Kameras mit Brock Lesnar arbeiten wird. Im zweiten Fall wäre Heyman von nun an nur noch selten bei den Shows vor Ort und er würde anderen Talenten auch nicht mehr bei ihren Promos und Vignetten helfen können.
Auf Bruce Prichard kommt nun natürlich jede Menge Arbeit zu, statt wöchentlich für zwei Stunden ist er nun für fünf Stunden zuständig. Man geht aber davon aus, dass Prichard die Shows genau so schreiben wird, wie er glaubt, dass Vince die Shows haben will. Und wenn Vince etwas nicht gefällt, so gilt Prichard nicht als der Typ, der mit dem Chairman streiten würde. Man darf also bei RAW fortan mehr von dem erwarten, was Vinces Vorstellungen von Pro-Wrestling entspricht.
Quelle: Wrestling Observer, PWInsider