Area 2074

N2074

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Willkommen in Area 2074.

Hier werden von Zeit zu Zeit von mir verfasste Texte gepostet, die durchaus kontrovers sein können und sich über alle möglichen Themen erstrecken.

Um das mal gleich vorweg zu nehmen:
Sollte ein Ich-Erzähler in den Texten vorkommen, wie es bei dem ersten Text der Fall sein wird, heißt das nicht, dass dieser Erzähler die Meinungen des Autors vertritt, bevor es hier heiß her geht und ich persönlich angegriffen werde. Nennt sich auch Lyrisches Ich.

Um die Texte in ihrer Kernaussage zu verstehen wird ein gewisses intelektuelles Maß vorrausgesetzt, was nicht heißen soll, dass diese Texte unglaublich intelligent geschrieben sind, sondern, dass sie sich an die älteren Mitglieder des Forums richten. (Ausnahmen ausgeschlossen.)

Weiter behalte ich mir vor mich aus den möglichen Diskussion um die Texte herauszuhalten und ich sehe keine Notwendigkeit mich in irgendeiner Weise vor irgendjemandem zu rechtfertigen.

Letztlich begründet sich die Publikation einiger der Texte in diesem Forum auf einem gewissen Vertrauen und ich hoffe, dass dies geschätzt wird. Außerdem liegt mir bei diesen speziellen Texten die Intention inne den älteren Usern philosophische Diskussionen anhand eines konkreten, nicht eindeutigen Textes zu ermöglichen.

Ob und inwiefern diese Texte Anklang finden und Diskussionen entfachen liegt bei euch.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Präambel in Teilen dramatisch klingen mag, doch hielt ich diese Einleitung für nötig, da ich nicht abschätzen kann, wie die Reaktionen ausfallen werden.

Natürlich wird diese Kolumne nicht ausschließlich auf solche Texte spezialisiert sein.

N2074
 
- Konsequenzen -

[FONT=Calibri, sans-serif]Was ist die Essenz dessen was wir sind? Wodurch definieren wir uns - was definiert uns und warum? Fragen, die sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens gestellt haben sollte. Fragen, die sowohl Individuum als auch Gemeinschaft betreffen, Fragen die die Säulen der Welt stützen oder einreißen können. Mir war schlecht. Zum Kotzen schlecht. Ich schlenderte über die Hauptstraße durch die Einsamkeit der Nacht. Stille. Kein Bus. Kein Auto. Kein Mensch. Es war kalt, ich konnte meinen Atem sehen. Auch mir war kalt. Aber nicht aufgrund des Wetters. Das Wetter konnte mich mal. Sommerschlussverkauf - Alles muss raus Ich kam gerade von einer Party. Oder wollte zu einer gehen. Ich wusste es nicht mehr. Es war mir egal - es spielte keine Rolle. Mein Blick war auf den Boden gerichtet - oder in die Ferne, hauptsache ich sah keine Spiegelung meiner selbst, hauptsache ich ging weiter. Wohin? Egal. Nur selten schnellte mein Blick in die ausgeleuchteten Schaufenster der Geschäfte, gerade lang genug um zu sehen was sie warben. Sklaventreiber.Freiheit - ein falsches Ideal einer verkommenen Gesellschaft. Es roch nach Pisse. Eine kleine Pfütze hatte sich an einer alten Telefonzelle auf dem Bürgersteig gebildet. Ich merkte wie meine Hand zum Gürtel huschte. Nein. Der Wind pfiff durch die Gassen nahe der Hauptstraße und flüsterte verächtlich in die Häuser. Was bin ich? Ich blieb stehen. Starrte auf die Mülltonne eines Kleidergeschäftes. Konsequenzen. Wann? Der Wind trug anklagend eine Zeitung vor meine Füße. Aufgeschlagen war eine Werbeanzeige. Besteck! Messer so anmutig und majestätisch, dass sie ihr Herz durchstoßen sollten! Erschrocken schüttelte ich den Kopf und ging weiter. Wohin? In die Nacht, den Morgen. Ende oder Anfang. War das überhaupt relevant? Ist nicht jeder Anfang der Beginn eines Endes? Eine Glocke begann zu schlagen. Dong! Die Kirchenuhr! Mein Blick suchte aus Instinkt das Ziffernblatt fand aber nur helle Leuchtreklamen und pseudophilosophische Lebensweisheiten. Dong! Alles reglementiert. Alles. Wieder neigte ich den Kopf zur Seite und schaute in ein Geschäft, das besonders geschmackvolle Kaffemaschinen anbot. Soll ich die Scheiße fressen oder was? Angewidert schaute ich auf die andere Straßenseite. Ein Elektrogeschäft. Flachbildfernseher mit optimierten 3D Effekt. 3D. Ein neuer Trend. Widersetzen? Zwecklos. Schritt für Schritt wird man erneut bevormundet. Subtil. Ohne es zu merken. Kein weiterer Glockenschlag mehr? Schon 2. Oder 3? Ich hatte nicht mitgezählt. Es war mir egal. Was wäre bloß los wenn. Doch dafür war es zu spät. Viel zu spät. Die Ketten waren uns schon angelegt. Ein Laptop. Mit Facebook-Profil von Max Mustermann. Wie gern ich ihm in die Fresse schlagen würde, diesem Max Mustermann. Ich stoppte. Langsam atmete ich aus und hebte den Kopf, starrte in den mich belächelnden Mond. Leidend und widerwillig blinzelte ich, hielt die Augen geschlossen. Tu es. Als ich sie wieder öffnete starrte ich durch eine Windschutzscheibe in mein Spiegelbild. Du willst Veränderung? Verändere dich selbst! Plötzlich spürte ich einen stumpfen Schmerz im Unterkiefer und fiel zu Boden. Die Straße war feucht. Feucht und dreckig. Ich fühlte mich wohl. Blieb einige Zeit liegen. Spuckte Blut. Wie wir alle leben. Am Boden. Am feuchten, dreckigen Boden! Spottend sang eine Krähe ein Loblied. Nur aufstehen dürfen wir nicht. Aber über den ganzen Boden kriechen. Frei wie wir sind. Frei wie wir glauben zu sein. Mühsam richtete ich mich auf, strich mir über den schmerzenden Kiefer und betrachtete ein weiteres Mal mein Spiegelbild. Ich lächelte. Schon besser. Ein wenig stolz ging ich weiter. Blut ronn von der Unterlippe herab ans Kinn und tropfte auf die Straße. Scheiß egal. Ein an einer Laterne angebundener Hund begann klagend im matten Lichtkegel zu jaulen und biss in seine Leine. Einer der die Leine die ihm angebunden wurde erkennt und sich wehrt. Ich hustete, spuckte Blut. Und wir sehen uns dem Tier überlegen. Sind wir doch selber angeleint, angeleint von den Dämonen die wir beschworen haben. Doch die uns schon längst alle kontrollieren. Meine Lederjacke kratzte. Schnürrte mir die Luft ab. Angeekelt riss ich sie mir vom Leib und warf sie auf die Straße. Ich bin kein Konsum. Definiere mich nicht durch Besitz. Wütend öffnete ich den Verschluss meiner Armbanduhr und warf sie in Richtung Bürgersteig. Ich habe nie um all das gebeten. Ich habe nie diese Parameter gewollt. Sie wurden mir auferlegt. Wie jedem von uns. Wie es das System will.Das Leben ist eine Helix aus Arbeit und Konsum.Wir arbeiten um zu konsumieren, konsumieren um unser Elend zu leugnen. Ich riss mir meinen Ehering vom Finger und schleuderte ihn in einen Gulli. Warum hast du überhaupt geheiratet, wenn du nicht an die Scheiße glaubst! Wenn du gerne andere Weiber vögeln willst!Weil dir Monogamie vorgepredigt wird, genau wie die Parameter nach denen du bewerten sollst. An denen Erfolg und menschliches Leben gerichtet wird. An denen wir Menschen beurteilen wie die Nazis es einst getan haben. Aufgebracht legte ich mein T-Shirt ab, ließ es fallen. Mir wurde kälter. Nur subtiler. Alles wird nach Normen und Werten unterteilt, die nie hätten existieren müssen. Gepresst in eine Form, Sein um zu sein, nicht um zu werden.
[/FONT]
[FONT=Calibri, sans-serif]Ich griff nach einem Stein. Konsequenzen. Jetzt. Es schmeckte nach Blut. Fühlte sich gut an. In der Scheibe des Elektrogeschäftes spiegelte sich das geschwungene “M”, ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. Ich biss mir auf die Lippe. Gefangen, im eisernen Käfig des schnellen Glückes, unwissend, Alles verkennend und Nichts verstehend. Was verstehend? Die Gedanken schossen durch meinen Kopf. Konsequenzen. Veränderung. Wieso? Wie Patronen. Die Wahrheit predigend, der Lügen Zunge im Maul. Relevanz vorgelebt, ringend mit Boulevard. Der zarte Jungfernkörper umrungen von Schlangengestalt. Unbemerkt. Uns alle mit dem goldenen Apfel gelockt, gelockt ins gesellschaftliche Gericht, geblendet und gerichtet an Werten, die wir eigentlich verachten sollten. Müssten. Wir akzeptieren das Urteil, die Strafe. Sitzen sie ab. Heißen sie für gut. Propagieren sie. Leben sie. Mein Kopf schmerzte, meine Augen und Ohren wollten vergessen, konnten aber nicht. Mein Herz raste, rebellierte gegen den schwach gewordenen Geist. Zähneknirschend blickte ich auf das Schaufenster. Was ist wichtig? Was sie dir sagen. Was füllt dich aus? Was sie dir propagieren. Was erstrebst du? Was sie wollen. Was fühlst du? Schwindel ergriff mich. Wusste nicht was ich fühlen sollte, was ich fühlen wollte, fühlen durfte. Glück, Neid, Zorn, Hass, Triumph, Befriedigung, Vollendung, Hass, Absolution, Wut, Lebenslust, Hass, Sehnsucht, Todeswille, Hass, Schmerz, Lust, Hass, Gier, Mitleid, Hass, Angst, Hass, Scham, Hass, Liebe, Hass. Schreiend warf ich den Stein gegen das Schaufenster. Kerben bildeten sich im Glas. Durchrissen wie Narben das Gesicht meines Spiegelbildes, Narben die wir alle trugen, die wir von Geburt an trugen. Die wir System und Gesellschaft verdanken. Ein lautes Heulen. Die Alarmanlage. Mein Blick richtete sich wieder gen Straße, starrte auf die kleine Blutlache, die langsam unter meinen Schuh ronn. Vergessen. Vergangen. Verloren. Der Wind pfiff nicht mehr durch die Gassen. Die Krähe war ob der Sirene erschreckt geflohen. Ich stand noch immer auf der Straße. Wollte nicht gehen. Plötzlich war mir heiß. Was hält mich hier außer Ketten? Eine Polizeisirene. Konsequenzen. Das Leben des Einzelnen ist die Konsequenz der gesellschaftlichen Prägung. Das Leben der Gesellschaft ist die Konsequenz des Systems. Das System ist die Konsequenz falscher Ideale. Ein Polizist stieg aus. Regungslos stand ich noch immer vor dem durchrissenen Schaufenster. Ich warf ihm einen flehenden Blick zu. Vielleicht auch hasserfüllt. Es spielte keine Rolle. Nichts davon. Der Polizist schrie und richtete seine Waffe auf mich. Wahrscheinlich verlangte er von mir die Hände zu heben. Verlangen. Was ich verlange? Kein Verlangen. Ich hörte ihm nicht zu. Es war mir egal. Ein breites Grinsen begann mein Gesicht zu zieren. Wer ich bin? Die Hand des Polizisten begann zu zittern. Ich merkte es ohne es tatsächlich zu sehen. Sein Herz schlug schneller. Eine Konsequenz. “Sir, ich sage es ein letztes Mal. Drehen sie sich zu mir und heben sie die Hände!” Eine Konsequenz dessen was ich bin. Ich ging langsam auf den Polizisten zu. Grinsend. Mir war noch immer heiß. Vielleicht weil ich wusste, was gleich passieren wird. Und was ich bin sind meine Motive. Der Polizist wirkte verängstigt. Verstört. Meine Augen funkelten als ich an die Weste packte, die meine Brust umschlung. Meine Motive? Mittlerweile hatte der Polizist die Waffe weggesteckt und redete beschwichtigend auf mich ein. Ich lächelte und griff nach dem Auslöser. Den ganzen Laden hochgehen lassen. Ein Päckchen Sprengstoff war an der Weste befestigt. Die Konsequenz daraus? Triumphierend hob ich den Auslöser und schaute in den panischen Blick des Polizisten.Hass. Plötzlich hörte ich die Kirchenglocke wieder. Und wieder. Verwirrt schaute ich empor. Und wieder. Ein Schuss. Und wieder. Ich fiel zu Boden. Hass war die einzige Konsequenz. Die Sonne blendete mich. Und wieder. Ich bekam keine Luft. Noch einmal fiel mein Blick auf die Fernseher im Elektronikgeschäft. “Breaking News: Der geistig verwirrte Mann auf dem Leonidenplatz wurde soeben niedergeschossen. Die Situation ist entschärft.” Es wurde dunkel, aber nicht so dunkel wie es in diesem Leben sein kann. Die Konsequenz? Die Konsequenz zu ziehen liegt bei Ihnen. Überlegen sie gut. Es ist vielleicht das Einzige was ihnen am Ende des Tages bleibt.

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Ein hoch faszinierender Text. Gerade die Unterteilung in Gedanken und Taten gefielen mir sehr gut und wirkten geradezu aufdringlich, aber auch subtil und unauffällig. Deine Schreibweise, die Details wie die Darstellung des Blutes und des Geistes...wandels, um es so zu nennen, da hat einfach alles gut gepasst. Hat mich sogar ein wenig an "Ich hab die Unschuld kotzen sehen" erinnert.

Weiter so! :)
 
Mir gefiel die Kolumne sehr gut. Es ist etwas völlig anderes und der Text passt zu deiner Art wie die Faust aufs Auge. Ich habe es mir gerne durchgelesen und freue mich schon auf den nächsten Text. ;)

Es ist zwar gut geschrieben, jedoch hat dies nicht viel mit einer Kolumne im Wrestling Board zu tun. :rolleyes:
Da diese Kolumne auch die erste Off Topic-Kolumne ist... :rolleyes:
 
Es ist zwar gut geschrieben, jedoch hat dies nicht viel mit einer Kolumne im Wrestling Board zu tun. :rolleyes:

Man lese die Regeln bevor man sich beschwert -.-

Ein kleiner Auszug aus den Regeln zur User Kolumne:

7. Das Thema eurer Kolumne ist frei wählbar, dennoch sind einige Themen ein wenig feinfühlig zu behandeln.

8. Die Art der Kolumne ist auch frei wählbar, bzw. in eurem Thema kann es mehrere Arten von Kolumnen geben. So könnt ihr z.B. an einem Tag eine einfache Stellungsnahme schreiben und dann an einem anderen Tag eine Top10 zur TNA.

Übrigens ist dies auch ein Platzhalter für meine Meinung, ich werde mir den Text später noch durchlesen :)
 
Es ist zwar gut geschrieben, jedoch hat dies nicht viel mit einer Kolumne im Wrestling Board zu tun. :rolleyes:
Da die Kolumne im von dir angesprochenem wrestling Board sein zu Hause gefunden hat, kann deine Aussage gar nicht stimmen.

Oder um es mit Kult zu formulieren...
Nein, dass glaube ich nicht Tim.!

Zur Kolumne, die Schrift ist grausam und wenn du mehr Absätzte reinmachst, würde es mir doch mehr zusagen, den Text zu lesen, doch der Inhalt an sich war recht interessant.
 
War klar, das wieder nur Kritik kommt an mich.
Mir gefällt die Kolumne vom System her nicht. Wenn sie andere Interessiert, ist es gut, nur mir sagt dieses gerede nichts zu. Sorry.
 
War klar, das wieder nur Kritik kommt an mich.
Mir gefällt die Kolumne vom System her nicht. Wenn sie andere Interessiert, ist es gut, nur mir sagt dieses gerede nichts zu. Sorry.

Das hat doch nichts mit dir zu tun, sondern mit dem Inhalt deines Posts. Sie muss dir ja auch nicht zusagen und da würde keiner was sagen, aber da du sie ja hier allgemein für falsch hälst, musst du natürlich mit einer Korrektur rechnen. Wie so oft, erst denken (oder Regeln lesen) und dann posten und man entgeht Gegenwind;)
 
Mir gefällt deine Kolumne bis jetzt ganz gut und es gibt nicht viel auszusetzen, wobei der ein oder andere Absatz mehr deiner Kolumne nur zu gute kommen würden. Ansonsten gefiel mir deine erste Ausgabe sehr gut und ich freue mich schon auf weitere Ausgaben.
 
Ich wusste nicht, ob ich meinen Post mit einem zynischen Witz anfangen sollte, doch ich entschied mich dagegen, da dein Text einfach genial ist!
Ich bin natürlich nicht überrascht, dass du solch einen Text vor allem inhaltlich formulieren kannst (;)), doch es ist derart genial geschrieben! Wow! (Ich neige natürlich gerne zu Übertreibungen, doch hier untertreibe ich eher.)
Der Text fesselte mich sehr, obwohl dieser von der Länge her ziemlich kurz war, aber vom inhaltlichen derart Aussagekräftig war, dass die Länge des Textes vollkommen ausreichend ist.
Ich möchte mich zu dem Inhalt nur kurz äußern, da ich die Aussage des Textes voll unterschreibe und du auf eine interessante und tolle Weise auf das Problem der Gesellschaft eingegangen bist. Philosophie auf einem ganz hohen Niveau!
Wirklich toll! :)
 
Ich muss echt sagen, dass ich den Text in einem Abwasch aufgesogen habe, so dass Absätze nicht gepasst hätten. Immerhin torkelte der Held der Geschichte geistig halb in dieser und halb in einer anderen Dimension. Da hätte eine Textstruktur eher den Gedankenschwall gestört. Je älter man wird - und ich kann ja ein Lied davon singen - je mehr stimmt man zu, was im Wirrkopf vor sich gegangen ist. Ich bin gespannt, ob das lyrische Ich jetzt immer draufgeht, oder ob es auch mal überleben darf. ;) Ich freue mich auf die nächsten Ausgaben, denn ich steh auf wirres Zeug wie das hier! :D
 
Ich muss echt sagen, dass ich den Text in einem Abwasch aufgesogen habe, so dass Absätze nicht gepasst hätten. Immerhin torkelte der Held der Geschichte geistig halb in dieser und halb in einer anderen Dimension. Da hätte eine Textstruktur eher den Gedankenschwall gestört.

Eigentlich wollte ich mich später noch zu der Kritik bezüglich der Absätze äußern, aber Overtaker hat bereits den Vogel abgeschossen.
Tatsächlich ist das der Grund für die Strukturierung des Textes, ich habe mir dabei durchaus etwas gedacht. Die intuitiven Assoziationen und Gedankengänge sollten den Leser in die Gedankenwelt des Protagonisten entführen und ihn Teil seiner Wahrnehmung werden lassen. Und Wahrnehmung verfügt über keine Absätze :D

Ich bin gespannt, ob das lyrische Ich jetzt immer draufgeht, oder ob es auch mal überleben darf. ;) Ich freue mich auf die nächsten Ausgaben, denn ich steh auf wirres Zeug wie das hier! :D

Du darfst gespannt sein. :D
 
Was lange währt wird endlich gut!:D

Nachdem ich nun schon gefühlt 3 Monate verspreche hier was zu schreiben, klatsch ich nun endlich Mal meinen Senf dazu.

Erst Mal muss ich sagen, dass ich ja die Rohfassung des Textes schon kannte, bei der das Ende um einiges offener und wenig "radikaler" war. Ich muss zugeben das ich schon etwas "Bauchschmerzen" hatte, als ich die entgültige Fassung gelesen habe, ob das neue Ende nicht für Trouble sorgt. Unbegründet wie sich rausstellte.

Über die Art des Schreibstils kann es quasi keine zwei Meinungen geben. Der ist großartig. Möglicherweise ist das fehlen von Absätzen für einige irritierend, aber zum einen ist diese Art der Form ja wohl so gewollt und zum anderen gewöhnt man sich doch sehr schnell daran. Aufgrund der Qualität des Textes, und hier muss man N2074 wirklich Talent unterstellen, gibt es keine Zweifel das diese Kolumne ihre Berechtigung hat, auch wenn wir uns auf einem Wrestling-Board befinden. So wie es hier einen Entertainment und Sonstigen Bereich gibt, und wir mittlerweile Kolumnen über Games und Fußball hier finden, so hat auch eine Kolumne mit Kurzgeschichten absolut ihre Existenzberechtigung. Denn egal ob Games, Fußball, oder eben solche Geschichten, alles trägt dazu bei unser Board vielfälltiger zu machen, ohne das das Hauptaugenmerk vom Wrestling weggelenkt wird.

Zum Inhalt muss ich nicht viel hinzufügen. Ich glaube da haben N2074 und ich eine ähnliche Wellenlänge. In sehr vielen Dingen kann ich mich in die Hauptfigur hineinversetzen. Auch wenn natürlich die Entwicklung zum Ende hin, schon "extrem" erscheint, und eine Identifizierung mit der Figur bei mir schwieriger macht. Aber wir leben in einer "seltsamen" Welt und Zeit. In der wir uns mehr und mehr von den wesentlichen Dingen im Leben abwenden und die Beeinflußung sowie Konsum langsam wahrlich erschreckende Ausmaße annimmt. Nicht jeder kann damit umgehen, und nicht jeder wird sich diesem Schicksal fügen. Und möglicherweise greifen einige zu drastischen Konsequenzen. Bleibt die Frage ob "wir" das aber nicht auch provozieren.....

Fakt ist, die Intensität die dieser Text vermittelt ist schon beeindruckend. Zumindest ging es mir so. Von Beklemmung über Zustimmung bis hin zu Abneigung, war eine große Brandbreite dabei. Und deshalb gerne mehr davon.
 
Als Comedy Kolumne ist das ganze Ding hier zwar sehr gut gemacht, jedoch wäre es z.B. im Sonstigen Bereich besser aufgehoben. Da aber Kolumnen hier sind, ist das jetzt Okay. Mal schauen wie die nächsten Ausgaben werden. Vielleicht finde ich doch noch gefallen an dem Projekt!
 
Als Comedy Kolumne ist das ganze Ding hier zwar sehr gut gemacht, jedoch wäre es z.B. im Sonstigen Bereich besser aufgehoben. Da aber Kolumnen hier sind, ist das jetzt Okay. Mal schauen wie die nächsten Ausgaben werden. Vielleicht finde ich doch noch gefallen an dem Projekt!

Deine Meinung in allen Ehren, aber ich glaube du hast den Kontext des Textes überhaupt nicht verstanden.Die Kolumne ist alles andere als witzig.
Ich will dich nicht beleidigen, doch du hättest der Empfehlung von N2074 folgen sollen, dass Leute wie in deinem Alter den Sinn dieser Kolumne noch nicht nachvollziehen können.Wenn dir die Kolumne nicht nicht gefällt, dann spare dir ein Kommentar. Das ist eine Kolumne auf höchsten Niveau, die eine derart kritische (aber richtige) Aussage tätigt, was NICHTS mit Comedy zutun hat!
 
Deine Meinung in allen Ehren, aber ich glaube du hast den Kontext des Textes überhaupt nicht verstanden.Die Kolumne ist alles andere als witzig.
Ich will dich nicht beleidigen, doch du hättest der Empfehlung von N2074 folgen sollen, dass Leute wie in deinem Alter den Sinn dieser Kolumne noch nicht nachvollziehen können.Wenn dir die Kolumne nicht nicht gefällt, dann spare dir ein Kommentar. Das ist eine Kolumne auf höchsten Niveau, die eine derart kritische (aber richtige) Aussage tätigt, was NICHTS mit Comedy zutun hat!
Anscheinend hast du recht. Bei der nächsten Ausgabe werde ich mich mehr mit der Kolumne ansich beschäftigen. Sorry, wenn ich was falsches hier erzählt habe. ;);)
 
Als Comedy Kolumne ist das ganze Ding hier zwar sehr gut gemacht, jedoch wäre es z.B. im Sonstigen Bereich besser aufgehoben. Da aber Kolumnen hier sind, ist das jetzt Okay. Mal schauen wie die nächsten Ausgaben werden. Vielleicht finde ich doch noch gefallen an dem Projekt!

Deine Meinung in allen Ehren, aber ich glaube du hast den Kontext des Textes überhaupt nicht verstanden.Die Kolumne ist alles andere als witzig.
Ich will dich nicht beleidigen, doch du hättest der Empfehlung von N2074 folgen sollen, dass Leute wie in deinem Alter den Sinn dieser Kolumne noch nicht nachvollziehen können.Wenn dir die Kolumne nicht nicht gefällt, dann spare dir ein Kommentar. Das ist eine Kolumne auf höchsten Niveau, die eine derart kritische (aber richtige) Aussage tätigt, was NICHTS mit Comedy zutun hat!

Nexus hat recht, dass hat nichts mit Comedy zu tun. Allerdings möchte ich Timmy unterstellen, dass er hier nicht das richtige Wort gefunden hat. Wenn ich Timmy richtig deute, wollte er sagen, dass die Kolumne halt etwas völlig anderes ist und etwas, was in erster Linie gar nichts mit Wrestling zu tun hat.

Und ob Timmy sich den Kommentar hätte sparen können, kann man so sehen und so sehen. Einerseits ist natürlich nichts, was N weiterbringt, seine Kolumne für seine Leser zu optionieren. Andererseits würde ich es an N's Stelle gut finden, auch solche Kommentare zu bekommen. Denn wenn jemand so etwas schreibt, dann kann man das ja auch als eine Art Ansporn für N sehen, dass er beim nächsten Mal versucht, auch einen Timmy zu überzeugen (was widerrum nicht heißt, dass N sein Konzept ändern soll oder so).
Zumal ich immernoch der Meinung bin, dass Kritik, egal in welcher Form, das Wichtigste für einen Kolumnisten ist. ;)
 
Nexus hat recht, dass hat nichts mit Comedy zu tun. Allerdings möchte ich Timmy unterstellen, dass er hier nicht das richtige Wort gefunden hat. Wenn ich Timmy richtig deute, wollte er sagen, dass die Kolumne halt etwas völlig anderes ist und etwas, was in erster Linie gar nichts mit Wrestling zu tun hat.

Und ob Timmy sich den Kommentar hätte sparen können, kann man so sehen und so sehen. Einerseits ist natürlich nichts, was N weiterbringt, seine Kolumne für seine Leser zu optionieren. Andererseits würde ich es an N's Stelle gut finden, auch solche Kommentare zu bekommen. Denn wenn jemand so etwas schreibt, dann kann man das ja auch als eine Art Ansporn für N sehen, dass er beim nächsten Mal versucht, auch einen Timmy zu überzeugen (was widerrum nicht heißt, dass N sein Konzept ändern soll oder so).
Zumal ich immernoch der Meinung bin, dass Kritik, egal in welcher Form, das Wichtigste für einen Kolumnisten ist. ;)

Natürlich hat die Kolumne nichts mit Wrestling zutun. Doch ist das nicht das schöne an einem Forum, wenn es Vielfältig ist? Eine Kolumne muss nichts mit Wrestling zutun haben, denn wäre es alles nur mit dem Thema Wrestling betitelt, wäre es ein wenig einfältig.

Zudem Punkt beziehe ich eindeutig Stellung:
Meiner Meinung nach war der Post nicht Konstruktiv, da der Post lediglich klar seine Meinung vertreten sollte und deutlich machen sollte, was er von der Kolumne hält. Ich sehe darin keinen konstruktiven Verbesserungsvorschlag.
Aber warum sollte es unseren guten N2074 anspornen? Man merkt doch deutlich, dass er den Kontext einfach nicht verstanden hat, denn wenn man den Sinn nicht versteht, kann man auch nicht die eventuellen Verbesserungen bemerken. Tim sollte die Aussage des Textes verstehen, erst dann kann man genau Kritik abgeben (So sehe ich das).
Ich stimme dir insofern zu, dass Kritik sehr wichtig für eine Kolumne bzw. für den Kolumnisten ist, doch Kritik muss immer "konstruktiv" sein. Erst dann kann man auch etwas verändern.
Banales Beispiel: "Die Kolumne ist Scheiße". -Ohne Begründung, weswegen es für den Kolumnisten wertlos ist.
"Die Kolumne ist scheiße, da..." - Mit Begründung. Kolumnist kann der Kritik nachgehen.
Ich kann keine Zeile in Tim's Beitrag entdecken, was nützlich für N's Kolumne ist.
Doch hier sollte keine Diskussion entstehen, wenn dann nur über die Kolumne bzw. die Aussage der Kolumne. ;)-
 
Natürlich hat die Kolumne nichts mit Wrestling zutun. Doch ist das nicht das schöne an einem Forum, wenn es Vielfältig ist? Eine Kolumne muss nichts mit Wrestling zutun haben, denn wäre es alles nur mit dem Thema Wrestling betitelt, wäre es ein wenig einfältig.

Zudem Punkt beziehe ich eindeutig Stellung:
Meiner Meinung nach war der Post nicht Konstruktiv, da der Post lediglich klar seine Meinung vertreten sollte und deutlich machen sollte, was er von der Kolumne hält. Ich sehe darin keinen konstruktiven Verbesserungsvorschlag.
Aber warum sollte es unseren guten N2074 anspornen? Man merkt doch deutlich, dass er den Kontext einfach nicht verstanden hat, denn wenn man den Sinn nicht versteht, kann man auch nicht die eventuellen Verbesserungen bemerken. Tim sollte die Aussage des Textes verstehen, erst dann kann man genau Kritik abgeben (So sehe ich das).
Ich stimme dir insofern zu, dass Kritik sehr wichtig für eine Kolumne bzw. für den Kolumnisten ist, doch Kritik muss immer "konstruktiv" sein. Erst dann kann man auch etwas verändern.
Banales Beispiel: "Die Kolumne ist Scheiße". -Ohne Begründung, weswegen es für den Kolumnisten wertlos ist.
"Die Kolumne ist scheiße, da..." - Mit Begründung. Kolumnist kann der Kritik nachgehen.
Ich kann keine Zeile in Tim's Beitrag entdecken, was nützlich für N's Kolumne ist.
Doch hier sollte keine Diskussion entstehen, wenn dann nur über die Kolumne bzw. die Aussage der Kolumne. ;)-
Ich will mich nur noch kurz äußern, und dann die Sache dann auch ruhen lassen. ;)
Ich habe auch nichts dagegen, dass Kolumne nichts mit Wrestling zu tun hat. Im Gegenteil, auch hier im Wrestling Forum muss man auch mal "abschalten" können. Zumal ich über diesen Punkt auch schon mit Timmy diskutiert habe und selbige Aussagen getroffen hat. Ich wollte nur versuchen, Timmys Aussage klarer zu machen, da er sich mit "Comedy" sehr unglücklich ausgedrückt hatte.

Zum anderen habe ich zwar weiterhin meine bereits verfasste Meinung, allerdings gebe ich dir im selben Atemzug recht mit deinen Ausführungen. :)
 
Noch ein Patient. Dann würde der Feierabend auf mich warten.TickTack. Zögernd blickte ich auf die Uhr. Nach jeder Sitzung ließ ich mir eine viertel Stunde Zeit, bevor ich den nächsten Patienten zu mir bitte. TickTack.Um das Gespräch noch einmal Revue passieren zu lassen, mir weitere Notizen zu machen und ein paar Minuten durchzuatmen. Es ist Zeit. Hol' ihn rein. TickTack.Widerwillig schaute ich in Richtung Tür. Nun komm' schon. Danach kannst du endlich nach Hause. Meine Finger bohrten sich in das Polster von meinem Sessel. Wieso bist du nervös? Du hast schon mit wesentlich gefährlicheren Menschen gearbeitet! Schwer atmend stand ich langsam auf und bewegte mich auf die Tür zu. TickTack.Meine Praxis lag in der dritten Etage eines Ärztehauses in der Innenstadt. Jedes Mal bevor meine Hand zum Türknauf wanderte, warf ich einen Blick über die Schulter und starrte für einen Moment aus dem riesigen Fenster, vor dem die beiden Sessel klagend warteten. Vielleicht weil ich von einer anderen Welt träumte, vielleicht weil ich Fernweh hatte, weil ich einfach nur hier raus wollte. Ich wusste es nicht. Jeden Abend stellte ich mir diese Frage. TickTack.Meine Hand zitterte als ich den Knauf vorsichtig umdrehte. Lächeln. Setz ein Lächeln auf. Lass dir nichts anmerken. Da stand er. Wie immer in einem schwarzen Anzug, eine weiße Rose in der Brusttasche. Wie immer hatte er der Tür zur Praxis den Rücken zugewendet. Vielleicht empfand ich nur Respekt und Bewunderung. Vielleicht fürchtete ich mich. Vielleicht hatte ich sämtliches Vertrauen in meine Fähigkeiten verloren, schließlich blieb der Mann ein Rätsel für mich. Er musterte eines der vielen Bilder in meinem Wartezimmer. Vieldeutige Bilder, die Aufschluss über das Innenleben der Patienten geben sollten. Normaler Weise fühlte ich mich meinen Patienten überlegen, weil ich weiß, was in ihnen vorgeht, ihnen helfe ihre Durchbrüche selbst zu erzielen. Aber nicht bei ihm. Warum ist er überhaupt hier! "Wollen Sie mich nicht in ihre Praxis bitten?", fragte er plötzlich höflich, ohne sich umzudrehen. "Na... natürlich, treten Sie ein...", stotterte ich peinlich berührt über mein unsicheres Schweigen und bittete ihn auch per Geste einzutreten. Bitte dreh' dich nicht um. Er zögerte, warf noch einen letzten Blick auf das verwaschene Ölgemälde. Dann drehte er sich um und ging auf mich zu - ein siegessicheres, aber dezentes Grinsenauf den Lippen, funkelnde Augen, so blau, dass man sich darin für alle Ewigkeit hätte verlieren können. Derselbe Dreitagebart, dieselben blitzend weißen Zähne. Bevor er in die Praxis ging stoppte er neben mir, musterte mich kurz und nickte charmant lächelnd:"Ihre Attraktivität ist berauschend." War das ein Kompliment? Den Worten zu urteilen schon. Aber dieser Blick... lässt jedes Wort kalt wirken, jeden Satz wie eine Farce. Selbstbewusst schritt er durch die Tür ohne auf eine Reaktion zu warten. Bin ich rot geworden? Ich ertappte mich wie ich einen Blick in den Spiegel im Wartezimmer werfen wollte. Nein. Ich atmete leise durch und schloss die Tür.

Auch sein erster Blick galt der Sicht in die Ferne. "Genießen Sie die Aussicht!" Noch während ich sprach, drehte er zügig den Kopf über die rechte Schulter und unsere Blicke trafen sich. Durchbohrt, durchschaut und erfasst. Verstanden und Verloren. Versucht und Vergessen.Verschont und Verhungert. Sein rechter Mundwinkel schien in die Höhe zu schnellen, sein Auge funkelte, als hätte er meine Gedanken gelesen. Scheiße. Mein Magen drehte sich um. "Se... setzen Sie sich doch." Er nickte bedächtig und nahm auf dem rechten Sessel Platz, sein Lächeln war verschwunden, hatte sich in eine gleichgültige Miene gewandelt. Ich tat es ihm gleich und suchte ebenfalls meinen Platz auf, bevor Stille den Raum betrat. Er hatte die Beine überschlagen und die Ellenbogen auf die Lehnen gesetzt, die Hände gefaltet. Überlegenheit. Nichts weiter drückte diese Haltung aus. Und er zögerte nicht mich damit zu konfrontieren. TickTock. Los. Brech' das Schweigen. Das ist dein Job. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich setzte an zu sprechen, konnte aber nicht. Wollte nicht. Die dritte Sitzung. Noch immer fühlte ich mich derart bedroht und unwohl. Wieso überhaupt? Die erste Sitzung verbrachten wir schweigend. Eine ganze Stunde lang, hat er keinen Ton von sich gegeben. Sämtliche meiner Versuche ein Gespräch aufzubauen ignoriert. Das zweite Mal brach er von sich aus das Schweigen. Sprach über Banales, nichts von nennenswerter Bedeutung - und das wusste er. TickTock. Zögernd ergriff ich das Wort, während sich die Fingernägel meiner linken Hand erneut in das Polster der Lehne zu bohren begannen. Lass dir nichts anmerken, nichts anmerken. Er legte den Kopf in seine Hände, würde keine Initiative ergreifen. Arroganter Arsch. "Wie war ihre Woche?", fragte ich schließlich und klang dabei souveräner als ich dachte. Als Antwort bekam ich ein schiefes Grinsen, seine Augen wurden schlitzförmiger. "Meine Woche?", begann er in einem sehr herabfallenden Ton, "Meine Woche war ausgezeichnet. Ich habe es geschafft mir einen Lebenstraum zu erfüllen." Lebenstraum? Diesmal gab er ohne Umschweife persönliches preis. "Oh! Welchen denn?", hakte ich interessiert nach und legte ohne es zu merken den Kopf an. "Darauf kommen wir am Ende der Sitzung zu sprechen, wenn sie gestatten." Ich nickte bloß. Wieso nickst du? Du leitest das Gespräch verdammt!TickTack! Ich fühlte mich zerfressen, als ich einen Blick auf die Uhr warf. 18.02 Kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Ich war eigentlich eine selbstbewusste Frau, aber irgendetwas an seiner Persönlichkeit, seinem Auftreten zwang mich in die Knie. Schnürte mir den Atem ab. Ließ mich innerlich schreien, weinen, hassen und frohlocken, jubeln, lieben.Verzweifelt versuchte ich ein Patientenmuster auf ihn einzusetzen, Theorien schossen mir durch den Schädel, Fachliteratur, Ideen, Autoren, Bücher. Zerrissen von Gefühl und Rationalität. Angst, Schutz, Hass,Kant, Liebe, Freud - "Wa... warum sind sie bei mir in Therapie? Rücken Sie doch endlich mit der Sprache raus!", schrie ich fast und schämte mich im selben Moment für die Unprofessionalität. "Entschuldigung.", fügte ich kleinlaut an.

Er nickte lächelnd und stand auf, schritt in Richtung Fenster und wandte mir den Rücken zu. "Sie müssen sich nicht entschuldigen. Der Grund meiner Anwesenheit spielt noch keine Rolle." - "Verzeihen Sie. Sie sind Autor zahlreicher Fachbücher, haben mehrere Wissenschaftsbereiche revolutioniert, unter anderem auch meinen, sind Nobelpreisträger und treten regelmäßig in den renomiertesten Universitäten au..." Er hob' die Hand und unterbrach mich. "Und spüre Mitleid und Verachtung. Nichts weiter. Wir leben in einer Welt die von Rationalität geprägt ist, von Wissenschaft dominiert wird und sowohl Mensch auch als Natur instrumentalisiert.", er schlug die Hände hinter den Rücken und schaute starr auf das emsige Treiben in der Innenstadt. "Wir wollen alles wissen, verstehen und kontrollieren. Zwängen alles in Theorien, Statistiken und Tabellen. Ich frage Sie, kann man das Gefühl eines Kusses rationalisieren? Kann man den Biss in einen frischen Apfel in Statistiken einfangen? Nein. Nichts davon. Und trotzdem schießen mir hunderte Fakten durch den Kopf, wenn ich die Lippen meiner Frau berühre. Philematologie. Freud. Lateinische Vokabeln. Ich bin erkrankt. Da steh ich nun, ich armer Tor. Erkrankt an einer Krankheit für die es keine Heilung gibt. Und bin so klug als wie zuvor. Erkrankt an grenzenlosem Wissen." Ich erschrak und meine Fingernägel bohrten sich noch weiter in die Lehne. "Jemand der so maßgeblich daran beteiligt war, Fragen dieser Zeit zu klären verurteilt sein eigenes Werk und Leben?" Erschöpft seufzte er und drehte sich um. "Ich habe mein Leben der Forschung und der Wissenschaft gewidmet. Wochen, Monate, Jahre in kalten Büchern gelassen, aber dieser Weg hatte seinen Preis. Ich habe nie einen Sternenhimmel im Wald beobachtet, nie den Weg in die Ferne eingeschlagen, ohne ein Ziel zu haben. Ich mich nie dem Moment hingegeben, nie fallen lassen, ohne ein Netz von Strukturen und Formeln aufzuspannen. Und dafür ist es mittlerweile zu spät. Ich bin von der eigenen Wahrnehmung gezwungen zu analysieren. Zeigen Sie mir eine Rose und ich erkläre ihnen ihre Bestandteile, Funktion und Lokalisation. Zeigen Sie einem Poeten oder Maler die Rose und er wird darin weitaus mehr sehen als trockene Daten und Zahlen. Aber genau das definiert unsere Gesellschaft. Daten, Statistiken, Zahlen, Tabellen, Formeln und Theorien. Und alles wird ihnen untergeordnet. Land, Natur, Element, Tier, Mensch. Kommen Sie! Na los!" Hektisch gestikuliert er in Richtung Fenster. Wahnsinn. Das ist Wahnsinn. Zögerlich und vorsichtig stand ich auf, stellte mich neben ihn und blickte herab.

"Sehen Sie? Sehen Sie, wie sie blind traben, sich verächtliche Blicke zuwerfen und in der von der Gesellschaft geformten Persönlichkeit eingesperrt sind, während ihre Seele stumm nach Hilfe ruft?", seine Stimme zitterte, im Augenwinkel erkannte ich, dass er eine Faust ballte. "Sie starren auf ihr Iphone, lenken sich durch Musik ab oder lesen Groschenromane. Kein einziger von ihnen schaut empor in den Himmel, beobachtet die roten Sonnenstrahlen die flehend ihre Flügel über die Stadt legen, findet Gefallen am Moment. Geschweige denn, des Tages die drohend-klagende Wolkenschicht zu realisieren. Alles in ihrem Leben ist geplant und durchstrukturiert. Freizeit, Arbeit, Familie, Freunde. Nichts davon ist in dieser gezwungenen Konstellation ein Odem, der es verdient sich Leben zu nennen. Es ist eine Sisyphos-Arbeit. Bis in den Tod." Sein charmantes Lächeln war vollends verschwunden, eine kalte Miene zierte sein blasses Gesicht. "Ich gebe einen Scheiss auf meinen rationalen Verstand. Wie gern würde ich mich vom Herzen leiten lassen, diese Welt nicht rationalisiert wahrzunehmen. Doch dafür ist es für mich zu spät. Ich bin 57 Jahre alt, ich kann mich nicht mehr ändern. Ich bin mein Werk geworden." - "Sie haben ihren Beitrag zu dieser Welt geleistet, sie geformt und weiter in diese Richtung gedrängt!", schoss es aus mir heraus und erneut bereute ich meine Worte. Aufmerksam musterte er mich. "Ich sehe Reue in Ihrem Blick. Es gibt keinen Grund sich für das Gesagte zu schämen. Sie haben recht. Ich habe diese Welt weiter geformt und durch meine Werke geprägt. Und es vergeht kein Moment in dem ich mich nicht selbst bemitleide für mein verlogenes Leben. Einst waren wir der Natur am Nächsten, mittlerweile sind wir der Maschine ähnlicher geworden. Wir sind von uns selber angeekelt finden im schnellen Glück Zuflucht, aber leben ein Leben, dass wir eigentlich hassen, kaufen Scheiße, die wir nicht brauchen und lenken erfolgreich unseren Blick von unserem eigenen Elend. Leidenschaftliche Kunst, die es versteht diese Missstände anzuklagen wird von einer Masse von schnellebigem Müll verschlungen und steht kurz davor vergessen zu werden, wie der Menschen eigenes Herz. Wir lassen uns von Normen regieren, unterwerfen uns ohne es zu merken einer Etikette, die perverser ist als all das was sie indirekt veurteilt! Regulieren unser Zusammenleben, um den Preis der Identität des Einzelnen. Wir leben schon lange nicht mehr in einer Gesellschaft, die Gesellschaft lebt uns. Dass was wir geschaffen, ist uns schon lange über den Kopf gewuchert und wartet nur darauf über uns zusammenzubrechen. Wenn die Welt brennt und alle Theorien, Etiketten und Strukturen versagen, erst dann werden wir den Kataklysmus erkannt haben, den wir selber beschwören." Ich musste schlucken. Vergaß völlig meine Berufung und hatte ihm gelauscht wie einem Prediger. Obwohl ich wusste, dass er vollkommen in fanatischem Rausch sprach, konnte ich ihn verstehen und eine gewisse Wahrheit in seinen Aussagen erkennen. Aufstehen, Fressen, Arbeiten, Freizeit, Ficken, Schlafen. Tag für Tag. Führte ich überhaupt richtige Gespräche mit meinen Patienten? Hangelte ich mich nicht nur von Theorie zu Theorie, die auf die Allgemeinheit zugeschnitten waren, ohne wirklich den Menschen zu verstehen? Wann war der letzte Moment in dem ich mich der Welt hingegeben habe, den Moment ergriffen habe?

"Für mich bleibt nur noch die endgültige Frage zu klären. Die Frage danach, was die Welt im Innersten zusammenhält. Für jene, die noch die Gelegenheit dazu haben noch umzudrehen, mag' es das Herz sein. Meines aber ist schon lange nur noch ein erloschenes Instrument meines Körpers." Verwirrt strich ich mir über die Stirn, fühlte mich erschlagen. "Mome.. Moment, was meinen Sie?" Für einen Augenblick huschte wieder das siegessichere Lächeln über sein Gesicht. "Ich werde klären, ob es eine höhere Macht gibt, die alles zusammenhält oder lenkt." - "Wie wollen Sie das schaffen?" Endlich lächelte er wieder so offen wie am Anfang der Sitzung. "In dem ich sterbe." Mir stockte der Atem, mein Hals fühlte sich an wie mit Stacheldraht umschlungen. "Aber was war mit dem großen Lebenstraum?", hauchte ich entsetzt und schaute zu ihm auf wie ein kleines Kind zu seinem Vater. "Genau davon spreche ich doch. Ich werde mir heute den Traum meines Lebens erfüllen. Zu sterben." Ich schwitzte. War angeekelt und fasziniert. Meine Knie zitterten. "Ich werde der letzten Frage nachgehen, die mir zu klären bleibt, die meinem unendlichen Wissensdurst und meinem verlogenen Leben ein Ende bereitet. Diese Welt ist keine, in der ich zu leben vermag. Jeder Blick auf die Menschen ist wie ein Blick in den Spiegel. Ich bin ein Heuchler und fühle mich schuldig, ob meines Werkes.
Ich finde in diesem Leben keine Freude und kein Glück mehr, ich habe selber diesen Weg eingeschlagen und nun muss ich auch die letzten Schritte gehen.
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel -
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen.
Wie kann ich mir einbilden, etwas zu wissen, oder zu verstehen ohne die größter alle Frage geklärt zu haben? Vor einer Stunde habe ich mir ein Nervengift induziert, dass mich in den kommenden 5 Minuten töten wird. Meine Muskeln werden gelähmt und ich werde endlich Alles verstehen, was ich nie zu verstehen im Stande war. Vielleicht vermag der Moment des Todes mir den Wert des Augenblickes noch einmal verdeutlichen. Ich zweifle nicht daran, es genießen zu werden. ”
Völlig aufgelöst stand ich vor ihm und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Behutsam griff er mich an den Schultern und blickte mir tief in die tränenden Augen.


Aber das müssen sie nicht miterleben.“, ruhig griff er in die Tasche seines Jacketts und holte ein Tonbandgerät heraus. „Ob wir uns wiedersehen werden, liegt an Ihnen.“, flüsterte er bedächtig und legte mir das Gerät in die Hände, bevor er selbstbewusst zwinkerte und den Raum mit schnellen Schritten verließ. TickTack. Verloren. Ich fühlte mich, als würde ich fallen, in einen tiefen Abgrund, als hätte der Boden unter meinen Füßen nachgegeben und die Strukturen meiner Wahrnehmung mich im Stich gelassen. TickTack. Meine Hände waren verschwitzt. Neugier und Angst. Ist es nicht ironisch, wie nah diese beiden Gefühle aneinander liegen? Ich lachte. Um mich zu beruhigen. Um die Situation abstrakter zu gestalten, doch es gelang mir nicht. Nervös ließ ich das Tonbandgerät in meiner Hand auf und ab gleiten und starrte es völlig vernarrt an. Los! Spiel es ab! Ich musste mehrmals schlucken, noch immer fühlte sich meine Kehle umschlugen. Nein. Nur ein Irrer. Plötzlich hörte ich einen dumpfen Aufprall im Wartezimmer. Wissen. Ich traute mich nicht nachzusehen, wollte es nicht. Eine einzige Tragödie. Eine Träne ronn an meiner Wange herab. Mit dem Wissen... beherzt legte ich den Daumen auf die Play-Taste... wächst der Zweifel. Und drückte sie.
Plötzlich zerbarst das Fenster zur Stadt in einem gewaltigen Klirren, Wind pfiff durch das Zimmer, auf der Straße ertönten Hupen. Mir stockte der Atem. Völlig aufgelöst schaute ich aus dem Fenster, dann wieder auf das Tonbandgerät, das erst ein leises Knacken von sich gab, bevor eine leicht verzerrte Stimme zu sprechen begann:
Guten Abend, Clarisse.“ Gänsehaut. „Ich weiß nicht, inwiefern sie meine Rede berührt oder ins Grübeln gebracht haben sollte, doch ich biete Ihnen die Möglichkeit ein für alle Mal diesem Leben zu entsagen. Damit meine ich nicht den Weg, den ich eingeschlagen habe. Ich biete Ihnen ein Leben frei von den Werten und Reglementierungen dieser Gesellschaft. Ein Leben, dass sich nicht an den falschen Antworten eines endlosen Wissensdurstes orientiert, ein Leben, dass die Fragen dieser Welt als die Antworten sieht, ein Leben in dem Wissen ein wertvolles, limitiertes Gut bleibt und nicht für ein verächtliches System pervertiert wird! Näher kann und werde ich nicht darauf eingehen, meine Liebe. Es liegt an Ihnen. Haben Sie den Wert des Augenblicks zu schätzen gelernt? Dann springen Sie und fühlen Sie wirkliche Freiheit, abseits von den Fesseln dieser Welt. Ich frage Sie, Clarisse. Haben Sie genug Vertrauen zu mir, um ihrem innigsten Bedürfnis nachzugeben und endlich das zu tun, was Sie wollen, nicht das was die Gesellschaft Ihnen vorgaukelt zu wollen, endlich zu fühlen und nicht zu wissen, zu leben, nicht zu analysieren?“ Knackend verstummte das Tonband. Geschockt ließ ich das Gerät fallen, es zerschellte am Boden. Langsam dreht ich meinen Kopf in Richtung Fenster und starrte fasziniert hinaus in einen roten Sonnenuntergang, der sich durch die Gassen der Häuser schlängelte. Ein siegessicheres Lächeln huschte über mein Gesicht.


Alternatives zusätzliches Ende:

Armes Mädchen. Was hat Sie zu der Zeit überhaupt noch in der Praxis gemacht? Laut ihrem Terminplan hatte Sie ihren letzten Patienten um 15 Uhr. Selbstmord?“
Wir wissen noch nichts Genaueres. Sie könnte genauso gut aus dem Fenster geworfen worden sein. Laut der Putzfrau fehlt ein Bild aus dem Wartezimmer.“
TickTack.
 
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Sicherlich ein interessanter Ansatz, wenn auch etwas fatalistisch, meiner Meinung nach.
Die Idee, dass die Wissenschaft nur noch um ihrer selbst Willen existiert und nicht für den Menschen da ist. Allerdings lässt die Qualität des Textes gegen Ende hin nach, die Tonband-Idee ist zwar an sich nicht schlecht, wird jedoch durch den doch arg fragwürdigen Inhalts herabgesetzt. Die Vorstellung, dass unsere Gesellschaft das Wissen "pervertiert" finde ich extrem überzogen und viel zu katholisch. Genau wie die Ansicht, dass ein Leben in dem Wissen ein kostbares, weil limitiertes Gut ist, wirklich besser für die Menschen ist.
Wenn das Wissen nicht gerecht verteilt ist, gibt es einige wenige, die über das Wissen gebieten und diese haben dann die Macht, was auch durch einen altbekannten Spruch zum Ausdruck kommt. Im Prinzip wünscht sich der Nobelpreisträger damit ein System wie im Mittelalter, eine Art Wissensmonopol, welches damals eben die katholische Kirche innehatte und ich glaube nicht, dass es Mann der Wissenschaft wirklich zu dem Schluss kommen könnte, dass ein solches System dem jetzigen überlegen ist. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass der unbedingte Wissenshunger die einzig wahre Alternative ist, aber ein Mittelweg wäre meiner Meinung nach zu bevorzugen.
Was ich außerdem problematisch finde, ist die Darstellung der Psychologin, die sich meiner Meinung nach doch arg schnell von den Worten des Patienten verunsichern lässt, die Suiziddrohung sollte eigentlich für eine Psychologin nichts neues sein.

Trotz meiner Kritikpunkte aber ein durchaus interessanter Text, über den es sich zu diskutieren lohnt.
 
Wenn ich ehrlich bin ist der Text sehr interessant geschrieben aber mit dem Verstehen hapert es bei mir noch was in meinem Alter wahrscheinlich verständlich ist...
 
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Ich will natürlich hier auch noch was dazu sagen. Du kannst es dir sicherlich denken, ich bin ziemlich begeistert! Wirklich toll und interessant geschrieben! Ich kann mich eigentlich nur nochmal wiederholen, dass du ein großes Talent hast! Du solltest diese Geschichten irgendwann in einem Buch schreiben und auf dem Markt bringen!

Ich wollte kurz auf Max Cadys Post eingehen:
Sicherlich ein interessanter Ansatz, wenn auch etwas fatalistisch, meiner Meinung nach
Ich finde, dass es genau so fatalistisch sein sollte! Meiner Meinung nach will er durch diese fatalistische Züge eine bestimmte Meinung zum Ausdruck bringen.
Ebenfalls möchte ich noch auf den Kontext eingehen: Nennt mich Dumm, doch ich habe den Text anders interpretiert als Cady.
Ich selber habe den Text nicht auf die Wissenschaft bezogen, sondern eher auf das Wissen der Menschen. Ich habe den Text so verstanden, dass das Wissen an sich, auch manchmal ziemlich schädlich sein kann. Vielleicht klingt meine Begründung ein wenig Wirr, doch ich versuche mal so:
Wenn man das wahre Gesicht der Gesellschaft erkennt, ist es meist schwer, dass einfach und schöne der Natur zu erkennen. Wenn man das wahre Gesicht der Gesellschaft kennt, geht man mit verächtlichen Blicken durch die Stadt, manche tauchen in eine Welt voll elektronischer Suggestionen (iPhone als banales Beispiel).
Einerseits kann ich den Bezug des Textes zur Wissenschaft natürlich nicht abstreiten, doch man könnte evtl. eine allgemeiner formulierte Aussage finden:
Durch diese wissenschaftlichen (rationalen) Blick auf die Welt, kann man den Ursprung, das Einfache, das Schöne an der Welt nicht mehr erkennen. Sei es ein schöner Sonnenuntergang. Man versucht alles zu erklären, doch das einfache "Genießen" gibt es nicht mehr! (Meine Interpretation)

Wirklich toller Text! Wunderbar! :)
 
Ich muss auch klar sagen, dass du dich als Schriftsteller versuchen solltest - kostet ja nichts. Mich würde interessieren, wie lange du für diesen Text gebraucht hast. Da werden mehrere Stunden ins Land gegangen sein. Die Geschichte war mal wieder sehr interessant und so verrückt sie mal wieder endete - was hast du gegen Überlebende? :D - so war die Botschaft dahinter für mich erschreckend einleuchtend. Der Überwissenschaftler hat das Leben so rational "durchgearbeitet" und durchforscht, dass der Tod logisch, rational und bei klarem Verstand das einzig Interessante ist, das es noch zu entdecken gibt. Und so setzte er zum letzten Experiment an, das für ihn noch interessant sein könnte. Super Geschichte, die nachdenklich macht.
 
Ein sehr, sehr interessanter Text. Du sprichst zum einene ein sehr wichtiges Thema in unserer Gesselschaft an, andererseits baust du einen sehr spannenden Text auf. Was mir auffällt, ist die Parallele zu den "Hannibal Lecter" Romanen.Der Charakter des Patienten scheint mir sehr an ihn angelehnt zu sein. Ein kluger Mensch, welcher sehr viel weiß. Und der Name der Ärztin ist natürlich der nächste Anhaltspunkt. Man vergesse nicht den Vornamen von Special Agent Sterling ;)

Natürlich kann es auch sein, dass sie sich den Patienten nur eingebildet hat und damit nur ihrer eigenen Stimme gefolgt ist. Dagegen spricht natürlich das fehlden des Bildes.

Auf jeden Fall wollte unser Patient wohl ein Experiment durchführen, welches ihm geglülckt ist. Ob dieser Patient ein echter oder eine Vorstellung war, ist dabei wohl nicht wichtig ;)

Sehr feiner Text, gefällt mir :)

Zum angesprochenen Thema. Jeder sollte sich etwas aus seiner täglichen Routine lösen. Wir praktizieren "Aufstehen, Fressen, Arbeiten, Freizeit, Ficken, Schlafen. Tag für Tag." vom feinsten. Jeder sollte einfach mal raus gehen, in den Himmel schauen und eine kleine Wanderung durch den angrenzenden Wald oder so machen ;)
 
Wieder einmal habe ih es sehr lange vor mir hergeschoben, aber ich komme ja doch nicht herum.:D Also werde ich Mal ein paar Zeilen schreiben.

Als erstes natürlich erneut ein großes Lob an N2074. Da hat jemand ohne Zweifel Talent für Kurzgeschichten. Das will ich hier noch einmal erwähnt haben.

Einige meiner Vorposter haben ja schon geschrieben was sie persönlich in deine Geschichte deuten. Und die vielen Interpretationsmöglichkeiten sind ja durchaus ebenfalls ein Lob an den Verfasser. Was gibt es besseres als eine Geschichte über die man im nachhinein viel spekulieren kann. Hat sie etwas fatalistisches? Hmm..Joa...Vielleicht...Aber ist das tatsächlich schlimm? Max Cady's Gedankengang, der den Text mit der Gewschichte der Religion in Verbindung brachte, kann ich nur schwer nachvollziehen. Letztendlich geht es wie ich glaube nicht um Wissenmonopole, sondern darum in welcher Form Wissenschaft dem Menschen hilfreich ist, und welcher Form es nur ein verzweifelter Versuch ist, alles auf dieser Welt erklären zu müssen. Ich glaube Overtaker und Cookie haben es schon recht gut auf den Punkt gebracht. Das menschliche Wesen bleibt letztendlich etwas, was selbst die Wissenschaft nicht in Gänze "bloßstellen" kann. Nicht alles was im Menschen vorgeht, lässt sich mit wissenschaftlicher Rationalität erklären. Man schaue sich nur die Thesen von Freud an, auch die wurden in vielen Bereichen widerlegt. Aber nun gut das ist wohl an anderes Thema. Auch interessant ist, ob es denn überhaupt sinnvoll und wünschenswert ist das uns die Wissenschaft versucht alles zu erklären. Bekämpfen wir nicht so auch unsere eigene Individualität? Man kann die Gedankengänge und den Inhalt dieser Geschichte ja durchaus auch auf andere Lebenssituationen übertragen die weniger fatalistisch sind.

Wie dem auch sei...Man könnte noch viel philosophieren...Aber letztendlich muss ja doch jeder selbst wissen, was er aus einer solchen Geschichte zieht...Deshalb sage ich nur noch: Chapeau!
 
So, wie angekündigt gibt es in dieser Kolumne nicht ausschließlich meine Texte zu lesen! Der gute N hat sich auch mal mit den aktuellen, mysteriösen RAW Einspielern befasst und aus den bisher geposteten Clips der WWE ein eigenes Video zusammengeschnitten und der ganzen Chose via Musik, Editing, Schnitten und Stil meinen eigenen Stempel aufgedrückt. :)

Ich hoffe mein Ausflug in das audiovisuelle Medium findet Anklang. Weitere Texte sind aber auch in Arbeit! ;)

Klick!
 
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Ich habe mir ebenfalls dein Video angeschaut und finde es ebenfalls richtig gut. Das ist wirklich einfach so klasse gemacht. Das kann ich jetzt nicht genau beschreiben... ;)
 
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