Der Streit um das "Broken"-Gimmick zwischen Impact Wrestling und den Hardys geht weiter! Wem gehört das Gimmick wirklich? Ed Nordholm äußert sich zur

StableGuy

Wrestling Legende
Nachdem die Streitigkeiten zwischen Impact Wrestling und Matt & Jeff Hardy um das "Broken"-Gimmick im Rahmen eines Wortgefechts auf Twitter zwischen dem Impact Offiziellen Dutch Mantell und Reby Hardy, der Ehefrau von Matt Hardy, wieder Fahrt aufgenommen hatte(Wir berichteten HIER), sorgte in dieser Angelegenheit nun Ed Nordholm, der Präsident von Impact Wrestling, mit einem Interview auf dem Fight Network für Schlagzeilen.

So äußerte sich Ed Nordholm sehr ausführlich zu den verschiedenen Facetten dieser Thematik. Zunächst gab er an, dass World Wrestling Entertainment trotz einiger Gespräche kein Interesse am "Broken"-Gimmick gezeigt hat. Zwar deutet Matt Hardy in den WWE-Shows immer wieder Teile des Gimmicks an, aber dies ist laut Nordholm eine Sache von Matt Hardy, der sich ja schließlich auch noch in einem Rechtsstreit mit Impact Wrestling um das Gimmick befindet. Hier stellt Nordholm aber noch einmal klar, dass das Gimmick seiner Meinung nach ohne Zweifel Impact Wrestling gehört. So haben die Hardys in ihrer Zeit bei Impact Wrestling standardmäßige Verträge unterschrieben, die den Produzenten einer Show sämtliche Inhalte zusprechen. Demnach besitzt Impact Wrestling alle Rechte am "Broken"-Gimmick, da man die Idee, von wem auch immer sie kam, in das Programm aufgenommen und sich damit das geistige Eigentum zu eigen gemacht hat.

Nach dieser Rechtsauslegung von Ed Nordholm müsste der Fall klar sein, jedoch gibt es bekanntermaßen seit geraumer Zeit Verhandlungen zwischen Impact Wrestling und Matt & Jeff Hardy. Auch zu diesen besagten Verhandlungen äußerte sich Ed Nordholm in dem Interview. So erklärte er, dass man in den vergangenen Monaten mehrfach das Gespräch gesucht und den Hardys auch angeboten hatte, das Gimmick außerhalb von Impact Wrestling in einer abgeschwächten Form darzustellen. Zwar habe er die Haltung der Hardys nach ihrem Abgang von Impact Wrestling nachvollziehen können, da sie in dieser Zeit das Maximum aus ihrem Erfolg mit dem Gimmick ziehen wollten, aber als ihre Vertragsunterschrift bei WWE bekannt wurde, dachte er, dass man das Thema schon bald ad acta legen könne. Denn schließlich hat WWE an den Gimmicks, wie eingangs bereits erwähnt, kein Interesse. An dieser Stelle sollte aber erwähnt werden, dass die von Ed Nordholm hier immer wieder angesprochene Aussage von WWE, dass man kein Interesse an den Gimmicks habe, relativiert werden muss. So stellte WWE in einem Schreiben am 21. April nur klar, dass man kein Interesse an Verhandlungen mit Anthem Sports & Entertainment habe, es wurde aber nie gesagt, dass man das Gimmick nicht doch für sich gewinnen möchte.

Darüberhinaus kam Ed Nordholm auch auf den Disput mit Ring of Honor im Vorfeld des "15th Anniversary" Pay-Per-Views zu sprechen, der aufgrund rechtlicher Probleme mit dem Gimmick der Hardys letztendlich gar vom Dish Network aus dem Programm genommen wurde. So gab es laut Nordholm bereits vor der Show "Manhattan Mayhem", bei der die Hardys erstmals mit ihrem "Broken"-Gimmick bei Ring of Honor auftraten, Gespräche zwischen Nordholm und Vertretern von Ring of Honor. Dort sind die Rahmenbedingungen für den Gebrauch des "Broken"-Gimmicks besprochen worden. An die vereinbarten Nutzungsbedingungen des Gimmicks hielt sich Ring of Honor in den Augen von Ed Nordholm und Anthem Sports & Entertainment aber nicht, sodass man der Liga und auch einigen PPV-Anbietern mit rechtlichen Konsequenzen drohte, wenn denn das Gimmick beim "15th Anniversary" Pay-Per-View präsentiert wird. Nordholm rechtfertigt diesen Schritt damit, dass man lediglich sein geistiges Eigentum schützen wollte. Dennoch bezeichnet er die Beziehungen zu Ring of Honor als gut. So führe er in unregelmäßigen Abständen mit Ring of Honor COO Joe Koff gute Gespräche und es gibt nach wie vor die Möglichkeit zusammenzuarbeiten. So bieten die Roster der beiden Ligen viele Möglichkeiten an interessanten Matches, die man in Zukunft hoffentlich auch in die Realität umsetzen kann. Ed Nordholm geht sogar soweit und bringt eine Partnerschaft der beiden Ligen ins Spiel, der der Zusammenarbeit von Impact Wrestling mit Pro Wrestling NOAH oder Asistencia Asesoría y Administración (AAA) ähneln könnte.

In den Tagen nach dem "15th Anniversary" Pay-Per-View kam es dann erneut zu Gesprächen zwischen Matt Hardy und Ed Nordholm. So war man wohl durchaus bereit die Rechte am Gimmick an Matt & Jeff Hardy abzutreten, sodass die Hardys zumindest weiterhin als "Broken" auftreten können. Inwiefern Anthem Sports & Entertainment von einem solchen Deal profitieren sollte, ist aber nicht bekannt. In der Folge soll Ed Nordholm auch ein entsprechendes Angebot an die Hardys und deren Anwälte geschickt haben, erhielt jedoch nie eine Antwort. Am 16. Mai kam es dann zu einem finalen Treffen zwischen den Anwälten von Anthem und den Hardys, welches aber ebenfalls kein Ergebnis hervorbrachte.

Ed Nordholm veröffentlichte in dem Interview auch einige interessante Stellen aus den Verträgen der Hardys, die trotz der gescheiterten Verhandlungen Klarheit in die Angelegenheit bringen sollten. So zitierte er aus dem Vertrag die Stelle, die die zu Beginn des Gespräches angedeuteten Inhalte bestätigten. Demnach heißt es, dass alle Programme und Inhalte, was auch Darstellungen durch Personen betrifft, zum Eigentum des Unternehmens werden und frei von jeglichen Ansprüchen des Angestellten oder dritter Personen sind. Auch zeitlich ist der Besitz des geistigen Eigentums der Firma keineswegs durch die Vertragsdauer begrenzt. Im Zusammenhang mit diesen Worten unterstreicht Ed Nordholm aber auch erneut, dass die Hardys keineswegs allein für die Schaffung des Gimmicks verantwortlich waren und ihr Verhalten vielmehr eine Ohrfeige für das Creative Team um Jeremy Borash, Dave Lagano, Matt Conway und Billy Corgan ist.

Die Hardys bringen deshalb aber auch immer wieder die Person des Senor Benjamin ins Spiel, welcher von Reby Hardys Vater verkörpert wurde. Dieser trat in zahlreichen Segmenten mit den "Broken" Hardys auf und soll bei der Gestaltung einiger Szenen eine wichtige Rolle eingenommen haben. Allerdings stand er nie bei Impact Wrestling unter Vertrag und wurde auch nie für seine Auftritte bezahlt, weshalb oben angeführte Vertragsinhalte für ihn nicht gelten.

Reby Hardy ließ es sich natürlich nicht nehmen und bezog über Twitter Stellung zu diesem Interview. So gibt sie an, dass Impact Wrestling das Gimmick mehrfach bei WWE angeboten hat, obwohl es dem Unternehmen doch gar nicht gehören würde. WWE war aber bekanntermaßen nicht interessiert und hat das Angebot zurückgewiesen. Aufgrund dessen wirft sie Impact aber einmal mehr betrügerische Machenschaften vor, was laut ihrer Aussage auch zu Jeff Jarrett passen würde. Zudem deutete sie in mehreren Tweets an, dass die von Nordholm zitierten Vertragsinhalte keineswegs in den finalen und letztendlich auch unterschriebenen Angeboten der Hardys standen. Sie schließt ihre Schimpftirade mit dem Vorschlag, einige Telefonanrufe zu veröffentlichen, die in dieser Angelegenheit getätigt wurden. Nachdem man offensichtlich nun auf jeder Kleinigkeit rumreitet, sei das für die Impact Offiziellen ja wohl kein Problem.

Um die verschiedenen Äußerungen von Ed Nordholm und auch Reby Hardy in das Gesamtbild einzuordnen, sei abschließend folgendes gesagt: Die Idee, dass WWE kein Interesse am "Broken"-Gimmick hat, könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wäre dies der Fall, würde WWE wohl kaum Verhandlungen zwischen den Hardys und Anthem Sports & Entertainment zulassen, sodass dieses Thema für die Dauer der Anstellung von Matt und Jeff Hardy beim Marktführer ruhen würde. Folglich würde WWE das Gimmick auch nicht immer wieder in seinen Shows durch Matt Hardy anteasen. Die Wahrheit ist vielmehr, dass man das "Broken"-Gimmick für eine Goldmine hält, welche man so schnell wie möglich für sich gewinnen möchte.

Anders würde die Geschichte aussehen, wenn die Hardys wirklich das geistige Eigentum an dem Gimmick besitzen würden. Logischerweise müsste WWE in diesem Fall erst recht nicht mit Impact Wrestling in Verhandlungen treten. Dennoch lässt sich die Angelegenheit wohl auch unter diesen Umständen nicht problemlos klären. Im Falle eines Prozesses könnten mehrere verschiedene Vertragsbrüche den Hardys zum Verhängnis werden, sodass die Verträge einem Gerichtsverfahren nicht standhalten könnten.

Folglich muss nun wohl ein Kompromiss her, den Anthem nun mit einem ersten Angebot am 23. Mai herbeiführen wollte. So bot man den Hardys an das Gimmick im Programm von WWE unter bestimmten Umständen zu verwenden, ist aber gleichzeitig nicht bereit, seine Rechte gänzlich abzutreten. Aus Sicht der Hardys macht dieses Angebot zum jetzigen Zeitpunkt aber wenig Sinn, wo man doch selbst der Meinung ist, bereits die nötigen Rechte am Gimmick inne zu haben. Sollte es zum Äußersten kommen und die ganze Streitigkeit vor Gericht gehen, sehen sich die Hardys zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch im Vorteil, sodass letztendlich davon auszugehen ist, dass die Hardys das Angebot nicht annehmen werden.

Abschließend muss zu dieser Thematik noch ein Bericht des PWInsiders angeführt werden, nachdem ein Antrag auf das geistige Eigentum am Namen "Broken Matt Hardy" durch Matt Hardy zurückgewiesen wurde. Demnach wollte sich Matt Hardy lediglich die Rechte an dem Namen sichern lassen, ohne jedoch Bezug auf die Funktion des Markenrechts, wie z.B. Rechte an Merchandise oder DVD-Verkäufen, zu nehmen. Welche Folgen dies für die gesamte rechtliche Lage im Streitpunkt um das "Broken"-Gimmick hat, bleibt abzuwarten. Feststeht lediglich, dass uns der Streit zwischen Impact Wrestling und Matt & Jeff Hardy noch weiter beschäftigen wird und auch World Wrestling Entertainment nicht gänzlich aus dem Spiel ist.


Quellen: PWInsider, Twitter.com/RebyHardy, WrestlingINC, Wrestling Observer Newsletter
 
Mal eine ganz blöde Frage: Was würde eigentlich passieren, wenn die WWE einfach die "Destroyed Hardys" einführen würde? Ich begreife an der ganzen Sache nicht, was in einer Branche, die sich schon immer wiederholt hat und in dem gerade TNA reihenweise WWE-Wrestler wie Mr. Kennedy mit identischen Gimmick, aber abgeänderten Namen auftreten lässt, das Problem an einem Plagiat wäre. Kann man Matt Hardy tatsächlich Handbewegungen und Wörter verbieten? Und wenn ja, das gilt dann auch für ähnliche Bewegungen und Begriffe?
 
Mal eine ganz blöde Frage: Was würde eigentlich passieren, wenn die WWE einfach die "Destroyed Hardys" einführen würde? Ich begreife an der ganzen Sache nicht, was in einer Branche, die sich schon immer wiederholt hat und in dem gerade TNA reihenweise WWE-Wrestler wie Mr. Kennedy mit identischen Gimmick, aber abgeänderten Namen auftreten lässt, das Problem an einem Plagiat wäre. Kann man Matt Hardy tatsächlich Handbewegungen und Wörter verbieten? Und wenn ja, das gilt dann auch für ähnliche Bewegungen und Begriffe?

Naja Urheberrechte sind halt ne komische Sache generell, ich verstehe auch nicht, wieso die WWE nicht einfach die Idee übernimmt und sorgsam überarbeitet, aber paar Dinge aus meiner Erfahrung:

- Urheberrechte brauchen immer einen Zivilkläger. Und vor Allem von Groß zu Klein lohnt es sich manchmal ab und zu einfach nicht zu klagen. Kann mir gut vorstellen, dass bei nem Mr.Kennedy sowieso keiner bei der WWE Interesse daran hatte hier ein Faß aufzumachen. In dem Fall ist es ja komplett umgekehrt, eine Firma mit akut nicht guter Einnahmenquote wähnt sich in der Situation RICHTIG abzukassieren mit dem Gimmick.

- Destroyed ginge nicht, es ist ja nur nen Synonym für Broken. Wobei wiegesagt eine Überarbeitung der Storyline mit jemandem der durchknallt kein Problem wäre. (Nur ist dann natürlich die Wiedererkennung geringer)

- Wie oben gesagt, Zivilrecht ! Ergo es gibt kein unschuldig bis zum Gegenbeweis, wenn der Richter nicht deiner Meinung ist, kann das böse nach hinten losgehen. (wir haben zb. ein gemeinsames Patent mit einem Konkurrenten, da keine der beiden Firmen sich sicher sein konnte, dass sie auch wirklich recht bekommt "der erste" gewesen zu sein, und das Risiko vor Gericht zu verlieren beiden zu groß war).
 
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