Der Tag nach dem Knall: Bruce Prichard übernimmt Backstage temporär die Arbeit von Vince McMahon - Aktuelle Stimmungslage - Muss Kevin Dunn jetzt auch gehen? - Chaotische Zustände: Bricht ein neues Zeitalter an oder bleibt es beim Alten?

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- Die Wrestling-Welt hat am vergangenen Freitag das schier Unmögliche miterlebt: Vince McMahon ist im Alter von 77 Jahren als Chairman und CEO von World Wrestling Entertainment zurücktreten. Die Bekanntgabe hat Fans, Angestellte und Offizielle gleichermaßen schockiert, dies berichtet Sean Ross Sapp in einem Update auf "Fightful Select".

Hinter den Kulissen war die Stimmung nach dem Rücktritt von Vince angespannt, da ein Großteil nichts dergleichen geahnt hat, nur ein sehr kleiner Teil war in die Rücktrittpläne eingeweiht, wir berichteten HIER. Entsprechend blieb auch eine "euphorische" Stimmung aus, gerade langjährige WWE-Wrestler:innen seien von der Nachricht überrumpelt worden und gewissermaßen "beleidigt" gewesen, da es bei "Money In The Bank" Backstage noch eine große Ansprache von Vince gab und er dort angekündigt hatte, "nirgendwo" hinzugehen. Mehrere Top-Stars schienen von der plötzlichen Nachricht niedergeschlagen zu sein und sagten, sie hätten keine Ahnung gehabt, dass es so kommen würde. Der Abgang überrascht, obgleich die Berichte des "Wall Street Journal" erdrückend sind und ein weiterer Artikel in Planung ist, in dem sich auch betroffene Personen namentlich äußern werden.

Unter den Talenten sind nun Spekulationen losgetreten, wer womöglich aus dem "inneren Kreis" bzw. dem Dunstkreis von Vince McMahon, die nächsten Personen seien, die die Company verlassen werden. Ein WWE-Talent sprach mit Fightful und zeigte sich enttäuscht, dass "es erst eines Skandals bedurfte, um den langersehnten Umbruch herbeizuführen, und dass sich viele Leute fragen, wer als Nächstes gehen wird, vorrangig aus Vinces innerem Kreis". Ein heißer Kandidat für den nächsten Abgang lautet Kevin Dunn, der womöglich die Company aus eigenen Stücken verlassen wird oder sogar dazu "gedrängt" wird.

Ein anderer WWE-Superstar spekuliert, ob der Abgang von Vince McMahon überhaupt dauerhafter Natur bleibt: "Ich rechne nicht damit, dass irgendetwas von Dauer ist. Stephanie McMahon und Triple H pausierten, Bruce hat die Firma für ein Jahrzehnt verlassen, Johnny ist ein und aus gegangen, und keiner von ihnen hat die Macht, die Vince hat. Ich bin nicht davon überzeugt, dass er wirklich wegbleiben kann, vor allem wenn er das Gefühl hat, dass der Druck nachgelassen hat."

Apropos Bruce Prichard. Dieser übernimmt temporär als "Lead Creative" die kreative Ausrichtung der WWE und wird das finale Sagen haben. Zudem hat Ed Koskey eine "führende" Rolle eingenommen, während Paul Levesque, vielen auch bekannt als Triple H, die Abläufe und Organisation für die vergangene SmackDown-Ausgabe übernommen hat. Laut Fightful's Quellen haben die Producer der WWE erfahren, dass Prichard nun eine Vielzahl an "Vince-Aufgaben" für die der TV-Ausstrahlungen übernehmen wird. Jedoch ist dies nur eine temporäre Lösung. Eine dauerhafte Regelung ist allerdings notwendig, denn für die Talente ist es wichtig, eine klare Linie zu haben. So herrscht Backstage noch ein Rätselraten, wer genau der Hauptansprechpartner in Sachen kreative Ausführung darstellt.

Die große Frage, die sich in dem Zusammenhang stellt, ob mit dem Abgang von Vince McMahon und dem entsprechenden nachgerückten Personal, die herbeigesehnten "Veränderungen" wirklich stattfinden werden. Intern herrscht das Gefühl vor, dass potenzielle "Veränderungen" stark vom Führungspersonal abhängen werden. Bleibt Prichard in einer kreativen Machtposition, befürchten die Talente, dass sich so gut wie nichts ändern wird. Tritt eine andere Person in Erscheinung, wären die Veränderungschancen deutlich höher. Aber auch hier ist die Befürchtung groß, dass mit einer neuen Person zwar frischer Wind herrschen würde, die künftige Führung aus "Respekt" vor Vince McMahon jedoch nicht von seiner Vision abweichen wird.

Nichtsdestotrotz würden auch bereits kleine Veränderungen einen großen Einfluss auf das Produkt haben. Eine Quelle teilte Fightful mit, dass insbesondere die Anzahl an "Rematches" bzw. denselben Paarungen sinken könnte. Die hohe Anzahl lag daran, dass McMahon ohne große Überlegung ein großer Fan von einem Match war und des Öfteren vergaß, wie oft jenes Match gezeigt wurde. Manche Quellen sagen zudem, dass Vince gelegentlich die Namen der Talente vergessen hat.

Die nächsten Wochen dürften intern als auch für Außenstehende bzw. Fans spannend zu beobachten sein. Die SmackDown-Ausgabe vom 23. Juli 2022, die einige Stunden nach der Bekanntgabe über die Bühne gebracht werden musste, lief nach Berichten sehr chaotisch ab. Dies lag zusätzlich auch an dem kurzen Wutausbruch und Abgang von Brock Lesnar (wir berichteten HIER) und einem zusätzlich einberaumten Meeting, sodass ein neues Script für die Show geschrieben worden ist, ohne Lesnar. Wäre Lesnar nicht mehr aufgetaucht, hätte der Fokus deutlich mehr auf "Maximum Male Models" und der Fehde zwischen Ronda Rousey und Liv Morgan gelegen. Trotz alledem haben die Mitarbeiter positive Dinge mitnehmen können. Aus Sicht der Produktion war dies eine lockere Show, die "gelöstere Stimmung" erwartet man in Zukunft auch für die anderen Shows.


Quelle: Fightful Select
 
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