Die Akte Michael Elgin - Was sagt Elgin zu den Problemen mit seinem Visum und Ring of Honor? Detaillierte Zusammenfassung seines Highspots-Interviews!

ZackAttack

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Wir schreiben Samstag, den 6. September 2014 und befinden uns in Kanada. ROH „All Star Extravaganza VI“ ist soeben vorbei, Michael Elgin musste völlig überraschend seinen ROH World Championship an Jay Briscoe abgeben. Ein frustrierter und enttäuschter Elgin macht sich im Anschluss an die Show mit dem Auto auf den Weg zurück in die Staaten, um seinen AIW Absolute Championship am Sonntag in Cleveland, Ohio gegen Tim Donst und Josh Alexander zu verteidigen. Doch er kommt nie über die Grenze, wird dort aufgrund eines abgelaufenen Arbeitsvisums gestoppt und ihm die Einreise zurück in die Staaten verweigert. Etwas mehr als einen Monat muss Elgin in Kanada bleiben, erst dann darf er wieder zurück zu seiner Familie in die USA. In der Zwischenzeit werden zahlreiche Geschichten und Storys über die möglichen Gründe publik, während sich Elgin mittlerweile einen Kleinkrieg mit seiner Promotion Ring of Honor liefert. Um auch seine Sicht der Dinge darzulegen und einige Dinge klarzustellen, setzte er sich am 20. Oktober hin und führte mit Highspots.com ein Interview über die Geschehnisse …


Dabei erzählt Elgin völlig offen, was seiner Meinung nach in den vergangenen Jahren schief gelaufen ist. Noch bevor auf die aktuelle Thematik eingegangen wird, wird schon klar, womit viele kanadische Wrestler in den USA zu kämpfen haben: Ein fehlendes Arbeitsvisum! So gab Elgin vor laufender Kamera zu, zwischen 2003 und 2012 insgesamt rund 9 Jahre ohne gültige Papiere in den Staaten gearbeitet zu haben. Bei jeder Grenzüberschreitung erzählte er den Beamten mit leicht mulmigem Gefühl im Magen, dass er zu Truth Martinis Wrestlingschule zum Training fährt. Wie gefährlich diese Angelegenheit ist wird ebenfalls schnell anhand der Beispiele Super Smash Brothers und Seleyzia deutlich, die erwischt wurden und nun für 5 Jahre nicht in die Staaten einreisen dürfen. Er erzählt, dass die Angelegenheit für ihn auch schlicht zu teuer war, neben dem ganzen Papierkram wären auch mindestens 2.500$ an Anwaltskosten angefallen. Später, als er 2011 seinen ersten festen ROH Vertrag unterschrieb, versprach ihm laut eigener Aussage die Company mehrfach, sich um die Angelegenheit zu kümmern und ihm ein Visum zu besorgen. Wirklich konkret wurde dies allerdings erst 2012 nach seinem 5-Star Match mit Davey Richards, welches wohl niemand von ihm erwartet hat. Trotz aller Lobhudeleien und Versprechungen seien aber weitere Monate vergangenen, bis er das Visum sowie eine zugesagte Gehaltserhöhung bekommen habe und das auch nur, weil er der Promotion mit Abgang gedroht habe.

Grundsätzlich sehen die Verträge bei ROH vor, dass man bei einem Exklusivvertrag einen festen Obolus erhält, sowie eine Prämie für absolvierte Auftritte, während man ohne den Exklusivvertrag nur pro Auftritt bezahlt wird. Gleichzeitig sichert der Vertrag einem Wrestler alle 6 Monate eine kleine Gehaltserhöhung zu. Zudem muss er sich absolut jeden Auftritt bei einer anderen Promotion von der Company absegnen lassen. Er war aber insgesamt zufrieden mit seinen abgeschossenen Verträgen, auch weil sich die Company dann irgendwann um das Visum kümmerte. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis Oktober 2015, solange ist wohl auch sein neues Visum gültig.

Besonders Unzufrieden zeigte sich Elgin damit, wie sehr die Company in den vergangenen Jahren Einfluss auf seinen Wrestlingstil genommen hat. Er sei ein großer Fan von Shawn Michaels gewesen und vor allem dessen Selling hätten ihn immer sehr beeindruckt. Bei ROH wollte man davon allerdings wenig wissen, er sollte immerhin „Unbreakable“ sein, immer weiter marschieren und nicht den Eindruck machen, als wäre er im Ring verwundbar. Daher fühlt er sich bspw. auch bei PWG so wohl, da man dort einfach der Wrestler sein kann, der man sein möchte. Und so gesehen war auch der vergangene Monat für ihn eine lohnenswerte Erfahrung, denn wenn auch nur vor teilweise weniger als 100 Zuschauern, er konnte einfach Michael Elgin sein.

Ähnlich frustriert sei er auch über die Art des Bookings bei ROH. Dies würde nämlich den Wrestlern gegenüber nicht ausreichend kommuniziert und man wüsste nie, wo ein aufgebauter Angle hin führen soll. Für ihn sei es aber wichtig, dass man genau das wisse, denn nur so könnte man dies auch glaubhaft in den Promos darlegen. Als Beispiel nannte er eine Fehde mit Bret Hart aus den 90er Jahren. Bret kündigte damals an, dass er seinen Gegner am Ende des Abends mit dem Sharpshooter besiegen werde und genau das trat auch ein. Er gewann dadurch Glaubhaftigkeit und man nahm seine Worte ernst. Wenn man allerdings keinen Plan habe was am Ende kommen soll, mache man sich mit seinen Promos letztendlich nur lächerlich. Ähnlich verhält es sich wohl mit kreativen Einwürfen der Wrestler. Schon im Herbst 2013 warf Elgin laut eigener Aussage die Idee in den Raum, seinen Vokuhila im Zuge der Story abschneiden zu lassen, um zusätzliches Heat zu generieren, Dies wurde mehrfach ignoriert, ehe man dann im Vorfeld von "Best in the World" plötzlich meinte, dass dies eine grandiose Idee sei.

Viel entscheidender für ihn sei es aber gewesen, dass er von der Company mehrmals direkt angelogen wurde! So laut Elgin auch, als es darum ging, wer im vergangenen August zu New Japan gehen durfte. Nur 3 Tage vor Bekanntwerden, dass The Kingdom und reDRagon für die G1 Climax Finals nach Japan reisen, hat ihm eine hochrangige Person am Telefon zugesichert, dass er auch dabei wäre. Später hieß es dann nur, man könnte bei Tapings nicht auf den aktuellen World Champion verzichten, vom vorherigen Versprechen wollte niemand mehr etwas wissen. Innerhalb von 3 Tagen ändern sich in der Company so weitreichende Entscheidungen aber nicht, zumal lange klar war, dass er zu diesem Zeitpunkt den World Title halten würde.

Bezüglich des Titels gab er aber zu, dass er gegenüber der Promotion einen gewissen Druck aufgebaut hat und mit dem Abgang drohte, wenn er den Titel nicht gewinnt. Als Begründung nannte er Versprechungen ihm gegenüber und auch seinen eigenen Ehrgeiz. Im Laufe seiner Zeit kündigte er den Titelgewinn oft an, versprach es den Fans. Wenn er dieses Ziel also auf absehbare Zeit nicht erreichen würde, dann hätte es für ihn keinen Sinn gemacht, bei der Promotion zu bleiben, er hätte sich seiner Meinung nach nur Unglaubwürdig gemacht. An so einem Punkt würde er dann lieber woanders einen neuen Anlauf versuchen. Er habe auch grundsätzlich kein Problem damit, irgendwo nochmal ganz unten anzufangen und sich wieder hochzuarbeiten.

Im Detail sagte er zur Thematik, dass man ihm das erste Mal 2013 mittteilte, er würde den Titel von Kevin Steen gewinnen. Er wusste aber damals schon, dass diese Aussage „Bullshit“ war, denn er kannte die Pläne mit Jay Briscoe und auch, dass Briscoe den Titel dann auf die durchgeführte Art und Weise wieder verlieren sollte. Dann sollte er den Titel im Turnier gewinnen, er kann aber verstehen, warum man den Belt Adam Cole gab, der ihn auch absolut verdient habe. Die Pläne für 2014 sahen dann Anfangs einen Titelgewinn am WrestleMania-Wochenende vor, ehe die Shows mit New Japan eingefädelt wurden. Diese waren wichtiger, also sollte der Titelwechsel besser da stattfinden. Dann gab man „Best in the World“ als PPV bekannt und verlegte den Zeitpunkt abermals, aber Elgin sagte dazu, dass er sogar froh über die letzten Verschiebungen war, denn er kann nun von sich behaupten, den World Title im Main Event des allerersten PPVs gewonnen zu haben.

Eine wirkliche Akzeptanz im Lockerroom habe er aber nie gehabt. Genau könne er sich das auch nicht erklären, er wäre einfach ein ehrlicher, aber sehr direkter Kerl. Mit 60/40 nannte er auch einen recht genauen Wert und verglich den jetzigen Lockerroom mit dem von vor ein paar Jahren. Er habe dazu mit vielen ROH-Veteranen gesprochen und während es früher hieß “ROH vs. The World“ wäre es heutzutage vielmehr „Us vs. Us“ oder Jeder gegen Jeden.

Er ist sich zwar sicher, dass Joe Koff ROH zum Erfolg führen will, aber der Lockerroom ist hinüber. Niemand stärkt dem anderen den Rücken, kaum jemand habe sich dafür interessiert, dass er ohne Familie und Freunde in Kanada gestrandet war. Lediglich ein paar wenige Leute hätten sich sofort und regelmäßig bei ihm gemeldet, namentlich nannte er da Truth Martini, Jimmy Jacobs und Kyle O’Reilly. Viele haben sich wohl gedacht, Elgin in Kanada, ein freier Spot mehr in der Uppercard.

Auch den Titelverlust habe man mit ihm nur unzureichend kommuniziert. So bekam er am Vorabend des Events eine E-Mail mit dem Matchablauf für das Titelmatch, allerdings ohne Finish. Da wusste er eigentlich schon was die Stunde geschlagen hat, obwohl man ihm im Vorfeld einen Run bis mindestens Final Battle versprach. Als er per Mail nochmals nach dem Finish des Matches nachfragte hieß es in einer Antwort nur, dass man morgen vor dem Event darüber sprechen würde, Elgin nahm an, weil man Angst hatte, er könnte eine No-Show hinlegen, wenn man es ihm vorab erzählt. Er sei allerdings ein Vollprofi und sowas wäre für ihn nie eine Option gewesen.

Als Grund für den Titelverlust nannte er aber ganz klar die Niederlage gegen Trevor Lee bei PWG. Auch dazu hatte er eine Anekdote parat. Noch während des Titleruns von Adam Cole saß er mit eben diesem und dem Booker [Anm. Vermutlich Delirious] in einem Büro und man machte den Beiden dort deutlich, dass der ROH Champion dafür sorgen muss, dass er bei anderen Promotionen geschützt wird. Überall, nur nicht bei PWG! PWG sei anders und es interessiere niemanden, was dort passiert, es wurde ihm lediglich nahe gelegt, nicht gegen eine Frau zu wrestlen, eine Sache, die Adam Cole mit seinem Match gegen Candice LeRae während seines Runs als ROH World Champion bspw. getan habe. Elgin dachte daher, dass es nichts ausmachen würde gegen Lee zu verlieren, zumal das Finish mit einem Roll-Up so gebooked wurde, dass Elgin praktisch kaum Schaden genommen hat. Und andere ROH Champions haben in der Vergangenheit ebenfalls Matches bei PWG verloren. Hinterher wollte man bei Ring of Honor von diesem Gespräch aber nichts mehr wissen, möglicherweise auch, weil Leute ihren eigenen Allerwertesten retten wollten, so spekuliert zumindest Elgin. Im Nachhinein gibt er zu, dass er darüber vielleicht vorher mit der Promotion hätte sprechen sollen, diese habe sich andererseits in der Woche zwischen dem Match gegen Lee und dem ROH iPPV gar nicht bei ihm gemeldet.

Bei aller Kritik stellte er aber auch klar, dass ROH für ihn etwas ganz Besonderes ist und er immer wollte, dass die Company den Größtmöglichen Erfolg hat. Aus diesem Grund versuchte er sich auch immer wieder einzubringen, er sprach mehrmals bei den Offiziellen vor, damit Leute wie Silas Young, Josh Alexander, Ethan Page, Andrew Everett und Trevor Lee verpflichtet werden. Außerdem setzte er seinen Körper aufs Spiel, als er eine Woche nach einem erlittenen Stinger ein 30 Minuten Match gegen AJ Styles workte.

Auf die Sache mit dem Baseball-Tryout angesprochen hieß es hingegen, dass dies keine Rolle gespielt habe. Er versteht ohnehin nicht, warum man diese Chance auf Sicht der Company nicht unterstützt. Er wolle keine Baseball-Karriere starten und dem Pro-Wrestling den Rücken kehren. Er möchte nur seine eigenen Grenzen ausloten und testen, ob er überhaupt gut genug wäre. Die Company sollte das eher als Chance sehen, daraus Medienaufmerksamkeit zu ziehen, frei nach dem Motto, unsere Stars sind so gut, die könnten auch in anderen Sportarten locker mithalten.


Im Laufe des Interviews kam dann nach geraumer Zeit auch endlich das Thema Visum auf und Elgin gab an, dass er sich schon lange vor dem September im Klaren darüber war, dass seine Papiere bald auslaufen würden. Schon im Mai habe er das der Company gegenüber das erste Mal angesprochen, im Juli sprach man dann davon, ihn auch bei der Greencard zu unterstützen, das gültige Visum hätte aber auch dafür Vorrang. Genau genommen lief seine Arbeitserlaubnis auch schon im Juni aus [Anm. Das bedeutet, die Company machte sich nicht nur vor 2012 strafbar, auch zwischen Juni und September], der Papierkram, die medizinischen Tests etc. zogen sich allerdings gewaltig und wurden auch wegen Terminschwierigkeiten immer wieder nach hinten verschoben. Aus diesem Grund musste er auch schon eine für den August geplante Tour in Europa absagen.

Das neue Visum sollte er dann offiziell am Montag nach „All Star Extravaganza VI“ bekommen, die Geschichte wäre aber soweit durch und schon in den Computern, so zumindest sagte man es ihm gegenüber. Als er dann an der Grenze mit dem Beamten sprach und man sich im Computer seine Verlängerungsnummer ansehen wollte, war nichts da und ihm wurde die Einreise verweigert. Im Nachhinein, so Elgin, sei er wohl auch zu naiv gewesen und hätte sich selber intensiver um die Geschichte kümmern müssen.

Er steckte also in Kanada fest und sprach sofort mit Delirious und Joe Koff. Diese beiden nimmt er aus aller Kritik auch ausdrücklich raus, weil sie sich ihm gegenüber immer fair verhalten und alles versucht haben, damit er schnellstmöglich wieder zu seiner Familie kam. Als dann aber die ganzen Gerüchte über die Gründe herauskamen und dass alles Elgins Schuld sei, meinte er gegenüber ROH, dass man bitte eine Presseerklärung herausgeben soll, die ihn entlastet. Man solle den Anwälten oder dem System die Schuld geben, aber nicht ihn als Buhmann im Regen stehen lassen. Man sicherte ihm ein Statement zu, passiert ist in dieser Form aber bis heute nichts!
Irgendjemand innerhalb der Company habe diese Lügen an die Öffentlichkeit gebracht, jemand mit dem er in der schweren Zeit oft telefoniert habe. Er wollte keinen Namen nennen, er habe diese Person allerdings für einen Freund gehalten, bis am Ende die ganzen Lügen in den Dirt Sheets auftauchten.

Bezüglich der Gerüchte, er sei schwer im Umgang sagte er, dass er sich das nur so erklären könnte, dass damit seine sehr direkte Art gemeint sei. Er hält sich mit deutlichen Ansagen nicht zurück und sagt energisch seine Meinung. Dies habe unter anderem auch dazu geführt, dass Hanson und Rowe zusammen ein Tag Team bilden. Wie auch bereits weiter oben erwähnt, wollte er bspw. auch die Monster Mafia unbedingt regelmäßig bei ROH sehen. Aber seine Vorschläge wurden oft ignoriert, die Leute werden im dunklen gelassen, überhaupt ist er der Meinung, dass der Company die wirkliche Idee fehlt, um die Promotion nach vorne zu bringen.

Auf seine Rückkehr in die Staaten und zu Ring of Honor angesprochen sprach er über ein Telefonat mit Delirious. Der Headbooker von ROH sagte ihm, dass man im Moment keinerlei Pläne für ihn habe, auch weil man ja nicht wusste, wie lange er in Kanada festsitzen würde. Elgin forderte bei diesem Telefonat abermals eine öffentliche Klarstellung der Sache und forderte von Delirious, dass man ihm den Namen der Person nennt, die hinter seinem Rücken Lügen über ihn verbreitet. Dabei sprach er auch über finanzielle Angelegenheiten, die ganze Geschichte rund um das Visum hätte ihn zusammengerechnet rund 32.000$ gekostet - Angefangen mit der geplatzten Europa-Tour, über weitere entfallene Bookings, fehlende Merchandise-Einnahmen, die laufenden Kosten für sein Haus und seine Familie in St. Louis, den ganzen Papierkram und vor allem auch das Leben in Kanada. Dort ist alles deutlich teurer als in den Staaten und neben Verpflegung musste er sich auch mit Kleidung eindecken, die Telefonrechnung war immens, er musste eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio abschließen, einen Anwalt konsultieren etc.

Bei ROH sagte man ihm dann auf Nachfrage, man könnte da was machen, auch ihn für mehr Bookings außerhalb der Promotion freistellen, aber man wollte ihm nichts schriftliches geben und darauf habe er nach seinen Erfahrungen bestanden. Und plötzlich kündigte man ihn ohne sein Wissen für die Show in Kalamazoo an. Da platzte ihm dann der Kragen und er warf die Brocken hin. Da das Interview am 20. Oktober aufgenommen wurde wissen wir natürlich nicht, warum er ohne die öffentliche Klarstellung bei den Tapings eine Woche später erschien, hier lässt sich nur mutmaßen, dass es finanzielle Motive waren.

Nebenbei erwähnte Elgin noch, dass ihm ein Anwalt geraten habe, die Company zu verklagen. Dies wollte er aber nicht, weil er nicht riskieren wollte, dass Sinclair die Promotion dicht macht und gute Freunde deshalb ihren Arbeitsplatz verlieren. Außerdem war ihm klar, dass er nach so einer Aktion nirgends mehr Bookings erhalten hätte.
Und auch jetzt haben sich seit seiner Rückkehr nur die par wenigen bei ihm gemeldet, die ihn schon in Kanada kontaktiert haben.

So, das war die Zusammenfassung des mehr als 2 Stunden andauernden Highspots-Interviews mit Michael Elgin. Was bei dieser ganzen Story nun wirklich wahr ist und was nicht können wohl nur die Betroffenen wirklich sagen, die Einblicke in Elgins Gefühlswelt und Sichtweise sind aber ohne Frage interessant und anhand der Berichte soll sich jeder nun seine eigene Meinung zur Thematik bilden.
 
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Hammer Zusammenfassung, Zack. Dass so niederzuschreiben dürfte ewig gedauet haben. Daumen hoch, Alter! :thumbsup:
 
Sehr schöne Zusammenfassung des ganzen Interviews und sehr interessant, dass ganze mal aus Elgins Sicht zu sehen bzw lesen! Natürlich schwer zu sagen, ob man dem Ganzen in der Form, in der er es darstellt, glauben kann und ob sich das wirklich so zugetragen hat.

Auf jeden Fall haben sich beide Seiten mit dieser Angelegenheit keinen Gefallen getan!
 
Fettes Lob an Zack fürs Schreiben. Hat sich wirklich gut lesen lassen und es ist viel Inhalt wiedergegeben.

Was Elgin da beschreibt hört sich überhaupt nicht gut an. Ich habe mich mit RoH nie wirklich befasst, gab es schon durch andere Insider Kritik in dieser Richtung?
 
Was Elgin da beschreibt hört sich überhaupt nicht gut an. Ich habe mich mit RoH nie wirklich befasst, gab es schon durch andere Insider Kritik in dieser Richtung?
In dieser Form? Nein. Es gab immer Leute die auch mit ROH Probleme hatten, Davey Richards, Austin Aries, Kenny King etc. Das war aber zumindest teilweise unter anderer Führung oder ist schon etwas her. Von falschen Versprechungen und Lügen höre ich in dieser Form zum ersten Mal, Elgin wirkte in dem Interview jetzt aber auch nicht so, als würde er sich das ausdenken. Niemand kann in eine Promotion hinein schauen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei kleineren Promotions diese typischen Machtspiele vorkommen, ähnlich wie es auch bei WWE ist. Mich machen diese Versprechungen und Planänderungen nur etwas stutzig, weil ROH ja eigentlich dafür bekannt ist, sehr sehr langfristig zu planen und nichts dem Zufall zu überlassen. Da ist der Titelverlust ja doch schon an und für sich absolut untypisch und spricht dafür, dass da jemand mit Elgin, ob seiner Art oder vielleicht auch nur mit ihm als Wrestler, ein großes Problem hatte und einen Vorwand gesucht hat. Und das der Promotion ein genauer Plan und ein genaues Ziel fehlt, ich denke das sieht ein blinder mit nem Krückstock.

Die Frage ist ja nur, was ist am wahrscheinlichsten, jemandem zu glauben fällt ja schon schwer. Aber ich bin da geneigt eher Elgin zu glauben, der sich ja extra an Highspots gewand hat, um das klarzustellen, die Meldungen aus den Dirt Sheets können ja theoretisch von jedem kommen. Und wenn er schon vorher bei ROH illegal ohne gültiges Arbeitsvisum gearbeitet hat und man da schon sehr zögerlich war, ihm das beim ersten Mal auszustellen, dann klingt es doch zumindest glaubhaft, wenn man da irgendwas nicht ganz ernst genommen hat.
 
Wow Zack, richtig gut geschrieben! Dafür Daumen hoch :thumbsup: :)
Zu dem Text: Jede Menge Kritik an ROH... ob das jetzt alles stimmt weiß man nicht aber anscheinend lief/läuft da einiges schief.
 
Kann mir richtig vorstellen, dass das was Elgin da anspricht der Wahrheit entspricht. Immerhin steht hinter RoH eine große Comany, die natürlich in erster Linie mit RoH Geld verdienen will. Ist bei WWE & TNA nicht anders, wird wahrscheinlich sogar ähnlich ablaufen.

...und Zack: Danken fürn Zummsamensaffungen :)
 
Danke für die Zusammenfassung. Nach dem Interview sehe ich keine Zukunft mehr für Elgin bei RoH. Ob alles stimmt sei dahin gestellt. Aber nachdem was er alles erzählt ist eine Zusammenarbeit ausgeschlossen, in meinen Augen. Bin gespannt wie es weitergeht.
 
Mal Unabhänig davon, ob alles was Elgin sagt stimmt, kann man wieder mal festhalten: Der Wrestlingsport wäre so viel angenehmer, wenn es nicht diese verdammte Backstage-Politik und die ganzen Machtspielchen geben würde. Klar sind es diese Dinge, die den Diskussionstoff liefern, aber letztendlich wäre es ohne sie für uns alle viel entspannter und es würde vielen vielen großartigen Talenten nicht ständig die Zukunft dadurch verbaut werden. Letztendlich wird immer nur der Ruf beider Parteien in irgendeiner Form geschädigt und niemand ist der Gewinner, weil man letztendlich auch den Fans damit ans Bein pinkelt.
 
Wow, ich applaudiere mit stehenden Ovationen! Der Bericht an sich war nicht nur hervorragend gut zu lesen, sondern es kamen die drei Knackpunkte eines jeden Ausländers heraus, der es in den USA schaffen will:

1. So wie RoH benehmen sich fast alle Ami-Firmen gegenüber den Arbeitsobjekten, die nach Bedarf weggeschmissen werden. RoH ist da keinen Deut schlechter als der große Rest! Amis haben in der Hinsicht keine Ehre, und es gilt Fressen oder Gefressen werden. Ein Leben und Leben lassen gibt es nicht.
2. Es ist den Firmen scheißegal, ob die Leute keine langfrisitigen Pläne schmieden können oder wie in Elgins Fall sogar nachts fürchten müssen, dass sie früh morgens von den Cops aus dem Bett getreten werden, um im nächsten Deportationslager zu verschimmeln. Das gilt auch für die Gesundheit, denn wenn du keine Papiere hast, bekommt man meines Wissens nach auch keine Krankenversicherung. Das ist den Amis komplett egal. Von daher nehme ich als Einwanderungsgeschädigter, der einiges von Elgins Story selbst in ähnlicher Form erlebt hat, Elgin ausdrücklich in Schutz, wenn er nun zugibt, sich manchmal schlecht benommen und gedroht zu haben, um seinen Papierkram zu erzwingen. Das war reine Selbstverteidigung! Das meine ich toternst. Die lieben netten Kerle, wie er sich beschreibt, werden eben gefressen. Also muss man lernen, nicht mehr nett zu sein, wenn es um die Arbeit geht. Und dann wundern sich die Amis, dass dort immer mehr zum Psycho-Doc rennen und Pillen fressen müssen, wenn sie sich ihr eigenes Leben verkomplizieren.
3. Die indirekten Folgeschäden sind enorm. Schön, dass das im Bericht thematisiert wurde. Familienmitglieder ganz normaler Familien müssen oft jahrelang auf eine Arbeitserlaubnis warten und verlieren so sechsstellige Einnahmen. Solche Familien kenne ich, und man kratzt sich am Kopf. Je nachdem, wo man herkommt, ruiniert man sich vielleicht auch noch eventuelle Rentenpläne. Jeder Ansatz von Staatsverantwortung gegenüber Menschen in Not wird als Sozialismus verschrieen, auch wenn vielleicht einer von 10000 Amis korrekt definieren kann, was Sozialismus eigentlich ist. Klingt wie Kommunismus, muss also schlecht sein. USA! USA! Idioten...

Ich selbst habe eine US-GreenCard und spiele mit dem ernsthaften Gedanken, das Teil in die Tonne zu schmeißen und nach Deutschland zurückzukommen. Wer von euch da draußen die Schnapsidee hat, nach Amiland auswandern zu wollen, dann bitte nur, wenn ihr entweder einen wirklich guten Job machen könnt, der euch ein sechsstelliges Jahresgehalt PLUS Boni verspricht, ihr mit Geld als Investor rübergeht (dann könnt ihr andere ausnutzen und auf deren Kosten reich werden) oder ihr schon Rentner seid und die stolze Kaufkraft des Euro gegenüber des Gummidollars unter schönerem Wetter nutzen wollt.

Wenn ich hiermit nur einen davon abhalten konnte, in die USA auszuwandern, dann ist mein Werk vollbracht... Amen! :)
 
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Mal Unabhänig davon, ob alles was Elgin sagt stimmt, kann man wieder mal festhalten: Der Wrestlingsport wäre so viel angenehmer, wenn es nicht diese verdammte Backstage-Politik und die ganzen Machtspielchen geben würde. Klar sind es diese Dinge, die den Diskussionstoff liefern, aber letztendlich wäre es ohne sie für uns alle viel entspannter und es würde vielen vielen großartigen Talenten nicht ständig die Zukunft dadurch verbaut werden. Letztendlich wird immer nur der Ruf beider Parteien in irgendeiner Form geschädigt und niemand ist der Gewinner, weil man letztendlich auch den Fans damit ans Bein pinkelt.

Das ist aber leider die Normalität der heutigen Zeit. Backstage Politik gibt es halt überall. Egal ob im Büro, wo der Chef seinem Liebling immer den besten Auftrag zuteilt, oder auf dem Fussballplatz, wo der Trainer einen bestimmten Spieler immer aufstellt, oder halt im Wrestling, wo Promoter bestimmte Wrestler anderen vorziehen. Es ist leider so und man wird das wohl auch nicht ändern können. Backstage Politik wird allerdings da problematisch, wo sie jemanden beleidigt. Gerade im Wrestling gibt es ja einige fragwürdige Ansichten, vor allem aus dem Deppenlager namens McMahon. Wenn Vince mal wieder jemanden verjobbt, weil er zum Beispiel nicht den Look hat (Beispiel: Daniel Bryan), dann finde ich das einfach nur schwach, weil es nichts mit dem eigentlichen Wrestling zu tun hat. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich hatte es an anderer Stelle schon mal geschrieben, ich finde die Story rund um Elgin sehr interessant und sehe sie auch als positiv an, da man endlich mal wieder ein heißes Thema zum Diskutieren hat.
 
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