Geschäftszahlen des 4. Quartal und des Jahres 2019: Rekordeinnahmen dank der TV-Deals, aber dennoch weniger Nettogewinn - Durchschnittliche Abozahl des Networks sinkt auf niedrigsten Stand seit 3 Jahren - Big 4 PPV's bald nicht mehr auf dem Network?

Bei AEW ist kein Wrestler als Wrestler krankenversichert! Nur Leute, die neben ihrer Anstellung als Wrestler auch einen Job bei AEW darüber hinaus haben. Insofern verstehe ich nicht, was der Krankenversicherungsvorwurf immer soll. Ja, es ist ein Skandal, dass eine solche im Wrestling-Business nicht Usus ist.
Zu behaupten, dass WWE und AEW sich da unterschiedlich verhalten ist aber schlicht und ergreifend falsch, was schlicht auch (!) daran liegt, dass Wrestler halt kein Job ist, der akzeptiert werden würde von Versicherungsunternehmen. Der Unterschied ist halt, dass bei WWE viel mehr Leute rumlaufen als bei AEW und daher halt im Vrhältnis mehr Wrestler bei AEW auch noch einen versicherungsfähigen Zweitjob im Unternehmen haben (Kenny Omega, Cody und Brandi Rhodes, Christopher Daniels, Young Bucks, Awesome Kong) als bei WWE.
Ich beziehe mein Wissen nur aus News die es hier und auf anderen Seiten zu dem Thema gab. Da hieß es „Mittelfristig stellt AEW den Wrestlern auch in Aussicht, ihnen Krankenversicherungen zur Verfügung zu stellen“
Das dies an die Bedingung eines Zweitjob bei AEW gebunden ist, lese ich jetzt von dir zum ersten Mal. Wenn dem so ist, und ich es nicht mehr korrekt in Erinnerung habe, ist der Punkt natürlich nichtig.

Das verstehe ich nicht. Inwiefern willst du WWE etwas vorwerfen, was absoluter Standard in vielen Rechtsordnungen ist bei Laufzeitverträgen (unter anderem auch in der deutschen Rechtsordnung), nämlich, dass NIEMAND ordentlich kündigen kann?
Genau wie beim Punkt mit der Krankenversicherung stellt sich dabei eben, wie von mir weiter oben geschrieben die moralische Frage. WWE war über viele Jahre, mit weitem Vorsprung der Marktführer und hat damit im wesentlichen dazu beigetragen, was in der Branche „üblich“ ist. Wenn man in einer solchen Position ist, hat man eben auch so etwas wie eine Vorreiterrolle, und gerade bei dem Thema Krankenversicherung und Arbeitsverträge könnte man da eben auch mit gutem Beispiel voran gehen, und die Richtung der Branche mitbestimmen. Aber wie gesagt geht es dabei zu unterscheiden ob man nur im Sinne der Company handelt, oder eben auch aus moralischen Gesichtspunkten auch zum Wohle seiner Worker.
 
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Jahaaa, weg mit den einigermaßen gu...naja durchschnittlichen PPVs vom Network, das wird sicher helfen die Zahlen endlich über 5 mio Abos zu bekommen!
Was man hier wieder wunderbar sieht ist die "Krankheit der Reichen" wie es mal in einen Roman so treffend beschrieben wurde. Frei nach dem Motto: Wer Reich ist kriegt niemals genug, sie müssen noch mehr Geld anhäufen.

Aber Hauptsache man kreiert Charaktere bei WWE und Storys.. wer glaubt an sowas noch ernsthaft?
 
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NXT UK wurde nachträglich in den Deal aufgenommen, dass heisst dennoch nicht dass man dafür nennenswertes Geld bekommt.
Ob nennenswert oder nicht, es ist mehr als eine Gratis-Zugabe, die eben im Paket dabei war, als die du sie darstellen wolltest. Es ist halt etwas von Wert das offensichtlich auch einen Kunden in BT Sports gefunden hat.

NXT UK ist ein Minusgeschäft und NXT war eines bis zum Deal mit USA. Und dank immer mehr Verpflichtungen würde ich nicht ausschließen, dass es auch wieder ein Minusgeschäft wird.
Merkst du eigtl. was du da schreibst? NXT war nicht profitabel und wurde dennoch weitergeführt. Was ist es jetzt? Profitabel! Du willst jetzt WWE verbieten, dass derselbe Weg für NXT UK erneut eingeschlagen wird bzw. es versucht wird. Da stellt sich die Frage "Warum?".

Wie gesagt, was man davon persönlich hält bleibt ja jedem selbst überlassen. Ich schaue momentan sowenig WWE wie noch nie zuvor, seit ich Wrestling verfolge und dennoch sehe ich halt nicht, dass man WWE für ihre UK-Expansion kritisieren könnte auf Basis von "Ihr macht ja keinen Gewinn damit" andere Kritikpunkte gibt es natürlich. Aufkauf-Klausel in Form von "Wir zahlen Btrag X und schließen die Promotion u.Ä. sind da nochmal eine ganz andere Nummer...

Vergleicht man hier AEW und WWE, dann gibt es eben ein Schwarz und Weiss. Die einen verpflichten das was sie brauchen, die anderen verpflichten viel mehr Leute als sie benötigen.
Und das ist eben in meine Augen falsch. Warum habe ich oben dargelegt und dabei ging es nicht um die Menge der Talente die gekauft wird, sondern darum wen man welchen anderen Ligen wegkauft. Übrigens immer unter der Annahme einer Prämisse, die ich eigtl. ablehne, dass beim "Aufkaufen" von Wrestlern nur die Liga die kauft Schuld hat.

Das dies an die Bedingung eines Zweitjob bei AEW gebunden ist, lese ich jetzt von dir zum ersten Mal. Wenn dem so ist, und ich es nicht mehr korrekt in Erinnerung habe, ist der Punkt natürlich nichtig.
Tony Khan wurde darauf in einem Interview angesprochen. Habe mal eben schnell gesucht, das Interview wurde auch komplett hier gepostet inklusive News.

Hier mal im Zitat der Teil zur Krankenversicherung:
* Khan wurde auch darauf angesprochen, ob und wie die Worker versichert sind. Dabei verriet er, dass Jon Moxley durch seine Frau (Renee Young) versichert ist, die bekanntermaßen bei WWE arbeitet. Derweil ist Kenny Omega, wie ein großer Teil des Rosters, Vollzeit bei AEW angestellt, wodurch er durch AEW versichert wird. Etwas komplizierter wird es bei Talenten wie Britt Baker, die nebenbei als Zahnärztin arbeitet. So sagte Khan, dass es die ursprüngliche Idee war, viele Büroaktivitäten, wie z.B. Grafikdesign und Produktion, auf die Talente aufzuteilen, damit diese auch die entsprechenden Vorteile eines Vollzeitbeschäftigten erhalten. Schwierig wird es bei Personen, die nur teilweise bzw. sporadisch eingesetzt werden. Diese gelten nicht als Vollzeitangestellte und genießen daher auch nicht die entsprechenden Vorzüge.

Wenn man in einer solchen Position ist, hat man eben auch so etwas wie eine Vorreiterrolle, und gerade bei dem Thema Krankenversicherung und Arbeitsverträge könnte man da eben auch mit gutem Beispiel voran gehen, und die Richtung der Branche mitbestimmen.
Dabei hast du halt die Prämisse im Hinterkopf, dass das Aussetzen der ordentlichen Kündigung für beide Seiten falsch ist. Ich frage mich da halt wie falsch etwas sein kann, was sich in mehreren Rechtsordnungen weltweit über Jahrzehnte bewährt hat. Ist ja auch für beide Seiten ein Stück Sicherheit, wenn du einen befristeten Vertrag hast. Aber irgendwie scheint sich bei vielen eingebrannt zu haben Befristung ist Scheiße...

das wird sicher helfen die Zahlen endlich über 5 mio Abos zu bekommen!
Waren 5 Millionen Abonnenten denn jemals das Ziel von WWE?
 
* Bei WWE konzentriere man sich auf Charaktere und das Kreieren von Storylines. Man müsse nicht kantig sein, vielmehr sei man eines der wenigen Programme im Fernsehen, welches wirklich PG ist. Letztlich gab Vince aber doch zu, dass der NXT-Brand direkt mit AEW konkurriere.
Hahahahhahahahhahahahahhahahahahaha
 
Ob nennenswert oder nicht, es ist mehr als eine Gratis-Zugabe, die eben im Paket dabei war, als die du sie darstellen wolltest. Es ist halt etwas von Wert das offensichtlich auch einen Kunden in BT Sports gefunden hat.

Das ist das was du annimmst, nichts was bekannt ist. NXT UK könnte BT Sports genauso gut kostenlos oben drauf bekommen haben, oder dafür 50.000 Dollar zahlen.

Merkst du eigtl. was du da schreibst? NXT war nicht profitabel und wurde dennoch weitergeführt. Was ist es jetzt? Profitabel! Du willst jetzt WWE verbieten, dass derselbe Weg für NXT UK erneut eingeschlagen wird bzw. es versucht wird. Da stellt sich die Frage "Warum?".

Liest du was ich schreibe? Ich glaube nicht, dass NXT mit den neuen Verträgen und den Neuverpflichtungen jetzt noch profitabel ist. WWE hat vor dem USA Deal jedes Jahr mit dem PC und NXT über 50 Mio. in den Sand gesetzt. Wie viel hat man für den TV-Deal bekommen? Genau: 50 Mio. Dollar. Seitdem hat man noch mehr Leute verpflichtet und bietet mehr Geld an. Die Zuschauerzahlen der NXT-Houseshows sind derweil z.b. deutlich gesunken.

Genau so funktioniert das. Dann lass uns mal NXT Deutschland an den Start bringen, da kommt dann bestimmt ein Sender und zahlt 25 Mio. im Jahr, und schon macht man damit Gewinn. Gut, aktuell bekommt WWE für RAW und Smackdown gerade einmal ein Bruchteil dieser Summe, aber das ignorieren wir einfach mal.

Für die TV-Rechte in den USA hat man schon ein zigfaches wie im UK bekommen, als Sky noch der Partner war. Durch die neuen Verträge in den USA und im UK dürfte der Abstand nochmal drastisch angewachsen sein. Wenn WWE für NXT in den USA 50 Millionen bekommt, wären das bei Sky vermutlich um die 5 Millionen gewesen, vielleicht aber auch weniger. BTSports wird mit Sicherheit nicht so viel zahlen wie Sky und vor allem hat NXT UK mit Sicherheit weniger Mehrwert für BTSports als NXT für USA. BTSports ist auf Abonnenten angewiesen, nicht nur auf Quoten. Wie viele Wrestlingfans wird es wohl geben, die sich BTSports nicht für RAW, Smackdown, NXT und die PPVs holen, aber am Ende für NXT UK? Für NXT UK gibt WWE nicht so viel Geld aus wie für NXT USA, aber immer noch wesentlich mehr, als man durch TV-Deals im UK erwarten konnte. Es sei denn man hat gedacht Sky zieht sich zurück und dann kommt ein Sender der alleine für NXT UK das gleiche zahlt, wie Sky vorher für das komplette Paket.

Ich habe keine Ahnung wie man glauben kann, dass NXT UK auch nur im Ansatz schwarze Zahlen schreibt.

Wie gesagt, was man davon persönlich hält bleibt ja jedem selbst überlassen. Ich schaue momentan sowenig WWE wie noch nie zuvor, seit ich Wrestling verfolge und dennoch sehe ich halt nicht, dass man WWE für ihre UK-Expansion kritisieren könnte auf Basis von "Ihr macht ja keinen Gewinn damit" andere Kritikpunkte gibt es natürlich. Aufkauf-Klausel in Form von "Wir zahlen Btrag X und schließen die Promotion u.Ä. sind da nochmal eine ganz andere Nummer...

Was man daran kritisieren kann, wurde nun schon so oft geschrieben, wie oft soll das noch wiederholt werden? Es ist der Grund warum es NXT UK gibt OBWOHL WWE damit nur Geld verliert.

Und das ist eben in meine Augen falsch. Warum habe ich oben dargelegt und dabei ging es nicht um die Menge der Talente die gekauft wird, sondern darum wen man welchen anderen Ligen wegkauft. Übrigens immer unter der Annahme einer Prämisse, die ich eigtl. ablehne, dass beim "Aufkaufen" von Wrestlern nur die Liga die kauft Schuld hat.

Die Menge ist aber das entscheidende. Auch dass habe ich mehrfach verdeutlicht. Wenn AEW 20 Leute verpflichtet und sie einsetzt, ist das was anderes als wenn WWE 60 Leute verpflichtet und davon auch nur 20 vernünftig einsetzt. Die anderen 40 stehen nur unter Vertrag, um sie daran zu hindern anderswo zu unterschreiben. Vor etlichen Posts habe dich dir schon ein Vergleich zu einem Fussballverein gebracht. Ob ich eine komplette erste 11 kaufe oder noch mehr Spieler der gleichen Qualität für die Tribüne verpflichte, ist für dich also kein Unterschied?
 
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Das ist das was du annimmst, nichts was bekannt ist.
Das NXT UK nicht in einem Paket mit RAW, SmackDown und den PPVs gekauft wurde ist Fakt.

Ich habe keine Ahnung wie man glauben kann, dass NXT UK auch nur im Ansatz schwarze Zahlen schreibt.
Glaube ich nicht, ich verurteile nur nicht ein Unternehmen dafür in einem neuen Markt auf Expansion zu setzten und dafür erstmal massig Geld reinzupumpen ohne was rauszubekommen (also das was ein Tony Khan, Billy Corgan, die Investoren bei Lucha Underground etc.pp. tun bzw. getan haben)

Die Menge ist aber das entscheidende. Auch dass habe ich mehrfach verdeutlicht. Wenn AEW 20 Leute verpflichtet und sie einsetzt, ist das was anderes als wenn WWE 60 Leute verpflichtet und davon auch nur 20 vernünftig einsetzt. Die anderen 40 stehen nur unter Vertrag, um sie daran zu hindern anderswo zu unterschreiben.
Wenn der Vorwurf lautet "Wrestling-Liga X kauft mehr Leute, als sie nutzen kann", natürlich. Wenn es aber nur um die Frage bzw. den Vorwurf geht "Wrestling-Liga X kauft Schlüssel-Personen anderer Ligen und schadet diesen", dann nicht. Dann erfüllen beide den Vorwurf, in unterschiedlichem Maße, natürlich. Aber sie erfüllen!
Aber schön, dass wir uns mittlerweile insoweit einig sind, dass WWE in der Intensität schlimmer als AEW ist. Eigtl. waren wir an diesem Punkt schon in Beitrag #17, aber naja...

Im Prinzip um wieder einen Fußballvergleich (deinen konnte ich btw. nicht finden) zu bringen, dann kann ich Julian Baumgartlinger und Robert Lewandowski beide in der Kategorie nennen "Torschützen der Saison 2019/20", sowie eben beide Ligen (AEW & WWE) Ligen sind, die Schlüsselfiguren anderer Ligen kauften. Wenn es darum geht, wer seinem Gegner effektiv am meisten geschadet hat, dann ist natürlich Lewandowski weit vor Baumgartlinger zu nennen basierend auf den geschossenen Toren.
Oder noch ein drastischerer Vergleich: Person X hat eine andere Person geschlagen, Person Y eine andere Person getötet. Beide gehören dann in die Kategorie "Straftäter" obwohl natürlich der Mörder weit größeres Unrecht auf sich geladen hat.

Und genauso wie halt Baumgartlinger und Lewandowski beides "Torschützen 2019/20", sowie ein Mörder und ein Dieb beides "Straftäter" sind, genauso sind halt AEW und WWE "Ligen, die gezielt Top-Stars anderer Ligen kauften". In dieser Kategorie sind beide vergleichbar. Sie gehören BEIDE in diese Kategorie. Völlig unabhängig vom jeweiligen Ausmaß der Erfüllung des Kriteriums, WWE hat zweifelsohne mehr Leute aufgekauft als AEW, der Mörder mehr Unrecht auf sich geladen wie ein Dieb und Lewandowski mehr Tore geschossen als Baumgartlinger und dennoch erfüllen sie alle das jeweils genannte Kriterium.

Und deshalb um nochmal zum Anfang der gesamten Diskussion zurückzukommen halte ich es eben für falsch, wenn man nur WWE vorwirft, dass sie andere Ligen "kaputtkaufen". Denn egal, welche Liga das in höherem Ausmaß tut (WWE natürlich!) getan haben es halt dennoch beide. Wie gesagt alles unter der Prämisse, dass man überhaupt von "Kaputtkaufen" sprechen und Personen zu Waren degradieren will...
 
Dabei hast du halt die Prämisse im Hinterkopf, dass das Aussetzen der ordentlichen Kündigung für beide Seiten falsch ist. Ich frage mich da halt wie falsch etwas sein kann, was sich in mehreren Rechtsordnungen weltweit über Jahrzehnte bewährt hat. Ist ja auch für beide Seiten ein Stück Sicherheit, wenn du einen befristeten Vertrag hast. Aber irgendwie scheint sich bei vielen eingebrannt zu haben Befristung ist Scheiße...
Ich glaube „Kündigung„ ist der falsche Begriff für das was ich meine. Vertragsauflösung ist wohl das was besser passt. Ob befristet oder nicht, wenn beide Seiten zu dem Punkt kommen, dass eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn macht, können Verträge ja auch aufgelöst werden.
Wenn ein Worker nicht eingesetzt wird, aber sechsstellige Summen bekommt, würde es ja schon Sinn machen sich zusammenzusetzen und zu überlegen ob es Sinn macht noch weitere 3 oder 4 Jahre auf den Vertrag zu bestehen.
Aber das rein aus einem moralischen Standpunkt. Aus taktischer unternehmerischer Sicht sind mir einige Vorgehensweisen schon klar. Am Ende geht es ja immer noch um Menschen. Wenn jemand zur Unternehmungsführung geht, und darlegt dass er hier „keine Lust“ mehr hat, das Unternehmen aber darauf besteht, dass er hier „versauert“, ist das schon eine schwierige Geschichte mMn. Natürlich wohlwissend dass diese Person selbst diesen Vertrag irgendwann unterzeichnet hat.
Hierbei spielt dann eben schon der Status und die Machtposition von WWE, und auch die Besonderheiten des Wrestlingbusiness mit rein.

Wie ist denn die tatsächliche Vertragsstruktur solcher Verträge? Worker können ja definitiv selbst nicht aus den Verträgen raus, das wissen wir. Es ist ja immer die Rede von, „ein Worker bittet um Entlassung“. Das klingt für mich als hätte nur WWE die Möglichkeit der einseitigen Vertragsauflösung. Oder hat WWE genauso keine Möglichkeiten einen Worker gegen dessen Willen zu entlassen, und bei der „Bitte um Entlassung„ ist eigentlich gemeint dass beide Seiten sich auf eine Vertragsauflösung einigen?
 
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Aber das rein aus einem moralischen Standpunkt. Aus taktischer unternehmerischer Sicht sind mir einige Vorgehensweisen schon klar. Am Ende geht es ja immer noch um Menschen. Wenn jemand zur Unternehmungsführung geht, und darlegt dass er hier „keine Lust“ mehr hat, das Unternehmen aber darauf besteht, dass er hier „versauert“, ist das schon eine schwierige Geschichte mMn. Natürlich wohlwissend dass diese Person selbst diesen Vertrag irgendwann unterzeichnet hat.
Ist es das? Schau dir doch mal die umgekehrte Seite an. Ein Unternehmer verpflichtet ja Person X auch nicht aus Jux und Tollerei für einen Zeitraum X. Du wertest hier grundsätzlich die Interessen des Unternehmers niedriger als die seines Vertragspartners, obwohl halt beide den Vertrag schließen und sich im klaren sind, dass sie einseitig nicht mehr rauskommen.

Hierbei spielt dann eben schon der Status und die Machtposition von WWE, und auch die Besonderheiten des Wrestlingbusiness mit rein.
Eigtl. nicht, denn wie gesagt, dass befristete Verträge nicht vorzeitig ordentlich gekündigt werden können ist keineswegs eine Besonderheit im Wrestling, sondern halt allgemein in vielen Rechtsordnungen üblich. Du kannst dann halt nur außerordentlich aus wichtigem Grund bzw. im amerikanischer mit einem "good cause" kündigen und gekündigt werden. Und ein wichtiger Grund bzw. "good cause" für eine außerordentliche Kündigung ist halt nicht "Hey, ich hab keinen Bock mehr." und ehrlicherweise verstehe ich persönlich auch nicht, wieso es unmoralisch sein soll, dass "Kein Bock mehr!" nicht zählt.

Was natürlich aus einer Machtposition heraus möglich ist (für beide Seiten) ist, dass man sich eben dann entgegen dem Normalfall eine Kündigungsmöglichkeit rein verhandelt. Das scheint WWE aber nicht getan zu haben, wenn man mal die bisherigen "Entlassungsmeldungen" betrachtet...

Wie ist denn die tatsächliche Vertragsstruktur solcher Verträge? Worker können ja definitiv selbst nicht aus den Verträgen raus, das wissen wir. Es ist ja immer die Rede von, „ein Worker bittet um Entlassung“. Das klingt für mich als hätte nur WWE die Möglichkeit der einseitigen Vertragsauflösung. Oder hat WWE genauso keine Möglichkeiten einen Worker gegen dessen Willen zu entlassen, und bei der „Bitte um Entlassung„ ist eigentlich gemeint dass beide Seiten sich auf eine Vertragsauflösung einigen?
Im Amerikanischen wie auch im Deutschen Recht kannst du einen befristeten Vertrag nicht kündigen, zumindest nicht ordentlich (s.o.), was natürlich geht ist die von dir erwähnte Möglichkeit, dass beide Vertragspartner sich zusammensetzten und sich beiderseits dafür entschieden wird den Vertrag zu lösen und genau das ist es halt was eine Bitte um Entlassung ist, ein "Hey, wie sieht's denn aus, ich wäre bereit den Vertrag zu lösen! Ihr auch?". Natürlich muss man dann aber halt auch wieder die Unternehmerische Perspektive sehen, dass sie eben nicht jedem Worker das auch gewähren können.
 
Ist es das? Schau dir doch mal die umgekehrte Seite an. Ein Unternehmer verpflichtet ja Person X auch nicht aus Jux und Tollerei für einen Zeitraum X. Du wertest hier grundsätzlich die Interessen des Unternehmers niedriger als die seines Vertragspartners, obwohl halt beide den Vertrag schließen und sich im klaren sind, dass sie einseitig nicht mehr rauskommen.


Eigtl. nicht, denn wie gesagt, dass befristete Verträge nicht vorzeitig ordentlich gekündigt werden können ist keineswegs eine Besonderheit im Wrestling, sondern halt allgemein in vielen Rechtsordnungen üblich. Du kannst dann halt nur außerordentlich aus wichtigem Grund bzw. im amerikanischer mit einem "good cause" kündigen und gekündigt werden. Und ein wichtiger Grund bzw. "good cause" für eine außerordentliche Kündigung ist halt nicht "Hey, ich hab keinen Bock mehr." und ehrlicherweise verstehe ich persönlich auch nicht, wieso es unmoralisch sein soll, dass "Kein Bock mehr!" nicht zählt.

Was natürlich aus einer Machtposition heraus möglich ist (für beide Seiten) ist, dass man sich eben dann entgegen dem Normalfall eine Kündigungsmöglichkeit rein verhandelt. Das scheint WWE aber nicht getan zu haben, wenn man mal die bisherigen "Entlassungsmeldungen" betrachtet...


Im Amerikanischen wie auch im Deutschen Recht kannst du einen befristeten Vertrag nicht kündigen, zumindest nicht ordentlich (s.o.), was natürlich geht ist die von dir erwähnte Möglichkeit, dass beide Vertragspartner sich zusammensetzten und sich beiderseits dafür entschieden wird den Vertrag zu lösen und genau das ist es halt was eine Bitte um Entlassung ist, ein "Hey, wie sieht's denn aus, ich wäre bereit den Vertrag zu lösen! Ihr auch?". Natürlich muss man dann aber halt auch wieder die Unternehmerische Perspektive sehen, dass sie eben nicht jedem Worker das auch gewähren können.

Ich verstehe sowohl die Unternehmerische und auch die Arbeitgeber Seite. Darum geht es ja gar nicht.
Ich versuche jetzt noch ein letztes Mal den moralischen Aspekt zu erklären:
Es ist doch klar, dass wenn ein Seth Rollins sagt, ich will aus dem Vertrag raus, WWE dies verwehrt, weil sie mit ihm eben Geld verdienen, und er auch Fans zu einer anderen Promotion mitziehen würde.
Es geht aber in diesen Fragen um Leute die bei WWE fast gar nicht eingesetzt werden, und auch kein Draw für die Promotion sind. WWE verdient mit solche Leuten ja kein Geld.
Hier kommt dann für mich der moralische Aspekt zum tragen: Man hindert die Leute somit quasi an der Ausübung ihres Berufs, und das gegen deren Willen. Dann könnte man sagen, wir gehen getrennte Wege, und du versuchst dein Glück woanders.
Hier kommt eben auch die Besonderheit des Wrestling-Business zum tragen, da man dies eben nicht mit einem „normalen“ Job vergleichen kann. Das wäre so als wenn ein Plattenlabel einem Musiker verbietet Musik zu machen, oder ein Verlag einem Autor verwehrt ein Buch zu schreiben. Welches Architekturbüro stellt denn einen Architekten ein und gibt ihm nichts zu tun, nur damit er nicht in einem anderen Unternehmen arbeitet?
“Kein Bock“ haben ja auch bei WWE nur die Leute, die nicht als ernstzunehmende Performer eingesetzt werden, sondern als Clowns oder gar nicht, da WWE scheinbar schon Worker aus „Jux und Tollerei für einen Zeitraum X“ einstellt. Das alles hat eben auch mit der marktbestimmenden Position von WWE zu tun, dass sie sich sowas aktuell eben leisten können.
Mir ist nicht bekannt dass es in anderen Unternehmen normal ist Leute fürs nix tun zu bezahlen und unzufriedene Leute an das Unternehmen zu binden, weil eben die wenigsten sich das Leisten könnten.
Hier schließt sich dann für mich die Klammer: Nur weil WWE dies tun kann oder es auch vom Vertragswesen möglich ist, müssen sie das nicht so handhaben, sondern könnten aus moralischen Aspekten, Worker freigeben, für die man keine Verwendung hat, und die auch für das Unternehmen quasi ein Verlustpunkt auf der Abrechnung darstellen.
Selbst im Fußball wurden schon Verträge "in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst", wenn ein Spieler mit seiner Situation unzufrieden ist, und er auch für den Verein keinen Mehrwert hat, weil er nicht eingesetzt wird, und der Verein somit sogar auf Transfererlöse verzichtet.
 
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