Ken Anderson über seinen Abgang bei WWE, sein Gimmick bei TNA & PG *Lesenswert*

Der ehemalige TNA World Heavyweight und WWE United States Champion Ken Anderson wurde kürzlich von Al Castle vom "The Wrestler/Inside Wrestling" Magazin interviewt. Hier einige Highlights des Interviews:

Anderson über seinen Abgang bei WWE:

Die Sache ist, dass der Chairman dieser Promotion (Vince McMahon) Leute mag, die die Sache selbst in die Hand nehmen. Er mag Jungs, die nicht einfach nur Schwächlinge sind und keine "händeschüttelnden Ja-Sager" sind um einen anderen Wrestler zu zitieren (CM Punk). Doch es hängt davon ab welcher Tag es ist und ob er mit dem falschen Fuß aufgestanden ist. Also ist es wirklich ein Glücksspiel. Falls du ein Schwächling bist und ein Feigling und "Ja, ja, ja, ja" sagst, dann wirst du rücksichtslos überrannt. Du wirst platt gemacht, egal wie talentiert du bist. Aber falls du keiner bist, falls du es auf die andere Weise machst, dann hast du eine Chance erfolgreich zu sein. Wie Sie sagten, ich habe Fehler gemacht. Ich bin in Fettnäpfchen getreten, wenn es ungünstig war. Aber ich hatte nie böse Absichten. Und außerdem ist dies das Wrestling Business und manche Leute werden eben verletzt. Die interessante Sache für mich ist, dass wenn du auf das Roster schaust es einige Leute gibt die sich immer und immer wieder verletzen. Der Undertaker ist immer für eine Verletzung im Jahr gut. Seve Austin war verletzt. Rey Mysterio verletzt sich. Aber wenn du Backstage die falsche politische Entscheidung getroffen hast und dich ein- oder zweimal verletzt könnte es Wasser auf den Mühlen der Leute sein, die nicht deine Freunde sind und die dann sagen "Er ist die ganze Zeit verletzt. Ist er nicht zuverlässig?". Und wenn du nicht grade in der Nähe bist um dich zu verteidigen könnte es dein Untergang sein.

Anderson über sein Asshole Gimmick bei TNA:

Es war keine so große Veränderung da es eine Idee war, die ich Jahre zuvor Vince McMahon vorgeschlagen habe, er aber sagte dass dies absolut nicht in Frage käme. Beim allerersten Meeting das ich mit ihm hatte, schlug ich dieses Gimmick vor. Ich brachte immer hervor, dass Steve Austin den Leuten immer sagte "Hier gibt es um die 10.000 Leute, die dich ein Arschloch nennen" und dies war eine schlechte Sache. Aber was ist wenn wir es umgekehrt machen? Was wäre, wenn wir die Vorstellung nutzen, dass die netten Jungs immer die Letzten sind und ich deswegen ein Arschloch bin. Ich glaube es war Colin Powell (Anmerkung: Während der ersten Amtszeit von Bush Jr. Außenminister) der sagte "Manchmal ist es besser nach Vergebung zu bitten als nach einer Erlaubnis" (Anmerkung: Gemeint ist die Mentalität "Erst machen, danach fragen"). Es war eines der Dinge von denen ich wusste, dass sie funktionieren würden. Aber als ich Vince fragte und er Nein sagte konnte ich es auf keinen Fall mehr sagen. Selbst wenn ich es gesagt hätte und es geklappt hätte, wäre ich in Schwierigkeiten geraten. Wenn ich hingegen einfach rausgegangen wäre, es gesagt hätte und es funktioniert hätte, hätte ich mich später entschuldigen können und sagen können, dass ich es einfach in diesem Moment gefühlt habe.

Anderson über die Frage ob Wrestling PG sein sollte:

Ich weiß nicht wie es möglich ist eine Show mit Leuten zu haben, die gegeneinander kämpfen wollen, mit halbnackten Frauen die herumlaufen und all dem anderen Kram den wir haben und dies dann in PG zu haben. Ich verstehe einfach nicht wie das funktionieren soll. Es macht für mich keinen Sinn. Meine Lieblingszeit im Wrestling Business war die Attitude Era. Vielleicht ist es so simpel, wie sie es entschieden haben "Wir müssen eine Weile, so weit wie möglich, davon wegkommen sodass etwas Altes wieder etwas Neues ist, wenn wir es zurückbringen". Unsere Zielgruppe sind die 18-34 Jährigen. Und du gibst ihnen PG Inhalte... wenn du 18 bist willst du kein PG Zeug sehen. Du willst niemanden sehen der "darn butthole" genannt wird. Es beleidigt ihre Intelligenz.

Anderson über seine häufigen Heel- und Faceturns bei TNA:

Hier ist der Punk erreicht, an dem manche Leute nicht die ganze Story verstehen. Es gibt einen Grund warum jemand auf einmal von einem Heel zu einem Babyface wechselt, eine logische Sache. Vielleicht ist jemand verletzt und vielleicht muss jemand einen Spot ausfüllen, der ursprünglich für jemand anderen gedacht war. Und wenn sie sich keinen anderen für diese Rolle vorstellen können, dann musst du sie ausfüllen. Ein Teil von mir denkt, dass sich das Wrestling wieder weiterentwickeln muss. Da ist dieser Gedanke dass es im Wrestling entweder schwarz oder weiß sein muss. Du bist entweder der gute Typ oder der böse. Ich habe niemanden in meinem Leben kennen gelernt der komplett gut oder böse ist. Bei "Breaking Bads" oder "Sons of Anarchy" oder "Weeds" (Anmerkung: Alles amerikanische TV-Sendungen) gibt es zum Beispiel mal einen Typen der Chemielehrer ist und Meth (Anmerkung: eine chemikalische Droge) verkauft. Ist dies ein guter Mensch? Nach gesellschaftlichen Standards nicht. Aber wir schauen uns die Show im Fernsehen an und können vielleicht trotzdem mit ihm sympathisieren. Also weiß ich nicht wie die Antwort lautet. Aber ich glaube dass es manchmal im Wrestling Business fast erzwungen wird. Und dies kann beleidigend für die Crowd sein, während man bei einer TV Show selbst entscheiden kann. Aber im Wrestling heißt es entweder "Hey, ich bin der böse Junge, buht mich aus" oder "Ich bin der Gute, jubelt für mich".

Quelle: WrestleNewz.com
 
Hm, habe ich das richtig verstanden.
Ken erklärt CM Punk zu einem JA-Sager? Wie will er das wissen? Und wie definiert man einen Ja-Sager?
Weil wenn er damit meint, dass Punk alles abnickt was Vince sagt, dann versteh ich die Situation vor seinem "Abgang" damals nicht. Er hätte dann doch sicherlich ja zu einem neuen Vertrag gesagt. Wobei das ja eigentlich am Ende der Fall war. Nur das Vince als Verlierer da stand (on stage). BackStage kann man ja leider nicht sehen. :/
Ich persönlich schätze Punk eher als Freigeist ein. Er wirkt nicht so, dass er sich Leuten unterwirft und zurücksteckt.


Aber den Rest zur WWE hab ich schon öfters gelesen. Man brauch echt Freunde um gegen den "Neid" anzukommen. Sonst ist man ratz fatz wieder weg. ^^
 
Hm, habe ich das richtig verstanden.
Ken erklärt CM Punk zu einem JA-Sager? Wie will er das wissen? Und wie definiert man einen Ja-Sager?
Weil wenn er damit meint, dass Punk alles abnickt was Vince sagt, dann versteh ich die Situation vor seinem "Abgang" damals nicht. Er hätte dann doch sicherlich ja zu einem neuen Vertrag gesagt. Wobei das ja eigentlich am Ende der Fall war. Nur das Vince als Verlierer da stand (on stage). BackStage kann man ja leider nicht sehen. :/
Ich persönlich schätze Punk eher als Freigeist ein. Er wirkt nicht so, dass er sich Leuten unterwirft und zurücksteckt.


Aber den Rest zur WWE hab ich schon öfters gelesen. Man brauch echt Freunde um gegen den "Neid" anzukommen. Sonst ist man ratz fatz wieder weg. ^^

Ich verstehe es eher so, dass er Punk hier einfach nur beipflichten will mit dem was er gesagt hat. Immerhin steht ja dabei, dass er ihn zitiert.
 
Ich verstehe es eher so, dass er Punk hier einfach nur beipflichten will mit dem was er gesagt hat. Immerhin steht ja dabei, dass er ihn zitiert.

Jau, da hast du Recht. Deswegen bin ich ja ein wenig verwirrt. Beim ersten Lesen hab ich es überlesen, danach gelesen und irgendwie nicht verstanden.
Wobei ich dann sehr gerne wissen würde, wer denn nun ein Ja-Sager ist. ^^
 
Zack hat recht, er selbst sagt ja vorher, dass man kein Schwächling sein darf, sonst wird man bei Vince nie ankommen. Und danach zitiert er Punks Definition des Schwächlings was eben der "händeschüttelnde Ja Sager" ist.

Die Aussage ist aber eher allgemein gehalten, er beschuldigt da denke ich niemanden ein Ja Sager zu sein.

Allgemein aber ein sehr interessantes Interview. Dass es krasse Backstagepolitics bei WWE gibt ist bekannt, was Anderson nun aber als Entlassungsgrund einführt ist neu. Bisher gab es ja immer die Version, dass Orton sich beschwert hat, weil der gute Ken unsauber im Ring ist, aber ehrlich gesagt finde ich seine Erklärung ziemlich plausibel. Vince wird denke ich mächtig angepisst sein, als Anderson sich während seinem großen Push als Money in the Bank Gewinner verletzt hat.

Das mit dem Asshole Gimmick wäre sicher auch bei WWE richtig gut angekommen, auch wenn er damals noch kein so guter Micworker wie heute war und dann auch noch PG dazwischen kam. Andersons Meinung zu PG kann ich voll nachvollziehen, freut mich auch, dass er in diesem Punkt nicht die allgegenwärtige Begründung für eine Meinung gegen PG übernimmt, er stützt sich ja nicht nur auf "Attitude Era war besser, ich will wieder Blut".

Und auch zu den Ausrichtungen muss ich ihm zustimmen. Das fällt bei WWE vor allem gerade bei Ziggler vs. Swagger auf. Noch ist niemand geturnt, aber man versucht immer einen der beiden der Faceseite zuzuordnen, weil man es nur so kennt, faktisch dürften beide im Moment aber Tweener sein. Moderne Tweener gibt es momentan allerdings eher selten, auch da muss ich ihm zustimmen. In der Attitude Era gab es Typen die einfach auf alles draufgegangen sind wie Steve Austin, heutzutage füllen die Tweenerrolle lediglich Orton und auch Anderson selbst im Ansatz aus.
 
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