Kinder & WWE :-)

Ich finde, dass WWE unbedingt (auch) etwas für Kinder ist. Die modernen Märchen des WWE-Rings helfen ja dabei, die menschliche Gesellschaft und auch unser Innenleben zu verstehen. Einen beliebten Schlägertypen wie Braun Strowman zu durchschauen, überhaupt den Einsatz von Gewalt zu reflektieren, das ist eine so wichtige Lektion, die Kinder an WWE lernen können. Und darauf zielt ja auch meine Frage ab, nämlich woran man früh merken kann, dass man ein Kind in die Welt gesetzt hat, das mittelfristig die richtigen Reaktionen auf WWE zeigt. Man sollte ja nicht zu spät damit anfangen, Kinder mit derartigen Eindrücken zu konfrontieren, es sollte sie rechtzeitig verarbeiten und nicht erst zu spät in seiner Entwicklung. Möchte man aber eben früh genug damit beginnen, Kindern die wunderbar lehrreiche WWE-Welt nahezubringen, ist es aber auch umso schwieriger, das Kind diesbezüglich einzuschätzen.

Wenn ich ein Kind gross ziehe, dann fallen mir im Moment mindestens 50 Sendungen ein, die ich mit einem Kind eher schauen würde als WWE. Nicht weil Wrestling halt Kampf beinhaltet, sondern weil es wesentlich bessere Sendungen für Kinder gibt. Zu mal es auch um einiges wichtigeres gibt als einem Kind Wrestling einzutrichtern.
 
och, ich hab als Kind Wrestling geliebt. Aber alles was von den Eltern kommt ist öde, daher sollte man es tunlichst vermeiden seinem Kind so etwas "näher" zu bringen. Eine Botschaft braucht auch kein Mensch beim Wrestling. War mir als Kind völlig latte. Ich fands lustig und unterhaltsam - war aber auch ne geile WWF-Zeit... Ob da jetzt am Ende das Face gewinnt und ich die Moral von der Geschicht' erzählt bekomme, das war mir wumme. Ich fand auch Heels cool und hab mich gefreut wenn sie gewinnen.

Aktuell glaube ich aber kaum dass ein Kind für die WWE zu begeistern ist. Zu langweilig, zu lange, der Trash ist nicht trashig genug dass es schon wieder lustig ist, zu wenig Action um für altere Kids "cool" zu sein. Ich sehe eigentlich keine Zielgruppe außer degenerierter Ex-Hardcore-WWF-Fans. Und als Kind hätte ich Wrestling garantiert nicht cool gefunden wenn meine Eltern es mir vorgesetzt hätten. Ich habs durch meine große Schwester quasi erstmal hinter dem Rücken der Eltern geguckt, das war Teil des Reizes. Vom In-Ring-Produkt wäre NXT sicher am coolsten, das hat mich damals aber nicht gejuckt. Als Kind sind es eher die Gimmicks und Charaktere die einen packen, nicht eine tolle Matchstory.

Wenn man Richtung Teenies geht, könnte ich mir Lucha Underground aber vorstellen. Ne Message hat das auch nicht, aber es ist "edgy" und düster. Das könnte eher funktionieren als das Pipi-Kacka-Humor-"Produkt" der WWE.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Wertevermittlung tatsächlich auch so aufgenommen wird.

Wenn in einem Kinderzeichentrickfilm der Bösewicht mit einer Kanone weggeballert wird, denkt sich niemand, was das für eine böse tat war.
Keiner stellt sich vor, wie der "Bösewicht" aufprallt und zerfetzt wird.
Bei Superhelden finden wir Hunderte Dinge, die genau so "verwerflich" sind, wenn wir es und zurecht denken.

Zwischen einem Zeichentrickfilm und einer Show mit realen Personen besteht mMn ein ziemlich großer Unterschied. Sonst kannst du die FSK auch gleich abschaffen und die 5-jährigen The Expendables schauen lassen, weil es im Grunde ja nur Tom & Jerry mit realen Personen ist.

Ein guter Teil der Superhelden ist im Original auch kein Kinderprogramm. Die Zeichentrickfilme die laufen (bspw Spiderman) sind nichtmal im Ansatz moralisch solche Grütze wie die WWE Shows.

Dieses ganze denken, Werte, Moral, Realität. Je realistischer man darüber nachdenkt, desto Realitätsfremder wird diese Geschichte. Denn das nicht erkennen dieser Realität genau so Real.

Diese Diskussion wäre vermutlich vor 30 Jahren Sinnvoll gewesen.
Wir haben Millionen von Kindern über mehrere Jahrzehnte und keinen untergang wegen Wrestlingschauens erlebt.

Das Argument, dass Kinder seit Jahrzehnten Wrestling schauen und nix schlimmes passiert ist, lass ich nicht gelten. Erstens sah es vor der Attitude Era da doch etwas anders aus im WWE Programm, zweitens würde ich in der heutigen Zeit durchaus behaupten, dass ein Teil unserer Gesellschaft moralisch komplett am Arsch ist. Gerade die letzten Jahre zeigen das sehr deutlich und das lässt sich nicht wegdiskutieren. Es wäre sicher zu einfach das nur auf die Unterhaltungsmedien zu schieben, Fakt ist aber, dass das Werteverständnis und die Moral im letzten Jahrzehnt in der Öffentlichkeit nochmal stark nach unten gegangen ist. Gerade in den USA, wo knapp die Hälfte der Wahlberechtigten Trump gewählt haben, müssen wir nicht darüber sprechen, ob diese Leute wirklich ein gutes Verständnis von Moral haben. Und ja, ich sehe da zumindest in dem Fall einen Zusammenhang, dass man sich nicht wundern muss, wenn es viele Arschlöcher auf der Welt gibt, wenn man sie als Kind (unter anderem) WWE schauen lässt und glaubt, was dort passiert, vermittelt irgendwas. Sicher, eine Hälfte der Eltern macht dennoch einen guten Job und zieht anständige Menschen heran, aber die andere Hälfte tut das eben nicht. Nein, es gab keinen "Untergang wegen Wrestlingschauens", aber es gibt eine allgemeine Verrohung unserer Gesellschaft. Nach dem Sommerinterview von Lindner gibt es eine schöne Diskussion darüber, ob wir auf dem Weg in eine Assi-Republik sind.

Ich vertraue hier unseren Institutionen etwas mehr als denen in den USA. Und in Deutschland ist WWE ab 16. PG ist für mich eine Farce, aber wen wundert es in einem Land, in dem bspw. The Walking Dead für "Kinder unter 14 nur mit elterlicher Aufsicht" geeignet ist. Ausweiden und Köpfe platzen lassen ist OK, aber wehe da sind Titten zu sehen. Dieser Satz ist nicht neu und komplett ausgelutscht, aber trifft nunmal nach wie vor zu.

Je länger ich darüber nachdenke. Die Moral in WWE Shows und Donald Trump. Junge, da sehe ich aber ne Menge Paralellen.

Ich finde, dass WWE unbedingt (auch) etwas für Kinder ist. Die modernen Märchen des WWE-Rings helfen ja dabei, die menschliche Gesellschaft und auch unser Innenleben zu verstehen. Einen beliebten Schlägertypen wie Braun Strowman zu durchschauen, überhaupt den Einsatz von Gewalt zu reflektieren, das ist eine so wichtige Lektion, die Kinder an WWE lernen können. Und darauf zielt ja auch meine Frage ab, nämlich woran man früh merken kann, dass man ein Kind in die Welt gesetzt hat, das mittelfristig die richtigen Reaktionen auf WWE zeigt. Man sollte ja nicht zu spät damit anfangen, Kinder mit derartigen Eindrücken zu konfrontieren, es sollte sie rechtzeitig verarbeiten und nicht erst zu spät in seiner Entwicklung. Möchte man aber eben früh genug damit beginnen, Kindern die wunderbar lehrreiche WWE-Welt nahezubringen, ist es aber auch umso schwieriger, das Kind diesbezüglich einzuschätzen.

Wo wird bei WWE der Einsatz von Gewalt reflektiert und bspw. ein Braun Strowman in Frage gestellt? Welche Lehre zieht man denn aus der "wunderbar lehrreichen WWE-Welt"? Das ist schon wieder ein Post von dir, den man unmöglich ernst nehmen kann. Überhaupt niemand außer WWE-Arbeiter in der Öffentlichkeit würden sowas von sich geben.
 
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Wo wird bei WWE der Einsatz von Gewalt reflektiert und bspw. ein Braun Strowman in Frage gestellt?

Ich habe geschrieben, dass _an_ WWE der Einsatz von Gewalt reflektiert werden kann, nicht, dass WWE Dir eine Gebrauchsanleitung mitgibt. WWE ist eben ein großes Kunstwerk, und als solches spiegelt es den Menschen und seine Gesellschaft wieder. Die Familie McMahon liefert uns jede Woche starke Bilder, die wir besonders auch für die Kindeserziehung nutzen können. Mit Strowman hast Du ja schon ein gutes besonders hervorstechendes Beispiel genannt. Solche Figuren werden den Kindern in ihren Leben nunmal begegnen, es ist wichtig, darüber nachzudenken, was an ihnen lobens- und tadelnswert sein könnte.
 
Zwischen einem Zeichentrickfilm und einer Show mit realen Personen besteht mMn ein ziemlich großer Unterschied. Sonst kannst du die FSK auch gleich abschaffen und die 5-jährigen The Expendables schauen lassen, weil es im Grunde ja nur Tom & Jerry mit realen Personen ist.

Ein guter Teil der Superhelden ist im Original auch kein Kinderprogramm. Die Zeichentrickfilme die laufen (bspw Spiderman) sind nichtmal im Ansatz moralisch solche Grütze wie die WWE Shows.



Das Argument, dass Kinder seit Jahrzehnten Wrestling schauen und nix schlimmes passiert ist, lass ich nicht gelten. Erstens sah es vor der Attitude Era da doch etwas anders aus im WWE Programm, zweitens würde ich in der heutigen Zeit durchaus behaupten, dass ein Teil unserer Gesellschaft moralisch komplett am Arsch ist. Gerade die letzten Jahre zeigen das sehr deutlich und das lässt sich nicht wegdiskutieren. Es wäre sicher zu einfach das nur auf die Unterhaltungsmedien zu schieben, Fakt ist aber, dass das Werteverständnis und die Moral im letzten Jahrzehnt in der Öffentlichkeit nochmal stark nach unten gegangen ist. Gerade in den USA, wo knapp die Hälfte der Wahlberechtigten Trump gewählt haben, müssen wir nicht darüber sprechen, ob diese Leute wirklich ein gutes Verständnis von Moral haben. Und ja, ich sehe da zumindest in dem Fall einen Zusammenhang, dass man sich nicht wundern muss, wenn es viele Arschlöcher auf der Welt gibt, wenn man sie als Kind (unter anderem) WWE schauen lässt und glaubt, was dort passiert, vermittelt irgendwas. Sicher, eine Hälfte der Eltern macht dennoch einen guten Job und zieht anständige Menschen heran, aber die andere Hälfte tut das eben nicht. Nein, es gab keinen "Untergang wegen Wrestlingschauens", aber es gibt eine allgemeine Verrohung unserer Gesellschaft. Nach dem Sommerinterview von Lindner gibt es eine schöne Diskussion darüber, ob wir auf dem Weg in eine Assi-Republik sind.

Ich vertraue hier unseren Institutionen etwas mehr als denen in den USA. Und in Deutschland ist WWE ab 16. PG ist für mich eine Farce, aber wen wundert es in einem Land, in dem bspw. The Walking Dead für "Kinder unter 14 nur mit elterlicher Aufsicht" geeignet ist. Ausweiden und Köpfe platzen lassen ist OK, aber wehe da sind Titten zu sehen. Dieser Satz ist nicht neu und komplett ausgelutscht, aber trifft nunmal nach wie vor zu.

Je länger ich darüber nachdenke. Die Moral in WWE Shows und Donald Trump. Junge, da sehe ich aber ne Menge Paralellen.



Wo wird bei WWE der Einsatz von Gewalt reflektiert und bspw. ein Braun Strowman in Frage gestellt? Welche Lehre zieht man denn aus der "wunderbar lehrreichen WWE-Welt"? Das ist schon wieder ein Post von dir, den man unmöglich ernst nehmen kann. Überhaupt niemand außer WWE-Arbeiter in der Öffentlichkeit würden sowas von sich geben.

Wertevermittlung, Vorrohung der Gesellschaft.
Deine Aussagen gehen meiner Meinung nach voll am Wrestling der Kinderwelt vorbei.

Auf Youtube kann man das machen um zu sagen wie schlimm doch alles durch Fernsehr usw. Wird.
Aber bei diesem Thema ist das totale überdramatisierung.

Aber das alles hat in meinen Augen nichts mit ein bisschen "Balor in der Jugen cool finden" zu tun.

Die Moral war früher auch scheisse, viel früher schlechter.
Man bekommt es Heute lediglich besser mit.
Und wer scheisse wird, wird es sicher auch ohne Wrestling ^^ ich denke es unterstützt es nicht mal.
 
Ich selber habe keine Kinder, aber ich habe vielen Kindern seit 1998 (aus dem Bekanntenkreis) Wrestling näher gebracht. Eines davon geht mit mir ab und zu auf Wrestlingshows. Er, und alle anderen, haben alles natürlich als real angesehen. Ich habe ihnen erstmal die Illusion gelassen, denn wenn man einen Film schaut, sagt man ja auch nicht, dass ALF eine Puppe war oder die Cowboys im Fernsehen nur mit Platzpatronen schiessen. Mit der Zeit kommt dann auch wahrlich von ihnen die Frage: Ist das wirklich echt ? Und dann brachte ich es ihnen bei, dass alles nur Show ist, die Darsteller aber gleich mehrere Aufgaben haben, als nur so ein Schauspieler an sich. Sie sind Stuntmen, Extremsportler und Schauspieler in einem.
Und die Kids blieben dem Wrestling treu. Und was ich wichtiger finde: Sie haben sich stets daran gehalten, diese Aktionen nicht nachzumachen.
 
Also ich hab früher auch in der Turnhalle gewrestelt ;) Von wegen don´t try this at home ;)

Wenn ich aber Kinder hätte, ich denke mal so ab 12 könntest du vllt mal etwas gucken lassen. Je nach dem wie weit dein Kind ist. Ich hab damals mit 10 angefangen es zu verfolgen aber es war natürlich verboten
 
Ich habe geschrieben, dass _an_ WWE der Einsatz von Gewalt reflektiert werden kann, nicht, dass WWE Dir eine Gebrauchsanleitung mitgibt. WWE ist eben ein großes Kunstwerk, und als solches spiegelt es den Menschen und seine Gesellschaft wieder. Die Familie McMahon liefert uns jede Woche starke Bilder, die wir besonders auch für die Kindeserziehung nutzen können. Mit Strowman hast Du ja schon ein gutes besonders hervorstechendes Beispiel genannt. Solche Figuren werden den Kindern in ihren Leben nunmal begegnen, es ist wichtig, darüber nachzudenken, was an ihnen lobens- und tadelnswert sein könnte.

Nach diesem Statement und wenn du glaubst, das WWE Programm eignet sich auch nur irgendwie für Kindeserziehung, fällt mir eigentlich nur eines ein: Bitte, hab niemals Kinder.
 
Mein Neffe hat damals über's Zocken den ersten Kontakt zum Wrestling bekommen. Erst dann wollte er Shows sehen, hat aber recht schnell das Interesse verloren. Ich bin dann mit ihm zu Houseshows gefahren und das hat ihm echt viel Spaß gemacht und wir reden da heute noch manchmal drüber. Er fand Orton total cool früher und im Nachhinein hat uns das Ganze ein paar schöne gemeinsame Erlebnisse geschaffen und er ist ein netter, moralisch integerer junger Mann geworden.
Ich muss wirklich etwas lachen über die Diskussion. Es liegt immer zu 99% an Elternhaus und Umgang des Kindes, inwieweit so ein Kind verrohen kann. Erlernt es soziale Kompetenz und Emphatie, kann es so viel WWE schauen wie es will und es wird ein guter Mensch.
 
Als Vater eines mittlerweile 17-jährigen Jungens habe ich mir diese Frage auch gestellt. Nach Besuch einer Houseshow und 2-3 Raw Folgen hatte sich diese Frage allerdings von selbst erledigt, es war ihm einfach zu langweilig.

Aber, in unserer Informationsgesellschaft haben die Teenager Zugang zu Plattformen und Medien, die ich noch nicht einmal kenne. Sicherlich könnte man dies auch über Sicherungen am PC einstellen, aber wo führt das hin.
Es ist sicherlich immer eine Gratwanderung zwischen Kontrolle und Vertrauen. Hierbei kannst du als Elternteil auch Fehler machen. Aber es ist wichtig wie du mit diesen Fehlern umgehst und sie kommunizierst.
Bei uns hat das gut funktioniert. Allerdings muß das jeder der Kinder hat selbst für sich entscheiden, gut ist eigentlich schon die Diskussion darüber.
 
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