Kontroverse um den umstrittenen Sieg von Fedor Emelianenko: Wird er bald als Draw gewertet? - Finden Weigh Ins in Zukunft dauerhaft zu einem früheren

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Kontroverse um den umstrittenen Sieg von Fedor Emelianenko: Wird er bald als Draw gewertet?

Vor einem Monat kehrte die russische MMA Legende Fedor Emelianenko (36-4, 1NC) wieder in den Käfig zurück und bestritt dabei einen Kampf gegen den ehemaligen UFC Fighter Fabio Maldonado (22-10). Der Fight fand in Russland statt und jeder rechnete mit einem lockeren Erfolg für Emelianenko, doch die erste Runde des Kampfes überraschte dann jeden.

Maldonado konnte "The Last Emperor" mit einem Konter erwischen, der Emelianenko zu Boden schlug. Die restliche Runde dominierte der Brasilianer und viele warteten auf eine Stoppage des Referees, doch Emelianenko konnte sich gerade noch in die zweite Runde retten. Die letzten beiden Runden präsentierte Maldonado sich erschöpft und der Russe konnte die letzten beiden Runden für sich entscheiden. Zwei der drei Punktrichter werteten den Kampf für Emelianenko, während einer den Kampf als Unentschieden wertete. Die erste Runde, wo Maldonado mehrfach vor dem Finish stand, wurde von zwei der Punktrichter also nur mit einer 10-9 gewertet.

Maldonado und sein Team protestierten im Anschluss und verlangten, dass das Ergebnis abgeändert wird. Die meisten Experten gaben ihm Recht, doch hatten nicht viel Hoffnung, dass das Ergebnis offiziell abgeändert wird, da das Event von der russischen MMA Vereinigung reguliert wurde, dessen Präsident ausgerechnet Emelianenko selbst ist. Überraschenderweise mischte sich gestern nun die World MMA Association (WMMAA) ein, die verkündete, dass man den Sieg von Emelianenko aufheben werde und der Kampf ab sofort als Unentschieden gewertet wird.

So veröffentlichte die WMMA die Punktebewertungen von drei weiteren Punktrichtern, die den Kampf allesamt mit 28-28 werteten, also einem Unentschieden via Unanimous Draw. Der Generalsekretär der WMMA Alexander Engelhardt erklärte, dass man die gesamte Situation nochmal untersucht habe und Emelianenkos Position als Präsident der russischen MMA Vereinigung zu einem Interessenskonflikt führt. Zusätzlich mit den Scorecards der unabhängigen Punkterichter sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass Maldonados Beschwerde stattgegeben werden und das Ergebnis des Kampfes abgewandelt werden müsse.

In seinem Statement ging Engelhardt auch auf die Arbeitsbeziehung zwischen Emelianenko und Radmir Gabdullin ein, der in der russischen MMA Vereinigung für die Punkterichter zuständig ist, was ebenfalls möglicherweise zu dem ursprünglichen Resultat der Punketrichter geführt haben könnte. Außerdem sagte er, dass es falsch von Gabdullin gewesen sei, die Beschwerde von Maldonado abzulehnen, da der Kampf unter den professionellen Regeln der WMMAA abgehalten wurde und nicht unter den Amateuregeln. Zur Erklärung: Die Amateurregeln der WMMAA besagen, dass ein Protest bloß erhört wird, wenn er bis zu 40 Minuten nach einem Kampf erfolgt. Dies wurde damals von der russischen MMA Vereinigung als Ablehnungsgrund von Maldonados Beschwerde angeführt.

Der Vizepräsident der Russian MMA Union Radmir Gabdullin erklärte daraufhin allerdings, dass sie das Ergebnis nicht einfach so abändern könnten und dass die WMMAA zwar ihre Meinung kundgeben könne, aber nicht über die Entscheidung der Punkterichter bei einer russischen Promotion entscheiden könne. Die Russian MMA Union seit zwar ein Teil der World MMA Association, aber in diesem Fall liege die rechtliche Entscheidungsgewalt beim russischen Verband. Laut Gabdullin ist dies ein "unbegründeter Versuch den wohlverdienten Sieg der russischen MMA Legende Fedor Emelianenko" wegzunehmen.

Um die Sache noch weiter zu verwirren, meldete sich auch Fabio Maldonado zu Wort. Er sagte, dass er mit dem Urteil nichts zu tun habe und es die Russen gewesen seien, die das Resultat abändern wollten. Nachdem der Kampf vorbei war, wollte er sich nicht über irgendwas beschweren, sondern der Promotion und Emelianenko einfach nur für die große Chance danken. Für ihn sei es eine Ehre gewesen, in einem Käfig mit Fedor zu stehen und er sei neben seinem Vater und Rocky Balboa sein großes Idol. Wir können gespannt sein, ob es noch weitere Konsequenzen geben wird und wie es in diesem Konflikt weitergeht. Offiziell wird der Kampf aktuell weiter als Sieg von Emelianenko geführt.

Quellen: MMAJunkie.com, MMAFighting.com, MMADecisions.com

Finden Weigh Ins in Zukunft dauerhaft zu einem früheren Zeitpunkt statt?

In den letzten Monaten war der Zeitpunkt der Weigh Ins bereits ein großes Thema. Zu Beginn des Jahres führte ONE Championship bereits ein eigenes System ein, welches die Kämpfer besser schützt und die California State Athletic Commission (CSAC) veränderte ihr Regelwerk auch schon. Beim UFC 199 PPV versuchte die UFC auch mal etwas aus, als sie die offiziellen Weigh Ins bereits am Vormittag des Vortages des Events veranstalteten, damit die Athleten eine bessere Chance haben, sich nach dem Weight Cut wieder vollständig zu hydrieren. Damals lobten sehr viele Fighter diese Methode und in Zukunft könnte dieser Trend wohl fortgesetzt werden.

So verkündete die Nevada State Athletic Commission (NSAC), dass man die frühen Weigh Ins auch in Betracht ziehen würde und es in Zukunft auch in Nevada zu Weigh Ins am Vormittag kommen soll. Während der gesamten International Fight Week wurde das neue Konzept auch schon ausprobiert und alle Fighter bis auf eine Ausnahme zeigten sich erfreut über das neue System. Einzig UFC Newcomer Will Brooks fand das alte System besser und wollte dies auch wiederhaben. Zwar hatten mehrere Fighter Probleme mit dem Weight Cut, jedoch begründete es niemand mit den früheren Weigh Ins.

Die NSAC ist die einflussreichste Kommission in den Vereinigten Staaten, da die wichtigsten Kämpfe in der Kampfhauptstadt der USA, Las Vegas, stattfinden. Dementsprechend kann es gut sein, dass die Kommissionen der anderen Staaten in Zukunft auch frühere Weigh Ins abhalten werden, damit die Kämpfer mehr Zeit haben, sich wieder zu hydrieren. Die NSAC gilt in vielen Dingen als Vorreiter und Vorbild von anderen Kommissionen, die verschiedene Änderungen dann ebenfalls übernehmen. Die nächste Sitzung der NSAC steht am Montag auf dem Terminplan. Möglicherweise wird dort bereits über eine neue feste Regelung des Weigh In Prozesses entschieden. Das New Jersey State Athletic Control Board (NJSACB), neben den Kommissionen in California und Nevada die dritte große Athletic Commission in den USA, überlegt ebenfalls seit einiger Zeit über eine Änderung hin zu früheren Weigh Ins nach. Sie will am 1. August, bei einer Konferenz der Association of Boxing Commissions (ABC), über die verschiedenen Modelle diskutieren.

Quelle: BloodyElbow.com, MMAFighting.com
 
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