Loyalität gegenüber Wrestling Ligen / Shows

1899er

Undercard
Man kennt es aus verschiedenen Sportarten.
Jubelnde Fans die ihren Verein unterstützen, in guten wie in schlechten Zeiten.
Prominentestes Beispiel für diese Form der Beziehung (zwischen Zuschauer und Verein) ist der Fußball.
In dieser Sportart gibt es eine etablierte Fankultur, die weit über Merchandise hinausgeht.

Nach 15 Jahren als Wrestling Fan stelle ich mir die Frage, ob es diese Loyalität auch im Wrestling-Sport gibt und auch ob sie Sinn macht.

Wenn ich mir diese Frage stelle, kommt mir sofort eine Promotion in den Sinn: ECW.
Deren Fanbase gilt bis heute als loyalste, verrückteste und lauteste Gemeinschaft und selbst im Jahre 2020 gibt es immer noch Menschen, die das Kürzel der Liga feiern.
Es gab immer wieder Shows, die durch einen Hype großen Zulauf bekommen haben wie z.B. Lucha Underground und auch NXT. Doch gerade bei diesen beiden Beispielen sieht man, wie schnell die vermeitliche Loyalität verschwindet, wenn die Liga geschlossen wird oder der Hype abflacht.

Ich selbst bin 2006 auf TNA iMPACT! gestoßen. Zu dieser Zeit hatte ich kein Internet und das Einzige, was es an Wrestling im Fernsehen gab war WWE SmackDown. Durch Zufall habe ich dann TNA auf Eurosport entdeckt und war binnen Sekunden Fan der Show.
Nun ist es 2020 und ich würde mich nach wie vor als treuen Fan der Liga bezeichen. Naja, nicht ganz...
Wrestling Fans wissen, dass es als TNA / IMPACT Fan nicht einfach ist. Viele Fehlentscheidungen, Krisen und und und...
Und ich habe mich oft erwischt, wie zwischendurch andere Shows mein "zuhause" wurden. Das wäre vom Prinzip her so wie wenn man den Verein wechselt. In mancher Fankultur undenkbar!

Doch egal wie lange / wie oft ich anderen Shows meine Aufmerksamkeit gegeben habe, am Ende zog es mich immer wieder zu IMPACT Wrestling. Von dem her also doch eine Form der Loyalität...oder?

Was meint ihr? Gibt es diese Beziehung zwischen Promotions und Fans? Und wenn ja, macht sie überhaupt Sinn?
Und welche Liga nennt ihr euer Zuhause?
 
Ich finde den Vergleich passend und unpassend. Ich würde die Wrestling Ligen eher mit den Fußball Ligen vergleichen und die Wrestler mit den Vereinen. Denn wenn du Bundesliga Fan bist hat es ja nichts mit mangelnder Loyalität zu tun, wenn du mal ein Spiel der spanischen Liga schaust.

Ansonsten ganz interessant.
 
Ich denke wie auch im Fußball gibt es beim Wrestling Hardcore-Fanboys und Casual-Fans.
Für die einen ist der größte Lebensinhalt ihr Fantum, für andere ist es einfach eine nette Freizeitunterhaltung.

Im Wrestling ist es dann vielleicht noch so dass man einen bestimmten Worker klasse findet, und wenn dieser die Liga wechselt, dann verfolgt man eben die andere Liga. (ähnlich vielleicht wie es mit Superstars in der NBA ist).

Ich persönlich kann nicht verstehen wie man Hardcore-Fan eines Multimillionenkonzerns sein kann (egal ob Wrestling-Liga, Fußball AG, oder Unterhaltungselektronik wie PlayStation, Apple usw.). Wenn man sieht wie sich manche online teilweise verbal bekriegen nur weil jemand ein anderes Produkt gut findet, zweifle ich manchmal am gesunden Menschenverstand. Egal ob WWE vs AEW, Playstation vs Xbox, Apple vs Samsung, Verein A vs Verein B. Finde ich irgendwas gut, dann bezahle ich dafür, dann muss ich aber die Firma dahinter nicht übermäßig abfeiern. Selbst bei Einzelpersonen finde ich es mittlerweile fragwürdig, aber das hat man wohl auch eher in der Jugend wenn man nach Idolen oder Vorbildern sucht. Das legt sich dann im Erwachsenenalter dann auch etwas.

Wrestling ist für mich Unterhaltung ähnlich wie Filme oder Serien. Ich schaue mir 2h Dynamite an und gut ist. Hier im Forum kann man dann noch etwas über die Shows und Entwicklungen diskutieren. Das funktioniert für mich so lange, wie die Shows unterhaltsam sind. Sind sie das irgendwann nicht mehr, schau ich es nicht mehr.
 
Ich persönlich kann nicht verstehen wie man Hardcore-Fan eines Multimillionenkonzerns sein kann (egal ob Wrestling-Liga, Fußball AG, oder Unterhaltungselektronik wie PlayStation, Apple usw.). Wenn man sieht wie sich manche online teilweise verbal bekriegen nur weil jemand ein anderes Produkt gut findet, zweifle ich manchmal am gesunden Menschenverstand. Egal ob WWE vs AEW, Playstation vs Xbox, Apple vs Samsung, Verein A vs Verein B. Finde ich irgendwas gut, dann bezahle ich dafür, dann muss ich aber die Firma dahinter nicht übermäßig abfeiern. Selbst bei Einzelpersonen finde ich es mittlerweile fragwürdig, aber das hat man wohl auch eher in der Jugend wenn man nach Idolen oder Vorbildern sucht. Das legt sich dann im Erwachsenenalter dann auch etwas.

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen (y)
 
Bin ich Fan von einer bestimmten Promotion? Puh, ich hab die WWF intensiv verfolgt, dann WCW intensiver und schliesslich wieder WWE, denen ich dann irgendwann den Rücken gekehrt hab, um TNA in der Anfangszeit zu verfolgen, von denen ich mich auch irgendwann abgewandt habe. Und jetzt ist es AEW, die ich intensiver verfolge als andere. Dazu noch etwas NJPW und hin und wieder Lucha Libre.

Ich würde mich nicht als Fan einer Promotion bezeichnen und würde auch nicht anhand eines Wrestlers eine andere Liga intensiver verfolgen. Ich bin einfach Wrestling Fan und steh auf gutes Wrestling, mit guten und glaubwürdigen Geschichten und guter In-Ring Action. Und da hat WWE mich in den 2000ern halt irgendwie verloren. AEW hingegen bietet mir im Main-Stream aktuell das beste Produkt, da gibt es auch Sachen zu kritisieren, aber trotzdem finde ich dort einfach bessere Shows als bei anderen. Sollte sich das ändern, wird auch AEW in meiner Gunst sinken und vielleicht eine andere Promotion wieder intersiver verfolgt.
 
Macht Loyalität Sinn? Eine interessante Frage an der sich schon so mancher Philosophie abgearbeitet hat.
Kurzum: Sie kann Sinn ergeben oder halt auch nicht.

Gibt es Loyalität zu Wrestling-Ligen: Definitiv ja! Dazu braucht man sich nur mal in die Wrestling-Bubble auf Twitter begeben und den Kleinkrieg von WWE- und AEW-Anhängern gegeneinander verfolgen. Da sind Leute derart loyal zu ihrer Liga, dass sie Leute ausgrenzen, sich von Freunden distanzieren etc., weil diese es wagen ein positives Wort über die jeweilige andere Liga zu verlieren.

Ich persönlich würde sagen ich war seit ich Wrestling-Fan wurde loyal zu Einzelpersonen. AJ Lee, CM Punk, Sasha Banks, Kairi Sane, Momo Watanabe. Alles Leute, bei denen ich die jeweilige Liga verfolge oder verfolgte wegen dieser Einzelperson und gerade bei AJ und Punk hatte ich dann auch ein Phase, wo ich morgens nur den Bericht checkt ob einer der beiden zurück ist oder nicht. Im Falle von "nicht" hab ich dann die Show halt nicht gesehen. Gleichzeitig muss ich aber bei Sasha Banks bspw. zugeben, dass ich eine Phase hatte, wo sie mir einfach nur noch auf den Senkel ging und ich schon mehr für ihre Gegnerinnen war als für sie und sie auch nicht vermisste, wenn sie mal nicht da war. Anders sieht es da bei Kairi Sane und Momo Watanabe aus. Die verfolge ich beide egal wo sie sind! Sei es Kairi nun in ihrer neuen Rolle oder Momo in Let's Plays auf YouTube. Selbiges mit AJ, wo ich auch ihre Karriere nach dem Wrestling verfolgt habe als Autorin.

Außerdem könnte man vielleicht noch den Vergleich zwischen Fußballvereinen und Stables ziehen. Kenne viele, die sind "ihrem" Stable gegenüber ähnlich loyal, wie andere "ihrem" Fußballverein unabhängig von der aktuellen Besetzung bzw. Elf die im Ring bzw. auf'm Platz steht. Bspw. Bullet Club bei NJPW oder Queen's Quest bei STARDOM oder auch früher die nWo oder die Horsemen.
 
Ich verspüre nicht den Hauch von Loyalität zu irgendwelchen Wrestlingpromotions. Meine Loyalität gilt Wrestlern bzw. Charakteren und Geschichten. Dadurch war es für mich durchaus schwer mich von WWE zu lösen, aber weil da alles was ich mochte gnadenlos verhunzt wurde und gleichzeitig AEW mit ein paar bekannten Lieblingen lockte, bin ich schließlich dorthin gewechselt. Ich sehe mich aber weiterhin nicht als ehemaliger WWE-Fan bzw. aktueller AEW-Fan, sondern als Cody, OC, MJF usw. Fan. Ich habe einige liebgewonnene Figuren wie KO, SZ, UE, DIY, Imperium und Ilja Dragunov zurückgelassen und manchmal tut mir das leid, aber man hat eben nur begrenzte Ressourcen, was sowohl Zeit als auch Nerven betrifft.
 
Also ob es sinnvoll ist oder nicht, ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss, wahrscheinlich aber eher nicht. Bei mir ist’s aber tatsächlich, dass meine Leidenschaft zum Wrestling sehr an der WWE gebunden ist. Da bin ich einfach drin, da kann ich Dinge einfach mehr nachvollziehen. Vergleiche das mal mit Serien, bei denen man ja nur weil man zb Krimi-Serien mag, auch nicht alle guckt. Letztlich ist es ja nicht verwerflich, einzelne Wrestler oder Promotions mehr oder gesondert zu verfolgen, solange man realistisch bleibt. Wenn zb mein Lieblingsverein im Fußball scheiße spielt, dann kann der trotzdem mein Lieblingsverein sein, dann muss ich aber nicht so tun, als wenn die (aktuell) den heilsten Fußball spielen.
 
Sehr interessante Ansichten, die mich dann teilweise doch überrascht haben.
Überrascht in dem Sinne, dass ein gewisser Support eher an die Wrestler gerichtet ist, nicht an den jeweiligen Plattformen. Das ist mir so nur vereinzelt aufgefallen.
Ich selbst habe meine Lieblingswrestler und als einige TNA'ler den Sprung zu NXT gemacht haben, bin ich ihnen gefolgt aber wie bereits erwähnt, hat es mich immer zu IMPACT gezogen.
Heißt, dass ich eher der Plattform loyal bin und weniger den Performern.

Was @Fulcrum angesprochen hat (Kleinkriege unter Fan-Lager) ist mir auch schon oft aufgefallen. Solang alles im Rahmen ist, also ohne Beleidigungen und ähnliches, finde ich das ganz unterhaltsam. Dass aber Freundschaften deshalb zu Ende gehen (sowohl digital als auch real), halte ich für zu viel des Guten...am Ende sind soziale Beziehung immer noch wichtiger als so etwas.
Interessant fand' ich auch die Erwähnung von Stables. nWo und Bullet Club sind da Paradebeispiele. Ich hatte höchstens bei den Aces & Eight's etwas 'Fangefühle' aber noch lange nicht so stark wie zu IMPACT.

Bisher interessante Meinungen, freue mich auf weitere Beiträge.
 
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Wertungen: K-M
Loyalität ist in dieser Hinsicht absolut der falsche Begriff, wenn kann man es vielleicht eher mit Zufrieden mit der Company ausdrücken. Aber für Loyalität bedarf es eigentlich einem Wechselseitigem Verhältnis und dies ist absolut nicht gegeben. Bei mir war es so das erste Mal kam ich mit wrestling bei meiner Oma in Berühung, (sie hatte Satelitenempfang) und da sah ich ne Show auf Eurosport (Liga weiß ich nicht mehr muß irgendwas Europäisches Gewesen sein). Irgendwann haben wir dann zu Hause Satelitenempfang bekommen und da kam ich dan in Berührung mit WWF, habe es länger verfolgt und war Fan einiger Wrestler dort: Diesel, Undertaker, Stonecold als dann nur noch WCW empfangbar war habe ich halt das geguckt (Internet gabs noch nicht so wirklich). Habe mich dann tierisch gefreut als Diesel als Teil der NWO zu WCW kam, aber kurze Zeit später hat Wrestling für mich jedweden Reiz verloren, es war immer das gleiche in der einen Woche gewann die WCW in der nächsten die NWO und das jedesmal auf die gleiche Weise. Dann folgte eine lange lange Pause bis vor 2 Jahren nen Kumpel wieder drauf gebracht hat. Natürlich damals mit WWE, fand das allerdings nur halbwegs gut, viel zu dümmliche Storys und irgendwie kam mir alles bekannt vor, aber um diese Zeit lief halt meist nichts besseres im Fernsehn. Dann entdeckte ich AEW (Durch Ambrose da der einer der wenigen war die mir bei WWE gefielen). AEW schaue ich mir gerne an. Man sieht also selbst Fan sein ist an Personen gebunden und das auch nur solange sie etwas bieten. Denn mittlerweile ist Mox für mich nur einer unter vielen. Da finde ich einige andere Interessanter.

Das sich Leute gegenseitig anfetzen nur weil sie schreiben das bei der Konkurenz ihnen was gefällt, halte ich für äußerst problematisch solche Leute gehören für mich in eine Psychatrie, sein Leben nach ner Firma ausrichten die einen persönliche eh nicht kennt.

Von daher:
Samsung unser im Himmel
Ubisoft werde geheiligt
dein Total War komme
Dein Mainz 05 geschehe
wie auf Windows so auf Erden
Unser tägliches AEW gib uns heute
und vergib uns Andorfer Weizen
denn auch wir vergeben WWE
und führe uns nicht in Versuchung
sondern erhalt uns das wrestling board.
.....
loooool
 
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