Perlen des Wrestlings #4 - Die erste Europa-Tour der WWF

VidDaP

Mobbing-Beauftragter
Teammitglied
Vorweg: Bei aller Kritik, dass zum Beispiel der Tod Owen Harts (#3 dieser Kolumne) keine Perle ist, wir haben uns schon vor dem Start der Kolumne für "Perlen des Wrestlings" als Titel dieser Kolumne entschieden. Dieser Titel soll das jeweilige Titel nicht bewerten. Da eine Perle auch als Zeichen für Tränen gilt, kann das ja bei den weniger schönen Themen auch als ein solches Symbol gesehen werden. Und natürlich soll es in dieser Kolumne auch um positive Aspekte gehen, daher ist das Thema heute die erste Europa-Tour der damaligen WWF, die die Wrestler 1992 unter anderem auch nach München, Frankfurt, Kiel und Dortmund führte und als Wegbereiter für weitere Touren gilt, die in Richtung Europa (und den Rest der Welt) führten. Insgesamt trat man in sieben Ländern und 13 Städten auf, das Event in München war sogar aufgezogen wie ein PPV in heutiger Zeit, was heutzutage unvorstellbar ist (auch wenn es heutzutage dennoch als Houseshow deklariert ist). Und nun viel Spaß beim Lesen!

Die Ausgangssituation:

April 1992. Das erste mal in der Geschichte kam die World Wrestling Federation nach Deutschland, die Hallen: restlos ausverkauft, 13.000 Zuschauer waren zum Beispiel für das Spektakel in Dortmund angekündigt. Anstrengung pur für die Wrestler, so erfolgte der Abflug gegen Mitternacht (europäischer Zeit) in Chicago, die Landung zwölf Stunden später in Amsterdam, bevor es in das Hotel nach Rotterdam ging, wo man gegen 14:30 ankam. Die erste Show sollte in Rotterdam um 19.30 Uhr über die Bühne gehen, um 16:30 Uhr war also schon wieder Abfahrt, so dass den Wrestlern ungefähr zwei Stunden zum Einchecken, frisch machen und eventuell etwas Ruhe blieben.

Das Großevent/TV-Spezial in München:

Am 14. April 1992 war es soweit. Eine WWF-Großveranstaltung auf deutschem Boden, live übertragen bei Tele 5. Moderiert wurde das ganze von Carsten Schaefer und Uli Fesseler. Eine Liveübertragung der WWF war für damalige Verhältnisse was überaus besonderes, so war das nächste Großevent, was in Deutschland live übertragen wurde, "No Way Out" aus dem Jahre 2000.
Anbei die Ergebnisse des Abends:

1. Match
WWF Intercontinental Championship
Singles Match
Bret Hart besiegte Dino Bravo via Pin nach einem Elbow Drop.
Matchzeit: 14:16

2. Match
Singles Match
Jim Duggan besiegte Col. Mustafa via Pin nach dem Three Point Stance.
Matchzeit: 08:09

3. Match
Singles Match
Repo Man besiegte Sgt. Slaughter via Pin nach einem Haken.
Matchzeit: 14:10

4. Match
Six Man Tag Team Match
The British Bulldog & The Legion of Doom (Animal & Hawk) besiegten The Mounite & The Nasty Boys (Brian Knobbs & Jerry Sags w/Jimmy Hart) via Pin von Bulldog an Knobbs nach dem Running Powerslam.
Matchzeit: 12.24

5. Match
Singles Match
Papa Shango besiegte El Matador via Pin nach einem Einroller.
Matchzeit: 09:49

6. Match
WWF World Heavyweight Championship
Singles Match
Randy Savage besiegte Shawn Michales (w/ Sensational Sherri) via Pin nach dem Flying Elbow Drop.
Matchzeit: 14:28

7. Match
15 Man Batlle Royal
The British Bulldog besiegte Animal, Bret Hart, Brian Knobbs, Col. Mustafa, Dino Bravo, El Matador, Hawk, Jerry Sags, Jim Duggan, Papa Shango, Repo Man, Sgt. Slaughter, Shawn Michaels & The Mountie via Stipulation.
Matchzeit: 17:07

Hier gibt es das ganze Event in kompletter Länge zu sehen:



Kritik am Verlauf der Tour:

Die Wrestler klagten im Laufe der Tour oftmals über den Exklusivvertrag mit "British Airways", der ihnen zwar das Reisen in der ersten Klasse ermöglichte, allerdings auch dafür sorgten, dass man mit keiner anderen Airline flog. Dies hatte zur Folge, dass man zum Beispiel von Brüssel nach Kiel über London und Hamburg flog, woeurch man dann fast zehn Stunden von Hotel zu Hotel brauchte. Auch der Einlass war teilweise schlecht geregelt, so berichtet es zumindest Wolfgang Stach (power-wrestling), der damals schon live mit dabei war. Die Tore wurden ca. 30 Minuten vor Beginn der Show geöffnet, Änderungen der Kämpfe waren nicht angekündigt (Davey Boy Smith trat zum Beispiel trotz vorheriger Ankündigung gar nicht auf, warum, wurde den Zuschauern nicht gesagt). Zudem war die Abstimmung der Lautsprecher komplett daneben, so dass die Einzugthemes den Zuschauern viel zu laut in die Ohren dröhnten.

Die Folgen der Tour:

Insgesamt wurde die Tour sowohl von Seiten der WWF als auch der Presse als großer Erfolg gesehen und legte somit den Grundstein für weitere Touren bis heute. Die Professionalität der Wrestler und die Selbstverständlichkeit, Medienvertreter wie selbstverständlich unter sich zu haben (so begleitete Stach die Wrestler vier Tage lang), wurde teils mit Erstaunen bemerkt. Im gleichen Jahr wurde noch ein Videospiel auf den Weg gebracht, "WWF European Rampage Tour", in dessen Grundversion man ein Tag Team aus zweien der vier zur Auswahl stehenden Wrestler Hulk Hogan, Bret Hart, Ultimate Warrior und "Macho Man" Randy Savage bilden musste. Im Verlauf des Spiels trat man zuerst gegen die "Nasty Boys" in der Brittanic Arena in London, bevor man auf die "Natural Disasters" in der Deutschen Nationalen Arena in München traf. Anschließend musste man "Money Inc." im Palais Omnisports in Paris herausfordern. Hat man all diese Kämpfe siegreich bestritten, kam es zum großen Finale gegen "Legion of Doom" im Madison Square Garden (New York, USA).

Quellen: power-wrestling, cagematch.net, blogofdoom, wwe.com.
 
Vorweg: Bei aller Kritik, dass zum Beispiel der Tod Owen Harts (#3 dieser Kolumne) keine Perle ist, wir haben uns schon vor dem Start der Kolumne für "Perlen des Wrestlings" als Titel dieser Kolumne entschieden. Dieser Titel soll das jeweilige Titel nicht bewerten. Da eine Perle auch als Zeichen für Tränen gilt, kann das ja bei den weniger schönen Themen auch als ein solches Symbol gesehen werden. Und natürlich soll es in dieser Kolumne auch um positive Aspekte gehen, daher ist das Thema heute die erste Europa-Tour der damaligen WWF, die die Wrestler 1992 unter anderem auch nach München, Frankfurt, Kiel und Dortmund führte und als Wegbereiter für weitere Touren gilt, die in Richtung Europa (und den Rest der Welt) führten. Insgesamt trat man in sieben Ländern und 13 Städten auf, das Event in München war sogar aufgezogen wie ein PPV in heutiger Zeit, was heutzutage unvorstellbar ist (auch wenn es heutzutage dennoch als Houseshow deklariert ist). Und nun viel Spaß beim Lesen!

Die Ausgangssituation:

April 1992. Das erste mal in der Geschichte kam die World Wrestling Federation nach Deutschland, die Hallen: restlos ausverkauft, 13.000 Zuschauer waren zum Beispiel für das Spektakel in Dortmund angekündigt. Anstrengung pur für die Wrestler, so erfolgte der Abflug gegen Mitternacht (europäischer Zeit) in Chicago, die Landung zwölf Stunden später in Amsterdam, bevor es in das Hotel nach Rotterdam ging, wo man gegen 14:30 ankam. Die erste Show sollte in Rotterdam um 19.30 Uhr über die Bühne gehen, um 16:30 Uhr war also schon wieder Abfahrt, so dass den Wrestlern ungefähr zwei Stunden zum Einchecken, frisch machen und eventuell etwas Ruhe blieben.

Das Großevent/TV-Spezial in München:

Am 14. April 1992 war es soweit. Eine WWF-Großveranstaltung auf deutschem Boden, live übertragen bei Tele 5. Moderiert wurde das ganze von Carsten Schaefer und Uli Fesseler. Eine Liveübertragung der WWF war für damalige Verhältnisse was überaus besonderes, so war das nächste Großevent, was in Deutschland live übertragen wurde, "No Way Out" aus dem Jahre 2000.
Anbei die Ergebnisse des Abends:

1. Match
WWF Intercontinental Championship
Singles Match
Bret Hart besiegte Dino Bravo via Pin nach einem Elbow Drop.
Matchzeit: 14:16

2. Match
Singles Match
Jim Duggan besiegte Col. Mustafa via Pin nach dem Three Point Stance.
Matchzeit: 08:09

3. Match
Singles Match
Repo Man besiegte Sgt. Slaughter via Pin nach einem Haken.
Matchzeit: 14:10

4. Match
Six Man Tag Team Match
The British Bulldog & The Legion of Doom (Animal & Hawk) besiegten The Mounite & The Nasty Boys (Brian Knobbs & Jerry Sags w/Jimmy Hart) via Pin von Bulldog an Knobbs nach dem Running Powerslam.
Matchzeit: 12.24

5. Match
Singles Match
Papa Shango besiegte El Matador via Pin nach einem Einroller.
Matchzeit: 09:49

6. Match
WWF World Heavyweight Championship
Singles Match
Randy Savage besiegte Shawn Michales (w/ Sensational Sherri) via Pin nach dem Flying Elbow Drop.
Matchzeit: 14:28

7. Match
15 Man Batlle Royal
The British Bulldog besiegte Animal, Bret Hart, Brian Knobbs, Col. Mustafa, Dino Bravo, El Matador, Hawk, Jerry Sags, Jim Duggan, Papa Shango, Repo Man, Sgt. Slaughter, Shawn Michaels & The Mountie via Stipulation.
Matchzeit: 17:07

Hier gibt es das ganze Event in kompletter Länge zu sehen:



Kritik am Verlauf der Tour:

Die Wrestler klagten im Laufe der Tour oftmals über den Exklusivvertrag mit "British Airways", der ihnen zwar das Reisen in der ersten Klasse ermöglichte, allerdings auch dafür sorgten, dass man mit keiner anderen Airline flog. Dies hatte zur Folge, dass man zum Beispiel von Brüssel nach Kiel über London und Hamburg flog, woeurch man dann fast zehn Stunden von Hotel zu Hotel brauchte. Auch der Einlass war teilweise schlecht geregelt, so berichtet es zumindest Wolfgang Stach (power-wrestling), der damals schon live mit dabei war. Die Tore wurden ca. 30 Minuten vor Beginn der Show geöffnet, Änderungen der Kämpfe waren nicht angekündigt (Davey Boy Smith trat zum Beispiel trotz vorheriger Ankündigung gar nicht auf, warum, wurde den Zuschauern nicht gesagt). Zudem war die Abstimmung der Lautsprecher komplett daneben, so dass die Einzugthemes den Zuschauern viel zu laut in die Ohren dröhnten.

Die Folgen der Tour:

Insgesamt wurde die Tour sowohl von Seiten der WWF als auch der Presse als großer Erfolg gesehen und legte somit den Grundstein für weitere Touren bis heute. Die Professionalität der Wrestler und die Selbstverständlichkeit, Medienvertreter wie selbstverständlich unter sich zu haben (so begleitete Stach die Wrestler vier Tage lang), wurde teils mit Erstaunen bemerkt. Im gleichen Jahr wurde noch ein Videospiel auf den Weg gebracht, "WWF European Rampage Tour", in dessen Grundversion man ein Tag Team aus zweien der vier zur Auswahl stehenden Wrestler Hulk Hogan, Bret Hart, Ultimate Warrior und "Macho Man" Randy Savage bilden musste. Im Verlauf des Spiels trat man zuerst gegen die "Nasty Boys" in der Brittanic Arena in London, bevor man auf die "Natural Disasters" in der Deutschen Nationalen Arena in München traf. Anschließend musste man "Money Inc." im Palais Omnisports in Paris herausfordern. Hat man all diese Kämpfe siegreich bestritten, kam es zum großen Finale gegen "Legion of Doom" im Madison Square Garden (New York, USA).

Quellen: power-wrestling, cagematch.net, blogofdoom, wwe.com.

Das ist spannend. Warum?
Weil ich das Spiel damals auf dem Amiga hatte und mir dessen Sinn nicht ganz klar war. Ja klar wrestling wwe fans ich gut, aber das Spiel war echt Bock schwer :)

Mein liebstes Wrestling Konsolenspiel war Royal Rumble auf dem SNES. Aber das führt zu weit vom Thema ab.

Danke für diesen interessanten Rückblick :)
 
Vielleicht machen wir über die Show mal einen Podcast. :) Diese Show habe ich damals geliebt. War eine der ersten, die ich live gesehen habe. Und wie die Fans damals dabei waren, das war schon putzig.
 
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